ETF-Auswahl: 5 Kriterien, die Anleger prüfen sollten. Gastbeitrag von Carlos Link-Arad

ETFs erleichtern die Geldanlage ungemein. Durch ihre breite Streuung können Anleger mit wenigen Käufen einen hohen Diversifikationsgrad erreichen und ihr Chancen-/Risikoprofil verbessern. Doch trotz der vielen Vorteile sollten Anleger beim Kaufen vorsichtig sein.

ETFs können sich stark voneinander unterscheiden. Im nachfolgenden Beitrag stelle ich euch die fünf wichtigsten Kriterien vor, auf die ich bei meiner ETF-Auswahl achte.

Welchen Anlagefokus hat der ETF?

Den richtigen Anlagefokus zu finden, gehört zur ersten Aufgabe eines Anlegers. Wer beispielsweise keine hohen Wertschwankungen erträgt, sollte seine Aktienquote nicht zu 100 Prozent in Schwellenländer binden. Daraus entsteht eine zu hohe Diskrepanz zum passenden Risikoprofil. Die Indexauswahl gehört daher zu den relevantesten Faktoren für den langfristigen Anlageerfolg.

Manche ETFs enthalten nur wenige Aktien oder werden nach wenig nachvollziehbaren Kriterien zusammengestellt. Andere ETFs basieren wiederum auf spezifischen Strategien, die einem aktiven Investmentfonds ähneln und auf eine Überperformance abzielen (z.B. Smart-Beta-ETFs). Im Idealfall fokussieren sich Privatanleger auf große, etablierte Indexfonds-Anbieter, die möglichst große Teile des Marktes abdecken. Für Aktien aus den USA bietet sich z.B. ein ETF auf den S&P 500 an. Für europäische Aktien eignet sich der STOXX Europe 600. Wer Zeit sparen möchte, investiert direkt in den MSCI-World und investiert damit in die größten Unternehmen aus 23 Industrieländern.

Einsteiger sind aus meiner Sicht mit einer Kombination aus einem MSCI-World und einem MSCI World Emerging Markets (Schwellenländer) als ETF-Aufteilung gut bedient. Im Zeitablauf können weitere Anlageklassen oder Einzelaktien in das Depot mit aufgenommen werden.

Hohe Kostenunterschiede trotz gleicher Indizes möglich

Das einzige, was Anleger beim Vermögensaufbau kontrollieren können, sind die Gebühren, die sie zahlen. Die Wertentwicklung folgt häufig Zufallsfaktoren, die nur bedingt beeinflusst werden können. Gerade bei der Auswahl von ETFs bestehen häufig signifikante Unterschiede. Bei ETFs auf den MSCI-World kannst du ETFs mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,12 Prozent oder auch ETFs mit einer TER von über 0,50 Prozent kaufen. Langfristig hat die Differenz von 0,38 Prozent einen erheblichen Einfluss auf deine Gesamtperformance. Je länger der Anlagezeitraum, desto stärker wirkt sich in diesem Fall der negative Zinseszinseffekt auf die Vermögensentwicklung aus.

Im Durchschnitt liegen die ETF-Kosten zwischen 0,10 und 0,80 Prozent – je nach Index und Anlagestrategie, die vom Anbieter verfolgt wird. Je etablierter der Index, desto höher ist der Wettbewerb zwischen den Anbietern und demnach auch der Preiskampf. Informationen zu den Kosten findest du im Factsheet des jeweiligen ETF. Die TER zeigt, wie hoch deine Gebühren pro Jahr sind. Achte bei der ETF-Auswahl jedoch auch auf eine niedrige Tracking-Difference (TD). Diese
Kennzahl drückt aus, wie gut sich der ETF im Vergleich zum Referenzindex entwickelt. Je besser die Performance des ETF, desto niedriger die TD.

Prüfe vor jedem Kauf, ob es für den gleichen Index einen günstigeren ETF gibt. Achte dabei darauf, dass beide die gleiche Anlagestrategie und Asset Allocation verfolgen.

Die Art der Ertragsverwendung

Mittlerweile gibt es für jeden ETF eine Variante, die Gewinne ausschüttet und eine Variante, die Gewinne wiederinvestiert (thesaurierend). Welches Modell am besten zur dir passt, hängt von deinen Vorlieben ab. Möchtest du mit deinen ETFs ein passives Einkommen aufbauen bzw. die Ausschüttungen in andere ETFs investieren? Dann sind ausschüttende ETFs die bessere Wahl.

Möchtest du dir keine Gedanken darüber machen, Gewinne „manuell“ zu reinvestieren? Dann setze auf thesaurierende ETFs. Ich persönlich setze auf diese Form der Ertragsverwendung, um meinen Zinseszinseffekt zu maximieren. Dadurch, dass die Gewinne direkt wieder mitverzinst werden, holst du mehr Wachstum raus. Diese höheren Renditechancen haben mich vom Modell überzeugt. Am Ende des Tages kommt es jedoch auch hier auf die individuellen Anlageziele an.

