Wer immer das Glück als Grund für den Erfolg eines anderen unterstellt, macht es sich leicht. Nach dem Motto:
„Sportler haben Glück, weil sie sportlich geboren wurden. Jeder mit seiner Größe/Talent kann diesen Erfolg haben. Er hat so viel Glück gehabt. Er hat die Samenlotterie gewonnen.“
„Musiker haben Glück, mit perfektem Tongefühl geboren zu werden. Oder sie hatten einfach Glück, dass sie entdeckt wurden.“
„Der Millionär von nebenan hatte Glück, dass er den hochbezahlten Job bekam und nicht all die Ausgaben hatte, die ich habe.“
Ich habe selten einen Spitzenverdiener gesehen, der nicht wie ein Irrer für seinen Erfolg gearbeitet hat.
Ein anderer Spruch, den ich oft höre:
Erfolgreiche YouTuber haben Glück, dass sie früh angefangen haben, als nicht viele Leute YouTube-Videos gemacht haben.
Diese Leute haben guten Content, daher haben sie viele Fans. Das ist der Grund.
Solche Behauptungen mit dem Zufall/Glück sind einfach nur Müll. Zugegeben, das Leben ist nicht fair. Das ist wahr! Manche Menschen beginnen mit mehr Talent oder Geld. Wir Menschen starten in unterschiedlichen Ausgangslagen. Klaro! Ein Leben in völliger Gleichheit und Fairness ergibt keinen Sinn, denn wir sind alle anders.
Darüber hinaus lassen wir uns zu Vermutungen verleiten, weil wir wenig bis nichts wissen. Spitzensportler verbringen jeden Tag mit Training, sie essen gesund und lernen.
Der Amerikaner Anthony Robles kam mit nur einem Bein auf die Welt. Trotzdem ist er einer der besten Ringer der Welt geworden. Er trainiert wie ein Irrer. Er möchte jetzt den Weltrekord brechen in Klimmzügen:
Künstler malen und netzwerken. Sie müssen herausfinden, wie sie sich am besten vermarkten, um wahrgenommen zu werden.
Straßenkünstler Shepard Fairey bemalte nachts hunderte Häuserwände, um bekannt zu werden. Er ging für seine illegalen Mal-Aktionen ins Gefängnis:
Künstler Andy Warhol arbeitete nach der Uni wie ein Irrer für die Werbebranche. Seine Kunden waren von seinem Arbeitseifer überrascht.
Fairey, Warhol, Buffett, Soros… wurden berühmt durch enorme Arbeitsleistung. Durch Fleiß. Sie sind klug. Sie haben viele Stunden, Tage, Monate, Jahre damit verbracht, zu recherchieren, Fähigkeiten zu erlernen.
Finanziell Freie haben das ähnlich gemacht: Hohe Sparsumme, ein striktes Budgets, viele Geldausgaben und materielle Güter haben sie geopfert. Sie haben Zeit, Mühe und Opfer gebracht. Sie haben ihren Lebensstil überdacht. Für Erfolgreiche ist es beleidigend immer das „Glück“ als Ursache zu nennen.
In Bodybuilding-Foren wird oft vermutet, wenn jemand erfolgreich ist, dass er ein Betrüger (Steroide) ist. Ja, manche können in wohlhabenden Familien geboren werden, das ist eine gute Ausgangslage. Aber wird Eifersucht eines Konsumsüchtigen wirklich demjenigen helfen?
Es wird immer jemanden geben, der reicher, intelligenter, schneller und stärker ist als du. Vergleiche dich nicht mit anderen. Leb dein eigenes Leben. Aber lass dich von anderen durchaus inspirieren.
Harvard-Professor Adam Sandel finde ich super. Er hat den Weltrekord in Klimmzügen eingestellt. Ringer Anthony Robles will ihm den Weltrekord wegschnappen.
Sicher ist nicht alles Glück, aber ohne etwas Glück klappts auch nicht (so leicht)…
Soll heißen, dass ich daran glaube, dass es immer eine Kombination aus beidem ist und bei dem einen halt mehr Glück bei wenig Können und beim anderen mehr Können plus ne Priese Glück!
