Kai hat mir vor wenigen Tagen geschrieben. Ich fand das so nett und spannend, dass ich ihn um Freigabe für die Veröffentlichung bat. Kai gab grünes Licht und hier ist seine Email:
Lieber Tim,
ich hoffe, dir geht es gut!
Wir haben uns letzten Sommer beim Finanzrudel-Treffen in Frau Gerolds Garten in Zürich getroffen und uns lange unterhalten. Damals habe ich noch in Zürich gewohnt, und es war schön, dich und deinen Mann kennenzulernen.
Da du ursprünglich aus Viernheim kommst und ich gebürtig aus Heppenheim bin, hattest du vorgeschlagen, dass wir uns gerne mal auf einen Kaffee oder ein Essen in Heppenheim und Umgebung treffen können, wenn du in der Nähe bist. Inzwischen lebe ich wieder in Deutschland, in Heidelberg. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das Treffen bald nachholen könnten oder zumindest in Kontakt bleiben.
Ich habe mich gefreut, dich neulich bei echtgeld.tv zu sehen und dachte, es ist an der Zeit, dir endlich zu schreiben. Nun möchte ich die Gelegenheit nutzen, um dir herzlich für deinen großartigen Content zu danken, der mich auf den meiner Meinung nach richtigen Weg gebracht hat. Deine Videos verfolge ich schon lange und finde deinen Weg und Lebensstil sehr inspirierend. Durch deine Inhalte wurde ich motiviert, sparsam zu leben, ohne auf viel zu verzichten, und möglichst viel Geld anzulegen, um ein freieres Leben führen zu können.
Im Alter von 19 Jahren fing ich an, ETFs zu kaufen
Da du dich immer für die Geschichten deiner Zuschauer/Leser und deren finanzielle Entwicklung interessierst, möchte ich dir kurz von mir erzählen:
Seit ich 18 Jahre alt bin, beschäftige ich mich intensiv mit Finanzen und habe mit 19 meine ersten ETFs gekauft. Während meines Wirtschaftsingenieursstudiums habe ich nebenbei gearbeitet. Bereits in dieser baute ich ein gutes Vermögen auf.
Ich bin jetzt 28 Jahre alt und habe meinen Berufseinstieg in der Schweiz gemacht. In den 2,5 Jahren dort konnte ich durch die höheren Nettogehälter und meine hohe Sparquote einen echten Vermögensbooster erleben. Mein ursprüngliches Ziel, bis zum 30. Lebensjahr ein Vermögen von 100.000€ aufzubauen, habe ich bereits erreicht. Ebenso sehe ich meine finanzielle Absicherung für die Rente als gesichert an.
In Darmstadt kaufte ich Wohnungen, um sie zu vermieten
Nach meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich den Umzug genutzt, um neben meiner bereits 2023 erworbenen Wohnung noch zwei weitere Wohnungen in Darmstadt zu kaufen und zu vermieten. Mit Immobilien und entsprechenden Bankkrediten lassen sich meiner Erfahrung nach in Deutschland mit etwas finanziellem, steuerlichem und handwerklichem Geschick Eigenkapitalrenditen von 25% und mehr bei gleichzeitig moderatem Risiko erreichen. Daher habe ich meinen Fokus inzwischen auf Immobilien verlegt, da ich hier durch den Hebeleffekt und mein aktives Engagement deutlich höhere Renditen erzielen kann.
Allerdings liegt nicht mein gesamtes Vermögen in Immobilien. Ich investiere weiterhin einen nicht zu vernachlässigenden Anteil in Aktien, insbesondere in Multifaktor-ETFs und zu einem kleinen Teil in gehebelte ETFs. Nach eigenen Simulationen und dem Studium verschiedener Studien haben mich diese Investments überzeugt. Meine Rücklagen halte ich in der Regel in Geldmarkt-ETFs.
Meine aktuellen Ziele sind ambitioniert: Bis zu meinem 40. Lebensjahr möchte ich jedes Jahr eine weitere Immobilie erwerben. Bis zum 35. Lebensjahr strebe ich an, mindestens 50% meines aktuellen Nettogehalts durch Investmenterträge jährlich verkonsumieren zu können. Und bis zum 45. Lebensjahr plane ich, theoretisch von meinen Investments leben zu können.
