Das Zusammenleben mit deinen Eltern kann dir unglaublich viel Geld sparen, aber es ist mit Nachteilen verbunden. In Südeuropa wird es häufiger praktiziert, dass mehrere Generationen unter einem Dach leben. Es macht in vielerlei Hinsicht Sinn. So können zum Beispiel die Großeltern auf den Nachwuchs aufpassen, wenn die Eltern auf der Arbeit sind. Die Jüngeren können wiederum einen Pflegefall versorgen.
Aber die Großeltern wollen nicht über Gebühr für Kinderbetreuung oder Handwerker- und Gartenarbeiten eingespannt werden. Sobald eine Generation versucht, zu viel Nutzen aus dem Zusammenleben zu ziehen, wird die Gemeinschaft beschädigt. Es ist mit weiteren Nachteilen verbunden.
Es ist auf jeden Fall finanziell sinnvoll, eine Weile bei deinen Eltern zu bleiben. Ich habe es lange „ausgehalten“. Manche schaffen es nur ein paar Wochen oder Monate nach dem Hochschulabschluss bzw. Ausbildung durchzuhalten, bevor sie ausziehen.
Der Mangel an Privatsphäre und die Einschränkung beim Dating können ein großer Nachteil sein. Es hängt davon ab, wie die Eltern drauf sind und wie groß das Haus ist. In dem Hochhaus in New York, in dem ich wohne, gibt es eine Familie aus China, die leben in einer Ein-Zimmer-Wohnung zu fünft. Wie die das machen, ist mir ein Rätsel.
Es gibt auch Nachteile für die Eltern zu berücksichtigen. Selbst wenn sie gerne ihre Kinder unterstützen, kosten die Kids, die das Nest nicht verlassen, eine Menge Geld und Privatsphäre. Es gibt eine Grenze zwischen der Annahme von Hilfe und der Ausnutzung von Großzügigkeit. Das ist eine Gratwanderung. Junge Männer bleiben überigens länger im Nest hocken als Frauen.
Überlege dir, du bleibt ein Jahr länger bei deinen Eltern. Du sparst dein Nettogehalt fast komplett von 2.400 Euro. Du hast 20.000 Euro im ersten Jahr gespart. Im zweiten Jahr kommt die gleiche Summe obendrauf samt Rendite der Börse. 43.000 Euro hast du folglich nach zwei Jahren. Das ist eine erstaunliche Summe. Schon während des Studiums hast du gejobbt und konntest so zusätzlich 7.000 Euro sparen, die auf dem Tagesgeldkonto liegen.
Vermutlich ist es nicht dein Traumberuf, den du hast. Du wirst nicht für Dekaden bei der Firma bleiben. Aber du bist zufrieden. Du kannst dich weder über das Gehalt noch den Job beschweren. Es gibt etliche Branchen, die bezahlen hohe Einstiegsgehälter an Hochschulabsolventen.
Du bist zufrieden, deine Eltern berechnen dir keine Miete. Sie sind nicht sehr streng. Du hilfst bei den Hausarbeiten mit. Deine Eltern sind froh, dich zu haben.
Du hast keine Schulden oder Mieten. Das ist ein Sprungbrett in die Investmentwelt. Du hast vielleicht etwas Benzin- und Autokosten, wobei du meistens den ÖNPV nimmst. Du gehst gelegentlich mit deinen Freunden aus.
50.000 Euro ist eine erstaunliche Summe zwei Jahre nach dem Karrierestart. Bei einer Rendite von 6% über 40 Jahre für einen traditionellen Ruhestand im Alter von 65 Jahren ergibt sich eine Summe von 514.000 Euro. Ich habe jetzt zur Vereinfachung die Steuer weggelassen. Die Inflation ist berücksichtig, weil ich nur sechs Prozent Aktienrendite nehme, was weniger ist, als die US-Börse seit Jahrhunderten liefert (circa zehn Prozent nominal).
Ich habe hier keine weiteren Sparsummen neben der Einmalanlage von 50.000 Euro über 40 Jahren angenommen. Weil du aber eine sparsame Person bist, wirst du mehr sparen als das. Nehmen wir an, du ziehst nach den zwei Jahren im Elternhaus endlich in eine Mietwohnung und sparst fortan 1.000 Euro im Monat. (Dein Chef gibt dir gelegentlich eine Gehaltserhöhung und einen Bonus.) Dann hast du in 38 Jahren mehr als zwei Millionen Euro im Depot. Dein Vermögen explodiert.
Das Spannende daran ist, im Elternhaus zunächst zu bleiben, sorgt für die spätere Vermögensexplosion. Du hast den Grundstein dazu in den zwei Jahren gelegt. Du hast auf einiges verzichtet. Aber in den jungen Jahren fällt es dir nicht so schwer. Zumal du dich gut mit deinen Eltern verstehst.
Mit zwei Millionen Euro hast du einen komfortablen Ruhestand erreicht, ohne dir einen Zacken aus der Krone gebrochen zu haben. Wenn du nach zwei Jahren noch ein Jahr dran hängst, wird der Vorsprung größer. Es bietet dir noch mehr Optionen für deine Zukunft.
Ich sehe, dass viele jungen Menschen ihre Zukunft verspielen, weil ihr Anspruch zu hoch ist mit Blick auf Wohnen, Auto, Mode, Urlaub, Restaurants…
Angesichts des enormen Geldbetrags, den du gespart hast durch das Leben im Elternhaus, kann es andere Kosten geben, die zu berücksichtigen sind. Vielleicht ist die Entfernung zum Arbeitgeber länger, du musst mehr pendeln, als du möchtest. Das kann spürbare Kosten für Benzin und Abnutzung deines Autos mit sich bringen. Oder teure, stressige Bahnfahrten bedeuten. Pendeln ist ein Stress, es kann deiner Gesundheit schaden.
Das Elternhaus hat einen Mangel an Freiheit und Unabhängigkeit. Es fehlt das Gefühl wirklich ein „echter“ Erwachsener zu sein. Du fühlst dich noch wie ein Kund. Es kann ein Hindernis sein, Freunde zu gewinnen.
