Sebastian (34) verdient mit Gattin, beide im höheren Dienst, 9.000 Euro netto. Sie besitzen 4 Wohnungen + kaufen ETFs

Hallo Tim,

in einem deiner letzten Artikel hast du dazu aufgerufen, weitere Leserbriefe einzureichen. Dies hat auch mich jetzt dazu motiviert, den Status vom stillen Mitleser aufzugeben und meinen finanziellen Weg hier zu teilen. 

Mein Name ist Sebastian und ich bin 34 Jahre jung. Nachdem ich 2008 mein Abitur und den anschließenden Grundwehrdienst abgeschlossen hatte, entschied ich mich, die Beamtenlaufbahn einzuschlagen. Während des inkludierten Studiums machte ich erstmals mit dem Thema Geldanlage Erfahrungen. Die Firma MLP bot an der Universität „kostenlose“ Vorträge zum Thema Vermögensberatung an. Wie viele andere ließ auch ich mich von den gut ausgebildeten Beratern ködern. Resultat war eine überteuerte Riester Rente, Basis Rente, BU plus Basis Rente sowie mehrere Sparpläne auf aktiv gemanagte Fonds. Im Nachhinein betrachtet bin ich allerdings froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Auch wenn es deutlich rentablere Wege gegeben hätte, habe ich durch die festgelegten Pläne einem gewissen Sparzwang unterlegen. Durch diesen habe ich sicherlich mehr Geld zurückgelegt, als ich es ohne getan hätte.

Wir kauften eine Wohnung zur Selbstnutzung + 3 weitere Wohnungen zum Vermieten

2017 wurde mir nach einem Autokauf klar, dass materielle Luxusgüter mir keine langfristige Zufriedenheit verschaffen und so fing ich an, mich mit dem Thema Geldanlage auseinanderzusetzen. Dies hatte zur Folge, dass ich alle Verträge meines „Beraters“ kündigte bzw. stilllegte, das Auto gegen ein deutlich preiswerteres Modell eintauschte und in ETF umschichtete. Ein Jahr später mussten meine Frau (ebenfalls verbeamtet) und ich beruflich bedingt umziehen und wir nutzten die Gelegenheit, uns eine Eigentumswohnung zur Selbstnutzung zu kaufen. Nach dem Kauf ließ mich die Anlageklasse Immobilie nicht mehr los. Speziell die Kombination aus finanzieller Sicherheit des Beamtentums und hohem Fremdkapitalhebel empfinde ich als einzigartige Synergie.

So kam es, dass wir bis 2021 noch drei weitere Eigentumswohnungen kauften. Der Fremdkapitaleinsatz lag jeweils bei ca. 85%, was ich aus Risiko-Rendite-Gesichtspunkten für optimal halte. Außerdem ist bei Finanzierungen ab ca. 90% mit einem sehr deutlichen Zinsaufschlag zu rechnen. Die Kalkulation ist insgesamt so aufgestellt, dass mit den Mieten (ca. 1200€) die Kredite getilgt werden können und ein guter Puffer für Instandhaltungsmaßnahmen angespart wird. Ein zusätzlicher Cashflow ist mir grundsätzlich nicht wichtig. Leider musste für das notwendige Eigenkapital fast das gesamte Aktiendepot liquidiert werden. Seitdem haben wir den Fokus wieder auf Aktien ausgerichtet, um die starke Gewichtung auf Immobilien mittelfristig auszugleichen.

Wir sind beide im höheren Dienst: Unser Vermögen beträgt 330.000 Euro

Mittlerweile sind wir beide im höheren Dienst angekommen. Unser Haushaltseinkommen beträgt ca. 9000€ netto. Die Mieteinnahmen zähle ich hier nicht dazu, da diese für die Tilgung gebunden sind. 3000€ zahlen wir monatlich in drei ETF (Vanguard FTSE All-World, MSCI World Small Cap und MSCI Emerging Markets) ein. 1350€ gehen für die Tilgung unserer Eigentumswohnung ab. Sicherlich wäre eine noch höhere Sparrate möglich, allerdings genießen wir unsere Hobbys, gemeinsame Restaurantbesuche und auch mal ausschweifende Reisen sehr, sodass wir uns dort nicht einschränken wollen. Insgesamt dürfte unser Gesamtvermögen bei ca. 330.000€ liegen. Davon entfallen ca. 200.000€ auf Immobilien, ca. 80.000€ auf ETF und  10.000€ auf die Notfallreserve auf dem Tagesgeldkonto. Der Rest liegt in den stillgelegten Rentenverträgen.

Mein nächstes Ziel sind: 100.000 Euro im Depot zu überspringen

Kurzfristig möchte ich die 100.000€ im Depot überschreiten. Ab dann soll es gefühlt ja deutlich schneller vorangehen. Weitere Immobilen zu kaufen, kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen. Getreu dem Motto “Was du besitzt, besitzt irgendwann dich” empfinde ich durch die Wohnungen bereits eine gewisse materialle Last, welche ich nicht weiter erhöhen will. 

Ein langfristiges finanzielles Ziel habe ich mir nie gesetzt. Meine Eltern stammen aus einfachen Arbeiterfamilien und haben sich durch eiserne Disziplin und kluge Entscheidungen aus der Mittelschicht hochgearbeitet und ein beachtliches Vermögen aufgebaut. Vergleichbares möchte ich auch erreichen. Grundsätzlich arbeite ich gerne und ich bin der Ansicht, dass körperliche und geistige Beschäftigung für die Gesundheit essentiell sind. Vielleicht ermöglicht mir der finanzielle Puffer, mich in Zukunft mehr den Themen zu widmen, die mich begeistern und die Arbeit gelassener zu nehmen. Dass viele Berufseinsteiger mittlerweile davon träumen, möglichst schnell nicht mehr arbeiten zu müssen, empfinde ich als bedenkliche Entwicklung.

Ich hoffe, ich konnte einen kurzweiligen Eindruck vermitteln und freue mich auf Kommentare und Anregungen.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian

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Ralf
8 Monate zuvor

Gratulation, alles richtig gemacht!

Ich wäre selbst gerne Beamter geworden. Leider gab es in meinem technischen Fachbereich zu damaliger Zeit defakto Einstellungsstop und sehr wenig Perspektive auf dauerhafte Übernahme. Nun ist die Altersgrenze für eine Verbeamtung überschritten und Ämter jammern über fehlenden Nachwuchs. Gerade im höheren Dienst ist der Geld-Vorteil der Verbeamtung gegenüber angestellten Kollegen im öffentlichen Dienst sehr deutlich (mehr Netto vom Brutto). Sorgt allerdings innerhalb des ÖD auch mitunter für Spannungen, weil die verbeamteten Kollegen je nach Laufbahn für oft die gleiche Arbeit entsprechend (auch nach Abzug von Krankenkassenbeiträge etc.) deutlich mehr in der Tasche haben (Gefühl der 2-Klassen-Gesellschaft).