Neben den Finanzen teilen wir auch die Leidenschaft für Sport. Früher war ich unter anderem als Kapitän in der Fußballjugendbundesliga bei Waldhof Mannheim aktiv. Heute halte ich mich mit Krafttraining, Laufen, Radfahren und Tennisspielen fit. Seit 2019 interessiere ich mich zudem für das Thema Biohacking und Gesundheit und pflege einen gesunden, aktiven Lebensstil.
Nochmals vielen Dank für deine inspirierenden Inhalte und den Einfluss, den du auf meinen finanziellen Werdegang hattest. Ich würde mich freuen, von dir zu hören, und vielleicht finden wir ja einen Termin für ein Treffen in Heppenheim/Heidelberg oder Umgebung.
Vielen Dank für den interessanten Bericht. Weiter so! Einige Fragen stellen sich mir. Warum bist du offenbar aus der Schweiz zurück (höhere Nettolöhne etc.)? Und wie siehst du als Vermieter und Investor beim Thema Immobilien solche Themen wie staatliche Einflussnahme (Mietpreisbremse, strengere Vorschriften) und tendenziell die eher mieterfreundliche Rechtsprechung in D?
@ Lesertreffen
Da hätte ich auch Interesse. Mit Bezug auf das Fortbewegungsmittel meiner Wahl wäre ein Treffen in der wärmeren Jahreshälfte ideal.
Es gab bereits ein Treffen in Mannheim. An dem Treffen bei besten Wetter konnte ich krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen.
Theoretisch wäre Zürich auch eine nette Möglichkeit. Ist aber leider in der Schweiz gelegen und damit etwas kostspielig.
@ Ralf
Geoarbitrage funktioniert am besten, wenn man nach dem Vermögensaufbau von einem teueren Land in ein günstigeres zieht. Eine ETW pro Jahr wäre in der Schweiz sicherlich sportlich und als Deutscher meines Wissens nach nicht erlaubt. Wobei? Vielleicht ist es möglich, wenn die Anzahl an Quadratmetern in Summe unter 100 bleibt. Vielleicht bekommt man in Anbetracht der Preise damit ein Dutzend kleine Wohnungen ;-)
Er war ja offensichtlich nur 2,5 Jahre in der Schweiz. Da muss der Vermögensaufbau erheblich sein. Die Lebenhaltungskosten sind dort ja auch nicht ganz gering.
@ Ralf
Der Zeitraum ist wirklich kurz. Andererseits benötigt man auch immer Zeit in einer neuen Stadt anzukommen. Die Nebenkosten sind natürlich in der Schweiz hoch. In jungen Jahren kann man aber hier sehr klein wohnen und oder auch WGs in Betracht ziehen. Ist mit Familie dann nicht mehr so leicht realisierbar. So kann man die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben in dem Land mit hohem Lohn bestmöglich nutzen. Ich weiß jetzt nicht wie dort bei Berufsanfängern gezahlt wird. Vielleicht lohnt sich das noch mehr? Jedenfalls hat er den Absprung geschafft, sonst wäre es wohl äußerst schwierig mit einer Immobilie geworden. Da schlagen die höheren Kosten schließlich gnadenlos zu.
Ein Millionär mit genau einer Millionen kann in Deutschland viel unabhängiger leben als in der Schweiz. Auch wenn der Franken vielleicht 10% mehr wert ist. Das gleicht den Unterschied in Kosten für Wohnraum usw. Kaum aus.
Hi Kiev, Mannheim werde ich auf jeden Fall wieder anbieten. In einem Biergarten oder so. Aber vorerst komme ich nicht nach Deutschland. Ich habe das Reisen deutlich eingeschränkt.
Das ist aber schade. Kommst Du auch nicht zur Invest 2025?
Warum hast Du das Reisen eingeschränkt ?