Ein sehr motivierender Beitrag! Das Wichtigste ist: Anfangen, ins Handeln kommen. Und wenn man dann einmal auf dem Weg ist, kommen die schönen Überraschungen, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte! Ja, Morgen anfangen und dem Glück eine Chance geben!
Mit Glück hat das meiner Meinung nach nichts zu tun, sondern mit Planung, der eigenen realistischen Einschätzung und dass man zupackt im richtigen Augenblick, in dem es passt. Ein Risiko eingehen und von der Masse abstehen. Das ist den Deutschen eher fremd. Sie wohnen in Mietskasernen, wollen nicht aufffallen und leben in vermeintlicher Sicherheit als Angestellter mit ‚Lebensstellung‘ und gepampertem Versicherungspaketen. Bloß kein Risiko eingehen. Das ist Selbstbetrug und Stillstand. Bis hin zur Depression und Sinnfrage.
Hat jemand Erfolg, dann hat er halt nur Glück gehabt, wird dann gesagt. So reden sich die passiven Menschen aus ihrem bloßen Zuschauen heraus. Es ist leichter zu behaupten, jemand hätte bloß Glück gehabt, als die eigene Untätigkeit zu hinterfragen. In dann ist da natürlich noch Neid und Missgunst anstatt Bewunderung. Anstatt selbst nachzueifern wird den Erfolgreichen der Erfolg schlecht geredet.
So ganz einfach würde ich es mir mit der Behauptung „das hat mit Glück nichts zu tun“ nicht machen…
Vielleicht ein paar schöne Denkanstöße dazu kann das Buch von Robert H. Frank liefern „Ohne Glück kein Erfolg: Der Zufall und der Mythos der Leistungsgesellschaft“
Nochmal: Ich sage nicht, alles Glück, aber alles Leistung stimmt wohl eben auch nicht. Eher muss man etwas machen, um mit etwas Glück dann richtig Erfolg zu haben!
@ Tim
Glück oder die passende Veranlagung ist oft eine wichtige Vorraussetzung für Erfolg in einem bestimmten Bereich. Vor allem bei Spitzensportarten. Um Torwart in der deutschen Nationalmannschaft zu werden, muss man vermutlich männlich sein und über 1.55m groß sein. Bei Marathon und 100m Läufern sieht man auch typische Größen und Körperbauten.
Es gibt aber sehr viele Menschen, die für eine Nische die Voraussetzungen mitbringen. Hier muss man fleißig sein, hart an sich arbeiten und es wirklich wollen, damit man eine Chance bekommt.
Zum Glück gibt es außerhalb des Spitzensports weit mehr Möglichkeiten erfolgreich zu werden. Wenn ich die Leistung eines Anderen hauptsächlich auf Glück reduziere, beschränke ich mich nur selbst.
Ein Projektleiter beginnt nicht mit dem Berliner Flughafen. Auch wenn so mancher dort endet.
Große Entscheidungen aus der Vergangenheit kann ich heute revidieren. Ich bin noch nicht mal 40 Jahre alt. Es ist genug Zeit vorhanden grundlegende Veränderungen durchzuführen. Falls alles weitgehend unverändert bleiben soll, kann ich mich doch glücklich schätzen. Durch diese Kenntnis habe ich wieder mehr Freude bei der Arbeit gewonnen.
In diesem Zusammenhang denke ich immer an Christiano Ronaldo.
Viele sagen sich „so ein Talent müsste man haben“ und übersehen wie sehr er sich dem Erfolg verschrieben hat. Mit seinem Eifer musste es einfach passieren, dass er eines Tages zu den ganz großen gehört. Letzte Woche habe ich erst noch eine Geschichte über ihn gehört, er war damals in Portugal mit anderen Jungen in einer Turnhalle untergebracht und hat den Ball noch spät in der Nacht an die Wand geschossen. Der Hausmeister hat sich dann beim Club Boss über ihn beschwert, der meinte aber nur „lass ihn machen“. Eine andere Story gibt es aus seiner Zeit in England. Da hat er einen Teamkollegen zu sich zum Essen eingeladen. Es gab nur kurz etwas gesundes (ich mein es war Hünchen und Gemüse) und dann nahm er direkt wieder den Ball und ging in den Garten. Der Kollege ist dann nach Hause gefahren (mit dem Gedanken „so ein Spinner“) als Ronaldo in den Pool sprang und noch viele Bahnen schwamm. Mittlerweile geht er sogar soweit, dass er eigens einen Schlaffforscher (und noch ein paar Helfer mehr) beschäftigt, nur um immer auf den Punkt genau seine Leistung abrufen zu können (er hat am Tag 6 Schlafphasen).
