Die Börse macht wilde Schwünge. Ganz wenige profitieren von der Achterbahnfahrt der Kurse. Irgendwo da draußen timen 9.999 Menschen ihre Transaktionen nicht perfekt und verzocken sich. Irgendwo da draußen gibt es jemand, der vielleicht 1.000 Euro zum idealen Zeitpunkt mit einem heißen Trade platziert hat und eine enorme Geldsumme verdient. Ja, so kann jemand reich werden. Diese letzte Person ist ein glücklicher Sonderling. Die Masse verliert indes Geld mit solchen Manövern.
Wer ein langfristiger Anleger ist, zockt nicht. Du triffst keine schnellen Entscheidungen. Ich mache nur „Buy and Hold“. Ich lasse die anderen traden. Das ist nichts für mich. Ich investiere für Dekaden.
Jedenfalls gibt es seit dem Börsenrutsch immer mehr Mahner. Sie warnen vor dem nächsten Horror-Crash, vor dem Chaos, vor der nächsten großen Depression.
Wenn man so manchem Krisenpropheten zuhört, denkt man glatt, die nächste Rezession wird nie mehr enden. Diese Leute sehen alles so negativ.
Es gibt derzeit viele Überreaktionen. Ich bleib ein Optimist. Wie überstehe ich eine schwierige Börsenphase? Mit Ruhe und viel Geduld.
Genau so!
Optimus pur … In der Ruhe liegt die Kraft. Es geht wieder nach oben nach dem Down.
Das Negativdenken ist leider weit verbreitet. Wenn nach 10 Jahren eine Baisse kommt , dann sehen sich die Pessimisten bestätigt. Heute ist bei meinem neuen Depot auch das letzte Eckchen rot. Wer nicht langfristig denkt verfällt in Panik. Darauf warten schon andere, die am Kursverfall verdienen und Stücke billig einsammeln möchten. Einfach abwarten, nix tun außer regelmäßig zukaufen.
Danke Tim für die tägliche Motivation!
Vile Grüße
Jürgen
Ist ja alles gut. Ist wohl niemand zu 100% beim ATH dieses Jahr eingestiegen und möchte sein Depot nächstes Jahr mit Gewinn auflösen ;-)
Langsam nervös wird man wohl bei -30% im Depot und wenn man keine Liquidität mehr hat …
Stur mit Sparplan weiterinvestieren, Marktschwächen gezielt ausnützen oder jährlich Rebalancing betreiben.
Ich bleibe auch gelassen. Mein Anlagehorizont ist 20 Jahre aufwärts.
Natürlich sind rote Zahlen nicht schön anzusehen, dafür bekomme ich momentan aber mehr für mein Geld als sonst (Sparplan).
Was mich nur wundert ist das große Ausmaß ohne einen wirklich „nennenswerten“ Auslöser. Brexit und Co kommen ja erst noch. Der Chinakonflikt ist auch nicht sonderlich mehr ausgeartet. Bin schon sehr verwundert, was dieses enorme Beben auslöst.
Man fühlt sich schon fast wie 2008 – da hatte man aber auch einen Grund für den Crash. Ich sehe diesen momentan aber nicht und bin gespannt wie es weitergeht.
Ich bleibe aner stur bei meinem ETF Sparplan und habe diesen sogar etwas erhöht – kaufen wenn die Kanonen donner oder so :)
@ FelixBerlin
Denke, die Zinserhöhungen weltweit und Sorgen über das Abkühlen der Weltwirtschaftskonjunktur sind die wahren Auslöser. Bisher ist ja noch kein Schwarzer Schwan aufgetaucht. Brexit, Handelskonflikt, Italien/EU etc. sind kleines Geplänkel und zum Teil auch eingepreist.
Sehe persönlich wenig Upside-Potential/-Faktoren für die nächsten 1-3 Jahre an den Märkten. Das Goldilock-Szenario vor genau einem Jahr lässt sich nicht so bald wiederholen und neue Allzeithochs rücken in die Ferne (QE, FAANG, US-Steuererleichterungen, Trump – you name it).
Guter kurzer Artikel. Da die meisten hier in der Ansparphase sind, ist es doch positiv wie es läuft z.Z. Ich bin froh, dass ich generell ruhig bin und den Buchverlusten nicht nachtraue. Habe auch erst 2017 mit ETF und 2018 mit Einzelaktien angefangen, ensptrechend Rot sind die Depots. Die Erfahrung will ich nicht missen, da ich sonst ggf. nie den Einstieg in aktien geschafft hätte.
@Stammleser immer positiv bleiben es kommen auch wieder besserer Zeiten (nein ich meine nicht die Börse)
@Thorsten in diversen FB Gruppen werden Leute schon bei 5% Minus panisch.
Zugegeben, ich habe auch noch keine richtige Baisse oder einen Crash erlebt. Bin zurzeit mit 75% im Markt und halte 25% Cash.
@All Wir sollten langfristig ein Haussier sein wie Heiko Thieme.
Hi Leute zwei kurze Fragen:
Den Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF wollte ich gegen den SPDR S&P US DIVIDEND ARISTOCRATS UCITS ETF – USD DIS ETF austauschen. (Aufgrund besserer Differenzierung, da ich hauptsächlich in Europa, Asien/Pazifik und Emerging Markets vertreten bin.,)
Auf der einen Seite würde ich zwar beim Verkauf vom. Vanguard Verluste machen, aber auf der anderen Seite wird dies doch durch den Geringen Einkauf des US Aristocrats wieder aufgehoben, oder verstehe ich das falsch ???
2. Wenn jemand die Serie „Billions“ kennt… Welche Stadt ist das wo man im Intro sieht, wo die Stadt von Wasser umgeben wird.
Gruß
Manni
@ManniB
Es kommt drauf an. Der Vanguard ETF ist z.B. ist im 3 Monatsvergleich um 2% mehr gefallen als der SPDR ETF. Da musst du den Glauben haben, dass der SPDR ETF um diese 2% besser Performt. (Was durchaus sein könnte, so wie ich das sehe läuft der SPDR wesentlich besser als der Vanguard-Konterpart).
ABER was man bedenken sollte ist, dass der SPDR ETF zwar auf Papier besser Performt, jedoch eine klägliche Dividendenrendite von nur 2% aufweist (Der Vanguard hingegen beachtliche 3.5% Dividendenrendite hat). Zudem ist der Vanguard mit 0.3 TER günstiger als der SPDR mit 0.35 TER.
Es kommt also drauf an, was dir wichtiger ist. Wenn dir Dividenten wichtiger sind, bleib bei dem Vanguard-ETF, bei Rendite ist der SPDR besser (Wobei ich mich dann frage, warum es ein Dividenden-ETF sein soll und nicht ein ETF auf den S&P 500 wie der „Vanguard S&P 500 UCITS ETF“ mit besserer Performance und niedrigerem TER.)