Weiterhin viel Erfolg im Leben!

Felix
8 Monate zuvor
Reply to  Ralf

2x A13 und 9000 € netto, das gibt’s in keinem Bundesland und da hilft weder Ballungsraumzulage noch Pampabonus. Ich kann es mit nur vorstellen bei Schichtdienst mit steuerfreien Nacht- und Feiertagszulagen.
Ein angestelltes Ärztepaar im Klinikum kommt in diese Gegend.

Felix
8 Monate zuvor

9000 € netto, sind ja so an die 20.000 € brutto im Monat (und das in den 30ern) – davon lässt sich leben als DINK zumal.
Was sagt uns das: Richtig heiraten, legt den Grundstein für Wohlstand.

Ralf
8 Monate zuvor
Reply to  Felix

Bei Beamten im höheren Dienst genügen deutlich geringere Bruttogehälter um 9000 Netto zu erreichen. Zum Beispiel bei Steuerklasse 4 (wenn beide ähnlich arbeiten) jeweils ca. 6400 Brutto in der Endstufe bei A14. Daher wird der Beamtenstatus in D hin und wieder auch als moderner Geldadel bezeichnet. Viel Netto vom Brutto. Die Krankenkassenbeiträge sind aber noch zu berücksichtigen.

Felix
8 Monate zuvor
Reply to  Ralf

Mit Mitte 30 und beide in der A14-Endstufe, das wird schwer, da man sich als Beamter ja so allmählich hoch(ver)dienen muss. Zudem beginnt man meist mit A13.

9000 € netto im Monat ergibt mit 13. Monatsgehalt ca. 120.000 € netto im Jahr. Da sind rein steuerlich, ganz unabhängig vom Beamtentum oder eben nicht, mehr als 200.000 € (zu versteuerndes Einkommen) brutto erforderlich.

Aber klar, die beiden haben alles richtig gemacht und können bei der Geldanlage, wegen ihrer krisenfesten Jobs, mehr Risiken eingehen; also all in Aktien. Ich würde mit bei Helmut Jonen auf Instagramm Anregungen holen, der das schon vor 40 Jahren so gemacht hat und reichllich belohnt wurde.

42sucht21
8 Monate zuvor
Reply to  Felix

@Felix
Lehrer A13 Stufe 7 volles Deputat, Zuschlag verheiratet = ca. 4500€ netto StKl IV davon geht KK ab und Werbekosten kommen wieder dazu.

Kommt aufs Bundesland & Ort an und welcher Schultyp aber nicht wirklich außergewöhnlich nach 8-12 Dienstjahren in dem Bereich zu sein.
Das ist am oberen Ende des Mittelstands und wirklich einfach zu erreichen.

slowroller
8 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

Oh – ich dachte immer die Stufenaufstiegsregel läuft analog dem TV-L/ÖD – also 1/2/3/4… Jahre. Ein nicht-Beamter würde da 15 Jahre brauchen, um in Stufe 6 zu kommen. Der Unterschied zwischen Angestellten und Beamten ist insgesamt schon eklatant… Aber hey – kann ja jeder anstreben ;-)

42sucht21
8 Monate zuvor
Reply to  slowroller

@slowroller
Das mit den Stufen und 3/4 Jahresrhytmen wurde kürzlich reformiert. Also BaWü im oG Beispiel für verheiratete Lehrerin A13 Stufe 4 gibt es 4,5k netto, d.h. bereits nach 4 Dienstjahren da ja in Stufe 3 begonnen wird, nicht nach 15 Jahren ;-)

Die Bezüge sind eine Sache aber richtig groß wird der Unterschied wenn man sich dazu die Pensionsansprüche vs. GRV der Angestellten ansieht. Wer dann auch den Beamtenstatus ausnutzt um günstig Immos zu finanzieren macht finanziell sehr vieles richtig.

Wohlhabend zu werden in DE ist nicht schwierig.

slowroller
8 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

Naja, ein Lehramtsstudium oder eine Jurastudium mit Blick z.B. aufs Richteramt würde ich schon (relativ) als “schwierig” betrachten. Von daher sicher nicht der Durchschnitt – aber defintiv unabhängig der Abstammung machbar wenn der Wille, das Talent und auch ein bisschen das Glück da ist.

Ich kenne aber auch beide Berufsbilder auf dem persönlichen Bekanntenkreis – das ist kein Zuckerschlecken und überbezahlt sind die defintiv nicht.

42sucht21
8 Monate zuvor
Reply to  slowroller

@slowroller
Ich würde jetzt von der Schwierigkeit her das LA-Studium & Referendariat nicht vergleichen mit einem Jura-Studium mit Prädikatesexamen & Repetitorium & Referendariat um sich für ein Richteramt zu qualifizieren. Richterinnen bekommen dann aber auch noch höhere Bezüge als Lehrerinnen.

Einer meiner Mieter war Pastor in der Seelsorge bei der Bundeswehr. Das Einkommen war ebenbürtig eines Richters – bereits ganz ohne Auslandseinsätze.

Es gibt viele Berufsbilder in DE bei denn man sich nicht kaputt akkert und nebenbei sehr wohlhabend werden kann und man muss kein niedergelassener Zahn-, Röntgenarzt, Neurologe oder Youtubstar sein.

Aber klar, es ist kein leistungslosens Einkommen. Finde ich aber auch in Ordnung, nicht war? Aber es ist eben auch mit ganz normaler Biographie eigentlich sehr einfach zu erreichen Millionär in DE zu werden am Ende der Erwerbsbiographie. Dieser Leserbriefschreiber ist doch ein gutes Beispiel dafür.

Anonym
8 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

Sorry aber das ist lächerlich. Es gibt Millionen von Jobs, da hast zwischen 1.400 und 2.000€ netto pro Monat – also sagen wir ca. 20.000€ +/- netto pro Jahr.
Rechne mir mal vor, wenn du wohnen und Essen willst, wie du auf 1 Million Vermögen kommst, ohne dass die Eltern dir nen 50.000€ Start Depot mit 18 Jahren geben.

