Familien schwimmen in Deutschland in Schulden. Jeder achte Berliner und Essener ist überschuldet. Jeder elfte Bonner hat zu viele Schulden. Ich finde das schockierend.
Die Deutschen haben ein Schuldenproblem. Zu hohe Ausgaben sind das Schlüsselproblem. Der größte Teil des monatlichen Gehalts geht fürs Wohnen weg. Das hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Es verwundert kaum. Denn der Immobilienmarkt befindet sich seit geraumer Zeit im Aufwind. Vor allem in Großstädten sind die Mieten stark gestiegen, ebenso die Kaufpreise. Wer in Stuttgart, Hamburg oder München ein Eigenheim anschafft, braucht Geld wie Heu.
Hamburger nehmen für den Immobilienkauf am meisten Kredite auf. Im Schnitt leihen sie sich 341.000 Euro. Auf dem zweiten Platz folgen die Bayern mit 329.000 Euro. Bei solch hohen Hypotheken darf natürlich nichts schief gehen. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung, gescheiterte Selbstständigkeit oder Konsumwahn können schnell eine Finanzierung ins Chaos stürzen. Daher ist Vorsicht geboten.
Ich finde: Nicht das Eigenheim mit einem Sack voll Schulden ist ein Traum. Sondern: Keine Schulden zu haben ist ein Traum. Ein altes, abbezahltes Auto zu fahren ist schlauer als ein protziges Clown-Auto mit Monster-Leasing-Rate.
Ich hab einen Kommentar einer US-Lehrerin gelesen, die in einer Privatschule lehrt. Superreiche Eltern schicken ihre Kids in die Schule. Grob übersetzt sagt sie:
„Einige der wohlhabendsten Eltern holen ihre Kinder in Minivans ab, Baujahr Anfang 2000, die Autos sind nicht mal 4.000 bis 6.000 Dollar wert. Wenn ich diese Leute auf der Straße treffen würde, dann kann ich sie mir als nette hart-arbeitende Arbeits-Klasse-Paare vorstellen. Eine dieser Familien hat 500.000 Dollar mehrere Male in dem gleichen Jahr an die Schule gespendet.“
Was lernen wir daraus? Es gibt massig Reiche ohne Ego – für sie spielen übertriebene Statussymbole keine Rolle. Warren Buffett fuhr lange Zeit eine uralte Schüssel. Der Superreiche holt jeden Morgen bei McDonalds in Omaha sein Frühstück für ein paar Dollar ab. Was andere darüber denken, ist ihm egal.
Amazon-Chef Jeff Bezos fuhr lange Zeit eine alte Karre.
Wenn Du bodenständig lebst, kaufst Du nur das, was Du wirklich brauchst. Du kaufst Gegenstände nach Möglichkeit, um sie ewig zu benutzen.
Dieser Ami hat seine alte Küche für 100 Dollar renoviert. Einfach ein neuer Anstrich drauf, fertig. Das sieht gut aus.
Dieser Ami hat sein Badezimmer für 38 Dollar renoviert. Ich finde das gibt was her. Sieht wie neu aus.
Ich finde die Einstellung, Zeug mit Null-Prozent-Finanzierungen zu kaufen, doof. Es ist im Prinzip ein Lockvogelangebot. Eine Null-Prozent-Finanzierung bedeutet nicht automatisch, dass die Ware günstig erworben wird – sie kann deutlich teurer sein als bei anderen Anbietern. Finanzierungsangebote ohne Zinsen verführen zu unüberlegtem Konsum. Es besteht die Gefahr, mehr zu kaufen als benötigt wird. Davor warnen die Verbraucherzentralen gebetsmühlenartig.
Warum kaufen Verbraucher auf diesem Weg Autos, Möbel, Kühlschränke, Waschmaschinen? Der Hauptgrund ist wohl, dass sie das Geld nicht haben. Dabei wissen sie nicht, was die Zukunft bringt. Wenn Du Deinen Job verlierst, ist so eine Finanzierung eine enorme Bürde. 20 oder 30 Monate lang jeden Monat eine Wohnzimmereinrichtung oder Auto abzustottern, kann womöglich zu viel für Dich sein. Ich bin froh, keine Konsumschulden zu haben. So kann ich mein Geld besser managen. So kann ich wie ein Baby schlafen.
