Wir erleben verrückte Zeiten. Wir sind in einem massiven Aktienboom. Alles, was digital oder Tech ist, geht durch die Decke. Nimm den Chip-Bauer Nvidia. In den vergangenen 10 Jahren schoss die Aktie um 4.000% nach oben.
Das ist ein unglaublicher Höhenflug. Der Börsenwert beläuft sich auf 257 Milliarden Dollar. Das ist mehr als der deutlich größere Rivale Intel, der nur 247 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage bringt. Vergleiche beide Konzerne:
KGV (Gewinnvielfaches):
Nvidia: 78
Intel: 11
Umsatz:
Nvidia: 11 Milliarden Dollar
Intel: 72 Milliarden Dollar
Überschuss:
Nvidia: 2,8 Milliarden Dollar
Intel: 21 Milliarden Dollar
Wir haben eine Zockerbörse bekommen. Klar ist Nvidia ein klasse Konzern. Er setzt auf künstliche Intelligenz. Er baut extrem leistungsstarke Chips, die in der Zukunft gefragt sein werden, um die wachsende Datenberge schneller analysieren zu können. Beispielsweise spielen die Kalifornier eine Schlüsselrolle bei autonomen Fahrzeugen. Die selbstfahrenden Autos erfordern eine genaue Wahrnehmung der Umgebung in Echtzeit, um sicher navigieren zu können. Dafür sind die Chips nötig. Die Chips können blitzschnell Milliarden von Daten verarbeiten, die von Sensoren und Außenkameras am Auto stammen.
Ein Vorgeschmack auf das, was wir bekommen haben, gab die “New York Times” in einem Artikel:
“Richard Dobatse, ein Sanitäter der Marine in San Diego, beschäftigte sich selten mit dem Aktienhandel. Sein Verhalten änderte sich jedoch 2017, als er sich bei Robinhood anmeldete, einer Trading-App, die den Kauf und Verkauf von Aktien einfach und scheinbar kostenlos ermöglichte.
Der 32-jährige Dobatse sagte, er sei fasziniert von Robinhoods One-Click-Handel, dem einfachen Zugang zu komplexen Anlageprodukten und Funktionen wie fallenden Konfetti und mit Emoji gefüllten Telefonbenachrichtigungen, die das Gefühl eines Spiels erweckten. Nachdem er sein Konto mit 15.000 Dollar an Kreditkartenvorschüssen aufgeladen hatte, verbrachte er mehr Zeit mit der App.”
Weil Dobatse wiederholt Geld verlor, nahm er Kredite auf das Eigenheim in Höhe von 30.000 USD auf. Hallo? Wo sind wir denn? Im Wolkenkuckusheim. Hier hat jemand ganz klar den Realitätssinn verloren. Er ist übermässig optimistisch geworden. Was machte er mit dem Geld? Er spekulierte wie von Sinnen. Aktien und Optionen. Hin und her. Wild rein, wild raus. Kaufen und verkaufen. Schließlich wollte er seine Schulden begleichen. Er war erfolgreich. Kaum zu glauben. Sein Depotwert stieg in diesem Jahr auf über eine Million Dollar.
Halte dich aber jetzt am Stuhl fest, damit du nicht runter fliegst: Es ist alles wieder weg. Was bleibt, sind ganze 6.956 Dollar im Depot. Krass. Wie gewonnen, so zerronnen. Es liegt an seiner Gier. Am Hin und her. Es ist eben wie im Kasino.
Je häufiger Kleinanleger mit Aktien zocken, desto schlechter wird ihre Rendite hinterher ausfallen. Darauf weisen zahlreiche wissenschaftliche Studien hin. Ich bin deshalb zu einem knallharten Buy-and-Hold-Anleger geworden. Ich behalte meine Aktie für Dekaden. Auf wilde Optionsscheinchen-Strategie-Spielchen verzichte ich gerne. Ich denke nicht daran, meine einmal gekauften Aktien jemals wieder herzugeben. Ich kann von den Dividenden leben – das genügt mir. Verkaufserlöse brauche ich nicht.