Kevin
8 Monate zuvor
Reply to  42sucht21

Sorry, aber ich komme hier gar nicht mehr mit wie selbstverständlich es sein soll auf dieses Gehalt zu kommen als Beamter? Meine Frau und ich sind beide verbeamtete Lehrer in Hessen. Ich bin an einem Gymnasium (A13) sie in der Grundschule (A12). Selbstverständlich haben wir beide mit Stufe 1 angefangen und sind jetzt erst Stufe 2 mit 31 bzw 33 Jahren. Zusammen verdienen wir ca 5500€ netto nach Abzug der Krankenkasse. Da die Aufstufungen Jahre dauern und (erst 2, dann 3, dann 5 glaube ich), dauert es knapp 20 Jahre bis zur höchsten Stufe. Also selbst mit A14 würden wir beide lange nicht auf solche Summen kommen. Deshalb wüsste ich mal gerne woher die Informationen kommen, dass man in Bawü nach 4 Jahren 4,5k netto hat, denn dann sollten wir glaube ich umziehen.

42sucht21
8 Monate zuvor
Reply to  Kevin


wie gesagt, vor Abzug der KK und verheiratet, d.h. plus 150€ Familienzuschlag plus Einkommenssteuerstattung.

Die Daten der Länder zeigen deutliche Unterschiede.
Aber auch nicht jeder Zahnarzt verdient gleich viel.

Hessen
https://rp-kassel.hessen.de/personaldienstleistungen/bezuegestelle/bezuege/besoldung/besoldungstabellen
NRW
https://www.finanzverwaltung.nrw.de/dienststellen/landesamt-fur-besoldung-und-versorgung-nrw/besoldungstabellen-fuer-beamtinnen-und-beamte
BaWü
https://lbv.landbw.de/-/besoldungstabellen-2018

Sebastian
8 Monate zuvor
Reply to  Kevin

Wir sind keine Landes- sondern Bundesbeamte und das seit ca. 15 Jahren, daher auch schon Stufe 5. Mit Familien- und Kinderzuschlag, plus Behördenzulage komme ich auf ca. 4330€ netto (Das gillt sinngemäß für meine Frau). Mit den 220€ Inflationsausgleichsprämie und 250€ Kindergeld liegen wir sogar über 9000€ netto. Ist über einen Bezügerechner wie diesen klar nachvollziehbar (https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bund?id=beamte-bund-2022).

Sven
8 Monate zuvor
Reply to  Sebastian

Sry, aber wenn ihr seid 15 Jahren verbeamtet seid, müsstest du laut deiner Angabe, dass du 34 Jahre alt bist. Mit 19 direkt verbeamtet werden und in A14 Stufe 1 eingestiegen sein. Wie soll das gehen ? Wie hattet ihr beide bitte mit 19 euer Studium fertig um im gehobenen Dienst anzufangen ?

DanielKA
8 Monate zuvor
Reply to  Sven

Eventuell mit einem dualen Studium begonnen. Die Eintrittszeit ist immer ab Beginn Ausbildung/Duales Studium

Sven
8 Monate zuvor
Reply to  DanielKA

Ja durchausmöglich aber als Duales Studium beginnt du nicht in der Stufe A14… und da die Sprünge ja festgeschrieben sind mit den Wechseln der Stufe ergibt das eher wenig Sinn.

Lars
8 Monate zuvor
Reply to  Sven

Ok. Ich will auch mal Licht ins Dunkle bringen. Weil mein Weg (aber schon 36. Jahre) so ähnlich verlief. Leider ohne die ganzen Immos…

Verbeamtet auf Widerruf und dann dual Studiert. Abschluss mit 22. Bundesbeamter mit technischem Dienstposten. Bachelor wird angerechnet somit also A10/Stufe 2 und Beamter auf Probe. Drei Jahre später Beamter auf Lebzeit und automatisch A11/ Stufe 3.

Master in Abendschule. Durchlaufen AC plus 18 Monate Vorbereitungsdienst. Bei uns gibt es nur A13/A14 Koppeldienstposten.

Heisst in meinem Fall: A14/Stufe 5, verheiratet und IT Zulage.

Ist also alles durchaus möglich und ergibt Sinn.

Jörg
8 Monate zuvor
Reply to  DanielKA

Steht ja mehr oder weniger so im Text: “Während des inkludierten Studiums machte ich erstmals mit dem Thema Geldanlage Erfahrungen.”

slowroller
8 Monate zuvor

Tolle Leistung! Hier sieht man wieder schön, dass beide Seiten wichtig sein können: Die Einnahmen und die Ausgaben. Wenn man in der Glücklichen Lage ist, beides im Griff zu haben, dann lebt es sich schon ziemlich gelassen. Diese Gelassenheit ist es, die vielen anderen fehlt – man geht dann verbissen durchs Leben und fühlt sich an jeder Ecke entweder benachteilt oder nicht genug bevorteilt. So wie ihr das macht muss und sollte es sein.

Die ersten 100k im Depot sind ein toller Schritt – da knappst man recht lange dran. Danach wirds aber viel viel einfacher. Ich habe erst 2016 langsam mit dem Investieren begonnen – und mir ging diese Aussagen damals auf die Ketten. Aber sie war richtig. Der Schneeball rollt und man kann irgendwann auch kaum noch etwas dagegen tun, da man bestimmte Verhaltensweisen verinnerlicht hat und diese dann auch zur eigenen Lebensmaxime werden: Gib kein Geld aus für Dinge, die dich nicht wirklich erfreuen, fliege unter dem Radar und tu nichts, was du nur für das Ansehen von Anderen tun würdest.

@Felix: Für die 9000 netto reichen zwei Angestelltengehälter von unter 8000€. Für Beamte sinds dann ca. 6000€. Wobei die dann noch ihre Krankenversicherung selbst zahlen müssten.

Philipp
8 Monate zuvor

Respekt für die Disziplin und das was ihr erreicht habt. Schade, dass du negative Erfahrungen mit MLP gemacht hast.

Mein Berater hat mich gut beraten. Hat mir direkt auch ETfs angeboten, hat mich über Vorteile der Rüruprente informiert aber auch die Nachteile. Habe mich dafür entschieden, für mich persönlich überwiegen die Vorteile. Aber das ist fallabhängig.

Ich habe eine Privatrente bei der Nürnberger, relativ günstig in den Kosten und diverse Vorteile Gegenüber einem etf Depot (wenn es für die Altersvorsorge gedacht sein soll. Zudem mit BU Schutz , habe aufgrund gesundheitlicher Probleme da ein deutlich höheres Risiko.Evtl nutze ich sie in Zukunft für eine Immobilieninvestition.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden und auf einem guten Weg, mal schauen was die Zukunft bringt.

42sucht21
8 Monate zuvor
Reply to  Philipp
slowroller
8 Monate zuvor
Reply to  Philipp

Das ist ein Verkaufsprofi, das ist dir bewusst? Ohne dir zu nahe zu treten – aber natürlich gehst du aus so einer Beratung raus mit dem Gedanken, dass er dich gut beraten hätte. (tatsächlich ist ja auch nicht alles Mist – aber eben nicht zwingend das Beste für dich) Einem jungen Akademiker eine Privatrente mit BU zu verkaufen z.B.. Wichtig ist der BU-Schutz und den hättest du damals sicher für einen Bruchteil der Kohle mit deutlich besserer Leistung abschließen können – leider verdient der “Berater” da nichts dran. Als Argument kommen dann immer Steuerersparnisse – so werden auch schlechte Riester verkauft.