Vor so einem ziehe ich den Hut. Er verschreibt sich komplett dem Training und damit der harten Arbeit.
Das übersehen leider viele. Die Menshen möchten nicht hinter den Vorhang schauen, sie mögen es lieber vor dem TV zu sitzen und sich bei ihren blöden Sendungen zu denken „hach wäre es schön soviel Geld zu haben“, „die hatten im Leben so viel Glück“ oder auch „mit welchem Recht haben die sowas verdient“.
Glücklicherweise habe ich mittlerweile eine andere Sicht auf die Dinge.
Ich lese hier ja jetzt schon eine Weile still mit. Gerne lese ich dabei die Kommentare und verfolge ein bisschen was die Leser so umtreibt. Tim seine Blogeinträge sind (tut mir leid Tim das so zu sagen) doch ein wenig langweilig weil häufig 10% etwas Neues und anschließend der restliche Text die Wiederholung von Verzicht, hohen Sparraten und finanzieller Freiheit kommt.
Die Erfahrungen die ich zum Thema Erfolg gemacht habe sind recht klar. Erfolgreiche Menschen haben eines gemeinsam und das ist nicht zwingend Talent oder ein besonderer Körper oder die soziale Herkunft oder Glück. Es sind Fleiß und Ehrgeiz. Natürlich, um ganz oben zu stehen bedarf es auch ein wenig Glück und Talent aber erfolgreich ist man ja nicht erst wenn man die Nummer 1 in etwas ist.
Schon ein abgeschlossenes Studium mit einem interessanten und gut bezahlten Job ist ein Erfolg verglichen mit vielen anderen. Ebenso der Geselle der sich nach der Arbeit zur Meisterschule schleppt und wenige Jahre später eine eigene Firma mit Angestellten hat.
Das sehen viele Menschen nicht und sie schreien nach dem Staat weil sie es ungerecht finden, dass andere etwas haben was sie nicht haben.
@ Daniel
Aber hier geht’s doch nicht um Erfolg um jeden Preis, sondern um das möglichst schnelle Aussteigen aus dem System.
Das könnten Ronaldo, Merkel und Co. finanziell schon lange, sie werden aber von anderen Werten geleitet. Vielleicht wird man so, wenn man sich ganz an die Spitze gekämpft hat.
„Dein heutiges Leben ist die Summe deiner Entscheidungen von gestern.“
Dieses Zitat bringt es gut auf den Punkt.
Meine Frau und ich haben 2017 ein freistehendes Einfamilienhaus mit grossen Garten gekauft. Nach dem Einzug haben wir Freunde und Familie eingeladen um ihnen das Haus zu zeigen. Immer wiedee tauchte die Frage auf wie man zum Eigenkapital kommen würde. Wir haben erklärt, dass wir beide alte Autos fahren, unsere Urlaube im Schwarzwald oder am Gardasee verbringen und nicht in den USA oder Australien.
„Mitleid ist kostenlos aber Neid muss man sich verdienen.“
Glück ist der Lohn der Fleissigen. Ich denke jeder gesunde Mensch hat seine Talente oder kann sie entwickeln. Leidenschaft, Beharrlichkeit, Fleiss sind eben sehr wichtig, ich bin überzeugt es gibt 100’000ende genau so talentierte Fussballer wie Ronaldo, aber sie trainieren eben niemals so hart und bleiben nicht so konsequent dran. Oder ein Sänger, eine schöne Stimme ist sicher eine Begabung, aber wer nicht konsequent und regelmässig übt, wird nie Erfolg haben. Bei Instrumenten noch extremer. Das sind Extrembeispiele wo ein gewisses Talent nötig ist, aber viele Berufe brauchen wenig Talent und lassen sich entwickeln. Sogar die Liebe und Partnerschaft hat damit zu tun, wer immerwährend nur zuhause sitzt und wartet, bis ein Traumprinz oder Prinzessin anklopft, wird wohl kein Glück haben.
