Gestern traf ich Huong Tran aus dem Ruhrgebiet. Die freiberufliche Redakteurin betreibt den Blog Minimalkonzept über Minimalismus und Nachhaltigkeit. Begeistern kann sie sich für die Abfallvermeidung (Plastik). Von Bloggerin Lauren Singer aus Brooklyn ist die deutsche Minimalistin angetan, die ein Geschäft ohne unnötige Verpackungen betreibt:
Huong fand einen Eurowings-Flug von Düsseldorf nach New York (und zurück) für weniger als 400 Euro. Sie reiste nur mit Handgepäck, weil sie die hohe Koffergebühren sparen wollte. Sie fand eine billige Unterkunft bei Homestay/Airbnb an der 190. Straße. Sie muss zwar die U-Bahn nehmen, um zur Stadtmitte nach Manhattan zu kommen, aber ihr macht das nichts aus. Ihre Vermieterin ist sehr nett, so hat sie immer jemanden zum Plaudern.
Ich habe Huong ein paar große Bekleidungshäuser gezeigt. Wir schauten uns die Konsumherde an. Wir staunten. Es ist wie ein zwanghaftes Einkaufserlebnis. „Die Leute haben einfach keinen Plan“, dachte ich, als sie mit riesigen Tüten aus dem Laden liefen. Das sind dann typischerweise die Leute, die bis 67 arbeiten müssen. Sie werden nie wirklich den goldenen Ruhestand genießen können, weil sie kaum Geld haben.
Im Handumdrehen wird Zeug gekauft. Daheim werden sie bestimmt feststellen, dass sie das ganze Zeug gar nicht brauchen: „Was habe ich getan?“ Bei Amazon ist das bestimmt ähnlich. Mit einem Klick wird bestellt. Sie geben ihr Geld für einen Haufen Mist aus, den sie nicht brauchen.
Warum nicht mal den Schrank aufräumen? Erst gar nicht in Einkaustempel gehen, wenn du nichts brauchst. Dinge aufschreiben, kann helfen. Ein Haushaltsbuch führen. Ein Tagebuch schreiben. Grenzen zu setzen. Das Problem bei Mode, Autos, Schuhen und Make-up ist der enorme Wertverlust. Es mag albern klingen. Das ist aber das Problem.
Wenn du viel Geld ausgibst, bevorzuge Dinge, die ihren Wert behalten. Eine Garage, ein Haus, ein Grundstück, einen ETF…
Ständig mit dem Nachbarn und den Arbeitskollegen mit Marken mithalten zu müssen, ist ein Irrweg. Lass sie ihre dicken Autos fahren.
Warum rennen so viele in die Geschäfte? Sie wollen ihre Kollegen, Bekannten, Freunde beeindrucken. Ich bin kein Fan, Geld für materielle Dinge auszugeben. Das verliert alles schnell an Wert.
Einerseits trage ich stolz meine Second-Hand-Jacke. Ich binde es jedem auf die Nase, dass die Jacke „Second Hand“ ist. Andererseits macht es mir nichts aus, Geld für gesunde Lebensmittel oder Sport auszugeben, da dies eine Investition in mich selbst ist. Ich bot Huong an, etwas kleines Essen zu gehen. Sie sagte, sie sei nicht hungrig. Sie isst nur, wenn sie Hunger hat. Wir haben lange geplaudert und sind durch die Stadt gelaufen. Wir sind auf einer Wellenlänge. Sehr sympathisch.
Man kann es kaum glauben. Es gibt aber Menschen, die verdienen ein sechsstelliges Gehalt und haben kein Netto-Vermögen. 1,8 Millionen Menschen aus der gehobenen Schicht sind überschuldet. Das hat die Wirtschaftsauskunftei Creditreform festgestellt.
Kannst du dir vorstellen, jemand verdient super und hat kaum Ersparnisse? Kein Haus, keine Wohnung, kein Depot. Stattdessen Konsumschulden und volle Schränke.
