Was ist der schnellste Weg zur finanziellen Freiheit? Du hast ein hohes Einkommen. Und keinerlei inneres Verlangen andere beeindrucken zu müssen. Das ist die ideale Kombination für eine hohe Sparrate. Dann kaufst du jeden Monat Aktien oder ETFs. So wirst du erfolgreich sein.
Hier ist mein Video, was ich gestern in New York aufgenommen habe:
Weil es in den Kommentaren oft um das Timing und die besten Aktien geht, möchte ich heute eine Story über einen perfekten Börsentimer vorstellen. Statt einzelne Aktien auszuwählen, setzen die drei Muster-Personen auf einen ETF, der den S&P 500 nachbildet. Sie investieren 40 Jahre lang. Die Geschichte habe ich vom Börsenforum Reddit entnommen.
Das perfekte Timing ist wohlgemerkt gar nicht möglich.
Zwischenfazit: Viel wichtiger ist es stetig zu investieren über Dekaden hinweg. Darauf solltest du dich konzentrieren. Nicht aufs Timing der Börse.
Tiffanys schreckliches Timing
Tiffany ist grottenschlecht, wenn es darum geht, die Börse zu timen. Sie spart 200 Dollar im Monat auf einem Sparkonto und erhält 3% Zinsen. Sie sparte 8 Jahre lang, bevor sie 1987, kurz vor dem Black Monday und dem daraus resultierenden Absturz um 33%, ihr Geld auf den absoluten Markthöchststand anlegte. Aber sie verkaufte nie und begann stattdessen wieder, ihr Geld zu sparen, um das gleiche bei den nächsten drei Börsen-Tops zu wiederholen. Jedes Mal investierte sie den vollen Betrag ihres gesparten Geldes, um den Crash unmittelbar danach zu erleben. Zuletzt hat sie ihr ganzes Geld einen Tag vor der Finanzkrise 2007 angelegt. Bis sie auf dem Höchststand investiert, spart sie immer erst Geld an.
Mit diesem vollkommen schlechten Börsen-Timing hat Tiffany es gar nicht mal so schlecht gemacht. Ihre 96.000 Dollar, die sie in den letzten 40 Jahren gespart und investiert hat, sind jetzt 663.594 Dollar wert. Obwohl sie nur an jedem Börsentop investiert hat, ist ihr großes Vermögen der Haltedauer zu verdanken. Da sie nie verkauft hat, erholte sich ihre Investition und floriert, da sich der Markt zwangsläufig weit über ihre ursprünglichen Einstiegspunkte hinaus erholte.
Brittany kauft im Tief im Gegensatz zu Tiffany
Brittany ist allwissend. Sie sparte ihr Geld auch auf einem Sparkonto mit 3% Zinsen an. Sie sagte den genauen Zeitpunkt der vier Crashs exakt voraus und investierte an diesen Tagen ihr gesamtes gespartes Geld. Einmal investiert, behielt sie ihren Indexfonds und sparte gleichzeitig für den nächsten Börsencrash.
Ich kann nicht oft genug betonen: Den Boden der Börse vorherzusagen ist nahezu unmöglich. Im Jahr 1990, als im Nahen Osten ein Krieg ausbrach, beschloss Brittany, ihr gesamtes Geld an die Börse zu tragen, als der Börsenindex nur um 19% zurückging. Im Jahr 2007 fiel die Börse um 19%. Aber sie wartete ab. Sie stieg erst ein, als die Börse von der Spitze um 56% gefallen war. Für dieses unglaublich perfekte Market Timing wurde Brittany belohnt. Ihre Ersparnisse von 96.000 Dollar sind heute auf 956.838 Dollar angewachsen. Es ist sicherlich eine Verbesserung, aber es ist interessant festzustellen, dass der Unterschied beim Vergleich des absolut schlechtesten Markt-Timings mit dem absolut besten nur ein Plus von 44% ausmacht. Sowohl Brittany als auch Tiffany verzeichnen dank des Kaufens und Haltens eines günstigen Indexfonds den größten Teil ihrer Rendite dem Wachstum der Börse. Die Börse ist eben langfristig eine Gelddruckmaschine.
