Leserbrief: Ich bin 19 Jahre alt. Mein Weg an die Börse

Marc, 19 Jahre alt. Das ist seine Lektüre: Das Handelsblatt und zahlreiche Finanzbücher.

Mein Name ist Marc, ich bin 19 Jahre alt und die Börse hat mein Leben verändert. Aber wie kam es dazu? Machen wir einen kleinen Sprung in die Vergangenheit. 

Politik interessierte mich als Jugendlicher nicht besonders. Ich war eine Sportskanone, aber kein fleißiger Schüler. Trotzdem hörte auch ich mit 15 Jahren täglich Nachrichten über den Abgasskandal. Aktien waren des Öfteren Gesprächsthema am Mittagstisch. Zu behaupten, dass ich mich mit dem Thema auskannte, wäre eine glatte Lüge gewesen.

Der Kurs der Volkswagen Aktie wurde des Öfteren in den Nachrichten eingeblendet. Als ich sah, dass die Aktie sich seit dem Hoch mehr als halbiert hatte, sah ich nur die Möglichkeit, dass die Aktie zurück zu diesem Hoch finden müsste. Eigentlich hätten die Nachrichten mich von der Börse fernhalten müssen. Es ging ja schließlich darum, dass die Investoren Geld verloren hatten.

Ohne mich weiter mit Aktien oder dem Skandal um Volkswagen zu beschäftigen, weidete ich mein Kinderkonto aus und übertrug meinem Vater die Bitte, eine Aktie der Volkswagen AG zu kaufen. Und ja, wir sprechen von einer einzigen Aktie. Als 15 jähriger Aktionär sah ich stolz zu, wie die Aktie, die ich bei 95 erwarb, langsam wieder auf 130 Euro stieg. Von diesem Erfolgserlebnis angeheizt kaufte ich 3 weitere Aktien. Dieses Mal von Porsche. Durch meine minimale Recherche wusste ich, dass die beiden Marken zusammen hingen. Die Aktien von Porsche erwarb ich zu einem Kurs von 42 Euro.

Das ist der Kursverlauf der VW Vorzüge. Nach dem Skandal kann man gut Ende 2015 den Kurssturz sehen (Foto: Bildschirmfoto von der Comdirect).

Dass meine Titel eine positive Rendite erwirtschaften, war pures Glück. Eigentlich wusste ich nichts. Aber von diesem Moment an wollte ich alles verstehen. Ich fing an zu lesen. Erst wenig, inzwischen immer mehr.

Nach meinem Abitur wollte ich mit einer Ausbildung ins Berufsleben starten. Das würde mir die Möglichkeit geben in größeren Schritten zu Investieren.

In der Zeit zwischen meinem Abitur und der Ausbildung las ich sehr viel über Wirtschaft. Die Faszination, die ich mit 15 hatte, kehrte schnell zurück. Ich suchte mir einen Job, um neben meiner Volkswagen und den drei Porsche Aktien noch mehr Käufe tätigen zu können. Vor der Ausbildung investierte ich 1000 Euro in ausgewällte Fonds und ETF’s.

Mein Gehalt während der Ausbildung betrug 1000 Euro im ersten Lehrjahr. Da ich von den 815 Euro netto nur 400 Euro verbrauchte, konnte ich weiter in die Börse investieren. Sechs Monate nach dem Start der Ausbildung nahm ich zusätzlich einen 450 Euro Job an. Das katapultierte meine Einkünfte immens nach oben.

Was mich persönlich am meisten freut ist, dass ich mich mittlerweile sehr gut politisch auskenne. Das kommt dadurch, dass ich täglich das Handelsblatt lese. Zudem habe ich über 30 Bücher über Aktien, Börse und die Wirtschaft gelesen, und kann mich schon einen kleinen Experten nennen ;) Mein Lieblingsbuch ist „Des klugen Investors Handbuch“ von Markus Elsässer.

Zurück in der Gegenwart: Ich bin 19 Jahre alt, befinde mich am Ende des ersten Ausbildungsjahres. Ich habe in der Schule einen Durchschnitt von 1,3. Mein Depot ist über 10.000 Euro wert. Meine Zeit nutze ich so effektiv, wie es geht. Ich habe auf eine gesunde Ernährung umgestellt. Die Börse motiviert mich jeden Tag aufs Neue, um erfolgreich zu sein. Nach meiner Ausbildung strebe ich an, Fondsmanager zu werden.