Wie gesagt: No offence! Wenn die Produkte für dich ok sind, dann ist alles ok. Was MLP ja macht – und das kann man ihnen zugute halten – ist das Finanzrechnen. Man bringt jungen Leuten ein wenig Finanzbildung bei.

Philipp
8 Monate zuvor
Reply to  slowroller

Ja klar, nehme das nicht als Angriff :) ich war damals kurz vor Jobeinstieg und Arbeitsvertrag schon unterschrieben. Ich will langfristig in Deutschland bleiben aber wir haben eine genommen, bei der ich die Bausteine trennen kann. Wir sind in sein Tool und haben parallel dazu check24 verglichen (war damals noch sehr skeptisch, war vorher bei 2 unabhängigen Makler Unternehmen aus der Gegend und spaßeshalber bei der DVAG aber eher zur Belustigung). Habe mich über alles informiert, mit unserem Steuerberater gesprochen und das durchgerechnet.

Ich zahle netto natürlich etwas mehr als für eine reine BU, aber der Steuervorteil ist schon krass für mich ( Spitzensteuersatz). Die Weiterspargarantie ist super und da ich schonmal 2 Jahre berufsunfähig war habe ich sie auch in meine private Rente mit eingebaut.

Der Steuervorteil der privaten Rente ist natürlich erst später da, aber meine Eltern haben auch 2 Immobilien mit ihrer Privatrente finanziert und je nachdem wie die Zinsen sind etc kann eine endfällige Finanzierung da wirklich Sinn machen. Zudem ist der Steuervorteil garantiert, wie mein Depot mittel und langfristig besteuert wird weiß kein Mensch. Dort habe ich nur eine Weiterspargarantie im bu Fall eingebaut, wie gesagt hat es gesundheitliche Gründe.

Riester haben wir uns angeschaut, aber leider haben wir uns kurz nach der Garantiezinssenkung kennengelernt und er mir davon abgeraten.

Mich hat das gesamte Konzept trotz anfänglicher Skepsis überzeugt. Ein guter Studienfreund hingegen ist bei einem anderen MLP Berater gewesen, der aber ein reiner Verkäufer und kein Berater war, zudem fachlich nicht wirklich gut. Denke das steht und fällt mit dem Berater.

Finanzwissen zu vermitteln und Menschen dazu zu bewegen sich mit ihren Finanzen zu beschäftigen finde ich per se erstmal eine gute Sache, wenn man Transparent kommuniziert, wieso man das tut. Meinen Berater habe ich über das bekannte Steuerseminar kennengelernt. Er hat in diesem Seminar offen angesprochen warum es diese Unterstützung gibt und sogar aufgezeigt wie er bzw MLP vergütet wird. Wenn ich sehe wie es im Umfeld und Familie (fast alle Akademiker) um das Finanzwissen und den Umgang mit den eigenen Finanzen bestellt ist, ist wahrscheinlich alles besser als nichts tun. Für diejenigen die es komplett selbst machen können, wollen und tatsächlich tun, macht es wahrscheinlich so viel Sinn wie sein Auto in die Werkstatt zu bringen, wenn man es eigentlich selbst reparieren kann :D ich bin grundsätzlich eher jemand der faul ist und Dinge oft aufschiebt, da ist mein Berater auch ein Coach und dafür bin ich dankbar.

Slowroller
8 Monate zuvor
Reply to  Philipp

Das hört sich auch gut an. Auch als Absolvent bist du nicht das klassische Opfer und offenbar hast du einen ganz guten Berater erwischt. Bei u s waren es damals Drücker – und es gibt Leute, die drauf hängengeblieben sind und jetzt ihren persönlichen Grima (Schlangenzunge) hinterm Thron stehen haben. Ich habe einen Bekannten, der hatte mit Anfang 30 drei Lebensversicherungen und hat über MLP noch sein Haus zu 120% finanziert, da es ja viel lohnendere ist nebenbei noch mit fremdkapital auf dem Aktienmarkt zu spekulieren. Da hören sich deine Produkte wirklich gut an – auch wenn ich von Burundi – Kombipolicen absolut nichts halte ;-) Bei meiner musste ich den Allianztypen überreden mir überhaupt zu erzählen, dass sie ein BU-Risikoprodukt im Angebot haben. Dabei habe ich genau diesen Bedarf deutlich und klar geäußert. So hat er sich dann drei Stunden den Mund fusselig geredet und ist nachher ohne Abschluß von dannen gezogen – den hat ein freier Makler um die Ecke ohne Aufwand bekommen. Es gibt immer solche und solche.

Tom
8 Monate zuvor

200.000€ Immobilienvermögen. In 4 Immobilien, davon eine in Eigennutzung. Durchschnittlicher Kaufpreis pro Immobilie 50.000€ ?!? Und Mieterträge in Höhe von 1.200€ pro Monat. Macht im Jahr 14.400 Euro auf 3 Immobilien mit einem Kaufpreis von sagen wir durchschnittlich 50.000 Euro. Das alleine ist eine Rendite 14.400/150.000 = 9,6 Prozent. Das dürfte mit Abstand die Ausnahme am deutschen Immobilienmarkt sein. Und der Durchschnittspreis pro Immobilie auch. 50.000 Euro, wie viele Quartmeter Wohnung gibt es dafür? Und wo soll das sein und wie viel zahlen die Mieter Fan pro Quadratmeter? Viele Fragen…, klingt nicht plausibel…

Sebastian
8 Monate zuvor
Reply to  Tom

Die 200.000€ sind der am Kaufpreis gemessene getilgte Betrag. Da die Wohnungen alle noch mit Krediten belastet sind, kann ich diese nicht vollständig zum Vermögen zählen. Die Kaufpreise lagen mit der selbstgenutzen Immobilie über 600.000€.

Nuvolina
8 Monate zuvor

„…Davon entfallen ca. 200.000€ auf Immobilien…“

Ich verstehe nicht, dass vier Wohnungen nicht mehr als 200.000€ wert sein sollen.
Zumindest in meiner Gegend weiß ich von keiner Zweizimmerwohnung, die weniger als 300.000 kostet.
Und das ist dann schlechte Lage.
Einzimmerwohnung nicht unter 200.000.
Garagen von 50.000 bis 100.000.
Wo in Deutschland gibt es so billige Wohnungen?

