Einen Job hat man heute nicht mehr ein Leben lang. Das war früher so. Die Zeiten haben sich geändert. Der Arbeitsmarkt ist flexibler geworden. In einer Studie kam heraus, dass ein Drittel der Befragten sicher ist, dass es ihren Job in der jetzigen Form in 15 Jahren nicht mehr geben wird. Trotz der erheblichen Zunahme Freiberufler und Projektarbeitsformen präferieren zwei Drittel der Arbeitnehmer dennoch weiter eine Festanstellung. Aber das ist auch nicht sicherer.
Du hast bestimmt Familienangehörige oder Bekannte, die dir gezeigt haben, dass man einem Job, einem Chef, einem Unternehmen oder sogar seiner Ausbildung, einem Studium oder seinen Fähigkeiten nie wirklich vertrauen kann. Du kannst dich nie sicher fühlen. Du brauchst die nötigen Taler, die dafür sorgen. Ein üppiges Depot kann dein Leben leichter machen. Dann schwinden die Sorgen. Dann sinkt die Abhängigkeit von einer aktiven Arbeit. Du kannst freilich weiter arbeiten, musst es aber nicht. Diese Wahlmöglichkeiten haben nur wenige Menschen. Es sind die finanziell Freien.
Aber eines musst du wissen, wenn du deinen Vollzeitjob an den Nagel hängst, um die Welt zu bereisen oder einfach durch die Wälder/Berge zu wandern oder um zuhause abzuschalten: Eine Rückkehr in die Arbeitswelt kann schwierig werden.
Nach Jahren der Freiheit zurückzukehren, kann zu Skepsis bei Arbeitgebern führen. Die meisten Personaler wollen Arbeitssklaven, die nicht aufmucken. Wer finanziell frei werden will oder ist, gilt als Außenseiter. Die Masse betrachtet dich als faul, exzentrisch oder ungewöhnlich. Klar sind es Vorurteile. Aber so denken Chefs. Haben Arbeitgeber die Wahl zwischen Bewerbern, ziehen sie vermutlich den typischen Lebenslauf ohne Lücken vor. Das musst du vorher wissen.
Wer also ohne besondere Vorkenntnisse seinen Arbeitsplatz für mehrere Jahre verlässt, muss womöglich mit einer langen Suche rechnen. Die Skepsis wird groß sein. Die Lösung ist die Selbstständigkeit oder freie Mitarbeit. Hier kannst du schneller Fuss fassen, wobei das auch nicht immer ein Zuckerschlecken ist.
Der Trend ist es, dass Firmen immer mehr auf Freelancer setzen. Freelancing ist mittlerweile ein essenzieller Bestandteil der modernen Arbeitswelt geworden. Hier bestehen generell gute Chancen. Acht von zehn Freiberuflern sind zufrieden mit ihrer Lage, ergab eine Umfrage. Es ist nicht so übel. Motivation, Fleiß, gute Fachkenntnisse sind natürlich förderlich.
Aber in einen Arbeitnehmerjob zu kommen, das wird wie gesagt schwierig. Unabhängig von deinem Fachgebiet werden deine Fähigkeiten und deine Relevanz (und Arbeitsmoral) schwinden, je länger du nicht in der Branche bist.
Am schlimmsten sind wohl jene dran, die in der Freiheit ihr Geld verpulvern und zurück in den Job müssen. Arbeitgeber können die Verzweiflung regelrecht riechen.
Schnell ist ein Depot geplündert, wenn man nicht vorsichtig bei der Entnahme ist. Ideal sind Formeln wie die 3,5 oder 4,0%-Formel.
Generell hilft dir eine Bodenständigkeit in die finanzielle Freiheit. Nehmen wir an, jemand verdient in seinem 9 bis 17 Uhr-Job 25 Euro pro Stunde (Gehalt). Es ist Samstag. Du musst jetzt deinen Rasen mähen. Du könntest es selbst machen oder du könntest jemanden bezahlen, der es für 15 Euro pro Stunde macht. Unter dem Gesichtspunkt der Opportunitätskosten ist dies ein Kinderspiel, oder? Du verdienst 25 Euro pro Stunde. Warum solltest du also deine Zeit damit verschwenden, etwas zu tun, das 15 Euro pro Stunde spart?