Selbst wenn meine Aktien schlecht laufen, so bleiben sie liegen. Ich hab unglaublich gut mit dieser Strategie abgeschnitten. Es überrascht selbst mich Optimisten. Ich gebe aber zu, dass ich einige Depotleichen habe: Pennystocks, die keinen Wert mehr haben, schlummern in meinem Depot. Die Schrottaktien haben aber Überflieger wie SAP, Netflix, CTS Eventim, Microsoft, Apple, Amazon, Bank of America und andere mehr als ausgeglichen. Mein bester Aktiendeal war Netflix. In den aufstrebenden Streamer investierte ich einst 5.100 Euro. Es sind mittlerweile 350.000 Dollar daraus geworden.
Wenn Leute das hören, ist das erste, was sie sagen: “Warum verkaufst du sie nicht?”. Ich gebe doch nicht mein bestes Pferd im Stall her und zahle wie ein Verrückter Steuern auf den Verkaufserlös.
Banken und Discountbroker haben ein Interesse daran, dass du als Anleger sehr viel handelst. Zwar sinken die Handelsgebühren tendenziell, doch lässt sich immer mehr Geld mit aktiven als mit passiven Kunden verdienen (an konservativen Buy and Hold-Anlegern wie mir können sie wenig verdienen). Werden Aktien gehandelt, entsteht eine Arbitrage.
Das ist auch bei der beliebten App “Trade Republic” der Fall. Ich finde die neue Bank sehr gut:
Als Kunde muss man aber an die Arbitrage denken. Trade Republik kassiert Rückvergütungen für die Kundenorders. Diese Praxis ist nicht neu. Ich finde die sinkenden Ordergebührem eine coole Sache. Es verleitet aber, mehr zu handeln. Zumal die App bequem auf dem Handy jederzeit in Sichtweite ist. Man muss als Kunde lernen, geduldig zu sein. Ich kaufe Aktien und lasse sie wie einen alten Schinken liegen. Ans Verkaufen denke ich, wie gesagt, nicht. Kredite nehmen ich auch keine auf. Ich bin froh, wenn ich keine Darlehen habe. Schuldenfrei lebt es sich entspannter.
Das ist mein neues Video über die Aktienraketen aus dem Tech-Bereich:
Ich habe gestern bei den Jungs von der Mission Money das Interview mit Dirk Müller gesehen. Eigentlich halte ich nicht viel von ihm, da er m.E. sich v.a. selbst gern reden hört. Aber er sagte etwas, was zu deinem Beitrag passt, und zwar, dass derzeit die unerfahrenen Kleinanleger die Börsen nach oben treiben und nicht etwa die großen Institutionellen Investoren. Mal sehen, ob es also demnächst ordentlich kracht!
Zu deiner Netflix-Position: sollte die Aktie in Zukunft Dividenden zahlen, hättest du natürlich das beste aus beiden Welten – einen hohen Buchgewinn als auch echte Cash Flows. Gratulation zu deinem Stock-Pick!
ich muss mich entschuldigen :) wegen kommischer Behauptungen bezüglich Tesla und dass Tesla sogar einen Trabi verkaufen könnte….
Tesla verkauft shorts kam heute die Meldung :) also noch keine Trabis sondern shorts wegen der überbewertetenshortis :)
aber ja Tesla ist überbewertet :), lieber eine daimler kaufen, ist ein stabiler Wert, der immer wieder aud den Ausgangspunkt kommt :)
mfg
In Moment geht alles in die Techaktien, da sie coronaresistent zu sein scheinen. Dazu kommen die Zocker.
Herr Müller sagte auch, dass die Institutionellen , also das große Geld nicht im Markt sei. Die paar Milliarden der Kleinanleger reichten demnach die Kurse deutlich zu bewegen.
Da passiert noch was, der Sommer ist noch lang…
Hallo Tim,
das stimmt. Wenn Ahnungslose zocken, riecht es sehr stark nach Übertreibungen an der Börse. Und was danach immer kommt….wissen wir ja! ;-)
Hört sich für mich sehr nach einer Blase an… hochspekulativ und nicht mehr mit wirtschaftlichen Tatsachen zu erklären.