Und das alles nur, weil ich mit 15 auf die Idee kam, eine Aktie zu kaufen.

PS.: Die Aktien von Volkswagen und Porsche besitze ich immer noch.

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28 Kommentare
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Markus B:
5 Jahre zuvor

Hallo Tom,
ich kann Dir nur gratulieren, mach weiter so, aber mit 19 Jahren solltest Du das Leben eines 19-jährigen nicht vergessen.
Ich bin 48 Jahre und habe mit 26 Jahren angefangen mich für Aktien/Fonds/Indexfonds zu interessieren…und glaube mir es reicht auch noch mit 26…Hatte natürlich auch Glück bei meinen Investitionen: Starbucks 950 %, Amazon 670 %, Harley Davidson bei 210 % verkauft, Coloplast 110 %, 3M 220 % und noch weitere zwischen 60 u. 100 %, nur E.on habe ich bisher mit 60 % Verlust verkauft….alles aber ohne die Dividenden einzurechnen…und nicht zu vergessen mein S&P 500 ETF, der läuft und läuft, bespart mit 150 Euro pro Monat seit knapp 13 Jahren…

Christian
5 Jahre zuvor

Starke Leistung. 10.000 Euro Depot mit 19 sind klasse. Weißt, ob du jetzt wieder zur Schule (Universität) gehest oder weiterarbeiten möchtest? Mach weiter so (auch wenn du vielleicht auf Grund deines Studiums / Auszug zuhause eine kleine Pause über 3-6 Jahre beim Sparen einlegen musst): täglich Zeitung lesen und monatlich sparen/investieren ist die richtige Grundeinstellung. Viel Erfolg!

5 Jahre zuvor

@Marc
Hast du auch Peter Lynch und André Kostolany gelesen? Kann ich nur empfehlen.
10K in deinem Alter sind super, weiter so.

Bruno
5 Jahre zuvor

Tolle Sache, ein Traum wenn man so früh beginnen kann und auch mit dem richtigen Rucksack, und mit 19 schon 30 Bücher über die Thematik verschlungen zeigt, dass es Dir Ernst ist :) Diesen Ehrgeiz findet man heute nicht mehr so oft. Toll so und bleib dran!

An VW habe ich eine lustige Erinnerung, wir waren damals mit unserer Firma in einem Projekt für eine Bank in der Softwareentwicklung als Ende 2008 bei VW plötzlich einiges nicht mehr normal lief, es war eine enge Zusammenarbeit mit der Handelsabteilung. Ich hatte da Call Optionen auf VW (ja das war compliant ;) und der Kurs stieg innert kurzer Zeit von 200 auf fast 1000, es war eine interessante Konstellation (wer sich für Derivate interessiert der muss diesen Fall mal analysieren) und ein Beispiel warum Warren Buffett Derivate als Massenvernichtungswaffen bezeichnet, wir rechneten eigentlich damit dass es noch viel extremer kommt und der Kurs auf weit über 2000 steigt, bei 1500 wäre ich mit einem hohen 5stelligen Betrag rausgekommen.
 
Es kam anders :D 
 
Ich kam zwar noch mit Gewinn raus aber es wäre der Deal des Lebens geworden. Kurz darauf, der Grund war auch nicht dieses Ereignis, habe ich mich von aktivem Handel und Derivaten sehr stark zurückgezogen, ich würde das auch niemandem empfehlen dort aktiv zu werden aber es war trotzdem interessant und lehrreich. Ich hatte auch das nötige Knowhow, habe ja u.a. auch Mathe studiert. Aber für den langfristigen Vermögensaufbau braucht man das nicht resp. es ist sogar für die meisten hinderlich. 
 

Gainde
5 Jahre zuvor

Buffett sagt, dass wenn die Leitzinsen so tief bleiben, Aktien aktuell viel zu günstig sind:
https://youtu.be/KIslBZxp5zQ

dirk
5 Jahre zuvor

Ganz großen Respekt. Schön auch mal einen Leserbrief zu lesen, der nicht von einem Besserverdiener stammt, der mit über 60k Bruttojahreseinkommen, glaubt eine Sparquote von 60% wäre eine tolle Leistung. Wünsche dir weiterhin viel Erfolg an der Börse und danke deinen Eltern dass sie da mitspielen. Das ist nämlich nicht selbstverständlich.