Interessant in meiner Depotübersicht ist, dass nicht etwa der MSCI WORLD, der maßgeblich von den FANG Aktien getrieben war am meisten Federn gelassen hat, sondern es bei mir der STOXX 600 Europe ist. Naja, ändern kann ich daran sowieso nix.
Mal schauen wie es im nächsten Jahr weiterläuft, jedenfalls hat die Sparquote ziemlich gepasst, war durch den Urlaub etwas geringer als gedacht aber im Großen und Ganzen entsprach es dem was ich mir vorgenommen habe. Werde den Sparplan turnusmäßig im nächsten Jahr um 2% erhöhen und schauen ob auch diese Sparquote gelingt. Im Moment bereite ich aber schonmal alles vor für Silvester, das ist mir persönlich wichtiger.
Gibt dann leckere Feuerzangenbowle ;-) und wir veranstalten ein Mitternachts-Grillen
Die Börsen berappeln sich schon wieder, außerdem haben wir derzeit noch keinen richtigen Crash. Geduld ist eben erforderlich.
Es kann im übrigen auch sein, das die Börsen mal 10 Jahre eher seitwärts laufen. Der Dow ist z.B. auch schon mal 10-12 Jahre mehr oder weniger quer gelaufen. Wer das nicht aushält, muss eben zocken oder die Börsen ignorieren.
@ Sammy
Ich schreibe hier eher weniger und lese mehr im Stillen mit. Mein Anliegen durch meine Antworten war lediglich dich etwas ruhiger zu bekommen, hoffe das du an Sachlichkeit gewinnst.
Schreist nach Leserbriefen, wo sind die mit der FF, spielst Fähnchen im Wind, gehst Foristen an.
Demut ist ein großes Wort da passen so aussagen wie
Sammy schrieb:
By the way, ich würde gerne mal wieder Kommentare von Leuten lesen die wie noch vor zwei Monaten von ihrer baldigen finanziellen Freiheit berichten ja auch von dir Kiev.
Understatement, Reflektiertheit und Demut sind deiner Meinung nach ein muss, dann hoffe ich, du beweist es uns für die Zukunft das dies nicht nur Worthülsen von dir sind.
Wünsche Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2019
Wolfgang
Schöne Situation am zweiten Weihnachtsfeiertag gehabt. Nachdem mein Schwager und mein Bruder mich aufziehen wollten, wie denn gerade meine Aktien stehen und ich stolz sagte, mit 13,7% im Minus wendete sich das Gespräch und beide haben sich noch am selben Tag Bücher zum Thema auf Amazon bestellt. Ich hoffe beide (und viele Andere da draußen) nutzen die aktuelle Situation und steigen nicht wie ich zu hochzeiten ein.
Ich bin jetzt auch gerade noch auf der Suche nach einem guten Dividenden-ETF, wobei ich mir unter anderem auch den Vanguard ausgesucht habe.
@Nastor,
warum willst du den tauschen? „Nur“ weil der Kurs schlechter läuft?
Mein Favorit ist eigentlich der iShares STOXX Global Select Dividend.
Sind Dividenden-ETFler hier oder habt ihr eher Einzeltitel?
@wolfgang
Leute ihr könnt nicht ständig alles aus dem Kontext reißen. Meine Aussagen bezogen sich auf das passive Einkommen.
Lustig wie jetzt auf einmal alle zu ETF Sparer werden wenns mit den Aktien mal bergab geht.
Ob jemand auf ETF setzt oder auf Einzelaktien spielt keine Rolle. Ich habe beides weil ich mit ETF in Märkten mitmischen kann für die ich kaum Einzrlaktien finde. Einzelaktien wiederum bereiten mir Freude weil ich gezielt auf eine in meinen Augen gute Firma setzen kann und an ihrem Erfolg teilhaben. Gerade bei sinkenden Kursen werden diese Perlen erschwinglicher.
@Florian Zuerst habe ich bei 5% geschmunzelt, bei Aktien sind 5%, 10%, vielleicht sogar mehr Volatilität normal. Aber als ich angefangen habe zu sparen und Aktien gekauft habe, da hat es bei 5% oder mehr Verlust mehr getroffen. Ich vermute, man gewöhnt sich einfach mit der Zeit daran.
Je mehr man vom Druck, Aktien für irgendwas verkaufen zu müssen wegkommt, desto besser ist es. Natürlich sagen einige, dass Geld muss man für Aktien übrig haben sollte und man sollte in den nächsten x Jahren nicht an sie ran müssen, aber die Welt hat sich ja auch verändert. Wer kann schon sagen, ob er in den nächsten Jahren denselben Job noch hat, in derselben Stadt wohnt oder heiratet, Kinder kriegt und damit zeitweise ein komplettes Gehalt ausfällt oder man gar geschieden wird. Dazu das Risiko krank zu werden oder einen Unfall zu haben.
Es geht es aber nicht ohne Risiko, das Leben selbst ist ein Risiko und ohne Risiko gäbe es auch keine Unternehmen.
Man sollte Risiken eingehen, der Mensch ist dafür gebaut und steht es durch. Der 100% Vollzeitschutz mit Garantie, gesicherter Ablaufleistung und gepampertem Versicherungspaket ist ein Werbespruch der Finanzindustrie und lebt vom Faktor Angst. Die Performance bleibt dann meistens auf der Strecke.
Wenn man optimistisch eingestellt ist und für Risiken, die den Aktienverkauf betreffen eine geringe Wahrscheinlichkeit ansetzt, dann gibt es keinen Grund gegen Aktien. Wer sich anfangs unwohl fühlt, sollte bei extremer Sparquote etwas weniger in die Sparpläne stopfen, sie aber keinsfalls aussetzen oder stoppen. Auf diese Weise sammelt sich dann etwas Liquidität an, als Rücklagen und Geld für Gelegenheiten zum Nachkauf, wenn die Pessimisten in den Medien wieder weniger werden.
Ich bin 100% investiert. Dividenden und Mieteinnahmen bilden eine gute Basis. Irgendjemand zahlt mir immer ein bisschen was von Zeit zu Zeit, egal wie hoch die Buchwerte stehen.
Meine Einzelaktien werde ich nicht mehr anrühren. Habe im letzten Jahr neu
den Vanguard All World hig Div. in Kombination mit dem Europe stoxx 600
installiert. Hier werde ich auch weiterhin immer wieder etwas zukaufen. Bin
heute der Meinung, das 2 ETF völlig ausreichen, um auf längere Sicht eine gute
Performance zu bekommen. Heute weiß ich, daß Sitzfleisch das allerwichtigste
Kriterium ist. Gruß, u. Gute Zeit euch allen.
Schöne Situation am zweiten Weihnachtsfeiertag gehabt. Nachdem mein Schwager und mein Bruder mich aufziehen wollten, wie denn gerade meine Aktien stehen und ich stolz sagte, mit 13,7% im Minus wendete sich das Gespräch und beide haben sich noch am selben Tag Bücher zum Thema auf Amazon bestellt. Ich hoffe beide (und viele Andere da draußen) nutzen die aktuelle Situation und steigen nicht wie ich zu hochzeiten ein.
