Die Norweger werden immer reicher, der Nvidia-Aktien-Crash und das geduldige Investieren

Die Norweger machen es uns vor, wie es geht: Sie investieren weltweit und diversifiziert. In Deutschland sind viele Parteien dagegen. Ich begreife es nicht.

Dank des Booms von Technologie-Aktien fuhr der weltgrößte Staatsfonds aus Norwegen im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn ein. Der Gewinn summierte sich auf 213 Milliarden Euro. Der Fonds ist inzwischen 1,8 Billionen Dollar schwer. Damit ist je Einwohner (5,5 Millionen Menschen) ein Vermögen von 344.000 Dollar vorhanden.

Kopiere wenigstens mit deinen Privatfinanzen die Norweger: Du setzt langfristig auf Aktien bzw. ETFs. Gehe stur und stetig in die Weltwirtschaft. Die Weltwirtschaft ist ausfallsicher. Sollte alles kollabieren, ist es eh egal.

Das Auf und Ab der Börse sollte dich kalt lassen

Und wenn du streust, kannst du ein Abrutschen eines großen Wertes wie Nvidia verschmerzen. Was diese Woche passiert ist, war wie riesige Klatsche für Chip-Hersteller und Kraftwerksbetreiber:

Wir müssen viel mehr für die Finanzbildung in Deutschland tun. Ich denke, 70% der Bevölkerung haben dort Nachholbedarf. Wir sollten über Themen wie Altersarmut, Konsumsucht oder Überschuldung reden. Auch Politiker müssen dazu lernen.

Mir haben übrigens zwei Follower dieses Buch von Ken Honda auf der Invest Messe in Stuttgart vor einem Jahr geschenkt: „Happy Money. Der entspannte Weg zu Wohlstand und Glück„(Affiliate). Das wäre eine super Hilfe für viele. Die richtige Einstellung zu Geld macht den großen Unterschied.

Geduldig ein Depot aufzubauen ist der Trick

Geduld ist eine Tugend, besonders wenn es um die Börse geht! Ich betreibe mit meinen Aktien und ETFs eine „extreme Buy and Hold-Strategie“. Ich habe das von Warren Buffett, Charlie Munger und John Templeton gelernt. Hier sind die Gründe, warum das geduldige Investieren besser ist:

  • Marktschwankungen: Aktienkurse können kurzfristig volatil sein (siehe Flash Crash) und von wirtschaftlichen Ereignissen, der Politik, Nachrichten und der Marktstimmung beeinflusst werden. Geduld ermöglicht es dir, diese kurzfristigen Schwankungen auszusitzen und impulsive Entscheidungen aufgrund vorübergehender Börsenbewegungen zu vermeiden.
  • Zinseszinseffekt: Langfristig kann der Zinseszinseffekt deine Anlagerenditen erheblich steigern. Indem du Dividenden reinvestierst, neue Sparsummen freimachst und deine Anlagen im Laufe der Zeit wachsen lässt, kannst du erhebliche Gewinne erzielen. Auch ist ein Sparplan hilfreich.
  • Reduziert Stress: Deine Anlagen ständig zu überprüfen und auf jeden Börsenrückgang zu reagieren, ist stressig. Eine langfristige Perspektive hilft dir, ruhig zu bleiben. Konzentriere dich auf deine finanziellen Ziele. Die Geschichte vom Zappel-Philipp lehrt so einiges. Trading ist ein Vollzeitjob und kann nicht nebenher als Hobby mit großer Rendite betrieben werden. Die großen Hedgefonds und Trader wie Jane Street werden dir die Butter vom Brot nehmen.
  • Historische Performance: Historisch gesehen steigt die Börse langfristig. Indem du investiert bleibst, erhöhst du deine Chancen, vom allgemeinen Marktwachstum zu profitieren. Stichworte: Wohlstandsgewinn, Bevölkerungswachstum.
  • Steuereffizienz: Das Halten von Anlagen auf lange Sicht ist in der Regel steuerlich effizient.
  • Langfristiges Investieren ist wie das Pflanzen eines Baumes. Du wirst nicht sofort Ergebnisse sehen, aber mit der Zeit wirst du den Schatten und die Früchte genießen. Meine Positionen in Bank of America, Berkshire B, CTS Eventim, Netflix, Chevron, SAP, Microsoft sind nicht so groß geworden, weil ich so viel Geld in sie gesteckt habe, sondern weil sie lange in meinem Depot wachsen und gedeihen durften.
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Phil
2 Monate zuvor

„Langweilig und stetig“ hat mich in so vielen Lebensbereichen weitergebracht. Der Hase und der Igel ist ebenfalls eine gute Anekdote was das angeht.

