Hauptjob ade, 100% in die Selbstständigkeit

Emma Galland, geboren und aufgewachsen in Frankreich, arbeitete für einen Consulting-Multi. Heute ist sie freiberufliche Fitnesstrainerin in New York. 

Ich kenne einige Leute, die haben den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und es nicht bereut. Emma Galland ist Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin in New York. Bei ihr einen Termin zu bekommen, ist nicht leicht. Sie ist ausgebucht. Sie steht morgens um 4.30/5:00 Uhr auf. Die ersten Kunden warten schon um 6 Uhr auf sie. Sie hat ihr Hobby, den Sport, zum Beruf gemacht.

Emma unterrichtet Yoga, Meditation, gibt Fitnesskurse. Die New Yorkerin ist rund um den Globus im Einsatz.  Kürzlich war sie zwei Wochen in Südspanien am Strand in einem Ressort. Früher war sie bei einem internationalen Beratungsriesen angestellt, sie machte Karriere, aber es war nicht ihr Lebenstraum. Der Stress machte sie kaputt. Heute macht die Existenzgründerin von morgens bis abends Sport mit ihren Kunden:

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Andere wiederum sind gut unterwegs im Internet. Sie haben einen erfolgreichen Blog, Podcast oder Youtube-Kanal. Oder sie programmieren. Es gibt genug, die verdienen hier zwischen 10.0000 bis 150.000 Euro im Jahr nebenher. Manch einer überlegt sich dann zurecht, wenn der Nebenjob immer besser läuft: “Soll ich meinen Vollzeitjob aufgeben?” Es ist umso besser, wenn du ein schönes Depot zu diesem Zeitpunkt hast. Dann fällt dir die Entscheidung leichter. Du machst, was dir Spass macht. Was dir sehr viel Freude bereitet. Du kannst dein Hobby zum Beruf machen.

Wie gehst du vor? Du baust deinen Nebenjob langsam auf. Du hast deinen Hauptjob und fragst deinen Chef, ob er etwas gegen eine Nebentätigkeit hat. Dann legst du los. Die Existenzgründung geht heute schnell. Beratungsangebote stellen Arbeitsagenturen, Kammern, Banken, Steuer- und Unternehmensberater bereit. Gründungsdarlehen und andere Förderungen gib es unter bestimmten Bedingungen dazu. Das sind typische Schlagworte: Aber es kommt in der Tat auf Geduld, Qualität und Kundennähe an.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) legte eine Studie vor, die zeigt, dass sich die Selbstständigkeit lohnt. Auch Selbstständige ohne Mitarbeiter „stellen sich finanziell nicht selten besser als Angestellte, insbesondere wenn sie sich am oberen Ende der Einkommensverteilung befinden oder wenn sie über ein Abitur, aber keine weitere berufliche Ausbildung verfügen.” Deutlich mehr als Angestellte verdienen Existenzgründer, die Beschäftigte haben, sagt das DIW.

Es gibt genug Gründe, die gegen eine Selbstständigkeit sprechen.

Es gibt Leute, die haben bequeme, stressfreie Stellen, die sie nicht aufgeben wollen. Vielleicht, weil sie ordentlich verdienen und großzügig mit Bonis und anderen Annehmlichkeiten belohnt werden. Sie kommen mit den Kollegen gut aus. Das soll es geben. Aber Millionen Deutsche haben wiederum innerlich gekündigt. Sie hassen ihren Job. 71 Prozent der Arbeitnehmer machen nur Dienst nach Vorschrift. 14 Prozent haben innerlich abgeschlossen. Das sind Zahlen einer Studie des Beratungshauses Gallup. Einer der Gründe für die fehlende Motivation: die Vorgesetzten.

Ein YouTube-Kanal mit über 100.000 Abonnenten kann sich lohnen. Wenn das kombiniert wird mit einem Blog, auf Facebook und Instagram, läuft es vermutlich umso besser. Es gibt Hochzeitsfotografen oder Video-Profis, die gutes Geld verdienen. Du kannst es mit einem lukrativen Nebenjob schneller in die Freiheit schaffen.