Klingt doch super, vielleicht bleibt ja was hängen! ;-) Apropos schöne Situation. Ich wollte grade meine Katzen zum Tierarzt fahren (Impufng) und musste dann feststellen, dass alle 4 Türen am Auto komplett vereist und zugefroren waren. Hatte wohl geregnet und dann hats gefroren. Ich durfte dann unter Gespött vom Nachbarn ;-p durch den Kofferraum krabbeln um den Wagen anzumachen damit die Heizung die Türen eisfrei bekommt. Er kam dann nach 5 Minuten mit einer Kabeltrommel und einem Heizlüfter an und hat den dann im Fahrzeuginneren aufgebaut wie eine Standheizung für Arme. Wir haben uns dann 10 Minuten über wichtige Themen wie Türdichtungen unterhalten. War eigentlich ne typische Situation die einem am Anfang total angenervt hat und später lustig wurde.
@RalfRutke
Du scheinst die Evolution eines ETF-Anlegers durchzumachen, die ich vor einigen Jahren auch durchgemacht habe. :-) Ich kann nur dazu raten, sich vor dem Kauf von ETFs nicht in erster Linie mit den ETFs selbst zu beschäftigen, sondern darüber nachzudenken, welche Strategie du übergeordnet verfolgen möchtest.
Claus hat in einem seiner letzten Beiträge etwas provokativ gesagt, dass einige hier im Forum Dividenden für Selbstbetrug halten würden. Das ist natürlich Quatsch. Dividenden an sich sind kein Selbstbetrug. Aber der mit Dividenden verbundene „Cash-Flow-Mythos aus dem Nichts“ ist Selbstbetrug. Da Dividenden stets vom Kurswert abgezogen werden (und hierbei auch noch versteuert werden), sollte man sich (ich wiederhole mich) überlegen, was man eigentlich als Ankger haben will.
Beispiel (nur eine grobe Kalkulation!): Ein Anleger hat 100.000 Euro zur Einmalinvestition zur Verfügung und hat noch eine Ansparphase von 20 Jahren vor sich, in der er jedes Jahr 12.000 Euro anlegen möchte. Die Beträge könnne natürlich auch beliebig anders gewählt werden.
Variante 1:
Der Anleger investiert die 100.000 Euro zu Beginn des Jahres in einen Dividenden-ETF, der eine Brutto-Dividendenrendite von 5% hat. Der Anleger erhält also 5000 Euro Dividenden im ersten Jahr. Diese müssen nach Abzug der Abgeltungssteuer mit ca. 25% versteuert werden. Der Anleger zahlt also ca. 1000 Euro Steuern an den Staat – und das vollkommen unabhängig davon, ob sich die Börse positiv oder negativ in diesem Jahr entwickelt, da Dividenden immer besteuert werden. 4000 Euro Dividenden landen also auf seinem Konto. Ohne Beachtung der Kursentwicklung hat der Dividenden-ETF am Jahresende einen Wert von 95.000 Euro (Anfangswert abzgl. Bruttodividenden)
Variante 2:
Der Anleger investiert 96.000 Euro (von den 100.000 Euro) in einen thesaurierenden Welt-ETF (Z.B. MSCI ACWI). Der thesaurierende Welt-ETF legt die vereinnahmten Dividenden von den im Index enthaltenen, dividendenzahlenden Unternehmen automatisch wieder an. 4000 Euro legt der Anleger auf sein Tagesgeldkonto und zahlt sich davon monatlich selbst eine Dividende. Ohne Beachtung der Kursentwicklung hat der thesaurierende ETF am Jahresende einen Wert von 96.000 Euro. 1000 Euro mehr als in Variante 1 und der Anleger zahlt max. die Vorabpauschale, die aber deutlich geringer ist als die Abgeltungssteuer und nur bei positiver Börsenentwicklung anfällt.
Variante 2 ist also finanziell immer besser – und das nicht nur im ersten Jahr. Das geht Jahr für Jahr so weiter. Entweder versteuerst du ständig deine Dividenden oder du zahlst dir deine Dividenden in der Ansparphase von den angesparten 12.000 Euro jährlich einfach unversteuert selbst (wenn du die Motivation einer regelmäßigen Zahlung benötigst) und investierst die Differenz.
Weiterhin:
Wenn du auf Dividenden-ETFs setzt, machst du eine Wette darauf, dass sich Dividendenaktien besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Das würde ich nicht tun. Außerdem musst du bei Dividenden-ETFs die Branchenverteilung der ETFs akzeptieren, in der Regel ist der Finanzsektor relativ stark gewichtet, wie beim Select Dividend 100. Willst du das?
Das waren nur meine Hinweise und Anregungen. Und, bevor der Shitstorm losgeht: Das bezieht sich nur auf ETFs. Die Variante 2 kann man mit Einzelaktien natürlich nicht umsetzen.
@ManniB
Die Stadt bei Billions ist New York (Manhatten)! Mag das kurze Inteo selber sehr!
@Mattoc es gibt auch Annahmen, die genau zum gegenteiligen Ergebnis führen und die Dividenenzahlung als sinnvollere Alternative erscheinen lassen. Mitnichten ist der Buchwert nach Auszahlung der Dividende um eben diesen Betrag vermindert. Der Aufschlag/Abschlag resultierend aus Währungsschwankungen, Marktsegmenthaftung, Nachrichten, Börsentrend ist nach kurzer Zeit stärker als Buchwertsenkungen durch gezahlte Dividende. Richtig ist, dass die Dividendenzahlung als Ausgabe in den Büchern des Unternehmens verbucht wird und dieses Geld für Investitionen nicht zur Verfügung steht. Es ergibt sich allerdings ein steuerlicher Vorteil für das Unternehmen, da es diese gegen Einnahmen gegenrechnen kann. Wenn ein Unternehmen trotz Dividendenzahlungen wachsen kann, dann umso besser. Finanzieren tut es sich über Kredite oder Unternehmensamleihen. So lange die Zinsen niedrig sind, sind Unternehmen, die ausschütten, nicht benachteiligt.
Als Privatanaleger sehe ich vorenthaltene Dividenden kritisch. Es handelt sich im Endeffekt um eine gestundete Versteuerung. Bleibt das Unternehmen gesund und wird das Kapital von diesem auch nach mehreren Jahrzehten noch sinnvoll verwendet, dann ist die Rechnung aufgegangen. Geht das Unternehmen den Bach runter, ändern sich die Steuergesetze zum Schlimmeren (Abgeltungssteur 35% anstatt 25% stand schon im Raum), dann geht die Wette auf die Zukunft u.U. nicht auf.