Es ist wie mit der Fitness: Viele Leute laufen von Crash-Diät zu Crash-Diät und laufen dabei auf der Stelle, werden dabei sogar dicker und verlieren ihre wertvollen Muskeln ( der Zinseszins des Körpers).

Genauso ist es mit dem wilden hin-und herhandeln – mal macht man dick Gewinne, dann kommt der große Verlust und letztendlich bleibt das Depot wie es ist oder wird im schlimmsten Fall sogar kleiner.

Ich arbeite auch gerade an meinem ersten Blog-Artikel genau zu diesem Thema! Den letzten Kick dazu hast du mir gegeben, Tim! Vielen, vielen Dank für deine wertvollen Beiträge!

Mittlerweile schaue ich deine Videos, welche teilweise 7 Jahre alt sind rauf und runter wie ein Mantra, da ich aus dieser „Trading“-Fraktion komme und mich erst einmal an dieses „langsam und stetig“ gewöhnen muss.

Beste Grüße aus Hannover!

Tom
2 Monate zuvor

Seit wann sind langfristige Aktien steuerlich begünstigt?

Pat
2 Monate zuvor
Reply to  Tom

Vielleicht gilt es nur in den USA?

-M
2 Monate zuvor
Reply to  Tom

Wenn du immer wieder Verkäufe machst, fallen auf die Gewinne Steuern an. Und bei Neuanlage steht dir nicht das komplette „gewonnene“ Kapital zur Verfügung, als wenn die Summe ohne Verkauf einfach weiter compoundet hätte.

Fofo
2 Monate zuvor
Reply to  -M

Nicht unbedingt. Dagegen würde ich anführen, dass regelmäßige „kleinere“ Verkäufe vom jährl. Pausch Freibetrag aufgefangen werden können. Bei „einmal groß“ habe ich nur den Maximalbetrag für das jeweilige Jahr. Vor der Einführung der Abgeltungssteuer war das Gesetz, dass bei bestimmten Haltedauern weniger oder keine Steuern anfallen.

2 Monate zuvor

Richtig, Tim. Lethargie ist an der Börse Trumpf. Ausgezeichnete Qualitätsunternehmen kaufen, liegen lassen und mit Autopilot Vermögen generieren und den Obstgarten in Ruhe gedeihen lassen. Den größten Vorteil von Buy and Hold Extreme sehe ich tatsächlich im reduzierten Stress. Was manche sich täglich für einen Kopf machen rund um die Börse, das Weltgeschehen, die Wirtschaft, die Makrodaten (deine alten Artikel und vor allem die Kommentare darunter sind sehr lehrreich) …..

Irgendwie aber auch verständlich. Im Leben muss es schließlich sehr aktivistisch zugehen, wenn man erfolgreich sein will. Ständig ackern, beobachten, reagieren, verändern, mithalten. Wenn man akzeptiert, dass an der Börse das Gegenteil zum Erfolg führt, ist schon viel gewonnen.

A propos „Steuerstundung“: Wie sind da aktuell die Erfahrungen hier? Es sollte ja ganz intelligent immer der Thesaurierer sein. Für den thes. Schenkungs-ETF meiner Neffen/Nichten habe ich ca. 1% des „Werts“ an Steuern gezahlt. Da komme ich mit meinem Portfolio (incl. Dividenden) besser weg.

Sparta
2 Monate zuvor

@Free

Die Steuerstundungsgeschichte theoretisch:

Allgemein theoretisch nehmen wir mal an Berkshire vs. Verizon erzielen beide die nächsten Dekaden eine p. a. Gesamtrendite von 9 %.
Verizon davon geschätzt 5,5 % Dividende? und 3,5 % Kurssteigerung und Berks die 9 % ohne Ausschüttung.

Durch die jährliche Div-Besteuerung und neu Wiederanlage wird Verizon gegenüber Berkshire ein zunehmend größeres negatives Delta bei der Vermögensendwertsumme mit zunehmender Anlagedauer aufweisen.

Kommer rechnet z. B. einen Vergleich mit 8,5 % p. a. Vorsteuerrendite (davon 6 % Kurs p. a. und 2,5 % Div.) und buy & hold vs. jährlicher Versteuerung der 6 % Kurs (Div wird sowieso jährlich versteuert (wobei ein jährlicher Umschlag nicht buy & hold ist))… führt dies nach 30 Jahren zu 29 % weniger Endwertvermögen. Bei 40 Jahren wären es 49 % delta… Bei 10 Jahren sind es allerdings nur 4 %… was zwar bei ner Million auch nett ist, aber durchaus mal ne 1-3 Tagesschwankung sein kann.