Gekauft werden Autos, Make-up, Kleidung, Schuhe, Accessoires, Haushaltswaren, Möbel. Solche Leute haben oft einen ständigen Drang zum Einkaufen. Großer Wert wird auf Kleidung und das äußere Erscheinungsbild gelegt. Die Markenlogos sind schön groß überall zu sehen.
Forscher sagen, es kann an der Gehirnchemie liegen. Wissenschaftler glauben, dass der Kauf neuer Dinge Dopamin ausschüttet. Das heitert auf. Es ist wie eine Droge.
Dann kommst du nach Hause, nimmst deinen neuen Pullover aus der schönen Papiertasche, eingewickelt in Seidenpapier. Aber dein Schrank ist schon voll. Du stopfst ihn trotzdem in den Schrank.
Was jeder tun kann, ist die Einrichtung einer automatischen monatlichen Überweisung auf ein ETF-Depot. Der Druck, Äußerlichkeiten (Mode, Auto, Handy, Haare, Nagelstudio…) unter allen Umständen aufrechtzuerhalten, ist besonders schwer abzulegen. Aber mit dem automatischen Abbuchen vom Girokonto ins ETF-Depot ist das vielleicht möglich.
Manche eignen sich schon in ihrer Kindheit die falschen Verhaltensweisen an. Beispielsweise erlauben die Eltern übermäßige Ausgaben oder das Vollfressen. Dann machen es die Eltern ihren Kindern schwer, wenn sie älter werden. Es wird sehr schwierig, sich von diesem Verhalten zu lösen.
Hallo Tim,
wie lange rätst Du eigentlich schon zu ETFs?!
Wie lange gibt es sie bereits und hatten die Leute früher nur die Möglichkeit reine Einzelaktien zu kaufen?
Krass, ich hatte immer gedacht das die 10% überschuldeter Haushalte hauptsächlich aus den unteren Schichten stammen, da dort schnell auch bei kleineren Einkommenseinbußen, die grundlegenden Dinge wie Miete und Essen nicht mehr gezahlt werden können. Laut dem Link sind aber nur 770 000 Personen aus der Unterschicht überschuldet. Der Hauptanteil mit 4,38 Millionen stammt aus der Mitte und 1,78 Millionen aus den „oberen Schichten“. Ich vermute die meinen damit die obere Mittelschicht, welche immerhin zwischen 5000€ und 9000€ an Haushaltsnetto verfügt. Die meinen doch nicht die eigentliche Oberschicht, im engeren Sinne?
@ Kia
Damit man den Schuldner richtig auspressen kann, muss er „kreditwürdig“ dein – deswegen lieber jemand mit stabiler Situation und regelmässigem Einkommen. Dann ist auch das Ausfallsrisiko geringer. Immobilien als Pfand sind auch schön ;-)
Die wirklich Armen können sich nur bei Privatpersonen verschulden.
? Im Osten (10,42 Prozent) sind mehr Menschen überschuldet als in den alten Bundesländern (9,97 Prozent).
Wenn die Medien, wie Bild hier, aufhören würden mit Osten und alten Bundesländer aufzuwarten, dann bräuchten sie demnächst sich nicht für die Schlagzeile bemühen, dass der Osten und der Westen nicht zusammen wächst!
Wünsche Euch eine gute Zeit
Wolfgang
Vor einiger Zeit schrieben ein paar Forumsteilnehmer über Aktiendepots für Kinder. Ich finde nur gerade den Thread nicht. Ich sprach eben mit meiner Schwester, damit wir ein Aktiendepot für meinen Neffen (13) anlegen. Ich würde gerne nur Einzelaktien für ihn kaufen, evtl. im Sparplan. Welches Depot ist da empfehlenswert? Ich selber bin bei Onvista, weiß aber nicht, ob die auch für Depots für Kinder gut geeignet sind.