Sarah – sie automatisiert das Indexsparen
Kommen wir nun zu Sarah. Sie verhielt sich anders als ihre Freundinnen. Sie hat nicht versucht, Börsengipfel oder -täler zu erwischen. Sie beobachtete weder die Aktienkurse noch hörte sie Vorhersagen zum Weltuntergang. Tatsächlich tat sie nur eine Sache. An dem Tag, an dem sie 1979 ihr Konto eröffnete, legte sie automatisch 200 Dollar pro Monat an. Das Geld ging in einen S&P 500-Indexfonds. Dann schaute sie nie wieder in ihr Depot.
Jeden Monat investierte sie von ihrem Girokonto automatisch 200 Dollar in den Indexfonds, unabhängig vom aktuellen Börsengeschehen. Sie hat an jedem Börsenhoch und an jedem Tief investiert. Sie investierte den ersten Monat und den letzten Monat im Jahr und jeden Monat dazwischen. Ihr Geld lag nie auf einem Sparkonto.
Als Sarah in den Ruhestand gehen wollte, meldete sie sich für den Online-Zugriff auf ihrem Depot an. Sie war angenehm überrascht von dem, was sie sah. Ihr langsamer und stetiger Ansatz hatte ihr Depot auf 1.386.429 Dollar gehievt. Obwohl sie nicht die unglaublich perfekte Fähigkeit von Brittany hat, das Tief der Börse jedes Mal perfekt zu erwischen, hat sie besser abgeschnitten.
Zum Rekapitulieren
Der investierte Betrag beträgt bei dem Trio jeweils 96.000 Dollar.
Rat: Kaufe und halte einen S&P 500 Indexfonds stetig. Nicht aufgeben! Weiter machen!
Tiffany (schlechtestes Timing der Welt): 663.594 Dollar
Brittany (bestes Timing der Welt): 956.838 Dollar
Sarah (investiert monatlich automatisch): 1.386.429 Dollar. Hier sind die Zahlen aufgelistet.
Das Vorhalten eines Notgroschens auf einem Tagesgeldkonto für den nächsten Crash zahlt sich nicht aus, wie das Beispiel oben zeigt. Wenn du dir Sorgen machst, ob die Börse zu hoch ist oder nicht, vergiss es. Stetiges Investieren hat eine unglaubliche Kraft. Über lange Zeiträume.
Möchtest du auf den unvermeidlichen Rückgang warten, bevor du dein dein Geld einsetzt, kann das ewig dauern. Und selbst wenn du geduldig wartest, ist das stetige Investieren überlegen.
Hat hier zufällig jemand eine WKN eines ETFs den es seit circa 40 Jahren gibt? Wäre super. Möchte nicht in Finanzprodukte investieren die zufällig kurz nach der letzten Finanzkrise konstruiert wurden.
Cooler Artikel!
Ich hoffe das keine finanztransaktionssteuer kommt. Falls diese beschlossen werden sollte – wer ist dabei in Berlin zu protestieren? Ich bin aufjedenfall dabei… Klima Schutz ist sehr wichtig aber altersvorsorge eben auch!
@Tim
Schöner Beitrag mit erstaunlich kontraintuitivem Resultat.
@Peter J.
Ich halte das nicht für ein wichtiges Kriterium für den Kauf. Aber Sie sollten dann nicht auf 40J bestehen und in den US ansässig werden und Jim Ross’ ETF Spider kaufen, Auflage 22.1. und erster Handelstag 29.1.93 und damit der 1. ETF: US78462F1030
Wenn Sie institutioneller Investor und den US sind, dann hätten Sie allerdings seit 1971 in den Samsonite Pension Fund von Wells Fargo investieren können, bei dessen Auflegung der William Forsyth Sharpe involviert war.