Der „zeitweise bestehende Vorteil“ von thesauriererenden etf’s wurde mit der Vorabpauschale & dem in der Vergangenheit gestiegenden Referenzzinssatz weitgehend egalisiert… zumindest ist es marginal gegenüber ausschüttenden etf’s. Schlauere Jungs / Mädels dürfen mich gerne korrigieren! ;-)

2 Monate zuvor
Reply to  Sparta

Die Geschichte kenne ich natürlich. Mich interessiert ganz konkret, was du (und andere) mit deinen Thesaurierern prozentual an Steuern bezahlen musstest – wenn du mir die Neugierde verzeihst.

Ich frage ein wenig ketzerisch, weil Einzelinvestments mit „dummen“, weil zu versteuernden Dividenden gegenüber einem Thesaurierer in der Vergangenheit gerne als suboptimal hingestellt wurden. Das Argument ist wohl erledigt.

Sparta
2 Monate zuvor

@Free

Ich persönlich und ganz konkret… müsste nachschauen, aber ich habe von ca. 17 etf’s 16 Ausschütter und dementsprechend so gut wie keine Vorabpauschale… aber durchaus Dividendenbesteuerung.

Ketzerisch geantwortet muss ich als pflichtbewusster römisch katholischer Bayer auch noch etwas mehr „Ablass“ berappen um die bei uns vorherschende „Schein“-Heiligkkeit zu bewahren…

Gesetze ändern sich und mit früher niedrigerem Ref-Zinssatz waren Thesaurierer zeitweise etwas gegenüber ausschüttenden etf’s im Vorteil, wobei man es auch nicht 1:1 auf ein Einzelaktiendepot pauschalisiert / vereinfacht sagen kann. Hier könnte man auch zwischen High-Yield und Growth-Tec differenzieren,… aber die Investoren ticken unterschiedlich.
In dem Zusammenhang muss ich an Matthias denken, der Dividende immer irgendwie als Gratisplus abgesehen hat, welche den Kurs nicht beeinflusst…

Die Anlagen vor 2008, wie meine Berks sind steuerlich nice und auch etf Altbestände bis 100 k Gewinn und Aktienkursgewinne.
Tatsächlich sind bei der Vorabpauschale etf’s gegenüber Aktien etwas in diesem Punkt steuerlich benachteiligt.

Wem es im „Glauben“ eines Lagerdenkens hilft und dies als entscheidendes Kriterium für die Selbstbestätigung ansieht… ja, bei der Vorabpauschale hat sich einehemaliger kleiner Steuervorteil für die Thesaurierer in einen kleinen Nachteil verwandelt.

Ich denke aber wir werden in Dekaden noch oft andere steuerliche Gegebenheiten haben, siehe den erst kürzlich geäusserten Gedankenblitz vom grünen Schein-Heiligen… weil es zu wenig Steuereinnahmen in D. gibt…??? ;-)

2 Monate zuvor
Reply to  Sparta

Danke für die Antwort. Und nö, nix Lagerdenken, war einfach neugierig, ob der Vorteil der Steuerstundung bei den Thesaurierern passe ist? Mir ist alles recht, jede nach ihrer Facon. Hauptsache Aktien :).

Aber was wird da eigentlich besteuert? Nur die Dividenden im ETF? Oder auch die Kursgewinne und später bekommt man in der Baisse Geld erstattet….. ;) ?

Na ja, ich halte es einfach mit meinen paar Dutzend Aktien.Tatsächlich gefällt mir auch die eigene Verwendung der Cashströme. Aber da tickt jeder anders.

Sparta
2 Monate zuvor

@Free

Also die 1 % vom etf-Wert halte ich für nicht richtig, höchstens Du rechnest fälschlicherweise die Vorabpauschale ohne die Abgeltungssteuer und Dich täuscht die Namensgebung….da jetzt im Januar 2025 für 2024 abgerechnet wird.

Bei Stiftung Warentest gibt es nen Rechner oder Finanztipp erklärt es auch gut.

LG

Sparta
2 Monate zuvor
Reply to  Sparta
Sparta
2 Monate zuvor
Reply to  Sparta

@Free

;-) Der Witz dabei… die thesaurierer sind doch noch steuerlich günstiger… wenn man aufmerksam liest…. aber ein klein wenig Mathias steckt auch in mir. ;-)

2 Monate zuvor
Reply to  Sparta

Du hast recht, ich habe übertrieben. Sind um die 0,7%. Ausgehend vom Jahresendstand. Beruhigt halt ein wenig, wenn wieder Steuer auf die Divi fällig wird…. ;) .