Irgendwann wirst du ausziehen. Du organisierst den Umzug. Weil du wenig Plunder hast, fällt dir der Umzug leicht. Aber du wirst merken, wie schnell die Kosten durch die Decke gehen. Miete, Nebenkosten, Lebensmittel, Internetanschluß, Kabel-TV, Möbel, Küchenutensilien…
Das wird ziemlich heftig. Deine Sparrate wird sich halbieren.
Sagen wir, du bleibst bei einen Eltern wohnen. Du sparst 2.000 Euro im Monat. Dann hast du nach 38 Jahren fast vier Millionen Euro bei einer Rendite von 6%. Klar wäre das ein krasser Fall. Ich kenne solche Leute, die seit 60 bis 65 Jahren nie das Elternhaus verlassen haben.
Es ist also eine interessante Entscheidung. Das Zusammenleben mit deinen Eltern kann dir eine unbeschreibliche finanzielle Belastung ersparen. Es ermöglicht dir später im Leben mehr Freiheiten: Frühruhestand, Reisen, Auswandern…. du hast das Finanzpolster dafür.
Bei der finanziellen Unabhängigkeit (FIRE) geht es auch um Freiheit und Unabhängigkeit. Dem spricht das lange Leben im Elternhaus entgegen. Ein Mittelweg wäre wohl eine Wohngemeinschaft. Was hast du gemacht? Früher Auszug oder länger bei Mutti und Vater geblieben?
Interessant, dass Männer länger Daheim bleiben. Ich hätte auf das Gegenteil getippt.
Meine Meinung dazu habe ich schon öfter erwähnt: Ich bin ein Fan von früher Selbstständigkeit.
Ich bin mit 18 von zuhause ausgezogen. Wäschewaschen, kochen, Steuererklärung machen.. irgendwann muss man gewisse Dinge lernen. Je früher, desto besser. Als eine Freundin auf Partnersuche war, war sie am verzweifeln: Selbst mit Ü30 leben noch viele junge Männer im Schwabenland mit ihren Eltern zusammen. (Manchmal auch, um die Eltern finanziell zu umterstützen.)
Im Studium kannte ich genug Jungs, die selbst wenn sie ausgezogen waren, ihre schmutzige Wäsche nach Hause brachten. Ebenso habe ich einige Bekannte, die sich angeblich keine eigene Wohnung leisten können, aber teure Autos finanzieren. Besonders schlimm: Haustier anschaffen und es beim Auszug dann bei den Eltern lassen. „Haustiere sind ja meistens in Mietwohnungen verboten.. es geht also nicht anders! Außerdem haben sie es da schöner, ich bin ja den ganzen Tag nicht da.“ –> Dann schafft man sich kein Haustier an, wenn man dafür die Verantwortung nicht tragen kann!
Als Eltern würde ich Miete von meinen Kindern verlangen, sobald sie eigenes Geld verdienen. Dann fällt Kindern das ausziehen nicht so schwer. Zwischen 0 und 600€ ist die Hemmschwelle größer als zwischen 300 und 600€. Man kann ggf. dem Nachwuchs eine „Finanzspritze“ geben. Mein Opa hat mir z.B. 1000€ geschenkt, womit ich meine komplette Einrichtung zahlen konnte. Zum bestandenen Studium gab’s noch eine Waschmaschine. Als Eltern muss man auch lernen, loszulassen.
Hatte bereits mit 18 meine eigene Bude, die Familiensituation ließ keine andere Option zu. Finanziell war es ein Albtraum, aber frühe Selbständigkeit ist ein Segen. Ich glaube, über beide Wege kommt man zum Ziel. Lange bei den Eltern zu sein, erleichtert das Sparen, früh selbst für alles zu sorgen fördert den Kampfgeist und die Fähigkeit, Probleme zu lösen und neue Dinge zu wagen.
Ich habe meinen Weg jedenfalls nie bereut, er erscheint mir heute Schicksalhaft.
Wünsche euch ein sonniges WE.
20k im Jahr sparen und den Eltern keine Miete zahlen, das kommt mir nicht richtig vor. Deren Wohnung muss irgendwie schon bezahlt werden.
Das Prinzip ist richtig, eine statt 2 Wohnungen ist billiger. Teilt man sich die Kosten mit den Eltern können diese ebenfalls profitieren.
@John
Vor allem verdienen manche damit mehr als ihre Eltern. Da sollte man zum Haushalt was beitragen: Finanziell & indem man die Mutter nicht als Putzfrau sieht.
@Ex-Studentin
Ich finde das auch gruselig, wenn nicht mehr zu Hause lebende „Kinder“ ihre schmutzige Wäsche zu Hause zum Waschen abgeben. Wenn es aus irgendeinem Grund keine zugängliche Waschmaschine gibt, wäre das die einzige Ausnahmesituation, so lange er/sie die Wäsche dann zu Hause selber erledigt und nicht Mami.
Letztlich gehören immer zwei dazu, und erschreckend viele Mütter fühlen sich durch sowas wohl noch gebraucht und sorgen mit Unterstützung eines solchen Verhaltens nur für Stolpersteine in den zukünftigen Beziehungen ihrer Sprösslinge.
@Chrissie
Manche Frauen sehen es als ihre Aufgabe, sich aufzuopfern und tun für ihre Kinder „alles“. Vielleicht ist es auch die Angst, dass die Daseinsberechtigung als Hausfrau wegfällt, wenn alle Kinder aus dem Haus sind. Zuhause mussten meine Brüder und ich immer mithelfen (im Garten, Spülmaschine ein-/ausräumen, Schneeschippen). Das kennen manche meiner Freunde nicht. Un das Mama-Taxi war auch zu jeder Uhrzeit sofort verfügbar. Schrecklich. Aber ich sehe es auch so, dass da immer 2 dazu gehören.
