Wie Anleger ihre Perspektive ändern, sobald die Kurse einknicken

Ruhe und Gelassenheit sind das A+O an der Börse.
Hast du schon bemerkt, wie sich die Stimmung der Anleger ändert? Läuft die Börse gut, erzählen die Leute gerne, dass sie in Aktien oder ETFs investiert sind. Wackeln die Kurse ein wenig, kommen mutige Durchhalteparolen. Manch einer sagt: „Ich halte an meinen Positionen fest. Ich kann eh nicht die Börse zeitlich timen.“ Das stimmt vollkommen.

Gehen die Kurse allerdings stärker baden, trauen sich andere aus der Deckung, die behaupten, auf einem hohen Cashpolster zu sitzen und genau auf eine solche Situation gewartet zu haben. Ob sie aber tatsächlich die schwachen Kurse nutzen, das weiß man kaum.

Anleger kündigen zuweilen großspurig an, dass sie im nächsten Abschwung nicht verkaufen und durchhalten werden. Diese Feststellungen machen sie aber, wenn sich die Börse gut entwickelt. Wenn die Börse sinkt, verkaufen sie vielleicht ihre Aktien, obwohl sie durchhalten wollten.

Es ist etwas verrückt. Man kann sich viel vornehmen, ob es dann tatsächlich so gemacht wird, ist fraglich. Verhalten sich Anleger rational? Nein. Studien zeigen, dass sie sehr emotional reagieren und daher grottenschlecht abschneiden.

Es ist einfach, vernünftig zu agieren, wenn dein Konto immer weiter steigt. Ganz anders ist das, wenn dein Depotstand sinkt. Die Angst übernimmt dann irgendwann das Kommando.

Anleger schneiden zuweilen gut ab, wenn sie ein Testdepot einrichten. Das kann daran liegen, weil sie ihre Emotionen im Griff haben. Es ist ja nicht ihr Geld, sondern nur ein Spielgeld-Depot.

Wenn Dein wahres Konto blutet, dann weiter zuzukaufen – das wäre mutig.

Box-Legende Mike Tyson sagte einmal, dass jeder einen Plan hat, bis er einen Schlag ins Gesicht bekommt.

Es werden einige Anleger mit Tränen in den Augen ihre abgestürzten Wertpapiere verkloppen. Dabei ist die Korrektur gar nicht mal schlimm. Heute dreht die Börse schon wieder schön ins Plus. Der Dow-Jones-Index springt um 250 Punkte nach oben. Ist das nur ein Strohfeuer und danach geht der Absturz weiter? Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur: Diejenigen, die in der Korrektur nicht verkaufen und weiterhin kaufen, sind jene, die langfristig Geld verdienen. Es ist eine herrliche Zeit, um jetzt nach der Korrektur auf Schnäppchenjagd zu gehen.

Die US-Börse ist um zehn Prozent eingeknickt. Tech-Aktien sind zwischen 20 und 40 Prozent eingebrochen. Chinas Schlachtschiffe Tencent, Baidu, Alibaba sind ebenfalls tief im Minus. China finde ich super spannend. Die führenden Großkonzerne dort wachsen unglaublich schnell. Sie lassen die US-Rivalen im Staub zurück. Die „New York Times“ hatte kürzlich einen tollen Artikel darüber, wie clever Pekings Kommunisten die Wirtschaft mit ruhiger Hand expandieren.

Übrigens ist Facebook heftig abgestürzt. Facebook steht in der Kritik. Kritisiert wird, wie Mark Zuckerberg mit seiner sozialen Plattform Geld verdient. Nichts wird er ändern, solange das Geschäft nicht strikter reguliert wird. Jeder weiß bereits, wie das Geschäftsmodell funktioniert: Gezielte Werbung mit persönlichen Informationen der Nutzer zu machen. Ich glaube nicht, dass Facebook in Flammen aufgehen wird. Facebook verdient Milliardensummen. Daran wird sich kaum etwas ändern, denke ich.

Zum Schluss noch was: Mein Video über den sinnlosen Konsum vom Februar erregt die Gemüter. Knapp 30.000 Menschen haben es gesehen. Ich bekomme jeden Tag neue Kommentare bei YouTube, das regt die Leute richtig auf. Ich lebe minimalistisch. Ich hab wenig Zeug. Kein Auto, keine Waschmaschine, kein TV, gebrauchte Möbel, Second-Hand-Kleidung:

Hier siehst du, was Facebook und die anderen Tech-Riesen alles über dich wissen:

Courtesy of: Visual Capitalist
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56 Kommentare
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Lad
5 Jahre zuvor

Wenn das nun schon der große Crash wäre, sollte man nicht ständig die fallenden teuren Aktien zukaufen, aber einige Jahre warten. Der letzte große Crash dauerte 2-3 Jahre. Mann sollte aber regelmäßig 1:1:1:1:1 das Geld auf alle 20-25 geplanten Aktien verteilen, falls die Aktien günstig sind, wie BASF, BMW, Shell, AT&T. Dagegen die heute 3x überbewertete Aktie von Microsoft (KGV 47, KBV 9.2, KUV 7.0) sollte man erst nach dem großen Crash kaufen, falls sie dann 3x billiger wird. Wer den großen Crash von 2000-2003 mit überbewerteten Aktien überlebt hat, der besitzt heute keine überbewerteten Aktien ohne Dividenden. Denn es ist hässlich, 10 Jahre im Minus mit einigen Aktien zu stehen und ohne Dividenden. Aber auch mit Dividenden wird es nicht angenehm, wenn die teuren Aktien im Crash auf 1/3-1/4 fallen. Warren Buffett bedauert es auch, dass er 1998 die teure Aktie Coca-Cola vor dem Crash nicht verkauft hat. Also von Microsoft, Visa, Netflix, Coca-Cola, Wirecard, Mastercard sollte man sich vor dem Crash trennen, die werden im Crash tief fallen.

