Was bei uns Deutschen falsch läuft: Die Masse denkt ans Konsumieren, ans Schuldenmachen. Wenige Menschen investieren langfristig sinnvoll. Dabei wäre es besser. Denn die Rente ist lausig

Der Bitcoin ist zu einer heißen Spekulation geworden. Er hat viele Zocker auf dem Papier reich gemacht.
In Deutschland haben breite Bevölkerungskreise nichts mit der Börse zu tun. Die Deutschen meiden den Aktienmarkt wie der Teufel das Weihwasser. Die Börsenrallye macht die Reichen reicher. Aber die Unter- und Mittelschicht profitiert kaum. Sie liebt Sparbücher, Festgelder und Bausparverträge.

Das führt dazu, dass die Deutschen in Verbindung mit dem typischen konsumorientierten Verhalten lange Arbeiten müssen, bis sie endlich in den wohlverdienten Ruhestand können. Manch ein Mauerer hat nach 40 Jahren Arbeit eine Rente von nur 900 Euro zu erwarten. (Ein „Blog“-Leser und Youtube-Zuschauer berichtete mir, dass er nach 40 Jahren auf dem Bau rund 800 Euro Rente erwartet. Sein Kommentar war bitter.)

Du kennst bestimmt Menschen in Deiner Familie oder Umfeld, die bis ins hohe Alter gearbeitet haben. Sie haben schwere Zeiten mitgemacht. Und hatten am Ende wenig Zeit, um die Welt zu genießen. Vielleicht trifft das sogar auf Deine Eltern zu. Magst Du Dich auch Dein gesamtes Leben lang abrackern? Ich nicht.

Jetzt warnen wieder einige vor dem nahestehenden Crash, weil neue Rekorde an der Wall Street und in Frankfurt geknackt wurden. Ja, ein Crash kann jederzeit passieren. Ich bleib aber cool. Meine Prognose ist: Zuerst geht die Börse rauf. Dann geht sie runter. Dann geht sie rauf. Dann runter. Am besten ist es während dieser Achterbahnfahrt an Bord zu bleiben, so verrückt es klingt. Denn das genaue Timing bekommt ein Anleger niemals immer hin. Daher ist das Beste: Immer die Nerven zu behalten.

Der typische Privatanleger verhält sich aber anders. Er wird nach Jahren der Rallye von der rauschenden Börsenparty angelockt. Er steigt oben ein. Wenn die Kurse dann zu beben beginnen, sucht er das Weite. Er steigt zu niedrigen Kursen aus. Er behält das verbliebene Cash auf dem Giro-/Festgeldkonto. Er wartet ab, bis sich der Staub gelegt hat. Er wartet weiter ab, bis sich die Stimmung aufhellt. Er traut aber noch immer nicht der Erholung. Er geht erst wieder an Bord, wenn es fast zu spät ist. Es ist eine Tragödie.

Daher machen Profis wie Warren Buffett, Familie Klatten, Quandt, Sixt, Fielmann, Henkel, Porsche, Piech, Hopp, Gates, Walton, Siemens… im Prinzip alle „Buy and Hold“.

In dem Wall-Street-Film mit Michael Douglas heißt es so schön:

„Die Bullen machen Geld. Die Bären machen Geld. Die Schweine werden geschlachtet.“

Mit den Schweinen werden die Unerfahrenen umschrieben:

Nun rennt die Meute in Krypto-Währungen. Die Kurse von Bitcoin und die anderen digitalen Zahlungsmittel eilen von Rekord zu Rekord.

Wenn ich für meine finanzielle Freiheit spare, mache ich das mit langfristig soliden Investments. Jedenfalls meide ich besonders heiße Spekulationen. Immer weitere Bevölkerungskreise investieren in Bitcoin und Co, was mich irritiert. Ich habe nichts gegen den Bitcoin. Ich halte den digitalen Taler für eine geniale Erfindung. Es können viele Probleme in der Finanzwelt mit Bitcoins (und den Alternativen) in der Zukunft gelöst werden. Mit der Technologie zumindest dahinter. So lassen sich internationale Transaktionen im Handumdrehen erledigen. Es funktioniert wie eine Art Email, die verschickt wird. Keine nervige Kontoangaben des Empfängers sind mehr nötig. (Ich hasse diese langen IBAN-Nummern wie die Pest.)

