Was viele Leser hier ähnlich machen: Sie sind fleißig. Sie studier(t)en, sie strengen sich an. Sie meiden Schulden nach Möglichkeit. Sie sind vorsichtig mit enormen Hypotheken für ein Haus/Wohnung. Keine Schulden zu haben, ist jedenfalls ein wichtiges Ziel.
Sie meiden zu riskante Investmentideen. Sie machen um eine Startup-Idee eines Verwandten oder Freundes einen Bogen, wenn der sie um ein Investment bittet. Sie kaufen lieber einen ETF oder Blue Chip wie Berkshire Hathaway oder Alphabet, BASF, Nike.
Es ist eigentlich einfach. Du kaufst jeden Monat stur einen ETF. Du ziehst das Dekaden durch. Oder baust Dir Deinen eigenen Aktienkorb. Ich finde Berkshire Hathaway ist eine schöne Basis-Aktie für ein „Buy and Hold“-Depot. Dann mischst Du die weltweiten Stars hinzu: Apple, SAP, Microsoft, Amazon, Alphabet, Facebook, JPMorgan Chase, Johnson & Johnson, Exxon Mobil, Alibaba, Bank of America, Tencent…
Die Wahrscheinlichkeit bei einem Startup in Deinem persönlichen Umfeld einen Cent zurückzubekommen, ist fast Null. Bevor Du es merkst, ist die Hälfte Deines Geldes weg und die Freundschaft kaputt.
Du bist clever: Du schweigst wie ein Grab über Dein wachsendes Vermögen. Freunde und Familie wissen es nicht. Es wird nur unnötig Feindseligkeiten, Neid und Ärger geben.
Du lebst ein ruhiges Leben. Du investierst in Ruhe an der Börse. Du lebst bescheiden. Du kaufst weniger Plunder als Deine Kollegen. Dein Essen ist günstig (aber gesund). Du trägst nicht auffällige Marken. Du fährst ein billiges Auto, das Dich von A nach B bringt.
Ich trage zum Beispiel einen Kaputzenjacke, die 10 bis 20 Jahre alt ist:
Du baust Freundschaften auf. Und zwar basierend darauf, wer Du bist und nicht darauf, was Du hast. Du hast bald das Geld zusammen, um das Leben in der (Teil-)Freiheit zu beginnen.
Der Wert Deines Depots spielt für Dich im Alltag keine Rolle. Du tust so, als hättest Du es nicht. 100.000 Euro klingen für Dich nicht mehr viel. Für die meisten Menschen in Deinem Alter fühlt es sich viel an, Dein Umfeld würde es sofort ausgeben.
Es ist nicht schwierig für Dich, Dein Depot zu schützen. Du sparst weiter in Dein Depot. Es ist nicht verlockend für Dich, es auszugeben. Du machst das Beste aus dem Depot: Du lässt Deine Freiheit wachsen.
Es geht ja darum, ein Konzept zu haben, das sich von der Konsumherde unterscheidet. Die Masse kauft einfach zu viel Zeug. Ich rate Dir so zu denken: „Schaffe Dir erst das Leben, das du haben willst. Dann Spare dafür.“ Zunächst geht es um Dein Leben. Um Deine Zufriedenheit/Gesundheit. Was Du vermutlich längst weißt, wenn Du diesem Blog folgst: Mit der Kauferei erhöhst Du nicht unbedingt Deine Zufriedenheit. Eher das Gegenteil ist der Fall. Zufriedenheit bringen soziale Kontakte (Familie, Freundschaften), Hobbys, Sport, Natur, Karriere, ausreichend Schlaf, Reisen, gesunde Ernährung…. Viele Leute scheinen den ersten Teil zu vergessen: Schaffe sofort das Leben, das Du leben willst.
Es geht nicht darum, eine exakte Zahl eines Netto-Vermögens zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erreichen, sondern Du solltest Dich schon heute auf Deine Zufriedenheit konzentrieren. Wenn Du einen Job hast, den Du hasst, nur um in 10 Jahren vermögend zu sein, stellt sich die Frage, ob das der richtige Weg für Dich ist. Die Zufriedenheit wird nicht kommen, sobald Du frei bist. Sie sollte schon heute Dein Leben bestimmen.
Eine glückliche, frühe Karriere mit einer vernünftigen Sparquote ist eine schöne Ausgangslage, wenn Du jung bist. Ist Dein Ehepartner nicht an einem sparsamen Lebensstil interessiert, suche Möglichkeiten, beide Lebensstile in Einklang zu bringen, ohne den anderen unter Druck zu setzen. Unterstütze Deine bessere Hälfte positiv, anstatt zu versuchen, sie zu überzeugen, sich zu ändern. Suche nach Kompromissen, mit denen Dein Partner und Du leben kannst. Erstaunliches wird hoffentlich passieren.
In wenigen Stunden oder Tagen ist nichts erreicht. Es dauert vermutlich über eine Dekade, um erhebliche Fortschritte zu machen. 500.000 oder eine Million Euro Netto-Vermögen brauchen Zeit. Priorität sollten immer positive Veränderungen haben: Gesundheit, Zufriedenheit, Fitness, Freundschaften…
Du wirst schöne Erinnerungen an Wanderungen, ein Lagerfeuer mit Freunden, Zeit mit Familie haben. Die Segelschiff-Reise, die Radtour am Bodensee, der Strandurlaub….Das sind die Erlebnisse auf die Du Dich fokussieren solltest. Der Rest passiert von alleine, wenn Du eine gesunde Sparquote hast. Du brauchst nicht täglich ins Depot zu schauen. Das regelt sich alles von alleine im Hintergrund über einen ETF-Aktien-Sparplan.
Ich traf am Wochenende eine Bekannte in Atlanta, die mit Mitte 30 eine Krebserkrankungen bewältigt hat. Seitdem macht sie mehr Sport. Sie isst gesund. Sie achtet auf Bio-Kost. Seit ihrer Heilung spart sie mehr. Sie möchte finanziell frei werden. Mehr denn jemals zuvor.
Von ihr kannst Du lernen: Du trainierst jeden Tag. Machst Dich fit. Und ernährst Dich gesund. Anstatt weitere endlose Jahre in den Arbeitskäfig zu gehen, sparst Du Dich schneller frei. Du lässt Dich keine weiteren Jahre in den Job hineinreden – für unnötigen Konsum. Der plötzliche Tod von Menschen in Deinem Umfeld (Schlaganfall, Unfall, Krebs…) öffnet Dir die Augen. Es kann eine sehr einfühlsame Lektion sein, warum die späte Rente eine schlechte Mathematik ist. Lieber früher in die Freiheit.
Der schnelle Tod nach der Rente sollte zudem eine Rolle in Deinem Streben nach dem vorzeitigem Ruhestand spielen. Ein Onkel oder älterer Freund hat es vielleicht so erlebt? Sie haben sich im üblichen Alter von 64 oder 65 Jahren zurückzogen und sind nur ein oder zwei Jahre später verstorben.
Es gibt genug Leute, die sterben mit Mitte 40 an Krebs. Sie gehen trotz der Krankheit bis zum Tag vor der Einlieferung ins Krankenhaus ins Büro. Selbst im Krankenhaus ruht die Arbeit nicht. Sie erledigen Anrufe ins Büro…
Zum Schluss ein Ärgernis: ETF-Buchautor Gerd Kommer hat gegen die finanzielle Freiheit vom Leder gezogen. Herablassend hat er sich über sparsame Menschen ausgelassen. Woran liegt das? Er hat sich mit dem Thema der finanziellen Freiheit nicht ernsthaft auseinandergesetzt. Er hat gerade angefangen, sich selbstständig zu machen. Deshalb ist er nun selbst unter die Blogger gegangen, die er gleichzeitig scharf kritisiert. Er hat jedenfalls das Konzept der Freiheit und ihre Denkweise durch den Dreck gezogen. Normalerweise ist der Weg in die finanzielle Freiheit transparent. Die Mathematik dahinter ist glasklar. Kommer behauptet, das Gegenteil sei der Fall. Ich habe die Formel der finanziellen Freiheit in diesem Blogeintrag kurz erklärt.