Ich bin auch mit 18 raus, wäre auch schon früher wenn es gegangen wäre. Ich habe meine Eltern bereits mit 12 verloren und kam dann zu Pflegeeltern aus der Verwandtschaft. Es war keine einfache Zeit, aber ich wurde so schon sehr jung selbständig (insbesondere mental, den Rest mit Haushalt & Co. lernt hoffentlich jeder rasch es ist wirklich keine Kunst).
Danach wurde ich Werkstudent und konnte so bereits als Student einiges sparen und hatte trotzdem mehr Geld als viele Kollegen, die noch zuhause sitzen blieben. Es war anstrengend aber wenn man so jung ist erträgt man das einfacher, die Freizeit und Erholung kam aber sicher zu kurz. Die magere Freizeit war primär mit Sport belegt. Freunde kamen etwas zu kurz, insbesondere jene aus der Jugend, ich war ja 2 Autostunden von ihnen entfernt und es gab auch nicht die sonst übliche Rückkehr am Wochenende aus besagten Gründen, dafür genoss man die weniger häufigen Partys umso mehr, ich habe nie gelitten. Das Thema Frauen kam erst etwas später ins Spiel, ich hatte ganz einfach zu wenig Zeit nebst Studium und Gelegenheits-Jobs.
Man kann es sich eben nicht immer aussuchen, und trotzdem hat alles sein Gutes. Die frühe persönliche Selbständigkeit hat mir später immer wieder geholfen. Ich kenne auch Nesthocker die mit 40 noch zuhause sind, sicher aus spartechnischen Gründen interessant, aber alle wo ich so kenne sparen nicht sondern verpulvern einfach mehr für ihre Freizeit, Ferien etc. ich finde das dann eher Schmarotzertum gegenüber den Eltern, insbesondere oft wohl der Mutter. Es geht ja dann wohl nicht nur um die Miete sondern den ganzen restlichen Hotel-Service, also mir wäre das ziemlich peinlich wenn ich mir das so überlege, so leidet doch auch das Selbstbewusstsein dieser Leute.
„Das Elternhaus hat einen Mangel an Freiheit und Unabhängigkeit“
Hmmm, hört sich für mich fast ein bißchen schizophren an.
Sparen und Geld anlegen, um Freiheit und Unabhängigkeit in dem einen Bereich – frühzeitig mit der Arbeit aufhören, also keinen Chef mehr zu haben – zu erlangen, aber gleichzeitig nicht aus dem Elternhaus ausziehen, das einen Mangel an Freiheit und Unabhängigkeit bietet, also die Mama und/oder den Papa als Chef zu akzeptieren.
Wenn das Elternhaus zum Beispiel eine Wohnung mit eigenem Eingang bietet, kann das gut gehen. Es kommt auf den Einzelfall an. Immer mehr junge Erwachsene bleiben bis weit in die Zwanziger im Elternhaus wohnen. Oft nicht freiwillig sondern aus Kostengründen. Also doch bauen? Oder in Miete bleiben? Schwierige Fragen.
Wir selbst krübeln derzeit intensiver über das Thema Wohnen an sich. Wie will man überhaupt wohnen wenn die Kids weg sind? Viele vereinsamen in ihrem Haus oder ihrer Wohnung.
Ich könnte mir sogar ein Mehrgenerationenmodell vorstellen. Jeder hat seine eigene Wohnung und Rückzugsmöglichkeit. Es gibt aber die Möglichkeit sozialen Kontakt zu pflegen z.B. an einem zentralen Treffpunkt. Vereinsamung wird oft unterschätzt und man verbringt eben trotz Aktivität doch viel Zeit in der Immobilie.
@Guido
Mein Beileid, dass du deine Eltern so früh verloren hast. Sie wären sicherlich stolz, dass du dich nicht hast klein kriegen lassen.
@Tugumak
Stimmt :D So habe ich das noch nicht betrachtet.
@Ralf
Die Familie kann nicht alle sozialen Kontakte ersetzen. Wer nicht vereinsamen will, muss aktiv bleiben. Z.B. sich ehrenamtlich engagieren, Vereinen beitreten. In meinem Bekanntenkreis haben sich ein paar Paare räumlich verkleinert als die Kinder aus dem Haus waren. Haus verkauft, ebenerdigen altersgerechten Wohnsitz gekauft. Mehrgenerationshaus kann klappen, muss aber nicht. Meine Freundinnen sind in ganz Deutschland & Nachbarländer verteilt, weil es beruflich oder aufgrund der Liebe so notwendig war. Meine Eltern wohnen soweit weg von potentiellen Arbeitgebern, dass ich nicht mal mietfrei dort wohnen würde. Zudem bekomme ich nur viele Negativ-Beispiele von Mehrgenerationshäusern mit: Die ältere Generation mischt sich überall ein, z.B. bei der Erziehung der Kinder, der Partnerwahl, dem privaten Lebensstil. Wenn jeder „Herr im eigenen Haus“ sein will, klappt das nicht bei mehreren Erwachsenen im Haus.
Nunja, ich denke das ist eine hoch-individuelle Situation und kann nicht pauschal beurteilt werden. Ich habe z.B. mit 18 eine Ausbildung begonnen und bin erst mit 24 von zuhause ausgezogen.
Das hatte unterschiedliche Gründe. Erst hätte ich mir gar keine Wohnung leisten können – selbst mit 24 konnte ich mir nur schwer eine Wohnung (WG) leisten.
Hinzu kommt, dass die Eltern gar nicht unbedingt möchten, dass das Kind auszieht. Ich habe eben mit 24 gespürt, dass ich nun soweit bin – und bin dann auch gegangen. Noch heute – fast 10 Jahre später – bestehen meine Eltern darauf, meine Wäsche zu waschen. Ich wasche diese natürlich selbst – gebe ihnen aber meine Hemden. Das kann man jetzt als Außenstehender vielleicht nur schwer nachvollziehen – ist aber halt so. Für beide Seiten ist es ok.
Man sollte allgemein viel für ein gutes Verhältnis tun, auch wenn es nicht immer einfach ist oder gesellschaftlich konform. Irgendwann sind wir alle Vollwaisen – das wird leider viel zu schnell geschehen.