Außer in der Realität verdienst du an diesem Samstag nicht 25 Euro pro Stunde, sondern 0 Euro je Stunde. Vielleicht surfst du im Internet, schaust fern, gehst mit dem Hund spazieren usw. Dinge, die im Allgemeinen nicht „wertvoll“ sind. Vielleicht sind diese Dinge mehr als 15 Euro pro Stunde für dich wert… ich weiß es nicht.
Aber es kommt darauf an! Warum nicht beides tun? Du kannst mit dem Hund spazieren gehen, fernsehen, den Rasen mähen und an diesem Samstag andere Dinge machen. Selbst ein CEO eines Großkonzerns hat zwar weniger Zeit, aber für so jemand sind Gartenarbeit oder Gassigehen auch wichtig. Es reduziert den Stress.
Eine durchschnittliche Person hat durchaus reichlich Zeit. Oft ist es nur eine Ausrede: „Ich habe keine Zeit.“ Dabei werden jeden Tag Stunden im Internet, vor dem TV oder bei Onlinespielen verbracht. Die meisten Leute haben die Zeit. Sie sind sich nur zu bequem. Sie suchen ständig Gründe, Geld zu verpulvern: Putzfrau, Gärtner, Nagelstudio, Restaurants…
Mit dem typischen Konsumenten kann ich eh nicht über Geld sprechen. Es bringt einfach nichts. Ich habe das vor langer Zeit gemerkt. Wenn mich jemand allerdings um Rat fragt, helfe ich gerne. Sonst halte ich mich zurück.
Natürlich musst du sowohl im Heute als auch im Morgen leben. Du solltest abwägen bei allem. Auch bei einem Nebenjob. Wenn der Nebenjob dazu führt, dass du ausgebrannt bist, würde ich es nicht machen. Es hängt natürlich davon ab, wie viel Zeit du für den Nebenjob aufwenden musst und wie viel Geld du verdienst. Wenn der Nebenjob nur wenig Geld bringt, verbringt du vielleicht deine Zeit besser damit, einen besser bezahlten Hauptjob zu finden.
Ich treffe übrigens immer mehr Deutsche in New York. Heute morgen frühstückte ich mit einem Paar aus Berlin auf der Dachterrasse. Dann traf ich per Zufall einen angehenden Zahnarzt aus Deutschland nahe des UNO-Hauptquartiers, der ein Fan meines Blogs ist. Ihm gefiel der Gastbeitrag des Bankers Bojan besonders gut:
Ich hatte erst einen Job als Festangestellter, 7 Monate habe ich es ausgehalten. Für mich ist das nix. Und ich bin ein Freund von phasenweisen Leben. Zuerst anständig etwas aufbauen finde ich Klasse, dass man ein gutes Polster hat, so wie der Leserbrief gestern gezeigt hat. Aber vielleicht dann eine erste Ruhephase einlegen, etwas anderes tun, eine Auszeit. Mit 30 in die Freiheit mag ja verlockend klingen, aber ob es glücklich macht bis 80, also 50 Jahre nichts mehr zu arbeiten? Ich bin vor 5 Jahren nach einer gut 3 jährigen Pause wieder voll eingestiegen, das Ziel ist, in 3-5 Jahren wieder auszusteigen. Die Kinder werden dann draussen sein, wir werden dann für eine Weile nach Afrika gehen. Meine Frau wird dort operieren.
Also aufatmen für alle die Angst haben halb Afrika komme nach Deutschland, es gehen auch welche dorthin :D
Ich finde das Leben ist zu kurz, immer nur dasselbe zu tun. Abwechslung macht es aus. Aber das mag jeder sehen, wie er will.
Und ob ich danach nochmals einsteigen, ich weiss es nicht, in irgend einer Form vermutlich schon. Man muss nur wollen und Freude haben, dann klappt es. Mühsam dürfte es sein, wenn es ein „Müssen“ wird, wenn das Geld ausgeht und man keine Freude an seinem Job hat. Daher Augen auf bei der Jobwahl oder rechtzeitig abbiegen. Es gibt heute so viele Möglichkeiten wie wohl noch nie in der Menschheitsgeschichte, das sollte man nutzen.