Sparta
2 Monate zuvor

@Free

Also eigentlich sollten es 0,31 % sein, bzw. pro 10 k Depotwert in th. Aktienetf’s sollten max. 40 € auf jeden Fall ausreichen (siehe guten Artikel von Herrn Walz).

Je nachdem wie wohlgesonnen Du Deinem Neffen bist! ;-)

2 Monate zuvor
Reply to  Sparta

Jetzt wird´s interessant, machen wir es konkret. Habe mir die Abrechnung angeschaut. Vorweg: Gezahlt habe ich nichts, aber der Pauschbetrag hat gelitten.

Meine R0PWRH-Anteile hatten Stichtag 31.12.24 2.224,24€ an Wert. Abrechnung: Vorabpauschale 24,44€ – 7,33€ (30% Teilfreistellungsbetrag) = 17,11€ (vom Pauschbetrag abgezogen).

17,11€ von 2.224,24€ sind also 0,77%.

Den Wert vom 1.1.24 habe ich gerade nicht parat. Aber da geringerer Stand dann sogar höhere prozentuale Besteuerung.

Muss ich bei der ING anrufen?

Markus
2 Monate zuvor

@Free

Ich arbeite nebenzu und deswegen bin ich nur so 50 % aufmerksam. ;-)

Wenn die 17,11 € richtig sind, dann wäre die Abgeltungssteuer darauf der Betrag… ausser das gilt beim Freibetrag nicht, was ich nicht glaube.

Glauben ist aber nicht wissen. ;-)

2 Monate zuvor
Reply to  Markus

Ahhh, jetzt hab´ ich´s. 17,11€ war der KapSt-pflichtige Kapitalertrag. Darauf wären jetzt um die 25% Steuer fällig, also ca. 0,2%. Danke!

Last edited 2 Monate zuvor by Freelancer Sebastian
Sparta
2 Monate zuvor

@Free

Der Startwert vom 01.01.24 wird genommen.

Was für ein etf ist denn das Kürzel?

-M
2 Monate zuvor
Reply to  Markus

Wir arbeiten – glaube/hoffe ich – doch alle und sind hier nur so 50% anwesend :-)

So, aber jetzt lese ich mal den Kommer fertig.

Sparta
2 Monate zuvor
Reply to  -M

@-M

War ein bisschen wild und wenig Fokus… sorry fürs zutexten, aber hab manchmal so ein Helfersyndrom und Free könnte weniger Kreatin einwerfen als ich. ;-)

Dabei habe ich gerade gestern gelesen, wie wahnsinnig stark guter Fokus ist… wo wir nur noch mit Ablenkungen von Meta etc. pp. bombardiert werden…

@-Free

Letzter Punkt dazu: Bei monatlichem Sparplan muss man es auch berücksichtigen… aber gut, die Summen ins Verhältnis zu unseren guten Stundenlöhnen…

Wobei, so Diba-Mitarbeiter ärgern… Du weißt gar nicht, was ich schon für nette Leute hatte! ;-)

Nehmen wir z. B. 10k in J&J mit ca. 3,5 Div sind 350 € mit grob 28 % Abgeltungssteuer sind es ca. 100 € Steuer… Im Vergleich die max. 40 € Vorabsteuer für den 10 k Thesaurierer sind halt 60 Euronen wo weiter im etf arbeiten… ist nicht die Welt und ist auch garantiert, wie es zukünftig weitergeht (ref-Zinssatz, steuergesetze)…aber schon ein bisschen Peanuts.
Andererseits kommt es auch auf die Tracking Difference des etf’s zum Index an…

Irische etf’s sind z. B. gut bzgl. US-Quellensteuererstattung.

Alles nicht Kriegsentscheidend…

Wenig gravierende Fehler machen!

Kiev
2 Monate zuvor
Reply to  Sparta

@ Freelancer Sebastian

Die Vorabpauschale kenne ich praktisch nur aus der Theorie. Ich habe gerade einmal in mein MaxBlue Depot geschaut. Dort habe ich zwei Thesaurierer. Es wurden 85€ Vorbpauschale abgebucht. Die beiden Positionen haben zusammen ca. 35k€. Das erscheint mir sehr gering. Bei anderen Depots habe ich allerdings auch noch keine Summen gesehen, die mir irgendwie aufgefallen sind. Dort sind Ber auch Thesaurierer und Ausschütter und Aktien enthalten.