Wenns nur ums Alter geht und Kauf in DE, dann doch besser einen “regulären” Fonds: Fondak A der Allianz gibt es seit bald 70 Jahren mit Auflegedatum 30.10.1950 (!). DE0008471012
Interessant fand ich die Performance Charts seit 1993 von Spider (EUR umgerechnet oder US$) / Fondak (EUR) übereinander zu legen.
Viel Erfolg bei der langfristigen Geldanlage!
@Chris k.
Ich hoffe, dass eine richtige FTS käme. Diese müsste global gelten und hauptsächlich auf Derivate und Währungshandel, also etwa eine PFTT. Warum wird so ziemlich alles besteuert v.a. Lohnarbeit aber Gewinne aus Währungsspekulation sollen steuerfrei bleiben? Verstehe ich nicht. Eine globale Einführung wird natürlich nie kommen. Es würden schon 0,01% ausreichen aber 0,2% könnte man vermutlich auch leben. Steuern zu zahlen ist natürlich immer erstmal unschön. Für die Altersvorsorge der Deutschen oder langfristige Käufer von Unternehmensanteilen aber völlig irrelevant ob es diese Steuer gibt oder nicht. Da gibt es wichtigeres.
“Time in market beats timing the market” das ist genau das Fazit. Daher verstehe ich die Cashgurus nicht die seit Jahren nit dem Cash an der Seitenlinie stehen und nicht von steigenden Kursen und ausgeschütteten Dividenden profitieren.
Wieviele Anleger würden wirklich durchhalten, wenn sie wie Tiffany immer am Top kaufen und erstmal kräftige Kursverluste zu verbuchen haben?
@42sucht21: Steuern zu zahlen ist natürlich immer erstmal unschön. Für die Altersvorsorge der Deutschen oder langfristige Käufer von Unternehmensanteilen aber völlig irrelevant ob es diese Steuer gibt oder nicht. Da gibt es wichtigeres.
Definitiv!
@Beitrag:
Wow, hätte nicht gedacht, dass so ein Ergebnis dabei rauskommt.
Ich nutze mittlerweile zwar keine Sparpläne mehr, aber kaufe auch immer etwas sobald Geld dafür über ist. Irgendwas passendes findet man doch immer. ;-)
Dieses Vorgehen scheint sich auf lange Zeit zu lohnen, da man ja auch alle Tiefphasen mitnimmt und die Anstiege nicht mehr verpasst.
Mit > 30 Jahren kann man auch mal 10 Jahre Seitwärsmarkt aussitzen.
@BLDP / WDI / VARTA
Ballard Power (BLDP) ist die letzten Tage ja echt übel gefallen. Von 12 USD auf gut 9 USD. War nach dem krassen Anstieg auch echt notwendig. Dafür ging es aber mit Wirecard (WDI) gut voran.
Wie schätzt ihr Varta ein? Die sind diesen Monat von gut 120€ auf aktuell 85€ gefallen. Finde ich auch ziemlich interessant. Werde nachher mal etwas recherchieren… ;-)
Hi Tim,
Danke für den motivierenden Artikel. Am Ende kommt es darauf an ,dass die Person vor allem in den Crashs auch investiert bleibt . Gebe den Vorrednern Recht,dass da oft das Problem liegt. Am Ende geht es vor allem darum , wie sich jeder selber wohlfühlt . Ich habe auch 20 % Cashqoute aktuell. Ps Mein Depot ist aber auch noch sehr klein.?
Schönen Tag allen.
Bei Tim mag es des öfteren Wiederholungen von Investment-Mantras geben, aber mir hilft es, nicht vom Weg ab zukommen, genau wie dieser Artikel hier. Danke!
@42
Wo hast Du denn die 2 verglichen?
@Kiev
Hast du dir mal den Kurs von TW angeschaut?
@Timo (hat bisschen was von Selbstgespräch)
“Ich habe auch 20 % Cashqoute aktuell. Ps Mein Depot ist aber auch noch sehr klein.”
beziehst du die Cashquote auf dein Gesamtvermögen (incl. Liquidität/Notgroschen), oder nur auf dein investiertes Vermögen? Wenn letzteres ist es doch egal, wie groß dein Depot ist, 20% sind 20%. Und gegen eine aufteilung 80% Aktien (bzw. risikoreiche Investments) und 20% Cash (bzw. risikoarme Investments) ist doch auch nichts einzuwenden.
