Auf vielfachen Wunsch habe ich Lars um weitere Angaben zu seiner finanziellen Freiheit gebeten. Er hat mir per Email zusätzliche Details geschickt. Eine Followerin dieses Blogs, die ich in New York und Stuttgart kennengelernt habe, arbeitet mit Lars an einem Projekt. Elena hat uns beide netterweise vernetzt. Hier ist Teil 1 von Lars: https://timschaefermedia.com/lars-joppich-26-ich-bin-finanziell-frei/
Lars Joppich, finanziell frei mit 26:
Ich habe monatliche Fixkosten von ca. 800 Euro. Da ist allerdings kein Haushaltsbudget (Lebensmittel, Hygieneartikel, mal Essen gehen etc.) drin, je nach Monat kommen 300 bis 400 Euro nochmal dazu. Einzelne Rechnungen wie jährliche Versicherungsbeiträge, Autoreparaturen und Ähnliches zahle ich direkt von meiner Cash-Position. Ich lasse in der Regel 8.000 Euro dafür übrig, die ich nicht investiere. Das ist ca. ein halbes Jahr meiner Ausgaben als Reserve. Damit bin ich in der Vergangenheit eigentlich ziemlich gut gefahren.
Ich habe auch oft gehört, dass unter einer oder gar zwei Millionen Euro sowas wie finanzielle Freiheit nicht denkbar wäre. Wenn man ein Haus hat, verheiratet ist mit Kindern oder sonstige höhere Ausgaben hat, kann das schon sein. Für Leute in meiner Situation braucht man aber nicht mal eine Millionen, wenn man das Geld richtig anlegt und sparsam lebt.
Erst zu Beginn der Covid-Pandemie konnte man beispielsweise den S&P 500 ETF mit knapp 3% Dividendenrendite kaufen. Es gibt fantastische REITs in den USA wie “Realty Income”, die monatlich eine Dividende ausschütten und sogar zum aktuellen Preis noch eine Dividendenrendite von 4,6% haben.
Ich würde gerne auch noch hinzufügen, dass es ja nicht das Ziel sein soll, bis ans Lebensende sparsam zu leben, sondern nur solange, bis man finanziell frei ist. Alles, was man ab da an Zinsen bekommt, was über den monatlichen Ausgaben liegt, kann reinvestiert werden, um das nächste Mal wieder mehr Zinsen zu bekommen. So lässt man quasi den Schneeball weiter rollen und kann, wenn man möchte, seinen Lebensstandard immer weiter nach oben schrauben. In der aktuellen Situation reicht mein Vermögen für meine finanzielle Freiheit aus, wenn ich mir jetzt jedoch noch ein Haus kaufen und Kinder bekommen würde, sähe das auch schon anders aus. Darum investiere ich weiterhin alles, was übrig bleibt, um meine Dividenden und Zinsen immer weiter zu erhöhen und mir in der Zukunft ein höheren Lebensstandard zu ermöglichen.
Mein Depot veröffentliche ich im Blog
Ich veröffentliche auf meinem Blog jedes Quartal ein Portfolio-Update, wo ich all meine Positionen und deren Gewichtung zeige. Dieses Portfolio ist 1:1 mein Hauptportfolio mit dem meisten Vermögen drin. Ich habe noch zwei weitere Depots, in denen jedoch nicht annähernd so viel Geld investiert ist. Da probiere ich einfach ab und zu ein paar Sachen aus und wollte das nicht mit dem Hauptdepot vermischen. Mein letztes Depot-Update findest du hier:
ETFs hab ich selbst keine, empfehle aber immer nur, wie auch Buffett, den S&P 500 zu besparen. Ich habe mir da längere Zeit mal Bücher und Artikel zu dem Thema durchgelesen. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass Buffett da mit seiner Meinung vollkommen richtig liegt. Mehr als diesen einen ETF braucht es nicht. Es sei denn, du willst den Nervenkitzel haben, den man beim Versuch bekommt, diesen Index zu schlagen ;)
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Geld verdienen mit einem Hobby: Blogger
Das war also Lars Ergänzung. Ich werde mit Lars nächste Woche ein Video machen mit weiteren Infos. Übrigens kannst du mit einem Blog, wie ich ihn hier habe, ein schönes Nebeneinkommen generieren, wenn du geschickt bist. Ich habe freilich nie versucht, hier jeden möglichen Cent herauszupressen. Ich wollte die Werbung limitieren. Diesen Blog sah ich mehr als Hobby.