Daher bevorzuge ich die unmittelbare Versteuerung und kann dann in Unternehmen (re)investieren, die gerade sinnvoll sind. Die Dividendenzahlungen ermöglichen eine Diversifikation des Depots ohne Umschichten oder Kapitalzuschuss. Ich bin dann nicht an ein einzelnes Wachstumsunternehmen gebunden und muss auf lange Kontinuität hoffen. Je nach Dividenenrendite habe ich den Einstandspreis nach 10, 20 oder 30 Jahren wieder raus und das Risiko des Totalverlusts verringert sich von Zahlung zu Zahlung.
Für mich steht nicht das Besser oder Schlechter oder Richtig oder Falsch für Wachstum oder Dividenden im Vordergrund, ich habe beide Strategien im Depot. Mich bedrückt allerdings etwas , wenn immer wieder mal (nicht nur in Tims Blog) behauptet wird, dass Dividenenstrategien etwas mit Selbstbetrug oder fehlender Einsicht zu tun hat. Wir wissen nicht, wie sich die Märkte, die Kurse, die Steuergesetze und die Unternehmen selbst in Zukunft entwickeln, es gibt keinen Bestandsschutz seitens der Politik, wie wir gerade bei ETFs gehen haben.
Es erscheint mir sinnvoller in allem investiert zu sein, immer etwas vom Rahm abzuschöpfen (ohne Verkauf und Bankgebühren) und selbst zu entscheiden, wo das Kapital ggfls. sinnvoller investiert werden kann. Das kann durchaus auch außerhalb des Aktienmarktes sein.
@Thorsten
Du hast nicht gelesen oder verstanden, was ich geschrieben habe, oder?
Du vergleichst mal wieder (!) eine Dividenden-Einzelaktienstrategie mit einer Wachstumsstrategie.
Ich spreche weder über eine Dividenden-Einzelaktienstrategie noch über eine Wachstumsstrategie. So macht doch eine Diskussion keinen Sinn.
In beiden von mir angegebenen Varianten wird „der Rahm abgeschöpft“, um bei deinem Bild zu bleiben. In dem ersten Fall wird der Rahm versteuert an den Anleger ausgeschüttet. In Variante 2 wird automatisch wieder angelegt.
Nochmal:
Es geht nicht um die Frage, ob Wachstum oder Dividenden, so gern du diese Diskussion auch immer führst.
@Thorsten:
Justetf.com listet übrigens 21 ETFs, die dividendenorientiert sind und thesaurieren. :-)
Du setzt die Dividendenstratgie aber immer mit Ausschüttungen gleich, die beim Anleger landen.
Es geht in dem von mir skizzierten ETF-Szenario aber nur um die Frage, ob es sinnvoll ist, dass die Dividenden an den Anleger ausgeschüttet werden oder nicht, es geht nicht um die Frage, ob ein Unternehmen, das im Index (und damit im ETF enthalten ist) ausschüttet oder nicht.
Du unterstellst mir, ich sei gegen Ausschüttungen von Unternehmen, das ist aber überhaupt nicht der Fall. Versprochen. Du liest leider oft das, was du lesen willst, und nicht das, was geschrieben wurde. Dadurch wird die Diskussion schwierig.
Wer kann einen REIT ETF empfehlen?
Mattoc hat bei den Dividenden schon einiges wichtiges gesagt. Dividenden sind etwas anderes als Kursgewinne oder Rückkauf von Aktien.
Das immer wieder hervorgebrachte Gedankenkarussell „linke Tasche – rechte Tasche“ lässt mich immer wieder etwas ratlos zurück. Der wesentliche Wert eines Unternehmens sind nicht Stühle und Tische, Bankkonten oder die Firmenfahrzeuge. Das sind Utensilien, die in gewissen Bandbreiten jedem Unternehmen hoffentlich zur Verfügung stehen, um ihr Geschäft voran zu treiben. Es sind irgendwelche Aktiva, die durch Eigenkapital und Fremdkapital abgedeckt sind. Sind die Werte Eigenkapital und Fremdkapital in einem sinnvollen Verhältnis, dann sind passive Mittel nur ein bestimmter Wert im Unternehmen.
Das mit Abstand wertvollste ist das Geschäftsmodell, welches das Geld bringt. Ein Unternehmen mit viel Geld aber kein funktionierendes Geschäftsmodell ist nichts wert und dann kann man entscheiden, ob man das Geld wieder auszahlt. Das wäre am vernünftigsten, wenn es nicht absehbar ist, dass jemals ein funktionierendes Geschäftsmodell erreicht wird. Nur in dieser Situation greift die Argumentation.
Einem Unternehmen mit positiven Deckungsbeiträgen macht es so gut wie nichts aus, wenn Geld in vernünftigen Maße entnommen wird. Ganz im Gegenteil kann es sogar gut sein, damit die Geschäftsleitung das „überflüssige“ Geld nicht in irgendwelche teure Firmenautos, Incentives, Möbel oder gar Firmenübernahmen ausgibt, die das Unternehmen am Ende schwächen könnte. Hat ein gut florierendes Unternehmen überflüssiges Geld (gerade alte Firmen mit sehr langlebigen Geschäftsmodellen ohne viel Investitionsbedarf haben das, sogar trotz hoher Ausschüttungen), ist es für die Eigentümer/Aktionäre immer am besten, das Geld zu erhalten. Ich gehe sogar so weit, dass 80% des Unternehmens als Wert das Geschäftsmodell darstellt, auch wenn das in der Bilanz nicht so explizit drinsteht. Das heißt, bei z.B. einer Altria wird erwirtschaftetes Geld, was nicht benötigt wird, etwa 20% wert sein. Der Wert ist sehr flexibel und geht bis auf 100% rauf (Unternehmen, das dauerhaft Verluste macht und wo keine Hoffnung der Besserung besteht).
Ein innovatives Unternehmen, das viel investieren muss, aber z.B. schon gut verdient wie Microsoft, IBM, Apple etc. wird der ausgegebene EURO vielleicht 30 – 50% wert sein. Bei neueren Unternehmen, die Märkte erschließen müssen und kurz vor dem Break-Even-Punkt liegen oder sogar schon erreicht haben, ist der ausgezahlte EURO (kommt natürlich nicht oft vor, weil sehr teuer) etwa bei 70 – 90%. Es ist keine Konstante, sondern eine Variable. Nur so funktionieren z.B. hohe Auszahlungsquoten ohne Beeinträchtigung bei Firmen wie z.B. Colgate Palmolive oder der Tabakkonzerne. Genau deswegen sollten Unternehmen es auch vermeiden, mehr als 80% der positiven Deckungsbeiträge auszuzahlen.
Deshalb ist die linke Tasche – rechte Tasche Argumentation nicht richtig, auch wenn es immer wieder gerne behauptet wird. Nur durch ständige Behauptung wird es nicht wahrer.
Grüße
Oliver
@Thorsten und Oliver
Da hier ja auch immer wieder darüber gesprochen wird, dass eine Diskussion um „richtig oder falsch“ nicht sinnvoll ist, ich stimme dem vollkommen zu.