Ein Trick, um die Freiheit möglich zu machen ist: Kaufe weniger Zeug:
Hallo Tim
Wäre es möglich deinen Blog in technischer Hinsicht etwas zu verbessern. Denke, dass vielen Lesern mit einem E-Mail Blogpost-Abo und einer Kommentar-Follow-up-Funktion sehr geholfen wäre weiter dran zu bleiben. Siehe bsp. http://www.frugalisten.de
Hallo Tim,
Deine „Mathematik“ ist zwar glasklar, über die Mathematik hinaus entbehren Deine Berechnungen jedoch jeglicher Realität. In Deinen Berechnung gibt es weder Inflation noch Steuern. Zudem hat man nicht 3000 Euro netto, sondern in Deutschland hat man durchschnittlich 1800 Euro netto.
Es ist eine Milchmädchenrechnung!
Das stimmt, viele Leute laufen wie Zombies durchs Leben. Erst der Tod, ein schwerer Unfall, der Kolkaps wegen burn out oderÄnliches verleiten zum Umdenken.
Danke für diesen Artikel
@ Sven
Die Inflation und Nebenkosten hast Du im Griff, wenn Du eine Rendite von 5% unterstellst. Im Schnitt legt der S&P um knapp 10% seit Ewigkeiten zu.
Hallo Tim , wieder ein sehr schöner und motivierender Beitrag. Das Motto von vielen hier könnte sein :“ der weg ist das Ziel. “
Bewusstes und zufriedenes leben sind auch ohne die komplette finanzielle Freiheit möglich . Ich versuche dies für mich umzusetzen und auch meine Partnerin entsprechend zu motivieren.
Ich finde man sollte das Depot nicht vor der Familie verheimlichen. Vor entfernten Freunden schon. Bei nahen Freunden auch nicht.
Ganz einfach, man will doch, das die, die Einem Nahe stehen auch „zum Glück“ finden. Sich austauschen und gegenseitig in Zeiten der Krise beistehen. Vielmehr, ich sehe es als Pflicht an, sein nahes Umfeld zu mehr zu motivieren. Hängt von der persönlichen Beziehung ab, wie weit man dann jeweils ins Detail geht. Ob man nur den groben Ablauf skizziert, die Depotpositionen aufzählt oder gar die absoluten Summen.
Alle die weiter weg stehen brauchen nichts davon zu wissen. Zum Einen zur Sicherheit, bevor Neid entsteht. Zum Anderen verstehen die es eh nicht.
Ansonsten wie immer schön geschrieben.
@ Tim
Ich setze darauf, dass die Aktienkurse nebst Dividenden die Inflation mitmachen, da sich das ganze Geschäft vom Einkauf, über Lohnkosten bis zum Verkauf im Idealfall mindestens mit der Inflation mitbewegen sollte. Sind die Einkäufer gut und die Endprodukte begehrt und werden diese über die Inflation hinaus teurer, um so besser. z.B Apple
Das Wegsterben kurz vor oder nach der Rente von Menschen Mitte 60 habe ich schon mehrfach erlebt, manchmal trifft es unvermittelt auch die Ehefrau (z.B Krebs) und dann sind alle Urlaubs- und Ruhestandspläne dahin.
Die Worte : Plunder, Krempel, Tinneff, Deko, Glitzer, Prunk erheitern mich zunehmend. Ich brauchs nicht (mehr).
Ein guter Blogpost, der alles wesentliche, besonders in Bezug auf die Zufriedenheit zusammenfasst. Danke dafür.
Gerade die Zufriedenheit vergessen viele. Viele Jammern nur anstatt zu erkennen was man im nahen Umfeld selbst und vorallem sehr viel beeinflussen kann. Das plus Pessimismus macht es oft schwierig. Solche Zeitgenossen tun mir teils Leid und es kostet Kraft sich nicht davon beeinflussen zu lassen.
Auch die letzten Beiträge habe ich, still, mitgelesen, da zur Zeit die Familie mehr Priorität hat. :-)
Wie willst Du denn deine Seite ausbauen? Gibt es dazu Ideen? In welche Richtung?
Viele Grüße,
K.
@ Tim
Dein Artikel gefällt mir heute besonders gut, Tim.
Deine Aussage hier:
„Schaffe sofort das Leben, das Du leben willst. (…) Die Zufriedenheit wird nicht kommen, sobald Du frei bist. Sie sollte schon heute Dein Leben bestimmen.“
spricht mir aus dem Herzen. Sie erinnert mich an Marc Aurel:
„Wie du am Ende deines Lebens wünschest gelebt zu haben, so kannst du jetzt schon leben.“
Das versuche ich jeden Tag. Das Sparen und Investieren ist nur ein Bausstein in diesem Leben. Ein wichtiger.
Jeder hat ganz eigene, individuelle Vorstellungen von diesem guten Leben. Wie die Freiheit aussieht, wie man sie ausfüllt, das sollte jedem selbst überlassen bleiben.
Ich sehe bald alte Studienkollegen wieder von vor 18-20 Jahren. Ich denke der Ratschlag des Schweigens über das erreichte Vermögen ist goldrichtig. Sie würden es wohl nicht im Ansatz verstehen, dass so was möglich ist und was mein Ziel ist….
Guten Abend,
in sich selbst zu Ruhen, ist eine ganz große Herausforderung. Und meiner Meinung nach der Schlüssel zum Glück. Denn dann benötige ich einfach Weniger. Kann minimalistischer Leben und habe trotz dem weniger mehr von meinem Leben und meinem Sein, da ich durch den Verzicht von unwichtigen Dingen, dass was mir wirklich wichtig ist in hochwertigerer Ausführung kaufen kann.
Bisher habe ich noch keine Meinung zu dem Artikel von Hern Kommer geäußert. Es fällt mir unheimlich schwer seine möglichen Beweggründe in Worte zu fassen. Das liegt auch daran, dass ich den Tonfall der da mitschwingt einfach unterirdisch finde. Der Text ist abwertend und ich empfinde die Sprachwahl beleidigend.
Zudem sind seine Beispiele sehr fragwürdig. Hans hat ohne große Einbußen seiner Lebensqualität sicher die Möglichkeit fianziell frei zu werden. Würde er nur die Hälfe seines Einkommens sparen, dann hätte er vom Rest immer noch ein Leben in der oberen Mittelklasse.
Schon Ford wusste, dass man nur von dem Geld reich wird, was man nicht ausgibt.
Hätte Herr Kommer geschrieben, dass eine Familie mit 2000 Euro netto keine Chance hat finaziell frei zu werden, hätte das auch jeder hier unterschreiben. Unterhalb der gehobenen Mittelklasse wird es für eine Familie sehr, sehr schwer. Selbst den wenigsten Single wird dies unterhalb der Mittelklasse gelingen. Ausnahmen bestätigen immer die Regel und wir hier sind diese berühmten Ausnahmen.
Aber es zeigt auch, dass es nicht unmöglich ist. Und wenn ich es in ca. 5 Jahren dann geschafft habe, dann ist es sicher kein Leben auf Sozialhilfeniveau. Es wird so sein wie bisher. Für einen größeren Luxus muss ich noch ein paar Jahren dranhängen. Aber noch macht mir meine Arbeit viel Spaß.
Ich denke, dass ist das Probelm von Herrn Kommer, er kann sich kein Leben unterhalb des 5 er BMW‘s, des täglichen außer Haus essens und der vielen kleinen Annehmlichkeiten vorstellen. Viele Menschen im Dunstkreis von wirklich sehr vermögenden Menschen leben leider ein Champagner Leben mit Mittelklasse Einkommen nur um vermeintliche mithalten zu können.
@Leser,
es kommt stark darauf an, wenn du einweihst. Viele Menschen können einfach mit den Geld das man gespart und investiert hat nicht umgehen.Es weckt Begehrlichkeiten oder Neid gerade im Freundeskreis.
Ich habe selbst eine Freundin, sie hätte ähnliche Möglichkeiten wie ich gehabt ist aber einen anderen vermeintlich sicheren Weg gegangen. Wenn Sie die höhe meines Vermögen kennen würde, würde dies entweder Unverständnis oder Neid hervorrufen. Im schlimmsten Fall aber bedeuten, dass sie sich als Versager fühlt. Also sage ich nichts.
Take care,
June
Ich finde den Beitrag von Hr. Kommer gut und inhaltlich zutreffend.
Leider ist es in diesem und den meisten anderen FI-Blogs inzwischen zu einer Glaubensfrage geworden. I warnt to believe!