Von daher Glück ist der Preis des Tüchtigen, auch an der Börse. Wer nie eine Aktie kauft, wird nie Erfolg haben. Wer 2 kauft bei dem ist die Chance höher dass eine mehrere 1000% performt über Dekaden, bei 3 noch höher etc. Wer seriös und ausgiebig analysiert und sich damit beschäftigt, bei dem steigt die Chance. Wer nicht bereit ist mehr zu tun, der kauft halt ein ETF. Aber man muss die Sparbeiträge zusammen bekommen, und auch dies hat wenige rmit Glück als mit Fleiss zu tun.
Glück ist also machbar, aber es kommt nicht einfach so zufällig sondern man muss es sich eben auch erarbeiten, Risiko nehmen, etwas erarbeiten, herausfinden wo man gut ist, auch immer wieder mal scheitern zulassen, wieder aufstehen, weitermachen. Das ist eigentlich mein Lebensmoto. Niemand wird erfolgreich geboren, ausser vielleicht die paar wenigen welche geerbt haben, die hatten vielleicht Glück aber ob sie damit glücklich werden, ist eine andere Frage.
„Solche Behauptungen mit dem Zufall/Glück sind einfach nur Müll.“
Das sehe ich anders. Natürlich kann man mit harter Arbeit, Ergeiz und Willen viel erreichen und auch das Glück ein Stück weit beeinflussen. Trotzdem sind es eben oft auch pure Zufälle oder gewisse Augenblicke, welche über Glück entscheiden können. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein…..
Generell glaube ich das viele in D hart arbeiten, Disziplin haben und ehrgeizig Ziele verfolgen. Oft stimmt auch aber die Bezahlung einfach nicht. Oder man hat die Weiche falsch gestellt und ist in einer Branche gelandet die eben nur mäßig bezahlt. Dann ist ein Wechsel ab einem gewissen Alter nicht mehr so einfach. Ich habe mit 41 den Job gewechselt und sogar ein wenig Gehaltseinbußen hinnehmen müssen.
Trotzdem bin ich im neuen Job sehr glücklich, fühle endlich berufliche Erfüllung und habe sogar Lust, noch lange zu arbeiten. Und auch Familie schafft Glück. Da pfeife ich auf möglichst schnelle finanzielle Unabhängigkeit. Die bei einem echten Crash der irgendwann kommt, schnell auch dahin sein kann….
Stur Sparpläne laufen lassen. Aber auch außerhalb der Börsen sein persönliches Glück finden (Familie, Eigenheim, Hobby, Soziales Netz, auch mal Essen gehen…). Es gibt keine Garantie, dass die Börsen in den nächsten 20 Jahren ähnlich gut laufen. Darum breit positionieren und den Blick weiten…
Glück ist, was passiert, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft.
Lucius Annaeus Seneca
Ich finde, das fasst es ganz gut zusammen.
@Ralf
Ich erlebe in meinem Arbeitsalltag viele Menschen die „Dienst nach Vorschrift“ machen. Da wird die Pause gerne dann gemacht wenn mehr Arbeit vorhanden ist. Auch wenn viel zu tun ist sind diese Leute nicht zu Überstunde bereit. Und wenns dann ne Prämie für mich gibt weil ich zu mehr Einsatz bereit bin kommt der Neid.
@Ralf
Sehr guter Kommentar da bin ich vollkommen bei dir. Das Leben findet jetzt und heute statt und nicht erst in 30 Jahren!
@Nico Meier
Ist doch klar niemand mag Arschkriecher.