Wenn die 20% dein Notgroschen und das Geld für Alltag und kurzfristige Anschaffungen sind, ist dieses Geld doch aus Investitionssicht irrelevant. Dieses Geld ist die Versicherung dafür, dass du stehts deine Rechnungen bezahlen kannst und eben nicht plötzlich im Crash auf dein investiertes Vermögen angewiesen bist.
Das macht es dann auch (aus meiner Sicht) deutlich einfacher im Crash investiert (entsprechend der eigenen Risikotoleranz, nicht automatisch 100% risikoreich) zu bleiben. Du weißt, du hast genug Geld um auch im Notfall erstmal über die Runden zu kommen. Du musst nicht verkaufen, weil du für das Geld aus den Investments momentan keine Verwendung hast.
Wenn die 20% dein Notgroschen und das Geld für Alltag und kurzfristige Anschaffungen sind, ist dieses Geld doch aus Investitionssicht irrelevant. Dieses Geld ist die Versicherung dafür, dass du stehts deine Rechnungen bezahlen kannst und eben nicht plötzlich im Crash auf dein investiertes Vermögen angewiesen bist.
@Timo
Richtig der Notgroschen ist immer sehr wichtig und sollte sich immer nach der eigenen Lebenssituation richten.
Ein Single der in einer kleinen Mietwohnung wohnt braucht nicht den gleich grossen Notgroschen wie ein Familienvater, der als Haupternährer einer Familie mit Kindern vorsteht.
Wer Wohneigentum hat der benötigt einen grösseren Notgroschen als ein Mieter, denn bei Wohneigentum gibts immer mal eine defekte Waschmaschine oder ein Kühlschrank den es zu ersetzen gilt.
..denn bei Wohneigentum gibts immer mal eine defekte Waschmaschine oder ein Kühlschrank den es zu ersetzen gilt.
Gehen bei Mietern keine Waschmaschinen und Kühlschränke kaputt??
@Alf
In der Schweiz werden Wohnungen vermietet mit der Küche die zum Mietobjekt gehört. Also werden folglich alle defekten Küchengeräte vom Vermieter ersetzt und den Mieter kostet dies nichts.
In der Schweiz… sind die Wiesen so grün
Also einen Single trifft es fast härter bei Arbeitslosigkeit.
Bei einer Familie können 2 einen neuen job finden, der Single nur 1!
Und er ist allein gestellt. Der Familienvater hat Unterstützung der Frau. Ist aber in beiden Fällen Mist.
@Alf
Ja richtig in der Schweiz ich wohne in der Schweiz.
Unter dem Strich hat der Wohneigentümer immer einen höheren Cashbedarf, da beim Haus oder der Eigentumswohnung auch mal die Heizung ausfallen kann oder das Dach neu gedeckt werden muss und diese Kosten hat wohl auch in Deutschland nur der Wohneigentümer oder?
In der Schweiz… sind die Wiesen so grün.
@Alf
Werden ja auch gut gedüngt durch die Kühe ;-)
Dem stimme ich zu.. Du allerdings verallgemeinerst, dass ein Mieter mit Kühlschrank und Waschmaschine nichts zu tun hat..
@ Alf: nein er verallgemeinert nicht, so ist halt die Regelung in der Schweiz im Gegensatz zu Deutschland. Habe/hatte selbst Familienmitglieder in der Schweiz, da wird halt eine teilmöblierte Wohnung vermietet (eben Küche, Waschmaschine) und mit der Miete mitbezahlt. D.h. bei Defekt ist aber der Vermieter mit der Reparatur bzw. Austausch in der Pflicht.
In Polen ist auch der ÖPNV für Rentner kostenlos.. Und? Hab ich was davon in Deutschland?
