Du kürzt Kosten. Du fängst an zu sparen. Aber du bist spät dran mit Mitte 40

Wer mit dem Wohnwagen in den Urlaub fährt, kann sparen. Und Spass haben. Manch einer geht gerne an einen großen See – ohne Menschenmassen. Mitten in der Natur.
Ich habe hier einige Leser, die sagen offen: „Ich habe lange Zeit nicht ans Sparen gedacht. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich bin 45 Jahre alt und habe keine Rücklagen.“ Ich sage dann immer, es ist nie zu spät eine Reserve aufzubauen.

Ich würde raten, dich nicht zu sehr zu ärgern über deine Vergangenheit. Es ist passiert. Wer erst Ende 30 den Fehler bemerkt, kann mehr erreichen als mit Mitte 40. Klar!

Jedenfalls steuerst du um. In den vergangenen drei Jahren hast du begonnen, per ETF-Sparplan loszulegen. Die ETFs oder Aktien laufen gut. Viele Menschen sind schrecklich im Umgang mit Geld. Sie sind ahnungslos.

Ich erhielt diesen Kommentar. Ich dachte: „Wie krass Leute im Urlaub ihr Geld ausgeben.“ Oft kommt dann der Spruch „Ich habe es mir verdient“, was total albern ist. Ich hab mir die Freiheit verdient, antworte ich in solchen Fällen.

Hallo Tim,

losgelöst von deinem Artikel muss ich hier was schreiben.

ich bin mit guten Freunden die letzten Tage für 1 Woche auf den Kanaren gewesen. Ich hatte mich darauf gefreut, diese für 7 Tage besuchen zu kommen. Der Easyjet Flug hat mich 52€ gekostet. Die Unterkunft bzw. das Zimmer war für mich „kostenlos“ da ich mich in deren Wohnung in einem kleinen Zimmer einquartieren musste.

Die zwei arbeiten wirklich hart. Schon deren ganzes Leben lang. Frau hat drei jobs. Jeden Tag 12 – 14 Stunden oftmals auch Samstags und Sonntags.

Der Mann ebenfalls ein Arbeitstier. Arbeitet sogar an Feiertagen auf Baustellen im Ausland um eine gerade Mark zu verdienen. Wirklich fleißig.

Jetzt war ich überrascht, dass diese im Schnitt pro Tag 200 bis 300 Euro für das Essen, Trinken gehen ausgegeben hatten.
Sie waren 3 Wochen dort und haben 8000€ nur zum leben gerechnet. Dazu kommt noch der Flug, die Unterkunft.

Ich finde das verrückt. Ich habe mir ausgerechnet, was man davon als Dividenden bekommen könnte.

Um denen zu zeigen wie günstiges Leben geht, hatte ich schon nach einigen Tagen 500 € zusammen. Aus Ersparnissen, da ich nicht so viel Ausgegeben habe wie meine Bekannten. Diese habe ich ihnen für die Unterkunft gegeben (was ich sowieso getan hätte). Ich wollte damit zeigen, wie schnell man Geld zusammen bekommt und zu etwas kommen kann.

Reich sein ist kein Privileg der Reichen. Und auch Deutschland ist nicht schuld daran. Du hast es in der Hand was Du mit deinem Geld machst.

Schönen Tag zusammen! :)

Jedenfalls änderst du deine Einstellung zum Konsum. Dein Nettovermögen in Indexfonds erhöht sich deutlich. Du hast mehr Disziplin. Du sparst einfach bewusster. Die Börse hat dir geholfen.

Du bist in einer guten Situation. Aber weil du spät angefangen hast, ärgerst du dich. Einige Menschen in deinem Alter oder jünger, die früh angefangen haben, haben deutlich mehr Vermögen aufgeschichtet. Wenn du das siehst, fühlst du dich arm.

All das quälst dich. Du denkst: „Wenn ich gewusst hätte, was ich jetzt weiß, hätte ich vielleicht um 50 in Rente gehen können. Jetzt könnte es um die 60 sein. Ein paar verlorene frühe Jahre sind wirklich schlecht.“

Ignoranz ist wirklich ein Fehler vieler Deutscher, wenn es um die Altersvorsorge geht. Je früher du startest, desto besser.

Du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Aber du kannst deine eigene Zukunft aktiv gestalten. Also schaue nach vorne. Mache heute und morgen den Unterschied. Entwickle eine bodenständige Einstellung. Gestalte deine eigene Zukunft aktiv. Kümmere Dich um eine hohe Sparquote. Weil du spät dran bist, sind vielleicht 30 oder 50 Prozent empfehlenswert. Sonst kannst du zu wenig bewegen. Biss ist nötig. Plus Durchhaltevermögen.

Du bist selten zu alt, um etwas zu ändern. Deine Fehler sind nicht so schlimm, wenn du die richtigen Schlüsse daraus ziehst. Ich habe einen älteren Leser, der hat mir seine Story geschildert. Er hat seine Schulden komplett getilgt. Er fängt jetzt mit dem Sparen an. Er hat einen Job gefunden, der ihm Spass macht und recht gut bezahlt. Er schaut nach vorne. Er hat die Vergangenheit abhakt. Was er erreicht hat, war nur dank eines radikalen Schnitts möglich.

Mach dir keine Sorgen. Hauptsache ist: Du machst das Beste aus der Situation. Du steckst dir Ziele.

Hast du die Freiheit erreicht, hat das Vorteile. Du kannst aufstehen, wann du willst, nicht wenn du musst. Du musst nicht ewig lange zur Arbeit pendeln und dich dort ärgern. Wenn du etwas später aufstehst, fühlt sich dein Tag schon viel besser an.