Das schreit förmlich nach einer Korrektur.
Hi Tim,
das ist ja das, was ich im letzten blog sagen wollte. BUY and HOLD ist sehr, sehr gut. Für dich und auch für MICH. Aber jeder fährt seine eigene Strategie.
Und einen Kredit aufnehmen für Aktien ist das LETZTE. Vielleicht geht es mal gut, aber auf Dauer jedenfalls nicht.
Trade Republic ist günstig für 1€ pro Order. Verleitet aber zum Zocken und Handeln. Habe ich ausprobiert und ist nichts für mich. Ich bleibe weiter bei meiner comdirect.
Ich freue mich auf jede Dividende, die monatlich eintrifft. Und das wird Monat für Monat mehr. Ich arbeite DEFINITIV nicht mehr mit 60 .
VG
der Michael (Bergkamen)
Blasen sind gut. Man muss nur rechtzeitig aussteigen.
Erstmal wieder vielen Dank für diesen tollen Artikel, der schön zu lesen war und einfach gerade die Realität wiederspiegelt. Man kann schon in Versuchung kommen, zu kaufen und zu verkaufen. Evtl. funktioniert es mit der richtigen Strategie, aber die Börsen sind so unkalkulierbar, das ich mir das gerade nicht traue.
@Mr. Pino,
Netflix wird die nächsten Jahre keine Dividende zahlen können. Denn sie müssen investieren, investieren und nochmals investieren. Andernfalls können Sie nicht mehr mithalten. Ich glaube die Schulden steigen auch immer weiter an. Mal sehen wie es langfristig weiter geht.
Wir bewegen uns mit der aktuellen Situation auf eine Blase hin, die wird platzen und danach kehrt wieder für ein paar Jahre Ruhe ein, es wiederholt sich immer wieder. Kurz vor dem Platzen schießt alles nach oben, immer schneller und Jeder will dabei sein und wenn es dam am steilsten nach oben geht und auf einem Schluss. Schade, dass die Gier immer wieder viele Aktionäre (vorallem Neue) erreicht und die Leute ihr Hirn ausschalten.
Die Meute, die sich hier tagtäglich die Finger wund schreibt und mit ihren Aktien- und ETF-“Investments” herumstrunzt, ist genau das Klientel, das die Kurse in irrationale Höhen treibt. Wenn so viele “wissen” das ein Crash kommt, warum schauen sie sich das nicht an der Seitenlinie an? Aber immer noch mehr “Pulver” in die überhitzten Tech-Werte srecken? Einfach ruhig bleiben, wie Tim das richtig sagt.
Die Kleinanleger treiben und halten die Börsen nach oben, und die Großanlseger sind nicht im Markt. Die Kleinanleger müssen ja ganz schön viel Mut, und vor allem wahnsinnig viel Geld haben, wenn das so stimmen sollte. Das kann ich nicht glauben. Die großen Adressen (Institutionelle) machen die Börse, seit wann denn die Kleinanleger. Immer wieder erstaunlich, was die “Profis” so von sich geben.
Immer wieder erstaunlich, was die “Profis” so von sich geben.
Deshalb würde ich den “Profis” ungeprüft nicht mal das Datum, die Uhrzeit oder das Wetter glauben ;-)
Diese Überbewertung der Tech-Aktien, das geht auf keine Kuhhaut. Alles nach dem Motto: denen kann Corona ja nichts anhaben, das ist die Zukunft! Ja, ist es auch, das rechtfertigt aber in keinster Weise die parabolischen Anstiege, die wir jetzt sehen. Die Aktien profitieren von der Digitalisierung im Schnelldurchlauf, ja — aber nicht in diesem Ausmaß!
Das böse Erwachen wird kommen, aber es ist müßig sich zu fragen wann. Entweder ist man dann dabei und schneidet hart nach unten ab oder man steht jetzt schon an der Seitenlinie, nutzt dann aber auch die temporäre Chance nicht. Denn “wann” die Blase platzt weiß niemand und es lässt sich auch nicht antizipieren. Das kann auch mal über Monate so weiter gehen. Aber man sollte mit höchster Aufmerksamkeit dabei sein, um dann zum gegebenen Zeitpunkt reagieren zu können.