@Sparta
Ich habe die angegebenen Daten direkt von den Fondsanbietern verglichen und in EUR/USD umgerechnet.
Fondak A (TER 1,7%, 5% Ausgabeausschlag und ausschüttend)
Man kann auch schön simulieren Sparplan / Einmalanlage o. mit/ ohne Ausgabe ect. direkt bei der Allianz: https://de.allianzgi.com/de-de/service/sparplan
Beim Fondak A 1 Euro investiert 11.1950 macht Heute Summe 868€. Wertzuwachs entspricht 10,28 % p.a.!
SPY (TER 0,095)
https://www.ssga.com/us/en/individual/etfs/funds/spdr-sp-500-etf-trust-spy
NAV 9,74%
Fondak Performance fand ich doch sehr erstaunlich für einen Fonds mit Idee: mind.51% in Aktien deutscher Emittenten. Rest in verzinsliche Wertpapiere in- und ausländischer Emittenten, zB Zertifikate auf einem deutschen Aktienindex / einem Rentenindex / Geldmarktinstrumente / Bankguthaben. Kursdaten Ariva / Comdirect kann man auch die Charts übereinanderlegen.
@Timo( mit dem Selbgespräch hast du Recht)
Den Notgroschen hab ich extra auf einem Konto angespart . Die 20% beziehen sich nur auf das investierte Kapital. Fühle mich damit im Moment wohler ,auch wenn mir so Rendite entgeht. Der Blog hier hat mir sehr geholfen mein gespartes Kapital an der Börse teilweise zu investieren.
@Nico Meier
Sehe ich auch so dass der Notgroschen mit der Lebenssituation variiert. Zur Zeit wohne ich in Miete und mein Notgroschen ist dementsprechend weniger hoch ,als wenn ich ein Haus hätte.
Lg Timo
@Timo
“Fühle mich damit im Moment wohler ,auch wenn mir so Rendite entgeht.”
Das ist doch das einzige, worauf es wirklich ankomm! DU musst mit DEINER Aufteilung zufrieden sein. Die Rendite ist nebensächlich!
50% in Aktien, die stur gehalten werden bedeuten mehr Vermögen als 100% in Aktien, die panisch im Crash verkauft werden.
@Sparta Nachtrag
Fondak A ab 2.1993 (seit SPY Auflegung) hat 8,37 % p.a. (8,57% ohne 5% AAufschlag = 4,76 netto Aufschlag).
@ Tim
Der Beitrag hat mir heute sehr gut gefallen. Du hattest vor einiger Zeit bereits ein Beispiel von einem Investor, der immer vor dem Crash investiert hat. Der Beitrag heute hat mir wieder eine kleine Auffrischung gegeben. In der letzten Zeit gab es öfter Diskussionen um Gold und Crash Gurus. Ich hätte tatsächlich zwischen dem worst Timing Investor und dem best Timing Investor einen größeren Unterschied erwartet.
Vielleicht gibt der Artikel gerade jüngeren Investoren Mut sich für den stetigen Aktienkauf zu entscheiden. Ich habe hier auch schon junge Menschen mit Cash kennengelernt. Sie haben aufgrund der Marktlage bedenken und wissen nicht wie sie in den Markt am besten einsteigen. Die Bedenken haben sie natürlich schon etwas länger, sonst hätten sie in dem Alter auch nicht so viel Cash angespart. Auf der einen Seite ärgert sie die entgangene Rendite, auf der anderen droht der Crash. Die Ängste oder Ärgernisse verstärken sich dabei auch noch mit der Zeitraum, in dem nichts passiert. Der Artikel kann Hilfestellungen bei einem langen Anlagezeitraum geben.