@Ralf
Harte Arbeit + Disziplin führt in der Tat nicht automatisch zum Erfolg, es braucht schon noch mehr. Nicht jeder kann in jedem Job erfolgreich werden, darum eben sollte man seine Berufung finden, etwas wo einem möglichst Freude macht und gleichzeitig man damit auch noch Geld verdienen kann. Diese Suche ist unter Umständen mühsam und langwierig, aber hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Erfolgreiche Leute haben sich in der Regel ihr Glück erarbeitet, wer 20 Jobs ausprobiert auch schon als Jugendlicher, hat höhere Chancen das richtige zu finden als jemand, der im ersten Job aus Bequemlichkeit hängen bleibt, auch wenn ihn dort alles nervt, aber es ist bequem. Ein Wechsel oder Veränderung ist immer anstrengend, man muss dafür oft die Komfortzone verlassen, nicht alle sind dazu bereit.
@Sammy Arschkriecher..
Das sind typische C- oder maximal B-Mitarbeiter, Dienst nach Vorschrift, jammern, über andere Lästern, Priorität auf nicht auffallen, Arbeit ausweichen, ja nicht mehr tun als nur nötig, es möglichst schön haben… mit dieser Mentalität kommt man durch, aber eben nicht mehr. Es zieht sich dann eben durchs ganze Leben. Ich weiche solchen Leuten aus, wäre ich Angestellter in so einem Betrieb würde ich mir ein Wechsel überlegen, wenn irgendwie möglich. Für mich ist das Lebenszeitverschwendung, täglich 9-17 und die einzige Freude das freuen auf das Feierabendbier oder das Wochenende, vielleicht noch 2 Wochen Mallorca, und dieser Trott bis 70 JAhren durchziehen, nein danke.
Bezüglich „Dienst nach Vorschrift“ finde ich das gar nicht so falsch. Der Vertrag lautet doch meine Lebenszeit/Arbeitskraft gegen Bezahlung. Weshalb also mehr geben als erhalten? Weil man sich so mehr Karrierechancen erhofft oder einfach jung und naiv ist?
Wer einige Reorganisationen in Konzernen mitgemacht hat, weiss wovon ich spreche. Bis auf ein paar kleinere Unternehmen gibt es heutzutage auf beiden Seiten keine Loyalität mehr.
Da wir bis mind. 65 arbeiten, sollte man schon auf seine Gesundheit achten und sich nicht verheizen lassen, ausser man hat Lust „Karriere“ zu machen und seinen Lebenssinn nach protestantischer Ethik in der Arbeit zu suchen. Soll nicht heissen, dass Arbeit gar keinen Spass machen soll. Ganz im Gegenteil, sie soll erträglich sein.
Erfrischend:
http://m.spiegel.de/karriere/volker-kitz-warum-gluecklich-werden-im-job-quatsch-ist-a-1066741.html
@ Bruno
Leider sind nun mal nicht alle Tätigkeiten für A-Leute gemacht und sie müssen trotzdem von jemandem erledigt werden. Finde es doof auf den B&Cs herumzuhacken. That’s life.
Und Selbstverwirklichung im Job zu suchen, finde ich persönlich ein heisses Eisen. Soll nicht heissen, dass man nicht versuchen soll seine Arbeitssituation erträglicher zu gestalten, da man viel Zeit beim Job verbringt.
@Gainde
A/B/C hat nichts mit der Tätigkeit zu tun, sondern mit der Einstellung. Auch jemand, und auch dies nicht abwertend, der Strassen wischt, kann seine Arbeit etwas besser machen oder eben nur das Minimum. Es hat auch etwas mit Stolz zu tun, und natürlich gibt es auch Unternehmen, wo dies nicht honoriert wird, dann muss man sich halt umschauen. Es geht auch nicht um Überstunden oder sich krank machend abzurackern, im Gegenteil, wer seine Arbeit top macht der hat auch mehr Freude daran, bekommt mehr positives Feedback, und so schliesst sich der Kreis. Aber ist klar, wenn der Chef ein Idiot ist oder das Unternehmen das nicht honoriert, dann bin ich der Meinung, sollte man nicht auf „Dienst nach Vorschrift“ wechseln sondern eben gehen. Ich weiss das geht nicht immer sofort, aber zumindest finde ich es schade, seine Lebenszeit so zu verbringen, auch der Job sollte zumindest mehrheitlich Spass machen. Aber so sehe ich dies, mag durch andere Meinungen geben. Auf jeden Fall sollte alles immer auf Augenhöhe stattfinden, eine Hand wäscht die Andere, wenn es einseitig wird, ist nie gut. So im Job wie auch privat. Geben und nehmen. Wenn ein Arbeitgeber einen Einsatz nicht anständig belohnt, auf welche Art auch immer, ist es der Falsche. Umgekehrt dito, wenn ein Arbeitgeber viel bietet, Weiterbildung, gutes Gehalt, Bonus, gutes Klima etc. un der Arbeitnehmer nichts oder zu wenig tut, muss man sich eben auch trennen. Ich finde das korrekt, sonst entsteht nur Mobbing, Frust und Depression.