Meine Münchener Rück zahlen ordentlich Dividende. Diesen Cashflow durch 30 Aktien muss ich entsprechend besteuern. Dennoch kommt hier etwas an Dividenden zusammen und da fallen bei mir direkt 25% weg. In Anbetracht der Wertentwicklung des Unternehmens und keiner Notwendigkeit von Dividenden würde mir natürlich ein Ausbau des Geschäftsmodells eher gefallen, so dass der Unternehmenswert durch die Einnahmen zunimmt. Gegen Aktienkäufe hätte ich ebenfalls nichts einzuwenden, wenn sie nicht bei Höchstständen auf Pump (Microstrategie sogar ohne inneren Wert) durchgeführt werden.

Beteiligungsaktien wie Berkshire sind im Vergleich zu Münchener Rück steuerlich betrachtet natürlich besser und für Dividendenfans ist bei Berkshire auch etwas im Korb. Ich kann nicht sagen ob die Münchener Rück oder Berkshire in der nächsten Dekade besser laufen werden. Umschichten wäre bei mir allerdings fatal, da ich die Aktien schon eine Weile im Depot mit entsprechenden Buchgewinnen habe. Ob jetzt ETF, Beteiligungen, Aktien. Umschichtungen sollten mit Vorsicht durchgeführt werden. Da ist Tims Mantra sicherlich von Vorteil.

Über den Daumen versuche ich den Cashflow durch Aktienkäufe nicht zu sehr zu steigern. Cashflow habe ich bereits mehr als genug und das könnte für mich in 10 Jahren etwas kostspielig werden. Wenn mir das in 10 Jahren erst auffallen würde wäre ich allerdings in meinen Positionen mit entsprechenden Buchgewinnen gefangen (locked in).

An ETFs gefällt mir zusätzlich die Einfachheit. Ich schreibe keinen Brief an die Schweiz, Dänemark oder Frankreich um 100€ erstattet zu bekommen…

Du kennst Deine Dividendenentwicklung über einen längeren Zeitraum. Die bestehenden Positionen werden alleine durch Halten den Cashflow ohne Neuinvestitionen über die Inflation erhöhen. Für mich habe ich es als sinnvoll erkannt es bei Dividenden ruhiger angehen zu lassen. Sollte sich bei Münchener Rück eine deutliche Kaufgelegenheit ergeben werde ich sie allerdings nutzen.

@ Nichten/Neffen

Ist Klasse, dass Du ca. 2.2k€ für sie investiert hast. Wen interessieren hier die 17€?

42sucht21
2 Monate zuvor
Reply to  Kiev

– Cashflow habe ich bereits mehr als genug
Warte Sie nur ab, bis @Lads crash kommt (zwischen 2015-2037 meine ich schrieb er hier mal…) dann sind sie froh über die Divis für viele, viele günstige Neuinvestition.

Fofo
2 Monate zuvor
Reply to  Sparta

Dieses „negatives Delta bei der Vermögensendwertsumme“ existiert auf dem Papier exakt so lange bis man diese Gewinne realisiert. Denn dann schlägt der volle Steuerhammer zu. Und man macht es ja nicht um es nur anzuschauen, auch wenn viele in ihrer Argumentation sich so aufstellen. Früher oder später müssen die Gewinne realisiert werden damit man von dem Ganzen überhaupt etwas hat und dann brechen solche Berechnungen in sich zusammen.

Kiev
2 Monate zuvor
Reply to  Fofo

@Fofo

Der Unterschied ist eklatant. Time in the Market in Zusammenhang mit Steuerstundung macht einen enormen Unterschied.

Nach Ausnutzung des Pauschbetrages fallen auf 1000€ Dividenden 250€ an. Das Geld ist weg. Wenn es hingegen 40 Jahre im Markt bleibt kann es wesentlich länger für den Investor arbeiten.

Mit einer bescheidenen inflationsbereinigten Rendite von 3% werden aus den 250€ am Ende 850€ nach heutiger Kaufkraft. Auf die 850€ fallen sicherlich keine 100% Steuer an.

Mein Beispiel ist sehr bescheiden. Der Zeitraum für time in the market wird natürlich über die Jahre geringer. Schaue Dir einmal Tims Positionen an. Sie waren am Beginn teilweise überschaubar in der Investitionsgröße. Hier wären Steuern äußerst renditebremsent gewesen. Aus dem Grund gefallen mir die Ideen von Habek auch in keinster Weise. Wenn jährliche höhere Gebühren auf Dividenden oder mehr das Wachstubfemden wird das einen sehr großen Einfluss auf das Gesamtvermögen am Ende haben.