Aber bitte beachtet doch, dass RalfRutke nach ETFs gefragt hat, er hat nicht nach „Einzelaktien/Buchwert/Was macht ein Unternehmen aus?“ gefragt.
Es macht einfach keinen Sinn, dass aus Sicht eines Einzelaktieninvestors argumentiert wird, wenn nach ETFs fragt wird.
Eure Antworten mögen ja inhaltlich zutreffend sein, sie gehören aber in die Diskussion „ Soll ich Einzelaktien kaufen und wenn ja, welche (Dividendenzahler oder Wachstumswerte?“. Sie gehören nicht in die Diskussion: „Welche Art von ETF soll ich kaufen, wenn ich einen Cashflow erzeugen möchte?“
Wenn wir diese Diskussionsstränge immer wieder vermischen, kommen wir nicht weiter. Und das meine ich auch nicht böse. Ich hatte mir nur in meiner Antwort an RalfRutke Mühe gegeben und extra noch darauf hingewiesen, dass die Variante 2 mit Einzelaktien nicht umgesetzt werden kann, und dennoch kommt wieder die Geschichte mit Buchwert und Dividendendstrategie. Das ist echt ermüdend.
@Mattoc
stimme Dir im Wesentlichen zu. Allerdings gibt es da noch den Freibetrag zu beachten. Die Pauschale könnte darunter liegen. Der Freibetrag sollte immer voll ausgeschöpft werden. Es ist weiterhin zu befürchten, dass die Steuerstundung nach hinten losgehen kann, da sich die Steuergesetze bisher eher zum Nachteil entwickelt haben. Deshalb setze ich als Kompromiss auf auschüttende ETFs ohne Fokus auf Dividenden.
@Cola-Viez,
vielleicht der iShares Developed Markets Property Yield UCIT ETF? ich selber habe aber Einzeltitel.
@all,
ich habe über Weihnachten gearbeitet und werde auch Silvester/Neujahr arbeiten, damit tue ich einer Kollegin einen Gefallen, ich bin dann „versorgt“ und es bringt mir ein wenig mehr Geld, also tip top :)
soeben habe ich eine meiner Lieblingsaktien aufgestockt, BHP Group, die Aktie hab ich letztem Jahr und sie hat mir immer Freude bereitet, bin noch über 25% im Plus damit, ich weiss dass sie zyklisch ist, egal, die musste es heute sein, von meiner normalen Sparrate und sie wird mir nächstes Jahr schöne Dividende zahlen, die werde ich wieder re-investieren.
Ich lese gerade „The Single Best Investment“ von Lowell Miller, empfohlen von Chowder bei S.A. , bin aber noch nicht mal in der Hälfte, gefällt mir aber sehr gut bis jetzt, ob ich das so umsetzen kann weiss ich nicht, aber irgendwas davon ganz sicher.
Irgendwie muss ich mir halt meine eigene Strategie überall mühselig zusammenklauben, aber wird schon werden, heute Abend dann der Jahresabschluss, die Börse in der CH öffnet erst wieder am 3.1.19.
Wünsche Allen ein Gutes Neues Jahr, Gesundheit und Zufriedenheit und gute Investments.
liebe Grüsse
Fit und Gesund
Lieben Dank an Mattoc, Thorsten und Oliver
Danke für die Ausführungen!
Ich habe natürlich vergessen zu erwähnen, dass ich bereits ETFs und Einzelwerte besitze. Ich bin jetzt eben noch zusätzlich auf der Suche nach einem Dividenden ETF, welchen ich zusätzlich monatlich besparen kann.
Deshalb ist auch der Zweck des ETFs klar, er soll Dividenden bringen. Da ich am Beginn meiner Börsenzeit bin Vorzugsweise erst einmal Thesaurierend. Damit will ich mindestens 10 Jahre sammeln und dann vielleicht ausschüttend.
Ich denke mit dem Tipp von justETF ist mir schon etwas geholfen. Ich bin da zwar mal bei meinen Recherchen gelandet, dass es dort aber so einen Umfang (21 Stück) gibt, habe ich nicht mehr im Kopf.
Danke nochmal!
Mit folgenden Punkten bin ich zum neuen Jahr sehr einverstanden: :-)
– Es gibt grundsätzlich kein richtig und kein falsch
– Es gibt Einzelaktionäre und ETF-Anleger. Beides hat Vor- und Nachteile und man kann beides auch kombinieren
– Es gibt Wachstumsstrategie, Dividendenstrategien, Mischstrategien. Jeder muss sich selbst überlegen, was er will. Alle Strategien haben Vorteile und Nachteile
– Eine an den Anleger ausgeschüttete Dividende wird vom Kurswert abgezogen, egal ob ETF oder Aktie. Jeder muss selbst überlegen, ob er das will oder nicht. Überlagernde Effekte, wie Börsenklima, Währungsschwankungen etc. geschehen unabhängig davon.
– Nur ETF-Anleger: Ich halte es durchaus für berechtigt, darüber zu diskutieren, ob eine ausschüttende oder thesaurierende Variante eines ETFs sinnvoller ist, insbesondere, wenn man die ggf. vorhandene Ausschüttung ohnehin für viele Jahre jedes Jahr wieder in diesen ETF reinvestiert möchte
Mehr habe ich nicht mehr zu sagen zu dem Thema.
Kommt gut ins neue Jahr, falls wir uns hier nicht mehr sprechen. :-)
Als ETF gibt’s meiner Meinung nach für passive Investoren nur den Vanguard FTSE All-World (auss.) und den SPDR MSCI ACWI (thes.). Bei der thes.-Variante spart man sich Steuerabgaben.
BIP-Gewichtung mit mehreren ETF, Branchen-/Länder-/Faktor-ETF sind für mich bereits aktives investieren. D.h. man erwartet damit langfristig eine Überrendite zum breiten Markt.
Wichtig: Risiko wird über die Asset Allocation und nicht über die Aktienauswahl (RK3) gesteuert.
Als ETF gibt’s meiner Meinung nach für passive Investoren nur den Vanguard FTSE All-World (auss.) und den SPDR MSCI ACWI (thes.). Bei der thes.-Variante spart man sich Steuerabgaben.
Mit welcher Begründung gibt es „nur“ die? Warum keinen separaten EM oder Dev.World bzw. MSCI WORLD? Ich unterwerfe mich freiwillig der Gewichtung von Schwellenländern die ich aber vielleicht unter oder überrepräsentieren will. Der alte iShares MSCI WORLD (auss.) beinhaltet z.B. trotz vieler Aktien fast alle erhaltenen Werte, hat so quasi fast eine vollständige Replizierung. Hat der SPDR das auch? Ich finde so einfach kann man das nicht machen.
Nur ETF-Anleger: Ich halte es durchaus für berechtigt, darüber zu diskutieren, ob eine ausschüttende oder thesaurierende Variante eines ETFs sinnvoller ist, insbesondere, wenn man die ggf. vorhandene Ausschüttung ohnehin für viele Jahre jedes Jahr wieder in diesen ETF reinvestiert möchte
Mehr habe ich nicht mehr zu sagen zu dem Thema.