Für mich bleibt ein Bitcoin aber eine Spekulation und kein Investment. Es ist eine Wette. Eine Art Kasino. Es ist eine Massenhysterie ausgebrochen. Jeden Tag gibt es neue Jubel- oder Horrormeldungen. Die Preisschwünge sind abenteuerlich. Menschen, die schnell reich werden wollen, rennen in die Arena. Und das ist das Problem. Es gibt Leute, die nehmen Hypotheken auf, um Bitcoins zu kaufen. Das ist absurd. Allein das sollte jedem eine Warnung sein. Man verwettet doch nicht Haus und Hof auf so etwas? Die meisten verstehen die Technologie nicht einmal dahinter.

Wenn Du Bitcoins kaufen willst, tue es. Aber setze nicht mehr Geld ein, als die im schlimmsten Fall bereit bist, zu verlieren.

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Hoanganh
6 Jahre zuvor

„Ich werde Ihnen erklären, wie Sie reich werden. Schließen Sie die Türen. Seien Sie ängstlich, wenn andere gierig sind. Und seien Sie gierig, wenn andere ängstlich sind.“

„Der Unterschied zwischen erfolgreichen Menschen und wirklich erfolgreichen Menschen ist, dass wirklich erfolgreiche Menschen zu fast allem nein sagen.“

„Ich habe viele Menschen an Alkohol oder Fremdfinanzierung — also Geld, das von anderen für einige Investitionen geliehen wird — zugrunde gehen sehen. Man muss sich in dieser Welt eigentlich kein Geld leihen. Wenn Du smart bist, wirst Du auch eine Menge Geld machen können, ohne Dich zu verschulden.

– Warren Buffett

Das trifft vor allem Bitcoin zu.

Schon bei Facebook hat „Ex-Studentin“ gesagt:

„Ich bewundere Leute, die ein hohes Risiko eingehen und zu ihrer Entscheidung stehen. Zum einen hatten manche den Mumm, mehrere 1000 Dollar zu investieren und ebenso haben sie die Coins gehalten. Andere hätten den Gewinn vorher liquidiert. Die Frage ist aber tatsächlich, wie nachhaltig das System ist. Bitcoins erinnern mich mehr an Sammlerstücke als an eine Währung. Sofern jemand mehr Geld zahlt, ist alles gut. Aber lässt das Interesse nach, sind Bitcoins vielleicht schnell wertlos.“

Aus diesen Grund werde ich aussteigen. Investiert habe ich seit 2015. Wegen hohe Risiko (Nicht nur wegen Spekulation, sondern wegen Sicherheit) werde ich nicht mehr tätigen. Dort gibt es viele Wegelagerer, die nicht anderes zu tun haben, als um das Geld zu erleichtern.

Aus steuerrechtlichen Gründen warte ich bis Dezember 2018 ab, um steuerfrei davonzukommen, stelle Anträge auf Steuerbefreiung gemäß §23 EStG (Deutschland) und in Anschluss ab in die Aktien-ETF.

Danach nie wieder.

Dennoch habe ich in Sachen Bitcoin gute Erfahrungen gemacht. Dieser Währungen bricht sehr viele Konventionen und bietet Pseudonymität. Durch hohe Nachfrage ist das Wert deswegen gestiegen und die Neureichen profitieren davon. Ein Traum von schnellen Reichtum ist das jedoch nicht.

Schöne Grüße aus München, Bayern

Satoshi
6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich bin Anfang 30, Informatiker und habe meine ersten Bitcoins im Jahre 2011 für etwa 3$ pro Coin gekauft.

Auch damals wurde schon fleißig vor einem Crash gewarnt, der dann kurze Zeit später bei einem Kurs von 30$ auch tatsächlich eintrat und der Bitcoin auf unter 1$ crashte. Ich habe mich davon nicht berirren lassen und einfach (so wie du es hier auch empfiehlst) weiter gehalten bzw. nachgekauft und bin damit, aus heutiger Sicht, ganz gut gefahren. Den letzten Aufschwung (1000 -> 20.000$) habe ich nicht voll mitgenommen, stattdessen habe ich laufend gegen Welt-ETFs gerebalanced.