Danach lässt du dir Zeit. Du liest. Du machst eine Tasse Kaffee. Ein kleines Frühstück. Dann gehst du mit dem Hund spazieren. Vielleicht ein langer Spaziergang. Dann nimmst du das Rad. Oder du gehst Schwimmen oder surfen, wenn dir danach ist. Dann arbeitest du an einem Projekt. An einem Hobby.

An anderen Tagen arbeitest du im Garten oder Haus. Du setzt dich in den Garten oder Park und liest. Du machst etwas mit den Kindern. Ihr geht alle erneut mit dem Hund spazieren. Das Abendessen kochst du. Manchmal sitzt du auf der Terrasse und grillst mit der Familie. Manchmal kommen die Nachbarn vorbei.

Am späten Abend sitzt die Familie im Wohnzimmer. Einige spielen. Andere lesen etwas. Ihr plant den nächsten Urlaub im Wohnmobil. Alle sind begeistert. Es wird ein Erlebnisurlaub. Ihr wollt an einem See in Finnland campen. Mitten in der Natur. Ohne Menschenmassen.

Der New Yorker Kieran O’Dea lebt seinen Traum. Der 29-jährige residiert direkt am Strand in Long Island, wo er zuhause den eignen Hedgefonds namens Hedge Knight Capital managt. Er hat mehrere Millionen im Fonds – ein Gutteil ist von seinem Opa. Sein Opa war der Mathematiker Leonard Baum, der mathematische Währungs-Trading-Systeme entwickelt hat. Sogar die „New York Times“ hat kürzlich über den jungen Hedgefonds-Trader geschrieben.

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6 Jahre zuvor

Genau: Hauptsache man fängt irgendwann mal an – und lamentiert nicht endlos rum oder schiebt auf!

Super Artikel :-)

Oliver
6 Jahre zuvor

Mit 45 zu starten ist gar nicht mal so unrealistisch. Man hat mit 40 sein hoffentlich mittleres Alter erreicht und einige kommen in den 40ern schon ins grübeln, was wohl nach der Arbeitszeit so kommen soll. Für viele ist die Arbeit längst nicht mehr so spannend und ich kenne ein paar Leute, die sich durchaus fragen, ob die letzten 10 – 15 Jahre tatsächlich noch 20 Jahre so weitergehen sollen. Zum anderen hat man die Familiengründungsphase meist hinter sich, die Kleinen sind zumeist nicht mehr so klein und man hat sich irgendwo etabliert, wenn alles gut gelaufen ist.

In der Spanne zwischen 40 und 55 verdient man am meisten, d. h. man kann entsprechend viel sparen wenn man möchte. Ich habe einige Leute von meinem ehemaligen Mentor kennen gelernt, die heute alle so um die 65 – 70 Jahre alt sind und einige haben gesagt, dass sie innerhalb von 10 Jahren in der Lage waren, das Rentenproblem finanziell zu lösen. Wenn man es tatsächlich schafft, 2 – 3.000 EURO/Monat wegzulegen, dann ist das möglich, auch wenn der Zinseszins nicht so lange arbeiten kann. Selbst wenn man sehr viel weniger sparen kann, finde ich es auch sinnvoll. Finanziell frei wird man mit einer Sparrate von 300 EURO und Start mit 45 Jahren sicher nicht mehr, aber man hat ein sehr schönes Zusatzeinkommen, wenn man in Rente geht. Das ist mehr, als viele später tatsächlich haben werden, die gar nichts tun.

Ich hatte dazu mit meinem Versicherungsberater letzten Winter ein interessantes Gespräch. Er betreut ziemlich viele Leute in alle Altersklassen und er sagte, dass er einige hat, die mit 60/62 Jahren langsam Panik bekommen, nie irgend etwas gespart hätten und dann glauben, dass es noch Möglichkeiten gäbe, das Ruder herumzureißen. Selbst wenn man noch drei oder sogar fünf Jahre arbeiten sollte, ist der Zug wohl abgefahren. Man kann es nur noch schwach abmildern, indem man versucht, so viel in der noch aktiven Phase anzusparen. Aber mehr als ein kleines Zubrot wird es nicht mehr werden. Nach seiner Schilderung scheint es sogar einige Zeitgenossen zu geben, die glauben, wenn sie schnell 30.000 EURO sparen, dass es dann noch reichen könnte. Man fragt sich, welche Vorstellungen einige Leute haben.

Fazit: 45 Jahre geht noch sehr gut, selbst 55 Jahre ist in Ordnung, wenn man entweder viel beiseite legen kann oder wenn man nur ein Zusatzeinkommen zur normalen Rente braucht. Der Vorteil des Sparens in jungen Jahren liegt darin, dass man nicht so viel monatlich weglegen muss und man sich sehr viel mehr Fehler erlauben kann. Selbst wenn man bis 30 nur in Wachstumsaktien Geld anlegt und die meisten wachsen dann leider nicht, ist noch gar nichts schlimmes passiert. Ein bisschen Geld bleibt immer übrig und man ist wesentlich erfahrener. Mit 45 darf man sich halt nicht mehr ganz so viele Fehler leisten. Aber selbst wenn, wird es sich meist auszahlen, weil einfach mehr Geld da ist.