Hallo,
“…aber es ist müßig sich zu fragen wann. Entweder ist man dann dabei und schneidet hart nach unten ab oder man steht jetzt schon an der Seitenlinie, nutzt dann aber auch die temporäre Chance nicht. Denn “wann” die Blase platzt weiß niemand und es lässt sich auch nicht antizipieren.”
Genau aus dem Grund werde ich meine Amzn, MSFT, Pypl, Nvda behalten auch wenn diese zusammen mittlerweile rund 30% vom Depot ausmachen.
Mein Investmentcase ist nach wie vor aktiv. Der Kurs könnte korrigieren, aber wann? Ich lasse das Market Timing sein. Meine Sparpläne laufen einfach weiter. Solange mein Investmentcase aktiv ist, bleibe ich dabei. Nur so kann man auch solche Gewinner haben wie Tim es mit Netflix hat.
Gruß
A.
Dieser Artikel geht auch in die Richtung, dass die Kleinanleger vor Corona 10% der Handelsaktivität erzeugt haben, nun 25%. Also nur ne Zunahme von 15%.:
https://markets.businessinsider.com/amp/news/retail-investors-quarter-of-stock-market-coronavirus-volatility-trading-citadel-2020-7-1029382035
@Off topic
Gestern habe ich zum ersten mal auf der Arbeit entschiedenen NEIN gesagt. Ich sollte auf einer anderen Filiale aushelfen, normal leom Problem, nur das mein Chef auf einmal wollte, dass ich für einem mittleren mio Betrag zuständig bin ohne jedliche Einweisung.
Ich habe mich geweigert und gesagt das jemand aus der Filiale selbst das gefälligst tun soll und ich bei allem anderen helfen werde.
Ehrlich gesagt, habe ich das nur gesagt weil es meiner Familie gut geht und wir finanziell gut aufgestellt sind. Es war ein tolles Gefühl. Meine Kollegin hat all das Letzt über sich ergehen lassen. Sie hat Schulden ohne Ende…..
Ich kam mit meinem nachdrücklichen NEIN durch :-)
-M
Ach der Dirk Müller.
Wenn ich wissen will wie seine Aussagen zu werten sind schaue ich mir immer die Performance seines Fonds an.
https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DE000A111ZF1,IE00B4L5Y983
Tim: ich verstehe, dass du deine Aktien nicht verkaufen willst, da es ja oft Unternehmen sind, die vermutlich weiterhin erfolgreich sein werden.
Aber dennoch ein Gedanke dazu:
Wieso nicht zb bei Netflix zumindest den Einkauf verkaufen? Dann hätte man (ohne Inflation gerechnet) schonmal keinen Verlust gemacht.
Und dieses Geld könnte man in neue Unternehmen stecken und da auch Gewinn erzielen.
@-M
Super! Ich finde das klasse. Ich bin weit davon entfernt finanziell frei zu sein, aber ich habe ein dickes Depot und ordentlich Reserven auf dem Tagesgeld. Tolles Gefühl :-) Du kannst stolz auf dich sein. Die Arbeitswelt wäre eine bessere wenn die Leute weniger Quatsch machen würden.
@Tim
Ich habe gestern auch mal wieder ins Depot geschaut. Habe mich erschrocken wie dick ich im Plus bin. Völlig verrückt. Kann eine Blase sein, kann aber auch sein, dass am Ende alles weniger schlimm kommt (Corona, Wirtschaft) als befürchtet und die Börsen das schon antizipieren. Ich weiß es nicht.
Ich mache es wie du und verkaufe nicht (oder sehr selten). Mir ist das Hin und Her zu stressig. Ich habe noch Dekaden vor mir und selbst die schlechteste Aktie wird langfristig wie Treibholz mitschwimmen. Und wenn nicht, dann gleichen es die anderen aus. Ich denke man muss die Gesamtperformance sehen und ich Kauf nehmen, dass man auch Leichen im Depot hat. So zumindest mein Credo. Jedem seine Strategie. Ich sage im (börseninteressierten) Bekanntenkreis dann immer zum Spaß ich weiß nicht wie verkaufen geht ;-)
Vg
Oli
Chris, was bringt es Tim bei €350.000 Wert das eingesetzte Kapital zu verkaufen von €5.100 ? Das er keine Verluste mehr macht ?