Auch wenn ich als Informatiker die Technik hinter Bitcoin (Blockchain) sehr gut verstehe und an eine rosige Zukunft glaube, würde ich niemandem empfehlen jetzt mit einem großteil seines Vermögens einzusteigen, schon garnicht mit geliehenem.

Chris Christen
6 Jahre zuvor

Tim, wie recht du doch hast.

6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich habe auch einen Teil meines Vermögens über diverse verschiedene Kryptowährungen diversifiziert. Insgesamt aber auch nur 3% meines Gesamtvermögens. Mir ist aber auch bewusst, dass diese Blase jederzeit platzen kann und die Party irgendwann vorüber sein könnte. Aus meiner Sicht spricht aber nichts dagegen, wenn man sich an dieser Spekualtion mit ein wenig Geld beteiligt. Man darf nur nicht gierig werden und Haus und Hof dafür verkaufen, das wäre einfach nur dumm.

Ich habe in den letzten 6 Monaten eine monatliche Rendite bei meinen Kryptos von etwa 80% pro Monat gemacht. Auch hier verfolge ich stur Buy and Hold. Allerdings kaufe ich jetzt auch nicht mehr nach, sondern halte nur noch.

Falls ich hier in einigen Jahren wirklich mal einen signifikanten Gewinn realisieren kann, wird der natürlich direkt in mein langfristiges Aktiendepot gesteckt.

Wenn man weiß worauf man sich dabei einlässt, seine Erwartungen sowie das Risiko gut managed, spricht doch nichts dagegen es zu versuchen.

Viele Grüße.

Michael

6 Jahre zuvor

Eine breite Diversifikation macht Sinn. Buy ans Hold macht Sinn.

Trading macht Sinn.  Die Mischung macht’s aus…

Es kommt die Zeit, wo sich der Monsterhype wieder normalisieren und das gute alte KGV  wieder Relevanz haben wird. In diesem Sinne das Allerbeste!

 

6 Jahre zuvor

@Hoanganh

Danke fürs Zitieren. Ich habe keine Kryptowährungen, weil ich den Mehrwert einfach nicht verstehe.

@all

Ich habe folgende Zweifel an dem System:
1. Man kann damit nicht im Alltag zahlen (Miete, Stromrechnung, Essen etc.).
2. Je nach Währung dauern die Zahlungsvorgänge sehr lange.
3. Bitcoin und Co. sind nicht wertstabil. Wie soll das alltagstauglich sein?
4. Wieso sollten Kryptowährungen besser sein als das Geld des Staates, in dem ich lebe? Es gibt keine Einlagensicherung, kaum Schutz vor Kriminalität und mangelnde Akzeptanz. Was kann z.B. meine Oma damit anfangen?
5. Was würde passieren, wenn alle Spekulanten sich mit Bitcoin eingedeckt haben und keiner beim Schneeballsystem mehr nachrückt? Dann hat jeder ein paar 1000$ Dollar Bitcoin in der Wallet. Was macht man dann damit, wenn keiner einem „echtes“ Geld dafür geben möchte?
6. Wieso sollte jeder Staat nicht irgendwann eine eigene virtuelle Währung einführen, wodurch alle anderen „unabhängigen“ nichtig werden?

Ich sehe durchaus Vorteile als Zwischenwährung, da man so vor dem Staat Gelder verheimlichen kann, z.B. vor der Steuer, im Falle einer Privatinsolvenz etc. Aber dafür nutzen Leute normalerweise physische Werte, da diese wertbeständiger sind. Ich möchte keine Wette abschließen, wo der Bitcoin in 10 Jahren steht. Als Spekulation natürlich eine Beimischung für Wertanlagen. Aber 100% meiner Altersvorsorge möchte ich nicht in der Form angelegt haben.

Für die, die sich damit besser auskennen: Tut mir leid, falls ich Begriffe falsch verwende. Aber mir fehlt es an Interesse/Glaube, um mich näher mit dem Thema auseinander zu setzen. Wer jedoch einen Artikel dazu hat, wo meine Kritikpunkte erklärt werden, wäre ich dankbar.

