Comfort Systems USA, ein hier in Deutschland recht unbekanntes Unternehmen, ist ein Anbieter von mechanischen und elektrischen Dienstleistungen für die Gebäudetechnik. Der Konzern aus Houston (Texas) entstand durch die Fusion von 12 unabhängigen Unternehmen, die sich auf Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagentechnik (HVAC) spezialisiert haben. Heute betreibt die Gruppe ein nationales Netz mit über 150 Tochtergesellschaften und mehr als 15.000 Mitarbeitern.
Dieser Blogbeitrag ist von Nikos Deiters (21), der in Rosenheim ein duales BWL-Studium bei boerse.de absolviert.

Seit seinem Börsengang wächst Comfort Systems USA durch organische Expansion und strategische Akquisitionen, wie die von Feyen Zylstra im Oktober 2025. Die Kunden kommen aus den Sektoren wie Gesundheitswesen, Bildung, Regierungsgebäude, Gastgewerbe und zunehmend auch Rechenzentren.
Das Kerngeschäft umfasst die Planung, Installation, Wartung, Reparatur und Modernisierung von Gebäudesystemen, aufgeteilt in zwei Hauptsegmente: Mechanische Dienste (ca. 80 % des Umsatzes), einschließlich Heizung, Ventilation, Klimaanlagen (HVAC), Sanitärinstallationen, Rohrleitungen, Prozessrohrleitungen, Brandschutz und Überwachung. Und Dienste sind Teil des Angebots: elektrische Anlagen, Automatisierung und Fernüberwachung von Energieverbrauch, Temperatur, Druck und Luftströmung. Ergänzt werden diese durch modulare Bauweisen (off-site construction) und energieeffiziente Lösungen, die auf Nachhaltigkeit und smarte Gebäudetechnik abzielen.
Rechenzentren als neuer Wachstumsmotor
Zudem haben sich die Texaner in den letzten Jahren als wichtiger Akteur im boomenden Rechenzentrumsmarkt etabliert. Rechenzentren erfordern zuverlässige, energieeffiziente und skalierbare Systeme, um den Betrieb und die Kühlung zu gewährleisten. Das Unternehmen bietet spezialisierte Lösungen für die komplexen Anforderungen von Rechenzentren, darunter präzise Klimatisierungssysteme, redundante Stromversorgung, Brandschutz und fortschrittliche Automatisierungstechnologien.
Durch die Integration von energieeffizienten Technologien und nachhaltigen Designs unterstützt Comfort Systems Betreiber von Rechenzentren dabei, Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren. Die Expertise im Bereich modularer Bauweisen ermöglicht zudem eine schnellere und effizientere Errichtung von Rechenzentren, was in einer Zeit steigender Nachfrage nach Cloud-Computing und KI-Infrastruktur besonders gefragt ist. Dank seines nationalen Netzwerks kann das Unternehmen Großprojekte für Rechenzentren in verschiedenen Regionen der USA umsetzen, oft in Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen und Hyperscale-Anbietern wie Amazon, Microsoft oder Alphabet.
2.043% Kursplus in 5 Jahren

Die ganze Börsenwelt spricht über die Nvidia-Aktie – doch kaum jemand redet über Comfort Systems. Dabei ist sie definitiv einen Blick wert und braucht sich keineswegs zu verstecken. In den vergangenen fünf Jahren stieg der Kurs um beeindruckende 2.043 Prozent und übertraf damit sogar Nvidia, deren Aktie im selben Zeitraum „nur“ um 1.386 Prozent zulegte. Zudem überzeugte die Comfort-Systems-Aktie mit konstanten Kursgewinnen.
Im Jahr 2021 verdoppelte sich der Kurs und selbst im Krisenjahr 2022 legte er um weitere 26 Prozent zu. 2023 ging es um weitere 69 Prozent nach oben und im vergangenen Jahr ging es um flotte 120 Prozent nach oben.