Schöner Beitrag Tim, Danke dafür!
Stimme dir voll und ganz zu, deswegen fehlt mir auch der Mut auszusteigen. Die Rückkehr ist halt ungewiss. Aber ich arbeite momentan auch sehr gerne und habe trotzdem genug Zeit zum leben.
p.s. Hoffe wir gehen mal was trinken, wenn ich in NY bin :-)
Danke für diesen mahnenden Beitrag. Ich finde es bedenklich, wenn manches mal mit 400k oder gar weniger schon die Freiheit ausgerufen wird. Dann darf aber auch wirklich gar nichts anbrennen. Wenn man dann darüber hinaus schon zu lange aus dem Beruf oder gar krank ist, kann es schwierig mit einem Wiedereinstieg werden.
Da ich kein Grossverdiener bin und den Anschluss an die Arbeitswelt nicht verpassen möchte, schiele ich eher nach einer Stundenreduzierung. Generell macht die Arbeit mit den Kollegen Spass und irgendeine Beschäftigung bräuchte ich sowieso. Das Gefühl das einen finanziell nichts so schnell aus der Bahn werfen und man 10+ Jahre überbrücken könnte ist für den Seelenfrieden viel wert.
Sicherheit und Freiheit wirken sich eben in einer gewissen Weise entgegen. Man muss sich aber 80% wohl fühlen, aber manchmal tut es auch gut, 20% ans Limit zu gehen. Ist wie bei der Sozialaquise, man muss halt manchmal das Risiko nehmen, jemanden anzusprechen und das Risiko eines Korbes in Kauf nehmen ;)
Aber man muss sich schon Gedanken machen und wer die Sicherheit bevorzugt einen Plan B bereit halten. Ist auch immer abhängig von der persönlichen Situation, wer viel Verantwortung trägt muss behutsamer vorgehen.
Deshalb finde ich das Arbeiten in Teilzeit gut. Ich bin froh wenn ich ab Oktober wieder gesetzlich versichert bin. Man ist wieder durch den Arbeitgeber krankenversichert und sieht für einige Stunden die Wochen etwas anderes. Denn das schlimmste ist die Langeweile mit der Zeit. Es macht schon fast depressiv. Du bist nachts stundenlang im Internet, putzt manchmal zu oft und kannst auch nicht täglich deine Familie und Freunde besuchen. Und wenn dreht es sich oft uns Geld und du denkst dir dabei nur, dass Sie einfach nicht sparen sondern alles sinnlos verprassen. Und wenn du weißt, du musst nicht mehr arbeiten, aber dein Geld reicht auf der anderen Seite eben nicht, um wie die multi-Millionäre ständig durch die Welt zu jetten.
Realistisch mit all den möglichen Vor- und Nachteilen beschrieben. Über eine Rückkehr ins Berufsleben habe ich mir ehrlich gesagt nur am Anfang kurz mal Gedanken gemacht, aber mittlerweile bin ich möglicherweise einfach schon zu lange draußen. Dieses Jahr wird sich meine freiwillige Arbeitslosigkeit zum 10. Mal jähren. Vielleicht kann ich wie Arno Dübel 3 Jahrzehnte schaffen. :-D
Wer einen hochqualifizierten und deshalb auch gut bezahlten Job hat, wird kaum einmal für eine paar Jahre aussteigen und dann wiederkommen können. Dafür ist die Veränderungsgeschwindigkeit der heutigen beruflichen Welt zu groß. Man fängt dann wieder von unten an oder sogar in einen McJob kaum über Mindestlohn.
Das ist ja das Problem vieler hochqualifizierter Frauen, die nach der Kinderpause, wenn sie zu lang ist, kaum wieder Fuß fassen können und die deshalb in keine Toppostionen kommen.
Manche Firmen lassen Sabbatjahre zu.