6 Jahre zuvor

Die Derivate-Bubble könnte die nächste Baisse auslösen.

Die Marktkapitalisierung aller weltweit derzeit gehandelter Derivate soll sich zwischen 600 und 900 Billionen USD bewegen und damit mehr als zehn mal so groß sein wie der Aktien bzw. Anleihenmarkt…
http://www.financeblog.at/…-sind-die-boersen-der-welt-im-vergleich/

Vergleich Marktkapitalisierung:
Gold vs. Kryptoassets
~7000 MRD : ~750 MRD
http://www.fool.de/2017/08/22/…-500-und-dem-amerikanischen-dollar/
http://www.fool.de/2017/12/17/…marktwert-aber-nicht-wegen-bitcoin/

Von dem her stellt sich die Frage: welches Asset übernimmt zukünftig die Rolle des „Wertspeichers“ bzw. wo fließt das frei gewordene Geld hin?

 

Solide Aktien, Gold und Bitcoin?

 

Die Glaskugel kennt niemand…aber was ist der „Wert“ eines Bitcoin?

Aktuelle Basisdaten:
coinmarketcap.com/all/views/all/
278 MRD Marktkapitalisierung bei ca. 15 MIO User =>
blockchain.info/de/charts/my-wallet-n-users
gespeicherte Geldmenge pro User: ~18500$
Userwachstum pro Monat ~1-2MIO weiter steigend…

Kurs ist primär abhängig vom Userwachstum und der Frage, ob und wielange die „Wertspeicherfunktion“ erhalten bleibt, nachdem es aktuell schon recht einfache Wallets mit Prepaidkartenfunktion gibt, um mit Bitcoin in Euro einkaufen zu können…

Hoanganh
6 Jahre zuvor

@Ex-Studentin

Zu deiner Fragen kläre ich sachlich auf.

1. Es ist fast unmöglich, im Alltag zu zahlen. Zwar bieten Restaurants, Bar, Imbissbuden, Online-Shop usw an. Trotzdem ist es zu schwierig.

2. Ja, es stimmt. Als Insider kläre ich auf, dass es leider Gebührenabhängig ist, wenn man es schnell überwiesen bekommt. Je teurer, desto schneller.

3. Wegen schwankenen Kursen ist es kaum Alltagstauglich.

4. Da es Wegelagerer lauert, bestätige ich. Zudem sind die Kurse volatil und die Investition sehr riskant. Ich habe es nur getan, weil ich mich in diesen Gebiet besonders gut auskenne.

5. Dann würde es deine Zitat bestätigen.

6. Russland und Venezuela praktizieren es bereits. In Deutschland wird derzeit die Deutsche eMark ausprobiert. Ob die Deutsche Bundesbank es anerkennt, ist noch ungewiss.

7. Vor dem Staat Geld verheimlichen kann man nur innerhalb der Bitcoin Netzwerk mittels Verschleierung. Wird dieser bei der Bank gegen z.B Euro getauscht, haben die Finanzbehörden wieder Zugriff. Abgesehen die USA, sofern es sich um einen Geschäftskonto einer Firma handelt. Dennoch, seit dem Amoklauf von Moosach (Olympiaeinkaufszentrum München) sind die Sicherheitskräfte verstärkt im sogenannten Darknet präsent. Genau das tut die bayerischer Innenminister Joachim Herrmann bereits. Die Ermittlungsbehörden werden alles zur Tage fördern.

8. Als Altersvorsorge lehne ich ab. Dazu hat Tim die Aktien und Aktien-ETF kombiniert mit automatischer Sparplan empfohlen.

Daniel
6 Jahre zuvor

Ich werde, schon allein weil mich als Informatiker das Thema interessiert, ab 2018, also diesem Jahr, ca. 1-2%, also 2000-3000€ in die für mich definierte Asset-Klasse Kryptowährungen packen. Ich kann nicht entscheiden ob es Bitcoin, Ether oder was auch immer wird, deswegen kaufe ich die größten Währungen zu gleichen Teilen, ETF Prinzip halt.