Beachte, dass einige Anbieter von ausschüttenden ETFs die automatische Wiederanlage ermöglichen – ergibt aus meiner Sicht jedoch weniger Sinn, als direkt einen thesaurierenden ETF zu kaufen.

Je höher das Fondsvolumen, desto besser

Anleger sollten sich auf ETF mit einem möglichst hohem Fondsvolumen fokussieren. Zu klein ist ein ETF z.B. dann, wenn das verwaltete Vermögen („Assets under Management“) unter 100 Millionen Euro liegt. Dieser Schwellenwert wird häufig bei spezifischen bzw. exotischen Themen-ETFs unterschritten. Ein kleiner Fonds trägt das inhärente Risiko einer Liquidation, weil er bei dem Volumen nicht profitabel ist. Die Liquidation hat grundsätzlich keine großen Konsequenzen für Anleger, kann jedoch Kosten für die Wiederanlage des Kapitals verursachen. Aus dem Grund empfehle ich Dir, auf etablierte Anbieter (iShares, Vanguard, Lyxor etc.) zu setzen und ein möglichst hohes Fondsvolumen zu wählen. Auch hier erhältst du die entsprechenden Informationen auf dem Factsheet oder auf Informationsplattformen wie justETF.

Replikationsmethode

Bei der Replikationsmethode existieren nur marginale Unterschiede. Ich persönliche bevorzuge eine physische Replikation bei ETFs. Das bedeutet, dass der ETF-Anbieter die Aktien in dem Index auch tatsächlich (und wertgewichtet) gekauft hat. Manche ETFs bilden die Wertentwicklung des Indizes über Derivate (sog. Swap-Geschäfte) ab. Diese Replikationsmethode nennt sich synthetisch. Zahlreiche Studien und Untersuchungen haben gezeigt, dass sich beide Modelle kaum unterscheiden.

Das Risiko synthetischer ETFs scheint marginal. Die Argumente pro physischer Replikation sindmeistens psychologischer Natur, da Anleger sich wohler fühlen, wenn der ETF die im Index enthaltenen Aktien auch tatsächlich hält.

Autor: Carlos Link-Arad. Carlos arbeitete nach seinem Wirtschaftsstudium in Frankfurt bei einer Strategieberatung im Bereich digitaler Transformation (Financial Services). Inspiriert durch die Innovationskraft von Fintechs war er anschließend bei zahlreichen Fintechs als Marketer sowie als Produktentwickler aktiv. Zudem schrieb er als Autor für extraETF, BTC-Echo und Business Insider.

Das obige Artikel stammt von Autor Carlos Link Arad. Sein LinkedIn-Profil findest du hier: https://www.linkedin.com/in/carloslinkarad/
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51 Kommentare
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42sucht21
1 Jahr zuvor

@all
Ich wünsche Allen eine gute Zeit und glückliches Händchen.

1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Das gebe ich gerne zurück. Wobei Sie, wie ich das sehe, kein Glück benötigen. Die Händchen bekommen das auch so ganz gut hin….. ;)

DerMax
1 Jahr zuvor

“Die Argumente pro physischer Replikation sindmeistens psychologischer Natur, da Anleger sich wohler fühlen, wenn der ETF die im Index enthaltenen Aktien auch tatsächlich hält.”

Derivate sind dem Kontrahentenrisiko ausgesetzt. Diese Finanzprodukte werden wertlos, wenn der Emmitent oder die Swap-Partner insolvent gehen. Das Thema hatten wir ja schon mal mit der Lehman-Pleite. Natürlich machen Swap-Geschäfte nur einen kleineren Teil im ETF aus. Es ist aber eine zusätzliche Risikovariable, die vermeidbar ist. Schade, dass das so lapidar als “Anlegerpsychologie” abgetan wird,

Lad
1 Jahr zuvor

Einsteiger sind mit einem MSCI World ETF gut bedient.” Seit 1.1.2022 sind sie 16 % im Minus. Die Rendite von Value Investoren mit anständigen Dividenden ist aber positiv. Bei mir sind es +8 % seit 1.1.2022 = 4 % Kurssteigerung + 4 % Dividenden netto, von 30 Aktien. Also rechtzeitig alle ETFs verkaufen und gesunde, günstig bewertete Dividenden-Aktien kaufen! Wer 30 Unternehmen, Banken und Versicherer besitzt, bekommt 30x bis 120x im Jahr Dividende und jede Dividende macht Freude. Dagegen ETF auf S&P 500 und MSCI World sind 16 % im Minus seit 1.1.2022.