Skywalker
5 Jahre zuvor

Wie sind die Leute den auf das Youtube Video gekommen? Doch nciht zufällig, oder? Die Kommentare sind zum Teil zum schreien komisch, ich lache mich tot ;)

Chris k.
5 Jahre zuvor

Das Video finde ich super!!! Eines der besten.

Klasse Artikel

Wohnung mit Domblick
5 Jahre zuvor

Ich lege gerade 470 Euro Cash in mein Depot, um bei einer günstigen Gelegenheit zugreifen zu können (Ich weiss, es ist nicht viel. Demnächst wird es mehr). Ich warte nur noch auf eine begründete Empfehlung, weil ich Unternehmen und ihre Aktien selber noch nicht beurteilen kann. Dachte mal an Apple, wenns noch tiefer fällt? Also bitte durchmelden, wenn sich was anbietet :-)

5 Jahre zuvor

China schaue ich mir seit beginn meiner (immer noch so kurzen) Börsenzeit an. Ich war davor begeisterter China-Gadget-Fan und hatte eigentlich immer China-Smartphones. Die waren superbillig und haben die meisten europäischen Schlachtschiffe für den dreifachen Preis das Klo runter gespült.

Ich will mich aber nicht auf einzelne Unternehmen festlegen, (falls dann wären es Alibaba und JD). Hat jemand Tipps für einen schönen China ETF?

Andrea
5 Jahre zuvor

Bislang ist doch noch kaum etwas passiert. Ich hoffe doch, dass die Aktienkurse noch einige Prozent weiter fallen. Tencent und Alibaba habe ich vor kurzem nachgekauft. Demnächst will ich auch bei anderen Aktien noch nachlegen. Wie schon erwähnt, verkaufe ich auch ein paar Sachen bei ebay, um noch etwas mehr Geld zu generieren. Jetzt vor Weihnachten ist eine gute Zeit dafür. Danke für die Motivation, Tim.

Bruno
5 Jahre zuvor

Wurde ja auch Zeit dass Du endlich mal auf Youtube mit einem Video viral gehst, bald in den Trends, egal was einige Kommentare schreiben, ist klar dass es einigen nicht passt, da sie im Hamsterrad gefangen sind und neidisch sind, weil sie nicht sparen und alles verprassen und bis 70 arbeiten müssen.

So und jetzt zur Prognose Dow Jones per 31.12.2018 25374 Punkte, per 31.12.2019 27349 Punkte, per 31.12.2020 15937 (der grosse Crash), wer die Geheimformel will, abonniere bitte meinen Börsenbrief für nur 3333 EUR, eine Investition die sich Tausendfach lohnt! :D

ps: ach ja wer das Cash nicht hat für den Brief, ich nehme auch gute Aktien in Zahlung.

 

Bruno
5 Jahre zuvor

China…

Nicht nur China, generell die Emerging Markets, der grösste Wachstum der nächsten 50-100 Jahre wird dort stattfinden. Natürlich ist man in diesem Wachstum auch über westliche Konzerne dabei, aber gerade China/Indien/Brasilien lieben auch eigene Produkte, und so lohnt sich eine Investition dort bestimmt langfristig. Es wird und bleibt volatil, der US-Aktienmarkt war vor 200 oder 100 Jahren auch volatil, trotzdem ist er stetig gestiegen. Natürlich gibt es Risiken, aber ohne Risiko auch kein Ertrag langfristig. China hat uns schon in vielen Dingen abgehängt, es ist enorm wie sich das Land die letzten Jahrzehnte entwickelt hat, die Masse der Menschen, da kommt der Westen nicht mehr nach, die Zeit der Kopiererei ist langsam vorbei, sie haben uns schon in vielen Dingen überholt. Bargeld kennt man kaum noch, es läuft alles elektronisch. Es gibt Städte, da fahren Busse und Taxis nur noch rein elektrisch. Kleinstädte sind so gross wie bei uns Grosstädte. Das Potential ist enorm. Aber man braucht Geduld, wer schnelles Geld verdienen will, der muss woanders hin.

Dominik
5 Jahre zuvor

@Wohnung mit Domblick

Frag‘ mal Mick Knauff. Ist ähnlich effektiv wie heiße Aktientipps von irgendwelchen Hanseln im Internet.

Fit und Gesund
5 Jahre zuvor

@Tim,

das Internet und die blogs sind sehr geduldig, man kann sicher nicht Alles glauben, vor den Selbstdarstellern hüte ich mich.

@Lad,

ich habe irgendwo mal Dein Portfolio gesehen, Du hast schöne Werte darin, einen Teil davon habe ich auch.

,

einige Aktien haben schon arg korrigiert, aber ein allgemeiner Crash sieht glaub anders aus und ich hoffe ich kann noch ein paar Monate günstiger shoppen, lustig …. ich verticke auch jeden Monat Schmuck um noch bisschen Cash zu generieren, dieses Jahr ist es gut gelaufen, hatte aber eine einzige sehr gute Käuferin, die hat nun praktisch alle Sahneteilchen (Sammlerstücke) aufgekauft.

 

@Wohnung mit Domblick,

Kleinvieh macht auch Mist, Apple hätte ich ja schon auch gerne, ist aber noch zu teuer, und davon werde ich auch nur eine kleine Portion nehmen, die Dividendenrendite ist nicht berauschend, ich bin schon über 60 und schaue darauf, das Dividendenwachstum ist allerdings sehr schön, für die Jungen ist das doch was.