Das es keinen Sinn macht ist doch logisch und rebalancing ist einer der größten Renditekiller im Depot. Hätte Tim immer nachdem er 100% gemacht hätte, die Hälfte der Position verkauft und woanders investiert – Bin ich mir sehr sicher, dass er keine €350.000 insgesamt erwirtschaftet hätte.
-M
Was macht es für einen 5000 $ aus 350.000 $ rauszunehmen und diese 5000 dann in ein anderes Unternehmen zu stecken? Die 5000 sind völlig belanglos im Verhältnis zu den 350.000.
Die Großherrschaft der Megaunternehmen, Amazon, Apple, Tesla .. werden, wenn es zu einem neuen Präsidenten der USA, wie Biden kommen sollte , zu ganz gehörigen Gewinneinschnitten, aufgrund massiven Steuererhöhungen der Unternehmen, einen erheblichen Dämpfer erhalten !!!
@Oli
Ich bin weit davon entfernt FIRE zu sein. Wir haben halt unsere Kosten im Griff und haben keine Angst, falls das Einkommen eine gewisse Zeit niedriger ausfällt. Ein gewisses Depot hilft aber selbstbewusster zu sein bei gewissen Entscheidungen. Toll!
Als ich das meiner Kollegin erzählt habe heute (das nein sagen), hat sie mich mit großen Augen angeschaut.
-M
@Rüdiger der war gut ! Im Übrigen würde ich von Olaf an der Haustür auch keinen Staubsauger kaufen. Steht “soziale Gerechtigkeit drauf” ist aber bloß ein Bauteil drin, das Krach macht und mich über den Stromzähler arm macht. ;)
Ist knallhartes Buy and hold nicht etwas…nun ja, unklug? Was, wenn eine Aktie 500 % im Plus ist? Sollte man da nicht zumindest etwas ausdünnen und den Gewinn vll. in einen ETF stecken? Das Risiko, dass eine weit im Plus stehende Aktie fällt ist schließlich hoch. Unklug, einfach nur unklug, was hier propagiert wird. Noch dazu in schlechtem Deutsch.
Ich glaube, dass beim Beispiel Nvidia die RobinHood-Kids stark ins Spiel kommen. Sie kennen den Chip-Hersteller – der vor allem mit Grafikchips groß geworden ist – von Kindesbeinen an. Obwohl ich schon deutlich älter bin, kann ich mich auch noch gut erinnern, wie man dem Launch des neuesten Nvidia Grafikmonsters entgegengefiebert hat. Intel war dagegen immer schon ziemlich unsexy, auch wenn deren Hauptprozessoren für einen ordentlichen PC-Spielespaß genauso wichtig sind und waren.
Ich fürchte, dass viele private “Investoren/Trader”, die jetzt vor allem mit Apps ihre Aktien kaufen und unter 25 sind, vor allem von Zukunftsphantasien getrieben werden, als dass sie eine Unternehmensbewertung vornehmen, bevor sie kaufen.
Mal sehn, wo das endet…
Viele Grüße
Mike
@ -M
Klingt super, Glückwunsch. Das ist die Macht, die geordnete finanzielle Verhältnisse einem schenken. Ich habe vor kurzem eine neue Herausforderung auch deshalb angenommen, weil ich finanziell sehr gut aufgestellt bin. Wenn’s nicht läuft, mache ich eben etwas anderes. Ums Geld geht es gar nicht primär. Ein gutes Gefühl. Freiheit.
“Der 32-jährige Dobatse sagte, er sei fasziniert von Robinhoods One-Click-Handel, dem einfachen Zugang zu komplexen Anlageprodukten und Funktionen wie fallenden Konfetti und mit Emoji gefüllten Telefonbenachrichtigungen”
lol wer wegen Emoji und Konfettigrafiken investieren (ok daddeln) will, ist einfach nur ein kompletter Vollidiot, Sorry und das als 32 jähriger mit einer Ausbildung.
