An der Börse gilt: Die größten Gewinne entstehen oft aus den größten Krisen. Das ist mir beim einstigen Krisenfall Netflix oder General Electric so ergangen. Heute stehen beide Aktien hoch im Kurs. Wer den Mut hat, in gefallene Stars zu investieren, kann überproportional profitieren – vorausgesetzt, Fundamentaldaten und Markttrends sprechen für eine Wende. 2025 gibt es gleich mehrere Aktien, die nach einer harten Durststrecke wieder auf Angriff schalten.
Diese 4 gefallenen Engel haben eine Chance auf ein Comeback:
1. SiriusXM – Der Podcast-Phönix
Einst war der Autoradiobetreiber SiriusXM als überbewerteter Hype-Titel verschrien. Nach dem Absturz ist Warren Buffetts Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway eingestiegen. Berkshire ist heute mit 36% der größter Aktionär. Noch fehlt ein beeindruckendes Comeback des Kurses. Die Aktie brach im vergangenen Jahr um fast 60% ein und dümpelt bei 23 Dollar – damit liegt der Kurs stolze 34% unterhalb des Buchwerts. Kein Wunder, dass Value-Investor Buffett Luft nach oben sieht. Auch ist das KGV deutlich einstellig, der freie Cashflow sprudelt. Zudem fließt eine saftige Dividende von 4,6%. All das macht Buffett gierig. Allerdings sind 10 Milliarden Dollar Schulden eine Bürde. Und die Abozahlen sind am Sinken.
Eine der bekanntesten Plaudertaschen der Nation, Howard Stern, hat eine erfolgreiche Talkshow dort. SiriusXM, das für Autoradios bekannt ist, ist kürzlich in den Podcast-Charts aufgestiegen. Der Grund: Es investiert wie blöd in Sendungen wie „Call Her Daddy“ oder „SmartLess“. Comedian Conan O’Brien hat dort ebenfalls den Podcast „Conan O’Brien Needs a Friend“.
SiriusXM ist eigentlich ein Satellitenradio-Betreiber fürs Auto. Doch nun mausert sich das Unternehmen zu einem führenden Podcaster. Es konkurriert neuerdings mit Spotify und Wondery von Amazon. Der Trick: Das Management heuert Talente an, was allerdings ins Geld geht. Es ist ein Risiko, aber auch eine Chance.
Laut Edison Research produziert SiriusXM mittlerweile die Hälfte der Top-20-Podcasts in den USA, das hat die „New York Times“ gemeldet. Auf der Top-50-Liste des Marktforschers vom zweiten Quartal ist das aber noch nicht zu erkennen. Wenn das stimmt, ist das erstaunlich. Es wäre mehr als jeder andere Konkurrent. Dafür hat der Vorstand aber tief in die Tasche greifen müssen. Denn die Promis sind teuer.
SiriusXM ist weiterhin im Kern ein Aboradio. Doch das zweite Standbein als Podcaster leuchtet ein. Das Unternehmen setzt alles in allem 8,7 Milliarden Dollar um. Zuletzt betrug der Jahresverlust 1,7 Milliarden Dollar. Autsch. Der Verlust geht auf massive Goodwill-Abschreibungen zurück. 2022 summierte sich der Umsatz noch auf über 9,0 Milliarden Dollar.
Das Medienunternehmen sucht nach Wegen, um im angespannten Umfeld zu überleben. Noch bringen die Podcasts wenig Geld. Die Einnahmen beliefen sich im Jahr 2024 auf 606 Millionen Dollar, wobei Podcast-Werbung den größten Teil dieser Summe ausmachte.
Freilich schwimmen dem Kerngeschäft weiterhin die Felle davon. So sank die Zahl der Satellitenabonnenten von fast 35 Millionen im Jahr 2019 auf nun 33 Millionen. (Es hat aber erstaunliche 160 Millionen Zuhörer.) Einige Banken äußern sich skeptisch, ob die Topetage die Krise überhaupt in den Griff bekommen kann. Die New Yorker warnten die Anleger davor, dass die Schwäche andauern kann. Selbst der beliebte Moderator Howard Stern, der mit seiner direkten Art schockiert, erwägt womöglich zurückzutreten, obwohl er angeblich bis zu 100 Millionen Dollar im Jahr von SiriusXM erhält.
