Das ist eine großartige Zeit, um Geld an der Börse zu investieren, insbesondere wenn du jünger bist und einen langen Zeithorizont hast. Gerade dann empfiehlt sich die Börse nach dem jüngsten Kursrutsch.
Einige Hedgefondsgurus sehen in dem Crash eine Riesenchance. Seth Klarman sammelt neue Milliarden ein, was er lange Zeit nicht gemacht hat. Der Value-Star sieht gute Kaufgelegenheiten an der Wall Street. TCI-Hedgefondsgründer Chris Hohn will seinen geschlossenen Fonds wieder starten. Corona macht diese Leute gierig.
Menschen sind bei der Risikobewertung notorisch schlecht. Das wilde Auf und Ab der Börse macht sie nervös. Richtig ängstlich. Die Börse ist wie ein hungriges Baby. Es ist verwöhnt. Fällt der Schnuller aus dem Mund, schreit es ununterbrochen. Es mag ständig Brei löffeln. Dann lacht es. Klatscht. Dann steigen die Kurse. Momentan sind wir in der Phase ohne Schnuller.
Zuhause dreht sich alles um Minimalismus
Das Gute an Corona ist, dass die Menschen sich in ihren vier Wänden auf den Minimalismus besinnen. Millionen von Menschen beginnen zu sehen, dass Luxus/Konsum tatsächlich kostspielig ist. Es sind Ineffizienzen, die wir gar nicht brauchen. Kochen, Putzen, Haareschneiden, Kaffeekochen – wird selbst erledigt.
Grundnahrungsmittel kaufen die Bürger häufiger. Wie Kartoffel, Eier, Milch, Bohnen, Reis, Tomaten und Gewürze. Leute lesen plötzlich Artikel, wie sie einen Gemüsegarten anlegen können.
Rezepte für Suppen, Gemüseaufläufe, Pizzateig, Brotbacken werden wie verrückt in den sozialen Medien geteilt. Tiefkühlkost ist out. Die Leute wollen selbst ihre Pizza einschließlich dem Teig machen. Convenience-Produkte haben ihren Reiz verloren – viel mehr von Grund auf selbst herstellen – das ist der Trend.
„Wie lagere ich Kartoffeln am besten?“, fragen sich die Menschen neuerdings. Wie geht das am besten mit diesem Gartenprojekt? Vielleicht kommen die Hühner in den ländlichen Regionen öfter in die Höfe und in die Gärten. Sparsamkeit kann eine Lebensoptimierung sein.
Noch ein Tip für die schweren Zeiten: Höre auf, den Stand deines Depot täglich zu überprüfen. Es macht dich nur nervös.
Hier ist mein neuestes Video:
Ich denke viele sind eher fast schon depressiv, da die Meldungen immer schlimmer werden.
Ob die Leute da im Sinn haben Gemüse selbst anzupflanzen? Vielleicht ein paar aber viele Sorgen sich um Sachen wie: verliere ich den Job, bleiben meine Liebsten gesund, wie geht’s weiter mit der Schule für meine Kinder usw.
Schwierige Zeit.
Natürlich ist es aktuell eine gute Zeit um Geld anzulegen, aber dazu braucht man den nötigen Mut.
Ich schaue übrigens öfters ins Depot. Mich interessiert was meine Unternehmen machen. Gibt’s Gründe für den Kursrutsch ausser Corona? Oder woher kommt der Anstieg des Kurses?
Nicht zum verkaufen, sondern sowohl zumzukaufen wenn der Kurs eine noch bessere Möglichkeit bietet oder auch einfach weil mein Unternehmen xy vermeldet hat. Ich freue mich dann darüber.
Haltet die Ohren steif und den Finger weg vom Sell button
Tim du bist doch kein gaffer/sensationsjournalist! Passt nicht zu dir! Du bist besser als das.
Zumindest in Deutschland sind die Krankenhäuser noch nicht ausgelastet. Man holt sogar Patienten von Italien und Frankreich nach Deutschland.
https://www.youtube.com/watch?v=rxBDErnE81Y
Zitat Tim: „Hier ist ein Mitarbeiter vom Krankenhaus am rauchen.“ :-)
Das Gute an Corona ist, dass die Menschen sich in ihren vier Wänden auf den Minimalismus besinnen.
Unser Wohlstand beruht gerade darauf, daß sich die Menschen NICHT auf den Minimalismus besinnen! Wenn die Menschen beginnen minimalistisch zu leben, ist es vorbei mit den schönen Gewinnen an den Aktienmärkten und der finanziellen Freiheit. Ohne Konsum gibt es das Wirtschaftssystem, wie wir es kennen, nicht mehr.