Fakten spielen keine Rolle mehr.
In Deutschland ist die FI durch Verzicht und Anlegen kaum zu erreichen. Argumente:
– In D muss man das meiste aus dem versteuert Einkommen ansparen. In den USA geht es andersherum.
– Die Rendite des S&P vernachlässigt völlig das Währungsthema.
– In D ist die Gesamtabgabenbelastung die zweithöchste, nach Belgien, auf der Welt.
– Die Steuer auf Kapitalerträge wird häufig ignoriert.
– Inflation spielt kaum eine Rolle. Wer vor 40 Jahren eine Million hatte, hat heute 375.000 € Kaufkraft.
usw.
Wenn ich mir das so durchlese, glaube ich der Herr Kommer wollte an dieser Stelle durch gezielte Provokation ein bisschen Aufmerksamkeit erzeugen. Mit den Stichworten Finanzielle Freiheit und Passives Einkommen spricht man wohl momentan mehr Leute an, als mit souverän investieren ;)
Aber es ist doch schon für alle die sich mit dem Thema beschäftigen ganz klar, dass Finanzielle Freiheit nicht einfach zu erreichen ist. Für einen Minimalisten mag die FF einfacher zu erreichen sein, allerdings sind damit gewisse Kompromisse verbunden. Für einen Konsumjunkie ist noch viel schwieriger. Aber die Stellschrauben Einnahmen und Ausgaben müssen halt die Balance finden. Das weiß doch jeder Haushälter…
Wenn man sich versucht Finanzielle Freiheit zu definieren, wird jeder ein für sich anderes Ergebnis finden. Für Menschen aus der dritten Welt ist mit unserem Sozialsystem in Deutschland möglicherweise jeder schon jetzt finanziell frei.
Herr Kommer scheint zwar durchaus an der Einnahmenseite etwas gemacht zu haben, aber die Ausgabeseite schaut von Außen betrachtet auch ganz schön dicke aus. Ich glaube,wer ein sparsames, bewusstes Verhältnis zu Geld in seiner Kindheit bereits gelernt hat, hat damit etwas verinnerlicht, was manche Menschen, die wohlhabender aufgewachsen sind kaum lernen können.
@June so manch einer , der nach dem x.ten Studium und prekären Praktikumszeitarbeitsvertrag was von seinen noch im letzten Jahrhundert regulär arbeitenden Verwandten erbt, kann es durch den Booster wie eine geerbte Wohnung oder Sparvermögen auch noch schaffen, es sei denn er verkloppt es gleich für den 5er BMW. Noch nie ist so viel vererbt worden wie heute.
Wenn man sich 20 Jahre nicht gesehen hat, würde ich auch dazu raten still zu sein.
Ich sehe das mehr so, wenn man weiter am Anfang steht, muss man offen sein. Nicht Jahre lang sein Ding durchziehen und dann mit dem hoffentlich eintretenden Erfolg prahlen. Wenn man diese Offenheit am Anfang nicht an den Tag gelegt hat, ja dann besser still sein, dann ist die Chance verpasst.
Aus Eigenschutz und aus Rücksichtnahme still sein. Aber die Freundschaft wird wohl spätestens dann in Schwierigkeiten geraten, wenn man sich aus dem Beruf verabschiedet und der gegenüber noch weit von der Rente entfernt ist.
@June – bezüglich Champagner Leben:
Herr Kommer hat von 1983-1989 an der LMU München und von 1991-1993 an Vanderbilt University studiert; bei der letzteren gab es Studiengebühren i.H.v. pro 35.000 US-Dollar pro Studienjahr (Quelle Wikipedia)
Stimme dir insoweit zu, dass Herr Kommer seit jeher in einem Dunstkreis von sehr Vermögenden gelebt hat.
Tim, Vielen Dank für den schönen Beitrag zur inneren Zufriedenheit ohne viel Plunder zu kaufen.
Ich habe selbst mittlerweile ein ordentliches Vermögen bin aber noch lange nicht an meinem Ziel angekommen. Ich habe eine sehr hohe Sparrate und falle damit für manche in die Geiz oder Einsiedler Ecke. Ich habe jedoch denselben Freundeskreis beibehalten. Es hat sich in der Hinsicht nichts verändert. Allerdings war ich im Vorfeld auch nicht von einem sehr elitären Freundeskreis umgeben. Wenn man auf dem völlig falschen Weg ist und dies realisiert kann sich der Freundeskreis mit dem eigenem Wandel ändern. Das ist aber bei allen größeren Veränderungen der Fall.
Für Kollegen und auch Freunde lebe ich etwas getarnt. Auch wenn mein Umfeld gut verdient und auch gut Geld ausgibt fällt es nicht auf wenn man sich hier stark zurück nimmt. Mit zwei Kindern geht man eh nicht sehr oft aus. Man trifft sich lieber bei Freunden, da es viel entspannter für alle ist. Das hat noch nicht mal etwas mit Sparen zu tun.
Ich bin immer erstaunt was es nicht alles für kostenlose Aktivitäten in meiner Stadt gibt. Die offensichtlichen Posten wie Büchereien meine ich noch nicht einmal damit. Es gibt diverse Radveranstaltungen, Touren, RTF, Werkstätten, Laufevents auch kostenlos, Museen, Sportgruppen usw. Schaut Euch einmal in Eurer Stadt um und lest den Lokalteil der Zeitung. Es gibt viel mehr als man meint. Ich habe vor kurzem einen Repräsentanten eines Radverbandes getroffen. Ich habe es erst im Nachhinein erfahren. Ich habe eine Möglichkeiten entdeckt, die für einen Kollegen sehr interessant ist. Ich habe ihn direkt darauf angesprochen und mein Kollege soll sich in der Sache direkt an ihn wenden. Mit Kleinigkeiten und Aufmerksamkeit kann man viel bewirken. Es hat mich nicht viel Zeit gekostet und vielleicht jemanden weitergeholfen. Nebenbei habe ich jetzt einen direkten Kontakt zu einem wichtigen Radverband der Region. Mit ausreichend Zeit könnte ich mich jetzt schnell irgendwo einbringen. Ich müsste nur Fragen. Den Kontakt habe ich ja schon.
Ich habe am Wochenende sehr viele schöne Dinge erlebt. Ich habe in Karlsruhe sogar noch eine Veranstaltung mit Tiny Houses besucht. Und dazu musste ich nur schnell und ausdauernd mit dem Rad unterwegs sein. Die Veranstaltung hat mich im übrigen wie alle anderen Dinge bis auf Essen nichts gekostet. Man muss einfach nur kreativ sein und die Augen offen halten. Die Veranstaltungen haben mir nicht nur viel Spaß gebracht. Sie bringen mich auch weiter. Sport und Informationen zu Mikroappartments sind Bereiche die ich gerade ausbaue.
Ohman von den ersten 100k kann ich bisher nicht einmal träumen. Ich werde nächsten Monat 24. Studiere zur Zeit Maschinenbau (Bachelor) und bin mit dem Studium in 3 Monaten durch. Insgesamt habe ich 8 Semester gebraucht. Regelstudienzeit sind 7 Semester. Danach will ich noch meinen Master ranhängen. Lernen macht mir irgendwie richtig Spaß. Der Master dauert 3 weitere Semester (an der Fachhochschule). Wenn alles gut läuft, bin ich dann 25,5 Jahre alt und starte in das Berufsleben. Andere haben in dem Alter schon 100k auf dem Konto. Das demotiviert mich nicht, aber weckt bei mir den Gedanken, dass ich scheinbar was flasch gemacht habe im Leben.
Die 100€, die ich seit August jeden Monat in den MSCI World und EM stecke, beruhigen halbwegs mein Gewissen. Mehr Sparen ist zur Zeit nicht drin, wenn man als Praktikant Vollzeit bei einem der größten Stahlproduzenten Deutschlands arbeitet. Das Gehalt wird zumindest bei Beginn der BA-Arbeit mehr als verdreifacht. Ein kleiner Trost.
Jetzt verstehe ich warum man sagt, dass der Weg zur FI ein Marathon und kein Sprint ist. Die ersten Meter habe ich hinter mir.
Der Kommer hat doch selbst ein Buch über passives Einkommen geschrieben und zieht in seinem Blog drüber her.
Ich lache mich schlapp!