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Der MSCI World ETF hat vom 31/8/11 bis 31/8/21 ein Plus von 308% gemacht.
Die meisten Stockpicker schlagen den Index nicht.

Nobby
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Doch, doch. Der Lad schon :-)

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Wer 30 Unternehmen, Banken und Versicherer besitzt”

Ich hoffe einfach keine europäische Banken, wovon viele 90% verloren haben seit 2007, wie deutsche Bank, UBS, CS etc.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Das sehe ich ähnlich. Insbesondere in der Rentenphase empfinde ich regelmäßige Auszahlungen ohne Verkaufsdruck sehr befreiend. Der Buchwert drängt sich daher nicht in den Vordergrund, das Depot kann mit dem Markt unangetastet wieder steigen.

Tom
1 Jahr zuvor

Für mich ist das ganze zu technisch. Bin kein Fan von solchen – für mich – seelenlosen Berichten.
Mich schreckt so etwas ab, um mich mit Börse zu beschäftigen.
Gucke mir zur Entspannung ein YT Video von Tim an.

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor
Reply to  Tom

Ja, Börse kann ganz schön seelenlos sein…

Tom
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Nur Tim gibt der Börse hier immer eine Seele. Daher liebe ich den Blog hier.
Hoffe es geht hier bald wieder “gewohnter” zu.

Rhag
1 Jahr zuvor
Reply to  Tom

Sehe das wie Tom. Warte lieber ein paar Tage länger auf einen Artikel von Tim oder meinetwegen auch Nikos, aber diese seelenlosen 08/15 Beiträge (“5 Fehler, die…”, “Acht Dinge, die Anleger wissen sollten” plus stock foto und entsprechend belangloser Text) passen nicht wirklich zu Tims Blog, finde ich.

Luigi
1 Jahr zuvor

Das Fondsvolumen spielt bei ETFs keine Rolle, sondern die Liquidität und Handelbarkeit.

Nobby
1 Jahr zuvor

ETFs sind ein Finanzkonstrukt und wurden ursprünglich als Derivateersatz für institutionelle Anleger geschaffen. Sollte man nicht vergessen.

Tom
1 Jahr zuvor
Reply to  Nobby

“ETFs sind ein Finanzkonstrukt”

So liest sich der Text auch :) Habe nur kurz angelesen……

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor
Reply to  Tom

Vor Jahren hatte es hier einer mal gewagt, ETF‘s auf Grund ihrer Konstruktion als riskant zu bezeichnen.
Das ganze Forum ging auf ihn los.
Heute ist man da auf einmal vorsichtiger. Traut man den ETF‘s nicht mehr so ganz über den Weg?

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Wer ETF nicht traut, kann ja einen klassischen Index Anlagefonds nehmen. Hat für viele auch Vorteile wenn sie keine Live-Kurse haben und lediglich täglich ihren NAV einsehen können und dies noch 1 oder 2 Tage verzögert, dann kommt man gar nicht auf die Idee Daytrading zu machen und der starre Blick auf Intraday Kurse entfällt ;)

Gerade wer auch grössere Beträge investieren will, kann dies mit ähnlich oder gleich tiefen Kosten wie bei ETF machen.

Gibt schon paar Vorteile wer ganz risikoavers ist von klassischen Fonds vs. ETFs, der Ruf ist halt schlecht weil viele darunter aktive Fonds verstehen mit 5% Ausgabeaufschlag und hohen Gebühren, das muss aber nicht sein.

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

@Rolexinvestor
Wo genau siehst du denn die Risiken bei einem marktbreiten, ungehebeltem, physisch replizierendem ETF? Ich würde diese Produkte nicht mit Derivaten vergleichen sondern mit Aktiv gemanagten Fonds… Und da ist es nunmal regelbasiert, abgesichert und günstig.

Ich lasse mir aber gerne potentielle Risiken näherbringen – bin ja offen :-)

Daniel
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Vor Jahren gab es auch Leute die behaupteten mit 300.000€ und Dividendenaktien quasi finanziell frei zu sein und mit den Aktien im Depot jährlich 7% und mindestens 5% über Inflation zu machen. Hat sich einiges geändert.
Ich sehe aber keinerlei Anhaltspunkt dass sich die Aussage “mit einem MSCI World liegt man nie verkehrt” nachhaltig geändert haben sollte. Der Markt läuft nunmal grade seitwärts. Das hätte jeder auch erahnen können dass es solche Marktphasen mal gibt.

Bruno
1 Jahr zuvor

Ich freue mich über die Fussball WM, 2/3 aller Teams laufen unter einem Unternehmen auf, von welchem ich Anteile besitze. Würde ich noch Puma dazu nehmen, wären es wohl über 90%.

So freue ich mich auch wenn die falschen Teams gewinnen.