Kommt gut ins neue Jahr, falls wir uns hier nicht mehr sprechen
In die Zukunft blicken kann natürlich keiner, es kam ja auch bereits zu Ansprache, ich selbst tue mich mit diesen Steuerstundungen schwer, sie waren in der Vergangenheit auch steuerlich betrachtet lästig, bereiteten gern mal Probleme. Und mit der Versteuerung zu den „hier und jetzt“ Konditionen kann auch mal ganz angenehm zu sein. Die Frage Ausschüttung ja oder nein würde ich zum Teil auch davon abhängig machen, wie stark der Steuerfreibetrag ausgeschöpft ist.
@ Daniel
Mit wieviel und aus welchen Gründen würdest du die Emerging Markets gewichten? Ist ja streng genommen eine aktive Entscheidung und deswegen nicht mehr zu 100% passiv ;-)
@Thorsten
Ich muss Dich leider berichtigen, wenn Du schreibst, dass das Unternehmen die Ausschüttung steuermindernd geltend machen kann. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Verwendung des Bilanzgewinns der Ergebnis- und steuerneutral ist. Die Ausschüttung als solche ist für das Unternehmen (ohne die Frage der Finanzierung) steuerlich völlig irrelevant.
@Mattoc,
ich würde den 4. Punkt dennoch anders ausdrücken.
Den deutlichen Effekt des Dividendenabschlags sieht man zwar besonders bei der Kursstellung des Market Makers nach Eröffnung am Ex-Div Tag bei deutschen Dividenden, bzw. eben Einmalzahlern, trotzdem ist dies keine zwingende Notwendigkeit, bzw. mathematisches Gesetz.
Ich würde sagen; die ausgezahlte Dividende verringert den Buchwert des Unternehmens. Es sinkt der Buchwert um die Dividende, aber es ist den Marktteilnehmern überlassen, welchen Preis sie zahlen wollen.
Ein Unternehmen kann heute eine Dividende zahlen, und trotzdem keinen Abschlag sondern sogar höheren Kurs machen, weil die Käufer es einfach so wollen.
Dann ändert sich lediglich das KBV. Der Buchwert sinkt um den Outflow der Dividende, Käufer treiben trotzdem den Kurs wegen guten Nachrichten, was auch immer, und durch höheren Kurs/Preis zum geringeren Buchwert wächst einfach das KBV, was den Marktteilnehmern aber egal ist.
Irgendwann wird den Leuten die Bewertung dann doch mal zu heiß, egal ob Dividenden- oder Wachstumswert, und hohe Bewertungen werden in einer Korrektur wieder abgebaut. Dann will einfach Jeder schneller sein mit dem Verkauf als die Masse. Das haben wir gerade mal wieder erlebt.
Wenn die Bewertungen wieder attraktiv genug gefallen sind, dann wird wieder eingestiegen.
Gute Zeit
MS
@Matthias Schneider
Schön, mal wieder von dir zu lesen. :-)
Das mit dem „selektiven Lesen“ hattest du mal empfohlen, das hat in letzter Zeit ganz gut geklappt, aber manchmal „reißt“ es mich doch wieder. Lach. :-)
Zum Dividendenabschlag: Ich verstehe, was Thorsten und du meint. Aber die Frage, welchen Preis Anleger bereit sind, für ein Unternehmen zu zahlen, stellt sich ja „laufend“, auch an allen Tagen, an denen der Kurs nicht „Ex Dividende“ gehandelt wird. Und: Bei ETFs ist die Sache noch klarer, denn die sammeln ja die ausgeschütteten Dividenden der Unternehmen und schütten dann an einem bestimmten Stichtag alles zusammen an die Anleger aus. Da wird Ex-Dividende nicht aufgrund unternehmensspezifischer Gegebenheiten überlagert.
Na ja…
@ Daniel
Mit wieviel und aus welchen Gründen würdest du die Emerging Markets gewichten? Ist ja streng genommen eine aktive Entscheidung und deswegen nicht mehr zu 100% passiv
Ich würde die Schwellenländer aus persönlichem Interesse übergewichten. Streng genommen hast du mit der Aktiv-Entscheidung natürlich Recht und mag das stimmen, aber ebenso streng genommen ist die Wahl und die Kontrolle der eigenen ETFs auch eine aktive Entscheidung, genauso wie das Portfolio Rebalancing. Das Produkt ETF an sich mag zwar passiv sein, es entbindet den Aktionär aber nicht davon aktive Entscheidungen zu treffen.
@Nastor @RalfRutke
Nun wollte den Vanguard gegen den SPDR tauschen, da ich nen reinen US Dividend Etf suche. Den das was im AllWorld ist, hab ja durch die Select Dividend Reihe eh schon.
Hab den Select Dividend 30 auf Europa, und auf Asia/Pazifik und den Em Dividend.
Oder ist es besser statt der select dividend reihe gleich in den Stoxx Global Select Dividend zu gehen und aus 3 etfs einen zu machen ?
Hab zusätzlich noch den Deka DAXplus Maximum Dividend, ishares J. P. morgan EM Bond, ishares Euro high yield corporate bond und zum Abschluss den ishares listed private equity
@beobachter danke die Serie ist genial
Betreffend Dividenden:
Mattoc rechnete vor, dass Unternehmen ohne Dividende (dafür mit gleichwertiger Kurssteigerung) aus steuerlichen Gründen mehr Geld ins Depot bringen.
Thorsten sagte daraufhin uA
„es gibt auch Annahmen, die genau zum gegenteiligen Ergebnis führen und die Dividenenzahlung als sinnvollere Alternative erscheinen lassen. Mitnichten ist der Buchwert nach Auszahlung der Dividende um eben diesen Betrag vermindert.“
Matthias Schneider meinte
„Ich würde sagen; die ausgezahlte Dividende verringert den Buchwert des Unternehmens. …
Der Buchwert sinkt um den Outflow der Dividende.“
Als ich das erste mal von Dividenden hörte (vor 20 Jahren, ich interessierte mich nicht weiter für Aktien) erschrack ich und dachte:
Die Firma braucht viel Geld und gewinn Geld, und es wird ausgeschüttet, das geht doch nicht?
Mein Gedanke war: Die Firma braucht Geld für die Mitarbeiter, um zu wachsen, um das Geschäft zu erweitern, Löhne zu erhöhen, bessere Produkte herzustellen.
Es ist das Blut oder die Energie des Unternehmens und dieses entzieht man diesem.
Der Gedanke war für mich unverständlich.
Ich sehe das heute auch noch so, allerdings verstehe ich, wenn die Firma nichts zu tun weiss mit dem Geld, dass man es dann an die Aktionäre auszahlt.
Wobei auch da könnte ja jedes Unternehmen die überschüssigen Gewinne einfach in andere Unternehmen investieren, das wäre allen viel mehr bringen.