Herleitung und Umsetzung eines passiven Investmentansatzes für Privatanleger in Deutschland: Langfristig anlegen auf wissenschaftlicher Basis by Gerd Kommer (2012-08-16)
@ Gainde113
Danke für Deinen Vorschlag. Ich schaue mir das an.
@ Insider
Prima. Das stimmt. Es geht nicht nur um die Finanzen, sondern viel mehr.
Ich denke, ich habe hier einige schon erreicht, etwas umzudenken.
@ Thorsten
Weniger Plunder ist immer gut. Mehr Zeit zu haben, das Leben zu genießen auch.
@ Freelancer Sebastian
@ June
Finanzielle Freiheit ist ein Mindset. Du baust Dir Dein Leben abseits von Schulden und Konsum-Mist. Du genießt das Leben. Die gehst in die Natur, Sport, Familie, Freunde. Du bildest Dich weiter. Es ist eine Lebensphilosophie. Das ist das, was die Konsumherde einschließlich Kommer nicht begreift. So jetzt geh ich raus an den East River joggen.
@ Kiev
Coole Events. Klingt spannend.
Hi Hasan, mit 25 Jahren 100k zu haben, ist nicht der Standard. Viele studieren noch bis Mitte 20. Du bist vielen Gleichaltrigen voraus, da du jetzt schon Erfahrung an der Börse sammelst. Und so blöd es klingt: Ich war zwar früh im Berufsleben, aber das war eine Aneinanderreihung glücklicher Zufälle und aus Mangel an Alternativen.
Ich denke das Thema Einkommen spielt bei der Wahl des Risikos eine Rolle. Je weniger man verdient desto risikoreicher muss man investieren bzw spekulieren um gleichen Erfolg zu bekommen.
Sehr entscheidend ist tatsächlich die Frage: Wann möchte ich mein Leben leben und wann möchte ich sparen. Mit 60 Jahren frei zu sein kann bedeuten 40 Jahre lang ein trostloses Leben gelebt zu haben, je nachdem wo man seine Ziele sieht. Mit Mitte 20 bereits alles ausgeben, beschert einem vielleicht ein schönes Leben in jungen Jahren, aber 40 Jahre harte Arbeit und Unfreiheit hinterher.
Diese Entscheidung ist die wichtigste die man im Leben treffen muss. Wie man wann leben möchte bzw was man wann erleben möchte.
Wenn ich zurück blicke, dann sehe ich leider stets die Partys und sozialen Kontakte die ich verpasst habe als den Inhalt des Depots und andere Dinge, die ich durch diesen Verzicht erreicht habe. Wenn ich heute Menschen im gleichen Alter sehe wirken diese oft wie zurückgeblieben, aber ich würde wetten dass diese Leute in den vergangenen Jahren viel mehr Freude am Leben hatten als ich.
Der Preis für Freiheit ist hoch und ich hoffe jeder Leser hier trifft die richtige Wahl.
@Hasan:
Mach dir keinen Kopf deswegen… wenn du bis jetzt gearbeitet hättest und das Geld unnötig aus dem Fenster geschmissen hättest, DANN könntest du sagen, dass du etwas falsch gemacht hast. Stattdessen hast du investiert… und zwar in dich selbst. Humankapital finde ich etwas vom wichtigsten, auch wenn es sich quantitativ nicht veranschaulichen lässt. Und als kleiner Trost: Ich habe nach meinem Jura-Studium (für dessen Bachelor- und Masterstudiengang habe ich insgesamt rund – und jetzt halte dich fest – 12 Semester (!) benötigt) mit 27.5 Jahren angefangen habe zu arbeiten hatte praktisch nichts auf der hohen Kante, konnte danach dafür ordentlich „aufholen“, weil ich weiterhin mein „Studentenleben“ gelebt habe. Fazit: Sei positiv und sei stolz auf dich, denn den ersten richtigen Schritt (nämlich der richtige Mindset) hast du bereits getan. Ich wünsche dir für deine Investments viel Erfolg… und vor allem viel Geduld! ;-)
Ich les ja ab und ab jetzt solche Blogeinträge weil ich (32) gerade selbst bisschen anfange an der Börse zu spielen.
Was mich aber extrem aufregt ist dieses stanstän urteilen von allen Bloggern. Lasst doch jeden leben wie er will? Solange er damit keinen verletzt, stört, usw!
Vielleicht will man es mir nicht glauben, aber ich bin selbständig mit einem mittelständischen Unternehmen seit 2013. Gestartet mit 25 Mitarbeitern jetzt sind es knapp 90. 10h am Tag ist wenig, wenn ich das schaffe. Und jetzt kommt es: ich bin glücklich! Ich liebe mein Leben. Ich nicht joggen, weder am EastRiver noch im Wiesengrund bei mir. Ich brauch auch keine massig Freunde, sondern kann alleine am Sonntag in meinem Garten sitzen und genießen. Natürlich auf Kredit das Haus. Und? Ich find es gut, weil ich mir das gönnen wollte und mir auch Reisen gönnen will…
Also bitte liebe alle Blogger hört auf zu urteilen. Gerne teilt eure Ideen.
@David ich haben meinem Fach 12 Semester gebraucht, 10 waren Regelstudienzeit, ich kannte nur wenige, die es mit 11 geschafft haben. War vollkommen normal. Ich war 26 , da hatten Gleichaltrige schon ein Haus, zumindest die Handwerker, oder die im Bau. Es ist dann nur gerecht auch entsprechend mehr zu verdienen finde ich.
@Michael W:
Was verstehst du unter „Risiko“? Ich finde den Vergleich und die Vermögensunterschiede zwischen einem Geringverdiener und einem Grossverdiener etwas gefährlich. Natürlich müsste ein Geringverdiener viel mehr Risiko eingehen um auf dasselbe Kapital eines (sparsamen) Grossverdieners zu kommen, ich würde diesen Vergleich aber (aus diversen Gründen) aussen vor lassen. Wenn du mit „Risiko“ aber den Aktienanteil am Portfolio meinst… dann habe ich allenfalls etwas Passendes dazu: Ich lese gerade das Buch „Einfach investieren – Grundlagen des Value Investing“ von Till Schwalm in welchem eine Faustformel für die richtige Anlagequote ermittelt werden kann: 100 – Alter
Die Idee dahinter: Junge Investoren haben an den Finanzmärkten wenig zu verlieren, aber viel zu gewinnen. Wer jung ist und eine Arbeit hat, von dessen Einkommen er seine regelmässigen Ausgaben problemlos decken kann, den beeinträchtifen Kursrückgänge im Alltag nicht. Dagegen haben ältere Anleger, die ihren Lebensunterhalt aus ihrem Vermögen beziehen müssen, im Vergleich mehr zu verlieren und aufgrund ihrer Lebenssituation daher grundsätzlich eine niedrigere Aktienquote wählen.
Gemäss dieser Formel dürfte ich also nur 67% Aktien haben (ich bin bei rund 90%), was ich dann doch etwas gar wenig finde, aber der Ansatz der Formel gefällt mir dennoch.
Bzgl. „Jetzt leben“ und „Leben aufschieben“: Zu diesem Punkt hatten wir schon zahlreiche Diskussionen. Es gab zwar hin und wieder Leute, die mitgeteilt haben, dass sie sich von „Wasser und Beot“ ernähren, das gros der Leute hier hat aber ein gesundes Mass und übertreibt es einfach nicht mit dem Konsum. Einen Punkt musst du aber genauer beachten: Nicht jeder, der weniger Geld ausgibt verzichtet automatisch aus etwas. Wenn du also gerne auf Partys gehst, dann fällt es dir schwer nicht zu gehen und du verzichtest, jemand der sich hingegen nichts daraus macht, der verzichtet nicht… Irgendwo besteht schon ein Verzichz auf etwas, aber wie du richtig geschrieben hast, muss jeder selbst wissen, inwiefern er heute oder morgen leben möchte. Die beste Lösung ist wohl – wie so oft – die gesunde Mitte. ;-)
Hasan, ich finde es super, dass du schon während des Studiums angefangen hast, regelmäßig zu sparen. Mach‘ auch weiter so, wenn die Kurse sinken.