@ Bruno
Stimme mit dir vollkommen überein. Je nach Jobsituation kann leider aus einem A-Typen ein C-Typ werden – dann lieber den Job wechseln und nicht ausharren. Habe selbst schon unterschiedlichste Settings erlebt, mit allen Vor- und Nachteilen.
@ Thorsten R.
Du hast das super auf den Punkt gebracht.
Also Tim, hier muss ich dir mal widersprechen:
Solche Behauptungen mit dem Zufall/Glück sind einfach nur Müll.
Ich behaupte das Gegenteil und wünschte mir an der Stelle etwas mehr Demut. Alles, was wir sind und erreicht haben, hat zum allergrößten Teil mit Glück zu tun. Wir haben das Glück, in einem reichen Industrieland geboren und aufgewachsen zu sein, haben eine Bildung und Erziehung erfahren, um die uns die überwältigende Mehrheit der Menschen auf der Welt beneidet. Nicht nur der Ort der Geburt hat mit Glück zu tun, sondern auch die Zeit. Wenn du vor hundert Jahren oder vor 500 oder 1000 Jahren geboren worden wärst, hättest du bei weitem nicht die Möglichkeiten gehabt, die du jetzt hast. Dann bist du auch noch gesund auf die Welt gekommen. Und nicht zu vergessen: Du bist überhaupt geboren worden! Das allein ist schon extrem unwahrscheinlich.
Man könnte behaupten: Naja, aber meine Einstellungen und Ansichten sind doch meine alleinige Entscheidung. Da bin ich mir nicht so sicher. Deine Erziehung, die charakterliche Prädisposition aufgrund von genetischen Merkmalen und die Erfahrungen, die deinen Charakter mit geformt haben, all das ist zu einem erheblichen Teil Glück/Zufall.
Was man allerdings tun sollte, und da bin ganz beim Liberalismus und Individualismus: Man muss die Möglichkeiten, die sich einem bieten, aber auch erkennen und nutzen. Und das kann keiner außer man selbst tun.
@ chn
Ich stimme mit dir überein. Ich bin in dem Blogeintrag auf deinen letzten Absatz eingegangen.
@chn
Deine Aussagen stimmen natürlich, ich hatte meine Aussagen auch auf Leute aus dem DACH-Raum bezogen, hier bietet sich für jeden eine Chance, sofern er gewisse Grundvoraussetzungen hat, z.B. einigermassen gesund ist, geistig wie körperlich.
Selbstverständlich haben nicht alle dieselben Voraussetzungen, wer in einer Hartz4 Familie aufwachsen muss, wo die Mutter Alkoholikerin ist und der Vater gewalttätig und kriminell, der wird es schwieriger haben. Aber auch das ist keine Ausrede, jeder kann sein Leben ändern, oft sind gerade auch Leute die aus ärmeren und schwierigeren Verhältnissen kommen, mehr motiviert, etwas zu erreichen, sie wollen es besser haben oder besser machen, so dass z.B. ihre Kinder es besser haben.
Tim hat absolut Recht, das Vergleichen bringt nichts, man wird immer jemanden finden, der schöner, reicher, glücklicher etc. ist als man selbst. Umgekehrt auch immer jemandem der es schlechter geht.
Wichtig ist, dass man versucht, das Beste aus seinem Leben zu machen, denn man hat wohl nur eines. Und wer mehr draus machen will, muss eben auch seine Komfortzone verlassen, es braucht Mut und Risiko und auch Disziplin und Durchhaltevermögen, von Natur aus sind wir Menschen faul und bequem und auch nicht sparsam.