Sparta
2 Monate zuvor
Reply to  Fofo

@Fofo

Also besitzt Du lieber bei Fire-Beginn 1 Mio anstatt 1,5 Mio im Depot? ;-)

Julian
2 Monate zuvor

Ich verstehe es auch nicht warum wir uns hier in Deutschland so dagegen sträuben das Rentensystem zu modernisieren bzw. die Chancen des Kapitalmarkts dafür nutzen. Es gibt ja genug Beispiele (Skandinavien) das es klappt.
Lieber diskutieren wir, wie man auf Kapitalerträge Beiträge für die Sozialabgaben erheben kann.

-M
2 Monate zuvor

@Gerd Kommer – Souverän Investieren

Das Buch erstaunt mich

Hunderte Seiten lang wird auf alles und jeden eingehackt (Einzelaktien/Gurus/Risiko/aktives Investieren und vieles mehr), die EMH regelt und jeder der es versucht daran scheitern wird (bzw. das eingegangene Risiko zu groß ist, es zu probieren).

Dann wird auf ein paar Seiten selbst Factor Investing propagiert, weil DAS eine Mehrrendite zum Weltaktienmarkt bringen „sollte“ mit „Value“, „Small-Cap“ und „Quality“ Faktor die ja historisch irgendwo outperformen (sollten). Das reine All-World Portfolio wird auf 1 Seite abgehandelt.

Habe ich jetzt ein wenig reißerisch geschrieben (natürlich ist das Buch sehr korrekt in ganz vielen Dingen und einfach 1 All World besparen sehr gut für wohl alle Anleger), aber irgendwie habe ich mir (deutlich) mehr erhofft, oder sagen wir erwartet, weil es DIE „ETF Bibel“ sein soll. Vlt ist sie es auch, weil das Thema Investieren ja eigentlich so einfach ist und dort ja auch sehr korrekt dargestellt ist.

Die dummen Affen aus dem Graham Zoo, hatten wohl einfach nur Glück beim Dartpfeil werfen, oder hat der Zoowerter die Kurstabellen manipuliert und die Affen auf Quality und Value Listen werfen lassen? Man wird es nicht erfahren.

Tobs
2 Monate zuvor
Reply to  -M

Hi -M,

habe die Kommer-Bibel nicht gelesen; was Du schreibst erinnert mich an das Sachbuch „Jedes Kind kann schlafen lernen“. Unzählige Seiten mit irrelevanten Ausführungen – das eigentlich relevante stand auf einer Seite: Eine aufsteigende Zeit-Staffel, wie lange man das Kind jeweils sich alleine überlässt. Wow, war das bahnbrechend und gut investiertes Geld. Aber ich hatte es auch nicht angeschafft… :-) Zum Glück ist aber wenigstens das Kommer-Buch nicht ungeplant in unseren Haushalt reingeschwappt…

Zurück zu den Finanz-Päbsten: Obacht vor den Schlaumeiern mit übermäßigen Sendungsbewusstsein. Das kann man meines Erachtens nicht ernst nehmen und ich halte vieles für nicht sauber fundiert (sind eher Pseudo-Evidenzen). Meines Erachtens grenzt das entweder schon an gewissem Wahn oder es sind damit klare tendenziöse Absichten verbunden, die sich manchmal dann auch erst im späteren Stadium kristallisieren (Die Bücher ihres Selbstwillens wegen, Vorträge / Einladungen und manchmal dann ja auch ganz zufällig Produkte).

Karsten
2 Monate zuvor
Reply to  -M

Der Kommer hat natürlich auch seine eigenen wirschaftlichen Interessen, Prinzipiell reicht ja der Satz „Richte einen Sparplan auf den FTSE All-World oder den MCSI-World ein und bespare den Dir maximal mögliche Betrag“. Da braucht man kein Buch.

Nichtsdestotrotz enthält sein Blog sehr viele gehaltvolle Artikel, die auch immer sehr gut mit Quellen unterfüttert sind nur ein Artikel pro Monat aber dafür sehr ordentlich recherchiert. Und er nimmt da viele Mythen auseinander. Ich finde, es lohnt sich sehr, im Blog mal durch die Artikel (auch die etwas Älteren) zu scrollen.

-M
2 Monate zuvor
Reply to  Karsten

Satz „Richte einen Sparplan auf den FTSE All-World oder den MCSI-World ein und bespare den Dir maximal mögliche Betrag“. Da braucht man kein Buch.