In zwei Wochen ist der Peak erreicht…
Ziemlich unrealistisch, bei den lockeren Gegenmaßnahmen(Beispiel: Sie lassen die Bürger New York‘s in andere Bundesstaaten reisen).
Klingt alles gut, Mr. Tim
Corona ist doch nur ein großes Theater… Der Crash der Wirtschaft stand doch auch ohne Corona kurz bevor… Corona ist jetzt der Sündenbock…
Mal sehen wie viele Aufstände es geben wird… Die nächsten 2 Jahre werden aber sehr turbulent..
Gibt es hier Meinungen zur Aktie der Vodafone Group?
https://www.ariva.de/vodafone_group-aktie/chart?t=all&boerse_id=1
Ich habe gerade zufällig den Chart gesehen, und dabei fällt auf, dass der Kurs jetzt auf dem Tief, das nach der 2000er und 2008er Krise erreicht wurde, angekommen ist.
Und Telekommunikation müsste doch zumindest Corona-unempfindlich sein? Ich überlege tatsächlich, mir neben meine Procter & Gamble eine zweite Einzelaktie zu kaufen. :-)
Da ich von Einzelaktienanalyse gar keine Ahnung habe: Nennt mir gerne Punkte, die euch an diesem Unternehmen richtig stören….;-)
Hi Mattoc,
Analyse von einzelnen Unternehmen / Aktien, kann ich auch nicht, kaufe trotzdem ab und zu mal eine einzelne Aktie.
Warum ich den Bereich Telekommunikation *persönlich* überhaupt nicht mag: der brutale Wettbewerb und aus meiner Sicht schlechte Wachstumsaussichten, kann mich da natürlich aber auch täuschen.
Mattoc,
das ist nur meine Meinung. Vodafone zahlt 2x im Jahr bisher eine Dividende. Bin jetzt nicht so ein Vodafone Fan, aber das Unternehmen ist aktiv am Markt dabei zumindest ist deren Strategie einer der größten 5G Anbieter zu werden. Sie haben aber sehr hohe Schulden. Hast Du dir evtl. mal AT&T angesehen? Finde die beim jetzigen Kurs auch sehr interessant.
PG ist eine gute Wahl von Dir. Grundsolides Unternehmen.
@dass die Menschen sich in ihren vier Wänden auf den Minimalismus besinnen.
Ja, während des lockdown. Danach wird nachgeholt wenn denn Geld/ Job noch da sind. Immer mehr Menschen leben minimalistisch – mag stimmen. Aber noch immer viel mehr Menschen leben den Konsum. Die Weltbevölkerung steigt und Konsumwünsche verständlicherweise mit. Minimalismus muss man sich leisten wollen & können. Minimalismus als Muss ist immer noch die Lebensweise der meisten Menschen auf der Welt, die wollen den überwinden.
@Magnum 86 – dass auch die letzten nun einmal darüber nachdenken, ob die Investition in eine in Deutschland gelegene Immobilie (ausschließlich zur Vermietung) HEUTE noch zur Diskussion stehen sollte.
Ja, das sollte man. Ich werde am Dienstag früh die Kaufzusagen für eine Vermietimmobilie abgeben. A-Lage in A-Stadt und natürlich A…-teuer nach der 11 jährigen historisch wohl ziemlich einmaligen Immohausse. Aber ich sehe für mich trotzdem keinen Grund dagegen. Solide finanziert zum Kapitalerhalt. Ist doch alles in Ordnung. Sie können ja alles verkaufen und in ein sicheres & besseres Land ziehen. Ich bin wirklich gespannt auf Ihre konkrete Antwort: Welches wählen Sie als bessere Alternative zu Deutschland, na?
@Bernd Obermann
Klingt alles gut, Mr. Tim…
Angesichts von Zelten und Lkw‘s, in denen Tote aufbewahrt und gekühlt (O-Ton Tim Schäfer) werden, ist deine Bemerkung gelinde gesagt etwas befremdlich.
@Rainer und Aktien Noob
Ja, die Wachstumsaussichten sind branchengemäß nicht so gut, aber dafür gibt es eine Infrastruktur, die relativ sicher in den nächsten Jahren noch gebraucht wird. Das Problem mit der Verschuldung liest man auch immer wieder. Aber wenn man den Daten bei Ariva trauen kann, dann haben sie 56,80% Fremdkapital. AT&T beispielsweise hat deutlich über 60% Fremdkapital. Ist die Verschuldung von Vodafone also wirklich so branchenunüblich schlimm? An AT&T gefällt mir persönlich auch nicht (das sehen andere auch anders), dass sie noch meiner Kenntnis ausschließlich in Nordamerika, also in USA und Kanada Geschäft machen. Ich mag eigentlich diese globalen Unternehmen lieber.
