Der Traum vom schnellen Reichtum: Achtung vor Finanzratgebern und ihren teuren Kursen im Web. Viel heiße Luft

Auf Instagram trommeln seit langem Coaches, Finanzberater, Droppshippinggurus… Und andere „Clevere“. Es ist unfassbar, wie viele Leute sich vor die Kamera stellen und den gleichen Käsekram erzählen. Die Video-Anzeigen nerven. Ich frage mich, wie viele Menschen ihnen auf den Leim gehen. Es gibt massenweise Scharlatane. Anscheinend lohnt es sich, die teuren Videoanzeigen zu schalten. Ich muss freilich zugeben: Es gibt auch seriöse Anbieter. Und zwischen den guten und schlechten Anbietern zu unterscheiden, ist manchmal gar nicht so leicht.

Generell rate ich zur Vorsicht, wenn Finanz-Coaches oder Tradingsoftware-Anbieter das Blaue vom Himmel versprechen. Wenn jemand einen PDF-Ratgeber für 399 Euro verkauft, mit dem man angeblich im Handumdrehen steinreich werden kann, dann überprüfe bitte die Angaben ganz genau. Der Inhalt ist dann vielleicht irgendwo aus dem Web kopiert. Belangloses Zeug. Das meiste Wissen lässt sich ohnehin mit Hilfe von Google gratis finden.

Ich finde das ZDF-Magazin Royale super. Comedian Jan Böhmermann hat das Thema „dubiose Berater“ gerade gut auf den Punkt gebracht. Ich finde, der Böhmermann macht das mega:

Die Videos der „Geld-Zauberer“ sind wirklich dämlich gemacht. Sie wildern offenkundig unter naiven Naturen. „Die Dummen sterben nie aus“, heißt ja ein Sprichwort. „Jeden Morgen steht ein neuer auf.“ Das sind echt dämliche Abo-Fallen, was ich da in Böhermanns Video sehe. Wie schlecht müssen sich die fühlen, wenn sie Menschen abkochen? Über 3.000 Euro für zweifelhafte Seminare. Und Geld zurück gibt es nicht.

Es rennen überall die MLM-Aasgeier herum. Wer legt diesen Abzockern endlich das Handwerk? Die deutschen Behörden schlafen wie gehabt. Es müssen Verbraucherschützer und die Gerichte endlich den Sumpf trockenlegen. Die Plaudertaschen nutzen YouTube, Instagram, Facebook und andere Plattformen für ihre dubiosen Maschen. Die Plattformen verdienen sich an dem Schwindel indirekt eine goldene Nase. Haben die keine Qualitätskontrolle?

Maren und Joost sparen jeden Monat mindestens 1.000 Euro

Ich finde dieses Paar ganz putzig: Maren und Joost leben auf kleiner Fläche, sparen eifrig in ETFs und streben die finanzielle Freiheit an. Ob sich Marens Onlinekurs aber mit dem Geldcoach in Thailand gelohnt hat, da hab ich so meine Zweifel. Jedenfalls will sie jetzt auch Geld mit Online-Kursen verdienen. Ich muss aber sagen: Nett finde ich beide.

Maren und Joost leben zu zweit auf 30 Quadratmetern in einer Ein-Zimmer-Wohnung im fränkischen Bamberg. „Ich bin Schwäbin.“ Ihr Mann ist Niederländer. „Wir sind beide katastrophal sparsam.“ Sie kochen zusammen. Ernähren sich gesund. Das Ehepaar ist zudem minimalistisch unterwegs. Sie haben sich beim letzten Umzug vom größten Teil ihres Besitzes getrennt. Alles bestens.

„Für uns war das unglaublich schwer auszumisten“, sagt Maren. Aber sie sparen jetzt 5.700 Euro jährlich gegenüber ihrer vorherigen Wohnung an Miete. Ihr Ziel: Sie wollen so schnell wie möglich in die finanzielle Freiheit. Ob Maren als Online-Coach mit ihren Minimalismus- und Finanzkursen für Frauen erfolgreich sein wird? Sie sieht wohl das schnelle Geld.