 

@Claus,

ich mache hier mal weiter, danke nochmal für die Ideen, hat GIS nicht ein wenig eine dünne Eigenkapitaldecke? Im Moment leg ich argen Wert darauf, man weiss nicht was für Zeiten kommen werden. Du hast mir geraten gut auf das Geld meiner verstorbenen Mama aufzupassen, das nehme ich besonders ernst, es war für Notsituationen gedacht, aber es reut mich schon auch bei der derzeitigen Inflation das Geld auf dem Sparbuch versauern zu lassen, deswegen möchte ich da ein klein wenig mal was abzwacken, es ist einfach zu viel Geld, ich werde sehr bedächtig vorgehen.

Kaufen werde ich RDSA und BASF, RDSA aber von meiner normalen Sparrate. Eigentlich war geplant ab 2019 nur die Dividende zu re-investieren, aber wenn die Kurse unten bleiben, mache ich einfach weiter wie bisher, jeden Monat 1 Aktie.

 

liebe Grüsse

Danny "Pfeffersack"
5 Jahre zuvor

Hallo Tim,

nun referenziert schon wallstreet-online auf dich. ?

https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11040386-reichtum-aktien-tim-schaefer-lohnt-warren-buffett-verstehen

Nur leider konnte ich keinen Link zu deinem Blog finden. Das Video schaue ich mir nachher an.

China und vor allem Indien finde ich auch interessant. Nur leider kommt man nicht an die dortigen Aktien im Original heran. Der Umweg führt entweder über ETFs oder ADRs/GDRs.

Habe gestern wohlwollend gelesen, dass die Allianz nun auch in China direkt Geschäfte abwickeln darf. Die erste Aktie, die es 2017 in mein Aktien-Sammler Depot geschafft hat. ? Bin langfristig überzeugt und kaufe gern nach, wenn ich mein Depot mit vorerst 20 Titeln ausreichend diversifiziert habe.

Viele Grüße,

Danny, der morgen wieder Laminat verlegt.

Danny "Pfeffersack"
5 Jahre zuvor

@ Fit und Gesund: Wo hast du das Depot von Lad gesehen?

@ Lad: Ist dein Depot bzw. die Zusammensetzung öffentlich?

Wäre vielleicht mal ein Gedanke für weitere Leserartikel. Ich finde es immer total spannend über andere Strategie, Entscheidungskriterien und konkrete Aktien zu lesen. Was gibt es abseits der Mainstream-Aktien, wie Coca-Cola, Procter & Gamble, Apple und Co. Was habt ihr so im Depot und wieso?

Ich bin zum Beispiel u.a. in Nel ASA (Wasserstoff) investiert, weil ich die Technologie sehr spannend finde. Auch gefällt mir die Medios AG (Spezialernährung) sehr gut.

Fit und Gesund
5 Jahre zuvor

@ Danny „Pfeffersack“

Du musst auf seinen Namen klicken und dann kommt eine FB-Seite, ziemlich weit nach unten scrollen, Tortendiagramm.

Von Nel ASA hab ich noch nie was gehört und von Medios AG auch nicht, ich investiere auch nur in die Dickschiffe, irgendwann hätte ich aber gerne noch so Aktien wie Jungheinrich, Schaeffler, Fuchs Petrolub etc, oder Schindler aus der CH, und wenn ich mal gar nicht mehr weiss wohin mit dem Zaster, dann werd ich mir einen mid/smallcap ETF gönnen, im Moment brauch ich das aber nicht.

 

Thorsten
5 Jahre zuvor

Ich versteh gar nicht was die Leute aufregt, WIR Konsumverweigerer sind doch die Normalen, haha.

5 Jahre zuvor

@Fit und Gesund

das ist ein Pennystock aus Norwegen.

Sie arbeiten mit https://nikolamotor.com/ zusammen.

 

sammy
5 Jahre zuvor

Ich versteh gar nicht was die Leute aufregt, WIR Konsumverweigerer sind doch die Normalen

Wenn konsumverweigerung normal wäre dann wärst du arm wie eine kirchenmaus.

Thorsten
5 Jahre zuvor

@Sammy wenn Du Konsum als jeglichen Verbrauch definierst wäre ich zudem noch erfrorenund die Kirche gäbe es auch nicht  ;)

Thorsten
5 Jahre zuvor

Konsum als jeglicher Verbrauch war nicht gemeint. Wasser, Energie, Luft, Nahrung, Kleidung, Wohnen,… Es geht um übersteigerten Konsum, der nicht die Ware, sondern das Kauferlebnis zum Ziel hat.

DanielKA
5 Jahre zuvor

@ Thorsten: Gab es im Kommunismus (Wasser, Energie, Luft, Nahrung, nur nicht so toll) auch, trotzdem wollte da keiner leben. Also ohne einen gewissen unnötigen Konsum entwickelt sich die Menschheit auch nicht weiter.

Hätte ja jeder sagen können mir reicht mein Haustelefon mit Schnur, wer braucht schon ein Iphone?

 

 

Thorsten
5 Jahre zuvor

Es geht um übersteigerten Konsum. Siehe oben. Ich kann ein IPhone haben und es benutzen. Und wenn ich das jahrelang konsequent mache und nicht alle 2 Jahre durch ein neues Modell ersetze, nur weil es ein neues Modell gibt, obwohl das Alte noch hervorragend funktioniert, dann ist das angemessen. Die Grenze zum Konzumverzicht ist individuell. Dinge, die man benötigt und benutzt werden gekauft. Ob es ein IPhone , ein neues IPhone oder überhaupt ein Smartphone sein muss ist für jeden selbst zu entscheiden. Dafür muss ich nicht am BlackFriday losstürzen, das kann man kaufen wenn die Zeit dafür gekommen ist.