Aber ich sehe schon, ich bleibe lieber bei ETFs. :-)
Mattoc
wie gesagt, nur meine persönliche Meinung, kann mich da natürlich auch kolossal täuschen ;-)
@Daniel und Luigi / Wertpapierleihe bei Blackrock
Anbei ein Link zu offiziellen Informationen von Blackrock:
https://www.blackrock.com/de/privatanleger/wissenswertes/wertpapierleihe?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true
Was ist aus meiner Sicht für den ETF-Anleger wichtig?
Jemand, der in einen ETF investiert, macht das (hoffentlich) vor allen Dingen aus einem Grund: Er/Sie möchte die Performance des dem ETF zugrunde liegenden Index möglichst exakt erhalten. Die Fondsgesellschaft sollte also alles dafür tun, dass die Kosten, die bei der Verwaltung und Management eines ETFs anfallen, möglichst gering sind bzw. kompensiert werden. Die Wertpapierleihe hat also genau den Zweck, die Tracking Difference von ETF zu Index möglichst auszugleichen. Teilweise gelingt dadurch sogar, dass der ETF besser abschneidet als der Index.
Solange dieses Ziel erreicht wird, ist es mir persönlich sehr Recht, wenn die Fondsgesellschaft darüber hinaus mittels Wertpapierleihe weitere ihrer Kosten deckt.
Aber zu sagen, dass Blackrock eine Wertpapierleihe ausschließlich deshalb durchführt, um doppelt zu verdienen und sich die Taschen doppelt vollzumachen ist sachlich falsch.
Hallo Tim,
toller Beitrag, am besten ist, man liest einfach keine Nachrichten, die Leute sitzen den ganzen Tag zu Hause und lassen sich von den schlechten Nachrichten einfach nur berieseln.
Da kann man nur Depressiv werden! Am besten ist, man besinnt sich auf seine Familie, nutzt die vielleicht hinzugewonnenen Zeit oder kümmert sich um seine Finanzen… oder liest mehr Bücher als Facebook .
Gruß Stefan von
Familien Finanzen im Griff
@Mattoc: richtig, so sehe ich das auch
Bonjour,
@Mattoc:
Neben eigenen Recherchen, haben mich deine Beiträge für ETF überzeugt. Die Versuchung, einzelne Aktien jetzt zu kaufen ist hoch. Ich habe drei im Keller: Shell, Kraft und Tanger. Verkaufen werde ich sie nicht. Aber sie lehren mich als warnendes Beispiel Demut.
In einem deiner ETF hast du wahrscheinlich zudem, ob gewollt oder nicht, AT&T dabei. Ich weiß nicht, ob du auf thesaurierende oder ausschüttende ETF setzt.
Auch die ETF haben gelitten. Aber sie machen mir weniger Sorgen als meine Fehlgriffe.
Ich habe drei ausschüttende, da ich perspektivisch mit den Dividenden ein paar zusätzliche € für die Rente bekommen möchte. Aktuell habe ich sie auf Reinvestition gestellt. Geht bei Flatter (trotz aller berechtigten Kritik) gratis.
Würde mich interessieren, in welchen ETF du investierst.
Bleibt gesund! Das ist wesentlich wichtiger.
Kall
@Tim
Super, dass du jeden Tag ein neues Video machst.
Interessant zu sehen und zu hören.
Danke!
Zum Thema Ernährung.
Bei uns bizs zu Znacht Pellkartoffeln mit Sauerrahm und dazu Rauchwürstchen vom Metzger aus unserem Dorf. Die Rauchwürstchen sind nicht die gesündeste Ernährung das ist wohl jedem klar aber der Dorfmetzger verwendet nur Fleisch von gut gehaltenen Tieren aus der Region und das merkt man bei der Fleischqualität. Den Luxus von gutem Fleisch von gut gehaltenen Tieren leisten wir uns gerne.
Schade, habe den Einstieg verpasst. Die Kurse sind in den letzten Tagen davon gelaufen. Dow jetzt über 22.000 und Dax fast wieder bei 10.000 Punkte. Jetzt noch zu kaufen ist mir zu teuer.
Ich habe heute kräftig nachgekauft: Immobilien-ETF und Bitcoin.
