7 Fehler, die ich an der Börse vermeide

Ich versuche, die Fehler der meisten Anleger zu vermeiden. Jeden Tag scheitern Investoren an der Börse. Sie spekulieren, nehmen Schulden auf, kaufen Papiere, die sie nicht verstehen. Dann sind irgendwann ihre Ersparnisse aus verschiedenen Gründen weg oder dezimiert.

Dabei ist die Börse eine erhebliche Renditemaschine, vor allem wenn du die gängigen Fehler vermeidest. Ich mache nach Möglichkeit um getypte Aktien einen weiten Bogen. Ich fasse zum Beispiel Papiere, die auf einem Allzeithoch sind und mit abenteuerlichen KGVs bewertet werden, nicht mit der Kneifzange an.

Natürlich mache ich Fehler – es sind sogar viele. Niemand ist ein perfekter Anleger. Richtig doof lief es für mich nach dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000: Ich hatte luftige Aktien wie EM.TV, Mobilcom, Intershop, Brokat und andere Highflyer im Depot, die ins Bodenlosen stürzten. Kürzlich habe ich einen enormen Verlust mit Weight Watchers (WW International) erlitten.

Diese 7 Fehler solltest du kennen und vermeiden

  1. Emotionale Entscheidungen: Angst und Gier führen zu impulsiven Kauf- und Verkaufsentscheidungen, die langfristig schaden. Ein rationaler und disziplinierter Ansatz ist entscheidend. Aus diesem Grund versuche ich, stetig zu investieren. Und ich setze die „extreme Buy and Hold“-Strategie um. Sprich, ich investiere sehr lang, so dass ich kurzfristige Hypes und Trends vermeide. Nur mit Geduld kannst du vom Zinseszinseffekt im großen Stil profitieren.
  2. Mangelnde Diversifikation: Einige Anleger setzen zu stark auf einzelne Aktien oder Sektoren, was das Risiko erhöht. Eine breite Diversifikation hilft, Verluste zu minimieren und das Risiko zu streuen. Ich habe viele Branchen in meinem Depot. Mit einem Schwerpunkt auf Berkshire Hathaway habe ich eine Beteiligungsfirma, die auf traditionelle Branchen setzt wie Eisenbahnen, Öl, Versicherungen und Banken. Ja, meine Netflix-Position ist mit 20% am Gesamtdepot groß geworden, aber es ist noch akzeptabel für mich. Ein simpler ETF-Sparplan hilft natürlich besser beim Timing und der Streuung.
  3. Kurzfristige Perspektive: Viele Anleger versuchen, kurzfristige Gewinne zu erzielen, anstatt langfristig zu investieren. Langfristiges Denken und Geduld sind wichtig, um der Börsenvolatilität zu trotzen. Und nur so kommst du in den Genuss des Zinseszinses. Du willst auch deine Gewinne steuerfrei laufen lassen. So lange du deine Aktiengewinne nicht realisierst, sind sie steuerfrei.
  4. Unzureichende Recherche: Mangelnde Kenntnis über die Unternehmen, Wertpapiere und Märkte, in die Anleger investieren, führt zu Fehlentscheidungen. Gründliche Analyse und Recherche sind unerlässlich. Daher: lesen, lesen, lesen.
  5. Häufiges Handeln: Übermäßiges Handeln führt zu hohen Transaktionskosten einschließlich Steuern und schmälert die Rendite. Eine Buy-and-Hold-Strategie ist oft erfolgreicher und kosteneffizienter.
  6. Markt Timing: Wer versucht, den besten Zeitpunkt für Käufe und Verkäufe vorherzusagen, macht Fehler. Kontinuierliche Investitionen und eine langfristige Perspektive sind effektiver. Du siehst das bei den Superreichen wie Elon Musk, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Bernard Arnault, Larry Ellison, Larry Page oder der Walton-Familie, die ihre Aktienpakete lange behalten – und im Prinzip nie mehr hergeben möchten. Ich kaufe gerne Blue-Chip-Aktien, die abgestürzt sind. Kürzlich habe ich den Flugzeugbauer Boeing gekauft. Ich habe ebenso den Kosmetikriesen Estée Lauder sowie dmn Energydrinkanbieter Celsius nach einem Kursrutsch geschluckt. Wobei ich den Frischeier-Herstell Cal-Maine auf einem Höhenflug geschluckt habe, ich finde den größten Eierproduzenten der USA günstig. Übrigens habe ich eine weitere Aktie auf meiner Watchlist, wo ich aber noch nicht zugeschlagen habe: Lamb Weston ist ein Pommes-Gigant aus den USA, der der größte Zulieferer von McDonald’s ist – nach einem schwachen Quartal ist der Kurs im Keller. Der Vorstand ist vor die Tür gesetzt worden.
  7. Herdentrieb: Viele Anleger folgen dem Verhalten anderer, anstatt eigene Analysen zu machen. Dies kann zu irrationalen Entscheidungen und Fehlinvestitionen führen. Zumal du dich mit deinen Aktien bzw. ETFs gut fühlen musst. Hörst du auf andere, hast du vielleicht auch weniger Geduld in einer Schwächephase.