Vor allem hätte das Unternehmen mehr finanzielle Reserven auch für zukünftige Schwankungen.
Mir persönlich fällt auch die extreme Konzentration auf Dividenden in den deutschen Börsenblogs und -foren in den letzten 5 Jahren auf.
Ich liess mich von diesem Hype nie anstecken.
Ich sage nicht, Dividenden wären schlecht.
Aber sie sollten nicht das primäre Mass sein.
Beispielsweise schüttet Berkshire Hathaway keine Dividenden aus.
Ich persönliche ignoriere Dividenden bzw. nutze höchstens den Dividenden-Abschlag als idealen Kaufzeitpunkt.
Mich stören Dividenden auch nicht, aber ich brauche sie auch nicht.
Mein Wikifolio ist seit heute (gestern ging es noch nicht, weil der Freischaltprozess einen Tag dauert)
endlcih online. Halleluja!
https://www.wikifolio.com/de/ch/w/wf0value30
Für ETF-Anleger, die gerne regelmäßig Dividenden ausgezahlt bekommen habe ich mal einige ETFs als Kombination herausgesucht. So erhält man ca. alle 14 Tage Dividende und ist dennoch relativ breit gestreut aufgestellt, auch mit Immobilien. Ist ausdrücklich keine „Kaufempfehlung“ der genannten ETFs. Es soll nur grundsätzlich zeigen, dass man mit ETFs auch einen regelmäßigen Cashflow durch Dividenden aufbauen kann, wenn man das denn will.
Bezeichnung, ISIN, Zahltag der Dividende
Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF
IE00B8GKDB10
Mitte Januar, April, Juli, Oktober
Invesco S&P 500 High Dividend Low Volatility UCITS ETF
IE00BWTN6Y99
Ende Januar, Aril, Juli, Oktober
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF
IE00B9CQXS71
Mitte Februar, Mai, August, November
iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF
IE00B1FZS350
Ende Februar, Mai, August, November
iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE)
DE0002635307
Mitte März, Juni, September, Dezember
iShares MSCI AC Far East ex-Japan UCITS ETF
IE00B0M63730
Ende März, Juni, September, Dezember
@ZEN
Mattoc rechnete vor, dass Unternehmen ohne Dividende (dafür mit gleichwertiger Kurssteigerung) aus steuerlichen Gründen mehr Geld ins Depot bringen.
Das hat Mattoc definitiv nicht vorgerechnet.
Aber lassen wir das, ich drücke mich offensichtlich viel zu schlecht aus.
@Zen
Dein anderes wikifolio ist super. Da schreibst du noch 2014, dass alles zu teuer sei und du nicht investieren willst und den Markt timen möchtest nach deiner speziellen Formel….
Du kommst mir von deinen Formulierungen wie der Seher bei Asterix vor :-)
Meine endabrechnung für 2018 habe ich nun auch gemacht.
-Kalkulierte Sparleistung habe ich 2018 leicht übertroffen.
– erhaltene Dividenden habe ich 13% gesteigert. (Ich mag die Mittel, um sie wieder zu reinvestieren)
-depotstand ist etwas niedriger als letztes Jahr (sekundär von Bedeutung für mich, da es auch wieder steigen wird über die Jahre)
-yield in Investment ist mit 2,80% etwas gesunken zu 2017, da ich mit Goldman Sachs , Fresenius und Berkshire käufen unter dem dividendenschnitt vom 2017 liege. Trotzdem haben die meisten ihre Dividende angehoben und keiner hat die Dividende gesenkt. Das gefällt mir.
-„Sorgenkind“ ist Kraft Heinz bei mir, mit -50% (die habe ich schlichtweg zu teuer eingekauft und viel zu früh nachgekauft). Hier habe ich meine Strategie angepasst: frühstens 6 Monate nach kauf wird über ein nachkauf nachgedacht.
Trotzdem bin ich zufrieden, da ich alle Ziele meiner Tabelle eingehalten habe.
2019 wird sobald 1000€ zusammen sind gekauft, wenn ich ein Unternehmen zu einem guten Preis kaufen kann. Der Markt interessiert mich sekundär, die Preise der Unternehmen die ich kaufe zählen und die Gewinne die sie verdienen im Verhältnis zum kaufkurs.
-M
Danke für die Antwort -M.
„Dein anderes wikifolio ist super. Da schreibst du noch 2014, dass alles zu teuer sei und du nicht investieren willst und den Markt timen möchtest nach deiner speziellen Formel“
Ich glaube nicht, dass ich den Markt Timen wollte.
Ich will kaufen, wenn der Index eine gewisse Schwelle unterschreitet. Aber timen ist das nicht, da ich ja nicht weiss, wann es soweit sein soll.
Ich hatte damals noch weniger Ahnung als Leute.
Mein aktuelles Depot ist für den Zeitraum bis ende 2030 ausgelegt, also 12 volle Jahre.
Dies dient als Beweis für meine Fähigkeiten. Weil es immer wieder angezweifelt wird in diversen Foren. DA bleibt mir nichts anderes als ein Langzeitbeweis übrig.
@ ZEN Investor
Niedrigzins-Phase und Dividenden bzw. Aristokraten-Hype gehen Hand in Hand :-)
Persönlich würde ich in der Entsparphase einfach jährlich bsp. 3% eines thesaurierenden SPDR MSCI ACWI verkaufen. Da habe ich die Marktrendite und kann die Entnahme flexibel bestimmen.
Siehe: https://www.gerd-kommer-invest.de/dividendenstrategien-fakten-und-fantasien/
@Mattoc,
also ich finde, Du bist einer von den klaren Denkern/Rednern hier. ;-) Neben Free Sebastian, Sparta und anderen würde ich mich immer auf Dich als Korrektiv verlassen. Bei Thorstens Ansichten finde ich mich oft wieder.
Ich bin dagegen zu emotional und bauchgesteuert. Ich mach auch mal was nur nach Gusto, ohne unbedingt den Kopf einzuschalten.
@ZEN,
es ist doch vollkommen berechtigt, Dividendentitel aus den genannten Gründen zu meiden. Darum finden doch solche Werte auch genug Käufer.
Das sind eben grundsätzliche, persönliche Entscheidungen. Jede Firma legt eine eigene Geschäftspolitik fest. Danach üben sie dann eine Attraktion auf unterschiedliche Typen von Anlegern aus.
Wenn eine Firma groß genug ist, und festlegt, dass eine festgelegte Spanne des Gewinnes an die Eigentümer ausgeschüttet wird, dann weiß man eben woran man ist. Die einen suchen genau das, andere können es meiden.
Wenn ich z.B. die Möglichkeit hätte in einen Betrieb (Autowerkstatt, Bäckerei o.ä.) als Teilhaber einzusteigen, dann wäre für mich wichtig, was es für Absichten gibt. Wollen die anderen Eigentümer den Gewinn verwenden um dauernd neue Filialen aufzumachen? Oder sagen sie, dass sie genügsam ihr laufendes Geschäft höchstens qualitativ verbessern wollen um den Gewinn zu steigern.