DanielKA
5 Jahre zuvor

schon klar, der Einwand von Sammy ist schon richtig, wir sind sozusagen die Trittbrettfahrer der Konsumgesellschaft (und sind trotzdem Überkonsumenten aus der Sicht es Schwellenländlers), was würde ich mit meinen Starbucks, Altria, etc Aktien (ich gehe nicht zu Starbucks und rauche auch nicht) machen? Es muss also genug Konsumenten geben, sonst geht es bergab. Wenn morgen jeder sagen würde, mein Iphone 6 reicht mir noch lange(7,8,X,XS ausgelassen, ich selbst habe immer noch mein 6S), dann wäre Apple schnell pleite bzw. der Kurs mehr als 80 % niedriger

5 Jahre zuvor

DanielKA

Man muss sich ja nicht gleich Allem entziehen.

Die Frage ist manchmal was wirklich besser im Vergleich ist:

Ein Dinner mit Handy auf dem Tisch oder eins mit dem Handy unterm Tisch, oder vielleicht sogar eins ohne Handy.

Dein Kind auf dem Spielplatz schaukeln, oder eine Runde AngryBirds am IPhone spielen. Manche gestressten Eltern schaffen bekanntlich beides. Aber spielen sie auch mit angemessener Aufmerksamkeit mit ihren Kleinen? Hier muss ich mich auch regelmäßig auf die wesentlichen Dinge besinnen.

Zwei Filme am Wochenende auf einem 64k Fernseher (weiß nicht was gerade das nonplusultra ist) anschauen oder in der Zeit vielleicht einmal die eigenen Eltern mit seiner Familie besuchen. Deine Eltern oder Du selbst könnten schließlich schon nächstes Wochenende gestorben sein. Man sollte natürlich nicht krampfhaft jede Aktivität gemäß ihres Nutzwertes überprüfen. Hin- und Wieder kann man aber schon sein Denken und Handeln überprüfen. Wir können viele ( vor allem geschehene) Dinge nicht beeinflussen. Das heißt aber nicht, dass wir keinen Einfluss auf unser Wirken haben.

Ich habe ein älteres Huawei Handy. Was unterscheidet das neuste IPhone eigentlich im wesentlichen von meinem Smartphone? Außer einem preislichen Unterschied von vermutlich weit über 1000€? Wem hier ein paar Gründe einfallen, der kann den Unterschied ja einmal in Relation zu den oben genannten Punkten setzen. Sind sie noch immer so wichtig?

 

 

DanielKA
5 Jahre zuvor

Kiev: Alles richtig, aber ohne Konsumenten mit  regelmäßig wiederkehrenden Wünschen, wären unsere Firmen alle pleite oder langfristig Rohrkrepierer.

Ich freue mich über jeden fleißigen Kosumenten der regelmäßig die Produkte meiner Firmen kauft. Ist ja alles freiwillig und keiner wird gezwungen.

Man muss sich dessen nur bewusst sein, dass wir eben davon profitieren.

bestes beispiel ist tims netflix, wenn jetzt alle ihre Eltern besuchen, Sport treiben und nicht mehr vor der Glotze hocken, wäre netflix pleite. Die leben von den Serienjunkies, die sich an einem Wochenende 1-2 Staffeln auf einmal reinziehen.

Thorsten
5 Jahre zuvor

Ich habe einen Fonds im Depot zum Thema Wasser. Außerdem kann man sich in regenerativen Energien einkaufen. Ein Teil der Geldanlage ist somit ethisch weniger belastet als andere. Raucheraktien habe ich nicht. Ich würde es aber auch nicht verurteilen. Jeder hat die Wahl, meist gibt es Alternativen.

Nico Meier
5 Jahre zuvor

„Ethische Anlage“ hat für mich immer einen fahlen Beigeschmack. Man kann durchaus sagen man möchte keine Rauchaktien im Depot haben (hab übrigens auch keine aber nicht weil ich Nichtraucher bin) da ist es relativ klar. Aber schon wenn man keine Rüstungsfirmen haben möchte wird die sache viel schwieriger weil viele grosse Firmen selber unter anderem Rüstungsgüter herstellen oder Vormaterialien für Rüstungsgüter liefern, denke hier an Tyssen Krupp oder Siemens. Desweiteren ist man sobald man einen ETF Welt kauft automatisch auch mit drin in diesen Firmen.

Desweiteren gibt es Kleiderfirmen die In Drittweltländern wie Bangladesh zu sehr miesen Konditionen Kleider produzieren lassen. Viele Rohstoffe werden unter fragwürdigen Bedingungen abgebaut in Asien viele dieser Roshtoffe werden in Elektronik verwendet darf ich jetzt als Weltverbesserer keine Apple- oder Samsungaktien im Depot haben?

Nestlé ist eine gute Firma aus der Schweiz aber sie kauft Wasserquellen auch in Afrika was zu Problemen führen kann.

Siemens, ABB oder GE baut evtl. ein Kraftwerk in China für dessen Stausee einige 10’000 Chinesen umgesiedelt werden müssen.

Die Liste kann beliebig verlängert werden.

Wie sagt der römische Kaiser Vespasian  so schön „Pekunia non olet“ „Geld stinkt nicht!

Bruno
5 Jahre zuvor

Widerspruch Aktien vs. Konsum?