Aber immer wo Geld reinkommt, musst du sorgsam damit umgehen. Bestes Beispiel ist dieser naive Youtuber namens “ViscaBarca”, der zwar gut verdient hat, aber Geld seiner Schwester lieh und fast pleite ging. Ich finde sein ehrliches Video eine super Sache. So warnt er andere vor einem ähnlichen Desaster (Leser Bruno gab den Hinweis auf das Video):

Ein Vollzeitjob ist nicht alles. Die Selbstständigkeit hat Vor- und Nachteile. Du kannst es ja zunächst nebenher ausprobieren, ob du damit klar kommst und ob es sich unterm Strich überhaupt lohnt.

Wie gesagt, der mutige Schritt fällt leichter, wenn du viel Geld gespart hast und keine Schulden auf deinen Schultern lasten.

Was der Vorteil des Angestelltendaseins ist: Der Arbeitgeber übernimmt rund die Hälfte der Sozialbeiträge in die Arbeitslosen-, Renten-, Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung. Du hast Ansprüche auf Urlaub etc.

Ein Nebenjob kann sich in Luft auflösen. Ein wichtiger Kunde springt ab, dein Youtube-Kanal wird plötzlich gemieden. Dein Blog schmiert ab. Die Einnahmen sinken. Manch ein Projekt lässt sich nicht zuverlässig bzw. nachhaltig planen. Daher ist es wohl ratsam, erst zu warten, bis du besser siehst, wie verlässlich und nachhaltig das Geschäftsmodell ist. Deine Videos können viral gehen und populär werden und in zwei Jahren kräht kein Hahn mehr danach. Daher ist der Angestelltenjob nicht zu unterschätzen. Er gibt dir mehr Sicherheit, es sind die stetigen Gehaltsströme.

Wer einen guten Arbeitgeber hat, kann dort hoffentlich auch die nächste Rezession überstehen. Du konzentrierst dich auf den Job und darauf, dass du beschäftigt bleibst. Du kannst sogar aufhören, Finanzwebsites zu lesen. Du sparst per Autopilot jeden Monat in dein ETF-Depot. Am Ende wird alles gut klappen.

Es gibt keinen Grund, sich über Rezessionen oder Firmenpleiten mit Kündigungswellen Sorgen zu machen. Es wird sicherlich noch einige Rezessionen geben. Konzentriere dich aber nicht darauf, sondern auf deine Beschäftigungsfähigkeit. Auf deine Ausbildung/Fortbildung und Teamfähigkeit. Wenn schwierige Zeiten herrschen, du keine verrückten Schulden und ein ausreichendes Notpolster hast, besteht kein Grund schlaflose Nächte zu haben.

Du brauchst, wenn du in die Selbstständigkeit gehst, reichlich Liquidität. Vielleicht auf dem Tagesgeldkonto. Du kannst schließlich dein Auto, Haus oder Wohnung nicht essen.

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26 Kommentare
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Ralf
5 Jahre zuvor

Ein sehr guter Artikel!

Übrigens: Auch Selbstständige können bei Erfüllung einiger Bedingungen in die gesetzliche Arbeitslosenversicherung aufgenommen werden. Kann manchmal sinnvoll sein.

Selbstständigkeit kann super klappen.

Mit Familie und Hauskredit sind aber die Hemmnisse vermutlich oft höher als z.B. bei einem Single mit bezahlbarer Mietwohnung und ohne familiäre Verpflichtungen.

In den Staaten ist eine Selbstständigkeit evtl. einfacher zu bewältigen. Es gibt nach meiner Kenntninis dort z.B. keine Industrie und Handelskammer oder Handwerkskammer, bei denen man in D je nach Branche Mitglied werden muss.

Aber leider scheitern fast 50 Prozent der Existenzgründer in D. Oft ist die Zahlungsmoral der Kundschaft schlecht und führt zum scheitern. je nach Branche ist der Preiskampf hoch.

Wer eine gute Idee hat kann richtig was schaffen. Die Geschäftsidee ist wichtig. Vor allem Online und im digitalen Bereich kann viel bewegt werden. Liegt aber nicht jedem, mir nicht.