Bei einem kürzeren Anlagezeitraum sieht dies etwas schwieriger aus. Hier kann ich die Einwände von Wolke auch nachvollziehen. Ein Crash kann einem bei dem Aufbau des Vermögens beachtlich in die Quere kommen, wenn man maßgeblich nur einen Zyklus mitbekommt. Ich habe in meinem Depot wenige Hot Stocks. So richtig hot wurden sie auch erst in den letzten Monaten. Mit dem regelmäßigen Blick auf den Feer and Greed Index und auf Bewertungen von Unternehmen wie Apple fühle ich mich ein wenig an das Jahr 2000 erinnert. Die Earnings von Apple werden zeigen, ob der Kursanstieg gerecht wird. Claus hat sein festes Regelwerk und investiert stoisch nach diesem. Ich habe noch kein richtiges Regelwerk definiert, aber mein Plan ist es Unternehmen bei 100% Gewinn hälftig zu verkaufen. So habe ich mein Kapital wieder und kann es in ein neues Unternehmen stecken. Gleichzeitig halte ich die Hälfte der Position und kann von einem rasanten Anstieg weiter in kleinerem Ausmaß profitieren. Ich habe SC Optionen auf LK mit Strike 50 geschrieben. Für 500$ Prämie. Damit hätte ich einen Gewinn von 100% Netto. Nur auf meine halbe Position. Falls sie mir ausgebucht werden kann ich damit leben. Die übrigen kann ich völlig ohne Risiko unbeachtet liegen lassen. Ich benötige nicht den Tenbagger als Allheilmittel im Depot. Ich kann mit mehreren guten Performern leben.
@ Nico
Was gibt es aktuell bei TW? Mir ist nichts aufgefallen. Vielleicht ist mein Chart auch noch nicht aktuell. XOM gefällt mir aktuell besser. Falls ich LK ausgebucht bekomme kaufe ich vielleicht 100 XOM. Dann fehlt mir nur noch BP. Dann bekomme ich fast 100$ im Monat mit den drei Aktien RDS, XOM und BP. Gazprom wird mich im Juni mehr als erfreuen. Und dazwischen gibt es noch zahlreiche weitere Unternehmen. Ich bin erst seit Mitte 2018 an der Börse. Cisco fand ich vor kurzem auch interessant. Die hatte ich schon mal… Mal sehen wann sie den alten Kurs noch einmal erreichen.
@ Notgroschen
Ich fühle mich als Familienvater mit eigenem Haus wohl und kann so einen kleineren Notgroschen haben als mit einer Wohnung ohne Haus. Bei mir wohnen allerdings noch andere Personen unter dem Dach. Ich bezahle selbst dabei sogar Waschmaschinen, übernehme Küchen usw. Ich bin hier flexibel. Als Cashflow orientierter Anleger sollte dies keine Probleme verursachen. Dinge in unserem Einflusskreis können wir beeinflussen. Es gibt außerhalb der allgemein bekannten Zusammenhänge Situationen oder Nischen in denen es anders laufen kann.
@ Alf, DanielKA
In der Schweiz wohl Standard mit der Teilmöblierung, aber auch in Deutschland ist das grundsätzlich möglich. Es wird auch teil- vollmöbliert vermietet, Achtung Überraschung: mit entsprechend erhöhtem Mietzins.
@Nico
Wer Wohneigentum hat der benötigt einen grösseren Notgroschen als ein Mieter, denn bei Wohneigentum gibts immer mal eine defekte Waschmaschine oder ein Kühlschrank den es zu ersetzen gilt.
Ich würde vermuten, dass der Eigentümer diese Kosten steuerlich geltend machen kann. (In bestimmten Konstellationen -Aufwand, Instandhaltung, Renovierung) Ein Vorteil gegenüber dem Mieter?
Naja, sponatn würde ich sagen, bleiben vllt ein oder 2 cent für den Vermieter übrig, sonst würde es wohl auch keiner machen, oder?
@Kiev
Bei TW gibts Newsmässig nichts neues aber der Kurs liegt inzwischen über 2.2£ das finde ich doch beachtlich.
@Stefan
Ich kann als Hauseigentümer auch die neue Heizung für 20’000 Franken oder ein neues Dach für 80’000 Franken steuerlich geltend machen aber vorher muss ich das Geld erst ausgeben!
Was hoffentlich über eine akurate Miete hereingekommen ist?