Anfang Januar kam es nach längerer Zeit wieder zu einer größeren Korrektur. Vom Januar-Hoch bei 550 Dollar fiel die Aktie bis April um fast die Hälfte auf 276 Dollar. Anschließend startete eine dynamische Aufwärtsrallye: Nach den Q2-Zahlen Ende Juli legte der Kurs um über 20 Prozent zu, und nach den Q3-Zahlen nochmals um satte 19 Prozent. Kürzlich erreichte die Aktie mit 1.002 Dollar ein neues Allzeithoch und knackte erstmals die 1.000-Dollar-Marke. Seit dem April-Tief ist der Kurs damit um über 250 Prozent gestiegen, und seit Jahresbeginn liegt er 129 Prozent im Plus.
Ich habe die Aktie vor einem Jahr gekauft und die Position hat sich schon mehr als verdoppelt.
Comfort Systems pulverisiert in Q3 sämtliche Erwartungen – EPS verdoppelt sich
Am Donnerstag (23.10.2025) öffnete Comfort Systems erneut die Bücher und legte seine Quartalszahlen für das dritte Quartal vor – und pulverisierte sämtliche Erwartungen. Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg um 102 Prozent auf 8,25 Dollar und übertraf damit die Prognosen von 6,25 Dollar deutlich. Die Erlöse kletterten um 35 Prozent auf 2,45 Milliarden Dollar und lagen ebenfalls über den Erwartungen von 2,13 Milliarden Dollar. Der operative Cashflow erhöhte sich außerdem kräftig um 83 Prozent auf 553 Millionen Dollar.
Das Unternehmen meldete für die neun Monate bis zum 30. September einen Nettogewinn von 692 Millionen Dollar beziehungsweise 19,52 Dollar je verwässerter Aktie. Im Vorjahreszeitraum waren es 377 Millionen Dollar bzw. 10,52 Dollar je Aktie.
„Unsere Teams im ganzen Land setzen weiterhin neue Maßstäbe, liefern hervorragende Ergebnisse für unsere Kunden und erzielen erneut finanzielle Rekordergebnisse. Eine anhaltend starke Umsetzung und vorteilhafte Entwicklungen bei bestimmten Projekten in der späten Phase führten zu einer Verdopplung des Ergebnisses pro Aktie im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum“
Brian Lane, President und Chief Executive Officer von Comfort Systems USA
Auftragsbestand auf Rekord-Niveau, Aussichten sind top!
Zudem meldete Comfort Systems einen Rekord-Auftragsbestand von 9,4 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 65 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.
Der hohe Rekord-Auftragsbestand unterstreicht nicht nur die aktuelle Stärke von Comfort Systems, sondern signalisiert auch ein enormes Potenzial für die kommenden Jahre. Besonders vielversprechend sind die Zukunftsmärkte, in denen das Unternehmen positioniert ist: Der Boom im Bereich Rechenzentren, angetrieben durch den Aufstieg der Künstlichen Intelligenz (KI), spielt eine zentrale Rolle. Comfort Systems profitiert stark von seiner Expertise in modularer Bauweise und HLK-Systemen (Heizung, Lüftung, Klimatisierung) für hochkomplexe Infrastrukturen, die für KI-gestützte Rechenzentren essenziell sind. Vorhaben wie das Stargate-Projekt von Microsoft und OpenAI, das Investitionen in Höhe von bis zu 500 Milliarden Dollar vorsieht, könnten allein im Rechenzentrumsbau einen jährlichen Bedarf von 200 Milliarden Dollar bis 2027 erzeugen – ein Markt, in dem Comfort Systems als Schlüsselanbieter von Kühl- und Elektrosystemen eine führende Rolle einnimmt.
Darüber hinaus eröffnen sich Chancen in nachhaltigen und energieeffizienten Lösungen. Mit einem Fokus auf grüne Gebäude, erneuerbare Energien und smarte Automatisierungen passt Comfort Systems perfekt zu globalen Trends wie dem Klimaschutz und der Elektrifizierung. Die Texaner expandieren in Sektoren wie Gesundheitswesen, Industrie und Technologie, wo es durch Akquisitionen und eine landesweite Präsenz an über 170 Standorten seine Marktposition stärkt. Diese Diversifikation minimiert Risiken und sorgt für Stabilität, selbst wenn der KI-Hype vorübergehend abflacht – wie es kürzlich bei effizienteren KI-Modellen wie DeepSeek angedeutet wurde, die potenziell weniger Infrastruktur erfordern.