Wer sehr erfolgreich seinen Blog und Content monetisiert, ist Florian Wagner alias Geldschnurrbart. Der Stuttgarter legt seine Einnahmen jeden Monat offen. Ich finde beeindruckend, wie er das macht. Im Oktober hat er 14.000 Euro verdient. Respekt.
Als Jen Glantz ihren Job verlor, gründete sie ihren Blog
Jen Glantz (34) verdient mit ihrem Blog im Monat 5.100 Dollar. Die Brooklynerin ist als Autorin, Podcasterin und Bloggerin tätig. Ihren Blog Bridesmaid for Hire gründete sie 2015. Sie hat seither bei mehr als 125 Hochzeiten geholfen.
Jen Glantz: Die Bloggerin aus Brooklyn ist erfolgreich unterwegs. Sie verdient im Monat 5.100 Dollar. Sie ist ihr eigener Boss.
Vielen Dank für deine zusätzlichen Angaben. Wir sind als Blogleser vielfach sehr verliebt in Zahlen, daher sind solche Ergänzungen einfach hilfreich. Jedenfalls für so nervige Typen wie mich. Eigentlich fallen mir noch viele Fragen ein….
Sind in den Fixkosten auch Mietkosten enthalten oder wie ist derzeit deine konkrete Wohnsituation? Gerade die Wohnkosten sind häufiger herausfordernd wenn man nicht mehr bei den Eltern lebt. Konntest du zu Beginn auf Starthilfe zum Beispiel durch Eltern etc. bauen oder nicht (Sparbuch etc.)?
„Ich würde gerne auch noch hinzufügen, dass es ja nicht das Ziel sein soll, bis ans Lebensende sparsam zu leben, sondern nur solange, bis man finanziell frei ist.“
Ist das so? Vielleicht gefällt es manchen auch weiterhin sparsam zu leben? Warren Buffett zum Beispiel sagt man doch auch einen vergleichsweise sparsamen Lebensstil nach.
Verzeihe mir die Neugier: Wo siehst du in deiner derzeitigen Lebenssituation diese finanzielle Freiheit? Aus deinem Leserbrief geht zum Beispiel das ungefähre Depotvolumen und monatliche Einnahmen nicht klar hervor. Oder ich habe es schlicht einfach überlesen.
„In der aktuellen Situation reicht mein Vermögen für meine finanzielle Freiheit aus, wenn ich mir jetzt jedoch noch ein Haus kaufen und Kinder bekommen würde, sähe das auch schon anders aus.“
Hmmmm… Das dachte ich mir schon. Der Begriff „finanzielle Freiheit“ ist eben vermutlich sehr weit interpretierbar. Und kann leider letztlich auch Teil einer eigenen Marketingstrategie sein um eigene Produkte wie Bücher und Blogs besser zu verkaufen. Wenn man ehrlich ist.
Das stört mich so etwas bei einigen Blogs und Büchern zu diesem Thema. Finanzielle Freiheit bedeutet für mich schlicht Privatier zu sein. Wenn ich keiner Arbeit mehr nachgehen muss und trotzdem alle finanziellen Verpflichtungen ohne Probleme bedienen kann. Auch ein eigener Blog oder Internetseiten betreuen und schreiben können jedoch ehrlicherweise durchaus einiges an Arbeit bedeuten. Letztlich eine Verlagerung von Arbeit in die digitale Welt.
Ich wünsche dir jedenfalls weiterhin allen Erfolg und Gesundheit. Stetig investieren!
Da schreibt jemand über seine eigene finanzielle Freiheit und promt kommen die Einwände, das sei ja gar keine richtige finanzielle Freiheit.
Es liegt doch auf der Hand, dass „finanzielle Freiheit“ von Individuum zu Individuum völlig unterschiedlich interpretiert wird. Wir führen alle unser ganz eigenes Leben unter je eigenen Bedingungen. Die einen brauchen 5000€, die anderen 3500€ und manchen reichen 2000€ im Monat. Alles in Ordnung.
Wir können interessante Dinge von Lars lernen, schauen, wie er in seinem Leben vorgegangen ist. 1:1 übernehmen und auf uns selbst anwenden können wir das nicht, ist doch logisch. Wo ist das Problem?
Jede definiert für sich ganz allein die „finanzielle Freiheit“. Ich spreche übrigens lieber von finanzieller Unabhängigkeit. Und auch hier ist nur die Unabhängigkeit von einem Erwerbseinkommen gemeint. Abhängig bleiben wir alle Zeit unseres Lebens. Auch vom Kapitalmarkt und den Unternehmen, die für unser Auskommen sorgen.