Bruno
5 Jahre zuvor

hehe, aber Charlie und Bill scheinen im letzten Punkt nicht 100% d’accord ;) Aber was bleibt einem auch anderes übrig…

5 Jahre zuvor

@ Marc
Du bist schon früh dabei und konntest immerhin ein wenig Erfahrung mit Buchverlusten erleben. Das wird Dir in Zukunft helfen und Dich vielleicht auch vor Fehlern bewahren.
Vergesse aber nicht Dein Humankapital. Das ist vermutlich mindestens die nächsten 10 Jahre Dein Hauptwachstumstreiber für Dein Depot. Interessiere Dich für die Arbeit, versuche etwas, bilde Dich weiter, übernehme Verantwortung. Überlege bei den Schritten, ob sie Dich in die langfristig gewünschte Richtung bringen.
Viel Erfolg!
@ Bruno
Du warst scheinbar zu gierig. Ich kenne die Problematik nur zu gut. Heute hast Du ein Depot mit vermutlich vielen diversifizierten Einzeltiteln. Du darfst auch mal Gewinne mitnehmen. Oder Teilgewinne. Der Gewinn war bei den 1000 schon sehr gut. Wie viel hast Du denn prozentual mit einem einzigen Trade am Ende riskiert? Du hättest schließlich Buchgewinne mitnehmen können. 
 

Bruno
5 Jahre zuvor


Weniger als 0.5%, Gier denke ich hier auch nicht (auch wenn ich das Gefühl kenne), gut jeder hat eine gewisse Gier wie auch Angst in sich, aber es war schon so geplant und ist einfach nicht aufgegangen. Man muss einen Plan durchziehen. Im Nachhinein muss ich sagen solche Sachen sind einfach nichts für mich, aber die Erfahrung muss man erst machen, bevor man das sieht. 
 
Meine Stärken sind und waren auch schon immer Geduld und an etwas hartnäckig dran bleiben, bis es funktioniert. Daher ist Buy & Hold z.B. auch das Richtige. Viele haben das Problem, dass sie Gewinne zu früh realisieren und Verluste laufen lassen. Oft sehe ich dass Leute Aktien mit 50% oder 100% verkaufen, ist ja ein schöner Gewinn. Aber so entstehen aussergewöhnliche Sachen eben nicht, wie z.B. Tim mit seiner Netflix. Oder wie viele haben Amazon mit 100 oder sogar 200% Gewinn verkauft und ärgern sich heute. 
 
Aber im Trading und Derivatebereich funktioniert das nicht, daher sollte man das tun, wo zu einem passt. Heute mache ich maximal mit Optionen noch kalkulierbare Sachen, wo kein Risiko besteht und man eine schöne Prämie verdienen kann. Keine Spekulationsgeschäfte mehr. Und ich fühle mich befreiter. 

Gainde
5 Jahre zuvor

@ Bruno
Würde heissen gleichgewichtet zu investieren, bsp. CHF 3000 pro Titel, und dann einfach laufen lassen und nie verkaufen. Voraussetzung natürlich, dass man auf solide Werte setzt. Da reichen 10-30 Titel für ein Portfolio.

Robert Simak
5 Jahre zuvor

@MarcGratulation du bist auf dem richtigen Weg und bist nun infiziert und angesteckt und das wird dich nicht mehr los lassen und das ist gut so.
Nicht enttäuscht wenn es mal in der Kiste rappelt und Crasht! Das ist dann der Zeitpunkt noch mehr an der Sache dran zu bleiben!
Das Buch kenne ich und ist sehr gut!Wünsche dir weiterhin gute Investments und mögen dich gute Assets begleiten ;-).
LG. aus Wien

-M
5 Jahre zuvor

@Buffett
Wenn ich es richtig übersetze sagt Buffett:
Wenn die genannten Punkte (zins/vollbeschäftigung/defizit) so bleiben, wären aktien super günstig ….
…er sagt auch, dass er es für unmöglich hält, es sei aber nun so, aber da er es für unmöglich hält, denkt er, dass mindestens eines der Punkte nicht aufrechterhalten werden kann.
Oder irre ich mich bei dem übersetzen seiner Aussagen?
 