Man kann gerade als Aktionär ja Akzente setzen. Viele neue Geschäftsmodelle sind zwar auch Konsum, aber eben nicht mehr physisch, und so auch weniger ein Problem zumindest was die Ökologie anbelangt. Anstatt sich DVD’s oder ähnliches zu kaufen die man nach einmaligem Gebrauch entweder hortet oder wegwirft oder im besten Fall weiterverschenkt oder -verkauft, streamt man heute (natürlich braucht dies auch Ressourcen aber deutlich weniger als die „Old-Economy“). Auch Vergleichsportale machen Sinn, ich erinnere mich noch an Zeiten, wo man von Laden zu Laden gefahren ist und Preise verglichen hat, das ist nicht gerade effizient und umweltschädlich. Von daher der Kapitalismus wird sich weiterentwickeln und der Konsum muss nicht = Dinge/Plunder sein sondern eben immer mehr auch immaterielle Leistungen, gerade im Westen.

Andere Regionen haben jedoch Aufholbedarf, in den Emerging Markets und noch viel mehr Entwicklungsländern ist noch ein Riesenpotential, auch wenn sich z.B. Minimalismus von einem Nebenschauplatz zu einem Megaboom entwickeln würde, hätte ich keine Angst, gerade bei globalen Konzernen. Das Potential ist langfristig noch enorm.

Von daher sehe ich keinen Widerspruch. Wenn Länder die heute die Produkte für uns herstellen wachsen inkl. Löhne, so wird die Ware irgendwann auch wieder teurer, es werden sich Reparaturen wieder mehr lohnen, und so wird es womöglich auch eine Gegenbewegung geben zur Wegwerfgesellschaft.

Sogar der extremste Vertreter des Konsumwahns Amazon macht einen Wandel durch und bietet immer mehr digitale Produkte an, wo keine Logistik mehr nötig sein wird.

DanielKA
5 Jahre zuvor

@ Bruno: Das halte ich für ein Gerücht, früher hat man seine CD’s und DVD’s gehortet und eine schöne Sammlung aufgebaut. Heute existieren riesige Serverfarmen, die unmengen an Strom verbrauchen, damit die Filme jederzeit abgespielt werden können. Zudem wird einfach auf zurif produziert, hauptsache man hat eine neue Serie im Regal, dass ist fast schon inflationär.

Nicht umsonst steigt der Energieverbrauch jedes Jahr und geht nicht etwa zurück.

-M
5 Jahre zuvor

Wie haltet ihr es mit investments in Banken eigentlich ? Buffett baut ja gerade auch mächtig die Positionen aus und sogar bei seinem Kumpel Dimion, da wollte er eigentlich nie kaufen aus Befangenheit.

Ich bin als Banker ein großer Fan davon (zumindest US Banken). Bin bisher nir bei Wells Fargo investiert, aber weitere investments sind geplant.

@lad

Du hast anscheinend viele EU-Bankem im Depot. Wieso gefallen diese dir so gut? Ich mag die du Banken eher weniger aufgrund der Zinssituation und den strengen Regulierungen.

-M

 

5 Jahre zuvor

@-M:

Die kommenden Gewinner des Zinsumschwungs sind meiner Meinung nach in Europa zu finden. USA hat ja den „Umschwung“ schon fest am Laufen und die Banken profitieren extrem davon…

Deswegen bin ich bei der Deutschen Bank eingestiegen. Zinsumschwung + extrem negative Stimmung derzeit = kommende gute Gewinne für die Aktie in den nächsten Jahren… hoffentlich ;-)

Bruno
5 Jahre zuvor

Energie ist mehr als genug vorhanden auf der Welt, man muss einfach noch die erneuerbaren Energien sich zu Nutze machen, das braucht noch etwas Zeit aber ich bin optimistisch. Speichern ist noch nicht optimal gelöst, aber das meine ich, es gibt noch mehr als genug zu entwickeln.

Wind/Sonne/Wasser hat es genug, einfach noch nicht immer am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Serverfarmen können auch in der Wüste stehen, wo Energie fast gratis ist.

Ein Problem ist aber der ganze Müll, die Meere sind voll von Plastik, das ist das grössere Problem. Vielleicht werden wir eines Tages Dinge auch ins Weltall auslagern, heute tönt das utopisch aber in 50/100/1000 Jahren werden die Leute darüber lachen, um welche Probleme wir uns heute kümmern müssen.

Schau mal zurück ins Mittelalter, mit welchen Probleme die Menschheit zu kämpfen hatte, oder auch nur ein paar Jahrzehnte, die letzten Weltkriege etc.

Andreas
5 Jahre zuvor

Also die Deutsche Bank Aktie, ist die einzige, die ich in den letzten drei Jahren verkauft habe. Bei einem Kurs von 17 Euro mit minimalem Verlust und ich bin froh darüber.

Auch jetzt wäre für mich ein Investment nicht denkbar, ist für mich mehr Zockerei. Ich habe keine Ahnung wie die Zukunft der Deutschen Bank aussieht, gerade in der Finanzbranche sind die Umwälzungen enorm im Zuge der Digitalisierung und neuer Player. Wo und wie die Deutsche Bank da ihre Rolle findet, keine Ahnung. Da gibt es in der Börsenwelt genug andere Unternehmen, denen ich mehr vertraue und mehr zutraue. Aber das heißt nicht, dass man mit der Aktie in den nächsten Jahren nichts verdienen kann;)

 

Mein Problem ist, dass ich mich derzeit nicht wirklich für ein Investment entscheiden kann, Cash ist da.