Ich finde diese alte Schüssel kultig. Ich sehe sie als in meiner Nachbarschaft in New York. Da ist jemand richtig locker drauf:
Lieber Tim, bitte sei vorsichtig mit den Statistiken. Wenn es nach den hohen Mieten geht, müssten doch die Münchener mehr Probleme haben als die Berliner oder Essener.
Und dein cooles Auto sieht doch sehr nach Spritfresser aus. Ob es wirklich billiger ist, dieses zu fahren? Vielleicht in Amerika, wo das Benzin billig ist.
Lieber Andrea,
die Statistiken stimmen. Selbst die Bundesregierung warnt schon vor der wachsenden Überschuldung der Bürger. Jeder zehnte Deutsche ist überschuldet:
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2017/11/2017-11-17-ueberschuldung-vermeiden.html
Bei den Neuwagen musst Du den enormen Wertverlust in den ersten Jahren berücksichtigen.
Die Gründe für die Verschuldung liegen in Berlin und Essen eher nicht in zu viel Konsum, sondern daran, dass dort „ärmere“ Menschen leben, die von staatlicher Unterstützung leben, z.B. in Essen ein sehr hoher Anteil an Migranten/Flüchtlingen, wie im ganzen Ruhrgebiet. In Berlin dürfte es ähnlich sein.
Bei den Autos rede ich auch nicht von Neuwagen, aber es bliebe auszurechnen, welches Auto hier billiger ist (wenn man schon eins braucht oder haben möchte), die uralte Schüssel mit dem hohen Benzinverbrauch (Benzinpreis zur Zeit ca. 1,30 Eur pro Liter) oder ein kleineres Auto mit geringerem Verbrauch.
Die Statistiken zur Situation der Kinder hier sind auch interessant, die deutschen Kinder werden nämlich immer ärmer (und sie können übrigens auch immer weniger in der Schule leisten, laut Statistiken, also werden sie wahrscheinlich auch immer dümmer). Ersteres liegt sicherlich am immer stärker ausufernden Konsum der Eltern.
Nee, bitte passe ein bisschen auf, was die Statistiken angeht.
@ Andrea
Warum soll ich bei Statistiken aufpassen? Ich hab nur die Zahlen genannt vom Inkassobüro Creditreform. Das sind anerkannte Zahlen. Und da geht der Trend nach oben. Es gibt mehr Leute mit einem Schuldenproblem. Die Gründe für Überschuldung sind vielfältig:
https://www.creditreform.de/nc/aktuelles/news-list/details/news-detail/schuldneratlas-deutschland-2017.html
Hier ist die Grafik:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166338/umfrage/anzahl-der-schuldner-in-deutschland-seit-2004/
Am wenigsten kostet ein Auto, wenn man keines besitzt oder es häufiger stehen lässt.
Zum Foto mit dem alten Auto: Ich möchte hier zu einer Gelassenheit anregen. Es ist egal, was Dein Nachbar oder Arbeitskollege über Dein Auto denkt. Zu viele Menschen zerbrechen sich darüber unnötig den Kopf (ich gehörte selbst mal dazu).
Tim, das stimmt sicherlich (siehe deine Statistik). Die Gründe für Überschuldung sind vielfältig, das ist genau das, was ich sagen wollte.
Ich finde es ja gut, dass du zum Konsumverzicht aufrufst, denn ich stimme dir zu, Konsum macht nicht glücklich.