Nico Meier
5 Jahre zuvor

Das Thema aus dem Hobby einen Beruf zu machen eignet sich in meinen Augen gut. Der Vater eines Kollegen hat mit 55 den Beruf gekündigt und gesagt die letzten 10 Jahre bis zur Pensionierung verdiene er sein Geld mit dem Hoby. Er ist Koi Züchter und gibt auch Kurse zu dem Thema. Er verkauft auch Koifutter und anderes Zubehör. Er meinte nur das Haus sei abbezahlt und die Kinder draussen, da brauche er nicht mehr viel zum Leben.

Steffen
5 Jahre zuvor

Danke, Tim – für diesen tollen Artikel.

:

Ich sage immer: Wer wirklich will, findet Wege, und wer nicht will, findet Ausreden.

Zu mir:

– angestellt und selbständig

– verheiratet

–  zwei Kinder

–  Einkommen: 240k Brutto

Ob verheiratet oder nicht, Kinder oder nicht –  das ist für einen erfolgreichen Business nicht entscheidend.

Das Gründen von Firmen ist in D nun wirklich sehr einfach. Besonders als Freiberufler. Das dauert nur ein paar Stunden.

Nichts ist ohne Risiko. Aber es ist wie bei Aktien: ohne Risiko keine Rendite.

Wobei das Risiko in Deutschland nun auch nicht wirklich groß ist. Das soziale Netz ist auf jeden Fall vorhanden und sollte vielen Menschen eigentlich viel mehr Mut geben, etwas zu wagen.

Aber unsere Schulen erziehen ängstliche Angestellte,  die das machen, was ihnen gesagt wird.  Übermäßiger Konsum treibt uns in Abhängigkeiten  gegenüber den Arbeitgebern und macht uns ängstlich.

Wer genügsam ist, kann etwas wagen. Und ein höheres Vermögen macht noch freier, weil man unabhängiger in seinen Entscheidungen wird.

Whirlwind
5 Jahre zuvor

@ Steffen: Respekt auch von mir. Könntest du noch etwas ins Detail gehen? Was ist dein Hauptjob? Wie viele Stunden pro Woche arbeitet du dort? In welcher Branche ist dein Neben-Business? Wie alt sind deine Kinder? Findest du Zeit für sie? Hast du größere Verbindlichkeiten (eigengenutze Immobilie)… Was macht dein Partner/Partnerin? 240 k€ Brutto ist wirklich anständig. Noch einmal: Respekt.

Guido
5 Jahre zuvor

Bin Schulabbrecher und seit 12 Jahren selbständig. Zurückblickend hätte ich früher damit beginnen sollen. Heute hat man es durch das Internet leichter, ich kann es nur jedem empfehlen. Selbständigkeit fördert den Charakter und gibt Raum zur freien Entfaltung.

Je nach Branche ist die Entlohnung deutlich höher. Zum Gründen selber reicht ein Gewerbeschein und guter Steuerberater. Es ist keine Raketenwissenschaft.

Ralf
5 Jahre zuvor

@Steffen: Details würden mich auch interessieren. Dieser Erfolg ist toll, wenngleich sicherlich nicht selbstverständlich. Sonst würden viele Selbstständige nicht scheitern. Es muss einem liegen und die Branche muss passen.

Welche Branche?

Stundeneinsatz?

Angestellte?

Insider
5 Jahre zuvor

Bin auch selbständig zum hauptjob hat viele Vorteile aber auch Nachteile . vor allem Zeit ist ein limitierender Faktor .

 

Viele selbständige scheitern aber schon an falschen Voraussetzungen. Fehlendes Kapital , falsche zu positive Erwartungen, fehlende Charakter Eigenschaften. Sicher ein Grund für die hohe Quote .

Thomas W.
5 Jahre zuvor

Bin auch Solo-Selbständig mit Malerarbeiten, Hausmeisterdienstleistungen und für ältere Menschen biete ich hauswirtschaftliche Dienstleistungen an. Man verdient keine Unsummen, aber habe viel Abwechslung und kann meine Lebenszeit viel effektiver gestalten. Mache das schon seit 15 Jahren so und möchte eigentlich auch kein Angestelltenverhältnis mehr.