5 2 votes
Artikel-Bewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei

bitte lösen Sie diese einfache Aufgabe (Spamschutz) *Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

12 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Thorsten
1 Jahr zuvor

Bei den ganz Windigen ist oft die Sprache etwas kaputt. Irgendwie prollig und drückermäßig. Der Versuch seriös rüberzukommen bewirkt bei mir Verwunderung. Vielleicht doch nur alles Satire , wenn jemand „Ey Du, kanns Du auch !“ in die Kamera ruft ?!

Moritz
1 Jahr zuvor

Man sieht ihnen den Frust aus dem Alltag an. Er arbeitet im Customer Service und sie arbeitet im gleichen Zimmer. Das würde mich auch wahnsinnig machen. Das wäre mir 5.000€ Ersparnis nicht wert.

Wenn sie so viel wert auf Gesundheit legen, würde ich mir das mit der Sojamilch noch Mal überlegen.
Insgesamt machen sie keinen glücklichen Eindruck.

Daniel
1 Jahr zuvor

Jeder soll so leben wie er will. Für mich wäre das nichts. Mit 2 Personen in einer 30qm² Wohnung zu hausen käme mir vor wie das Leben in einem Gefängnis. Ich habe schon allein 15qm² in meinem Büro zuhause wenn ich da arbeit. Und ich bin froh beim Telefonieren auch mal im ganzen Haus herumzulaufen.

Mit so einem winzigen Zimmer hat man doch alles nur im Weg rumliegen. Der eine will arbeiten, der andere will vielleicht Fernsehen…..

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Daniel

Mir persönlich wäre das auch nichts. Ich kann mir aber vorstellen, dass es echt Spaß machen kann so eine MiniWohnung oder ein Tiny house zu optimieren. Gleiches gilt für den minimalistischen Lebensstil: Die waren sicher begeistert, als sie den Soja-Maker gefunden haben :-)

Der Finanzrocker hat diese Woche (im Newsletter) auch ziemlich über die „neuen“ Gebaren der Finfluencer hergezogen – ich glaube er ist ganz froh das nur noch nebenbei zu machen. Diejenigen die für Klickzahlen aktiv am Rechten Rand Fischen, sind mir besonders suspekt.

Jan
1 Jahr zuvor

Ich habe diesen Bericht mit Maren und Joost auch gesehen. Für mich wird da eher an der Lebensqualität gespart..

Nuvolina
1 Jahr zuvor

Zur heißen Luft gehören in meinen Augen auch die Immobilienfonds.

Nuvolina
1 Jahr zuvor

Die Miniwohnung ist direkt gemütlich, aber die beiden tun mir einfach leid. Wie soll das gehen, wenn dann noch Kinder kommen?
Und dann noch Finanzcoach, wo es die eh schon wie Sand am Meer gibt. Braucht auch keiner.
Finanziell frei mit 90 scheint das neue Zauberwort.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina
Johannes Schumann
1 Jahr zuvor

Ach ja, das Böhmermännchen. Er ist ein Hetzer ersten Ranges. Die Coaches sind tatsächlich kritikwürdig, aber was sucht Michael Mross darunter? Ich gucke regelmäßig seine Videos und kann daran nichts kritikwürdiges erkennen. Es ist ja gerade kein Coach, der auf die Kacke haut, wie beispielsweise ein Koko Petkov.

Johannes Schumann
1 Jahr zuvor

Zu den zwei Sparfreaks:

  1. Soja ist pures Gift. Nur in fermentierter Form, d.h. in Form von Sojasoße, ist es bekömmlich.
  2. Das Brot selber zu backen ist nicht zwangsläufig günstiger. Der Bäcker von nebenan muss auch unterstützt werden.
  3. Das ist eigentlich auch kein Leben auf so engem Raum.
Ähnliche Beiträge
12
0
Would love your thoughts, please comment.x