Ich hatte früher Autos und hatte diese Gelassenheit immer, es war mir immer egal, was Leute über mich dachten. Ich hatte immer nur Autos, die ca. 20 Jahre alt waren – VW Käfer (keiner davon teurer als 1000 DM), einmal einen alten VW Polo (von meiner besten Freundin geschenkt bekommen) und einmal einen alten Audi (vom Schwiegervater geschenkt bekommen).
zur Armut
https://www.waz.de/politik/altersarmut-immer-mehr-rentner-kommen-zum-tafel-essen-id212915515.html
=> mehr als 1,5 mio Menschen erhalten Lebensmittel von der Tafel
https://www.waz.de/region/sauer-und-siegerland/das-heile-landleben-ist-eine-fiktion-id212888821.html
=> Das Armutsrisiko steigt mit der Kinderzahl, z.B. wegen hoher Mieten (ca. 30-40% des Monatseinkommens)
Hier wird sogar Bezug auf den Creditreform Schuldenbericht genommen:
https://www.waz.de/staedte/duisburg/gute-taten-sind-wichtig-stopfen-aber-nur-loecher-id212866053.html
=> mal ein Zitat:
In keiner anderen Stadt ist die Anzahl der Schuldner so stark gestiegen wie in Duisburg, sagt der aktuelle Schuldenatlas von Creditreform. Zahlen, die einen tristen Schleier auf die weihnachtliche Glitzerwelt legen.
Zehntausende Arbeitslose, Zehntausende Hartz IV-Empfänger. Schulden ist das eine Wort, Armut das andere: In einigen Stadtteilen ist jedes dritte Kind in Duisburg von Armut betroffen, teils schon in der dritten Generation.
Das sind nur ein paar Beispiele.
Entschuldigung, aber hier ist noch einmal ein Artikel. Ich habe übrigens die WAZ genommen, weil ich die regelmäßig lese und es eine Zeitung aus dem Ruhrgebiet ist.
https://www.waz.de/staedte/muelheim/kinderarmut-bleibt-ein-problem-id212848841.html
Hier wird auch auf die Gründe eingegangen:
Neubauer sah die Negativentwicklung nicht am Tiefpunkt angelangt. Sie werde sich absehbar noch stärker in der Statistik ablesen lassen, da mehr Flüchtlinge in den Hartz IV-Bezug kommen. Auch der Armutszuzug aus EU-Ländern werde sich auswirken.
Das mit dem Schulden in mehreren Generationen habe ich in einem TV-Bericht gesehen (leider die Quelle nicht gemerkt), hat mich ziemlich nachdenklich zurückgelassen, dass Schulden sozusagen an die nächste Generation „weitergegeben“ werden in einer Familie, man steckt drin im „System“, das hatte ich so schlimm nicht erwartet, bin aber an das Thema auch recht naiv rangegangen.
Zum Thema Auto sage ich besser nichts, ich bin Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs ;-) Ist hier in einer südwestdeutschen Großstadt auch nicht billig, lässt sich aber hier gut nutzen und kombinieren. Habe aber auch das Glück, die Strecken ohne Auto befahren zu können, kommt ja auch drauf an, wo man wohnt und arbeitet: wenn nichts zum Mitfahren da ist oder die Strecke recht umständlich ist und Zeit kostet, bleibt oft nur das eigene Auto.
@ Andrea
Ich glaube, wir sind einer Meinung.
Ich finde es super, dass Du alte Autos genutzt hast.
Ich hatte mal eine Phase mit einem geringen Selbstwertgefühl. Ich war ein Konsum-Zombi. Erst als ich in New York in WGs wie ein Student lebte, merkte ich: Das Leben kann mit wenig Plunder viel mehr Spass machen:
http://timschaefermedia.com/wie-ich-mein-geld-verpulverte-konsumkredite-kunst-ebay-bmw-einbaukueche-ledercouch-designermoebel/
Tim, wenn man ins Berufsleben eintritt, sind die Versuchungen groß, mit dem höheren Monatseinkommen den Lebensstandard zu erhöhen. Woher sonst (wenn man nicht den Tim Schäfer Blog liest) soll man auch wissen, dass man sein neu verdientes Geld am besten am Aktienmarkt anlegt, statt es auszugeben?
In manchen Fällen kommt noch hinzu, dass man bestimmte Entscheidungen nicht alleine trifft, z.B. bin ich verheiratet und wenn mein Mann gerne in die Karibik reisen möchte oder in 5-Sterne-Hotels übernachten möchte oder teure Stühle anschaffen möchte, mache ich halt mit. Dass mein Mann zufrieden ist, ist mir letztlich immer wichtiger als das Sparen. Für mich alleine würde ich anders handeln.