Ich bin jetzt auch in ein Haus gezogen, welches von meinen Eltern vermietet wird. Auch das wollte ich nicht, ich wollte lieber in meiner kleinen 2-Zimmer-Wohnung bleiben. (Schön sparsam: geringe Fixkosten, keine Umzugskosten). Für meine Eltern bin ich aber nun doch in das Haus gezogen (20 km entfernt von ihrem Haus, bin also nicht zuhause eingezogen). Nun gefällt es mir hier auch richtig gut. Es ist wieder eine Win-Win-Situation.
Zum Finanziellen: Als ich noch zuhause wohnte, konnte ich 60.000 Euro ansparen, bzw. habe das Ersparte durch ein Investment in Gold (Euro-Hedged-ETF) auf 60.000 Euro erhöht. Das Geld habe ich dann in eine Immobile gesteckt. Die Immobilie zahlt sich dank Vermietung von selbst ab. In ca. 8-10 Jahren ist die Immobilie schuldenfrei. Aktuell ist diese über 400.000 Euro wert (noch 110.000 Euro Restschuld). Der Zinseszins ist gigantisch. Es ist ein unglaublicher Vorsprung, so früh zu beginnen. Besonders da ich nach meinem Auszug vier Jahre lang keinen müden Euro zur Seite legen konnte. (Habe gelebt von Gehalt zu Gehalt). Erst jetzt funktioniert es seit 2-3 Jahren mit dem Sparen wieder ganz gut.
Und zur Liebe: Ich bin mir sicher, würde ich noch zuhause wohnen, hätte ich deutlich weniger Freunde – und mit Sicherheit keine Freundin. Also das ist schon auch ein Aspekt, welchen man – wie Tim im Artikel – berücksichtigen sollte.
Ich bin erst mit 29 ausgezogen. Jetzt werden einige Frauen sagen, was für ein Muttisöhnchen!
ABER, ich hatte in meinem Elternhaus zwei Zimmer und das Grundstück war 3500 qm groß. Habe eben die Zeit für das Sparen eines kleines Geldpolsters genutzt.
Ja das ist richtig. Ich dachte bei Mehrgenerationshäusern aber weniger an die eigenen Kids. So oder so ein komplexes Thema. Wohnen an sich müsste flexibler werden (moderne Modulbauweisen etc.). Unser Baurecht in D ist aber immer noch recht starr und solche Lösungen teuer.
Was zu denken gibt: Etwa 40 Prozent der Haushalte im Südwesten bestehen aus einer Person. In Städten wie Hamburg sogar weit über 50 Prozent. Tendenz steigend.
Was sagen solche Zahlen eigentlich über unsere Gesellschaft an sich aus?
@Bruno, interessant, ich bin auch als Vollwaise aufgewachsen, und hatte ungefähr denselben Werdegang, wobei ich vermutlich etwas älter bin als du, zu meiner Zeit wurde man „ins Heim gesteckt“ ;)
Mein Neffe (fast 30) wohnt immer noch bei seinen Eltern und wird dies vermutlich auch in den nächsten Jahren tun… er findet optimale Wohnverhältnisse vor, die er sich auf dem Wohnungsmarkt nicht annähernd leisten kann… ansonsten etwas Geld sparen, alle 2 Jahre ein neues Auto, viele (Schiffsreisen) Reisen machen, mich in Frankfurt regelmäßig besuchen :-)
Ich würde sagen paradiesische Verhältnisse ;)
Sehr interessanter Ansatz allerdings finde ich ebenfalls, dass dies kaum umsetzbar ist ohne bestimmte Dinge aufzuopfern. Durch das lange Wohnen bei den Eltern macht man sich von Ihnen abhängig und ein richtiges Loslassen wird immer schwieriger. Bin ein Fan davon sich frühzeitig vom Elternhaus zu lösen und zuzusehen, dass man selbst lernt auf den eigenen Beinen zu stehen. Wenn man unabhängig von den Eltern leben will dann lassen sich diese Kosten wie Miete nicht wegdenken, aber je früher man auf den eigenen Beinen steht, desto besser lernt man sein Budget zu verwalten und alle Randbedingungen zu berücksichtigen. Der Charakterentwicklung kommt das aus meiner Sicht sehr stark zu gute.
Was mir gerade noch einfällt, ich finde man darf bei der ganzen „Sparerei“ nie das Leben im Hier und Jetzt vergessen, ob ich mit 65 ein Depotwert von 1 Mio. oder 4 Mio. habe, dies wird mir mit 65 nicht einen viel größeren Nutzen bescheren. Dafür ist der mir entgangene Nutzen durch die viel höhere Sparquote größer als der Nutzengewinn im späten Alter.
@Bruno, @Albr: Ich schrieb abstrakt von Vollwaisen und meinte damit, dass leider die gemeinsame Zeit auf diesem Planeten viel zu schnell vergeht. Ich habe damit nicht auf das persönliche Schicksal von Bruno antworten bzw. dieses bewerten wollen (hatte den Satz von Bruno überlesen). Ich hoffe, ich habe niemanden damit gekränkt.
Aus finanzieller Sicht ist das sicherlich eine denkbare und, wenn familiär möglich, auch eine durchaus funktionierende Option.
Ich gebe aber meinen Vorrednern recht, dass es kaum etwas erkenntnisreicheres gibt als die frühe/zeitige Selbstständigkeit als Person.
Die Unabhängigkeit, die man durch eigenes Tun damit erzielen kann, ist meiner Meinung nach kaum in Geld zu messen.
Und wer dann noch Netflix bei den Freunden schnorrt (die zahlen doch eh für 4 Nutzer, da kann man sich doch als Trittbrettfahrer dran hängen), nur auf Arbeit aufs Klo geht, sich immer zu Geburtstagen einladen lässt, aber selber nie etwas in die Richtung macht, immer beim Partner duscht usw., kann noch mehr Geld sparen und wird noch freier…
Sorry, aber solche Artikel setzen voll den falschen Anreiz. Man wird reich/ vermögend, wenn man die eigenen Kosten dauerhaft auf andere Menschen auslagert (ob nun Eltern, Freunde oder Arbeit ist ja erstmal egal). Wenn man das ständig macht, obwohl man die eigenen Mittel dazu hätte, ist das für mich nicht finanziell intelligent, sondern schmarotzen.