Sebastian
8 Monate zuvor
Reply to  Nuvolina

Die 200.000€ sind der am Kaufpreis gemessene getilgte Betrag. Da die Wohnungen alle noch mit Krediten belastet sind, kann ich diese nicht vollständig zum Vermögen zählen. Die Kaufpreise lagen mit der selbstgenutzten Immobilie über 600.000€.

Nuvolina
8 Monate zuvor
Reply to  Sebastian

Alles klar!

Sebastian
8 Monate zuvor

Danke für die anregenden Kommentare! Zur nähreren Erläuterung. Wir sind beides Bundesbeamte A13 Stufe 5 (seit kurzem mit dem ersten Kind). Dazu kommt eine Zulage, die ich aufgrund der eindeutigen Behördenzuordnung nicht bennen möchte. Macht mit der Inflationsausgleichszahlung, die im Anschluss durch die Tariferhöhung kompensiert wird, ca. 4600€ netto bzw. 5900€ brutto.

Ralf
8 Monate zuvor
Reply to  Sebastian

Etwas Glück gehört dazu. Leider gibt es nicht in allen Bereichen des ÖD die Chance auf Verbeamtung. Früher gab es auch bei öffentlich Angestellten Kinderzulagen. Wurde dann mit Reform des BAT gestrichen. Allerdings ist für die Zukunft nicht völlig auszuschließen, dass auch bei Beamten mehr gespart wird. Die Schere zwischen Pensionen und Renten ist trotz aller Systemunterschiede etc. vermutlich nicht auf Dauer vermittelbar beim Steuerzahler.

Mats
8 Monate zuvor
Reply to  Ralf

Von mir auch Respekt für die tolle Laufbahn an Sebastian.
Mit dem Polster und der Sicherheit des Jobs im Rücken kann man gelassen sein und wie ihr es ja auch scheinbar macht, gerade an Reisen etc. und sich dabei was gönnen nicht zu sparen.

Ich bewundere zuletzt, wieviele Leute offenbar nebenbei noch zu vermietende Wohnungen gekauft haben. Die Chance habe ich bislang nicht genutzt, wir haben “nur” das selbst genutzte EFH. Das muss ich in der nächste Niedrigzinsphase auch mal in den Fokus nehmen. Ich bin aber froh wenn ich nach Abbezahlung auch keinerlei Rate mehr zu zahlen habe.

Zum Thema ÖD: hat man als Nicht Beamter nicht zusätzlich zur Rente (anstelle der Pension) i.d.R. eine Zusatzversorgungskasse wie die ZVK oder die VBL. Bei einem mittleren bis hohen Gehalt auf Niveau von A13 bringt das auch 1.000 Euro brutto pro Monat on top zur Rente.

Nuvolina
8 Monate zuvor
Reply to  Mats

„…Das muss ich in der nächste Niedrigzinsphase auch mal in den Fokus nehmen…“

Ich fürchte, die nächste Niedrigzinsphase ist sehr weit weg.
Statt TINA heißt es jetzt TIA (There Is Alternative).
Aktien bekommen vom Anleihenmarkt ordentlich Konkurrenz.

Sebastian
8 Monate zuvor
Reply to  Ralf

Das sehe ich ähnlich. Sachlich betrachtet wäre es nur gerecht wenn alle grundsätzlich in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Darüber hinaus können die Arbeitgeber weitere Bausteine hinzufügen. Aber ich denke nicht das dies zeitnah realisierbar ist.

Thorsten
8 Monate zuvor
Reply to  Sebastian

Da erkenne ich keine Gerechtigkeit. Die gesetzliche Rente sollte vielmehr freiwillig sein. Eine Versicherungspflicht könnte sinnvoll sein. Dann könnten Privatversicherungen gegen die gesetzliche Rente antreten.

slowroller
8 Monate zuvor
Reply to  Thorsten

Kann man tun – dann aber gleichzeitig schriftlich und rechtssicher auf jegliche unterhaltsunterstützende Leistung vom Staat oder den entsprechenden Sozialkassen verzichten. Kann man für Pflege, Krankenkasse, Arbeitlosenversicherung auch machen.

Einfacher wäre es, dass man einfach alles aus Steuern finanziert.

DerMax
8 Monate zuvor
Reply to  Thorsten

Ich hoffe, dieser Fall wird nie Realität. Bei der Altersvorsorge würde ich uns Bürger nie in die gänzliche Eigenverantwortung entlassen.

Ich habe als Teenager in den 90ern schon in der Regionalzeitung gelesen, dass es eine Rentenlücke gibt, und man zusätzlich privat vorsorgen soll. Auch im Fernsehen wurde in den üblichen verdächtigen Sendungen darüber diskutiert.

Wir haben jetzt das Jahr 2023! Und es existiert immer noch ein Blog wie der Tims-Schäfer-Blog, der über das Thema Geldanlage schreibt. Das dürfte es 30 Jahre später eigentlich nicht geben, Offenslichtlich haben wir wider besseres Wissen nichts dazugelernt – wie bei anderen gesellschaftlichen Themen auch.

Wenn jeder selbst über sein Vorsorgeverhalten entscheiden könnte, hätten wir Zustände wie in den USA. (Ich war schon mal mehrere Wochen drüben). Nein danke. Und der Staat würde dann doch wieder Sozialleistungen bereitstellen, um die Obdachlose, Kranke und Bettler von der Straße zu bekommen.

DerMax
8 Monate zuvor
Reply to  DerMax

Tim, nicht das was falsch ankommt: Nichts gegen deinen Blog! Bin langjähriger Stammleser, finde dein Blog motivierend und mein Depot ist durch deine Tipps selbst in Krisen “grün”. Herzliches Dankeschön für deinen Einsatz!!!

G.
8 Monate zuvor
Reply to  Sebastian

Das mit den Gehältern ist nicht aus der Luft gegriffen.
Ich bin in einem Ost-Bundesland (A11/7/ Stkl.1) und erhalte mit Zulagen ca. 3800€ netto. Bei den Ländern kommt dieses Jahr noch die Tarifrunde. Sollte diese analog zum Bund laufen kommen für mich ca. 200€ netto dazu: Also knapp 4000€.

So unrealistisch sind diese Angaben also nicht…

Dr. Benemich
8 Monate zuvor

Im Titel wird suggeriert, dass die beiden vier Eigentumswohnungen besitzen. Das ist jedoch weit gefehlt. Sie haben Immobilien erworben mit 15 Prozent Eigenkapital. Das jetzige Eigenkapital beträgt 200.000 €. Die restlichen 400.000 gehören der Bank. Also gehören Ihnen rechnerisch 1,3 Wohnungen. Bei einem Kaufpreis von durchschnittlich 150.000 € sollte das bei 9000 € netto gut möglich sein.
Ich sag mal so, in Südbayern würden 200k gerade so als Eigenkapital für ein Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte durchgehen. und aus eigener? Warum kann ich sagen, dass es mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 10.000 € hier gar nicht mal so einfach ist ein schönes Häuschen zu finden.