@ Andrea
Haha. Klar, Kompromisse muss man machen können. Sonst funktioniert eine Beziehung nicht.
Jeder sollte sein Hobby haben, wo man sein Geld gerne ausgibt. Bei mir ist es der Urlaub und der Sport. Jeder hat einen anderen Bereich. Das ist OK.
Ansonsten sollte jeder schon schauen, dass die Finanzen zumindest einigermaßen in Ordnung sind. Das heißt: Keine Schulden machen. Schuldenfrei zu sein sollte ein wichtiges Ziel sein. Dann ist schon viel erreicht. Und einen Notgroschen für 3 bis 6 Monate sollte jeder haben.
Hinzu kommt: Kleine Sparsummen kann jeder für einen ETF-Sparplan aufbringen. Und wenn es nur 100 Euro im Monat sind. Besser ist natürlich mehr zu tun.
Aber in Deutschland sieht es anders aus. Das zeigen die Zahlen oben: Familien leben auf Pump. Sie geben zu viel Geld für Konsum aus. Schulden werden aufgetürmt. Zu hohe Hypotheken aufgenommen. Konsumkredite. Keine Absicherung fürs Alter. Wenn etwas passiert (Arbeitslosigkeit, Krankheit, Tod, Krise…), stehen sie vor einem Monster-Problem. Dann enden sie in einer Kellerwohnung ohne Geld.
Die verlinkten Artikel über Kinderarmut sind für mich sehr bedrückend; eine Welt, die ich so nicht kenne. Die Schere klafft schon ganz schön weit auseinander; welche politische Auswirkungen das in den nächsten Jahren annehmen könnte – da will ich gar nicht weiter darüber nachdenken. Mit Tim’s Botschaft könnte gerade auch bei ärmeren Menschen viel erreicht werden; Glück und Zufriedenheit mit einem bescheidenen Leben und Konsumverzicht; dabei fleißig arbeiten und Rücklagen bilden. Gerade in der jetzigen Wirtschaftslage in D sollte es doch keine Armut geben; was ist, wenn die Zeiten wirklich schlechter werden?
Gerade heute habe ich einen Artikel gelesen, der mich sehr nachdenklich gestimmt hat – künftig will Tchibo Baby- und Kleinkinderwäsche verleihen. Es heißt „der Miet-Commerce erfreut sich auch in Deutschland inzwischen größter Beliebtheit …“. Wie leicht kann sich hier die Schuldenfalle für die jungen Familien auftun. Kinderwäsche kann man sehr günstig in sehr guter Qualität gebraucht auch kaufen – und wieder verkaufen; das kostet nur wenig Geld. Aber mit dieser Leihwäsche ist es vermutlich bequemer und das Gewissen wird beruhigt (man kauft ja nix und übt keinen Konsum aus). Wenn ich hochrechne, kostet so ein Monatspaket schnell viel Geld. Vielleicht täusche ich mich auch; aber ich fürchte, dass gerade die Familien, die nicht gut kalkulieren können, hier anbeißen.
Viele Grüße. Maresa
Hinzu kommt noch, dass der Staat jährlich die Rekordsumme von 100 Mrd. Euro für Soziales ausgibt. Gleichzeitig nimmt angeblich oder tatsächlich die Bedürftigkeit immer weiter zu, während die Sozialindustrie Jahr für Jahr wächst. Offensichtlich eine gigantische Fehlallokation. Die wirklich Bedürftigen erreicht man anscheinend nicht, die Staatsknete versickert.
Vermutlich schwächen die vielen staatlichen Maßnahmen sogar die Eigenverantwortung und -initiative der Betroffenen. Zur Zeit ist es in D fast unmöglich keinen Job zu bekommen. Trotzdem gibt es immer noch Langzeitarbeitslose, die das schaffen. Eben auch, weil mitunter Anreize dafür fehlen.
Berücksichtigen bei der zunehmenden Verschuldung muss man natürlich auch, dass Deutschland eine massive Armutszuwanderung hatte.