Dann wäre ich interessiert, wenn die Teilhaber sich ein nettes Gehalt auszahlen, und am Jahresende einen Bonus ausschütten, statt alles in noch eine Filiale zu stecken. Ich habe kein Interesse in meinem Alter darauf zu warten, dass irgendwann vielleicht mal nach der 10. Filiale mal Geld bei mir ankommt. Das interessiert mich einfach nicht. Das würde mich interessieren, wenn ich 25 oder 30 wäre, von einem guten Gehalt leben könnte, und mir dann eine Wachstumsspekulation leisten könnte.
Wer sich bei Wachstumsfirmen einen rasanten Anstieg des Kurses erhofft, der soll diese doch kaufen. Mich interessiert es nicht. Mein Idealfall ist eine stille stabile Firma, die einen beständigen Gewinn einfährt, und eine zuverlässige Dividende für mein Renteneinkommen zahlt.
Ich verstehe Jeden, der auf so Unternehmen wie Netflix oder Amazon steht, aber ich bin alt und brauche das Geld (spätestens in 2 Jahren). ;-)
Ich würde solche Unternehmen nur unter dem Aspekt kaufen, dass ich sie auch wieder verkaufen würde um Gewinn zu realisieren. Ich verstehe nicht, was mir ein hoher Depotwert bringen soll, wenn ich keinerlei Ertrag daraus habe, weil es keine Ausschüttung gibt, und auch keine Gewinne realisiert werden.
Das wäre einzig dafür gut, dass man was zum Vorzeigen hat, oder der Bank als Sicherheit für eine Hypothek dient. Was bringt mir sonst ein solches Depot, wenn es, wie von Leuten oft gesagt, NIEMALS angerührt wird? Wenn man damit später eine Entnahmestrategie vorhat, dann ok.
Eine Entnahme kommt für mich aber nicht infrage, da ich mein Haltbarkeitsdatum nicht kenne. Ich will nicht mit 85 mittellos dastehen, weil das Depot leer ist.
Das Nonplusultra wäre, wenn ich so viel Dividenden bekäme, dass sie mir mitsamt der Rente zu einem schönen lockeren Leben mit allem nicht übertriebenen Komfort (also gutes Mittelklasse-Auto statt Luxusklasse, normale Urlaube, nette Wohnung, oft mal Essen gehen usw.) reichen, und dann trotzdem noch Stücke im Depot zugekauft werden können. Einfach weil es Spaß macht.
Also dann, immer dran denken: Jeder Jeck ist anders!
MS
Hier ein Artikel, welcher das Thema Dividende durchaus etwas kritischer beleuchtet bzw. als Selbstbetrug thematisiert:
https://frugalisten.de/die-dividenden-strategie-der-grosse-selbstbetrug/
@ All Dividende oder Thesaurieren
Der genannte Punkt von Captain Future ist mir auch durch den Kopf gegangen. Ich lese oft Beispiele bei denen Menschen 100- 200k€ in 10 Jahren investieren. Wie kommen die an diese Summen? In der Regel fängt das Investieren an der Börse doch mit den ersten 50,100,200,500, oder 1000€ an. Und wird dann hoffentlich konsequent über einen Sparplan fortgesetzt. Mit Familie habe ich einen Freibetrag von 1800€. Ich sehe überhaupt keinen Nachteil darin bis zu diesem Gewinn einkommensorientiert zu investieren.
Wenn man 1Mio hat und das Geld nicht benötigt sieht es dann vielleicht anders auch. Eine Entscheidung für eine Strategie muss ja auch nicht der Plan fürs Leben sein. Ich würde immer mehrere Wege probieren. Schon alleine um flexibel auf zukünftige Änderungen zu sein.
@ Wolfgang
Ich bin ja schon länger auf dem Weg zur finanziellen Freiheit. Es dauert noch etwas über ein Jahr bis diese erreicht ist. Es ist zwar abgedroschen, aber ich wiederhole es noch einmal für alle die noch am Anfang sind: Der Weg zu Reichtum oder FF ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Die Delle am Aktienmarkt macht kurzfristig gedacht bei mir lediglich 1-2 Monate aus. Langfristig ist es durch weiteres investieren vermutlich eher positiv. Aber was sind denn 2 Monate bezogen auf den Weg zur FF?
Ich lese hier gerne von anderen die ausschließlich in Aktien investieren, oder schon in der Entsparphase sind.
@ ETF Wechsel
Lasse doch den alten stehen und bespare den neuen. Warum möchtest Du Verluste realisieren? Die hoffentlichen Gewinne im nächsten Jahr gleichen bei dem alten ETF lediglich die Verluste erst einmal aus. Bei dem neuen ist es bereits Gewinn. Steuer Vermeiden ist ein Thema, dass ich bis zu einem Grad beeinflussen kann. Ich würde kein Geld verschenken. Wenn Du Gewinn realisiert hast, der über den Freistellungsbetrag hinaus geht, kannst Du es machen. Da wäre dann aber die Frage, warum Du solche Gewinne erzielt hast.
@Matthias Schneider
Ja, ich glaube, Sparta und Rainer Zufall haben auch eher einen „akademischen“ und keinen „leidenschaftlichen“ Investitionsansatz, so wie Thorsten, Claus und du, wenn ich mich richtig erinnere. Und mit dem Freelancer kann man ganz hervorragend streiten. :-) Er ist auch besonders im Stande, Argumente zu liefern, auf Argumente einzugehen und mit subtiler Ironie Rückfragen zu stellen. Und er ist ein großer Freund von „hervorragenden Qualitätsunternehmen, an denen er sich als Anteilseigner (das sagt ihr ja auch oft) beteiligt“. Die Formulierung mag ich. Aber er versteht auch die „böse andere Seite“ der ETF-Anteilsverkäufer. Und ich glaube, er hat auch schon mal „zugegeben“, dass es unter Bezugnahme auf die Frage, ob ein Depot „leer gehen“ kann, keinen Unterschied macht, ob man Dividenden erhält oder in gleicher Höhe Anteile verkauft.
Aber für dieses Jahr reicht es mit der Diskussion. :-)
@ ManniB
Mit fällt noch ein Vorteil ein, wenn Du den alten ETF stehen lässt und den neuen einfach besparst. Du kannst auch den Verlust in der Zukunft gegenrechnen. Solange der ETF zumindest noch Verlust hat. Vielleicht verfolgst Du ja auch eine Core Satellite Strategie und hast den Treffer. Hier könntest Du dann einen Teil verkaufen wenn Du es möchtest und den Verlust gegen rechnen. Ein anderer Punkt ist eine ETF Schließung. Hier müsstest Du im Fall des Falles Gewinne versteuern. Darum verwende ich auch mehr als einen ETF. Ich möchte mein Geld mindestens 30 Jahre investieren. In dem Zeitraum kann viel passieren.