Bin jetzt 34 und habe das Elternhaus nie verlassen, bei meinem Vater wars nicht anders, es ist sogar das gleiche Haus und nahezu die gleiche Geschichte.
War immer ein Mehrfamilienhaus. Mein Opa, bzw. der Vater meines Vaters ist früh verstorben und mein Vater hat das Haus dann zusammen mit meiner Oma weiter „bewirtschaftet“. Über 1200qm² Grundstück gibt man nicht mal eben auf, zumal mein Opa es größtenteils selbst in den frühen 50er Jahren gebaut hat.
Als meine Oma vor über 10 Jahren starb habe ich die ganzen Räumlichkeiten bezogen die früher meine Oma und mein Opa bewohnt haben. Ich habe ca. 80-90qm², eigene Klingel, eigenes Treppenhaus, eigene Räume und sehe keinen Bedarf in eine Stadt zu ziehen die mir nicht behagt und habe auch keine Lust nur damit man auf dem Papier sagen kann „schaut, ich habe eine eigene Wohnung“ im gleichen Ort eine Wohnung anzumieten, wohlwissend das ein halbes Haus leer steht.
Ich mag dieses Konzept, man sieht sich sooft man will, nutzt den riesigen Garten gemeinsam und da ich für das Haus nie einen Euro krumm machen musste laufen alle Kosten, Strom, Gas, Wasser usw. über mich. Anfallende Instandhaltungen teilen sich mein Vater und ich.
Ich denke nicht dass es zwangsweise etwas mit Eigenständigkeit zu tun hat, sondern eher etwas mit dem Charakter. Ich wüsste nicht, warum meine Mutter mir die Wäsche waschen sollte, nur weil ich im gleichen Haus(halt) wohne. Das wäre mir peinlich. Das einzige was ich ab und zu als Vorteil abgreife ist wenn meine Mutter mal wieder Unmengen an Eintopf gekocht hat der noch weg muss, das würde ich als Einzelperson nie für mich selbst kochen ;-)
Überlege dir, du bleibt ein Jahr länger bei deinen Eltern. Du sparst dein Nettogehalt fast komplett von 2.400 Euro.
Lieber Tim, so sehr ich deine Lebenseinstellung mag. Aber du hast anscheinend keine Ahnung was man in Deutschland im Durchschnitt verdient. Ja klar, es gibt Leute die verdienen so viel und es gibt auch welche, die verdienen noch mehr. Aber selbst ich als Elektroingenieur im Rhein-Main-Gebiet komme nicht auf 2400 Netto.
Wenn es für alle Beteiligten passt, gibt es doch nichts besseres/schöneres als möglichst lange in Hotel-Mama wohnen zu bleiben.
Für alle die jetzt gleich mit Schaum vor dem Mund den „wenn es passt“ Teil überlesen wollen: Klar ist das nicht in allen Fällen eine gute Möglichkeit/Alternative, aber in einigen eben doch eine sehr gute!
Vor- und Nachteile? Persönliche Situation? Sollte man immer bedenken und einfach die beste Option wählen.
Als noch bei den Eltern lebender keine oder schwerer eine Freundin finden? Ja, da mag zwar was dran sein, aber Extremsparer können das auch als Vorteil sehen: So kann mancher gleich noch viel mehr Geld auf die Seite legen… :-D
Und wer sich zu sehr drum kümmert was andere denken, statt seinen eigenen Weg (evtl. ja zusammen mit anderen/Eltern) zu wählen, wird es wahrscheinlich so oder so nicht zu Vermögen bringen.
@Gernot
Kommt immer auf Branche, Region und Größe der Firma an. Die letzten Jahre waren für Berufseinsteiger gute Zeiten. Selbst in der Pampa kann man da gut verdienen. Man durfte nicht (wie ich) den Fehler machen, jahrelang beim gleichen AG zu bleiben.
@Gernot
Bitte wechsel dann deinen Job! Das geht gar nicht. Das ist zu wenig, schau nach einem anderen Einsatzgebiet, arbeite dich in was anderes ein.
Nicht mal 2400 Netto als EIng. (bin selber einer) ist zu wenig. Ich hab mich früher auch mal eine Zeitlang verarschen lassen.
Gruß
A.
„Aber selbst ich als Elektroingenieur im Rhein-Main-Gebiet komme nicht auf 2400 Netto.“
Und das ist das eigentliche Problem in D.
Gerade Elektroingenieure gelten laut VDI als hochgesuchte Fachkräfte. Aber am Gehalt merkt man das oft nicht. Hohe Abgabenlast, mäßig Löhne und nun noch vielerorts drastisch steigende Wohnkosten geben ihren Teil dazu. Ich wundere mich, wie die Leute diese Wohnkosten noch schultern können. Alleine schon diese Entwicklung wird dafür sorgen, dass viele Kids immer länger zu Hause bleiben (müssen).
Lohndumping ist das Gebot der Stunde. Auch der vielgelobte Abschluss im öffentlichen Dienst von rund 8 Prozent (verteilt auf 33 Monate Laufzeit) ist so eine Mogelpackung wenn man genauer hinschaut (ohnehin niedriges Weihnachtsgeld eingefroren etc.). Mag in der IT oder Branchen mit IG Metall-Verträgen besser sein. Die breite Masse steht nicht so gut da. Klar ist jeder seines Glückes Schmied. Aber nicht jeder kann IT oder beim DAX-Konzern arbeiten.
@Jobwechsel: Führt auch nicht unbedingt zu besserem Gehalt. Es kommt auf Beruf, Branchen und Region an. Das Niveau im Durchschnitt ist zu gering. Hat auch die WTO z.B. schon mehrfach angemahnt.
D schafft sich eben doch ein Stück ab….
Ich bin mit 16 ausgezogen und war selbstständig, bin da aber im März diesen Jahres wieder ins Elternhaus zurückgekehrt mit Partnerin und gutem Gehalt.