Die RobinHood Geschichte wird viele Scherbenhaufen und Tränen zurücklassen.
Bei deinem Beispiel würde ich INtel kaufen…
@-M
super! :)
@ FAANG
Dieses Kürzel für Facebook, Amazon, Apple, Netflix and Google ist 2013 gebildet worden. In einem interessanten Artikel dazu, den ich gerade gelesen habe, heißt es, dass jeder informierte Börsianer spätestens 2015 sehen musste, dass diese Unternehmen das Megathema Digitalisierung dominieren und ihre Geschäftsmodelle cashcows sind.
Das Problem war nicht das zu erkennen, da es keine “Geheimtipps” waren, sondern auch dementsprechend zu handeln und sich zu trauen trotz damals schon hoher Bewertung in diese Player zu investieren.
Wer das gemacht hat, hat in den letzten 5 Jahren eine hervorragende Rendite erzielt und alle Indices geschlagen. Viele warten jedoch bis heute darauf, dass sie billiger zu bekommen sein werden. Das werden sie sicher auch irgendwann. Nur, dann ist die Party eben vorbei.
Was lernen wir daraus? Man muss auch beherzt zugreifen und das Momentum nutzen, wenn man einen Trend erkennt.
@oben….
ja stimmt, Aktienanlage ist nur dann erfolgreich, wenn man sich sehr schön und fehlerfrei in deutsch ausdrücken kann, alles andere ist einfach schlecht.
Vielleicht gibts bald einen neuen Börsenbrief:
wir sind erfolgreich,denn wir können gutes deutsch, kommen Sie zu uns.
mfg
Genau immer weiter halten die Aktien!
Bewertung? Welche Bewertung? Es steigt immer weiter.. wie 2000!
Die Firmen verdienen nichts? Egal, wir spielen doch die Zukunft! Wen interessiert dann jetzt ein irrwitziges KGV und PEG-Ratio..
Auch FAANG ist von der Realwirtschaft abhängig und wächst nicht im luftleeren Raum, wer zahlt die horrenden Werbeerlöse? Die Unternehmen der Realwirtschaft, wenn “draußen” alles den Bach runtergeht, dann sinken entsprechend auch die Einnahmen auf der anderen Seite. Oder können sich 40 Mio. Arbeitlose auch weiterhin ein Iphone 12 leisten?
Man sieht erste Anzeichen am FACEBOOK Werbeboykott der Großunternehmen. Das heißt unbesiegbar sind sie nicht.
Der nächste Punkt werden kartellrechtliche Fragen und Steuererhöhungen sein.
Schön zu lesen, die Angst greift um sich. Da kommt noch was auf uns zu!
Dabei habe ich weniger das Platzen der “Blasen” im Sinn. Vielmehr denke ich an die kommende Welle angsterfüllter “warnender” Kommentare hier im Blog ;-)
Du verkaufst Netflix nicht wegen der Steuern, du verkaufst sie nicht weil du es nicht kannst.
Das stellt dein Tun weniger in Frage, aber warum sollte man solche Gewinne nicht wenigstens zum Teil mitnehmen?!
Sorry, ich halte das für nahezu pathologisch, aber jeder er mag, nicht wahr? !
@Alf die Generation “was ist denn DotCom und ich kann keinen Fahrradschlauch wechseln und muss zum Fahrradgeschäft” kennt 2000 nicht. Damals nur Luft in heißen Dosen, heute auch viel Luft aber die Dose ist etwas gefüllt, man weiß nur nicht wie hoch. Kartell- und Steuerprobleme ? Da sitzen schon einige mit dem Drillbohrer und sorgen dafür , dass der Pegel nicht zu schnell steigt.
Mein Lieblingssatz: Dieses Mal ist alles anders ;-)
https://www.marketwatch.com/story/warren-buffett-is-an-idiot-says-investor-who-claims-daytrading-is-the-easiest-game-ive-ever-played-2020-06-09
Ich bin seit einigen Jahren (Einstieg zwischen 2012-2016) in alle Faang (außer Netflix), dafür aber Nvidia investiert. Quasi alles, was nun übertrieben abhebt. Die Werte bewegen sich alle zwischen 200 % und 700 %. Letzteres ist Amazon.