Grüße Oliver

 

Berlinerin
6 Jahre zuvor

Hallo Tim, danke, dass Du nochmal herausstellt, dass es nie zu spät ist zu sparen. Ich finde sogar wenn man erst mit 55 auf den Trichter kommt und es definitiv zu spät ist Vermögen aufzubauen für den frühzeitigen Ausstieg sollte man sparen. Warum? Weil ich finde, dass Geld zu haben ja auch ermöglicht Visionen zu entwickeln von Dingen die das eigene Leben krönen oder auch Visionen von Dingen die über das eigene Leben hinaus gehen. Warum nicht Reserven haben um den eigenen Kindern Träume zu verwirklichen? Warum nicht einen Verein gründen, sich nochmal selbständig machen, doch nochmal studieren, die Welt umrunden, doch nochmal China bereisen, Geld an eine wirklich wichtige Stiftung spenden, ein behindertes Patenkind annehmen, einen Brunnen in Afrika bauen, sich politisch engagieren? Es ist nie zu spät ein kleines bescheidenes Vermögen aufzubauen, mit dem man etwas zu tun vermag das dem Leben einen nachhaltigen Sinn gibt. Vielen Dank für den Artikel!

Matthias
6 Jahre zuvor

Lieber Tim,

ein toller Beitrag! Vielen Dank! Deine Ausführungen haben mich sehr beruhigt. Ich bin jetzt 33 und erst seit einem Jahr dabei meine Finanzen voll aufs Sparen auszurichten. Vorher war es einfach nicht möglich (Studium, lange berufliche Unsicherheit) und ein Jahr habe ich das Geld rausgehauen, weil es zum ersten Mal da war. Vor einem Jahr fing ich an mich mit den Finanzen zu beschäftigen und mir Finanzwissen anzueignen. Seitdem lese ich täglich deinen tollen Blog!

Wenn ich mich mit dem Thema im Internet beschäftige, fühle ich mich oft klein. Ich komme nur auf verhältnismäßig kleine Sparraten und das Depot ist noch nicht sonderlich üppig. Finanziell frei mit 40 ist da nicht drin. Eher 50% Arbeiten mit Mitte 50. Aber auch das ist ja nicht wenig. Gerade wenn man einen anstrengenden Job hab.

Ich bin aber insgesamt zufriedener geworden, seitdem ich nicht mehr dem Konsum fröne. Ich lese mehr, verbringe mehr Zeit in der Natur und lese viel in der Bibel. Alles viel befriedigender, als auf Amazon zu shoppen :)
Und es ist schön, sich auszurechnen, wieviel Euro von z.B. McDonalds mir gehörden, wenn ich höre, dass andere jede Woche zu McDonalds essen gehen. Auch wenn es nur wenige Euros sind.

Mach weiter so Tim!

6 Jahre zuvor

Wer derzeit 55 ist, kann zumindest noch einigermaßen mit der gesetzlichen Rente rechnen (sofern man genügend Rentenpunkte sammeln konnte). Vermögen zu bilden macht nur dann keinen großen Sinn, wenn man definitiv auf Grundsicherung angewiesen sein wird und das Vermögen ohnehin aufgebraucht werden muss. Wobei ich dann wohl jedem trotzdem zum Sparen raten würde und notfalls zum Tresor. Ich hoffe, dass es irgendwann mal eine bedingungslose Grundrente gibt.

Monaco
6 Jahre zuvor

Es geht ja nicht darum, dass jetzt jemand frieren muss im Winter, weil er an der Heizung spart.

 

Ja, die melden sich bei mir im Winter regelmäßig, weil es schimmelt in der Wohnung. Natürlich ist die Bausubstanz nach Ü40 Jahren plötzlich schuld.

John
6 Jahre zuvor

Man kann mit dem Wohnmobil günstig reisen aber auch teuer.

Fürs günstige Reisen vermeidet man Campingplätze, steht gratis in der Natur, hat ein billiges Modell und viel Zeit.

Es geht aber auch teuer. Teures Modell, immer super Campingplätze statt und wenig Zeit (bei wenig Zeit ist ein Hotel billiger).

Nach meiner Beobachtung sind gerade teure Wohnmobile auf Campingplätzen. Wo wir wieder bei det Clown Geschichte sind. Man zeigt seinen Wohlstand statt die Natur zu geniessen.

 

steve
6 Jahre zuvor

Stimmt es ist selten zu früh und nie spät. Tim du schaffst es immer wieder eigentlich bekannte Punkte in einer etwas anderen Perspektive erscheinen zu lassen. Lange vorbei sind die Anfänge deines bloog mitten in der Lehmannkrise ich kann mir vorstellen du hast damals auch geschrieben um dir selbst eine gewisse Zuversicht zu erarbeiten. Die Krise hat sich jetzt zum 10 mal gejährt wahrlich kein Grund zum feiern aber irgendwie doch es zeigt es geht immer weiter bis zum heute unvermeidlichen Ende. Respekt vor deinem Mut auszuwandern und in der Krise dann Immobilien zu erwerben auch wenn es lukrativere Investments gegeben hätte. Aber rentiert hat es sich und manches Investment wie dein Multipacker Netflix ist so nicht im Detail vorhersehbar gewesen. ( ich selbst sage da nein negativer Cashflow wie macht die Firma Gewinne? ) Jetzt warten viele auf den nächsten Crash wann der kommt unklar, von wo für mich ausgemacht wieder USA das KGV der US Aktien jenseits dessen was normal ist egal. Was mich selbst ungläubig staunen lässt das trotz Rückkäufen von 4 Billarden und die fast völlig auf Kredit!!!

Egal bei einen crash ist wieder eine top Zeit zu investieren bei einen Crash ist innerhalb von 3-4 Jahren ein multiple von 3-5 möglich, ist einer der wenigen Zeitpunkte wo man überlegen kann auf Kredit zu spekulieren(aber eher nicht machen), aber eine top Chance für Leute die kurz vor dem Ende auf die Idee kommen Reserven zu bilden Wenn das Schicksal will gibt es einen eine neue Chance im anderen Fall auch weitermachen.

Materiell nehmen wir aus der Welt nichts mit, aber immateriell ist ja nicht weniger wichtig der Spruch Geld kann man immer wieder verdienen oder ausgegeben stimmt. Gesundheit kriegt man nicht so locker zurück.