Es ist ein Zweifamilienhaus mit getrenntem Eingang und Wohnung.
Trotzdem ist das meiner Dame und auch mir langsam zu viel mit den Eltern, obwohl das Verhältnis sehr gut ist.
So ziehen wir nach 6 Monaten in die neue Wohnung, was eh geplant, aber nicht ganz so früh.
So wird denn aus 75% Sparquote nur noch 50%, aber das ist ok.
@ Ralf Ja die Abgabenlast ist wirklich ein Problem. Man meckert oft und gerne auf die AG und meint sie zahlen zu wenig, man vergisst aber oft das diese eben auch nochmal die Hälfte Beiträge zur RV, Alo, KV und PV zahlen müssen, die man auf dem Lohnzettel nicht. Für mich gibt es nur eine Lösung -> runter mit den Abgaben, so es Steuern etc…und dafür auf teure Wahlgeschenke auf Lasten der jüngeren Generation in Zukunft verzichten
Ergänzung
Meine Eltern haben betont kein Geld haben zu wollen, da sie wissen, das wir eifrig sparen, u. a. für eine Immobilie.
Wir laden sie aber aus freien Stücken jeden Monat 1-2 zum Essen ein.
@Abgabenlast: Führt zu immer höheren Arbeitskosten. Ein Ende ist nicht in Sicht da immer mehr im sozialen Netz gefüttert werden müssen. Gleichzeitig soll man noch für die schlechte Rente vorsorgen und führt neue Aktiensteuern ein. Auf uns rollt eine Kostenlawine für die Pflegefälle zu. Einer muss das bezahlen….
@Eltern: Ein Individuell zu entscheidenes Thema. Auch Pflegefall ist so eine Sache. Wir haben hier einiges erlebt und ich rate zur Vorsorge z.B. durch Versicherungen.
Nicht alles ist schlecht in D. Und früher war nicht alles besser. Aber der Wurm steckt irgendwie drin im System.
@Christian H.
Kein Problem ist schon richtig angekommen :)
@Albr
Paradiesische Verhältnisse.. eben darum habe ich es auch erwähnt, wir sind ja 2 gute Beispiele wo sich nicht dem Schicksal ergeben haben. Neulich jammerte mir ein gut 40jähriger Mann dass er heute Eheprobleme hätte und immer noch leide resp. das zurückführt auf die Scheidung seiner Eltern. Egal welchen Schicksalschlag einen trifft, es gibt immer schlimmeres, und man darf sich davon nicht vom eigenen Lebensglück abhalten lassen und muss es selber in die Hand nehmen.
Fakt ist, dass man mit einem normalen Angestelltenjob nie im Luxus baden wird und sich mit einem durchschnittlichen „Finanzleben“ zufrieden geben muss.
Denn selbst als Abteilungsleiter in großen Konzernen, wird man nicht die 10k€ netto nicht knacken.
Ohne einen Fremdkapitalhebel und gleichzeitiges investieren in wirklich gewinnbringende Anlagen wie Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen, wird es schwierig werden sehr vermögend zu werden. Sprich unternehmerische Tätigkeiten sind eher die Grundlage für ein Vermögen.
Finde wenn man ein Angestellter ist, dann wird man nie richtig vermögend werden. Richtig vermögend kann man nur werden, wenn man unternehmerische Aktivitäten unternimmt, die durch Fremdkapitalhebel gepusht werden wie es z.B. bei Immobilien der Fall ist.
Das Aufbauen eines Vermögens durch Investieren in den Aktienmarkt ist natürlich eine geile Sache, ich selber spare auch ca. 40% meines Einkommens, das kann man allerdings erst machen wenn man eine gewisse Höhe erreicht hat. Sagen wir mal A verdient 1.500€ netto, er wird kaum mehr als 200-300€ zur Seite legen können, ohne in Armut leben zu müssen. Alles andere ist ein Aufopfern jetziger Lebensqualität für die zukünftige, die nicht garantiert ist.
@Gehalt zu niedrig
Hohe Gehälter gibts meist nur in großen Firmen oder Konzernen. Etwas, worauf ich überhaupt keine Lust hätte. Da wird mir übel, wenn ich nur dran denke. Ich greif lieber ein bisschen weniger Geld ab und bin bei einer kleinen Firma, in der ich mich sauwohl fühle und es keine Arschlöcher gibt.
Hut ab, vor denen, die mit 18 ausziehen und erwachsen werden. Die anderen benötigen früher oder später eine Psychotherapie und die kostet richtig Geld.
Gerade bei den Muttersöhnchen ist das Scheitern in der freien Wildbahn des Lebens vorprogrammiert.
Wer jungen Menschen ein langes Verbleiben im Elternhaus ohne Not, nur um des Geldes willen, empfiehlt, sollte sich im Klaren sein, welche Schäden das anrichten kann.
Schade – schon wieder so einige pauschale Schwarz-Weiß-Malereien.
Es kommt halt immer auf den Einzelfall an. Wie ist denn das Verhältnis zu den Eltern? In welchem Alter ist der junge Erwachsene? Wo findet die Ausbildung statt? Meines Erachtens mit am wichtigsten: welcher Charakter steht hinter der Entscheidung? Der freiheitsliebende Einzelgänger? Oder der Geborgenheit suchende Familientyp?
All das spielt mit rein. Es gibt hier nicht richtig oder falsch. Der finanzielle Aspekt ist ein Baustein unter vielen bei der Entscheidung. Hat man denn schon einen Partner an der Seite? Also ich wollte so früh wie möglich mit meiner späteren Frau zusammenziehen. Andere haben vielleicht fünf Jahre länger Zeit.
Meine Tochter wird mit 17 ihr Abitur absolvieren und zeitnah ihre Wunschausbildung beginnen. Sollte sie da schon allein in eine eigene Wohnung ziehen? Ich denke nicht. Sie kann bleiben, bis sie es nicht mehr mit uns aushält ;) und dann doch lieber mit ihrem Freund zusammenzieht.