Ich gebe es zu, ich schaue mir einige Spiele an, wenn man sich rumhört schaut sich ja niemand die Spiele an, man sieht keine Flaggen aufgehängt, die Autos bleiben leer, Public Viewings werden verboten, alle protestieren öffentlich, aber die Einschaltquoten sind höher als bei der letzten WM, etwas viel Heuchelei ;)

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

In Schland sind die Einschaltquoten miserabel. Ich bin Fussballfan, schaue mir dieses “Event” aber auch nicht an.

Werden bei euch public Viewings verboten? Ich dachte ihr seid so liberal im Schwiezerland ;-)

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

In den linken Städten ;)

In Deutschland dürfte es vielleicht auch am ersten Spiel liegen, das kann sich ja noch ändern, wäre typisch für DE.

Natürlich finde ich auch dass es ein Fehler war diese nach Katar zu vergeben, aber nicht wegen Korruption, jede der letzten mindestens 5 WM’s wurden gekauft, aber eine WM im Winter und auch bezüglich Menschenrechten ist fragwürdig, aber dann hätte man auch die WM in Russland etc. oder Olympiade in China nicht schauen dürfen ;)

Ich schaue wegen dem Sport und nicht wegen der FIFA. Der Präsident ist noch peinlicher als der Letzte, aber gut, ich schäme mich nicht dafür, nur weil er aus dem gleichen Land kommt.

Ich schaue als Fussballfan :)

@Slowroller: Einfach dann nicht Halbfinal oder Final schauen falls Deutschland soweit kommt, wenn dann sollte man auch konsequent sein!

-M
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

So sehe ich es auch. Bin alles andere als hyped wie sonst bei WM/EM aber schaue trotzdem das ein oder andere Spiel.

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Wenn, dann dudelt mal ein Spiel nebenher – ich muss aber gestehen, dass ich dem ganzen Nationalmannschaftsfussball nichts abgewinnen kann, daher ist mein nicht-schauen keine große Härte. Russland und die EM habe ich auch nicht gesehen.

Das Problem ist halt, dass es ohne so massive und offensichtliche Korruption sowas nicht geben würde. Hier weiß die Fifa aber, was sie an der Schweiz als “Heimatland” hat… Ich habe garnicht mehr mitbekommen, was die FBI-Ermittlungen ergeben haben. Das ging doch groß durch die Presse.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

Ihr könnt die FIFA gerne haben, sie zahlen hier kaum Steuern, und als neuen Präsidenten schlage ich Beckenbauer vor, der würde das besser machen. Oder direkt nach Katar verlegen, darüber wird glaub auch nachgedacht.

https://www.sueddeutsche.de/sport/beckenbauer-millionen-katar-fifa-1.5036058

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Warum so bissig? Ich sag doch, dass ich es traurig finde, dass die ganze korrupte Machala inklusive Beckenbauer, Rummenigge, Blatter, Infantini und Platini nie zur Verantwortung gezogen wurde. Es kann doch nicht wahr sein , dass man so eine offensichtliche Korruption einfach so hinnimmt. Alle Verbände, die noch ein Stück weit Selbstachtung haben, müssen nach dieser WM austreten – mit allen Folgen, die das vielleicht kurzfristig bedeutet.

Es fällt mir echt schwer den Spagat zwischen Abscheu und guter Mine in Richtung meines 6-jährigen Fussballverückten Sohn zu schaffen. Dafür verachte ich die Verantwortlichen.

-M
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

Ist hart das ganze. Schau dir auf netflix mal die Doku zur FIFA an. Da wird das, wie ich finde, gut aufgearbeitet, wie das Konstrukt vom weg abkam. Was ich nicht wusste, dass der Herr Dassler auch maßgeblich da mit drin steckte.

-M

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

bissig, du hast ja angefangen mit deinem Kommentar dass die Schweiz die Korruption unterstützt, als ob es in andern Ländern besser wäre. Das Problem ist doch die Struktur, bei der FIFA geht es um extrem viel Geld, zumindest seit der WM in Frankreich, generell im Fussball, der Marktwert von Brasilien ist wieviel nochmals? 1.2 Mrd. ? Und was ist die Struktur der FIFA, ja ein privater Verein, gleiche Struktur wie der Imkerverein Oberbuchsitten oder der Bierdeckel-Sammelverein Hinterlunkofen :D

Auch in diesen Vereinen gibt es wohl Korruption, wenn es um eine Veranstaltung oder Mitgliederversammlung geht und ein Vereinsmitglied hat vielleicht ein Lokal, wird man diese Veranstaltung wohl dort machen auch wenn 500m entfernt ein Nicht-Vereinsmitglied ein besseres Angebot machen würde ;)

Ich würde mal behaupten, jede und jeder ist bestechlich, es kommt einfach auf die Höhe der Summe an, und ja vielleicht auch noch dem Umstand, ob es rechtliche Folgen hat und man dafür möglicherweise bestraft werden kann.