Finanzielle Unabhängigkeit nützt mir auch nichts, wenn ich nie meinen Körper gepflegt habe. Und erst recht nicht den Geist und weiter von Angst, Groll und Zweifeln zerfressen werde. Immer kritisch auf die anderen schauen und dabei frei sein?
Gelderwerb ist irgendwann einfach nicht mehr zwingend nötig. Und selbstverständlich fängt dann jede etwas anderes mit der Zeit an. Eine Möglichkeit besteht darin, weiter Geld zu verdienen….. warum nicht?
Finanzielle Freiheit ist auch nicht automatisch der Weg zum Glück. Da gehören ganz andere Dinge in den Fokus.
Mich motivieren all die Geschichten, die zu vernehmen sind. Das Haar in der Suppe dürfen andere suchen. Das sagt viel mehr über die Kritiker selbst aus.
Diesen Monat sind bei mir 360€ netto durch Dividenden eingetrudelt. Weit davon entfernt, den Status „FU“ für mich zu reklamieren, sorgen diese 360€ aber für eine gehörige Portion „Freiheit“. Für das Geld muss ich eigentlich nichts mehr tun. Es fließt einfach herein. Ich bin nun völlig frei zu entscheiden, was ich mit diesem Geld anfange. Ich habe mehr „Energie“ zur Verfügung. Ein sehr gutes Gefühl.
Wann ich genau finanziell unabhängig sein will und werde? Darüber mache ich mir nicht aktiv Gedanken. Die Erkenntnis wird sich irgendwann einfach einstellen.
Einen guten Tag wünsche ich allerseits!
Warum so dünnhäutig? Ruhe bewahren. Ich habe mir nur erlaubt einige weitere Fragen zu stellen und selbstverständlich ist der Begriff finanzielle Freiheit verschieden definierbar. Hatte ich aber auch ähnlich geschrieben. Ab und an wären eben weitere Details hilfreich zur weiteren Einordnung.
Offensichtlich wurde dies auch von vielen anderen Lesern angemerkt wie Tim selbst ja beschreibt:
„Auf vielfachen Wunsch habe ich Lars um weitere Angaben zu seiner finanziellen Freiheit gebeten.“
Ein konstruktiver Austausch sollte doch auf bei verschiedenen Ansichten sachlich möglich sein.
Bezüglich der Dünnhäutigkeit darfst du dir ruhig an die eigene Nase fassen, Ralf. Dir habe ich gar nicht geantwortet.
Mir ging es eher um Wolke alias Rolexinvestor, der – nomen est omen – immer wieder erklären möchte, was „wahre“ finanzielle Freiheit bedeutet. Auf großem Fuße leben, und so.
Frugalismus, Genügsamkeit, weniger Konsum – das kritisiert er in steter Regelmäßigkeit. Und da – sehe ich genau wie du – darf man schon in einen „konstruktiven Austausch“ gehen, und das ebenfalls kritisieren.
Ich bleibe da bei Epikur: „Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug“. Und genau dieses „genug“ definiert jede für sich selbst. Auch wenig kann genug sein (und führt auch wesentlich schneller zur finanziellen Freiheit).
Hast du denn eine Quintessenz aus dem Artikel gezogen? Felix gibt den entscheidenden Hinweis. Viele Dinge ausprobieren, etwas wagen, das Scheitern hinnehmen und weiter machen. Neue Wege gehen. Das sind die Pfade zum Erfolg, wenn die Unzufriedenheit einen stichelt. Eine Blaupause wird man nicht erhalten. Auch von Lars nicht.
„Bezüglich der Dünnhäutigkeit darfst du dir ruhig an die eigene Nase fassen, Ralf. Dir habe ich gar nicht geantwortet.“
Sorry, dachte ich wäre gemeint da ich wohl den ersten Beitrag hatte.
Ich finde es toll wie die jungen Leute das angehen. Wir wurden schlichtweg noch völlig anders erzogen und ich hatte lange überhaupt keine Ahnung von Finanzen und Geld. Ehrlichweise war auch vor 20-25 Jahren das Internet mit seinen unzähligen Möglichkeiten nicht so weit wie heute. Viel Wissen lässt sich heute rasch googeln. Ich selbst sehe im Rahmen meiner nebenberuflichen Selbstständigkeit viele Chancen aber nehme auch einige Hürden war (bgerenzender Faktor Zeit, zunehmende Haftungsfragen etc.). Generell plädiere ich auch für allgemeine vernünftige Bezahlung damit Menschen vom Job angemessen leben können. Ohne Zweit- oder Drittjobs zu benötigen.