„Die Masse betrachtet dich als faul, exzentrisch oder ungewöhnlich. Klar sind es Vorurteile. Aber so denken Chefs.“
Vorurteile über Chefs? Der Privatier der für mich arbeitet ist top, fleissig und super offen und ehrlich! ;-)
Menschen sind es von klein auf gewohnt, Dinge zu machen, die man von ihnen erwartet. Deshalb ist der Zustand „Arbeitnehmer“ allgemein akzeptiert.
Dabei gibt es heute soviele Möglichkeiten, Geld zu verdienen, ohne sich dem Sklaventum zu unterwerfen. Und lukrativer ist es allemal.
Mit einem finanziellen Polster können das auch die weniger harten Charaktere.
Kleines Beispiel: Ich muss keine Bewerbungen schreiben, die Kunden kommen zu mir. Damit ist man automatisch in der besseren Verhandlungsposition.
Fleiss ist der Schlüssel.
Aus dem Job komplet aussteigen und nach 5 bis 7 Jahren wieder einsteigen können wird nicht klappen. Daher sagr ich auch allen Paaren mit Kinderwunsch es wäre sinnvoll wenn Mami zwei bis drei Tage arbeiten könnte.
W“die Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zurecht ein Sklave.“
Dieser Satz hat mir häufig geholfen wenn ich Entscheidungen im Leben zu treffen hatte. Sei es der Job oder andere Dinge. Man kann nicht alles haben, man muss wissen wohin man will.
Da zähle ich mich zu den 80%. Meine freiberuflichen Tätigkeiten bereiten mir große Freude. Denke noch lange nicht ans Aufhören. Freiheit und Selbstbestimmung sind mir sehr wichtig. Und da sich mein Einkommen aus fünf Quellen speist, bin ich sehr beruhigt. Dazu das Portfolio mit seinen steten Zuflüssen im Rücken – wunderbar.
Die Anfangszeit war aber nicht ohne, das darf man nicht verschweigen. Man muss hart ranklotzen, um sich seinen Status zu erarbeiten.
@ Bruno
Das ist ja sehr cool mit Afrika. Finde ich klasse. Ärzte ohne Grenzen?
@ Krall
Zunächst einmal gestehe ich gerne zu, dass es zu diversen „Finanzunfällen“ kommen kann. Allerdings bin ich viel zu ahnungslos, um mir ein abschließendes Urteil zu erlauben. Und seien wir ehrlich, auch die Experten stochern nur im Nebel. Vermutungen, Meinungen, Prognosen und Spekulationen. Kann alles so kommen oder eben ganz anders. Niemand weiß genaues. Niemand kann alle Umstände in seiner Gänze erkennen und strikte Kausalzusammenhänge hervorsagen.
Mir geht es auch um etwas ganz anderes. Inwiefern beeinflusst das Geschwafel dieser Experten meine Anlagestrategie? Ganz einfache Antwort: Überhaupt nicht. Nicht die Bohne.
Dieses ganze (finanz-) politische Gedöns (ich nenne es die Makrobene) ist völlig unerheblich für eine intelligente, langfristig orientierte Anlagestrategie.
Wer ist und was tut der amerikanische Präsident? Was passiert in der Straße von Hormus? Wie verläuft der Brexit? Bekommen wir eine Pipeline nach Rußland? Zahlen die Griechen ihre Schulden? Wer regiert Italien? Wie lange läuft QE? Handelszölle noch und nöcher? Was treiben FED und EZB?
Wer sich anhand dieser Fragen auf kurzsichtige, emotionsgetriebene Handlungen einlässt – und die Experten tun ja immer so, als wären diese Fragen für den Börsenerfolg ganz, ganz wichtig – wird mit einer unterdurchschnittlichen Performance „belohnt“. Wer dagegen einfach konkrete Aktien untersucht (ich nenne das die Mikroebene) und sich auf den Kauf von Unternehmen mit starken Bilanzen, starkem Geschäftsmodell, starken Marken und starken Ergebnissen konzentriert (oder eben gleich den Index zeichnet ;) ), wird mit überdurchschnittlichen (ja, okay, durchschnittlichen ;) ) Renditen belohnt.