Angenommen die Schweiz würde ein neues Gesetz machen, dass ein Verein ab Umsatz X wie ein multinationaler Konzern gehandhabt werden soll, dann würde die FIFA weiterziehen. Ich würde das wohl begrüssen da diese nur der Reputation schadet. Aber glaubste es würde dann besser? Irgendwo auf der Welt wird sie ein neues Plätzchen finden, wo es vielleicht noch schlimmer wird. Von daher mein Motto generell, kann ich nix ändern an einer Situation, so rege ich mich nicht auf. Und in diesem Fall, freue mich trotzdem an hoffentlich noch dem einen oder andern guten Spiel, der Rest war auch früher nicht besser und wird es wohl auch in Zukunft nicht. Würde die Korruption auch auf die Schiedsrichter und Spielentscheide sich ausweiten, ja dann würde ich dann definitiv auch abschalten, dann wäre dieser Sport am Ende.

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Und genau diese Denkweise finde ich schade – so wird sich nämlich nichts ändern…

Im übrigen ist Korruption innerhalb eines Vereines auch Korruption. Aber lassen wir das – jeder hat hier seine Sichtweisen und Prioritäten. Ich kann nachvollziehen wenn man das ausblendet und es einem schlicht egal ist.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

Hauptsache du hast ein gutes Gewissen, ich meine das jetzt auch nicht mal zynisch. Ich bin aber zumindest froh, dass du deinem 6jährigen Sohn die Spiele nicht verbietest. Das würde nämlich rein gar nichts ändern ausser dass ein Kind frustriert wäre.

Und ja, mir ist es im Grunde egal, es gibt unzählige andere Dinge auf der Welt, wo ich als wichtiger erachte, wo man etwas tun muss und auch kann, wo es auch einen Effekt hat. Alles andere erachte ich als Heuchelei, wenn man sich aus dem warmen Sofa in einem westlichen und weit entwickelten Land als moralische Überinstanz sieht. Auch unsere Vergangenheit hat viel Dreck am Stecken, daher bin ich da etwas zurückhaltend. Hätten wir uns beispielsweise früher so rasch entwickelt wie Katar heute, wäre die Geschichte anders verlaufen.

Meine Meinung gilt im übrigens auch fürs investieren, ich habe zwar keine Rüstung/Tabakaktien als Beispiel, aber es würde sich nichts ändern, ob ich diese habe oder nicht, wirklich rein gar nichts, rein logisch gedacht. Hingegen kann man mit Dividenden etc. etwas tun, dass sofort einen Effekt hat, das ist was m.E. zählt. Gerade auch Bereiche, wo die Scheinwerfer nicht gerade drauf gestellt sind von den Medien.

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor

@Slowroller

Ich sehe keine Risiken bei physisch replizierenden ETFs!
@Nobby hat gemeint, ETF
s seien ein Finanzkonstrukt und das solle man nicht vergessen. Was immer er damit gemeint hat…

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Ah ok, hab ich dich falsch verstanden, sorry.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Nebst Swap gibt es noch das Securities Lending Risiko, es gibt im Leben nichts ohne Risiko. Ich habe auch einen ETF mit Swap, trotz Risiko, da ich beide Risiken als klein oder sehr klein erachte, aber es bleiben Risiken. Auch Aktien haben Risiken. Das ist normal.

Das grösste Risiko bleibt wohl weiterhin das Marktrisiko, und wer dies nicht eingehen kann der darf nicht investieren.

Aber ich denke es ist eine gewisse Pflicht, sich darüber zu informieren, wie man das auch bei jeder andern Investition macht, wenn die Summe etwas grösser ist. Wenn man ein Haus kauft klärt man auch vorgängig ab, ob es da nicht evtl. noch Altlasten gibt oder das Grundbuch sauber ist etc. pp.

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Ja, die Sache mit dem Risiko…
Das größte Risiko ist das Leben selbst.
Was ist wahrscheinlicher für einen über vierzigjährigen Investor?
Dass sein ETF-Emittent Pleite geht oder dass ihn eine unheilbare Krankheit ereilt und ihn in kurzer Zeit zu Tode bringt?
Leider ist zweiteres viel wahrscheinlicher. Daran sollte man gelegentlich denken, man lebt dann unbeschwerter.

Tobs
1 Jahr zuvor

@4221 / Einkaufsliste (mal die Stand heute oben gerankten Titel).

So, da käme sie.