Auf der engeren Watchlist derzeit:

Royal Dutch Shell

Siemens (gerne aber noch etwas günstiger)

Henkel (gerne noch etwas günstiger)

Jungheinrich (gerne noch etwas günstiger)

Activision Blizzard

Twilio (tue ich mich aber mit der Bewertung schwer, das Geschäftsmodell finde ich aber top)

TUI

LVMH

 

Insgesamt habe ich bisher nur große Werte im Depot, wie Unilever, Apple, SAP, Pepsico, Cisco etc. Das will ich noch um einige Werte aufstocken, ist mein Dividendendepot. Inzwischen ist es aber auch so schon gut diversifiziert und groß genug, so dass ich anfangen möchte die Dividenden und vielleicht etwas mehr in kleinere Wachstumswerte wie eben Activision, Twilio oder Jungheinrich zu investieren…

Thorsten
5 Jahre zuvor

Als Aktionär bin ich auch Verbraucher, ich sammle was gefällt und die Raucheraktien in meinem ETF, die schlucke ich halt mit. Wer konsequent ethisch anlegen will, der landet nach dme Verkauf allen Irdischen am Ende in einer Kommune ohne Geld mit eigner Tauschwährung, Selbstversorgung und Holzofen. Manche träumen von so einem Leben. Idealismus und Realismus kreuzen sich im  Pragmatismus. Es muss mir was nützen, ich gebe was dafür ((Risiko-)kapital. Das bedeutet nicht, dass ich für alle Konsequenzen des Unternehmens verantwortlich gemacht werden kann. Gesetze, Aufsichtsrat, Aktionärsversammlungen, Imagepflege, da gibt es auch Stellschrauben.

-M
5 Jahre zuvor

D

Aber genau dieser Umschwung findet ja nur in den USA statt und die Banken werden künftig profitieren.

Die EU macht ja gerade nichts in der Hinsicht und es sieht auch künftig nicht danach aus.

-M

Bruno
5 Jahre zuvor

Konsum ist auch immer relativ, z.B. Weihnachtsdeko, ich mag es relativ schlicht, im Vergleich zum weissen Haus sogar sehr schlicht :D Im Vergleich aber zu andern Ländern wohl wieder sehr üppig, eben alles sehr relativ.

https://www.youtube.com/watch?time_continue=47&v=tM4T4dDOtng

 

 

DanielKA
5 Jahre zuvor

zudem ist der Markt in Deutschland/Europa overbanked, verdient doch keiner mehr etwas. Wie hat das handelsblatt geschrieben, zuviele Jäger zu wenig Wild..

In Amerika teilen sich fünf Großbanken einen gigantischen Markt, während in Europa jeder seine eigenen Champions hat, anstatt dass es wirklich „paneuropäischen Großbanken“ gibt.

In Deutschland kommt noch hinzu, dass hier die Sparkassen und Volksbanken sehr stark sind, für jeden Nischenbereich gibt es dann noch ein Spezialinstitut. Da sehe ich nicht viel Luft für Deuba und Coba.

 

Nico Meier
5 Jahre zuvor

Wenn wir gerade bei Banken sind es gibt zwei Banken aus der Schweiz die international vorne mit dabei sind.

Credit Suisse sowie die UBS AG. UBS AG ist zurzeit sehr günstig zu haben.

-M
5 Jahre zuvor

Nico Meier,

Das sind dann doch international kleinere klitschen finde ich. Eine JPM ist Faktor 5-10 größer ….

Die US Banken dominieren weltweit halt schon krass. Vlt noch 1-2 Banken aus China, da investiere ich aber nicht.

-M

Wohnung mit Domblick
5 Jahre zuvor

Der Konsum ist ja nicht das Ziel der unternehmerischen Anstrengungen, sondern der Umsatz. Dabei ist der Konsument ein Teil der Wertschöpfungskette. So wie die Herden-Kuh auf der Weide ein Teil der Wertschöpfungskette ist. Aus Anlegersicht darf man das nicht mit seinem eigenen Rollenverständnis als Konsument vermischen.

Bitte beachtet den geringfügigen Anteil Sarkasmus :-)

Bewusster Konsum ist eine Art Emanzipation über die Herdenhaltung. Und hilft ungemein, wenn man aus der Herdenhaltung ausbrechen will.

Das war jetzt bildlich zu verstehen :-)

Auf welchem Niveau man bewusst konsumiert und Konsum rationalisiert entscheidet jeder für sich. Ich habe mir jetzt ein monatliches Spassbudget festgelegt, aus dem ich mir z.B. Urlaube und bei Bedarf technische Gimmicks gönnen kann. Somit ist das gleich in für mich vertretbaren Grenzen.

 

G.
5 Jahre zuvor

Hi Tim,

ich lese bereits seit längerem deinen Blog und zur Zeit berichtest du auch wieder mehr über einzelne Aktien. Das finde ich toll. Ich bin ein großer Fan deines Blogs. Ich werde immer wieder motiviert durch deine Berichte.

Meine Frage an dich wäre, ob du evtl. auch mal einen kleinen Bericht schreiben könntest, wie du den Inneren Wert einer Aktie berechnest. (Bspw. Facebook)

Ich selber habe zwar ein Schema nach dem ich vor gehe, mich würde jedoch brennend deine Vorgehensweise interessieren, da du ja ausgebildeter Aktienanalyst bist.

Für mich würde das einen unglaublichen Mehrwert liefern.

Natürlich kann man den inneren Wert nicht genau beziffern. Mir geht es lediglich um die grundlegende Vorgehensweise. Um genauer zu sein, anhand welcher Zahlen berechnest du den inneren Wert? (Gewinne, Cashflow, Owner Earnings?) Welche sonstigen Rahmenbedingungen setzt du an? Was ist deine Margin of Safety?

Warren Buffett berechnet zuerst den inneren Wert einer Aktie und schaut sich dann den Kurs an. Mir ist nur nicht ganz klar, wie ich hier an die Unternehmensbewertung ran gehe, um einen entsprechenden Wert zu ermitteln. Ich möchte auch keine komplizierten DCF-Verfahren anwenden, da dies meiner Meinung nach nicht unbedingt zielführend ist.