Auch ich bin der Meinung, dass eine Übertreibung stattfindet, allerdings stecke ich in dem Dilemna der Steuerlast:
Würde ich diese Werte alle verkaufen, wären rund 25.000 – 30.000 € Steuern fällig.
Was also tun?
Auch wenn eine gewisse Korrektur, sagen wir mal 20-30% stattfindet, wäre der „Verlust“ nur minimal größer, als bei einem Verkauf, welcher mit 25% Kapitalertragssteuer auf die Gewinne einhergehen würde.
Genau das Problem spricht Tim auch an. Eine Regelung, dass man Aktien ab einer Haltedauer von fünf oder zehn Jahren steuerfrei verkaufen kann, wäre toll, wird in unserer aktionärsfeindlichen Politik aber sicherlich nicht kommen!
Ich sehe daher eigentlich keine andere Möglichkeit, als meine Werte zu behalten.
@ Tsubasa: Da sehe ich kein Problem, ich würde gut eingekauften Bestand auch nie verkaufen.
Es geht jetzt eher um die RobinHoods die aktuell ihre Kreditkarten beleihen um parabolisch gestiegene Werte zu kaufne und daddeln.
Dass Aktienkauf auf Kredit nicht schlau ist, sollte allgemein bekannt sein :-)
Ich finde aber das der Vergleich mit der Vergleich mit 99/00 doch etwas hinkt.
Seiner Zeit stieg jedes Unternehmen, dass sich auf die Fahne schrieb, „wir machen was mit Internet.“
Die großen Techwerte schreiben allerdings beträchtliche Gewinne und weisen ordentliche Margen auf. Tesla mal außen vor gelassen ;-)
Ob es die aktuellen Bewertungen rechtfertigt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
@Free
Kleine Korrektur…
Dobelli schreibt 0 % Eigenleistung ist die logische Antwort auf den Anteil am individuellen Erfolg.
Dies mag für viele Ego’s Kontrainduktiv sein…
Die Steuer frage drückt mich auch. Einerseits sehe ich bei Investments, die 500 % im Plus liegen, ein Polster, das nicht auf einen Schlag verschwinden wird. Anderseits sind knapp sechsstellige Steuerabflüsse, die momentan auch noch Dividenden generieren, eine Hemmschwelle den Sell-Button zu drücken. Und dann stellt sich die Frage: Wohin mit der Kohle – gibt es bessere Unternehmen?
@ M
Herzlichen Glückwunsch! Auch wenn ich nicht genau sehen kann um was es dabei konkret ging. Nein sagen kann Dich allerdings auch um zukünftige Chancen bei der Firma bringen. Es ist schwer einzuschätzen. Ich nehme an Du hast nicht einfach nein gesagt sondern begründet wo die Krux bei der konkreten Arbeit liegt. Wenn Du im Sinne des Unternehmens Überlegungen anstellst und plausibel vermittelst warum dieses Engagement keinen Sinn macht und Alternativen anbieten kannst, sehe ich Deine Freiheit auch im Sinne des Unternehmens als positiv an. Ob Dein Chef das auch so sieht ist natürlich eine andere Frage. Ich wünsche Dir einen Chef mit Weitblick.
@-M
Genau das ist der entscheidende Punkt für mich, der eine tragende Grundlage für ein glückliches Leben sein kann: Die Freiheit, “Nein” zu sagen!
Er kann durch zwei Arten erreicht werden, entweder mit Geld oder Qualifikation. Beide setzen (Erbe ausgenommen) Investitionen voraus. Am Ende ist aber auch das eine Art der Diversifikation in zwei verschiedene Assets. Für mich als anfangs eher mittelloser Mensch war die Qualifikation der wichtigere Hebel, den ich noch eine Weile einzusetzen gedenke.
Der Tech-Markt ist derzeit so überhitzt, es würde mich nicht wundern, wenn NVDA in diesem Monat noch die $500 knackt, oder TSLA die $2000er Marke. Solange keine einschneidenden Ereignisse kommen geht es immer so weiter, Bullenmärkte sterben nicht an Altersschwäche.