Insofern jedem der zum Entschluss kommt was zurück zulegen viel Erfolg und Tim viel Energie zum weiter schreiben.

Thorsten
6 Jahre zuvor

Es fehlen die Vorbilder.Die Menschen sehen ständig Werbung mit Konsum. Dank Internet finden sie vielleicht diesen Blog und überlegen. Man kann immer dazulernen und etwas ändern.

Diana H
6 Jahre zuvor

Ich glaube ganz fest, dass der Zeitgeist sich wandelt. Und das zum Positiven. Nicht in der Wirtschaft oder in den allgemeinen Medien, aber verstärkt im Hintergrund. Fällt mir bei bspw. YouTube auf, Stichwort: Debt-Free, Wasteless, Minimalismus, Achtsamkeit usw. Gerade bei dem nächsten Crash, wird die Welle vollends überschwappen und die Allgemeinheit erreichen. Und meine Hoffnung liegt auch bei den jüngeren und kommenden Generationen. Zurück zu den echten Werten im Leben.

Daniel
6 Jahre zuvor

Ich glaube ganz fest, dass der Zeitgeist sich wandelt. Und das zum Positiven. Nicht in der Wirtschaft oder in den allgemeinen Medien, aber verstärkt im Hintergrund. Fällt mir bei bspw. YouTube auf, Stichwort: Debt-Free, Wasteless, Minimalismus, Achtsamkeit usw. Gerade bei dem nächsten Crash, wird die Welle vollends überschwappen und die Allgemeinheit erreichen.

Glaube ich eher nicht. Ich bin ein Kind der 80er, schon damals wurde überall vorgebetet dass man die Umwelt schützen muss. Schon damals gab es z.B. „Die Sendung mit der Maus“ die eindrucksvoll gezeigt hat, dass man eine Barbie Puppe mitsamt Equipment in einen kleinen Karton stecken konnte der nur etwa 10% der Größe der Verkaufs-Plastik-Verpackung hatte. Und heute? Nichts hat sich geändert. Es wird inzwischen selbst Obst eingepackt. Es ist eher schlimmer geworden obwohl Deutschland zumindest was das grüne Gewissen angeht, weltweit ziemlich vorne sein dürfte.

Damals trank ich aus Glas-Wasser und Colaflaschen und trank aus Getränkedosen die, weil Aluminium begeht ist, wiederverwertet wurden. Heute trinkt der Großteil aus Einweg PET Flaschen für den Müll.

Wo früher viel getrennt wurde wird heute Müll aus ganz Europa „zur thermischen Verwertung“ in unseren viel zu groß angelegten Müllverbrennunganlagen verbrannt. Wie lang hatte man früher seine Geräte? Fotorapparat, Fernseher, Stereo-Anlage, Telefon usw.? Wie hoch ist heute die „Halbwertszeit“?

Selbst wenn das alles wieder eine gewisse Kehrtwende nimmt, was ich nicht glaube, da auch zunehmend andere Güter Wegwerfartikel werden (siehe Auto-> geplante Lebensdauer für Hersteller ca. 8 Jahre und 100.000km), werden wir wohl bestenfalls da wieder ankommen wo wir schon mal in den 80ern waren.

 

Insider
6 Jahre zuvor

Diana sicher ich glaube das auch oft,  das unsere junge Generation anderes tickt .  aber ggf. Liegt das daran,  dass wir in einer Filterblase unterwegs sind . Vor kurzem war ich mit einer früheren Freundesgruppe unterwegs . Alle Mitte / ende 20 ,gute Gehälter vermutlich. Wir waren feiern und trinken was mir auch Spaß gemacht hat mal wieder . FAst alle rauchen . Themen waren Leasing Auto , neueste elektronische Spielereien und sonstige „Clowndinge“. Nicht mehr meine Welt . Habe auch viele Jugendliche gesehen die rauchen . Also vom Wandel wenig zu sehen.

 

Immerhin können wir nach den eindrücken  beruhigt Tabak Aktien aufstocken . :)

Micha
6 Jahre zuvor

@Daniel

Bin da bei Dir. Was noch dazu kommt, ist die zahlenmäßig stark steigende Bevölkerung weltweit. Bei den Ärmsten ist Umweltschutz ein Bildungs- und Luxusproblem („Clownding“ ;-) ). Die Armut geht insgesamt aber zurück. Dafür wachsen die Schichten darüber an, die dann aber wieder mehr konsumieren können und entsprechend Ressourcen und Platz verbrauchen sowie Müll produzieren. Inwieweit technische Weiterentwicklungen da genug kompensieren können?

6 Jahre zuvor

Was mich oft wundert, ist dass unsere Meere voll mit Plastikmüll sind. Laut WWF kommt dies vor allem durch Südostasien, wo es kein Müllsystem gibt. Mikroplastik kommt durch Abrieb von Autoreifen, Kosmetika und Waschen von Textilien in den Umlauf. Aus meiner Sicht, müssen da die Regierungen tätig werden, ein einzelner kann daran wenig rütteln. Wenn etwas nicht bestraft oder reglementiert wird, ändert sich nichts. Zumindest ist es heutzutage sehr schwer, keinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Man müsste quasi Selbstversorger sein, in einer Holzhütte leben, höchstens gebrauchte Kleidung tragen, auf elektronische Geräte verzichten und weder Auto, Flugzeug noch Schiff nutzen und auf Kosmetika, Pflegeprodukte und Medikamente verzichten. Die Erde wäre ohne die Menschen besser dran, streng genommen sollte das Kinderkriegen verboten werden. Aber alles von heute auf morgen zu ändern wird schwierig.