Lars mit seinen gerade mal 26 Jahren ist das, was man einen Selfmade Man nennen kann. Was mir besonders auffällt, ist sein Mindset: Etwas wagen, ständig neue Dinge ausprobieren, in dem Alter sich trauen seinen regulären Job an den Nagel zu hängen usw. Das ist wohl den meist sicherheitsfixierten Deutschen eher unheimlich. Er lässt sich auch von gesellschaftlichen Rollenbildern (Mann, Frau, 2 Kinder, Hund, Doppelgarage, Haus mit Garten und Persilwäsche auf der Leine – was nicht schlecht sein muss, aber kostenträchtig ist) nicht beeindrucken.
Ob sein vorgestelltes Depot viel Dividende abwirft, sehe ich nicht so recht. Apple ist mit über 25% am höchsten gewichtet, hat aber nur 0,6 % Dividendenrendite. Wirft also pro 100.000 € gerade mal 600 € jährliche Dividende vor Steuern ab, was umgerechnet 50 € im Monat ergibt. Damit kommt man dich weit.
Da es sich um sein Hauptdepot handelt, das anders als die oben beschriebenen Dividenden-ETFs oder Reits strukturiert ist, kann ich nicht nachvollziehen, wie man passiv davon leben können soll, außer der Depotwert ist mehrere Millionen schwer.
Das soll keine Kritik sein (niemand muss seine Vermögensverhältnisse offenlegen), sondern ist das, was mir so auffällt.
Ist mir mit den Depotwerten auch aufgefallen, zudem sind noch welche dabei, die keine Dividende zahlen. Gehe also davon aus, dass die Einnahmen aus den Webseiten/Blogs herrühren. geht mich ja nichts an, aber wenn man so die Öffentlichkeit sucht, dann muss man auch mit kritischen nachfragen rechnen, vor allem wenn man Eigenwerbung macht. Da ist der Geldschnurrbart als Gegenbeispiel sehr transparent.
Eine finanzielle Unabhängigkeit würde ich bei einem Depotwert von 240k-320k erwarten, wenn 800€ im Monat benötigt werden. Dazu käme vielleicht noch 20% Steuer als Puffer. Es gab auch noch weitere Ausgaben. Weiß nicht, ob die auch in die Unabhängigkeit einbezogen sind. Vielleicht sind es 400k€? Ich fände eine grobe Beschreibung gut, wie das so schnell funktioniert hat. Wie lange hat es gedauert bis die ersten 100k erreicht waren usw.
Alternativ wurde vielleicht auch durch Selbstständigkeit monatliche Einnahmen generiert. Das sehe ich dann eher als Nebeneinkommen. Das ist eine sehr gute Sache, aber nicht gleichzusetzen mit Cashflow aus investierten Kapital. Dennoch, ist das Erreichte in welcher Form auch immer in dem Alter ein klarer Erfolg. Gratuliere!
Den Ausdruck finanzielle Unabhängigkeit bevorzuge ich ebenfalls. Es gibt durchaus manche unnötigen tolle Dinge/Erlebnisse, die man vielleicht kaufen kann, wenn man genug hat. Natürlich gibt es auch kostenlose tolle Erlebnisse.
Ich habe die 2 Beiträge auch recht schnell überflogen, muss ich zugeben, aber ich verstehe das auch nicht ganz.
1. Die Positionen? Werden da 4% im Jahr verkauft? Nur Divi entnommen? Da müsste ja immens Kapital drinnen stecken.
Dann ist mir aufgefallen, dass die Positionen erst dieses Jahr gekauft wurden…. weiß der junge Mann überhaupt was er da hat bzw was so alles mit dem Depot passieren kann, wenn das Depot so <1j besteht?
-M
@Free
Tatsächlich kann ich da Ralf und Wolke verstehen… ;-)
Es ist schnell hingeschrieben (was ich ja auch oft mache (@Lars also bitte nich krumm nehmen!?;-) ), relativ oberflächlich und halt das typische Werbezeugs im Online-Bereich…
Irgendwie finde ich es auch immer mehr befremdlich, wenn man keinen Bock mehr hat zu arbeiten, bzw. etwas zu leisten oder finanzielle Freiheit tatsächlich monetär gemessen in Bürgergeld-Regionen… ist zwar nett… aber Freiheit im Geldbereich definiere ich dann doch etwas größer (immer im Geldbereich gesehen!).
Natürlich wissend, dass man auch von 6-700 € als Single leben kann, bzw. damit zufrieden sein kann… was ich ja auch schon zeitweise früher gemacht habe. Vielleicht ist es auch nur ein Lebensabschnitt von Lars…
Für manche Weltregionen gibt es da Leute für die sind die 600 € Luxus, alles relativ…
Kritik wie jetzt von Rolex alias Wolke als schlechte oder unerwünschte Denkweise abzukanzeln…. ist mir aber auch zu einseitig.