Ich höre da lieber auf die Meister der Börse. Fisher, Buffett, Lynch. Sie haben sich nie um Konjunkturprognosen, Finanzpolitik, FED-Entscheidungen und Weltuntergangsstimmung geschert. Sie haben sich die Depots mit wundervollen Unternehmen vollgeladen. Darum geht es.
Disney
Umsatz 1998: 23 Mrd Dollar
Umsatz 2008: 38 Mrd Dollar
Umsatz 2018: 59 Mrd Dollar
Nettogewinn 1998: 1,9 Mrd Dollar
Nettogewinn 2008: 4,4 Mrd Dollar
Nettogewinn 2018: 12,6 Mrd Dollar
Wen interessiert da jetzt der ganze Makrokram, der in diesem Zeitraum stattgefunden hat? Wir reden hier immerhin vom Dotcom-Desaster und der größten Finanzkrise seit Dekaden.
Typen wie Krall sind gefährlich, weil sie den Anleger zu unüberlegten und leichtsinnigen Fehlhandlungen verleiten, die das Depot zerschießen. Da muss schon mal ein Späßchen erlaubt sein. :)
@Nico Meier,
warum sollte das sinnvoll sein? Um die Kinder in eine Krippe abzuschieben so dass die Erziehung jemand anderes erledigt? Zudem kostet die Krippe genauso viel wie Mami an zwei bis drei Tagen nach Hause bringt.
Vielleicht sollte man die Bedürfnisse des Kindes auch ein wenig in die Lebensplanung mit einbeziehen und Kinder nicht nur in die Welt setzen weil man das halt so macht. Ein Kind braucht in den ersten Lebensjahren nichts aber auch gar nichts ausser Zeit mit seinen Eltern.
In Deutschland ist die Rückkehr in die Arbeitswelt aus Arbeitnehmersicht sehr gut geregelt. Nach genommener Elternzeit kann man wieder im Unternehmen Fuss-fassen .. vielleicht nicht auf derselben Stelle wie zuvor aber eine Beschäftigungsgarantie gibt es.
@ Tim
Schöner Artikel. Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ein Vermögen schafft für mich Freiheiten, aber es hängt vom eigenen Sicherheitsempfinden ab. Dieses ist vermutlich bei einigen im Forum inklusive mir recht hoch. Man benötigt nicht ein Vermögen um den Job zu wechseln, in Selbstständigkeit zu gehen, in ein anderes Land zu gehen usw. Das schaffen die meisten Menschen auch ohne beträchtliches Vermögen. Für mich wäre es allerdings nichts.
@ Bruno
Euer Plan mit Afrika klingt interessant und aufregend. Muss es die 100% Entscheidung sein? Vielleicht könnt Ihr auch ein paar Monate nach Afrika und dies über Jahre durchführen. Vielleicht kann sich Deine Frau mit einem solchen Modell auch für den Zeitraum freistellen lassen. Ich kenne auch zwei Ärzte, die bei Ärzte ohne Grenzen gelegentlich arbeiten. Falls Du als Beispiel nur 3-6 Monate nach Afrika gehst so kann die Firma weiterlaufen. Du brauchst nur eine Vertretung für einen überschaubaren Zeitraum. Du könntest ja auch an seltenen strategischen Meetings teilnehmen.
Mit dem Ansatz könnt Ihr auch prüfen, ob es das richtige für Euch ist, die Firma kann weiterlaufen und Ihr seid nicht zu lange von den Kindern weg. Falls der Aufenthalt etwas länger ist und Du mal in die Schweiz musst kannst Du es absetzen, falls die Firma noch läuft.
Ich finde Deinen Schritt auch mutig und interessant. 42sucht21 hat letztens geschrieben, dass man in den Jahren 40-55 sehr gut verdient bei verhältnismäßig wenig Herausforderung. Dem kann ich nur zustimmen, allerdings möchte ich auch nicht über Jahrzehnte etwas Fortsetzen was gut läuft, aber nur noch in Routine abgespult wird. Das ist keine leichte Entscheidung. Ich möchte einfach genug Vermögen, dass ich hier wirklich frei entscheiden kann.
@YD
In der Schweiz gibts klägliche 14 Wochen Mutterschaftsurlaub.