@ Tim
Das hört sich toll an. Hoffentlich schaffe ich es diesmal. Ich komme mit dem Rad vorbei ;-)
@ Susanne
Bist Du schon auf der Incest gewesen? Ich finde es dort sehr laut und es sind sehr viele Menschen vor Ort. Lesertreffen finde ich viel entspannter und bin auch schon bei einigen gewesen. Tim habe ich auf so einem kleineren Treffen leider nicht nicht getroffen aber Andere. Darunter hauptsächlich andere Leser. Solche Treffen kann ich absolut empfehlen, da hier ähnlich Denkende aus anderen Bereichen kommen. Das gibt mitunter weitere Einblicke oder Modelle, die in Teilen für einen selbst vielleicht auch Sinn machen.
Ich würde mich auch über ein Treffen mit Helmut Jonen und Christian W. Röhl freuen. Tobs ist hier im Forum bei Helmut gewesen. Es kommt natürlich immer darauf an wie groß so ein Treffen ist. Vielleicht spricht man auch nicht wirklich mit Tim, Helmut oder Christian an so einem Abend. Aber wie gesagt, ich habe auch so eine Menge interessanter Menschen kennengelernt wie eine Frugalistin auf dem Weg zu FiRe, einen Selbstständigen und Angestellten, der sicherlich die FU erreicht hat. Steuerberater, Immobilieninvestoren, Optionshändler, Erben und Schenkungsfragende, beschenkte Kinder, deutlich ältere Investoren usw.
@Kiev
Die LeserInnen treffen mit Tim sind (noch!) nicht so groß. In Mannheim gab es ausreichend Gelegenheit sich mit Tim auch länger zu unterhalten. Er ging auch von Tisch zu Tisch und möchte mit allen einmal sprechen. Sehr sympathisch. Interessant und Divers sind natürlich auch die anderen Gäste. Nicht mit allen ist man auf einer Wellenlänge aber mit vielen und sich ungezwungen über die Finanzthemen zu unterhalten mit dem gemeinsamen Hintergund des Blogs hat schon was und ist schon gut.
“Mit Immobilien und entsprechenden Bankkrediten lassen sich Eigenkapitalrenditen von 25 % und mehr erreichen.“ Das ist Witz, gell?
Ich denke, wenn du kleine billige Wohnung für 200.000 € kaufst und für 500 € vermietest, dann bezahlt die Miete die Wohnung nach 33 Jahren und nach Steuer und Ausgaben, ohne Zins von Kredit, ist die Wohnung nach 50 Jahren bezahlt. Und falls du noch Zins für Kredit zahlen musst, so wie der Kiyosaki aus Nagasaki, ist es Tragödie. Ohne Verkauf der Wohnung für doppelten Preis nach 30 Jahren, hättest du netto Verdienst 2 % im Jahr.
Endlich sachlichen Beitrag. Danke. Beinahe wollte ich mich mit vermieteten Immobilien beschäftigen. Als ich hier gelesen habe, dachte ich mir, toll wie leicht ist das, prahlen die Immobilienbesitzer. Ohne rechnerische Probleme oder so.
Dein Beitrag hat mich nachdenken gebracht. Danke, Lady. Hoffe, kommen deine weitere Denkanstöße.
Als professioneller, selbstständiger Immobilienverwalter finde ich die Idee ganz schrecklich, so geht es mir auch immer, wenn das auf YouTube („Immocation“, „Investment Punk“) als tolle Lösung präsentiert wird.
Natürlich ist es möglich, die angestrebten 25% Rendite zu erzielen, du schreibst ja selbst „mit etwas handwerklichem Geschick“. Das bedeutet nichst anderes wie Eigenleistung.
Ich weiß, was Immobilien an Arbeit bedeuten. Und damit meine ich nicht das Schreckgespenst „Mietnomade“, in unserer Region gibt es das glücklicherweise so gut wie nicht – wir sind hier sehr verwöhnt und kennen noch nicht einmal Mietrückstände.