Dr. Julian Hosp hat das einmal schön auf Youtube gesagt. Das, was wir momentan erleben ist so etwas wie der neue Markt. Es ist völlig intransparent was sich durchsetzt. Aber etwas davon wird bleiben. Damals waren es Amazon und Goolgle. Bitcoin wird vielleicht gehen, aber eine andere Kryptowährung wird bleiben. Und diejenige wird dann wohl ziemlich durch die Decke gehen. Es fällt schwer nicht in Gier zu verfallen, es ist wie ein beschleunigter, gehebelter Aktienmarkt. Ich denke aber, dass ich gut daran tue auch diese Kryptowährungen als eigene Asset-Klasse zu begreifen und auch darin irgendwie, und wenn es nur ein kleiner Teil ist, investiert zu sein. Bei Rohstoffen usw. bin ich es ja auch.

Über die Preise kann man momentan schlecht spekulieren, diese basieren größtenteils auf Hoffnung darauf dass ein Wert entsteht der jetzt noch nicht da ist. Um aber bei Herrn Dr. Hosp zu bleiben. Auch damals wurde Facebook und Google belächelt weil es Firmen waren die zum ersten Mal nicht wirklich etwas Materielles beinhalteten sondern eine Idee verkauft haben. Heute lächelt niemand mehr über diese Firmen.

Für mich bleibt es aber auch eine Spekulation. Das Geld was dort investiert ist, ist von mir mental abgeschrieben.

6 Jahre zuvor

Die Doku ,,Tod auf Raten“ über Konsum und Schulden ist zwar schon ein paar Jahre alt, aber ich bin erst vor Kurzem auf sie gestoßen und wahrscheinlich kennt sie noch nicht jeder. Nach meinem Geschmack ist sie etwas zu links gehalten, weil mir darin die Eigenverantwortung der Menschen zu kurz kommt, aber man kann sie gut ansehen: https://youtu.be/yI4afZ8NdLY

Die Doku ,,Requiem für den amerikanischen Traum“ von Noam Chomsky hat mir ebenfalls ganz gut gefallen, weil sie zum Nachdenken anregt und Chomsky bei mir keinen typisch linken Eindruck (stumpf, dumpf und platt) hinterlässt, wie er leider hierzulande zu oft anzutreffen ist: https://youtu.be/V8hJ_5w-ZB8

Zur Zeit lese ich ,,Warum wir uns die Reichen nicht leisten können“ von Andrew Sayer. Der Titel verrät zwar schon, wohin die Reise gehen soll und es ist sicherlich nicht alles falsch, was er schreibt, aber mir ist es ebenfalls etwas zu links gehalten. Ansonsten ist es sehr spannend und informativ zu lesen.

An Filmen habe ich mir als letztes ,,Das Geld anderer Leute“ mit Danny DeVito aus 1991 angesehen. Die Handlung ist wirklich süß gemacht und es gibt sogar ein glückliches Ende. ;-)

Stefan
6 Jahre zuvor

Hallo an alle!

Ich bin neu hier und weiß nicht ob das Buch schon mal erwähnt wurde: „The Millionaire next door“. Eine Studie die sich mit Gewohnheiten von echten Millionären beschäftigt. Sehr empfehlenswert. Sehr häufig sind Leute die reich aussehen nicht reich.

Satoshi
6 Jahre zuvor

@ Tim:

Vielen Dank.

Nein, die Identität ist nach wie vor unbekannt. Und das ist denke ich auch besser so für den / die Erfinder.

@ Jenny

1. Das Stadium in dem wir uns gerade befinden ist noch zu früh, um von einer Massenadaption zu sprechen. Das wird deutlich wenn man bedenkt, das Kryptowährungen gerade einmal 9 Jahre alt sind. Ich behaupte mal das 9 Jahre nach Erfindung des E-Mail Protokolls noch kaum jemand per E-Mail erreichbar war, geschweige denn in der Lage war E-Mails zu versenden. Dafür wäre es notwendig gewesen die entsprechenden Kommandozeilenbefehle zu kennen. Das macht E-Mails aber, aus Heutiger Sicht betrachtet, nicht schlecht. Zu deinen genannten Beispielen kann gesagt werden das es bereits Heute möglich ist, Essen und Strom in Bitcoins zu bezahlen, wenn auch sehr eingeschränkt: https://www.enercity.de/privatkunden/service/bitcoin/index.html https://www.lieferando.de/blog/mit-bitcoins-essen-bestellen/

2. Das stimmt, und zudem sind gerade Bitcoin Zahlungen aktuell vergleichsweise teuer. An den Lösungen wird rund um die Uhr gearbeitet – Stichwort Lightning Network und Payment Channels. Sobald diese Technologien stabil nutzbar sind, wird es möglich sein quasi zum Nulltarif in Echzeit Transaktionen durchzuführen.