chn
6 Jahre zuvor

Auch hier kann ich das Studium der Schriften antiker Philosophen empfehlen. Der Stoiker Seneca hat schon vor etwa 2000 Jahren von der Genuß- und Verschwendungssucht seiner Mitmenschen im antiken Rom berichtet. Das liegt in der menschlichen Natur, in unserer evolutionären Vergangenheit. Wer von unseren Vorfahren nicht nach dem Motto „nimm was du kriegen kannst“ lebte, der hat einfach nicht überlebt und sich fortgepflanzt. Heute ist das nicht nur nutzlos, sondern auch gefährlich.  Wir leben im Überfluss. Ich glaube, wenn die Menschen insgesamt nicht mehr Bescheidenheit und Genügsamkeit zu üben lernen, werden wir auf diesem Planeten langfristig nicht überleben können. Aber dafür hat uns die Evolution neben dem Kleinhirn auch den präfrontalen Cortex, also: unseren Verstand geschenkt.

chn
6 Jahre zuvor

@Ex-Studentin:

Ich glaube, dass wir Menschen der Erde relativ egal sind. Wenn wir uns selbst durch unsere Kurzsichtigkeit auslöschen, hat der Planet sich innerhalb relativ kurzer Zeit wieder erholt. Es gab doch mal eine Doku, da wurde gezeigt, was dann passiert. Nach ein paar tausend Jahren (oder so) würde man kaum noch Spuren der menschlichen Zivilisation erkennen. Es gab auch schon viel schlimmeres für die Erde als den Menschen: Vulkanausbrüche, Meteoriteneinschläge und ähnliches. Immer hat sie sich erholt.

Beim Umweltschutz geht es nicht primär um die Umwelt, sondern um uns selbst. Wir sind von diesem Planeten abhängig. Nicht umgekehrt.

6 Jahre zuvor

@chn

Ja, die Erde lebt auch ohne uns weiter. Die Tierwelt würde sich auch wieder erholen. Ich bin sehr froh, zur jetzigen Zeit auf der Erde leben zu dürfen.

Thorsten
6 Jahre zuvor

Eigenes Auto und Rauchen sind bei den Jüngeren out. Selbst beim Alkohol und Fleisch gibt es Vorbehalte.

Ich kann das mit dem Rauchen von Insider nicht bestätigen,  ich sehe wie Diana den Gegentrend. Die Jüngeren wollen mehr Zeit haben und fordern dies auch ein. Sie sind kulturell unterwegs und engagieren sich. Wenn ich überhaupt noch welche rauchen sehe, dann oft in den Stadtteilen, wo die Mieten niedrig sind.

Jeder sieht natürlich was er will oder kann. Die Filterblase basteln wir uns selbst.

Deutschland erzeugt im Übrigen am meisten Plastikmüll. Die Chinesen haben den Import verboten.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/deutschland-versinkt-im-plastikmuell-15374075.html

Wir kaufen inzwischen auf dem Markt und lassen uns die Kartoffeln direkt in die Baumwoltasche geben. Wurst und Käse in Papier. Für Salate haben wir Tupperdosen, die Marktleute kennen das und füllen es willig ein. Rewe macht das inzwischen auch. Die abgepackten Miniportionen mit 100g oder 150g Aufschnitt lassen wir inzwischen komplett liegen. Trotzdem ist es bitter, dass unsere gelbe Tonne jedes Mal voll ist.

6 Jahre zuvor

@ Diana

Ich bin etwas skeptisch was die langfristige gesellschaftliche Entwicklung bzgl. Minimalismus, Achtsamkeit usw. angeht. In meiner Schulzeit war Öl, Wasserverbrauch, Recycling alles ein wichtiges Thema. Es wurde bei mir zumindest auch vorgelebt. Wenn man allerdings auf die Nutzung von Ressourcen blickt sehe ich auch keine besonders positive Entwicklung.

Phasen wechseln sich auch gerne über Generationen ab. Chn hat ein schönes Beispiel mit Seneca genannt. Ich meine er saß einmal auf einem Marktplatz und hat das Treiben der Menschen beobachtet. Was hat sich groß verändert?

Paul Neumann
6 Jahre zuvor

Ich glaube mal nicht, dass die Jungen in Deutschland kein Interesse mehr am Auto haben. Die Zulassungszahlen steigen noch immer.

Dazu steigen die Ausgaben der jungen Leute immer mehr: teure Klamotten, oft Essen gehen, oft Fernurlaube,…

Nur das Rauchen geht erfreulicherweise zurück. Eventuell auch die Sauferei.

Thorsten
6 Jahre zuvor

ha, ich mußte lachen. Energiesparen bestand in meiner Schulzeit darin , dass nicht gelüftet wurde. Kommentar des Lehrers : Es sind schon viele erfroren, aber noch niemand erstunken“. Das Warmwasser zum Duschen war kalt, die Schule war finanziell klamm. Heizungen und Fenster damals nicht effizient. Aber ich sehe es genau wie Du : Sparsamkeit, Dinge flicken und nicht nachkaufen (Fahrradschlauch z,B.). Man wurde ermahnt und hatte Respekt, Müll wegwerfen ging gar nicht, würde aber leider oft praktiziert (Kaugummi ihh).

Wenn heute eine Schramme, in der Hose ist wird sie neu gekauft, die alte weggeschmissen. Damals wurden Flicken ausgebügelt und sauber, fast unsichtbar gestopft. Welches Mädchen kann noch nähen, welcher Junge sein Rad reparieren ? Fehlanzeige. Wahrscheinlich ist die Frage schon sexistisch, ist mir egal wer flickt oder repariert, hier geht es um die Sache und nicht um Gendermüll.