Nachkäufe aus Depotbestand:

Einzelhandel
#B&M European Value (UK): Cash-Maschine, organisches Wachstums weil auf Store-level in kürzester Zeit break even. Expansion in Frankreich. Als “Billig-und Nippes”-Anbieter profitiert das Unternehmen zwar grundsätzlich von einer unter Druck kommenden Mittelschicht. Allerdings ist die krasse Inflation in UK natürlich erstmal ein heftiger Gegenwind gewesen. B&M hat allerdings Burggraben, begründet in dem auf Masse organisierten Einkauf und guten Zugang zu Lieferketten. Ich finde, die inflationsbedingte Schwäche kann man nutzen einzusteigen.

#Mister Price (Südafrika): Nippes und Fashion. Gute Margen.

#Mercadolibre (Südamerika): Immer noch extremes Wachstumstempo. E-Commerce wächst weiter schnell, allerdings die anderen Geschäftsansätze wie Fintech und Finanzierungsgeschäft auch. Leider habe ich von denen immer noch viel zu wenig aufgegabelt. Ich bin hier sehr bullisch: Sea Limited zieht sich zurück aus dem Markt. Amazon ebenfalls nach nur zögerlichem Versuch. Einzelne E-Commercer die mit PE-Geld gedeckt waren und cashflow-negativ sind geht das Geld aus. Sehe da echt keinen mehr, der Mercado aufhalten kann. Basis-Invest von Baillie Gifford seit eh und je.

#Smith&Nephew (UK): Value Play. Kein wahnsinnig schnell wachsendes Geschäft. Aber Knie und Hüften und Wundpflaster als schöne Beimischung. Kurs ist immer noch von Corona-Phase angeschlagen.

#Coloplast (Dänemark): Kennt wohl jeder. Habe das Kunststück vollbracht sie auf ihrem Tief zu erwischen. Zum jetzigen Kurs würde ich aber noch mal ein bisschen nachlegen.

#Stanley B&D (USA): Kennt wohl auch jeder, allerdings wissen viele nicht, dass sie organisch sehr gut im Gardening wachsen und auch Aktivitäten in Aerospace haben. Eigentlich ein mittlerweile breit aufgestellter Industriekonzern. Auch hier hatte ich Glück und habe die ersten Tranche unten eingesammelt.

#Tyson Foods (USA): Kennt wohl auch jeder. Der Proteinlieferant in USA.

#Direct Line (UK): Sachversicherer, insbesondere PKW. Markführer. Der Kurs kam nicht wegen Kapitalanlageschwankungen unter Druck (Reine Sachversicherer haben keine so ausgeprägten Kapitalanlagen), sondern eher wegen Inflation und gestiegener PKW-Gebrauchtwagenpreise. Dadurch Unfallschäden teurer. Das Management von denen hatte immer bewiesen, dass sie solche Themen in den Griff bekommen. Habe da schon mehrere Tranchen gekauft, so wie bei L&G auch. L&G bin ich voll bedient, bei Direct Line würde ich auf Basis heutigen Kurses noch was kaufen.

Käufe als neue Positionen:

#Medtronic (Irland). Das könnte nun wirklich der Use-Case des LuRo schlechthin werden. Jetzt bekommt man aber den Kurs von vor 5 Jahren bei fast doppelt so hoher Dividende. Divvi-Besteuerung in Irland ist wohl ein Nightmare. Ich fürchte, wenn ich sie kaufe, bin ich der einzige Mensch, der in Irland Steuern bezahlt. :-)

#Croda International (UK): Spezial-Chemie etwa für Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Deswegen sind viele ihrer Anwendungen auch nicht auf Chemie-Ölen basierend. Vermutlich deswegen findet man den Titel auch immer wieder mal in ESG-Fonds.

#Halma (UK): Muss man wohl auch nichts zu sagen. Eigentlich sind sie bei ihrem Wachstum auch im Moment immer noch zu teuer. Ich schleiche um die schon sehr lange rum…

#Kewpie (Japan): Mayonnaise…

#Spirax-Sarco Engnineering: Spezial-Pumpen, Monitoring- und anderer Spezial-Kram für Lebensmittelindustrie. Wahnsinnig teuer, immer noch, wobei das KGV gerade zu seinem langjährigen Mittel zurückgekehrt ist. Mist, und trotzdem immer noch so teuer…

So, wie geschrieben, waren das jetzt erstmal die gerade etwas weiter oben gerankten Titel. Es gibt noch einige mehr…

Claus
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobs

@ QST-Erstattung Irland:
… sehr einfach. Formular ausfüllen und vom Finanzamt den Wohnsitz im Zahljahr bestätigen lassen (Stempel + Unterschrift FA auf diesem Formular). Kopien der Divizahlungen beifügen. Per Post nach Irland (Adresse auf Formular…) senden. Auf Zahlung warten, dauert ca. 6 Monate. Für meine Medtronics habe ich das für 5 Jahre rückwirkend gemacht und ohne Rückfragen erstattet bekommen. Seit 2021 fordere ich es jährlich an, 2022 habe ich gerade abgeschickt.