@ Stefan
Indexfonds gibt es seit den 1960, 70er Jahren in den USA. Es war aber was Exotisches, eher für Profianleger. Erst in den letzten 2 Dekaden sind sie beliebt geworden für die Masse.
@ Tim
Indexfonds und ETF sind unterschiedliche Produkte.
Hallo Andrea, OnVista eröffnet leider keine Depots für Kinder. Comdirekt z. B. schon, ich hab für meine Kids ein S Broker Depot ( keine Empfehlung) .
Hallo Andrea, von den Einzelaktien für ein Kinderdepot würde ich abraten. Das U18 Konto/Depot von DKB kann ich empfehlen. Das nutzen wir für unseren Nachwuchs. Sparpläne auf ETFs zu günstigen oder kostenlosen Konditionen sind vorhanden. Denke auch daran eine Steuernummer für den Neffen zu besorgen, dann hat er seinen eigen Freibetrag bis 801€/Jahr.
Grüße
Hallo Andrea,
wir haben unsere Depots für die Kinder bei der ING-Diba, sind sehr zufrieden. Sparpläne sind ab 50 Euro (monatlich, zweimonatlich oder quartalsweise) möglich. Wir besparen sowohl Einelaktien als auch ETFs. Für Kinder halte ich auch Einzelaktien als „Lehrobjekt“ für sinnvoll. Man kann beispielsweise an einer Nestle oder Unilever wunderbar die Wirtschaft erkären. Kinder lieben z.B. Eis, und wenn dies vom „eigenen“ Unternehmen kommt, kann das Kind einen praktischen Bezug herstellen. ETFs sind da halt nicht so schön konkret.
LG Bernd
…nun ja bei den Leuten die sehr gut verdienen ist der „Konsum-Wettbewerbs-Druck“ in ihrem Umfeld sehr hoch und die Statussymbole (Ferienwohnung, 1-2 Porsche, Boot, Urlaubsziele, etc.) auch recht teuer. Ich kenne da einige mit einem 6 Stelligen Familieneinkommen im unteren drittel, die keinerlei Ersparnisse haben und keine 2 Wochen ohne Gehaltszahlung überleben können…
@Olly Wood, wirklich ? vor WEM wollen denn diese Leute angeben ? für mich persönlich würde mir niemand einfallen, den ich beeindrucken will…
mein letztes Kleidungsstück habe ich Anfang November gekauft (T-Shirt, welches im Herbst runtergesetzt war)… Das Logo ist SEHR klein, und da es schwarz ist, kann man es kaum erkennen, so mag ich es, TOP QUALITÄT, zu „günstigem“ Preis und keiner erkennt es ;)
@Kinderdepot
Ich habe gute Erfahrungen mit Comdirect und Ing-Diba. Einzelinvests und Sparplan. (Bei Comdirect Sparpläne auf Namensaktien mit Gebühr, deshalb recht teuer für kleine Aktiensparpläne.) Bei lokalen Genossenschftsbanken gibt es oft auch gute Angebote bis 18J. Wenn der ‚Kleine‘ bereits 13 ist, dann kann man evtl. darauf achten ob es eine kostenlose Möglichkeit gibt an Automaten in der Nähe Geld abzuheben und ob man dort einfach monatliche Limits setzen kann zB in Höhe des Taschengelds.
Wie Thomas oben schreibt Steuernummer beantragen und Freibetrag dann auch einmalig für das Konto bei der Bank eintragen (meist bis Ende Dez. d J möglich).
Falls über 801€ Erträge dann Nichtveranlagungsbescheinigung beim FA beantragen (gültig für 3 Jahre bis Grundfreibetrag – 2019 glaube ich 9.168€). Bei (sehr) hohen Erträgen beachten, dass Kindergeld wegfällt und Krankenkasse selbst getragen werden muss. Das Geld auf dem Depot / Konto gehört dann wirklich dem Kind und muss evtl. bei Anträgen für Ausbildungsförderungen, Wohngeld usw. mit berücksichtigt werden und darf dann nicht einfach so ‚verschwinden‘ wenn der Kleine dann 17,5J alt ist…. da wird nachgeforscht.