Im Wachstums-Check von Traderfox erhält die Aktie eine 15 von 15 Bewertung.
Mein Depot ist auf Allzeithoch – diese Aktien starten durch
Neben Comfort Systems gibt es viele weitere Aktien, die durchgestartet sind und mein Depot auf ein neues Allzeithoch katapultiert haben. Natürlich ist Nvidia weiterhin meine einflussreichste Position im Depot und liegt bereits deutlich im fünfstelligen Plus. Doch während Nvidia derzeit auf hohem Niveau seitwärts tendiert, ziehen andere Werte gerade richtig an.

Der Kühlungs- und Stromspezialist Vertiv Holdings veröffentlichte ebenfalls in dieser Woche starke Quartalszahlen, woraufhin die Aktie auf ein Rekordhoch schoss. Ich hatte den Rechenzentren-Experten im April zu einem Kurs von 52 Euro nachgekauft.

Auch die Halbleiterzulieferer Lam Research, KLA, ASML und Applied Materials stiegen in den letzten Wochen kräftig. Lam veröffentlichte ebenfalls am Mittwoch starke Zahlen. Hier mein letzter Artikel dazu.

Der Speicherhersteller Micron legte ebenfalls seit April eine starke Rallye hin und erreichte neue Höchststände. Ich habe im April nachgekauft und bin 200 Prozent im Plus.

Mein Depotschwergewicht Apple erreichte ebenfalls, angetrieben durch die starke iPhone-Nachfrage, ein neues Allzeithoch. Die Auslieferungen für das iPhone 17 liegen deutlich über den Erwartungen, das Display ist besser, ebenso die Kamera.

Die IBM-Aktie ist jetzt über die 300-Dollar-Marke ausgebrochen und hat sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. IBM ist ein super Dividendenaristokrat. 10 Jahre lang ging es nur seitwärts mit dem Papier, endlich geht es aufwärts.

Amphenol, der Spezialist im Bereich Steckverbindungen, ist ein echter Dauerläufer – die Aktie eilt von einem Hoch zum nächsten.

Auch die Aktie von Powell Industries hat einen richtigen Lauf und steht auf Allzeithoch. Die Aktie habe ich im letzten Jahr gekauft. Im April habe ich Powell noch mal nachgekauft.
In der letzten Zeit habe ich drei langjährige Bremsklötze im Depot aussortiert und dafür zwei neue Werte gekauft. Außerdem habe ich bestehende Positionen und Bitcoin aufgestockt (hier mein Bitcoin-Artikel). Dazu werde ich in meinem nächsten Artikel schreiben.
Ich habe Tim in München getroffen
Gestern habe ich Tim auf den Baader Trading Days in München getroffen. Ich habe mich mit einigen Bloglesern unterhalten, wir haben uns lange über Aktienideen ausgetauscht.


Tims Vortrag war wie immer klasse. Die Kernmessage „In Krisen keine Panik bekommen, weiter dabei bleiben und Chancen nutzen. Denn nach sämtlichen Krisen wie der 1. Weltkrieg, der 2. Weltkrieg, die Ölkrise, die Finanzmarktkrise oder die Corona-Krise sind die Börsen auf neue Höhen gestiegen.“

Von der Dachterasse hatte man einen super Blick auf die schneeüberzogenen Alpen.
Die schönsten Aufnahmen der letzten Wochen
In den letzten Wochen war ich am Wochenende oft wandern. Hier sind meine schönsten Aufnahmen:

Hier bin ich mit meinem WG-Mitbewohner auf den Jenner gewandert. Von hier hat man einen super Blick auf den Watzmann und den Königssee.

Danach sind wir weiter auf den Schneibstein und sind über den Seeleinsee abgestiegen.



Vom Lockstein hatten wir einen schönen Blick auf den Watzmann. Ich habe diesen Sommer die Watzmann Frau und den großen Watzmann überschritten.

Hier habe ich mich mit einem Freund aus Oberstdorf getroffen und wir sind vom Fellhorn über den Guggersee ins Rappenalptal abgestiegen.



Der Allgäuer Hauptkamm spiegelt sich im Guggersee.






Die Herbststimmung war super.

Hier bin ich mit meiner Familie auf den Tegelberg gewandert. Wir hatten super Blicke auf das Schloss Neuschwanstein. Ich bin leider nicht rein, weil man lange vorher reservieren muss.







Hier ein Blick von Rosenheim ins Kaisergebirge. Es kam der erste Schnee.
Schöner Beitrag Nikos! Deine Beiträge sind mittlerweile die höherwertigen Beiträge auf dem Block.