3. Das sind Edelmetalle auch nicht, sie erfüllen aber trotzdem ihren Zweck. Es gibt aber auch Coins die an den US Dollar gekoppelt sind, z.B. Tether. Für mich wäre das aber eher ein Verlustgeschäft, da der Dollar ja bekanntermaßen jeden Tag an Wert verliert.

4. Wenn du mit dem staatlichen Währungssystemen zufrieden bist, sehe ich aktuell keinen Grund warum du auf alternativen ausweichen solltest. Ich persönlich finde es beunruhigend das jeder existierende Euro und jeder Dollar aus dem nichts geschaffen wurde. Oder anders gesagt, jeder Euro in Deinem Portmonee hat irgendjemand in Form von Schulden erschaffen. Würde jeder (Privatpersonen, Unternehmen, Staaten) seine Schulden begleichen, hätte gleichzeitig auch jeder einen Kontostand von 0 Euro.

5. Aus meiner Sicht gibt es zwei Personengruppen die Kryptowährungen kaufen. Die, die keine Ahnung von der Materie haben, nur den Kursverlauf sehen und schnell reich werden wollen und die die die Technik dahinter verstehen und mit den bisherigen Währungen aufgrund der in 4. genannten Nachteile nicht zufrieden sind. Wenn die erste Gruppe aussteigt wird das kurzfristig sicherlich deutliche Auswirkungen auf den Kurs haben. Langfristig würde ich aber eher erwarten das sich ein eigenes Ökosystem aus der Personengruppe zwei bildet und Menschen direkt in Coins bezahlt werden und Güter und Dienstleistungen damit erwerben können ohne den Umweg über „echtes“ Geld gehen zu müssen.

6. Der Grund warum Bitcoin erfunden wurde war genau der ein unabhängiges System zu schaffen. Insofern würden zentralisierte „Gov-Coins“ aus meiner Sicht zu keiner Konkurrenzsituation führen. Es steht jedem frei seinen eigenen Coin zu erschaffen. Dieser wird jedoch nur dann wertvoll wenn es Menschen gibt die diesem Coin einen Wert beimessen.

Patrickant
6 Jahre zuvor

;

Das ist aber eher ein Problem des Nikkei und nicht das von ETFs.

Und unabhängig davon, wer seit des Crash von 89/90 bis heut’ eingestiegen, der kann sich wohl dennoch kaum beklagen. :)

GERD
6 Jahre zuvor

Was häufig vergessen wird ist das die Schulden des einen das Vermögen des anderen sind. Kein Reichtum ohne Armut

Felix
6 Jahre zuvor

Echt: Wenn ich sparsam lebe, mein selbst verdientes Geld, das mir Vater Staat nach Abzug von 40 % Steuern gnädigerweise belässt, nicht für üppige Urlaube, teure Autos und schicke Klamotten raushaue, sondern auf die hohe Kante lege und auf längere Sicht mir damit ein gewisses Vermögen aufbaue, wird jemand Anderes arm. Hätte ich statt dessen alles verkonsumiert und wäre dann im Alter möglicherweise selbst von Armut betroffen, dann wäre es dem Anderen besser gegangen? Eine seltsame Logik.