Mats
8 Monate zuvor
Reply to  Dr. Benemich

Was zahlt man denn für schönes Häuschen bei Dir in Südbayern?

Thorsten
8 Monate zuvor

Sehr gut. Ähnlich gemacht wie ich. Depot geopfert Immobilien gekauft bubd nie bereut.
Niemals auf windige Berater reinfallen, die einem was von “Miete ist billiger als Eigentum” vorrechnen. Stimmt nicht.

Daniel
8 Monate zuvor
Reply to  Thorsten

Es ist schon ein unterschied ob man Immos zur Eigennutzung oder zur Vermietung erwirbt. Und “Miete ist billiger als Eigentum” ist per se auch nicht falsch als Aussage. Wer mit niedrigem Eigenkapital vor 1-2 Jahren eine maßlos überteuerte Bude gekauft hat, drückt inzwischen sehr viel Kohle allein für die Kreditzinsen ab. Davon ernährt er die Bank und sein Schuldenberg wird davon nicht kleiner. Und ob die Bank oder der Vermieter die Kohle bekommt läuft aufs Gleiche raus. Es ist also entweder Glück zum richtigen Zeitpunkt mit guten Konditionen dabei gewesen zu sein oder aber man hatte ohnehin schon ordentlich Kohle auf der hohen Kante um möglichst schnell in eine Tilgung zu kommen.

Thorsten
8 Monate zuvor
Reply to  Daniel

Na ja , aber niemand muss eine maßlos überteuerte Bude kaufen, der Ausstieg aus der Miete muss passen, das kann ein oder auch mehrere Jahre dauern. Extremfälle werden herangezpgen um merkwürdige Thesen zu untermauern. Und wenn der Investor trotzdem alles positiv für sich durchrechnet, dann wird die “Mietnomaden-” “Reparatur-” oder “Lifestyle-“Nummer gezogen in der Hoffnung, dass er voller Angst in die ETF-Masse eintaucht oder in der Vermögensverwaltiung vergattert werden kann, um an ihm zu verdienen.

Christian
8 Monate zuvor

Eine starke Leistung von euch beiden! Weiter viel Glück, Erfolg und Gesundheit auf dem Weg zu den 100.000€ im ETF-Depot!

Lad
8 Monate zuvor

Du solltest über den normalen Menschen berichten, der 1.000 € netto verdient, 600 € Miete zahlt, und kauft wegen Dividenden-Aktien: Allianz, BASF, BMW, D.Telekom, Munich Re, Siemens. Das hat keinen Sinn, immer nur über die Millionäre zu berichten.

Thorsten
8 Monate zuvor
Reply to  Lad

Da kann ich nur sagen “der Blick nach unten hilft nur den Sozialisten”.

Jomo
8 Monate zuvor
Reply to  Lad

Ich glaube das würde Tim auch machen, wenn jemand ein guten Leserbrief schreibt. Aber ich denke solche Artikel können/sollen motivieren. Naja und Millionäre sind sie ja auch (noch) nicht. Vieles ist möglich.

Andreas
2 Monate zuvor
Reply to  Lad

Wer verdient bitte 1000€ netto ? Das ist eine absolute Minderheit. Zumal wir hier von Geldanlage sprechen. Leider bin ich mir sicher, das der Angeil derer, die unter 1300€ netto verdienen und davon noch essentiell sparen, verschwindend gering ist.

Nuvolina
8 Monate zuvor

„…Dass viele Berufseinsteiger mittlerweile davon träumen, möglichst schnell nicht mehr arbeiten zu müssen, empfinde ich als bedenkliche Entwicklung…“

Richtig @Sebastian, ich auch.
Statt was Gscheits zu lernen, das auch bis siebzig Freude macht, träumen sie von Frugalismus, FIRE, sogenannter „finanzieller Freiheit“ mit vierzig, schnellem Reichtum mit Aktien.
Am Ende wartet dann häufig ein böses Erwachen.

Sabsi
8 Monate zuvor
Reply to  Nuvolina

Absolut richtig! Überall fehlen notwendige Fachkräfte, aber wichtig ist Work-Life-Balance oder am besten überhaupt nicht arbeiten. Jene, die dann noch im Berufsleben stehen – ob an der Freude am Beruf oder des Geldes wegen – dürfen den Fachkräftemangel dann mit jeder Menge Überstunden ausbaden, egal ob unselbständig oder selbständig tätig. Wird noch spannend werden in Zukunft, besonders im Pflege- und Handwerksbereich…..

Nuvolina
8 Monate zuvor
Reply to  Sabsi

Work-Life-Balance…heißt wohl: Ich lebe noch bei den Eltern, bin 30 und weiß immer noch nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll, am besten ich werde Frugalist, weil arbeiten kommt nicht in Frage.
Später werde ich ja die Doppelhaushälfte mit Kleingarten erben.
Wegen dieser meiner Schwester erbe ich womöglich nur das Doppelhausviertel samt Kleinstgarten.

Mats
8 Monate zuvor

Habe heute bei LVMH einen ersten Einstieg vorgenommen. Die wollte ich schon länger haben, mal kein Tech und kein USA Einzeltitel. Günstig bewertet sind die nicht, aber etwas zurückgekommen. Also bitte: nicht hier immer materielle Luxusgüter verteufeln :-)

Tobs
8 Monate zuvor
Reply to  Mats

Mats, ohne das Marken-Portfolio von LVHM im Detail zu kennen, glaube ich, dass hier der Interessenkonflikt zu der Anschauung, dass der Mittelstand oft sein Geld für Konsum nutzlos und sinnlos verbrennt, eher gering ausgeprägt ist. Diese Marken bedienen vermutlich das echte Wohlhabenden-Klientel. Das kauft dann aus pure equity und hat davon so reichlich, dass es dann solche Sachen nahezu schon kaufen muss, um sich zu überzeugen, dass mit den abstrakten Millionen auf den Konten auch konkret Sachen gekauft werden können. Es ist ein wenig der innerlich geführte Beweis, dass das Vermögen existiert, weniger die Verwendung für den Zweck der Darstellung. Leider bin ich nicht so reich, sonst würde ich Deine LVHM aber selbstverständlich unterstützen. :-)

Ich hatte auch immer mal überlegt, die gesamte Palette an “Luxus-Franzosen” aufzusammeln. Hatte mich dagegen entschieden aus den falschen Gründen, weil ich widerlegt wurde: Ich dachte, dass auch der globale Vertrieb in den Schwellenländern, der den Wachstumsschub der letzten 2 Dekaden gespeist hatte, insbesondere nach China und Südost-Asien, eine Wachstumsgrenze aus verschiedensten Gründen findet. Falsch, wie man gesehen hat. Zweitens ist es nervig mit der Quellensteuer, und meines Wissen ist die DKB (glaube maxblue auch) der einzige Broker, der Vorabbefreiungen anbietet. Und ich persönlich fahre den Ansatz, alle meine Wertpapiere nur in einem Depot zu verwahren, und das liegt eben nicht bei diesen Anbietern. Wie hast Du das für Dich organisiert mit der Quellensteuer?