@ Medtronic
… Top-Pic, gerade etwas unterbewertet. Sicherer Dividendenzahler mit über 10% Divi-Erhöhung p.A. in den letzten 10 Jahren. Wer die QST-Erstattung nicht scheut und Dividenden mag, wird hier nicht viel falsch machen. Ich bin seit 2006 dabei. Noch besser gefällt mir Stryker (seit 2013 bei mir im Depot), die aber z.Zt. “nicht im Angebot” zu haben ist.

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  Claus

Wow, da hast Du seit 2006 bei Medtronic eine tolle Entwicklung mitgenommen. Die sind meines Wissens erst durch eine Akquisition vor ein paar Jahren steuerlich in Irland ansässig geworden. Vielen Dank mit dem Hinweis, dass das 5 Jahre rückwirkend geht. Dann mache ich lieber mal alle Jahre auf einmal Kasse. Wenn das in Irland so halbwegs gut operationalisierbar ist, schaue ich mir Kerry Group auch noch mal genauer an.

Claus
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobs

… sehr gute Idee, ich überlege auch gerade Kerry (hat nichts mit der bekannten Butter zu tun) zu kaufen. Da ich 700 Medtronics habe, lasse ich nun jährlich erstatten, bei kleineren Positionen würde ich das über die max. erstattungsfähigen Jahre machen. Spart etwas “Arbeit”.

Peter
1 Jahr zuvor

Ich bin ein stiller Mitleser von Tims Blog.
Zuerst einmal Danke für Deine Arbeit Tim. Ich liebe diesen Blog.

Nur die letzten beiden Artikel empfinde ich als sehr ungewöhnlich für den Blog.
Sehr spezielle, theoretische Abfertigungen, die sicherlich gut sind. Aber hier bei Dir erwarte ich Berichte von Börse, Leben, Tipps……., die auch einen “Normalo” unter den Börseninteressierten erreicht.
Es kommt dazu, dass ich generell kein Freund von ETFs bin. Empfehle Leuten, die sich keine Mühe mit der Aktiensuche machen wollen, einfach Berkshire zu kaufen. Hat im Schnitt 19% pro Jahr gemacht. Das muss ein ETF erstmal schaffen. Denke auch, dass man einen ETF mit Einzelaktien langfristig schlagen kann. Auch, wenn das jetzt viele vehement verneinen werden.

Konnte auch nicht verstehen, dass hier im Forum immer nach Fehlern/Schwächen gesucht wird. Ich persönlich empfinde die Reihe mit Nikos als sehr erfrischend und die Berichte passen für mich sehr gut hier in Tims Konzept.
Was wurde auch hier in der Vergangenheit rumgemäkelt: zu lang, zu…………………
Statt mal zu loben, was ein Junge in seinem Alter für einen Durchblick hat.

Aber klar, ich kritisiere jetzt auch herum. Jedoch will ich klarstellen, dass ich die Qualität des Artikels nicht in Frage stelle. Nur ist der Inhalt für mich vollkommen langweilig und passt hier für mich nicht rein. Ist aber nur meine Meinung und jetzt darf man gerne über mein einziges Posting hier ablästern.

Tim: Mach weiter so. Ich freue mich auf weitere Artikel von Dir und auch von Nikos.

Liebe Grüße !

Peter

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor
Reply to  Peter

Alle Studien haben ergeben, dass die „Aktiensucher“ langfristig gegen den breiten Markt verlieren.
Selbst Warren Buffett hat erkannt, dass es als professioneller Anleger immer schwerer wird, den Markt zu schlagen – die Zeiten haben sich geändert. Er empfiehlt seinen Nachkommen ETF‘s.
Berkshire oder ETF? Beides!

-M
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Ich wette Buffett würde mit kleinen Summen (100k) auch jetzt noch alles und jeden in den Schatten stellen. Mit steigenden Summen ist es unmöglich die Renditen von früher zu erzielen. Mit mehreren 100mrd bewegt sich die Nadel nur bei großen investments und da kommen dann nur sehr wenige Firmen in Frage.

-M

Tom
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Studien gibt zu jedem Thema und mit beliebigen Ausgängen. Je nachdem wer diese erstellt :)
Ich bin auch nicht von ETFs überzeugt.
Die boerse.de rät in ihrem Leitfaden auch von ETFs ab.
https://www.boerse-leitfaden.de/

Aber wie immer im Leben. Man weiß nicht was richtig ist. Man muss einfach den für sich besten Weg finden.

Einzelaktien sind für mich zumindest viel spannender als ETFs.

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor
Reply to  Tom

Der von dir zitierte „Leitfaden“ empfiehlt Gold als Inflationsschutz…naja…das kommentiere ich nicht, da soll sich jeder denken, was er will.
Von „Börsenleitfäden“ halte ich mich jedenfalls fern, sehr fern.