@Tim
Super Mütze! Ich habe mich diese Woche angemeldet. Vielleicht sehen wir uns am 3.11.?
@Tim:
„Manche eignen sich schon in ihrer Kindheit die falschen Verhaltensweisen an. Beispielsweise erlauben die Eltern übermäßige Ausgaben oder das Vollfressen. Dann machen es die Eltern ihren Kindern schwer, wenn sie älter werden. Es wird sehr schwierig, sich von diesem Verhalten zu lösen.“
Das ist genau der Punkt und allenfalls auch einer, welchem allgemein zu wenig Beachtung geschenkt wird. T. Harv Eker erklärt in seinem Buch „So denken Millionäre“ (übrigens sehr zu empfehlen), dass wir in unserer Kindheit falsch „programmiert“ wurden, was einen enormen Einfluss hat und im Erwachsenenalter spürbar wird. In seinem Buch arbeitet er mit Deklarationen, damit man sich rekonditionieren (also „umprogrammieren“) kann.
Dass viele Leute konsumgeil sind, ist zwar richtig, aber im Endeffekt nur das Resultat ihrer Programmierung: Die Programmierung führt zu Gedanken, diese führen zu Gefühlen, welche wiederum zu Aktionen führen, welche schlussendlich eben zu Resultaten führen. Aus diesem Grund sollten wir vielleicht auch allgemein mehr Verständnis haben für das Verhalten der Masse (auch wenn sie durch den Konsum natürlich nicht glücklicher wird).
@David, so ist es !
und deshalb ist es interessant, solche Leute zu kennen, von Self-Made Milliardär bis hin zu einem Fussballspieler bei Eintracht Frankfurt… super interessant WIE diese Menschen denken ;)
@Albr Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie die in Deutschland anerzogene Ichtraumnicht-Mentalität abgelegt haben. Wer nur immer Erwartungen anderer (Eltern, Gesellschaft, Arbeitgeber,…) erfüllt, der kann nicht durchstarten. Risiko und Unternehmertum gehören zusammen. In Deutschen Schulen werden die Kinder auf eine abhängige Beschäftigung vorbereitet. Null Finanzwissen, Null Wissen über Existenzgründung. Es ist nicht gewollt auszuscheren. Ich habe so ein Drama einmal bei einer Schülerin erlebt, die kein Abitur machen wollte, weil sie eine andere Berufung hatte. Es ging hoch bis zum Rektor, die Schülerin musste Spießruten laufen. Heute ist sie Solokünstlerin und Vielen bekannt. „Es könnte etwas schief gehen“, das ist das Motto, das in Deutschland von Generation zu Generation weitergegeben wird.Depressiv und pessimistisch. „Bloß nicht auffallen“ ist das zweite unsägliche Motto. Vielleicht historisch begründet. Beides führt zu Ducken und am Ende zur Depression. Wie schrecklich. Ja, man könnte scheitern oder pleite gehen. Das ist die Alternative zum vorgezeichneten Hamsterrad wert.Traut euch was, kauft Aktien, gründet eine Familie, kauft eine Hütte und schaut, ob ihr dem Hamsterrad auf eigenen Füßen entkommen könnt. Ich habe es so gemacht.