Meine Mutter hat Kurse gegeben für arbeitslose Mütter die nach 4-10 Jahren Arbeitsabwesenheit wieder in den Beruf einsteigen wollen. Gerade bei Frauen mit guter Ausbildung war eine Rückkehr nicht möglich weil sie zu viel verpasst haben. Ist sicher nicht befriedigend für eine gutqualifizierte Mutter am Schluss an einer Kasse an der Tanke zu landen.
Es werden auch viele Ehen geschieden daher halte ich es für sehr wichtig, dass auch die Frau ein Bein im Arbeitsleben behält.
Die beiden Kinder meiner Schwester sind zwei Tage in der KiTa und die freuen sich immer sehr auf diese Tage.
@Freelancer Sebastian
Nein beim roten Kreuz, sie operiert primär grauer Star (extrem häufiges Vorkommen), Kinder und Erwachsene. Eine OP kostet 50-70$, danach sehen die Leute wieder. Sie sagt auch sie macht das nicht ehrenamtlich, bekommt den Lohn einfach nicht mit Geld sondern mit Freude der Leute. Nichts schöneres! Sie war auch schon dort in der Ausbildung zur Fachärztin und will nun auch etwas zurückgeben.
moin zusammen,
sicherlich bekommt man nach einer langen Auszeit nur erschwert in fachlich anspruchsvollen Job`s wieder einen Fuß auf den Boden.
Aber wenn alle Stricke reißen, und man nach längerer Zeit wieder in die Arbeitswelt zurückkehren muss, kann man selbstverständlich auch ein Job an der Tankstelle annehmen oder bei Lidl an der Kasse ein paar Kröten verdienen.
Es ist halt so wie in Hollywood. Rocky musste sich auch mühsam an die Weltspitze zurückkämpfen.
Allerdings sollte man auch, wenn man schon einmal finanziell Frei gewesen ist, über die nötige finanzielle Intelligenz verfügen um schnell(er) wieder Fuß zu fassen.
@ Freelancer Sebastian
„Ich höre da lieber auf die Meister der Börse. Fisher, Buffett, Lynch. Sie haben sich nie um Konjunkturprognosen, Finanzpolitik, FED-Entscheidungen und Weltuntergangsstimmung geschert. Sie haben sich die Depots mit wundervollen Unternehmen vollgeladen. Darum geht es.“
Genauso ist es. Gute, noch besser excellente Unternehmen auswählen, die langfristige Entwicklung beobachten und dabeibleiben, wenn die Entwicklung stimmt..
Eigentlich sehr einfach, aber anscheinend schaffen es nur wenige. Die meisten lassen sich von dem täglichen „Finanz- und Börsengequatsche“ von ihrem Weg abbringen.
Klar ist, die Medien brauchen täglich viel neues „Futter“, sie müssen ja immer über etwas berichten. Und der Finanzindustrie ist das sehr recht. Schließlich verdienen sie nur Geld, wenn die Anleger „zittrig hin- und her investieren“. Von B&H-Anlegern werden sie nicht reich.
Wer es schafft, stur seinem Plan zu folgen, wird fürstlich belohnt. Mein Depot steht heute wieder auf einem neuen ATH und hat dieses Jahr bereits knappe 22% zugelegt, was einer sehr deutlich 6-stelligen Summe entspricht.
Laßt Euch nicht aus der Ruhe bringen. Unser „Freund“ ist ganz einfach die Zeit. Je mehr man davon noch hat, desto größer wird am Ende der Erfolg sein. „Profis“ haben keine Zeit, stehen immer unter Druck. Heute wird auf eine Aktie „eingedroschen“, doch schon am nächsten Tag kann sie wieder massiv zum Kauf empfohlen werden… Das ist pervers. Aber so läuft „das Spiel“.
Mich interessieren nur knapp 100 Aktien weltweit, die ich in einer Watchlist per Excel überwiegend automatisch verwalte. Nur selten genügt eine Aktie nicht mehr meinen Anforderungen, dann muss sie meine Watchlist verlassen. Ebenso selten kommt eine neue Aktie hinzu.