Thomas

chn
5 Jahre zuvor

Da fällt mir ein, dass ich schon seit geraumer Zeit an einer Aktienverwaltungssoftware für den Eigenbedarf rumprogrammiere. Mich würde mal interessieren, ob bei den Kommentatoren hier Bedarf an einer solchen Software besteht und was für Features für sie so wünschenswert wären..? Bin offen für Ideen.

M. E.
5 Jahre zuvor

@chn:

Also das Programm Portfolio Performance ist ziemlich verbreitet, dazu Open-Source und wird regelmäßig aktualisiert. Es hat bereits viele Funktionen, vielleicht findest du dort noch Anregungen. Ich für meine Teil nutze es sehr gern zum tracken einer Dividenden-Income-Strategie. Macht mir auch einfach Spaß, Käufe, Dividendenausschüttungen etc. einzutragen und die Wertentwicklung zu beobachten. :)

frank
5 Jahre zuvor

@chn: Gibt es schon. Die meisten nutzen Portfolio Performance.

chn
5 Jahre zuvor

:

.E.:

Portfolio Performace kenne ich schon. Mit “Ideen” meine ich Features, die es so in anderen Programmen noch nicht gibt.

frank
5 Jahre zuvor

@chn: Wie wäre es mit einer Glaskugelfunktion. Diese zeigt steigende und fallende Kurse an und schlägt automatisiert entsprechende Hebelprodukte an. :D

Ralf
5 Jahre zuvor

@chn: Wer braucht das, gibt es einen ausreichenden Markt, gibt es schon ähnliche Lösungen (Software, App fürs Handy…) am Markt (was wahrscheinlich ist), zu welchen Bedingungen, wie sieht es mit Rechten und Patenten aus?

Das wären erste Fragen die ich mir stellen würde bei der Produktentwicklung…

@Steffen: Wir wollen keine Geschäftidee klauen, etwas mehr Input wäre aber durchaus hilfreich…

 

chn
5 Jahre zuvor

:

In solchen Kategorien denke ich jetzt nicht. Ich bin eher so der nette Typ von nebenan, der das aus Spaß macht und denkt: Hey, wäre das auch für andere nützlich? Was vermissen die bisher wohl so in den vorhandenen Programmen?

:

Jau, daran habe ich auch schon gedacht. Schnell patentieren! ;-)

 

Micha
5 Jahre zuvor

@chn

Ich würde wegen der Masse der Daten innerh. “Portfolio Performance” – meine reichen zurück bis 1991 – auf keine andere Lösung mehr wechseln wollen und hoffe sehr, dass es “Portfolio Performance” bis zu meinem Lebensende noch geben wird oder ggf. die vorhandenen Daten in eine andere Lösung transferiert werden könnten.

Was mich besonders stört: Die getrennte Betrachtung von Zinsen und Dividenden. Ich buche daher, um meinen monatlichen Cashflow aus allen Kapitalerträgen als Diagramm zu sehen, meine Zinseinnahmen auch als Dividenden, nachdem jedes Bank- und P2P-Konto als Pseudo-Wertpapier angelegt wurde.

Was mir fehlt: Es gibt keine Anzeige der Dividendentwicklung je Wertpapier, also die prozentuale Steigerung durch jede Erhöhung. Ich wüsste aber auch nicht, wie man das am besten rechnet: Steigerung der jährlichen Dividendensumme oder Steigerung zwischen zwei Auszahlungen? Bei Ausschüttung von Haupt- und Zwischendividenden wird’s dann noch komplizierter.

Falls Du das umsetzen kannst, dann könntest Du vielleicht zur Dateneingabe “Portfolio Performance” verwenden und nur weitergehende Auswertungen auf dessen XML-Datei durch Deine Anwendung anbieten. Dann könnte jeder “Portfolio Performance” Anwender dies nutzen ohne nochmals die Daten einzugeben (was vermutlich kaum jemand machen würde).