6 Jahre zuvor

Zur Geschichte mit den Kanaren: Wenn man in etwa wie ein Einheimischer lebt, benötigt man erstaunlich wenig Geld, um sich dort niederlassen zu können. Mit einem ganzjährigen Klima, welches weltweit zu den angenehmsten zählt.

Mit der Zeit lernt man auch einige Spartricks kennen. Zum Beispiel wo man am günstigsten seine Produkte des täglichen Bedarfs kauft oder dass es eine Sparkarte für den öffentlichen Busverkehr gibt. Zudem stehen einem als Resident, wenn man sich offiziell registrieren lässt, viele Vergünstigungen (ermäßigte Eintritte, Flüge und Fährfahrten) zu. Ich komme mit 700 Euro wunderbar zurecht.

Dass Urlauber, die nur 1 bis 2 Wochen dort sind, mehr Geld ausgeben, ist normal. Vielleicht nicht die Summe, die im Leserbrief genannt wurde, aber es soll ja die schönste Zeit des Jahres werden. ;-)

John
6 Jahre zuvor

Darf man fragen, was du auf den Kanaren an Miete zahlst?

Ich war bislang nur einmal dort. Nicht mein Ziel Nummer eins, Bettenburgen, trocken und eben eine kleine Insel, heisst kein Umland. Aber besser als so Manche deutsche Grosstadt alle mal. Immobilien schienen mir extrem günstig zu sein.

 

Der Plastikabfall ist wirklich extrem. An der Kasse gibt es keine Gratistüten mehr, dafür ist z.b. Gemüse gerne doppelt verpackt, Folie und Plastikschale. In Deutschland gab es früher auch mehr Getränke in Glasflaschen. Mit dem noch komplizierteren Pfandsystem ist alles auf Einwegplastik umgestellt. Ich denke Markt oder nicht ist gar nicht so entscheidend. Fertigprodukte erzeugen Müll. Ob Jogurt oder diese Fleisch „Salate“. Alles in Plastik, alles nicht nötig für eine gute Ernährung.

In der Schweiz zahle ich pro Sack Müllgebühr. Dennoch habe ich bei all diesem Unsinn nicht das Gefühl viel Müll zu produzieren. Ich weiss in Deutschland ist es üblich je Haus eine grosse Tonne zu haben. Jeder zahlt einen Anteil, die Tonne wird wöchtentlich geleert. Anreiz zur Müllvermeidung exsitiert nicht. Ein 17l Sack kostet hier 1 CHF. Im Jahr braucht man höchstens 20 davon.

Habe sogar selbst mit erlebt wie Plastiktüten im Biomüll landen. Was aus aus dem Zeug wird ist klar. Es wird komostiert und als Bioerde verkauft. Inklusive Plastik. Habe mir gerade so einen Sack Bioerde (inkl. Plastik) geholt. Danke, nie wieder.

Bruno
6 Jahre zuvor

Es ist nie zu spät, mit Aktiensparen zu beginnen. Niemand weiss heute, wie alt er wird, es kann heute Abend oder mit 130 Jahren Schluss sein. Alleine dadurch kann der Zinseszinseffekt sehr lange spielen, wer mit 45 Jahren einen Betrag X spart, kann unter Umständen und hoffentlich noch jahrzehntelang davon profitieren. Es gibt auch langfristig keine Garantie, dass heute versprochene Renten noch eingehalten werden können, so kann der gute Sparwille auch mit 75 oder 80 Jahren noch gute Dienste leisten. Wer jung ist denkt, dass es dann eh keine Rolle mehr spielt. Aber ich kenne leider einige Rentner in diesem Alter, die noch rüstig sind und noch gerne etwas mehr Kleingeld zur Verfügung hätten.

Von daher, man ist nie zu jung oder zu alt, um mit sparen zu beginnen.

Bruno
6 Jahre zuvor

Plastikmüll etc.

Es gibt einfach zu viele und falsche Verpackungen! In Deutschland gibt es einige verpackungsfreie Supermärkte, aber sie sind noch eine Randerscheinung. Bei uns in der Schweiz gibt es sowas noch gar nicht meines Wissens. Eine Alternative ist der Wochenmarkt, wobei man es auch dort nicht einfach hat, plastikfrei einzukaufen. Kaufe ich im Supermarkt ohne Plastikbeutel Gemüse und Früchte ein, wird an der Kasse die Nase gerümpft (man fragt sich dann wohl ob nun 1 oder 2 Äpfel auf der Waage waren, als ob man mit den Plastikbeuteln nicht auch betrügen kann…).

Bei non-Food Artikeln ist es nochmals schlimmer, die Sachen sind teilweise derart raffiniert verpackt, dass man schon fast die Werkzeugkiste hervorholen muss, um sie von dem Zeug zu befreien.

Da ist noch sehr viel Handlungsbedarf, alleine der Verpackungswahn.

Der ganze unnütze Krimskram der laufend gekauft wird, ist eine andere Sache die hier schon oft genug diskutiert wurde.

Ralf
6 Jahre zuvor

Nun: Manche streben eben z.B. auch Familie und damit Kinder an.

Dann kann es eben auch oft mal zu einer finanziell auch längeren Durstrecke kommen, weil z.B. ein Partner zugusten der Kids länger zu Hause bleibt und dann später Probleme hat, beruflich wieder gut Fuß zu fassen. Meiner Frau geht es so seit die Kinder da sind. Gerade Mütter können hier häufig ein Lied davon singen. Oder auch weil dann eine größere, aber eben auch teuerere Wohung her muss.

Etwas mehr Realismus hier und da würde ich begrüßen. Nun sparen wir eben im Alter 40+ mehr an.. Auch ok für uns.