Im Gegensatz zur DotCom-Zeit, wo nur heiße Luft in Tüten verkauft wurde, ist dieses Mal in den Tüten zwar etwas drin, aber im Verhältnis zu den Kursen absurd wenig. dazu kommt noch, dass auch die Tech-Highflyer sind nicht von der Realwirtschaft abgekoppelt sind. Von der Rezession frisch gebackene Arbeitslose können sich kein iPhone und keinen Tesla leisten.
Tech hat Potential, aber der Preis für den Optimismus ist selbst für Tech-Verhältnisse derzeit zu hoch.
@ Sparta
0% und 100% Aussagen finde ich Klasse. Die kann man mit einem Gegenbeispiel widerlegen. Ein Mitschüler von mir war sehr gut in Mathematik und Physik. Das waren ebenfalls meine bevorzugten Fächer. Wir haben sogar dasselbe Fach studiert. Er hat in der Schule meistens eine 1 gehabt. Bei mir war es in den Fächern auch einmal eine 2. Er hat Summa cum laude in Rekordzeit erreicht. Bei mir war es eine 2. BWL hat er aus Interesse in 1-2 Semestern parallel angehängt. Natürlich alles mit 1, so leicht wie es war. Das hat mich auch interessiert, aber ich habe es nicht gemacht. Er hat nach dem Studium bei MC Kinsey eine Zeit gearbeitet und dann als Geschäftsführer usw. in anderen Unternehmen. Bei mir verlief die Karriere nicht ganz so steil. Ich hätte damals mehr lernen können. Es ist für mich dennoch sehr gut gelaufen und ich würde seine Karriere auch nicht haben wollen. Aber es ist natürlich klar. Das er bei MC Kinsey gelandet ist war rein dem Zufall geschuldet. Hätte ich mich beworben, so hätte der Schleimer Alt ausgesehen. Bestimmt ;-)
Es ist natürlich keine Frage, dass wir beide Glück haben. Wenn er in einem anderen Land in einer verarmten Familie aufgewachsen wäre, so hätte er seine Karriere nicht erreichen können. Ich allerdings auch nicht.
@ Felix: Gönn Dir endlich einen Tesla ;-)
war rein dem Zufall geschuldet.
Das erinnert mich an das Glück, das ein Kommilitone hatte. Er hatte sich nach dem Studium der Tiefbohrkunde um eine Anstellung bei Shell beworben. Wohl wissend, dass die Chancen gleich Null waren, denn Shell hatte schon seit Jahren keinen deutschen Ingenieur mehr eingestellt, weil diese nach Wehrdienst und Studium gegenüber der internationalen Konkurrenz “zu alt” waren. Nun, mein Freund war in keiner Beziehung ein Überflieger oder besonders genial … absolut durchschnittlich der Bursche. Aber: Er wurde angenommen, als einziger Deutscher aus seinem Jahrgang. Und da waren wirklich richtige Cracks dabei. Er hatte keine Chance, aber die hat er genutzt ;-)
@DanielKA es heißt EINE Tesla und die können wir uns alle leisten. Haha.
@Gasprom
Dänemark haut Trump die Genehmigung gegen die Knie :
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Daenemark-macht-Weg-fuer-Nord-Stream-2-frei-article21902330.html
Wenn wir in Europa Wohlstand wahren wollen dann können wir uns nicht von einer weit entfernten Insel erpressen oder bedrohen lassen. Wir entscheiden von wem wir was kaufen, Strafzölle hin oder her ( hoffentlich).
@Kiev
Geburt, Ort, Erziehung, Schule, Bildung, Prägung Elternhaus, Buch das einem in die Hände fällt, soziale und wirtschaftliche Bedingungen, Zeit in der man lebt…
Die Zufälle zur Formung eines Individuums sind vielfältig willkürlich.
Das man mit nem zufällig guten Rucksack auch etwas daraus macht ist nicht nicht mehr zufällig, sondern wahrscheinlich… ausser man lebt mit Rüstzeug in der falschen Zeit.