@Bruno:
Selbstverständlich haben nicht alle dieselben Voraussetzungen, wer in einer Hartz4 Familie aufwachsen muss, wo die Mutter Alkoholikerin ist und der Vater gewalttätig und kriminell, der wird es schwieriger haben. Aber auch das ist keine Ausrede, jeder kann sein Leben ändern, oft sind gerade auch Leute die aus ärmeren und schwierigeren Verhältnissen kommen, mehr motiviert, etwas zu erreichen, sie wollen es besser haben oder besser machen, so dass z.B. ihre Kinder es besser haben.
Genau. Jeder sollte im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten versuchen, sein Bestes zu geben und seine Situation zu verbessern. Das kann auch jemand, der schlechtere Voraussetzungen hat, z.B. jemand aus einer Hartz4-Familie mit Alkoholiker-Eltern. Möglichkeiten gibt es immer. Am Ende trägt jeder selbst die Verantwortung für sein Handeln. Das sollte man allein aus Respekt jedem Menschen zutrauen, sofern er nicht unter einer psychischen Krankheit leidet.
Wichtig ist, dass man versucht, das Beste aus seinem Leben zu machen, denn man hat wohl nur eines. Und wer mehr draus machen will, muss eben auch seine Komfortzone verlassen, es braucht Mut und Risiko und auch Disziplin und Durchhaltevermögen, von Natur aus sind wir Menschen faul und bequem und auch nicht sparsam.
Da fällt mir ein, letztens fiel mir in der Bücherei das Buch „Die Macht der Disziplin“ in die Hände. Da wird eine Studie zitiert, derzufolge unter den sehr erfolgreichen Asiaten in den USA der durchschnittliche IQ etwas geringer ist als in der „einheimischen“ Bevölkerung. Die Erklärung dafür ist, dass die Asiaten im Schnitt aufgrund von Kultur und Erziehung disziplinierter sind und die erfolgreichen damit den etwas geringeren IQ ausgleichen können. In einem anderen Buch (ich habe leider vergessen welches) habe ich gelesen, dass Disziplin im Gegensatz zur Intelligenz trainierbar ist. Ich finde das eine positive Nachricht: Für den persönlichen Erfolg ist Disziplin wichtiger als Intelligenz, und Disziplin kann man üben.
Danke für den Artikel. Ich erlebe es exakt genauso. Reiche sind unbeliebt. Es wird oft so dargestellt, als wäre es den Leuten in den Schoß gefallen.
Natürlich gibt es solche reichen „Kinder“, diese werden auch gerne in den Medien transportiert und verzerren die Wahrnehmung der Gesellschaft zusätzlich.
Übrigens müssen Bodybuilder auch mit Steroiden nahezu täglich hart trainieren. Das wird auch gerne übersehen.
@Thorsten: ich hab auch immer gedacht Glück im Sinn von Schicksal gibt es nicht. Jeder sei seines Glückes Schmied usw. Alles lässt sich planen und man muss nur fleißig sein. Das Schicksal hat mich eines Besseren belehrt. Ich war gerade dabei mein Exposé für die Dissertation anzufertigen als mein Sohn eines Nachts Fieber bekam. Ich war gut an der Uni, hatte beruflich gute Karten plus zwei süße kleine Kinder. Um es kurz zu machen: nach dieser Fiebernacht hatte ich nicht mehr das gleiche Kind. Hirnhautentzündung. Anschließend geistige Behinderung, Autismus, Pflegefall. Ich hab alles verloren was mir wichtig war. Zu Hause Psychiatrie, kein Schlaf, Freunde die es nicht mehr ertragen. Hab trotzdem neu angefangen und bin heute als Krankenschwester auf einer Intensivstation beschäftigt und zufrieden. Ich jammer nicht. Ich will bloß sagen, dass Schicksal zwei Seiten hat. Und zu sagen Leben hat nichts mit Glück zu tun negiert den Pechfaktor im Leben. Sei froh wenn Du Deine Planungen ohne Schicksalsschläge über die Bühne kriegst, aber hab auch Respekt. Danke