In Deutschland werden pro Jahr ca. 900 Mrd. EUR für Soziales ausgegeben. Ich bin sicher die neue Regierung schafft die Billionengrenze, sie wird jedenfalls alles dafür tun. Gleichzeit gibt es angeblich oder tatsächlich immer mehr Arme, mehr die auf die Tafel angewiesen sind usw. Fragt eigentlich jemand, wohin diese Transferleistungen eigentlich gehen, wenn das wirklich so wie oben beschrieben ist, muss doch eine gigantische Misswirtschaft, eine komplette Fehlallokation in eben diesem Bereich des Sozialen vorliegen. Wer kümmert sich darum, dass die Sozialindustrie immer weiter anwächst, nach immer mehr Geld verlangt, das den Steuerzahlern abgeknöpft wird und gleichzeitig die Bedürfigkeit wächst. Mir scheint hier gibt es, wie oft bei staatlichen Maßnahmen, siehe etwa Energiewende, BER, Bahn, massiv falsche Anreize. Zu viele haben sich in diesem System eingerichtet und die wirklich Bedürftigen bekommen nicht ausreichend Unterstützung und vor allem Hilfe zur Selbsthilfe. Gleiches gilt für die Entwicklungshilfe.

GERD
6 Jahre zuvor

Des einen Einnahme ist des anderen Ausgabe. Sie werden „reicher“ und ihr Chef der ihren Lohn zahlt wird „ärmer“. Kein Reichtum ohne Armut. Reiche Leute haben so viele Assets die ihnen Geld einbringen ohne das Sie produktiv etwas leisten müssen. Stellen Sie sich z.B. einen Großgrundbesiter in London/München der die ganzen Immobilien geerbt hat vor. Er profitiert von der neuen U Bahn Haltestelle die die Allgemeinheit zahlt weil seine Immobilien teuerer werden. Er kann mehr Miete verlangen. Hat er was zur Produktivitätssteigerung beigetragen? Kaum.

Felix
6 Jahre zuvor

Wenn dem so wäre, würde mich mein Chef die längste Zeit bezahlt haben. Er nimmt natürlich durch den Verkauf der Leistungen, die ich erbringe, mehr ein, als er mir zahlt, sonst würde er das nicht machen. Und derjenige, der die Firmenleistung einkauft, hat auch etwas davon, so geht Tauschhandel. Niemand wird gezwungen, etwas zu kaufen, wenn es ihm zum Nachteil gereicht. Freier Handel bringt Bedürfnisse zum Ausgleich.
Und wenn jemand ein Grundstück in einer Toplage besitzt und ein anderer will es, so muss er halt einen Preis dafür zahlen. Wenn er zu hoch ist, wird er es nicht tun.

Obama
6 Jahre zuvor

Hallo @all:

Hier noch ein Link zu einem passendem Video von Kolja zum Artikel:
https://www.youtube.com/watch?v=TQEZKaKISUY

Alles Liebe !

Christoph
6 Jahre zuvor

Ich kann die Angst vor Bitcoin ,die viele verschiedene Akteure haben nicht wirklich nachvollziehen.

Vor allem Leute die sich für Geld, Internet, Informatik interessieren würde ich dringend empfehlen sich mit Kryptowährungen und Blockchain ein wenig auseinanderzusetzen. Wenn man je nach Budget 50-1000 EUR in Cryptos investiert kann man meiner Meinung nach nicht viel falsch machen. Man muss keinen ganzen Bitcoin kaufen sondern fast beliebig kleine Teile davon sind möglich.

Für Interessierte würde ich die Vidoes von antonopoulos 

und Julian Hosp https://www.youtube.com/user/julianhosp  empfehlen.

6 Jahre zuvor

@Christoph,

so leid es mir tut, ich halte die ganze Coin-Hysterie für eine echte typische Blase.

Die Technologie ist wohl toll, aber die Coins sind sinnlos wie ein Kropf. Das System benötigt eben Geldmenge, die nach Bedarf ausgeweitet und geschrumpft werden kann. Coins wollen genau das nicht sein, und disqualifizieren sich dadurch als nützliche Währung. Es sind lediglich ganz normale Spekulationen.

Einige verdienen sich eine goldene Nase, die dumme Herde wird wieder ihr (echtes) Geld verlieren.

 „However, you are not buying blockchain when you buy bitcoin; you own none of the tech behind it.“ (Opinion: Why bitcoin is worth exactly $0 (and blockchain might be very valuable)

Christoph, wie geht es sonst so bei Dir?

Grüßle

MS

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