Ich würde mich riesig freuen, wenn du das möglich machen könntest.

Besten Dank und viele Grüße

G.

Claus
5 Jahre zuvor

@ fit und gesund

Hallo, ja GIS wäre auch nicht mein bevorzugter Kauf, dennoch gerade recht interessant. Sie haben m.E. deutlich vieeeeeel zu viel für die Tierfutterübernahme (Blue Buffalo) bezahlt.

Hier ein paar Zahlen in ca. MRD USD:
16,1 Vermögen
7,0 Treasury Stocks

24,0 Schulden
14,0 Good Will (evtl. zukünftig hoher Abschreibungsbedarf!!)

2,3 Freier CF
-1,2 Dividendenlast
= 1,1 Rest für Tilgung u.a.

Das sieht schon etwas „dünn“ aus. Sollte es finanziell „schwierig“ werden, muss man mit Dividendenkürzung oder -streichung rechnen.

Umsatz, Gewinn und CF sind sehr stabil, steigen aber kaum. Die Netto-Marge hat sich wieder etwas verbessert.

Das Sortiment wird auf „gesündere Produkte“ umgestellt, erste kleine Erfolge gabs gerade.

Dennoch denke ich, dass „der Laden“ stark genug ist, es aus eigener Kraft zu schaffen. Doch wie immer braucht das viel Zeit (die wir leider nicht unendlich haben…).

GIS könnte auch ein Übernahmekandidat werden. Hierauf würde ich allerdings nicht spekulieren. Leider weiss ich nicht, ob z.B. „Warren“ hieran Freude hätte… Bei Unilever hat es ja nicht geklappt.

Die Aktie ist m.E. momentan fair bewertet.

Liebe Grüsse

P.S.: Schmuck und einige andere Dinge habe ich auch noch von meiner Mutter. Müßte bald mal etwas zwecks Verkauf unternehmen, mag aber nicht daran gehen… Für den Schmuck wollte ich warten, bis der Goldpreis mal wieder in Richtung altes Hoch geht, doch der will nicht…

Der Baum
5 Jahre zuvor

@ G, ich hatte vor kurzem (bei den letzen beiden Artikeln) in etwa dieselbe Frage gestellt. Auch wenn deine Frage an Tim geht, schreibe ich auch kurz etwas dazu:

Mir sind zwei „einfache“ Bewertungsmethoden bekannt:

 Aus dem Buch Warren Buffet. Sein Weg. Seine Methode…: Owner Earnings/ aktueller langfristigen Leitzins (10 jährige US-Anleihen).
Aus einem Buch von Graham: Wurzel aus (22,5 x Buchwert x EPS). Und dann mindestens 20% Sicherheitsmarge.

Da ich bei beiden jedoch den mathematischen Hintergrund nicht so richtig verstehe, verwende ich sie nur zum Vergleich mit meine eigenen Formel.

Grüße Baum

5 Jahre zuvor

@-M

Ich kaufe gerne abgeschlachtete Werte wo ich glaube, dass es halb so wild kommt wie angenommen. Deswegen habe ich mir auch ams AG und Zalando in den letzten Tagen/Wochen reingenommen.

Zugegeben die Deutsche Bank ist da ein anderes Kaliber. Aber ist auch nicht so hoch gewichtet bei mir. Europa hat später mit den Zinssenkungen und QE begonnen und hört später auf. Hinken halt immer etwas nach.

Ich steige schon jetzt ein. Erste Zinserhöhung in Europa ist mit Ende 2019 angesetzt. Da möchte ich dann schon „drin“ sein. Bin bei der D.Bank bei ca. 9,50 € eingestiegen. Bin also noch nicht so dramatisch im Minus. Glaube das ist ein gutes Einstiegsniveau.

Natürlich kann ich mich auch täuschen, bin kein Warsager. Glaube aber auf diesem Preisniveau wo sie sich derzeit befinden ist das Aufwärtspotential gräßer als das Abwärtspotential.

Danny "Pfeffersack"
5 Jahre zuvor

@ Der Baum: Unter folgendem Link findest du im Absatz „Graham Number“ die Erläuterung zur Formel. Es ist die Verknüpfung der Statements – Zahle nie mehr als das 1,5 fache des Buchwert oder das 15 fache des Jahresgewinns. D.h. KGV <= 15, KBV <= 1,5.

https://www.value-akademie.com/benjamin-graham-value-investing/

Fit und Gesund
5 Jahre zuvor

@Claus,

danke für Deine Ausführungen, habe heute RDSA aufgeschaufelt, bleibt also noch BASF zum Aufstocken, aber gemach….ich lasse mir mal noch ein wenig Zeit.

liebe Grüsse

Daniel
5 Jahre zuvor

@Claus

Du schriebst woanders, dass Du ein gebranntes Kind bist und früher viel Geld durch verbilligen verloren hast. Dann meine ich mich zu erinnern, dass Deine Regel ist bei 7% Verlust zu verkaufen.

Wie passt das mit antizyklischem investieren, nachkaufen der genannten Werte und Positionen wie IBM, H und M etc zusammen?

danke für Deine Antwort und Deine wirklich tollen Beiträge.

 

Claus
5 Jahre zuvor

@ Daniel

Meine -7%-Regel gilt für Neukäufe. Die Regel ist für mich hilfreich, um Emotionen zu vermeiden. Anfangs habe ich meist viel zu früh gekauft. Ging es deutlich abwärts, habe ich nachgekauft, auch mehrfach. Heute weiss ich, dass das einer der allergrößten Börsenfehler und Geldvernichter ist.