Aber im Halbjahr warf der operative Cashflow 788 Millionen Dollar ab. Der Umsatz sank indes in dieser Zeit von 4,3 auf 4,2 Milliarden Dollar. Dass der Umsatz so lange am Schrumpfen ist, ist problematisch. Und die Konkurrenz schläft nicht. Netflix will Gerüchten zufolge in den Podcast-Bereich einsteigen. Die meisten in der Branche schauen indes vor Neid auf Spotify: Der börsennotierte Musik-Streamer aus Schweden ist die Nr. 1 weltweit: Er hat mit dem Talk-Podcast „The Joe Rogan Experience“ die meisten Zuhörer.
SiriusXM rollte die Podcast-Branche seit 2020 auf. Es begann mit dem Kauf der Podcast-Plattform Stitcher. SiriusXM zahlte 265 Millionen Dollar dafür.
2. Mohawk: Value-Perle im Wohnsektor
Immobiliennahe Titel wie Mohawk (Bodenbeläge) handeln auf historisch günstigen Bewertungsniveaus, und zwar unter Buchwert. Zinssenkungen können hier als Katalysator wirken. Mohawk ist einer der weltweit größten Bodenbelagshersteller. Vom Spitzenkurs seit Januar 2018 ist der Nebenwert weit abgeschlagen, langfristig besteht durchaus die Chance auf neue Höchststände. Der Spezialist für Stein- und Holzböden sowie Teppiche hat rund um den Globus Fabriken. Die Aktie wird mit einem moderaten Gewinnvielfachen bewertet. Vorstandschef Jeffrey Lorberbaum reduziert die Produkt- und Betriebskomplexität, erhöht seine Verkaufspreise. Lorberbaum, dem 13 Prozent der Aktien über Aladin Partners gehören, fädelt Übernahmen ein und kauft Aktien seit langer Zeit zurück. Zuletzt stagnierte der Umsatz, doch der kann mit den sinkenden Zinsen womöglich wieder Fahrt aufnehmen.
3. BHP Group: Rohstoffgigant vor neuer Hausse
Nach langer Talfahrt und schwachen Eisenerzpreisen hat BHP den Abwärtstrend im Chart gebrochen. Mit Milliardeninvestitionen in Kupfer- und Kaliprojekte positionieren sich die Australier für den nächsten Rohstoffzyklus. Dividende beträgt ordentliche 3,9%, das KGV nur 14.
4. Zoom Communications: Pandemie-Hype-Verlierer mit zweitem Frühling
Der Video-Konferenzanbieter Zoom ist nach dem Hype brutal abgestraft worden. Doch neue Geschäftsmodelle können für eine Neubewertung sorgen. Und der Vorstand hat seine Erwartungen erhöht. Die Aktie zieht an. Die Kasse ist proppenvoll, es gibt keine Schulden.
Fazit: Mut wird belohnt, aber nur mit Strategie
Ausgebombte Aktien wie SiriusXM, Zoom, Mohawk oder BHP sind keine Selbstläufer. Wer investiert, sollte das Risiko streuen und auf fundamentale Stärke achten. Das Potenzial ist enorm – aber ebenso die Volatilität. Und das Risiko bleibt natürlich. Nichts an der Börse ist ohne Risiken.
Zoom hat keinen Umsatzwachstum.
Gut ist aber der Cashflow
Gibt aber bessere Unternehmen zum investieren
Hey Tim , ich habe mal eine Frage an dich . Ich hoffe das ist ok . Du sagst du hast nie Aktien verkauft soweit ich das verfolgt habe . Wie konntest du deine Wohnung finanzieren und abbezahlen ? Das habe ich nicht mitbekommen . Schönen Sonntag von Tim an Tim .
Als ich 2010 meine erste Wohnung in New York gekauft habe, machte ich eine ganz große Ausnahme und habe ein paar Positionen verkauft. Es viel mehr schwer. Aber ich brauchte das Geld. Darunter war die Zeitarbeitsfirma Amadeus Fire.
Hallo Tim,
das Zertifikat ist nach meinen Browserinfos für deinen Server abgelaufen. Daher wird die Seite blockiert.
Danke Stefan. Funktioniert die Website wieder?
Bei mir noch nicht.
Jetzt kommt man wieder Problemlos auf die seite