Hier spreche ich über meine Aktienstrategie

Erfolg an der Börse erfordert Disziplin, Geduld, fundierte Entscheidungen und eine langfristige Perspektive. Welche Anlagestrategie verfolgst du? Wie vermeidest du die gängigen Fehler? Hier stelle ich im neuen Video meine Strategie vor:

5 2 votes
Artikel-Bewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei

bitte lösen Sie diese einfache Aufgabe (Spamschutz) *Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

11 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Nuvolina
1 Tag zuvor

Ad Fehler 4: Unzureichende Recherche.
Bei einem einzigen „Welt-ETF“ gibt‘s nicht viel zu recherchieren.
Also kein Fehler, im Gegenteil.
Abgesehen davon, wenn Kleinanleger anfangen (nebenberuflich) Börsenunternehmen zu recherchieren („lesen, lesen, lesen“), dann kommt mir Goethes Faust in den Sinn: „Privatanleger, mir graut vor dir“.

Carsten
14 Stunden zuvor
Reply to  Nuvolina

Mir graut es vor Kommentoren, die immer nur am meckern sind, selbst aber vermutlich nicht viel auf die Kette bekommen.

Christoph
1 Tag zuvor

Mittlerweile mehr Werbung als Inhalt
Sehr schade

Friedrich Merze
13 Stunden zuvor
Reply to  Christoph

Nimm doch den Opera Internet Explorer. Der hat einen AdBlock und sogar VPN.
Werbung und Tracking Ade.

Christoph
9 Stunden zuvor

Das ändert nicht die Tatsache dass Tim mittlerweile extrem viel Werbung schaltet und der content… leider nur noch dürftig ist.

Info
19 Stunden zuvor

Hallo Tim,

du hast ja so recht mit der ETF-Strategie, Ein simpler ETF genügt. Ich hatte in den Nuller-Jahren viel mit Einzelaktien rumgewurstelt mit kurzen Haltefristen. Damals gab es keine Finanz-Blogs und ETFs waren noch nicht in DE zugelassen.

Ich habe auch Fehler gemacht. Aber die Erfahrung von besonders herben Verlusten hilft mir nun, meiner ETF-Strategie treu zu bleiben, und nicht davon abzuweichen, z.B. mit einer Core-Satelitte-Strategie. Manchmal führen Fehler auch zu etwas gutem.

ZaVodou
14 Stunden zuvor

Tim, jetzt übertreibst Du aber ein wenig.
Geschluckt bedeutet übernommen. Nach eigenen Aussagen würden dir jetzt die Firmen Cal-Main, Estee Lauder und Celsius zur großen Teilen oder komplett gehören.

Nuvolina
14 Stunden zuvor
Reply to  ZaVodou

„Aktien geschluckt“, was für ein unglücklicher Ausdruck.
Man kann schon erwarten, dass Journalisten wenigstens ihre Muttersprache beherrschen.

Rolf
8 Stunden zuvor
Reply to  Nuvolina

Naja, man drückt sich immer so aus wie man es gerade denkt. Schlucken ist ja vielseitig interpretierbar.

Nuvolina
3 Stunden zuvor
Reply to  Rolf

Die kleinen Buffetts kaufen keine Aktien mehr, sie schlucken Unternehmen. Ist nicht jedem gegeben.
Sigmund Freud läßt grüßen, haha.

Ähnliche Beiträge
11
0
Would love your thoughts, please comment.x