Ich habe zu viel erwartet und bin nun ein wenig enttäuscht. Es war halt wirklich sehr trocken und zäh geschrieben und der Charakter des Autors kam da gut zur Geltung.

Ich hatte zu der Person so ein Bauchgefühl und es hat sich jetzt verfestigt.

Felix
2 Monate zuvor
Reply to  -M

Über die Kommer‘sche ETF-Bibel kann ich wenig sagen, da ich sie nur überflogen habe, weil sie mir zu langatmig war.
Intensiver auseinandergesetzt habe ich mich mit Gottfried Hellers Buch „Der einfache Weg zu Wohlstand“. Heller hat 50 Jahre Börsenerfahrung, hat mit Kostalany zusammengearbeitet und ist gegen Ende seiner Karriere zu einem ETF-Fan geworden.
Auch in seinem Buch geht es weitgehend um Wirtschaftspolitik, EZB (damals noch unter Mario Dragi), dass die DM durch den weichen Euro ausgetauscht wurde usw. (alles Dinge, auf die ich keinen Einfluss habe). Auf 10 Seiten am Schluss sagt er dann, das der 0815-Anleger einfach ein paar (?) ETF kaufen, bzw besparen soll – That’s it!
Damit lassen sich keine Bücher füllen – man versucht es trotzdem.
Ich habe damals eine Rezension dazu geschrieben:

Vom Untergang
Ein seltsames Buch, das ich da gerade lese. Das erste Kapital beschreibt im Wesentlich das Heraufziehen einer (finanziellen) Apokalypse. Alles, was man von den Weltuntergangspropheten, den Dirk Müllers und Olaf Henkels dieser Welt schon kennt, wird in bildlicher (um nicht zu sagen biblischer) Katastrophenrhetorik ausgemalt. Vom „Sündenfall“ bis zur großen Flut (gemeint ist die Geldflut der EZB) ist ebenso die Rede wie von den „astronomischen Boni“ und dem „Monster der Finanzindustrie“. Das schlimmste Gespenst ist freilich der Euro. Der Name Mario Draghi (EZB-Präsident) wird ausschließlich im Zusammenhang mit dem Adjektiv „italienisch“ verwendet, was wohl als Synonym für „unsolide“ verstanden werden soll.
Alles, was dem deutschen Michl nachts nicht schlafen lässt, findet man in dieser Hölle wieder, die uns nach der Vertreibung aus dem Paradies, sprich der D-Mark, erwartet.
Hat man sich seelisch auf dieses Katastrophenszenario eingelassen, so kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus, als der Autor zu dem Schluss gelangt, uns stehen „glänzende Jahre“ bevor. Demnach können die Draghis doch gar nicht so daneben liegen oder habe ich da etwas missverstanden?
Ich schätze die Kommentare und Interviews von Gottfried Heller sehr, in denen man seine jahrzehntelange Erfahrungen als Vermögensverwalter spürt, die über den Tellerrand der aktuellen Situation hinausweisen. Umsomehr bin ich von der Katastrophenrhetorik des Buches enttäuscht. Das ist eine Abrechnung mit der Politik, die dem ratsuchenden Privatanleger wenig bringt. Und auch der im Buch gefeierte Ludwig Erhard kehrt damit nicht zurück.

-M
2 Monate zuvor
Reply to  Felix

Ich habe das Buch nach deiner Rezession bildlich vor Augen und habe es quasi nun gelesen. Starke retession.

Sparta
2 Monate zuvor
Reply to  -M

Bzgl. Faktor-Investing vs. Marktkapitalisierung gibt es auch unter den etf-Päpsten durchaus Kontroversen. Boogle, Beck und Weber sind m. W. dagegen.

Kommer kann man man natürlich kontrovers sehen.

Bei den Büchern, die auch so zig Studien zitieren… Ich denke gerade an Dr. Greger & Dr. Jacobs bzgl. Ernährung (1000 und 1300 Studien m. Erinnerung nach)… ist es auch schwierig, da es inzwischen dermaßen viele Studien (in sehr unterschiedlicher Güte) gibt, dass cherry-picking eines vorab vorgefertigten Mindsets tatsächlich möglich ist.

Ich denke nicht, dass er die Graham-Schule als „dumm“ deklariert, bzw. es in einem Bücher so provokant schreibt. Ich oute mich, dass ich 6 verschiedenen Auflagen gelesen habe, aber trotzdem kein riesiger Fanboy bin… aber ich kann das trockene ab!
Meb Faber finde ich auch gut.