Ich lebe eher sparsam, aber bin total zufrieden so. Am Samstag hat mir eine Schwester eine Schüssel mit selbstgemachter grüner Sauce mit Kräutern aus dem eigenen Garten gebracht. Wir haben die Sauce zu Pellkartoffeln gegessen und es war sehr, sehr lecker. Morgen bringt mir meine indische Kollegin einen Karton leckere, reife, gelbe Mangos von einem asiatischen Obsthändler mit, darauf freue ich mich jetzt schon. Der Karton mit 4-5 Stück kostet ca. 8 Euro.
Ich spare immer noch regelmäßig jeden Monat 500-1000 Euro in mein Depot. Im Mai habe ich ca. 440 Euro Dividende erhalten, das fand ich schon toll. Ich kaufe die Aktien nicht gezielt im Hinblick auf Dividende, aber ein paar Aktien haben hohe Ausschüttungen, z.B. BASF. Alle Dividenden werden wieder angelegt. Ich bin wirklich zufrieden, dass ich angefangen habe, in Aktien zu sparen. Irgendwann werde ich auch die sinkenden Kurse vertragen müssen, ich habe mir vorgenommen, mich dann daran zu erinnern, dass es Kaufkurse sind.
Ich mache meine Arbeit gerne, aber sie ist sehr anstrengend. Ich kann mir nicht vorstellen, sie bis 69 zu machen. Ich denke doch, dass mir das Depot die Möglichkeit gibt, früher in Rente zu gehen.
@Thorsten Rohweder:
Ich bin absolut einverstanden, dass es richtig ist, dass ein Student, der einige Jahre nichts verdient hat, bei seinem Einstieg ein höheres Gehalt bekommt. Fakt ist aber, dass dies nicht bei jedem Studiengang und bei jedem Job der Fall ist. Ich kann mich grundsätzlich nicht beklagen, hatte – und das muss ich ehrlich eingestehen – teilweise aber auch ein wenig meine Zweifel, so ähnlich wie Hasan. Im Endeffekt bin ich aber davon überzeugt, dass jeder seinen eigenen Weg gehen muss… und auch wenn ein anderer Weg aus finanzieller Sicht vielleicht attraktiver gewesen wäre, bin ich zufrieden mit dem Weg, den ich eingeschlagen habe. Ich habe ein wenig die Einstellung, dass nichts ohne Grund geschieht. :)
@Gustav Gans:
Ich hatte bisher eigentlich nie gross das Gefühl, dass jemand verurteilt wurde, wenn er nicht die gleiche Einstellung an den Tag gelegt hat wie die meisten hier. Vielmehr geht es doch darum sich gegenseitig zu motivieren. Und wenn man ein Konsummensch ist und gerne Geld ausgibt für materielle Dinge, dann ist das auch in Ordnung, denn jeder kann selbst bestimmen, wie er sein selbst verdientes Geld ausgeben möchte. Allerdings darf so eine Person auch nicht unbedingt erwarten in einem solchen Blog dann auf Gleichgesinnte zu treffen…
@Hendrik,
dann war ja meine Eingebung zu Herrn Kommer richtig gut. Das er aber bereits so lange im Dunstkreis sehr vermögender Menschem mitschwimmt hätte ich nicht gedacht. Meine Idee war mehr, er berät vermögende Anleger in München. Da lebt man schon etwas anders als z.B. in Stuttgart. Aber privat Uni im Ausland ist auch ein Hausnummer. Denn die Komulitonen bekommen diese meist von den Eltern aus der Portokasse finanziert.
@Hassan,
du hast bisher alles richtig gemacht. Eine gute Ausbildung ist durch kein Geld der Welt zu ersetzen. Wenn es dir nach der Uni gelingt deinen Lebensttil nur langsam zu steigern, dann machst du auch in Zukunft alles richtig.
@ David,
du hast aber nicht in Deutschland studiert. Da schaffen es nur die totalen Überflieger mit viel Glück in 12 Semester zum Staatsexamen.
@Tim,
da hast du völlig Recht, es ist eine Sache der persönlichen Einstellung und der individuellen Überzeugung.
Wir verzichten hier auf nichts. Für die Nachbarn sind wir ganz normal. Mancher hier aus dem Block würde denken wir leben ausschweifend. Und manch ein Finanzexperte würde den Eindruck gewinnen wir leben auf Sozialhilfeniveau. Tatsächlich leben wir meist sehr sparsam, haben ein tolles und abwechlungsreiches Leben und können jeden Monat viel investieren.
Und ab und an sind wir ausschweifend. Der Champagner in diesem Jahr ist ein USA Urlaub.
@K.
schön von dir zu lesen.
Take care,
June
Heho,
„Realismus“ bei dem Thema Finanzielle Freiheit hin oder her, es geht doch eigentlich um etwas ganz anderes. Was Tim uns vermitteln möchte, und was seitdem ich den Blog verfolge auch eingetreten ist, ist eine stetige und sich wiederholende Erinnerung an ein gewisses Ziel. Ob am Ende der dann 100k oder 800k stehen ist aus meiner Sicht „nur“ eine Zahl. Den meisten Menschen wird es schon wesentlich besser gehen und sie werden freier sein, wenn sie nur Mal den Keller ausräumen und unnötige Versicherungen kündigen.
Es geht hier also um ein „Mindsetting“.
Daher lieber Tim, lass das Mantra ruhig weiter laufen.
Grüße der Baum
Ich denke Gerd hat mit diesem Blog-Post bewusst polarisiert. Er sieht aber viele der Dinge in einem anderen Licht, so wie wir den übermässigen Konsum vermeiden, hat er und sein Co-Author eine andere Ansicht.
Ich finde den Beitrag äusserst erfrischend, allerdings lehne ich mich mal vorsichtig aus dem Fenster und behaupte das ich selbst auch eher minimalistisch/frugualistisch bin. Natürlich bin ich nicht der Backpacker mit 42 GEgenständen im Rucksack (inkl. Rucksack). Aber ich denke ich habe in den letzten Jarhen und Monaten viel ausgemistet, vor allem seit ich mich mehr auf die Digitalisierung fokussiert habe. Viel Papierkram um Elektrozeugs konnte ich so Digitalisieren und anschliessend Verkaufen. Ich gebe zu es gibt dinge die reizen mich, ein cooler Sportwagen wäre doch was oder? Aber ich weiss genau, sobald ich so einen Wagen besitzen würde, wäre es nichts spezielles mehr und mir wäre nach kurzer Zeir (1-2 Monate) langweilig mit dem Auto. Den ich weiss ich bin kein Autoliebhaber. Andererseits bin ich vom Apple Ökosystem begeistert, sollte mein 5 Jahre altes Macbook Pro irgendwann mal aussteigen. Wirds halt wieder ein neues Macbook für 1’500-2’000 CHF oder wenn mein altes iPhone 6s Plus den Geist aufgibt, wird es halt das nächst neuere iPhone X oder was auch immer.
Ich stelle z.B. häufig fest das es schwer ist Emotionen nachzuvollziehen und richtig zu verstehen (Stichwort Empathie). Ein kleines Beispiel sollte dies deutlich erläutern. Ich habe mir ein neues Portmonai (einen Cardholder) für rund 2.70 CHF online gekauft. Die Qualität ist in Ordnung und es sieht chic & gepflegt aus. Natürlich ist es ein No-Name Produkt, aber ich finde es ist der beste kauf den ich in den letzten 90 Tagen getätigt habe. (Davor war es mein gebrauchter E-Reader für 42 CHF)
Nehmen wir eine x-beliebige Person die ebenfalls einen ähnlichen Cardholder, aber von einer Marke gekauft hat. Ob nun Gucci, Lacoste oder Saint Lauren völlig egal. Vermutlich kostet dieser Cardholder (selbe Funktion/ähnliches DEsign und gleich fiel Verstauelemente) um die 50 CHF oder mehr. Ich gebe dem Besitzer recht, die Verarbeitung und Qualität mag besser sein, aber bis zu welchem Grad mag der Aufpreis vertretbar sein. Diese Person findet nun auch das dies sein bester Kauf in den letzten 90 Tagen war. Nun kommt die Preisfrage.