42sucht21
8 Monate zuvor
Reply to  Tobs

@Tobs
Eine interessante Sozialstudie. Vielleicht ist es teils auch so:
Wenn Sie dazugehören wollen, dann müssen Sie einfach gewisse codierte Besitztümer haben und sich darüber unterhalten können sonst werden sie nicht diese Art von Bekannten und Freunde generieren. Ein chinesischer Geschäftspartner möchte einfach ne Patek / Rolex bei ihnen am linken Arm sehen damit sie ernst genommen werden. Eine Juristin in einer der Top Kanzleien in New York oder Boston kann ohne Birkin Bag nicht zur Cocktail Party. Über so Dinge grenzt man sich halt ab. Das wird in Shanghai oder Nairobi ähnlich oder sogar noch schlimmer sein. Da besteht Kaufzwang auch wenn es nicht über pure equity bezahlt werden kann. Die Leute haben die gleiche in-out group Thematiken und gekauftes Selbstwertgefühl wie die Leute in Unter- und Mittelschichten. Same same but different würde ich meinen.

LVMH hat 12% am CAC 40. Um die lästige QSt zu umgehen könnte man auch über einen entsprechenden ETF nachdenken. Analog mit der Schweiz wo SMI zu großen Teilen eben Nestle, Novartis und Roche sind.

Noch toller sind ETFs wie MSCI Europe Consumer oder Stoxx 600 Personal Goods – da beträgt der Anteil von LVMH 20% bis 24% (!) und man bekommt Hermes, Kering, Mercedes und auch Ferrari noch als extra oben mit drauf. Wenn das nix ist. Muss man halt seinen Depotauszug bei der nächsten Cocktailparty mitbringen.

Mats
8 Monate zuvor
Reply to  Tobs

Hi Tobs,
ich gehe auch davon aus , das LVHM mit den meisten Produkten eher echte Wohlhabende anspricht. Ausserdem noch diejenigen, die unbedingt nach aussen so wirken wollen, als ob sie zur Top Oberschicht gehören. Mir kann das nur recht sein und ich freue mich demnächst über jede Louis Vuitton Handtasche, die mir im Strassenbild begegnet.
Hoffe das das auf Sicht von 15-20 Jahrn ein guter Einzeltitel ist. 80 Prozent meines Portfolios bleiben jedoch breite ETFs.

Mein Broker bietet auch einen “Auftrag und Vollmacht zur Einleitung von Quellensteuerrück-
erstattungsverfahren gemäß Doppelbesteuerungsabkommen” an.

Tobs
8 Monate zuvor
Reply to  Mats

Früher lagen die Luxusmarken ja noch in Familienhand, so dass das Management nicht unbedingt immer professionell und zuweilen erratisch war, je nachdem, wie der Kapitalbedarf der jeweiligen intern über Kreuz liegenden Sippe war. Hatte eine Familie über ihren Verhältnissen gelebt, wurden auf den Markt billige Replikate gespült, um den Umsatz auszuweiten, mit den damit verbundenen Nachteilen für die Marke.

Nachdem die Luxusmarken zwischenzeitlich alle unter professionellen Dächern konsolidiert sind (Kering, LVHM usw.), werden sie natürlich sehr effizient gemanagt, was neben dem Schwellenländergeschäft die Margenausweitung der letzten Jahre erklärt:

Sie haben es geschafft, sehr geschickt einerseits den Massenmarkt zu adressieren (hier tummeln sich als Endabnehmer dann doch die Angehörigen der Mittelschicht, die dumpf ihr wenig Geld verpulvern): Small Luxury. Sprich Bekleidungsgegenstände mit großem Aufdruck der Marke oder kleine Accessoires. Dieser Markt “geht immer”, weil sich die einfachen, arbeitenden Menschen sogar in schlechten Zeiten etwas leisten wollen.

Und als parallele Welt dazu gibt es die wirklichen Luxusgegenstände, also z.B.Taschen ab (!) 2.000 Euro und anderes, die nicht mehr für die normalen Menschen erschwinglich sind.

Die professionellen Managements haben es sehr gut verstanden, beide Welten parallel zu etablieren, ohne dass das Small Luxury Segment (anders als früher die Replika) die Marke der Luxus-Welt verwässert. Der Reiche lächelt milde über die Putzfrau, die sich die Tasche für 500 Euro kauft und geht nach einem Shopping-Nachmittag eben mit Einkäufen von rund 20.000 Euro unter dem Arm noch schön Abend essen. Er findet es sogar vielleicht lustig, dass die Putzfrau sich die ulkigen T-Shirts mit den großen Aufdrücken der Marke kauft und ist mit seinem besseren Geschmack dadurch nochmal viel zufriedener.

Luxus ist Margenerzielung ohne Limit, die Kosten sind schnell verteilt und können teilweise gut auf das Geschäft mit der Putzfrau verteilt werden, so dass das die Erlöse aus dem echten Luxusgeschäft nahezu letzte Deckungsbeitragsstufe sind. Zynisch irgendwie, aber hochgradig profitabel.

Kiev
8 Monate zuvor
Reply to  Tobs

@ Tobs, Mats, 42sucht21

Tims Buchempfehlung zu Millionaire next door kann ich nur empfehlen und habe persönlich ähnliche Erfahrungen gemacht.
Codierte Besitztümer klingt putzig. Wann ist man reich? Als Juristin in einer Top Kanzlei verdient man sicherlich ganz gut, aber reich ist man erst mit entsprechendem Vermögen. Der Rest ist doch eher eine gute Voraussetzung überhaupt erst reich zu werden. Wer einmal das Spiel von Robert Kiosaki gespielt hat wird vielleicht feststellen, dass eine Position wie Arzt, Anwalt usw. oft nicht die besten Vorraussetzungen bieten um vermögend zu werden. Eben wegen dem Gruppenzwang zu etwas dazuzugehören und entsprechenden Verbindlichkeiten.

Den codierten Taschenkram interessieren vielleicht die Kinder von wirklich Reichen. Den wirklich Reichen kann das aber alles egal sein. Aber klar, auch hier schnallt man sich hin und wieder für eine Cocktailparty irgendwas um, damit man nicht negativ auffällt.

