Präsident Donald Trumps Handelskrieg wird sehr wahrscheinlich die globale Konjunktur in diesem Jahr schwächen. Die massiven Zöllen der USA, der größten Volkswirtschaft der Welt, dürften für eine Belastung sorgen, prophezeit der Internationale Währungsfonds IWF. Zudem ist mit einer steigenden Inflation zu rechnen.
Trump hat einen Zoll von 10% auf fast alle Importe eingeführt. Zusätzlich müssen Importeure mindestens 145% auf Waren aus China zahlen, wenn sie in die USA eingeführt werden. So hohe Zölle hat es noch nie zuvor gegeben. Auch Amerikas größten Verbündeten und Handelspartner, darunter die Kanada, Mexiko, EU, Japan, Südkorea und Taiwan müssen Rekordsummen blechen. Trumps Zollkeule hat er jedoch bis Juli ausgesetzt, weil seine Minister bilaterale Handelsabkommen in dieser Zeit erreichen wollen.
Jedenfalls ist die Unsicherheit enorm. Der Goldpreis schnellte kurzfristig auf 3.500 Dollar je Unze, die Börsen wackelten erneut. Der Dollar verliert an Wert.
Der Social-Online-Riese Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) kann bis zu 7 Milliarden Dollar dieses Jahr verlieren aufgrund der Trump-Zölle gegen China, warnen Analysten.
Bevor die USA in eine schwere Rezession und steigende Arbeitslosigkeit abrutschen werden, dürfte Trump das Ruder herumdrehen. Der Druck ist groß. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Ersparnisse der Amerikaner in ihren Aktiendepots für die Rente massiv dezimieren will. Insofern setze ich auf das Prinzip Hoffnung. Zumal bislang auf jede Krise eine Erholung bzw. Boom folgte. US-Finanzminister Scott Bessent macht derweil auch Hoffnung, dass die Verhandlungen mit China gut zu laufen scheinen.
In den letzten 4 Wochen verloren Dürr, Airbus, Infineon, DWS Group, Siemens jeweils circa 20% ihres Börsenwerts. Vielleicht bieten sich hier Chancen. Überm großen Teich ist Tesla ein großer Verlierer. Der E-Autobauer verlor dieses Jahr 41% seines Börsenwerts. Die jüngsten Quartalszahlen sehen schwach aus. Der Umsatz brach um 9%, der Überschuss um 71% ein. Vielleicht bieten sich auch hier Gelegenheiten?
China hat Boings storniert. Gewinner könnte Airbus werden.
Die US-Kurse werden möglicherweise noch weiter fallen, die kurze Erholung könnte lediglich das charttechnische Gap ( Reversal im fallenden Trend ) geschlossen haben. Die kindischen Aktionen der USA führen zu einer längst fälligen Emanzipation der anderen Volkswirtschaften. Kanada liefert anstatt in die USA nach Europa, importiert die Güter über Australien nach USA. Das verzerrte Transportgefüge wird einen Boom bei den Schiffen auslösen.
„Zusätzlich muss China mindestens 145% auf seine Waren zahlen, wenn sie in die USA eingeführt werden.“
Nein… China zahlt hier gar nichts, es zahlen die Importeure in den USA.
(Was ist das denn für ein Journalismus?)
Ich habe das korrigiert. Danke für den Hinweis.
„Trump hat einen Zoll von 10% auf fast alle Importe eingeführt…. Trumps Zollkeule hat er jedoch bis Juli ausgesetzt“
Trump hat den Ankereffekt erfolgreich eingesetzt, viele reden jetzt von „nur noch 10%“ oder wie Du Tim von gar keinen Zöllen mehr (es sind weiterhin 10%, mit paar Ausnahmen Solarpanelle aus Südostasien haben seit gestern 3521% Zölle), vermutlich ist das seine Lieblingszahl.
Solarpanele sind aber auch das geringste Übel, da kaum jemand auf diesen Zug aufspringt
verstehe nicht ganz was du meinst, was ich schon verheerend finde (wenn auch nur am Rande börsenrelevant), wenn eine US Administration die Zölle mittlerweile auf Unternehmen unterschiedlich zuteilt:
„Die ITA plant einen Zoll von 34,41 Prozent auf Solarpanels aus Malaysia; für Solarpanels aus Kambodscha soll der Aufschlag 651,85 Prozent betragen. Für die Produkte von zwei Unternehmen aus Kambodscha, Hounen Solar und Solar Long PV-Tech, soll der Satz gar 3521 Prozent betragen – also das 35-Fache des Verkaufspreises.“
Das ist einfach keine gute Entwicklung, umgekehrt könnten wir in Europa jetzt sagen, Meta gefällt uns nicht, 242.5% Zölle, Google gefällt uns etwas besser, nur 123.975% Zölle etc.
Ich bin aber auch optimistisch, dass die Zölle früher oder später kein Thema mehr sind, ob noch moderat oder ganz wegfallen werden wir sehen, wohl ganz abhängig von den „Deals“.
Wie Trump ticket mit seinen Deals kann man ja in seinem Buch nachlesen (the art of the deal), denke eine Pflichtlektüre für alle Verhandlungspersonen jetzt.
Wenn so viele Zuwanderer heute die USA verlassen müssen, können die Organe auch den Tim zwingen, die USA zu verlassen. Er könnte dann z.B. in Frankfurt leben. Und dann muss auch der Musk die USA verlassen.
Die sind zwar doof – aber so doof nun auch wieder nicht. Wenn man sich das Angebot für Asyl für weiße, südafrikanische Farmer anschaut oder seine „Neudefinition“ von Diskriminierung (ergo: Alle die vorher alle Posten/Rechte/Mittel bekommen haben und durch Antidiskriminierungsgesetze nun einen Teil an andere abtreten müssen), dann muss weder Tim noch Elon Angst haben. Vielleicht geht aber ein Musk (oder Trump) nach der nächsten Wahl freiwillig, wenn ihr tun von unabhängigen Juristen (die es dann hoffentlich noch gibt) aufgearbeitet wird.
Tim wohnt ja in NY – das ist immer noch eine weltoffene und positive Stadt. Zur not kann er zurück. Ich würde für mich z.B. eine Rückkehr in meine Ostdeutsche Heimat nicht in Betracht ziehen, das will ich weder mir noch meinen Kindern derzeit antun.
Sehr gut !
Der Zollstreik wird m. E. 100% gelöst werden. Trump muss 1/3 der amerikanischen Schulden umschulden. Daher braucht er das aktuelle Szenarium.
Ja sicher, auf die eine oder andere Art ist noch immer alles gelöst worden. Hoffentlich nicht auf die ganz unangenehme Art.
Das Problem sind die entstandenen Schäden, die auf eine extrem überschuldete Welt und auf ein fragiles, hochanfälliges Finanzsystem treffen.