Daniel
1 Jahr zuvor
Reply to  Peter

Wenn du stiller Mitleser des Blogs bist, dann wundert es mich etwas was du an diesem Artikel auszusetzen hast. Tim hat zwar immer auch Einzelaktien gehalten und gekauft, zu seinen Lesern aber eigentlich stets die Empfehlung einen marktbreiten Index kaufen und stumpf weiterzubesparen rausgegeben. Auch hat Tim seine Glaubenssätze was Börse angeht mantra-artig wiederholt. Diesem Artikel vorzuwerfen er wäre irgendwie inhaltlich langweilig ist dahingehend etwas irritierend, da Tim eigentlich auch die Dinge mit nahezu unverändertem Inhalt wiederholt.

Die Berkshire Aktie ist nur deshalb gut gelaufen, weil sie eben nicht breit diversifiziert ist. Nur wenige Aktien bestimmen dort maßgeblich die Richtung. So ist das nunmal mit konzentrierten Portfolios. Sie haben halt viel Potential nach oben, oder halt auch nach unten. Der MSCI World und Konsorten konnte zwar nicht mit ähnlicher Rendtie aufwarten, ist dafür aber wesentlich besser diversifiziert als eine Berkshire. Und BH ist nunmal eine der wenigen Einzelinvests, die es geschafft haben, von den anderen die längst weg sind, hört man nichts mehr. Survivor-Ship-Bias eben.

Thorsten
1 Jahr zuvor

x y , die du mit z a b solltest !

x natürliche Zahl

y Aktien / ETF

z Alter in Jahren / Zeitangabe
a unbedingt / niemals

b kaufen / verkaufen / besitzen

Beispiele : 5 ETF, die du mit 30 unbedingt besitzen solltest ! 2 Aktien, die du jetzt verkaufen solltest !

Generatoren für Clickbaits. Gibt’s noch mehr von.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Thorsten

zu kompliziert, lieber…

Lust auf KUV < 2 und Alles mit KBV < 2 und Dividende > 10%

Elias
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Wenn Du Lad heißt…..

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Wie wäre es mit NWS ?
Nur was steigt !
Haha

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Thorsten

Dafür gibts doch schon die geflügelte Abkürzung LURO :-)

Aber LAD gefällt mir auch.

Tobs
1 Jahr zuvor

…Aktien-Einkaufsliste:

#Rubis (Frankreich). Sie tauchen seit drei Jahren in der “50 Aktien fürs Leben”-Liste vom Magazin Capital auf. Der Kurs ist seit drei Jahren am Abtauchen und bietet auf derzeitigem Kursniveau über 8% Dividendenrendite. Eigentlich ist das weniger ein Geschäftsmodell, in das ich gerne investiere, weil ich eher Unternehmen bevorzuge, die weniger mit Rohstoffen als mit Innovationen und Compounding ihr Geld verdienen. Aber das Geschäftsmodell ist interessant, in den nischigen Teilmärkten ist Rubis führend und es ist sogar bis zu einem gewissen Grade ein Emerging-Market Aktie mit Tankstellen und Öllieferungen in starken Wachstumsmärkten in Ostafrika und in der Karibik (aber natürlich nicht nur dort). Sie kontrollieren ganze Wertschöpfungsketten bei Öl und Gas bis zur Tankstelle.

Ich habe gelesen, der Kurs soll gelitten haben, weil Sorgen vor einem Dividenden-Cut bestünden, weil Rubis sich in Solar-Unternehmen eingekauft hat. Bislang ist deren Beitrag zum EBITDA geringfügig, soll aber perspektivisch auf 25% des EBITDA ausgebaut werden (zusammen mit Hydrogen). Der Aufbau wäre vermutlich recht kapitalintensiv. Allerdings hat Rubis meines Wissens nach nirgendwo die Absicht zum Cut kundgetan, außerdem ist die vergleichsweise hohe Ausschüttung gut durch den Gewinn gedeckt und hätte wohl noch was Spielraum.

KGV nur von rd. 7,5, wobei die nächsten Jahre nach dem Marktkonsensus auch nicht mit einem bedeutendem Umsatzwachstum gerechnet wird. Könnte so ein bisschen analog Shell oder Fortescue sein, die mit den Cash-Flows ihrer margenstarken eher “sündigen” Aktivitäten die Transformation in neue, saubere Technologien investieren. Das geht natürlich wegen der Kapitalintensivität immer ordentlich auf den EBIT, aber dafür weiß man, dass es gut durchfinanziert ist und in der Regel ein Management die Strategie exekutiert, das schon einmal ein Unternehmen im artverwandtem Bereich erfolgreich geführt hat (übrigens ist der Gründer von Rubis auch noch im Unternehmen drin).

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