Zum Thema Konsum: Im Prinzip ist jeder Arbeitnehmer auch selbst ein Konsumprodukt. Man versucht sich ja möglichst gewinnbringend so verkaufen, um möglichst ein gutes Einkommen (z.B. auch für das Ziel finanzielle Unabhängigkeit) zu erreichen. Echte eigene Bedürfnisse wie eine Familiengründung geraten da bei manchem ins Abseits, wie ich auch aus dem Bekanntenkreis weiß.

Nicht böse gemeint: Ich glaube, dass so mancher für sein sehr emsiges Sparen einen Preis bezahlt, dessen er noch gar nicht bewusst ist. Vermutlich auch der ein oder andere hier im Blog. Das sieht man oft erst nach einem Schicksalsschlag oder einen tiefgreifenden Ereignis im Leben. Kohle ist nicht alles.

Bruno
6 Jahre zuvor

„Ich glaube, dass so mancher für sein sehr emsiges Sparen einen Preis bezahlt, dessen er noch gar nicht bewusst ist. Vermutlich auch der ein oder andere hier im Blog. Das sieht man oft erst nach einem Schicksalsschlag oder einen tiefgreifenden Ereignis im Leben. Kohle ist nicht alles.“

Stimmt Kohle ist nicht alles, es gehören auch Immobilien, Aktien und Rohstoffe dazu ;)

Ne Spass beiseite, ich verstehe dein Statement, und Da hast Du sicherlich auch Recht, aber ich spare unter anderem genau für diesen Zweck, heute bin ich top fit und gesund, kann mich auch mit eigener Kraft aus misslichen Lagen befreien, hart arbeiten etc., aber vielleicht ändert sich das mal, und natürlich kann Geld alleine nicht gesund machen, aber es erleichtert doch vieles, was genau in solchen Situationen dann von Nutzen sein kann. Der Traum der finanziellen Freiheit ist das eine, aber die Absicherung für solche unplanbaren Ereignisse ist fast noch wichtiger, daher sollte eigentlich jeder auch noch so konsumverliebte Mitbürger einen gewissen Notgroschen aufbauen für solche Ereignisse. Nur auf Versicherung und Staat zu vertrauen ist etwas blauäugig, insbesondere kann gerade in schwierigen Zeiten das nötige Kleingeld etwas Trost oder zumindest mehr Lebensqualität bringen.

6 Jahre zuvor

An John: Das kann ich nachvollziehen. Manche fühlen sich auf Inseln zu sehr eingeengt. Ich dagegen hatte schon immer eine Vorliebe für Inseln. Dieses Gefühl, rundherum nur Wasser um sich zu haben, spricht mich irgendwie an. ;-)

Bei den Bettenburgen und der Trockenheit muss ich aber widersprechen. Es gibt auch jede Menge ruhigerer Wohnorte und sogar ganze Inseln (La Gomera, La Palma und El Hierro), wenn man dies wünscht.

Und komplett trocken sind nur Lanzarote und Fuerteventura. Die anderen Inseln weisen neben Trocken- zum Teil sogar Feuchtwälder in Form von Lorbeerwäldern auf. Sieh dir mal Fotos vom Anaga-Gebirge auf Teneriffa oder dem Garajonay-Nationalpark auf La Gomera in der Google-Bildersuche an. Grüner ist Deutschland auf keinen Fall.

Die Wohnung kostet mich inkl. aller und unbegrenzter Nebenkosten 400 Euro.

Diana H
6 Jahre zuvor

Jugend von heute :-D

Jeder sieht mit der Brille, die er auf hat. Es läuft vieles schief. Daher glaube ich umso mehr an eine Gegenbewegung. Die ganzen Themen der letzten Jahren kamen hauptsächlich aus den USA nach der Lehmann-Pleite. Ich erinnere mich an Pinterest damals, das war voll von DIY-Projekten, Minimalismus, FIRE usw. Man sah es auch an der Mode und sogar am Wohndesign (pur, schlicht, clean, viele Naturmaterialien). Das ist übrigens generell gut an der Mode ablesbar, wie die Gesellschaft tickt. Und gerade wenn es zu einer erneuten Krise kommen wird, wird diese Welle noch größer.

Denn gerade weil das Geld dann knapp ist, wird man sich verstärkt diesen Themen annehmen müssen.

Umweltverschmutzung war bei uns auch ein Thema in der Schule. Aber da gehörte es einfach dazu und nur „Hippies“ haben sich damit auseinandergesetzt. Jetzt gilt es als hip. Quasi der Goth der Neuzeit. Antihaltung durch Plastikvermeidung oder frugalistischen Lifestyle.

Thorsten
6 Jahre zuvor

Bei den Verpackungen gibt es auch Positives. Bei non-food sind oft Kartonagen anstatt Styrodur in den Paketen. Diese wären sogar kompostierbar. Früher war in jedem Karton eine zweiteiliges Styrodurteil, in den die Ware wie in einer Gussform lag. Ich habe sowas schon lange nicht mehr gesehen. Vielleicht ist es schon verboten,  wer weiß.

Gerade habe ich eine Doku über die Weltwirtschaftskrise 1929 gesehen. Dass die Börseneuphorie in den USA (jeder hat spekuliert, oft auf Kredit) über den Zusammenbruch von Börse und Banken Präsident Hoover zum Abzug der Aufbaukredite an Deutschland (zum Erstarken nach dem 1.Weltkrieg) trieb hatte  die Wirtschaftskrise von den USA nach Europa gebracht und die gerade geformte Demokratie in Deutschland destabilisiert. Der Nährboden für die Nationalsozialisten beruhte dann auf den Enttäuschungen der enteigneten Mittelschicht , die es durch die Wirtschaftskrise nicht mehr gab. Dies vollkommen parallel zu den USA: Ausradieren der Mittelschicht, 25% Arbeitslosigkeit, Volksküchen, Verlust der Wohnungen durch Mietverzug. Ohne Hoover und seine Politik des Abwartens gefolgt vom Abzug des Kapitals aus Deutschland hätte es vermutlich den 2.Weltkrieg nicht gegeben (an dem die USA über Ford und seine Rüstungsgüterindustrie fortwährend verdienten). Die Nachbarländer von Deutschland haben diese Krise allesamt gut durchgestanden, in Deutschland sind die Leute teilweise verhungert- genau wie in den USA.