-M

Lad
5 Jahre zuvor

Marc,
hoffentlich wirst du immer beim Aktienkauf auf eine vernünftige Bewertung achten (KUV, KBV, KGV, KCV) und eine schöne Dividendenrendite. Nicht denken, dass diesmal es anders sein wird und die überbewerteten Aktien nicht mehr so tief wie 2000-2003 fallen werden. Du kannst dir sicherlich denken, dass Microsoft, Coca-Cola, Nike, Visa, Netflix, Amazon, Starbucks u.a. extrem überbewertet sind. Dagegen BMW und AT&T unterbewertet sind. Glaub es mir, dass in allen deutschen Anlegermagazinen die Empfehlungen „Kaufen“ total falsch sind, die jungen Schreiberlinge haben keine Ahnung, was KUV 10, KBV 10, KGV 50 bedeuten! Und im Internet 50% der Texte Lügen sind. Du muss immer ganz allein nach Aktien mit niedrigen KUV, KBV, KGV und guter Dividendenrendite suchen. Und niemals teure Aktie kaufen, niemals Aktie ohne 3%-8% Dividende kaufen! Du brauchst keine Dividenden-Aristokraten, sondern auch gute und billige Dividenden-Aktien aus dem DAX, Eurostoxx50, Stoxx50. Und dann auch AT&T, Wells Fargo, die später in Dow Jones kommen.

ManniB
5 Jahre zuvor

@Lad
Vom Prinzip hast du Recht, aber dann wäre nach deiner Formel, IBM ein gutes Investment…, 

-M
5 Jahre zuvor

Es soll sich eher um ein grundgerüst handeln bei lad…. das die Firma mit den Kennzahlen dann auch noch gewisse Qualitäten beinhalten sollte, ist doch logisch… 
Ok ich bin kein AT&T bzw BMW Fan die er immer nennt… aber bin auch der Meinung das man eher Qualität zum günstigen Preis bevorzugen sollte. 
-M

Thorsten
5 Jahre zuvor

Die Geduld kam bei mir erst mit dem Alter und vollends, als ich aus dem Hamsterrad ausstieg. Ich habe mich über Jahrzehnte von Börsenzeitungen beeinflussen lassen mit Tipps, Musterdeopts, Kursraketen usw. Aber ohne diese Phasen hätte ich ja keine Erfahrungen gesammelt. Fehler sind keine, wenn man sie als Baustein zu einer besseren Wissensbasis sieht.
Respekt mit 19 schon am Puls der Wirtschaft, da hängen andere noch hinter der PS4 und konsumieren altersgemäß eher weniger ‚Wirtschaftskram‘. Menschen entwickeln sich unterschiedlich und unterschiedlich schnell, jedes Alter ist o.k. zum Einsteigen in den Aktienmarkt. Das bedeutet insbesondere auch , dass ältere Menschen nicht in Zinspapiere gehen sollten, weil die ’sicherer‘ sind. Da gab es (gibt es ?) Produkte am Markt, die dann im Alter von Aktien auf Zinspapiere umschichten, der Zweck sollte klar sein : mehrfaches Kassieren von Gebühren.

Olly Wood
5 Jahre zuvor

@ Thorsten
exakt so war es bei mir auch ;-) aber es ist wie mit allem…. Lernen (und seinen eigenen Stil zu finden) kostet nun mal Geld :-) 

John
5 Jahre zuvor

Respekt mit 19 schon dabei. Manch einer kommt erst 10 später dazu, also Jemand wie ich. Man geht normal zur Schule, bekommt vllt. etwas Taschengeld. 10k sind in weiter Ferne.
Doch Vorsicht, man kann sich auch zu sehr reinsteigern.

Nobbi
5 Jahre zuvor

Respekt vor der Leistung und wunderbar du bist auf den richtigen  Weg als Investor.
Ein ganz dickes aber, vergiss nicht die Persönlichkeitsentwicklung und das du dich irgebdwann von zu Hause abnabelst.
Ich hoffe es trifft auf dich nicht zu, aber gerade junge Männer sind davon betroffen und sind oft später nicht in der Lage eine Beziehung zu führen.