@ Albr:
Ich denke es ist nicht so sehr das Angeben vor irgendjemand bestimmtem sondern dieses Verhalten / Status ist so eine Art „Mitgliedsausweis“ oder besser „Mitgliedsbeitrag“ für einen Club…
@42sucht21
Habe gelesen, das das Depot von den Kindern nur einklagbar (! :o ) ist, wenn sie von dem Depot Kenntnis hatten Ansonsten bleibt es trotz der namentlichen Anlage unschädlich im Besitz des Vormunds und kann von diesem leergeräumt werden (so war es in dem konkreten Fall). Meine Kinder wissen davon und ich hoffe, dass sie in das Thema Aktien reinwachsen können. Anfassbare Einzelaktien finde ich, gehören auch in das Depot, die Kinder können sich unter McDonald’s oder BP mehr vorstellen als unter „ishares Div Cap XX US 30 ….. „
Guten Morgen,
OT: kann mir jemand den mathematischen Hintergrund erklären, der bei der Abzinsung zum tragen kommt?
Ich lese Grad “ University of Berkshire Hathaway“ und frag mich wie schon so oft, was genau die Idee hinter der Rechnung ist, die OwnerEarings bzw. den free Cashflow durch den langfristigen Leitzins zu teilen.
Bsp.: Siemens hat einen Free Cashflow von 5 Mrd., wenn ich jetzt den Leitzins von 3.25% nehme, dann habe ich einen intrinsischen Wert von ~154 Mrd.. Möchte ich eine höhere Rendite passe ich den Abzinsungsfaktor an.
Was ich aber nicht verstehe, was ist hier der mathematische Hintergrund?
Danke Grüße Baum
Ps: Hab die Frage ausversehen noch im alten Artikel gepostet. Löschung habe ich beantragt.
@Thorsten,
das ist aber schon ein klein wenig einfallslos. ;-)
Du kannst genauso gut ein paar Logos des ETF-Inhalts auf einem A3-Blatt zusammenfügen und ausdrucken. Dann kannst Du sagen, von dem alles hast Du Aktien.
Also z.B. aus dem iShares Core S&P 500 die Logos von Microsoft, Apple, Amazon, Google, Facebook, Intel, Exxon, Johnson & Johnson, P&G, Coca Cola, Pepsi, Walt Disney, McDonalds…
„Anfassbare Einzelaktien“ hast Du doch auch nicht. Das würde so aussehen!
Deine Einzelaktien wie BP oder MCD schlummern genauso anonym in der Sammelverwahrstelle wie die Bestandteile eines ETF.
Schönen Sonntag noch.
@Baum,
die Abzinsung findet man doch sofort, hier z.B.
MS
@Olly Wood
Ich zähle mich ebenfalls zu den gut verdienenden & arbeite in einem Umfeld von Menschen mit überdurchschnittlich (teilweise pervers) hohem Einkommen. Den von Dir beschriebenen „Konsum-Druck“ sehe ich da nicht, höchstens vereinzelt. Ich brauchte im Herbst ebenfalls einen neuen Pullover und habe mir einen mit Logo vorne drauf gekauft, da ich bisher von der Qualität der Marke sehr angetan war. War im Sale von ca. 150,- auf 70,- heruntergesetzt.
Meine Hypothese wäre eher, dass vereinzelt Menschen, die eben nicht so gut verdienen denken, dass es eine Art „Mitgliedsausweis“ wäre in teuren Markenklamotten rumzulaufen.
@Albr
Nach dem Durchlesen Deiner letzten Kommentare würde mich nicht wundern, wenn wir uns über Ecken kennen bzw. in unserem Freundes- und Bekanntenkreis diverse Überschneidungen haben. Ich radele meistens von meiner Ecke die kurze Strecke zur Arbeit (Alte Oper/Tanusanlage).
Du hast wirklich gut im Westend gekauft. 2009/10 sind mir diverse Objekte angeboten worden, die ich alle hätte blind kaufen können (z.B. 120qm in der Myliusstr. für 350k, was das heute wert ist, muss ich Dir nicht sagen). Wir sind aber auch sehr zufrieden bei uns, besonders mit Kind und Schule in unmittelbarer Nähe.