Felix, ich wollte das nicht so direkt ausdrücken. Ich halte aufgrund der Bedingungen hier die geplante Erhöhung des Kindergeldes in der jetzigen Situation für falsch, da das Kindergeld offensichtlich auch jetzt schon nicht dazu führt, dass mehr Kinder in „normale“ (ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll – gemeint ist: Familien, in denen schon so genug Geld verdient wird, dass die Familie auf einer tragfähigen Basis steht und nicht nur auf Sozialleistungen angewiesen ist) Familien geboren werden.
Wie man mit viel Geld Armut vermehrt
https://www.welt.de/welt_print/debatte/article6311869/Wie-man-mit-viel-Geld-Armut-vermehrt.html
(Von Gunnar Heinsohn | Veröffentlicht am 09.02.2010 | Lesedauer: 21 Minuten )
Ein immer noch lesenswerter Artikel.
Diese Konsumerkredite für jede Kleinigkeit sind mies. Die Unternehmen sichern sich so „Heute“ das Geld, welches der Kunde erst in Zukunft verdient. Die Logik dahinter: Er kann es dann nirgendwo anders mehr ausgeben.
Ich habe eine alte IKEA Bezahlkarte mit einem Rahmenkredit von 800€, zu wahnsinnigen 14% (vor über 10 Jahren ohne Einkommensnachweise erhalten). Ewig nicht mehr genutzt bekam ich letzten Sommer dann Post von der zugehörigen Bank, dass das Limit auf 300€ gedrosselt wird, wenn ich die Karte nicht innerhalb der nächsten drei Monate einsetze. Für eine Sekunde dachte ich: Verdammt, warum wollen die meinen Verfügungsrahmen heruntersetzen. Was habe ich getan? Brauche ich was von Ikea?
BadBanker, danke für den Artikel. Es wäre schon super, wenn wir nicht die Armen und Ungebildeten aus der ganzen Welt anziehen würden. Warum wird so ein Programm wie im Artikel beschrieben nicht durchgeführt?
Ich habe mit der Bildungsferne übrigens mehr Probleme als mit der Armut, werde nämlich täglich auf der Arbeit damit konfrontiert. Es sind übrigens bei der Bildungsferne und dem Leben in Hartz-IV nicht nur Migranten betroffen, letztens fragte mich eine Schülerin, wie es denn sein kann, dass zu wenige Kinder in Deutschland geboren werden, da es doch so viele Teenagerschwangerschaften gäbe. In ihrem Freundeskreis gäbe es total viele davon. Ich klärte sie auf, dass Teenagerschwangerschaften auf dem Gymnasium so gut wie nicht vorkommen und dass Mädchen, die beruflich noch etwas aus ihrem Leben machen wollen, besser noch mit dem Kinderkriegen warten.
Meine von Hartz-IV lebende Schwester schaffte es übrigens für eine kurze Zeit, eine Arbeitsstelle zu haben, das war, als sie etwas Geld von meiner verstorbenen Mutter erbte. Als das geerbte Geld aufgebraucht war, war die Motivation zum Arbeiten auch schnell wieder weg.
Ich hoffe, ich komme hier nicht als zynisch herüber, das bin ich nicht, aber ich finde die Situation hier in Deutschland inzwischen sehr schwierig.
Die zu gewissen Anteilen existierende Armutszuwanderung wird unsere Volkswirtschaft mit dem Sozialsystem noch vor erhebliche Herausforderungen stellen. Und auch die Gesellschaft insgesamt. Die normalen Bürger haben das zunehmend erkannt, trauen sich aber nicht ihre Meinung kund zu tun. Es besteht trotz offensichtlicher Probleme schnell die Gefahr, als Rassist oder Nazi abgestempelt zu werden.
Als Vater zweier vorpubertärer Töchter mache ich mir da aus diversen Gründen so meine Gedanken. Zumal es schon offenbar mehrfach Vorfälle von Belästigungen in den Bussen gab, die auch meine Kinder benutzen. Ich fühle mich da ein Stück weit auch von der Politik im Stich gelassen und auch die Beweisführung solcher Fälle gestaltet sich oftmals schwierig. Auf jeden Fall sind es leider keine Einzelfälle mehr.