Beide fühlen nun also die Selben oder ähnliche Emotionen über ihren Kauf. Es handelt sich um ein ähnliches Produkt aber der Preis ist deutlich anders. Zweite Person kann zwar nachvollziehen, wieso ich das günstigere No-Name Produkt gekauft hat. Kann aber oftmals nicht verstehen das die Selben Emotionen bei mir ausgelöst werden. Umgekehrt gilt natürlich das Selbe, ich verstehe zwar das die Person vermutlich Marken Produkte mag und deshalb dafür bereit ist einen Premium Preis zu zahlen. Kann aber überhaupt nicht nachvollziehen was für Emotionen bei dieser Person ausgelöst werden (obwohl es die Selben/ähnliche sind). Hätte ich nun dieses Marken Produkt, würde es wohl bei mir diese positiven Emotionen nicht hervorrufen. Wieso? Vermutlich weil mir das Preis-Leistungsverhältnis zu verwaschen ist.
Das Beispiel war nun sehr vereinfacht, vermutlich kennt ihr auch ähnliche Situationen. Damit will ich abschliessend sagen Leben und Leben lassen, aber sehr gerne diskutieren, dass macht Spass (mir zumindest) :D
Grüsse
Thomas
Mir hilft das regelmäßige Lesen. Ich selbst bin ein „Hamster“. Ich behalte selbst Werbegeschenke auf ewig, „Irgendwann brauche ich das noch!“
Ich miste nun immer wieder aus und habe für meine Verhältnisse große Schritte gemacht. Z.B. überflüssige Kleiderbügel wegschmeißen, Jugendbücher verschenken. Wobei ich nach wie vor viele Sachen jahrelang rumliegen habe, bis ich sie verschenke oder wegwerfe. Ich bin auch nicht sonderlich risikofreudig. Immerhin habe ich mich nun auf 50% Aktienquote gesteigert.
Über den eigenen Schatten zu springen, ist eine große Errungenschaft. Ich bin weit weg von perfekt, aber auch weit weg von „schlimmer geht kaum“.
@ Hasan
Es ist im Voraus schwer vorauszusagen womit man langfristig mehr Erfolg haben wird. Mit einem Master in Maschinenbau stehen Dir bei Flexibilität bei der Wahl des Standortes und vielleicht auch bei manchen Wechsel sehr viele Türen offen. Es sind sehr hohe Gehälter möglich. Du wirst herausfinden was Du machen möchtest und was vielleicht nicht. Prioritäten können sich mit der Zeit auch verschieben. Das wachsende Vermögen wird Dir aber immer Sicherheiten geben, dass zu tun was Du möchtest.
@ Michael W
„Wann möchte ich mein Leben leben und wann möchte ich sparen“. Versuche nicht zu sehr auf Dinge zu verzichten. Die Studentenparties sind jetzt für Dich vorbei. Hier hättest Du vermutlich die eine oder andere mehr mitnehmen müssen. Die kosten ja auch nicht viel Geld im Vergleich zu einer Party mit Champagner.
Das Leben hat unterschiedliche Phasen. Erlebnisse muss man auch in den entsprechenden Phasen erleben können. Das kann man nicht aufschieben. Falls Du gerne Kinder haben möchtest aber auch gerne reist und weite Länder erkunden möchtest würde ich auch diese Reisen durchführen. In der Lebensphase mit Kindern ist das dann erst einmal nicht auf die Weise möglich wie vorher. Du musst dabei ja nicht in die teuersten Länder fahren. Es gibt spannende Ziele z.B. in Südamerika. Mit ein bisschen Planung bei der Krankenkasse (Stichpunkt Übernahme der Kosten bei Impfungen) sind diese Aufenthalte gar nicht so teuer. Und das Erlebnis hält ein Leben lang. Falls Du ein gutes Gehalt verdienst oder etwas mit guter Aussicht studierst kannst Du auch mal bewusst Geld ausgeben.
Ich bin als Beispiel verfressen. Für mich bedeutet Einschränkung beim Essen durchaus Verzicht. Vor allem bei Dingen, die mir eigentlich nicht so gut tun. Ich habe mich hier sehr eingeschränkt und empfinde dies manchmal auch als Verzicht. Aber der Verzicht (oder Einschränkung) ist gut für mich. Und das ist mir langfristig wichtiger.
@ Gustav Gans
Ich habe versucht darzustellen, dass ich mich trotz sehr hoher Sparrate nicht einschränke. Und das dies auch keinen Einfluss auf den Freundeskreis haben muss. Außer der Freundeskreis lebt exzessiv und man stellt selbst irgendwann fest, dass dies nichts (mehr?) für einen ist. Jeder kann leben wie er will. Es wird nur von manchen Seiten unterstellt, dass ein isolierter Lebensstil zwangsläufig das Ergebnis von hoher Sparsamkeit ist. Das sehe ich nicht so. Natürlich kann man auch alleine Dinge unternehmen wenn man dies möchte. Aber man muss es nicht um die FF zu erreichen. Ich bin selbst eher introvertiert als extrovertiert. Ich bin glücklich so wie es ist, aber ich versuche mehr auf die Leute aktiv einzuwirken. Das bringt in mehrfacher Hinsicht viel mehr Zufriedenheit und Erfolg. Aber man muss es üben.
Ich habe als Beispiel schon 3 Personen direkt mit Kaufinteresse für Immobilien oder Stücke von Land angesprochen. Und eine weitere für eine Kooperation. Ich hatte zumindest mit der Kooperation Erfolg in einer anderen Weise. Bei einem Gespräch über ein Kaufinteresse zu Land habe ich auch einen Teilerfolg erhalten. Vielleicht kann ich den Teil in den nächsten 5-20 Jahren erwerben. Es ist dem potentiellen Verkäufer mit dem wir uns sehr gut verstehen bewusst, dass wir Interesse daran haben. Hätte ich dies nicht bekundet, so wüsste er es schließlich nicht und ich würde eines Tages vielleicht vor vollendete Tatsachen stehen. Ich habe alles getan was ich machen kann und dann ist es auch gut. Mehr kann man nicht erwarten. Die Personen sind alle um die zwei Dekaden älter als ich und vermutlich alle wesentlich wohlhabender. Die Gespräche sind mir entsprechend sehr schwer gefallen. Man muss manchmal aus seiner Komfortzone ausbrechen und aktiv werden. Von alleine kommt niemand mit den besten Vorschlägen auf einen zu.
Der Punkt „in einer anderen Weise“ ist auch entscheidend. Ich höre anderen wirklich zu und helfe ihnen auch. Das Helfen muss ohne Eigeninteresse völlig natürlich sein. Wer gibt wird ernten. Und sei es nur ein lächeln.
@ Tim
Ich bin schon auf Deine Veränderung bei dem Blog gespannt. Egal wie gut es läuft, man entwickelt sich immer weiter und sollte Ziele haben, die man gerne verfolgt.
Ich finde die Tim-Philosophie grundsätzlich super. Sparen durch Konsumverzicht & investieren! Hurra!
Bin aber ebenso dankbar dafür, dass sich nun jemand auch mal kritisch mit der finanziellen Freiheit auseinander setzt. Kommer sagt doch letztendlich nur, dass es für die meisten nicht erreichbar ist.
Es kann halt nicht jeder eine Sparquote von 70% erzielen. Ein großer Teil der Bevölkerung kommt gerade so über die Runden. Schuld ist nicht nur der Konsum. Die Regierung Schröder hat seinerzeit ein stetes sinken der Reallöhne in Gang gesetzt, die Wirtschaft im Osten liegt vergleichsweise brach.
Wer in der glücklichen Lage ist monatlich viel sparen / investieren zu können, sollte sich einfach auch mal glücklich schätzen und nicht immer auf andere herab sehen. Kommt in den Finanzblogs bzw. -kommentaren leider zu oft vor.
@Kiev. Kaufst du Bauland oder ackerland?
@Hasan. Versuch bei allen sparen auch etwas zu genießen und gönn dir was während dem Studium . Sei da nicht zu verkrampft . In spätestens 2-3 Jahren wirst du vors. Ganz andere summen verdienen -> sparen -> investieren können .
Zumal wir wahrscheinlich vor einer Rezession stehen in 1-4 Jahren . Da bin ich bei vielen anderen hier und in weiteren blogs. Buy and hold halte ich für wichtig und setzte ich um . Wenn du erstmal größere Positionen gekauft hast und diese danach deutlich abrutschen (mir bei Henkel passiert ) oder aber bei anderen Positionen einen recht guten Kurs erwischt hast zum Einstieg (bei mir SAP + 15 Prozent in wenigen Wochen ) siehst du wie wichtig auch bei buy and hold die einstandskurse sind . So wird der Hebel gleich viel besser . Deswegen baue ich aktuell etwas Cash auf und investiere nicht alles komplett .