@Thorsten
Ich stimme Dir zu, aber das ist mir zu pauschal. Die Eltern spielen (bzw. sollten) einen nicht unerheblichen Teil in der Vermittlung dieser Werte spielen. Ist aber auch eine gesellschaftliches Phänomen. Wenn hier jemand darüber schreibt, wie groß sein Vermögen oder Einkommen ist, erntet er nicht selten skeptische Fragen oder Neid. Bin immer wieder fasziniert, wie kulturell anders meine Freunde und Kollegen aus den USA bzw. Großbritannien in puncto Risikobereitschaft unterwegs sind. Da gilt es ja auch als Horizonterweiterung mal etwas auszuprobieren (Trial and Error).
@David
Das Buch kannte ich nicht. Klingt interessant. Danke für den Hinweis.
@Pametan:
Die ersten Seiten des Buches haben mich nicht sonderlich begeistert, aber nach rund 1/3 des Buches war ich plötzlich extrem begeistert. Übrigens: Falls du etwas meh über das Buch erfahren möchtest, dann findest du hier eine Zusammenfassung und hier findest du einen kurzen Ausschnitt von einem seiner Seminare (welches sich inhaltlich quasi 1:1 mit dem Buch deckt). Beides zeigt allerding lediglich einen Teil des Buchinhaltes…
„Dass viele Leute konsumgeil sind, ist zwar richtig, aber im Endeffekt nur das Resultat ihrer Programmierung: Die Programmierung führt zu Gedanken, diese führen zu Gefühlen, welche wiederum zu Aktionen führen, welche schlussendlich eben zu Resultaten führen. Aus diesem Grund sollten wir vielleicht auch allgemein mehr Verständnis haben für das Verhalten der Masse (auch wenn sie durch den Konsum natürlich nicht glücklicher wird).“
Sicherlich, aber ich denke keine Ausrede die man gelten lassen kann. Ich wurde z.B. nicht sonderlich sparsam erzogen, und habe es dann später selber gelernt. Natürlich sind Gewohnheiten schwierig abzutrainieren, aber das ist doch generell so im Leben, wenn man etwas verbessern will, ist es in aller Regel unbequem am Anfang und man muss etwas investieren. Für jemand der immer nur Fastfood gegessen hat, ist es anfänglich auch nicht lustig, auf gesunde Sachen umzustellen etc.
Habe dieses Wochenende wieder eine tolle Investition mit Langzeitrendite getätigt. Eine Investition in die Partnerschaft. Kinder 2 Nächte zu den Großeltern und mit meiner Frau Erholungsurlaub in einem günstigen und bodenständigen Wellnesshotel gemacht. War super schön. Die Beziehung muss man regelmäßig pflegen, gerade mit kleineren Kindern, denn sonst ist trotz intensivem sparen und investieren irgendwann die Hälfte des Vermögens weg, wenn sich die Partner auseinander leben und irgendwann trennen.
@Der Baum
Hast du noch Fragen zur Abzinsung?
Im Endeffekt ist das Geld was du heute bekommst mehr wert als das Geld das du erst in 1 , 2 , 3 Jahren bekommst. Das wird abgezinst.
Geb ich dir heute 100€ sind die auch 100€ wert.
Geb ich dir in einem Jahr 100€ sind diese nicht 100€ mehr für dich wert weil du darauf warten musst.
Mal so schnell dazugeschrieben.
-M
@Bruno:
Ich bin absolut einverstanden und völlig deiner Meinung. Mit meinem Text wollte ich weniger aussagen, dass man diese Ausrede akzeptieren sollte, sondern lediglich, dass man so (halbwegs) verstehen kann, weshalb sich die Masse so schwer tut. Übrigens: Klar kann man sich ändern… sonst würde der Autor ja wohl kaum seine Bücher verkaufen können. ;-)
@ Mathias Schneider und M: danke für die Antwort.