„Der größte Teil des monatlichen Gehalts geht fürs Wohnen weg. Das hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Es verwundert kaum. Denn der Immobilienmarkt befindet sich seit geraumer Zeit im Aufwind.“
Richtig. Das kann ich aufgrund eigener Erfahrungen bestätigen. Wir haben derzeit massive Probleme, selbst bei einer Ausweitung des Suchradius. Aber was kann man tun? Ich habe keine Lösungen. Ich habe von einem Makler erfahren, das viele Wohnungen und Häuser leerstehen und nicht vermietet werden. Weil die Eigentümer Angst haben vor unzuverlässigen Mietern und dem starken Mietrecht in Deutschland. Kennt jemand brauchbare Lösungen?
Kürzlich haben wir ein günstiges und schönes kleines Mietshaus besichtigt. Diese gibt es selten. Der Makler bekam innerhalb von 3 Stunden rund 60 Anfragen von Familien. Obwohl das Haus in einem richtigen Kaff lag mit schlechter Infrastruktur.
@Andrea:
Und dein cooles Auto sieht doch sehr nach Spritfresser aus. Ob es wirklich billiger ist, dieses zu fahren? Vielleicht in Amerika, wo das Benzin billig ist.
Selbst hier in Deutschland ist der Spritverbrauch des Autos nahezu irrelevant für den Durchschnittsbürger, sofern man nicht eine massive Abweichung vom Normalwert hat.
2016 fuhren ca. 50% aller Fahrzeuge unter 10.000km im Jahr. Mein Auto verbraucht ca. 10Liter SuperPlus, was nach heutigen Maßstäben unglaublich viel erscheint…aber… die Angaben stimmen mit den Prospekten nahezu überein.
Ein Golf Benziner der heute mit astronomisch niedrigen Verbräuchen angegeben wird verbraucht zum Teil deutlich mehr als angegeben. Das relativiert das Ganze schonmal. Aber selbst wenn wir sagen es liegen 3Liter pro 100km Differenz zwischen einem neuen Golf und meinem alten BMW, dann wären das 3×1,40€ pro 100km. Also 4,20€.
Das wären bei 10.000km Fahrleistung Treibstoffmehrkosten von 420€.
Das wären bei 10 Jahren Nutzung Treibstoffmehrkosten von 4200, sagen wir aufgerundet 5000€.
Das ist völlig vernachlässigbar. Nach 3 Jahren liegt der Restwert vieler Standard-Fahrzeuge bei ca. 85%. Dieser Restwertverlust ist viel gravierender als die Verbräuche der alten Fahrzeuge. Kann ja jeder mal mit 30.000€, 40.000€ oder gar 50.000€ Fahrzeugen durchspielen.
Die Werkstattaufenthalte nehmen zwar zu, dafür ist aber eine Vertragswerkstatt häufig kein Thema mehr. Und selbst das einkalkuliert macht das alte Auto weiterzufahren zur wirtschaftlichsten aller Möglichkeiten.
Erst wenn Reparaturen den Restwert deutlich übersteigen macht der Sprung zum nächst-alten Fahrzeug Sinn.
Extremfahrer und Zuverlässigkeitsfanatiker jetzt mal außen vor gelassen.
Die USA ist aber auch kein Vorbild in Sachen Armut.
http://doku.iab.de/kurzgraf/2009/kbfolien01092.pdf
Man sollte vorsichtig vor dem Inkassounternehmen EOS sein, die wollen von alten Leuten Geld, obwohl sie keine Schulden haben, die sind charakterlos und unverschämt. Inkassounternehmen sind der letzte Dreck, bei denen ist äußerste Vorsicht geboten, die gehörten alle aus dem Verkehr gezogen.
@ Sparta
Ja. Rund um den Globus ist das Schuldenmachen, Armut und Altersarmut ein zunehmendes Problem. Ich habe nie etwas anderes behauptet.
Hey Tim,
du inspirierst mich und ich folge deinem Blog mit großem Interesse.
Ich habe auch viele Schulden und habe Probleme sie abzubezahlen.
Im Internet findet man kaum gute Artikel/ Strategien Schulden intelligent und effizient abzubauen.
Hast du mir in dieser Hinsicht einen Tipp?