Was ich dir damit sagen will , nimm während dem Studium ruhig die ein oder andere Party / grillfeier / Fußball event mit. Gerade jetzt im Sommer . Die 50 Euro bringen dir im Vergleich was du in einigen Jahren sparen kannst gerade in Verbindung mit den aktuell schon hohen Kursen nicht wirklich Mehrwert auf dem weg zur Freiheit .andrsrum kann durch zu extremen Verzicht ein bereuen stattfiden wie hier von Michael w. Geschildert . Noch schlimmer es kann sogar wie bei einer Diät ein jojo Effekt eintreten und plötzlich „gönnt“ man sich vom ersten Job direkt ein Clown Auto usw. Da ist der Vermögensschaden deutlich größerer als bei einer einmaligen Studentenparty.
@ Insider
Ich möchte keine Häuser bauen. Die Anfragen gingen eher an Bestand oder mögliche Erweiterungen für meine eigenen Immobilien. Sie sind zum Teil auch Liebhaberei oder für den eigenen Nutzen ausgerichtet. Nicht jeder Kauf muss bei mir eine Investition sein. Sie hätten alle einen sehr hohen Nutzen für mich dargestellt und die meisten auch einen finanziellen Gewinn. Bei einer Anfrage würde ich den Nutzen erst ab 10 Jahre so richtig wahrnehmen. Ich verfolge Buy & Hold. Bei offenen Gesprächen ergeben sich auch manchmal andere Möglichkeiten. Man muss dafür seinen Gesprächspartner nicht nur akustisch wahrnehmen sondern ihm auch zuhören und auf ihn eingehen. Daran muss ich sicher noch viel arbeiten.
Wie sich viele sicherlich denken können, finde ich den Beitrag von Gerd Kommer ziemlich gut und passend.
Die „Finanzielle Freiheit“ wird einfach mittlerweile viel zu inflationär auf diversen Finanzblogs propagiert. Gefühlt wollen sie alle finanziell frei werden. Nicht mehr arbeiten müssen. Schaffen tun es sicher nur die wenigsten (und sicher auch wieder nur die, die wirklich 2009 angefangen haben). Jetzt laufen die Märkte noch gut, wenn sowas wie 2000 / 2008 passiert, heulen die meisten doch sicher rum wo ihre Kohle geblieben ist. Alles Teufelszeug diese „Aktien“. Und die wenigsten werden dann nach dem Crash direkt wieder einsteigen.
Ich habe die letzten Monate mal die schönen Dinge des Lebens, neben dem Sparen erlebt. Und ich denke ich will diese nicht mehr missen. Dazu gehört nunmal auch bisschen Kohle springen lassen. Sprich: Nicht jeden Pfennig umdrehen, sondern sich auch mal ein Kinobesuch UND die teuren Chips aus dem Kino leisten zu können, einfach damit es ein schöner Abend wird. Oder öfter mal ins Restaurant im Kerzenschein ;)
Die Sparquote blieb trotzdem bei 50%+ :)
Es ist die selbe Form von Neid auf das größere Haus, Auto… etc. die den Mensch veranlasst mitzukonsumieren, wie sie einen entgegenschlägt wenn man jemanden sein Vermögen mitteilt. Es ist aber etwas sehr menschliches und man sollte das nicht überbewerten.
Letztenendes haben andershandelnde nicht per se ein schlechteres Leben. In unserer aktuellen Gesellschaft ist die menschliche Arbeitskraft sowieso noch unentbehrlich.
Eigentlich Schätze ich die sachlische Art von Kommer, aber sein Artikel sprüht meiner Meinung nach auch eher nur von Plattitüden, welcher er andersrum vorwirft.
Ob man genug ansparen kann um bis an sein Lebensende ein ausreichend Auskommen zu haben, ist halt sehr individuell. Möglich ist es, aber nicht mit jeden Finanzbackground. Ob der Begriff „Freiheit“ hier richtig gewählt ist, da kann man auch drüber streiten?
@Hasan man mus auch, die qualitativen Aspekte eines Studiums mit bewerten. Rückblickend für mich die schönste Zeit des Lebens. Am Puls des aktuellen Stands der Wissenschaft und des Fortschritts. Ständig neues Futter für die innere Neugier. Ich habe schnell gemerkt, das es in der Wirtschaft dann schnell monoton und trivial wird. Rückblickend hätte ich lieber eine Promotion angestrebt und wäre in der Wissenschaft geblieben. Kann aber gut sein, dass ich das falsch einschätze und zu sehr idealisiere.
Außerdem lernt man das Wirtschaften ohne großes Einkommen, wenn man nicht eh schon privilegiert ist.
Langsam kommen auch die Nachzügler in meinem Depot etwas in Fahrt :
Kellogs (853265), Tanger Outlet Centers (886676 ), Gladstone Comm. (260884), AmeriGas Partners (895035), AT&T (A0HL9Z), Kinder Morgan (A1H6GK )… aber ei ei Buckeye Partners , womit kann ich Dich wieder dauerhaft hochlocken ?
Egal : mein Haushalt wird durch Entsorgen von Krempel deutlich kleiner und zunehmend auch plastikfreier, meine Dividendeneinnahmen nehmen stetig zu, ich kann mich nicht beschweren. Ich lebe vom Konsum anderer Menschen definitiv, aber es steht ja jedem frei, was er kauft oder eben auch nicht,
natürlich hat Kommer recht, es kann prozentual nur ein Bruchteil der Bevölkerung schaffen (zB jeder hundertste), in den Blogs wird immer so getan als ob es kinderleicht wäre und es jeder erreichen kann. Nein, es erreicht so gut wie niemand (die berühmten 1%). Hier leben einige in einer Wunschwelt bzw. ihrer persönlichen Filterblase
Paar Facts – mit 65.000 Euro Brutto gehört ihr zu den Top 8% in Deutschland
Ab sechsstelligen Einkommen ist man schon bei den berüchtigten 1%, d.h einer von hundert hat ein entsprechend hohes Einkommen und davon ist ebenfalls nur ein Bruchteil frei, da Einkommen nicht gleich Vermögen ist.
kommt mal runter und hört nicht nur was ihr hören wollt. Kommer hat recht FF schaffen statistisch nicht einmal 1% der Bevölkerung, also wird dies nie ein Massenphänomen sein können LG
@informierter leser
Ist es so unmöglich, dass von den angesprochenen 1% der Bevölkerung was ja >800k Menschen sind …hier in dem Forum vlt 10 sind, die das schaffen und die anderen vlt 30 leute die hier viel schreiben zumindest teilweise frei werden?
Weil hier sind ja gerade die Leute, die daraufhin hinarbeiten und ihr teilweise hohes Einkommen investieren und nicht verkonsumieren.
Ich habe kein hohes Einkommen und meine Frau als halbtagsmutti auch nicht….aber sparen wir weiter emsig mit den gegeben Mitteln reicht es vermutlich zur 3 Tage Woche für uns beide…. das wäre für uns eine teilfreiheit und wir befinden uns dann quasi bei den Top 5% oder 10% der Bevölkerung und das mit mittelmäßigem einkommen.
-M
@ M Bitte richtig lesen vor dem lospoltern, ja sicher können ihr 10 freie rumrennen, darum geht es auch nicht. Kommer hat dargelegt, dass dies nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung FF erreichen kann.
M. W. haben sich hier nur V Tim und Thorsten als freie geoutet, wobei einige immer noch arbeiten :-)
Und 3 Tage Woche ist eben per Definition keine FF, da kann ich ja gleich mit ner 32 Stunden Woche kommen und von Freiheit erzählen…
,
@ Informierter Leser
Es könnten sehr viele Menschen finanziell frei werden. Schau Dir nur mal den übertriebenen Autokonsum der Mittelschicht an. 20.000 bis 40.000 Euro legen die Deutschen bereitwillig für ein Auto hin. Leg das Geld in einen ETF an und lass das laufen über Dekaden.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/249306/umfrage/ausgabebereitschaft-beim-autokauf/
Dann gibt es noch andere unnötige Ausgaben beim Wohnen, Elektronik, Kleidung, Restaurants…
@informierter Leser
Ja, so sieht überwiegend die Realität aus.