Vllt. hab ich meine Frage falsch gestellt. Ich verstehe nicht warum Buffet die dargestellte Rechnung immer „Abzinsung“ („discounted Owner Earnings“) nennt. Das Ergebnis seiner Rechnung soll ja den ja den „inneren“ Wert eines Unternehmens ergeben. Wieso sollte ich auf den Unternehmenswert kommen, indem ich den free cashflow/ die owner earnings durch eine %-zahl teile.
Das erschließt sich mir einfach nicht.
Grüße Baum
@Der Baum:
Der Abzinsungsfaktor ist auch derjenige Zinssatz, den du erzielen möchtest. Angenommen du rechnest stets mit der gleichen Wachstumsrate und dem identischen Free Cashflow, so ist der innere Wert kleiner, je höher der Abzinsungsfaktor ist (und umgekehrt). Und weshalb? Je höher der „Zins“ ist, den du einforderst, desto kleiner muss der Ausgangswert (= innere Wert) sein, um die gewünschte Performance zu erzielen. Je niedriger der „Zins“, desto grösser kann der Ausgangswert sein, weil die erwartete Performance ja viel niedriger ist.
Mir ist bewusst, dass das Thema nicht so einfach ist und auch, dass du durch meine (vielleicht nicht sonderlich gute) Erklärung allenfalls nur noch viel verwirrter bist. Ich empfehle dir daher die Seite von Christian Bauduin, welcher das DCF-Modell meines Erachtens sehr gut erklärt.
Hallo David, vielen dank für die Antwort. Das was du beschreibst, also das „wie“, verstehe ich. Kann es auch anwenden (auch wenn ich selbst eine andere Formel nutze).
Ich verstehe jedoch das warum nicht. Wenn ich z.B. einen Spielautomaten habe der mir 100 € pro Jahr einbringt (Reingewinn), warum sollte der „Wert“ des Automaten dann 100 €/(hier jeweilige Renditeerwartung eintragen) sein. Also z.b. im Vergleich zu einer Anleihe mit langfristigem Leitzins von 3% , 100/0.03= 3333 €.
Danke, Mr. B, Thomas, Bernd, 42sucht21 und Thorsten, das hört sich so an, als sei die Ing-Diba bei Einzelaktien zu empfehlen.
@Der Baum:
Zunächst einmal glaube ich, dass du den intrinsischen Wert nicht als eine genaue Zahl betrachten darfst, denn die Unternehmensbewertung ist mehr Kunst als Wissenschaft. Zudem: Lieber liegst du UNGEFÄHR richtig, als GENAU falsch.
Zu deinem Beispiel: Bei einer Anleihe von 3% müsstest du die EUR 100 nicht durch 0.03, sondern durch 1.03 teilen (dann kommt man auf EUR 97.08). Das bedeutet in diesem Beispiel, dass EUR 100 in einem Jahr heute nur EUR 97.08 wert sind.
Ich versuche es dir anders zu erklären: Angenommen du willst nach 10 Jahren auf einen Endwert von EUR 100 kommen, wobei die Wachstumsrate und der Free Cashflow gleich sind:
– Bei einer erwarteten Rendite von bspw. 7.2% würdest du auf einen Anfangswert Wert von EUR 50 kommen, d.h. du hättest nach 10 Jahren eine Verdoppelung von EUR 50 auf EUR 100.
– Bei einer erwarteten Rendite von bspw. 3.6% würdest du doppelt so lange benötigen (nämlich 20 Jahre), um eine Verdoppelung hinzubekommen. Daher würdest du das Investment kaum eingehen, wenn du auf einen Anfangswert von nur EUR 50 kommen würdest. Nach 10 Jahren wärst du nämlich erst bei einem Wert von EUR 71.21.
Leider kann ich es dir nicht besser erklären, aber vielleicht kann das jemand anderes hier im Blog!?