In der Zwischenzeit spart sie einen Haufen Geld. Finde ich gut. Führerschein, erste Einrichtung, Vermögensaufbau…. die paar Jährchen sind doch kein Problem. Wo soll da der psychische Schaden erwachsen?
@Perpetuum Mobile
Danke für deinen kurzen Einblick heute Morgen. Interessanter finanzieller Werdegang. Du bist eine Hausse früher zur Börse. Ich denke, 90% der Anleger kommen im Boom an die Börse, weil man „da so schön reich wird“, um dann erstes Lehrgeld zu zahlen. Durchhalten und Lernen ist angesagt.
Mit dem psychischen Aspekt für Neulinge an der Börse in den letzten Jahren hast du sicher recht. Gerade deshalb ist der Blog mit den vielen erfahrenen Lesern Gold wert. Wer hier aufmerksam zuhört und lernt, wird gut durch die nächste Baisse kommen.
Heute Abend wird ein Geburtstagsgeschenk eingelöst. Mit einem Kumpel sitze ich im Kasino bei einem Texas Holdem Pokerturnier. Bin schon gespannt. Privatturniere habe ich schon einen Haufen durch, aber mal so ganz offiziell mit Dealer am „echten“ Tisch….? Cool. Drückt mir die Daumen.
Ein schönes Wochenende wünsche ich allen :) !
Also in Frankfurt als Ingenieur für Elektrotechnik 2.400 EUR netto zu verdienen, muss man sich aber schon sehr ordentlich anstrengen (nach unten ;) )
ich hab selbst Elektrotechnik an der Uni studiert und bin weit weg von diesem Gehalt in Frankfurt…
Fraport, Lufthansa etc. suchen jede Menge Ingenieure :-)
@Bruno, das war eine Zeit, „Friss oder stirb“, dazwischen gab es wenig, einige haben es nicht geschafft, sind mittlerweile verstorben, einen damaligen Freund und Kumpel besuche ich heute noch ab und zu in der Psychiatrie (bzw. Wohngruppe), in der er bis zum Ende seines Lebens bleiben wird, andere haben sich halt durchgeboxt ;)
@Daniel, ich kenne auch zwei solcher Generationenhäuser, bei einem sind es drei Wohnungen, beim anderen zwei Doppelhaushälften. Alles Altbau , das sollte klar sein. Das Ganze kippt, wenn die junge Generation wegen eines Jobs wegziehen muss. Insofern sind das quasi lebendige Museen, aber liebenswert.
@ Ex-Studentin,
das Problem ist, es kann nicht jeder frueh selbstaendig werden:
https://www.marketwatch.com/story/heres-how-much-money-millennials-need-to-move-out-of-the-family-home-2019-06-18?mod=mw_theo_homepage
Die Millennials sind nicht allein daran Schuld, dass sie in den Schulden der Boomer-Generation ersaufen.
All jene, die jammern, dass das Gehalt zu gering ist: Ich hab 20 Jahre lang Nebenjobs gehabt. Schau dir nur mal an, wie viel Zeit Menschen vor dem TV oder der Internetmaschine verbringen. Da bleibt genug Zeit für einen Nebenjob.
Ich muss auch mal wieder meinen Senf dazu geben :)
Ich selbst ticke so, dass ich mich in den Boden schämen würde zu sparen und nichts (falls diese es brauchen eh) meinem Eltern zu geben oder zumindest mich an den alltagskosten wie Miete Nebenkosten strom Einkauf etc zu beteiligen!
Ich selbst habe mit 13 auf dem Bau angefangen. Nicht angemeldet bar auf die Kralle. 50 Euro oder gar Mark gab’s früher. Gearbeitet wurde bei Wind und Wetter. Oft Überstunden. Um 7 ging es los und abends auf 18 19 Uhr im Extremfall auch mal 21 Uhr wenn eine Baustelle fertig werden musste.
Später kam die Ausbildung.
Erstes ausbildungsjahr 600euro. Nach der Ausbildung Verdacht auf 1800 Euro. Dann selbstständig machen aber groß Geld hätte man auch nie verdient. -> was auch nicht schlimm ist. Das wichtigste ist das Herz am rechten Fleck zu haben und ein Funke verstand dazu.
…das mit der Ausbildung war zwar cool aber mir zukunftsmäßig doch zu wenig.
Also habe ich mir meinen Beruf nach Gehalt ausgesucht. Verdient wird was mit Menschen zu tun hat. Also ab ging es. Studium, nebenbei arbeiten (ja auch nach der Arbeit Kellnern bis Mitternacht und am we) . Hatte immer Geld. Oft 5k im Monat. Hatte viele hater, was soll’s.
Nach dem Studium hatte ich mit 26 Jahren und 2 Jahren Berufserfahrung mein höchsten Monatslohn von 30k.
Das Geld brauche ich nicht . Ich lebe wie in der Ausbildung. Geld macht nicht glücklich aber frei.
Ps schreibe gerade vom Handy. Verzeiht typos und Grammatik.
Lieber Gruß aus island.
Beliefer
Pps: mehr machen wie dein Nachbar. Leben genießen. Aufs Herz hören. Und wenn man ein komischer kauz ist hilft Kampfsport spätestens nach dem 2 Haken sieht man die Welt bodenständig und normal hahah
Also bitte wer nach der Ausbildung bei den Eltern wohnen bleibt und nicht zumindest eine symbolische Miete bezahlt ist ein Schmarotzer.
„Den kompletten Jahresnettolohn sparen“ geht’s noch? Lass die jungen Leute was erleben die wollen sich doch was gönnen von ihren ersten Löhnen!
Total unrealistisch das ist eine Anleitung zum depressiv werden.
Leute die ein Leben lang bei den Eltern wohnen können später nichts genießen, sie sind unselbstständig, alleine und richtig armselig.
Man mag nicht was ich sage, nur eben das ist eigentlich die Wahrheit….