Manche brauchen die Aufregung, Geschichten und Anedoten einer Börse Online etc. pp.. Ich denke dass auch viel Schmuh bei der „Finanzliteratur“ / Medien in sehr unterschiedlicher Güte tagtäglich produziert wird…..

Wie Ray Dalio schon sagte: Die Menschen sind unterschiedlich verdrahtet bzgl. Bauch / Kopf- und deren Handlungen.

Ein vorgefertigtes Mindset dreht man seltenst um, bzw. es muss vom jeweiligen Individuum selbst gewollt sein.

-M
2 Monate zuvor
Reply to  Sparta

Danke für deine Ausführungen. Hast du ein gutes Buch von Beck/Weber über ETF, was ich gelesen haben sollte?

Habe es wie geschrieben ein wenig übertrieben. Mich hat das Buch einfach ratlos zurückgelassen wie ich finde. Weiter oben habe ich schon geschrieben das ich den Kommer vom Bauchgefühl komisch empfand und der Eindruck ist jetzt erst recht da. Besonders, wenn hier auch einige schreiben, dass sie da nicht alles so rosig bei ihm sehen.

42sucht21
2 Monate zuvor
Reply to  -M

@-M
In der ersten Auflage war das mit den Faktoren noch nicht so drin. Ich habe das circa 2006/07 meine ich gelesen. Da war das Buch ein (etwas langatmiger) Augenöffner für mich und meiner Kenntnis nach damals das einzige ähnliche Buch in deutsch. heute ist vieles davon in Allgemeinwissen über gegangen. Auch Dank GK.

Ich halte das mit den Faktoren in den späteren Buchauflagen für – über das Ziel hinaus geschossen. Für mich kommt da der männliche, deutsche Optimierer zum Ausdruck. Er weiss viel und steht halt auch mit anderen Experten im Wettbewerb. Übertrieben Böse gesagt kennt man das im Bereich Software als die crapification / platform decay. Allein bei dem Namen L&G Gerd Kommer Multifactor Equity rollen sich mir schon die Fußnägel.

Wie bereits gesagt, ich mag einfache, robuste Lösungen.
Ich glaube für kleine Privatanleger wie mich daran, dass für langfristien Vermögensaufbau zB für die Altersvorsorge:

  • die regelmäßige, und möglichst häufige Erhöhung der Sparrate um 0,01%
  • die Vermeidung von Produkt-, Steuer- und Transaktionskosten
  • die Einfachheit des Handling
  • die große Diversifikation
  • die lange Anlage mit Zinseszins

um ein vielfaches wichtiger sind als die vielen, vielen letzten Optimierungschritte. Ob man auf Dekaden gesehen letztendlich den GPO, ARERO, WELT0A, einen LifeStrategy, den ACWI, ACWI IMI oder All-World nimmt. Egal. Man weiss eh vorab nicht, dass der VOO am Ende besser gewesen wäre.

Sparta
2 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

@-M

Ich habe den Ausführungen von 42 nichts hinzuzufügen. ;-)

-M
2 Monate zuvor
Reply to  Sparta

Würde Charlie auch sagen.

Ja das ist passend und am Ende würden 3 Bücher mehr zu dem Thema wohl auch nichts anderes ergeben außer mehr Beeinflussung und Verschlimmbesserung.

Vielleicht sollte ich mich in anderen Themen weiterbilden und das bei Börse einfach mal so gut sein lassen. 90% ist eh Unfug.

Thorsten
2 Monate zuvor

SknalltinKürze. Aktienquote 40%. 60% EUR Tagesgeld. Das Gold ist nicht weg, bloß halt jetzt in den USA. Verwerfungen durch Zölle, 25% bis 100%. Dollar fällt evtl. Das warte ich ab und steige dann wieder mehr ein.

Mats
2 Monate zuvor
Reply to  Thorsten

Und bei welchem Niveau steigst du wieder ein z.B. gemessen am S&P oder Vanguard AW?

-M
2 Monate zuvor
Reply to  Thorsten

Die Spezialisten der BoFa (die machen 24/7 nichts anderes) und Co., bei denen ich in Calls sitze, wissen es auch nicht. Ich würde so Prognosen mit USD, oder was auch immer, eher sein lassen.

Susanne
2 Monate zuvor

Zum Glück tust Du etwas für die Finanzbildung durch Deinen Blog.
Und Jugendliche wie Nikos geben mir Hoffnung, dass es auch Anders geht……

Domi
1 Monat zuvor

Von den Norwegern kann man lernen.
Wie von Tim…

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