@Michi
was du schreibst ist eine der wichtigsten Erkentnisse überhaupt! Investition (Zeit und auch etwas Geld) in die eigene Beziehung, vor allem wenn Kinder da sind! Ich weiß wovon du redest, wir sind damals nur haarscharf an einer Trennung vorbei geschrammt weil wir das so nicht beachtet haben!
Dazu ist es eine WinWin Situation, da sich auch die Großeltern freuen, und vermutlich auch die Kids, wenn sie das Wochenede bei Oma und Opa verbringen dürfen!
Nice Week
Danke David, ja du erläuterst die Abzinsung richtig. Und was damit ausgesagt werden soll ist mir auch klar.
Aber die Rechnung die Buffet hier verwendet (wie dargestellt) ist ja nicht genau dasselbe. Trotzdem bezeichnet er es stets so.
Naja ist auch nicht so schlimm, irgendwann finde ich es heraus. Danke dir, Grüße Baum
Abfallvermeidung ist absolut sinnvoll. Im Supermarkt wird ja einfach alles in Plastikfolie eingeschweißt verkauft, echt blöd….
Was ich mir bei solchen Beispielen wie hier mit der Minimalistin aber manchmal denke:
Haben diese Leute Bock auf eine eigene Familie? Und wie lässt sich Minimalismus damit dann in Einklang bringen? Oder gibt es evtl. einen Zielkonflikt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Wunsch eigene Kinder zu haben bei den jungen Generationen so nachgelassen hat. Oder doch?
Alleine bzw. als kinderloses Paar ist Minimalismus sicherlich möglich. Aber mit Kids stelle ich mir das einfach deutlich schwieriger vor so zu leben.
Zur Börse: Sparpläne laufen lassen ist oft der beste Weg. Das ganze Markttiming kostet Zeit, Nerven und oft haut es nicht so gut hin. Ich bin mittlerweile so selten im Aktiendepot, dass ich sogar aufpassen muss das Passwort nicht zu vergessen….
@Slazenger
Ja so ist es. Zum Glück haben wir Großeltern, die das sehr gerne machen. Kenne auch ander Beispiele. Wir machen das immer wieder mal. Tut echt gut. Dafür gehen wir nicht 2-3 mal die Woche einfach so auswärts essen wie es andere in meinem Umfeld tun. Lieber selten, dafür schätzt man es um so mehr. Nächstes mal sind wir alleine 2 Tage = 1 Nacht weg, wenn ich in Freiburg einen Halbmarathon laufe. Lieber immer wieder mal Highlights setzen, als gedankenlos vor sich hin konsumieren.lieber hin und wieder Highlights setzen als gedankenlos vor sich hin konsumieren
Slazenger
Ja so ist es. Zum Glück haben wir Großeltern, die das sehr gerne machen. Kenne auch ander Beispiele. Wir machen das immer wieder mal. Tut echt gut. Dafür gehen wir nicht 2-3 mal die Woche einfach so auswärts essen wie es andere in meinem Umfeld tun. Lieber selten, dafür schätzt man es um so mehr. Nächstes mal sind wir alleine 2 Tage = 1 Nacht weg, wenn ich in Freiburg einen Halbmarathon laufe. Lieber immer wieder mal Highlights setzen, als gedankenlos vor sich hin konsumieren.lieber hin und wieder Highlights setzen als gedankenlos vor sich hin konsumieren
@Der Baum:
Schau mal hier falls du mit Englisch keine Probleme hast:
DCF Investopedia
Viele Grüße
@ Michi
Ich glaube wir sind beide bei derselben Veranstaltung… erster Halbmarathon in 2019. Letztes Jahr war es sehr schön. Packe sicherheitshalber eine kurze Hose mit ein… ich hatte nur eine lange und es war sehr warm
@ 42sucht21
Beim NYC Marathon habe ich mich nicht angemeldet. Hab das Biest oft genug gemacht. Ich drücke dir die Daumen im November!
@Baum
Lies dir mal die Erläuterungen im Netz zu „Ewige Rente“ durch.