Wenn man als Ing. nichtmal auf 2400 Netto kommt, wofür hat man die ganze Schule usw. gemacht……. für was das Ganze…. jetzt kommt bestimmt, weil das eben einem Spass macht…. ja richtig mir macht meine Arbeit auch Spass, nur wenn ich schlecht verdienen würde, dann würde ich schon längst aus solch einer Gegend weg sein……
Nur wenn man sich an die Gegend bindet, an die Freunde bindet, an die Familie bindet, an irgendwas bindet, dann ist man für immer an irgendwas gebunden umd man kann nicht sein wie man gerne wäre. Irgendwann kommt noch vielleicht ein trauriges Gefühl hoch….
Man könnte soviel verändern nur eben oft ist es so, dass sich irgendjemand irgendwie nicht traut, weil irgendetwas ihn daran hindert und das ist Sch…..
Und schon mit ein bischen Risiko könnte man soviel zum positiven verändern….
Aber num gut vielleicht ist man schon so zufrieden damit, dass man sich mittlerweile mit dem ganzen schon abgefunden hat….
Mfg
… wer länger im Elternhaus bleibt kann sparen wie ein Irrer und ist dann vielleicht irre. Den Eltern gegenüber ist das wirklich schäbig. Man sollte versuchen so früh wie möglich auf eigenen Beinen zu stehen, außerdem will man ja mal ab und zu seine Freundin ungestört flachlegen. Das gehört auch zum Leben, nicht nur ständig sparen, sparen!!
Zum Thema „mehr verdienen“ hatte ich heute eine lustige Begegnung, ich war in einem Stadtquartier unterwegs, wo ich normalerweise selten bin. Ich kam an einer Eisdiele vorbei und holte mir 2 Kugeln Vanille + Schoko. Ich fragte den Verkäufer welcher auch der Inhaber war, ein Italiener, wie es denn laufe? Denn der Laden schien mir leer, ich hatte schon ein mulmiges Gefühl, normalerweise wäre ich gar nicht erst rein, hatte aber Lust auf ein Eis. Dann begann sein Wehklagen & Jammern: Lage schlecht, zu wenig Laufkundschaft, Sommer zu kalt + regnerisch, Leute zu geizig, holen sich ihr Eis im Discounter etc. etc. das volle Programm. Ich ging dann weiter, und das Eis schmeckte mir nicht! Es war unterdurchschnittlich, ein Industrieprodukt von Nesté, Mövenpick oder Ben&Jerry schmeckt deutlich besser. Als ich zurückkam und wieder an der Diele vorbei, ging ich nochmals zu ihm und sagte ihm, er könne alles was er mir heute erzählt hat vergessen. Ich gebe ihm jetzt einen Tipp von einem Amateur, nur ein Kunde, er müsse es nicht befolgen. Er soll die 30 Sorten entsorgen. Er solle 3-4 Sorten selber herstellen, beste Qualität, die Standardsorten, so lange üben bis es perfekt schmeckt. Dann Gratis-Degustationen auf kleinen Löffeln der Laufkundschaft. Ich garantiere ihm, der Laden läuft nach einer Weile wie verrückt, denn die Lage ist nicht schlecht.
Ich denke kaum dass er etwas ändern wird, wenn er Konkurs geht wird wohl weiterjammern. Aber wer sich nicht anstrengt und etwas mehr macht als der Standard der muss sich nicht wundern, dass es nicht läuft.
Und so ist es bei jedem Job. Und wer Top-Leistung erbringt welche nicht entlöhnt wird anständig, muss den AG wechseln!
Stimmt nicht mal zweimal überlegen und Arbeitgeber wechseln!
Wenn man gut ist, gute Ausbildung hat usw…..dann sollte man gut verdienen. Sonst ist das lächerlich!
Mfg
@xempex
Ich hab allen Ernstes tatsächlich mal einen Kollegen gehabt, der so oft wie möglich auf der Arbeit „um die Ecke ging“, um zu Hause das Wasser für die Spülung zu sparen. :-(
@ Bruno cool das du nochmal an der Eisdiele vorbei bist. Wahrscheinlich würde es nach deiner Anleitung funktionieren weniger und das gut. Er wird’s nur nicht machen, du bist ja auch kein Eisverkaeufer. Dabei war das eine der Stellschrauben die Jobs bei seiner Rückkehr zu Apple gedreht hat. Den Bauchladen auf unter 10 Produkte dezimiert, das Smartphone war dann ein Glücksgriff, den er eigentlich nicht wollte und sich überzeugen lies.
@steve Vielleicht würde es auch nicht funktionieren, aber was ganz sicher nicht funktioniert, wenn man kein Erfolg hat, und man einfach so weiter macht wie bisher, das ist überall so egal was man macht. Ist wie ein Restaurant mit einem Koch, welches 100 Gerichte anbietet in der Karte, da kann nichts Frisches dabei sein. Ich habe auch schon Eis selber gemacht, z.B. Vanilleeis mit frischen Eiern, Sahne, Milch, Prise Salz, Zucker etwas abgeriebene Zitrone und Vanillestengel, schmeckt besser als jedes Fabrikeis, frisch zubereitet zum sofortigen Verzehr. Keine Kunst, und sowas verkauft sich auch und gibt Stammkunden, das isst man auch wenn es regnet. Wenn ich für 2 Kugeln Eis 7 Franken bezahle erwarte ich dass es mich umhaut und nicht „naja…“.
Und dazu kommt……wie war des früher so vor ca.40 Jahren….. da war das doch normal dass man bei den Eltern länger wohnte…..ist heute oft immernoch im Spanien Italien Russland Polen……..stimmt die haben alle kein Geld…..vielleicht liegt es aber an der Einstellung….man ist immernoch eine Familie…..nur in Deuschland bei uns ist das so ca. Die letzten 15 – 20 Jahre so dass es uncool ist umd komplett unselbstständig wenn man mit 25 immernoch daheim ist…..nur kommisch….dabei ist…dass bei zum beispiel bei allen(den meisten hier) die älter als 50 sind….war es früher ganz normal dass sie bei den Eltern länger waren…und jetzt auf einmal sagen sie……ja das ist garnicht gut das das so ist…..
Etwas kommisch so ein Verhalten….
Mfg