Oliver
5 Jahre zuvor

Wenn ich das lese, bin ich zum einen beeindruckt, da ich mit 19 sicher ganz andere Sachen im Kopf hatte. Andererseits finde ich diesen ganzen Performance- und Selbstoptimierungswahn auch bedenklich.
Und sich mit dem Handelsblatt politische Expertise angeeignet haben zu wollen…. na ja. Der neoliberale Politiknachwuchs scheint gesichert.

DanielKA
5 Jahre zuvor

Hi Lad, whoa endlich mal eine Übereinstimmung mit dir, habe Wells Fargo vor paar Wochen gekauft :-)

hispoon
5 Jahre zuvor

Grüezi Zemmä
Kennt jemand eine gute Lösung in der Schweiz für einen „ETF-Sparplan“ den man monatlich füttern kann?
Momentan sehe ich nur die Lösung über den Fonds von AVADIS:https://www.avadis.ch/privatkunden/anlagefonds/
Danke für Tipps ?

Thorsten
5 Jahre zuvor

@Olly wood Ja, so ist es. Und mit der Zeit wird man klüger, definitiv.

Gestern habe ich mir Starbcuks gekauft, obwohl das Unternehmen im Punkt Nachhaltigkeit mehrfach übel aufgefallen ist. Während sich das Unternehmen auf der Website freundlich und umweltbewusst gibt (ist das ein Porzellan- oder mehrfach verwendbarer Plastikbecher bei der Dame ?), hat es nach Jahren nur auf Druck nachgegeben. Am Ende werden diese Pappbecher aber komplett verschwinden, jedenfalls in Deutschland/Europa.
https://actions.sumofus.org/a/starbucks-plastikbecher
Dabei hatte Starbucks versprochen, bis 2015 komplett recyclebare Becher einführen. Dieses Versprechen hat das Unternehmen gebrochen — und verschmutzt nach wie vor unsere Meere. Wenn wir diesen Skandal jetzt bekannt machen und Starbucks unter Druck setzen, muss der Konzern endlich handeln.“
https://www.welt.de/wirtschaft/article145927549/Wie-schaedlich-sind-die-Kaffeebecher-wirklich.html

Ach ja, eine Tabakaktie habe ich inzwischen auch, bin wohl voll der Kapitalist.

Es gibt keine Aktienanlage ohne Betrachtung von Politik, die das jeweilige Unternehmen im Heimatland, den globalen Absatzmarkt,  oder die den Erhalt der Depotwerte des Aktieninhabers durch Schutz vor dem Staat nötig macht.

Daniel
5 Jahre zuvor

Also wenn ich mir die Aussagen von SumOfUs anschaue, dann habe ich den Eindruck das hier mit dem gern genommenen Wort „Populismus“ agiert wird.
 
Bis zum Jahr 2050 wird es in den Weltmeeren mehr Plastik als Fische geben. Schuld daran ist auch Starbucks: Der Kaffeekonzern weigert sich, auf plastikfreie Pappbecher umzustellen.
geht es vielleicht noch etwas dramatischer? Meine These: 99,999% aller Starbucks Becher die in Deutschland weggeworfen werden, landen in einer ganz normalen Mülldeponie bzw in der thermischen Entsorgung und eben nicht im Meer.
 