Es gibt vielfältige Lebensentwürfe und im Endeffekt ist Vielfältigkeit doch interessant… ausser bei der WM. ;-)
Könnte mir jemand freundlicherweise erklären, was hier wiederholt mit dem Begriff „Wolke“ gemeint ist?
Und @Freelancer, ich lebe nicht auf großem Fuße und besitze auch keine Rolexuhren. Sie gefallen mir einfach nur.
Was für mich aber unvereinbar ist, sind Frugalismus und finanzielle Unabhängigkeit.
In meinen Augen ist ein befriedigender Job mit gutem Einkommen erstrebenswerter, als mich frugalistisch von Dividenden lebend finanziell unabhängig zu nennen und zu fühlen.
Nur meine private Meinung.
Verstehe. Was machst du denn beruflich?
@Finanzielle Freiheit:
Interessanterweise wird diese Diskussion immer mit einem sehr starken Selbstbezug geführt: Ab wann sind die Kosten gedeckt für die Befriedigung primitiver Bedürfnisse + Faktor X (nennen wir ihn einfach fun, was eben für jeden unterschiedlich ist).
Ich finde das schrecklich eindimensional, irgendwie auch traurig und vermutlich werden viele von denen, die das so angehen, eher als Hypothese als praktischen Entscheidungsfall in ihrem Leben behandeln müssen. Denn diese Sichtweise ist maximal die eines Verwalters, aber nicht eines Unternehmers oder einer unternehmerisch denkenden und handeln Person. Ja, und wer erzeugt denn in der Regel überhaupt Überschüsse, welche diese Frage in der echten Praxis rechtfertigen, der Verwalter etwa (Anmerkung: rhetorische Frage)? Das ist eine doch recht stark auf die – stabile und geordnete – Abwicklung der eigenen Existenz eingeengte Betrachtung. Nee, oder? So denken und handeln doch keine kecken und fröhlichen Menschen, die wirklichen Wohlstand erschaffen.
Mein bisheriger Vermögensaufbau hat maßgeblich zwar mittelbar dafür aber prächtig davon profitiert, dass ich für meine Familie Stabilität, Sicherheit und wenn immer möglich größte Freude erreichen wollte (Anmerkung: Wir leben überhaupt gar nicht frugal, bis ich hier mal irgendwann in Tims Blog reingetrudelt kam, kannte ich die Bedeutung dieses Worts überhaupt gar nicht!). Und dadurch, wie wir als Familie ein sehr angenehmes Leben führen, konnte ich es schon gar nicht mehr vermeiden, einen sehr schönen Vermögensaufbau schon bis zu meinen gerade mal mittleren Jahren hinzulegen.
Erstens: Besser man haut rein um für andere gut zu sorgen und wird dabei unbemerkt finanziell frei. Hat auch den angenehmen Effekt, dass man kein neurotischer Spinner wird und dauernd um sich selbst kreist (schlimme Volkskrankheit).
Zweitens: Das ist jetzt individuell auf mich bezogen: Ich würde mich niemals finanziell frei fühlen, wenn ich zwar für mich und meine Frau persönlich aus meinen Cash Flows einen sehr angenehmen Lebensstil bestreiten könnte (das sehe ich kommen), aber ich umgekehrt nicht mehr meinen Nachwuchs „verwöhnen“ könnte. Wenn der sagt, er möchte ein Auslandsjahr machen, oder er möchte später mal eine Auslandspromotion oder was auch immer machen, dann möchte ich das bezahlen können, und zwar ohne groß Nachrechnen zu müssen. Oder wenn der kurz vor Ende eines langen Studiums die Kacke schmeißt und sagt, ich muss leider doch was anderes studieren (egal ob ich das dann gut oder nicht gut finde), dann will ich das bezahlen können ohne Wenn und Aber. Das ist mein persönlicher Anspruch. Sonst bin ich persönlich nicht finanziell frei wie ich es für mich verstehe.
Warum dieser lange Sermon: Wer, der noch in Saft und Kraft ist, für sich finanzielle Freiheit unbedingt definieren will, läuft Gefahr, einen Lebensentwurf zu entwickeln, der echt irgendwie traurig ist (selbst wenn genug Patte vorhanden wäre).
@Tobs
Gut gesprochen!
Es geht um „Freiheit“, nicht um „Finanzielle Freiheit“!