Kiev
8 Monate zuvor
Reply to  Kiev

Jetzt haue ich mal einen raus. Wenn man reich ist und nicht weiß was man mit seinem Geld anfangen soll.

Bevor zu einer Tasche für 12k€ gegriffen wird, warum lädt man nicht lieber die ganze Familie oder Freunde auf einen zweiwöchigen Urlaub ein:

“FOTOS”
https://www.sothebysrealty.com/eng/rentals/detail/180-l-2945-h3dvsc/gaiole-in-chianti-gaiole-in-chianti-si#:~:text=36-,FOTOS,-Gaiole%20im%20Chianti

Das ist sicherlich sehr teuer, aber das Anwesen bietet mehrere Plätze für unvergessliche Momente. Das gibt es ähnlich schön in deutlich günstiger und ich freue mich schon darauf ;-) Spanien ist ausgebucht, da mache ich doch gerne einen Abstecher in das zugegebenermaßen schönste Land der Welt. Nuvolina, Deine Region steht auch noch auf meinem Wunschzettel. Da würde ich nur zu gerne mit dem Rad hin.

Tobs
8 Monate zuvor
Reply to  Kiev

Kiev, Du rennst offene Türen bei mir ein. :-)

Ich habe in den letzten Jahren sehr viel Arbeit und Geld investiert, Norditalien bis – bislang nur – Mittelitalien zu erkunden. :-) Einige wenige weiße Flecken müssen noch getilgt werden, es sind aber nicht mehr so viele davon. Was ich dafür teilweise für zweiwöchige Urlaube (in der Regel mehrere Destinationen) ausgegeben habe, dazu oute ich mich hier nicht. Der Unterschied zu den Reichen ist vielleicht, dass ich meinen Einsatz nicht mit einer einzigen Tasche verdoppelt habe.

Die von Dir gezeigte Ecke habe ich auch schon sehr ausführlich erkunden dürfen. Ein Traum…

Mit dem Fahrradfahren dort… überlege es Dir, solange Du noch finanziell verantwortlich für Dritte bist (oder versichere Deinen Ausfall sehr gut). Natürlich sieht man dort einige Rennradfahrer. Aber es ist schlimmer als in der Eifel, auch wenn die Straßen teilweise niedrigst frequentiert sind. Dafür kommen dann – buchstäblich aus dem Nichts – Motorradrennfahrer oder Sportwagenenthusiasten angeschossen. Da bin ich dann doch froh, in einem Clown-Wagen zu sitzen. :-)

Kiev
8 Monate zuvor
Reply to  Tobs

@ Tobs

Im Punkt Reisen bin ich aktuell ebenfalls eher verschwenderisch unterwegs. Ich finde meine Arbeit nicht schrecklich und habe finanzielle Ziele weitgehend erreicht. Auch wenn Nuvolina mir das vermutlich nicht abnimmt, spare ich sicherlich nicht mehr zu jedem Preis. Die Kinder werden auch nicht jünger und Erlebnisse sind in der Regel einzigartig und können in 10-20 Jahren nicht in der Form wiederholt werden. Bei Familie weder in die eine oder andere Richtung…

Unsere Sparquote liegt weiterhin so gerade bei 50%. Durch das stark gestiegene Gehalt ist das Vermögen entsprechend weniger wert. Andererseits müssen wir die ganzen Urlaube in der Form auch nicht machen und später sind wir eher nur noch zu zweit unterwegs.

Ich werde dieses Jahr wieder den Blick über sanfte Hügel mit Türmen schweifen lassen. Bei einem heruntergekommen Anwesen mit Ausbaupotenzial wie in meinem Link könnte ich wider jeder Vernunft schwach werden und die FK Quote deutlich erhöhen. Das möchte ich aber eigentlich überhaupt nicht.

In der Toskana würde ich auf den Strade Bianche unterwegs sein. Das sind weiße Wege mit leichtem Schotter.:

https://youtu.be/GX9Bio0Daf0

Da gibt es auch eine Möglichkeit abgesperrt selbst teilzunehmen. Das wäre in Anbetracht der Temperaturen und Steigungen allerdings deutlich über meiner Komfortzone.

In einer ganz anderen Region habe ich als Familienevent einmal ein Boot geliehen. Das Wetter war vielleicht nicht optimal, aber die Erlebnisse bleiben immer in Erinnerung.

Andreas
2 Monate zuvor
Reply to  Mats

Ich gehe davon aus, dass es viel mehr Leute aus der gehobenen Mittelschicig gibt die sich mal etwas bei LVMH gönnen, als man denkt. Viele meinen mit 5-6000€ Haushaltsnetto, sie wären reich. Nicht falsch verstehen, das Einkommen ist sicherlich schon ein sehr gutes, rein statistisch betrachtet. Da wird sich dann zum 30. oder 40. mal (ausnahmsweise) eine 3000€-Tasche gegönnt. Bei 500Mio Menschen in der Lohnklasse, in der das potentiell in Frage kommt. Kommt da einiges an Umsatz zusammen.

Bernwart
8 Monate zuvor

Wäre total Klasse, aber mal im Ernst: 4 Wohnungen und die werden zusammen mit 200.000€ beziffert. Bei 4 Wohnungen kann man schon 400.000 rechnen. Glaube daher nicht, dass dieser Text der Wahrheit entspricht.

Nuvolina
8 Monate zuvor
Reply to  Bernwart

Aber das hat er ja erklärt. Siehe weiter oben…

Sparta
8 Monate zuvor

Ob kürzlich gekaufte Immo’s mit hohem FK so super Anlagen sind bzgl. Anschlussfinanzierungen, Renovierungen und staatlichen Auflagen… ist etwas nebulös.

Die Rechnung mit dem die Mieter zahlen alles, wenn 85 % FK… wird erst am Schluss seriös mit Zinsen abgerechnet werden können, was so gut wie niemand macht….

Aber mit obersten 10 % Nettohaushaltseinkommen und ebenfalls gesicherten Jobs und ebenfalls hohen Pensionsansprüchen ist es vermutlich egal und man muss nicht die höchste Rendite anstreben und vermutlich auch irgendwann die obersten 10 % vom Vermögen.

Finanziell vermutlich sowieso safe… egal ob man sich über die Pensionsungerechtigkeiten in D aufregen will oder nicht… es ist halt so.

Etfs, Aktien, Immos… bräuchten die meisten Pensionäre nicht… ;-)

Nuvolina
8 Monate zuvor
Reply to  Sparta

Was machen Beamte und spätere Pensionäre eigentlich bei Tim Schäfers Blog?

Paulchen Panter
8 Monate zuvor
Reply to  Nuvolina

Lesen und lernen. Lesen bildet, auch in den Ferien…

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