Gerät nun eine „meiner“ Aktien unter Druck, erhalte ich automatisch gestaffelte Kaufsignale. Das einzige, was ich nun tun muss ist KAUFEN (sofern diese Aktie zu meiner Depotstruktur paßt). Fast immer ist dies der Fall, wenn es nur negative Nachrichten zum Unternehmen gibt und diese Aktie „gehaßt“ wird. Perfekt ist so ein Kauf, wenn die allgemeine Börsenstimmung auch gerade „im Keller“ ist, wie z.B. letzten Dezember, als es wunderbare „Weihnachtsgeschenke“ gab.
Ich wünsche allen viel Erfolg und ein schönes Wochenende.
Die meisten lassen sich von dem täglichen „Finanz- und Börsengequatsche“ von ihrem Weg abbringen.
Ich frage mich, wie man Freizeit/Urlaub ungestört genießen kann, wenn man dauernd auf die neuesten „News“ achten muss.
Ich beobachte auch gerne, wie sich die Märkte gerade entwickeln. Oft denke ich: „Hoppla, ab morgen scheint es keine Aktien mehr zu geben, so verrückt wie die heute kaufen.“ Oder umgekehrt: „Oha, heute sind alle Papiere toxisch, schnell weg damit.“ Und was bleibt nach ein paar Tagen, Wochen,Monaten? War alles nur heiße Luft ;-)
@YD – Ein Kind braucht in den ersten Lebensjahren nichts aber auch gar nichts ausser Zeit mit seinen Eltern.
Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen. Das fängt schon ganz früh an.
Hallo,
ja solche Brüche in Lebensläufen werden gar nicht gern gesehen, genauso, wenn man zu oft oder zu wenig den Arbeitgeber wechselt. :-)
Ich tendiere auch eher dazu die Arbeitszeit zu reduzieren, als den Job komplett an den Nagel zu hängen. Vermutlich auch eine Typfrage, ich bin eher sicherheitsorientiert, vielleicht sogar zu viel, habe auch mehrere Einkommensquellen. Ein Jahr in der Gegend herumzureisen ist eh nicht meins.
Gruß
Fuseboroto
„ja solche Brüche in Lebensläufen werden gar nicht gern gesehen, genauso, wenn man zu oft oder zu wenig den Arbeitgeber wechselt“
Die Zeiten gehören (hoffentlich) bald der Vergangenheit an, es ist langsam vorbei die graue HR-Managerin mit Lesebrille leicht runtergerückt auf der Nase welche nach Methoden des letzten Jahrtausends selektiert.
Wichtig ist doch einfach, dass man Lücken auch erklärt, dass keine Geheimnisse aufkommen, was denn genau passiert ist in diesen Jahren.
Und bezüglich wenn man mal 5 Jahre weg ist kommt man nie mehr zu, also bei mir hat das prima funktioniert und in einer sehr dynamisch wandelnden Branche (IT), ja es hat sogar sehr gut getan. Leute die mal weg waren sind ruhiger, erholt und können wieder Vollgas geben. Natürlich braucht es eine Anlaufzeit, das können insbesondere diverse Weiterbildungen sein, nichts schöneres als Arbeitgeber als top motivierte und gut ausgebildete Kräfte, 50 Jahre durchrackern muss heute nicht mehr sein.
Aber es mag diese HR-Abteilungen geben, die sobald jemand mehr als 1 Monat eine Lücke hat das Dossier gleich schreddert, aber will man da arbeiten?!
Aber eins ist klar, man ist als Arbeitnehmer selbst verantwortlich, ob man den Anschluss wieder schafft, muss sich halt ins Zeug legen, und dies auch darlegen können, z.B. auch in einer erweiterten Probezeit, ein tieferes Einstiegsgehalt als wo man aufgehört hat akzeptieren, oft scheitert es an Mangel an Flexibilität.