Aber wer Immobilien kauft, die um die 25% Abwerfen sollen, kauft i.d.R. auch: Wasserschäden, schlecht gedämmte Fassaden, schlechte Teilungserklärungen, ungünstige Hausgeld-Strukturen (Umlagefähigkeit), alte Heizungen, Sturköpfe in Eigentümerversammlungen, Schimmel, alte Aufzüge, veruntreuende Hausverwalter, Erhaltungsaufwand noch und nöcher, Einrohrheizungen, Etagenheizungen, und vor Allem: Arbeitszeit, Arbeitszeit, Arbeitszeit.
There is no free Lunch. Von den 25% muss der „Unternehmerlohn“ abgezogen werden, dann bleiben es mit ganz viel Glück 2-3% Rendite. Lässt man die Verwaltung professionell machen dann bleibt auch nicht mehr als 2-3% übrig. Die Spesen sind hoch: Steuerberater, Rechtsanwalt, Hausverwalter, Immobilienmakler etc.
Ich liebe meine ETF-Sparpläne. Gibt nichts besseres (auch wenn ich vielleicht berufsbedingt eine sehr schlechte Meinung habe. Man kann auch viel Glück haben – und gar keinen Ärger. Es gibt natürlich auch hier alle Varianten. Aber die Annahme, man geht mit 25 % heim, ist doch sehr ambitioniert).
Weiter ganz viel Erfolg beim Investieren und ein glückliches Händchen!
Nunja, die EK-Rendite hängt natürlich auch vom Grad der Fremdfinanzierung ab. Je dichter ich in die 100% komme, desto höher muten die Renditen an und können auch gut dreistellig im Jahr sein. Bringt nur nix ein ;-)
Er redet ja von Eigenkapitalrendite, je mehr man gegen eine Vollfinanzierung geht (100% FK) desto exponentieller steigt die Eigenkapitalrendite. Die Frage ist dann wie die Sicherheiten (in welcher Form auch immer die gegeben werden) da eingerechnet werden.
2-3% Rendite in deinem Beispiel ist ja wohl nicht Eigenkapitalrendite sondern Gesamtrendite, sonst würde das ja niemand macht, dann kauft man besser eine Staatsanleihe und hat weder Risiko noch etwas zu tun.
Das sind gute Einwände Christian, danke. Was ich an Kai super finde, ist seine Entschlossenheit und Zielstrebigkeit. Andere vergeuden endlose Stunden Streaming, Gaming oder in den Sozialen Medien. Es kann gut investierte Zeit sein. Man lernt einiges als Vermieter.
Du klotzt aber ran :-) Ich suche auch eine neue Immobilie. Jedes jahr eine kaufen, uiuiui :-)
„Moderates Risiko“ „25% EK Rendite“
Das beißt sich für mich.
Die wohl erzielbare Gesamtkapitalrendite, im aktuellen Markt, haben andere bereits angesprochen.
Nachtrag: In IMMOs kenne ich mich aber nicht so gut aus.
Eine Menge Know How und Arbeit ist beim Immobilienkauf/Vermietung nötig.
Das eine Mal hat mir gereicht.
ETF-und Goldkauf/Verwaltung haben eine weitaus bessere Work-Life-Balance.
Ich kenne die Schweiz, die Schweizer Löhne und die Immobilienmärkte in Deutschland und der Schweiz sehr gut. Das mal vorweg. Es ärgert mich, wenn immer so getan wird, als sei es an mittleren bis guten Standorten in Deutschland problemlos möglich, eine unglaubliche EK Rendite zu erzielen. Mir wurde im übrigen nie eine 100% Finanzierung angeboten. Ich hatte maximal 80% FK. Daher habe ich bereits erste Zweifel. Objektrenditen oberhalb von 5% gibt es mit akzeptablen Objekten an akzeptablen Lagen eigentlich nicht. Zumindest nicht in Süddeutschland. Jetzt kann jeder mit der Leverage Formel selbst nachrechnen, was die maximale EK Rendite wäre. Mit 100K (Eigenkapital) kann ich ausserdem genau eine Wohnung kaufen. Wie man da nebenher noch ein substanzielles ETF Porzfolio aufbauen möchte, verstehe ich auch nicht.