Informatiker, Maschbauer, Juristen, Ärzte, Unternehmer & Selbstständige welche sich gegenseitig auf die Schultern klopfen… wenn sie mehr sparen können als Junes hypothetischer 2k Familienvater…
Selbst für diese Gruppen ist es schwierig mit 50 in „Rente“ (sorry, klingt weniger sexy als finanziell frei) gehen und sich dem Gesellschaftsleben entziehen. Darunter soll es auch Leute geben, denen der Beruf Spass macht, welche evtl. nur mehr Freizeit möchten. Dies ist aber manchmal auch schwierig.
Ja, die Einzelfallbeisbiele und Geschichten gibt es, sind aber eine Minderheit und werden es auch vermutlich bleiben.
Felix, Claus und Oli sind es auch.
@ Informierter Leser
mit der finanziellen Freiheit gebe ich Dir Recht. Die kann nicht jeder besonders zu einem frühen Zeitpunkt (40-50 Jahre) erreichen. Das sollte anhand der Formeln usw. recht offensichtlich sein. Wie sieht es denn heutzutage mit den Rentnern in Deutschland aus? Die meisten müssen nicht arbeiten und haben eine Rente von der sie leben können. Die Menschen werden im Durchschnitt immer älter. Der Eintrittszeitpunkt in die Rente wächst aus verschiedenen Gründen nicht in dem Maße wie die Menschen älter werden. Und die Anzahl von arbeitenden Menschen nimmt dabei ab. Das ist keine positive Entwicklung und ist wohl jedem bekannt. Vielleicht kann ein heutiger junger Mensch die Freiheit im Alter mit 60 erreichen. Das ist bei der Lebenserwartung und ungewissem Renteneintrittsalter sicher kein Fehler. Vielleicht erreicht er sie auch gar nicht, kann aber seine Rente aufstocken, so dass er im Alter sich nicht sehr einschränken muss.
Freiheiten können bereits durch 50€ passiven Einkommens im Monat erhalten werden. Umso höher das Vermögen ist umso mehr Freiheiten kann man haben. Gerade wenn man nicht viel verdient und jung ist, ist Sparsamkeit besonders wichtig. Ob die Rente gekürzt wird, das Eintrittsalter angehoben wird, oder man die Menschen zwingt privat mehr vorzusorgen. Es läuft alles auf Sparen in einer Form hinaus. Ich verschaffe mir lieber aktiv Optionen für die Zukunft. Es ist ja auch nicht so, als ob die Firmen einem mit 68 Jahren mit Kusshand nehmen damit man dort noch ein Jahr arbeitet.
Ich habe zum Glück die Möglichkeit ein hohes aktives Einkommen zu erhalten. Mit einer guten Strategie habe ich die Möglichkeit mit 50 eindeutig finanziell frei zu sein. Nehmen wir an ich scheitere wovon ich absolut nicht ausgehe. Was heißt das denn dann? Mein bisher erreichtes passives Einkommen bleibt doch erhalten. Falls mir 10-20% zu meinem Ziel fehlen habe ich ja trotzdem 80-90% erreicht. Ich bevorzuge 80% von den Sternen zu erhalten als 100% von Nichts. Es gibt sicher sehr viele Szenarien, die den Traum zerplatzen lassen können. Aber es bringt nichts sich darüber Gedanken zu machen. Außer ich kann es in irgendeiner Form beeinflussen.
„Und 3 Tage Woche ist eben per Definition keine FF, da kann ich ja gleich mit ner 32 Stunden Woche kommen und von Freiheit erzählen“
Falls man mit seinem Lebensstil als Beispiel eine Sparquote von 40% erreicht bei 3 Tagen arbeit hat man sich dazu entschlossen bereits heute Freiheiten zu genießen, die das Vermögen einem ermöglichen. Davon gibt es hier auch bestimmt mehr als zwei im Forum. Die behaupten auch nicht damit finanziell Frei zu sein. Sie nehmen sogar in Kauf länger für die Freiheit zu benötigen, aber dafür früher einen Nutzen für sich zu nehmen. Das ist doch nicht schlecht. Es arbeiten vermutlich auch einige in Teilzeit weiter, da man sich ja nie sicher sein kann, ob nicht doch etwas völlig unverhofftes passiert. Sie halten sich Optionen mit geringem Zeiteinsatz offen.
@informierter Leser
„per Definition keine FF“ Wer sagt das ? Du ?
Es ist doch sehr mühselig… Es gibt keine anerkannte Definition von FF, deswegen ist es ja jedem selbst überlassen wie er diese definiert. Freiheit ist doch ein subjektives Gefühl und kein objektiver Tatbestand.
Ich bin auch eher ein Verfechter des hohen Einkommens und das geht halt nicht in Teilzeitbeschäftigung. Wer die Fähigkeit und Möglichkeit dazu hat, sollte unbedingt danach streben. Trotzdem schaue ich nicht auf andere herab. Es ist klar, dass bei einem erfolgreichen Paar mit 6-10 k Nettoeinkommen eine Sparquote von 50% keine Kunst ist, da immerhin noch monatlich für 3 bis 5 k rausgehauen werden.
Ein durschnittsfamilienvater mit 3 k netto kann halt schlecht 1,5 k zurücklegen. Alleine eine normale Familienwohnung wird je nach Region zwischen 0,8 und 1,2 k Miete kosten und leben muss man auch noch
LG
@informierter leser
Sorry, ich wollte nicht „lospoltern“ sondern meine Meinung darlegen :-) Wenn Du genau gelesen hast schrieb ich, dass es hier einige schaffen –könnten– und viele teilweise frei werden –könnten–
Das teilweise frei kann man auch als nicht frei ansehen wenn du so willst ja.(für mich wäre ein halbtagsjob schon absolut genial…das kann natürlich für dich oder auch andere immer noch zu wenig sein)
Und ich bin weiterhin der Meinung, dass es viel mehr als das 1% schaffen könnten ! Nur die meisten gutverdiener sind in meinen Augen einfach zu blöd dafür. Ich sehe es bei der Arbeit (Bank) jeden Tag.
Selbst von denen Leuten, die richtig gut verdienen, gibt es wenige die auch nicht viel konsumieren und es VERNÜNFTIG investieren. Klar kommen dann so zahlen wie 1% raus…. theoretisch KÖNNTEN es aber bei weitem viel mehr schaffen der gutverdiener
Von der Mittelschicht will ich gar nicht reden die im konsumwahn feststecken… da packen es noch weniger und die es schaffen können, müssen sich natürlich sehr einschränken um das mangels Gehalt erreichen zu können
-M
Hallo zusammen,
vorab: ich mag Tim und seine Artikel hier sehr und sie motivieren mich immer wieder aufs Neue. Z.B. habe ich mir tatsächlich einen Nebenjob gesucht, der mir auch noch sehr viel Spaß macht
Sogar in eine WG bin ich wieder gezogen, habe mich aber schon nach 3 Monaten wieder dagegen entschieden. Die eigenen vier Wände sind einfach Gold wert
Ich finde viele von Kommers Einwänden berechtigt und richtig. Ohne ein bisschen Moos ist einfach nicht viel los (ob es Ausgehen ist oder z.B. eine Fahrt zum Meer) und der Freudeskreis würde sich schon ausdünnen, bestimmte Aktivitäten kosten einfach immer etwas Geld
Wenn ich z.B. mit einer Frau essen gehe, die mich wirklich interessiert, dann bezahle ich ggf. auch die gesamte Rechnung. kann man kritisieren, aber ich mache das so
Auch heißen wir alle nicht Warren Buffett und haben nicht mit 11 Jahren mit der Geldanlage begonnen. Meine Erfahrung sagt mir zudem dass es es in jedem Leben ungeplante Ereignisse geben wird, die Geld kosten (ob es nun eine Scheidung ist, Arbeitslosigkeit oder z.B. einfach eine teure Autoreparatur)
Und wer weiß, welche Art von Krisen uns noch bevorstehen und wie wir damit umgehen
Ich habe mich von der vollständigen finanziellen Freiheit gedanklich veranschiedet und bleibe bei einer Sparquote von 20-25%
Mit 55 möchte ich 500.000 im Depot haben, um über ein signifikates Zusatzeinkommen (vor allem aus den Dividenden) zu verfügen. Nicht mehr und nicht weniger