Da ich heute erst kaufe, wenn mehrere Bedingungen zusammenkommen, kaufe ich heute „deutlich besser“ ein, als früher. Trotzdem bedeutet das natürlich niemals, dass ich weiss, wann es nicht mehr weiter abwärts geht. Ich habe natürlich keine Ahnung und tappe genauso im Dunkeln, wie alle anderen.

Die -7%-Regel schützt mich bei neuen Positionen vor größeren Verlusten und dient dem Kapitalerhalt. Nur weil ein Wert bereits günstig erscheint, kann er ja doch noch deutlich tiefer fallen. Mr. Market ist unberechenbar. Hier denke ich an Warren Buffetts 1. Regel: Verliere niemals Geld. Seine 2. Regel ist genauso wichtig: Vergiss niemals Regel 1…

Hinzu kommt meine Nachkauf-Regel: Ich kaufe nur nach, wenn die Position im Plus liegt und der letzte Kauf mindestens 6 Monate zurückliegt. Das verhindert zu schnelle Nachkäufe und schützt besonders in Bärenmärkten.

Kommt die -7%-Regel zur Anwendung, habe ich -trotz aller Vorsicht- offensichtlich zu früh gekauft oder der Wert ist aus noch unbekannten Gründen eine Fehleinschätzung. Die zukünftigen Nachrichten bringen irgendwann Klarheit.

Bei H & M habe ich (dummerweise!!) eine Ausnahme gemacht, die sofort teuer „bestraft“ wurde. Hier ärgere ich mich über meine Blödheit und freue mich gleichzeitig, dass meine Regel klar bestätigt wurde…

IBM habe ich kürzlich „als Kauf“ erwähnt, weil sie m.E. wirklich sehr günstig bewertet ist, sehr viel Zukunftspotenzial hat und sofort hohe Erträge bietet. Wer noch nicht investiert ist, könnte hier evtl. eine Alternative zu „überbewerteten Highflyern“ finden.

LG

Fit und Gesund
5 Jahre zuvor

@Claus,

ich glaube gerne dass Du Dein Kaufsystem im Laufe der Jahre sehr verfeinert hast,

interessieren würde mich die Nachkaufregel, Du sagst Du kaufst nur nach wenn Du mit einer Position im Plus bist, und 6 Monate vergangen sind seit dem Erstkauf/letzen Kauf. Gilt das immer?

Beispiel:

Henkel, erster und letzter Kauf 2017, jetzt im Minus von ungefähr 18%, laut Deiner Regel: Nicht nachkaufen da im Minus.

BASF, letzter Kauf vor ein paar Wochen, ebenfalls ungefähr 16% im Minus, laut Deiner Regel, Nicht nachkaufen, da im Minus und keine 6 Monate vergangen, BASF erscheint mir aber kaufenswert da günstig und gute Firma.

Cisco, erster und letzter Kauf glaub Ende 2016, ungefähr 30% im Plus, laut Deiner Regel Kauf möglich, aber Cisco ist mir fast zu teuer im Moment, abwarten bis Aktie fällt und dann nachkaufen (nur als Beispiel, möchte Cisco im Moment nicht nachkaufen)

Deine 7% Regel ist für mich nicht anwendbar, da hätte ich nur sehr wenig Aktien im Depot, ich habe hohe Kaufgebühren und ebenso Verkaufsgebühren.

Eigentlich schmeckt mir im Moment nur BASF, es eilt auch nicht, aber ich habe entweder Positionen die schön im Plus sind, diese Aktien sind gerade aber nicht günstig, oder ich habe Positionen im Minus die eigentlich günstig wären, was nun? Und wenn ich dann noch Währungsrisiken (Euro im Moment wieder günstig, warum wohl?) und Branchenverteilung berücksichtigen muss, dann ist das wie ein ewiges Puzzle das nie fertig wird.

Chowder bei S.A. meint man kann durchaus auch *teurere* Qualitätsaktien kaufen, im Gegensatz zum B&H 2012, der findet das nicht gut, ich krieg Hirnsausen davon und gut möglich dass ich die Knete in einen ETF packe!

:)              :)                   :)

 

liebe Grüsse

 

-M
5 Jahre zuvor

@Claus und FuG
Ich finde nachkaufen, wenn eine Position im minus ist gut. Wenn sich am der Firma sind nichts zum negativen verändert hat und man weiterhin überzeugt ist.

Nur zu frühe Nachkäufe haben mich einiges an lehrgeld gekostet. Wie Claus es sagt, so 6 Monate zu warten finde ich einen guten wert.

Bsp BASF

Jetzt bei FuG mit 16% minus. Man bekommt ja die tolle Firma nun günstiger. Da würde ich ohne weiteres nach 6 Monaten weiter investieren.

Ein Fehler kann es sein, alle 30 Tage einen nachkauf zu starten und total ins fallende messer zu greifen. Das ist mir mit Kraft Heinz passiert.

Ich kaufte jeden Monat nach und bin jetzt trotzdem saftig im minus. Hätte ich nach meinem 1. Kauf mal 6 Monate gewartet hätte ich viel mehr Anteile bekommen und das minus wäre bedeutend kleiner. Von der Firma bin ich weiter überzeugt aber leider dauert es jetzt länger bis ich wieder im gewimm stehe ….

-M

 

Jones
5 Jahre zuvor

buy and hold…hm..

Wer 1929 einen Dow Jones ETF auf seinem Höchststand gekauft hat (hätte), musste ca. 25 Jahre halten um keinen Verlust zu machen. Inflationsbereinigt etwa 30 Jahre.

Ich finde das sollte man nicht vergessen, das es in der Vergangenheit eben auch erhebliche Einbrüche gegeben hat.

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