@Stefan
Ich spreche hier über selbstbewohntes Wohneigentum wie ein Haus oder eine Eigentumswohnung!
@42
Danke.
@ETF: Kann mir jemand diese Vorabpauschale bei den ETFs nochmal ganz grob erklären? Ich kapier das einfach nicht so recht.
@BASF: Wie würdet Ihr BASF einschätzen für ein kleines Investment? Das Kursniveau ist das selbe wie 2011. Dafür wird es ja Gründe geben. Eignet sich das Unternehmen als Langfristanlage?
@Tim
Tim wärst auch du besser mit einem ETF Sparplan gewesen, du bist ja mit Aktieninvests und Immobilien Vermögend finanziell frei geworden.
@Ralf:
https://www.justetf.com/de/etf-steuerrechner.html
Fondswert am Jahresanfang: 10.000 EUR
Fondswert am Jahresende: 12.500 EUR
Höhe der Ausschüttungen: 0 EUR (thesaurierend)
Art des Fonds: Aktiensfonds
Basiszins 2019 = 0,52%
Prozentsatz Teilfreistellung = 30%
Fondswert am Jahresanfang x Basiszins x (100% – Teilfreistellung) = Basisertrag
Daher 10.000 EUR x 0,52% x (100% – 30%) = 36,40 EUR
Basisertrag – Ausschüttungen = Vorabpauschale (mind. 0 EUR)
36,40 EUR – 0 EUR = 36,40 EUR
Vorabpauschale = 36,40 EUR
Wenn man jetzt einen ausschüttenden ETF nimmt und dieser 2% ausschüttet, kommt folgender Wert raus:
Basisertrag immer noch 36,40 EUR.
Ausschüttung = 10.000 EUR x 2% = 200 EUR
Basisertrag – Ausschüttungen = Vorabpauschale (mind. 0 EUR)
36,40 EUR – 200 EUR = -163,60 EUR (mindestens 0 EUR) – daher 0 EUR
Vorabpauschale = 0,00 EUR
@Kevin
Nur um das noch zu ergänzen (weil es leider oft falsch verstanden wird):
Die Vorabpauschale ist nicht der Betrag ist, den der Anleger als Steuer bezahlen muss. Der Anleger zahlt Abgeltungssteuer auf die um 30% reduzierte Vorabpauschale.
In deinem Beispiel des thesaurierenden ETFs ist die tatsächliche „steuerliche Belastung“, wenn man das überhaupt so nennen sollte, für den Anleger 6,72 Euro (siehe auch dein Link zu justetf) und nicht 36,40 Euro.
Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass dieser Betrag von 6,72 Euro nur dann vom Konto gebucht oder vom Finanzamt eingefordert wird, wenn der Sparerpauschbetrag bereits ausgeschöpft ist.
Prima, vielen Dank!
@ Ralf Basf ist heute bestimmt nicht die schlechteste Zeit zu kaufen, allerdings weiß man nie ob es noch weiter runter geht. Können sie die Dividende in gleicher Höhe zahlen? Weltwirschaft/Wirtschaftskrise Autoindustrie weiter me Fragezeichen. Kann man aber bestimmt kaufen und wird 5 oder 10 Jahre später nicht schlecht dastehen. Aber definitiv ein Zykliker ist die Frage ob buy and hold forever angebracht ist.
@Mattoc: Korrekt.
Die 30% Teilfreistellung sind bereits in der Rechnung berücksichtigt. (Siehe Rechenweg)
Bis bei Thesaurierung die 801 EUR ausgeschöpft sind, dauert es eine Weile.
Bei Interesse einfach Mal ein wenig mit dem Rechner spielen ;-)
Die 30% Teilfreistellung sind bereits in der Rechnung berücksichtigt. (Siehe Rechenweg)
Diese Aussage verstehe ich nicht. Du hast in deiner Rechnung 36,40 Euro als Vorabpauschale berechnet. Danach endet (leider) deine Rechnung. Für die Berechnung der zu zahlenden Steuer auf die Vorabpauschale muss nun weiter gerechnet werden.