Und sorry dass ich hier ab und an auch die andere Seite versuche aufzuzeigen, ich denke das kann nicht schaden ;)
@YD
Die Ansichten bzgl. Erziehung sind unterschiedlich, selbst innerhalb Deutschlands gibt es hier massive kulturelle Unterschiede. Ich möchte meinen Kindern (1 & 3) die tolle Zeit in Krippe und Kita nicht vorenthalten, und bisher hätten wir das gekonnt. Dass meine Frau jetzt (recht schnell) wieder einen anspruchsvollen Job in Vollzeit gefunden hat, ist dann der positive Nebeneffekt. Ich verurteile deine Ansichten nicht – sie sind nur nicht unsere. Dein Unterton hingegen ist schon recht angriffslustig ;-)
@42sucht21
das mag wohl wahr sein – aber meiner Meinung nach nicht in den ersten Lebensjahren (würde sagen 1-3) …
@Slowroller:
Sorry, habe mich wohl etwas im Ton vergriffen. Ich hätte es mir nicht vorstellen können unsere Kinder nach nur einem Jahr in eine Kita zu geben (drei Söhne haben wir: 4Monate / 2,5J / 4,5J).
@YD
wir haben unsere Tochter auch nach 1 Jahr in den Kindergarten gegeben. Sie ist nun schon 4 Jahre alt und ihrer Entwicklung hat das sehr gut getan.
Meine Frau konnte dadurch auch einen unbefristeten Job in Teilzeit anfangen. Wenn es sein müsste, würden wir das wieder machen.
Gruß
A.
Und sorry dass ich hier ab und an auch die andere Seite versuche aufzuzeigen, ich denke das kann nicht schaden
Nein, es schadet nicht. Ganz im Gegenteil ;-)
@YD
Kein Problem – wie gesagt, jeder tickt da unterschiedlich und hat sicherlich auch unterschiedliche kulturelle Prägung und Infrastruktur.
@Rüdiger
Es schadet wenn man mit dem Weg nicht zufrieden ist. Hauptsächlich den Eltern, aber dann auch den Kindern.
@Slowroller: Ich habe auf ein Zitat von @Bruno gepostet. Zu Kindern habe ich mich nicht geäußert.
@Kiev
Ich liebe 100% Entscheide (und auch nur so kann ich richtig runterfahren), dann gibt es Klarheit auch bei Mitarbeitern, aber es gibt noch gewisse Optionen, es kommt eben drauf an wer es dann weiterführt, idealerweise wird es eine interne Lösung geben. Verkaufen ist nicht Priorität 1, ich würde diese Firma gerne noch behalten als Inhaber, aber nicht mehr operativ. 2 Jahre vorher sollte eine Übergabe beginnen, so gibt es kein Stress. Es ist nicht das erste Mal, wo ich sowas mache, von daher bin ich gelassen.
Und strategische Meetings kann man heute sehr gut online halten heutzutage (Videokonferenz). Aber es ist auch geplant dass wir sicher 2x zurückkehren in die Schweiz in diesen voraussichtlich 2 Jahren, über Weihnachten und im Sommer, insbesondere der Familie und Kinder. Die CO2 Bilanz wird dann halt etwas leiden.
Mut braucht es nicht wirklich, finanziell funktioniert das, mein grösstes Bedenken resp. Bedingung an meine Frau war, ich möchte eine Wohnung mit Klima dort, zu heiss mag ich es nicht über lange Zeit, ich kann dann nicht mehr klar denken, obwohl es dort eine angenehmere Wärme ist als beispielsweise in den tropischen Ländern.
@ bojan
Klar, melde dich, wenn du in nyc bist.
@ Kiev
Ja, der Druck nimmt ab mit steigendem Netto-Vermögen bzw. mehreren passiven Einkommensströmen.
Hallo Claus,
welche Unternehmen stehen denn so auf deiner Watchliste?
@Rüdiger
Sorry, man kann hier schonmal durcheinanderkommen ;-)
@Baum / Wasserfilter
Also das System sieht schon gut durchdacht aus…. ca 120eur im Jahr sind jetzt auch nicht DIE Kosten am Ende. Flasche Wasser wäre um Faktor 5-8 teurer.
Schmeckt das Wasser euch durch die Filterung anders (frischer oder so)?
-M
Ein weiterer Zeit-Artikel zum Thema: https://www.zeit.de/arbeit/2019-09/rente-40-fruehrente-fire-bewegung-sparsamkeit-ruhestand-lebensfreude :-)