Dabei hatte Starbucks versprochen, bis 2015 komplett recyclebare Becher einführen. Dieses Versprechen hat das Unternehmen gebrochen — und verschmutzt nach wie vor unsere Meere. 
hier wiederholt sich die Aussage, ich halte es zwar für eine gute Idee und bin auch dafür dass diese Einweg-Klamotten teurer sind als etwas, was wiederverwendet werden kann, aber ich mag diese dramatische Übertreibung nicht und wenn, dann ist sie nich das eigentlich Problem.
Das Plastik in Starbucks Bechern zerfällt im Meer zu winzigen Stücken — Säugetiere und Fische halten es für Nahrung und fressen es. Viele Tiere sterben daran einen qualvollen Tod. Erst kürzlich haben Wissenschaftler bei 9 von 10 Meeresvögeln Plastik im Darm gefunden. Die Zeit drängt, wenn wir diesen Plastikwahnsinn stoppen wollen.
Und wieviel Plastik stammte dann von Starbucks? Ich finde die ganze Herangehensweise falsch. Natürlich ist es sinnvoll Einwegdinge zu reduzieren und ich bin auch der letzte der will dass die Meere verschmutzen. Die Frage sollte aber eher sein wie kommt das Zeug dahin? Wer hat da gepfuscht und die Müllentsorgungs-Ketten nicht eingehalten? Und meine Vermutung ist, dass es eben nicht die schlimmen Industrienationen sind sondern eher die Schwellenländer die einen enormen Wirtschaftsaufschwung erleben ohne das der „Rest“ adäquat mitzieht. 
Starbucks schmeisst garantiert keine Becher ins Meer und ich glaube auch nicht das Continental oder Michelin angefeindet wird, wenn deren Reifen im Meer herumtreiben, warum also Starbucks? Letzten Endes liefert Starbucks das, was die Kunden wollen, und da es nicht von Anfang an die Kunden waren die sagten „hey wir trinken nur aus Keramik-Tassen“ sondern wollen „cool“ mit Bechern durch die Gegend ziehen kann man das dem Konzern wohl schlecht zum Vorwurf machen. Auch das Versprechen Starbucks das gebrochen wurde, hat ja wohl zu keinem Boykott geführt, was darauf hindeutet dass es den meisten Kunden schlicht egal ist.

42sucht21
5 Jahre zuvor

@Einweg als Geschäftsmodell
Aktuell nimmt in DE eine neue Franchise-Burger-Kette fahrt auf. Wieder alles nur in Einwegverpackung. Das ist voll in und landet in DE vermutlich nicht im Meer sondern in der Verbrennung aka. thermische Verwertung.

Thorsten
5 Jahre zuvor

@Daniel SumOfUs ist radikal. Das scheint Methode zu haben, Populismus von der Umweltfront. Die Thesen, die dort teilweise vertreten werden reichen bis zum linken Irrsinn von „Europäer sind an der Armut Afrikas schuld“. Getroffen werden sensible Menschen, die sich schuldig fühlen und danach noch schlechter. Will man es positiv sehen, dann hält diese Origanisation die Themen in der Diskussion. Man soll ja Plastik vermeiden und Afrika unterstützen, da ist ja nichts Falsches dran. Passiert ja auch schon. Und dehalb haben die linken und rechten Prteien/Webseiten ihre Berechtigung. Sie sind sensibel für Missstände. Das Tragische ist, sie haben wenig Lösungen, meist sind sie drastisch „Verbot“, „Reduktion“, „Schuld“. „Schmelzende Eisberge und Gletscher“, „Plastikinseln“.  Allerdings wenn Starbucks bis 2015 versprochen hat und dann gebrochen , dann ist das ein Malus. Sie hätten längst Vorreiter werden können. Sie trauen sich nicht, sie machen lieber Geld scheint es. Der Verbraucher hat es in der Hand, wortwörtlich : Pappbecher ablehnen, Befüllung des eigenen Bechers verlangen. Wenn 10 mit dem eigenen  Becher kommen, dann geben sie beim 11. nach.

42sucht21
5 Jahre zuvor

@Claus – BAT / IMB
IMB wird interessant (für mich) wenn der Kurs sich jetzt stabilisiert. Wenn die Div weniger aggressiv erhöht werden würde und dafür Schuldentilgung oder evtl. stock repurchases durchgeführt würden, dann würde sie mir noch besser gefallen.
BAT halte ich seit einigen Jährchen und habe aktuell nicht vor zu vergrößern / verteuern. PM finde ich gut durch das exposure in Indonesien / Käufe in Asien. MO ist immer interessant. JAT kenne ich zu wenig und bekomme zu wenig Nachrichten dazu.

Ralf
5 Jahre zuvor

Das ständige billige Geld der Notenbanken wird auch dieses Mal nicht auf Dauer funktionieren. Insofern ist es nur eine Frage der Zeit, bis an den Börsen richtig günstige Einstiegskurse locken weil das Finanzsystem kollabiert.

Oder glaubt hier wirklich jemand daran, dass es Dauer gut gehen kann wenn die Notenbanken quasi aus dem Nichts Geld schöpfen?

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