Dieser Satz ist richtig: Der Anleger zahlt Abgeltungssteuer auf die um 30% (Teilfreistellung) reduzierte Vorabpauschale.
Du musst also die Teilfreistellung abziehen, nachdem (!) du die Vorabpauschale berechnet hast. Du kannst auch auf das „kleine Info i“ neben Steuer auf Vorabpauschale in dem Just-ETF-Rechner klicken. Dann siehst du das.
@Mattoc:
Stimmt. Dachte die 30% sind hier schon mit berücksichtigt worden:
10.000 EUR x 0,52% x (100% – 30%) = 36,40 EUR
Weiter geht es dann wie folgt:
36,40€ x (100% – 30%) x 26,375% = 6,72 EUR
Finde ich irgendwie seltsam, dass die 30% 2x berücksichtigt werden…
@Kevin
Nein, die Teilfreistellung wird erst bei der Berechnung der Steuer berücksichtigt, nicht bei der Berechnung der Vorabpauschale.
Wie gesagt: Der Rechner, den du verlinkt hast, ist sehr gut. Und du kannst immer auf das „kleine Info i“ – auch neben Basisertrag – klicken. Dann siehst du, wie die Berechnung erfolgt und dass die Teilfreistellung erst bei der Berechnung der „Steuer auf die Vorabpauschale“ aktiv einbezogen wird, auch wenn die Höhe der Teilfreistellung zur Information vorher bereits angegeben wird.
Schönes WE.
Ja, die habe ich mir angesehen.
Allerdings scheinen die 30% auch in der Formel zur Berechnung des Basisertrages berücksichtigt worden zu sein. (Die 0,7 in der Formel)
Die 0,7 ist eine Konstante, die „zufällig“ dazu führt, dass das gleiche Ergebnis herauskommt, wie bei Ansetzung der „Teilfreistellung für Aktien-ETF“ an dieser Stelle. ;-)
Die Teilfreistellung beträgt aber nicht immer 30%, sondern nur bei ETFs, die einen bestimmten Prozentsatz Aktien beinhalten. Es gibt ja auch ETFs auf Indizes, die keine Aktien, sondern andere Assets beinhalten. Dann ist der Wert der Teilfreistellung nicht 30% und die 0,7 steht als Konstante immer noch dort bei der Berechnung des Basisertrags. In diesem Fall gilt dann die zufällige Übereinstimmung, wie im Fall von Aktien ETFs nicht mehr.
Viele Grüße
@ Kiev
Ja, die Auswertung ist erstaunlich. Das stetige langsame Sparen ist extrem überlegen.
@ Josef
Vielleicht wäre ich mit einem simplen ETF-Sparplan heute freier. Gut möglich. Ich habe aber immer alles investiert. Eine hohe Cashquote zu haben war nie mein Ding.
@Mattoc: Alles klar. Jetzt bin ich auch im Bilde.
https://wissen.consorsbank.de/t5/Investmentsteuer/Wie-wird-die-Vorabpauschale-berechnet/ta-p/64829
Hier sieht man nochmal schön die Berechnung auf Monatsbasis. ;-)
Ich habe gelesen die Chinesen wollen in einer Woche ein neues Spital bauen.
Warum lässt man den Flughafen in Berlin nicht von den Chinesen bauen?
@Nico:
Die chinesischen Arbeitsverhältnisses sind mit den gutmenschlichen Standards in Deutschland leider nicht vereinbar. :)
Auch finden Sie hier in Deutschland und in den osteuropäischen Subunternehmen kein vergleichbares menschliches Material, wie in China. Hier müssten Sie schon die gesamte alimentiert Berliner Bevölkerung in ein Arbeitslager stecken um das zu kompensieren. ;)
Noch entscheidender sind allerdings die mafiösen Strukturen, die dort am Bau beteiligt sind. Wäre es Italien, würde das wohl sofort jeder sehen…
@Moin Kevin
Ja, gute Erklärung von der Consorsbank.