Da wir heute keine Verfierfachung der Indizes in 4 Jahren sehen, jede Menge Kritiker für Aktien vorhanden sind und Sixherungsmasnahmen bis hin zum Aussetzen des Handels vorhanden sind , ist eine Totalzusammenbruch innerhalb weniger Stunden wie damals weniger wahrscheinlich.

Vermutlich liegen die Risiken heute eher in den Derivaten. Wenn eine Aktie verkauft wird, dann wird sie es nicht nur physisch sondern ist in 100en Derivaten enthalten, die lediglich Indizes oder Teilmärkte abbilden . Damit hat sie einen 100fachen Hebel auf das Gesamtvolumen.

Die wahre Krise war nach dem Börsencrash der Vertrauensverlust der Bevölkerung in Politik und Wirtschaft. Ein Teil könnte nicht mehr konsumieren ein anderer wollte nicht mehr. Zugpferd war damals die Automobilindustrie. Q Jahr lang wurden keinen Autos mehr verkauft. Dies er letztlich der Auslöser für die echte Krise, Arbeiter verloren ihre Arbeit in den Automobilfirmen,  könnten so nicht mehr konsumieren, was weitere Bereiche lahmlegte.

So lange die Menschen heute konsumieren, ihre Miete zahlen können und Arbeit haben, ist ein Börsencrash nur Randschauplatz, es sei denn es würde eine Euphorie wie damals vorausgehen.

Insofern sehe ich momentan keine Crashgefahr , sondern nur normale Korrekturen, die können Wochen oder Monate dauern.  Was mich nachdenklich macht ist die schwindende Mittelschicht in Deutschland. Niedrige Gehälter, hohe Steuern und Abgaben nach unveränderter Progressionstsbelle, hohe Mieten und Energiekosten drücken die  Mittelschicht zunehmend nach unten. Die relativ und absolut steigenden Steuern werden von der Politik mit Freibeträgen und Erhöhungen im Eurobereich kaschiert und als Steuererleichterung verkauft. Nach Inflation bleibt der Mittelschicht jedoch jedes Jahr weniger Geld übrig. Gehaltserhöhungen werden durch Progression, steigende Abgaben und Inflation wirkungslos.

 

 

 

6 Jahre zuvor

Ich denke auch, dass ein Schicksalsschlag die Sicht aufs Leben verändert. Gleichzeitig denke ich mir: Ich gönne es jedem, wenn solche Ereignisse möglichst spät im Leben statt finden. Wenn zuhause alle gesund sind und man keine größeren Probleme hat, arbeitet es sich besser und man kann den ein oder anderen Urlaub oder Familientreffen nach hinten schieben.

Hans-Georg
6 Jahre zuvor

Thorsten, das hast du gut erkannt.
Die Amis waren am 2. Weltkrieg schuld.
Wenn nicht die Amis, dann die Tommys.
Wenn nicht die Tommys dann die Juden.
Die Deutschen waren bestimmt nicht schuld!
Die Deutschen sind immer unschuldig.
Die Deutschen haben nicht mal Merkel gewählt!
Das waren bestimmt auch die Anderen.

Sparta
6 Jahre zuvor

@Hans-Georg

Das „die Deutschen“ extreme Schuld am 2. Weltkrieg auf sich geladen haben, steht außer Frage.

Dass es manchmal mehrere Faktoren & Gegebenheiten gibt, welche genau zusammentreffen müssen, damit etwas so sinnloses wie Krieg entsteht, ist aber durchaus auch Teil der Geschichte.

A
6 Jahre zuvor

Hallo Zusammen! Habe mich zum Teil in diesem Artikel von Tim wiederentdeckt und wollte mal in die Runde fragen, ob Jemand bereit wäre mir Tipps zugeben bzgl. der ETF Sparpläne, die ich angelegt habe. Ich bespare seit kurzem alle 4 in diesem Artikel empfohlenen ETFs: https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/boerse/auf-die-relaxte-tour-etf-sparplaene-sind-eine-wunderwaffe-fuer-kleinanleger_H810412105_9012414/

Ich bin Dipl. Designerin, war lange selbstständig und ziemlich erfolgreich. Gespart haben wir aber nie. Wir haben alles sofort ausgegeben und gelebt, als ob es kein Morgen gäbe. Durch einen Krankheitsfall hat sich unser Leben auf den Kopf gestellt und ich möchte/muss einiges ändern. Mit Mitte 40. Die Selbstständigkeit war auf Dauer als Mutter von 2 kleinen Kindern nicht mehr leistbar. Ich arbeite jetzt als Lehrerin. Die Details würden an dieser Stelle zu weit führen. Was meint ihr, habe ich mich für die richtigen ETFs entschieden? Trotz einem geringen Gehalt, bin ich durch unsere sparsame Lebensweise in der Lage Geld beiseite zu legen. Wir kommen mit sehr wenig Geld aus und sind glücklich. Im Prinzip genauso wie Tim es immer beschreibt, nur dass wir eben nicht über hohe Gehälter verfügen. Es können keine hohen Beträge gespart werden.

Aber es ist nie zu spät. Liebe Grüße an Alle :-)

 

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