Jens
5 Jahre zuvor

Manchmal hab ich das Gefühl, dass das halbe Internet nur aus selbsternannten Coaches und Experten besteht. Am besten sind die, die anderen beibringen wollen, wie man ein Business aufbaut. Als nächstes kommt dann wahrscheinlich die Welle der Coaches, die den Business-Coaches beibringt, wie man anderen Leuten erklärt, wie man ein Business aufbaut. :-D

Aber es scheint ja einen Bedarf zu geben. Die Leute zahlen anscheinend gerne viel Geld, um sich vorgekaute Gedanken und Verhaltensweisen eintrichtern zu lassen, anstatt sich selber Gedanken zu machen und sich selber aus verschiedenen Quellen zu informieren.

Worrier
5 Jahre zuvor

@Jens Danke, Solche User-Beiträge wie deine helfen mir dann doch wieder an die Menschheit zu glauben. Wenn man hier seit mehreren Monaten mitliest, glaubt man sonst, es gibt nur noch Verrückte da draussen. Die elende Filter-Blase in Aktion…

Thomas W.
5 Jahre zuvor

@Jens, klasse Dein Beitrag. Überall wimmelt es von verwissenschaftlichen Finanzwissenschaftler. Grauenvoll!

Thomas W.

Zwitsch
5 Jahre zuvor

Dieser Blog ist eine gute Wissens Quelle meines Erachtens…. nicht immer…. aber oft…..

 

Olly Wood
5 Jahre zuvor

@jens

geiles kommentar :-)

5 Jahre zuvor

@ Chn

Ich habe ja noch nicht einmal Portfolio Performance. Das muss ich mal ausprobieren.

Für mich müsste Dein Tool darauf aufbauen, da es sich scheinbar bewährt hat. Ein Cashflow Manager würde mir gefallen. Also erwartete Einnahmen für das kommende Jahr. Ebenso Dividendenhistorie. Verschuldung, Auszahlungsquote, Fremdkapitalquote, EPS, KGV usw. Dann würde ich gerne Warnungen setzen und auch sehen bei welchem Titel an gewählten Kriterien mit Gewichtung am ehesten ein Teilverkauf Sinn macht. Passend dazu eine Watchlist mit Wunschtiteln. Aktienfinder oder Fastgraph Anbindung wäre hier vielleicht ideal. Ich möchte auch bei Überbewertung benachrichtigt werden. Je nach Positionsgröße könnte man hier auch ohne frisches Geld umschichten.

Ich habe eest einund kleines Depot. Ab 50 Titeln ist so ein Tool schon hilfreich. Außer man lässt die Käufe einfach nur Ruhen.

elduderino
5 Jahre zuvor

Selbstständigkeit ist nicht für jeden etwas. Wer wie ich keinen Kundenkontakt mag, ungerne telefoniert, keine Lust aufs Klinkenputzen hat, generell wenig redet und eine Aversion gegen Selbstvermarktung hat, der wird auch nicht an Aufträge ran kommen. Ich brödel lieber alleine als Angestellter vor mich hin, gerne auch mal im Home Office mit unseren Katzen.

Ist doch gut für die Fitnessmaus, wenn sie ihr Hobby zum Beruf machen konnte. Ich gehe auch 3x die Woche ins Gym und bin durchtrainiert, aber andere Leute coachen, niemals (aus oben genannten Gründen)! Gerade in dieser Branche muss man einen extremen Drang zur Selbstdarstellung haben, sich permanent inszenieren und Selbstbewusstsein besitzen oder es zumindest durchgehend faken. Und man wird halt viel gehatet, wenn man sich in Social Media für Vermarktungszwecke zur Schau stellt.
Ach ja und am geilsten sind immer die Fitness-Instagrammer_innen, die ein Bild nach dem anderen von ihren perfekten Körpern bei tollem Licht und Kulisse, geschossen von Profi-Fotografen” zeigen und dann im Kommentar dazu pseudo-philosophieren und irgendeinen Spruch bringen, wie wichtig die Entwicklung der Persönlichkeit ist oder sowas. Ist klar, deshalb verdienst Du auch Geld mit Deinem Körper, weil Deine Persönlichkeit so toll entwickelt ist :D

Steffen
5 Jahre zuvor

Hallo Tim, Whirlwind und Ralf,

ich habe meine Geschichte schonmal bei der Freiheitsmaschine aufgeschrieben (vor 1,5 Jahren) – dort mal nach “Steffen” suchen.

Seitdem ist mein Business weiter gewachsen, und ich habe stark in ETFs investiert.

In meiner Anstellung arbeite ich 10 h / Woche – bei ca. 25.000 Euro brutto. Den Rest generiere ich über die Selbständigkeit. Es ist also eher eine Neben-Anstellung und ein Haupt-Business. Ich arbeite im IT-Bereich in Kombination mit Human Ressources für Unternehmen. Meine Anstellung lag mal bei 3 Tagen die Woche. Jetzt noch ein Tag. Das passt für mich. Früher habe ich mich mit 3 Tagen die Woche sehr unwohl gefühlt. Ich bin weiter angestellt, weil ich dort viel lerne für mein Business – außerdem lerne ich immer wieder sehr schlaue Leute dort kennen, die ich dann frage, ob sie Projekte in meinem Business mit mir zusammen machen wollen.

Ich will mir die Anstellung auch als Ausstiegsoption halten. Für den Fall, dass ich mal mein Business runterfahren will, dann können wir von Aktien + 10 h Anstellung sehr gut leben.

Die Arbeitszeit pro Woche ist unterschiedlich – im Durchschnitt insgesamt 40 Stunden. Es gibt Phasen, die sehr entspannt sind – dann wieder welche, die richtig stressen.

Für meine Kinder (5 und 9 Jahre) finde ich Zeit. Ehrlicherweise weniger in den stressigen Phasen, die aber vielleicht 8 Wochen pro Jahr sind. Ansonsten mache ich alle Wochenenden frei, und wir sind auch 2 Monate pro Jahr im Urlaub. Wir verbringen viel Zeit zusammen, auch weil ich mir den Arbeitsort aussuchen kann. Mein Büro ist um die Ecke.

Wir wohnen in einer günstigen Mietwohnung (5 Zimmer für 740 Euro warm). Die Idee eines Hauses haben wir zum Glück nach ein paar Excel-Übungen verworfen. Wir haben keine Verbindlichkeiten.

Warum habe ich hier etwas kommentiert? Das Thema Selbständigkeit (besonders nebenberuflich) ist nicht so kompliziert, wie es teils dargestellt wird. Man muss sich zwar mit einigen Themen auseinandersetzen (Marketing, Preisverhandlung, Mitarbeiter etc), jedoch wächst man daran.

Einige meiner Freunde haben richtig etwas drauf, trauen sich aber nicht, nebenberuflich etwas aufzubauen. Ich weiß, dass es fast unmöglich ist, sie zu überzeugen. Aber vielleicht hat hier der ein oder andere Mut, etwas zu wagen.

Beste Grüße,

Steffen

5 Jahre zuvor

Ein schöner Beitrag,

die Frage der Selbstständigkeit stelle ich mir auch oft. Und dann merke ich immer wieder, dass ich mich in meiner Festanstellung sehr wohl fühle. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich zu 100 % eigenbestimmt agieren kann. Ich bestimme über meinen beruflichen Erfolg. Und bin nicht darauf angewiesen was meine Kollegen gerade aushecken. Ich muss mich um Kunden und Kandidaten kümmern. Mache das sogar mittlerweile aus dem Homeoffice, was schon eine große Umstellung war. Meinen Job könnte ich natürlich auch komplett allein machen. Die Markteintrittsbarieren als Headhunter sind eher gering. Du musst nur einen langen Atem haben. Aber es reizt mich einfach nicht.

Deshalb starte ich nun auch erst einmal mit einem Nebengewerbe und schaue wie das so läuft. Tatsächlich hat mir das Blog aufbauen mit WordPress extrem viel Spaß gemacht. Jeden Tag entdecke ich neue Funktionen. Das hatte ich lange nicht mehr. Dieses Gefühl, dass man auch (neben)berufliches Neuland entdeckt.

Viele Grüße & macht weiter so!

Finanzfelix

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