Mein übergeordnetes Ziel in diesen Zeiten bleibt aber, dass ich nicht zu den Anlegern gehören möchte, die bereits illiquide geworden sind oder es noch werden. Die besten Nachkaufkurse nutzen mir nichts, wenn ich mein bisher angehäuftes Vermögen verscherbeln muss.
Bitte nicht wieder Speisepläne posten – ist so interessant wie eingeschlafene Füße.
Ich denke, die Viruserkrankungen werden in Amerika leider noch extrem explodieren. Es gibt kein öffentliches Gesundheitssystem, man ist dort sich selbst überlassen und wird nicht getestet oder adäquat behandelt, wenn man nicht zahlt. Diese Tatsachen bergen enormes Ansteckungspotential.
Das ist traurig, heißt aber auch, daß der US Aktienmarkt wahrscheinlich noch einmal stark einbrechen wird und sehr günstige Kaufgelegenheiten bieten wird.
@Felix
Bitte nicht wieder Speisepläne posten…
Danke für diesen Kommentar!
@Kall
Wir haben in den Kommentaren unter folgendem Artikel schon mal über Asset-Allokation, Verhalten bei Kursverlusten von Einzelaktien diskutiert:
https://timschaefermedia.com/boersen-crash-an-der-wall-street-10-prozent-runter-panik-ich-rate-zur-besonnenheit/
Da ich einen regelmäßigen, in der Höhe selbstbestimmten und über Asset-Klassen (Aktien, Anleihen, Edelmetalle) in gleicher Weise realisierbaren Cashflow anstrebe, kann ich das nur über thesaurierende Produkte durch Anteilsverkauf umsetzen, denn Dividenden kommen unregelmäßig, sind in der Höhe fremdbestimmt und Edelmetalle zahlen keine Dividende.
Zu den konkreten thesaurierenden ETFs bzw. ETCs ist justetf.com aus meiner Sicht die Referenzseite und bietet eine gute Auswahl. Ich kaufe nur die großen Standardprodukte (Welt/Emerging Markets/Globale Staats- und Unternehmensanleihen, Euwax Gold) und mache einmal im Jahr Rebalancing.
So mache ich(!) das. Es gibt zahlreiche andere Strategien, die auch Vor- und Nachteile haben. Jeder muss selbst wissen, was er tut oder lässt. Und man muss definitiv alle Links, Behauptungen und Angaben, die man in Internetforen liest, immer selbst prüfen, bevor man seine eigenen Anlageentscheidungen trifft. Das kann ich wirklich jedem nur empfehlen.
Viel Erfolg.
@ Felix
Das ist Geschmackssache. Sich gegenseitig helfen (Jenny hat gefragt) finde ich erbaulicher, als täglich die eigenen Ängste zu transportieren.
@ Wolke
Du schaust zuviel Fernsehen. Gute Bücher kann ich empfehlen. Hans Rosling spricht in seinem ausgezeichneten Werk „Factfullness“ in einem Kapitel über die Macht der Zahlen, und wie sie uns unreflektiert in die Irre führen können.
Zum Nachdenken: Im Jahr 2018 sind in Italien 633.000 Menschen gestorben. Überwiegend alte, kranke und schwache Menschen. In einem „normalen“ Jahr sterben dort ohne Berücksichtigung von saisonalen Schwankungen also monatlich ca. 53.000 Menschen. In der europäischen Union sind es ca. 440.000 Menschen, die monatlich sterben. Jahr für Jahr.
Dobellis News-Diät bleibt übrigens weiterhin ein Toptip.
Wolke, das befürchte ich auch. Das ist noch lange nicht durch. Lass in USA mal die Arbeitslosenquote stark steigen…
Ich verpulvere jetzt nicht alles. So Aussagen wie oben „Ich habe es verpasst“ passen genau in das Bild. Alles schon wieder zu gut und in Butter…. glaube ich nicht
-M
Ich habe heute kräftig nachgekauft: Immobilien-ETF und Bitcoin.
@Mark 85
Ich bin wirklich gespannt, wie das an den Märkten weitergeht. Ob es das schon war? Für einen Langfristanleger sicher nicht so wichtig, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das gerade die Ruhe vor dem Sturm ist.
@-M „Alles schon wieder zu gut und in Butter“
Bitte keine Speisepläne posten :D
@Tim
Habe gerade dein neustes YT-Video geschaut, so muss man sich fühlen wenn man nach 100’000 Jahren nach einem Atomschlag wieder zurückkehrt ins Museum und sich kaum vorstellen kann, dass dort mal Leben war ;)
An Mattoc: Ich denke, dass man sich bereits zu den Gewinnern zählen kann, wenn man ohne Zwangsverkäufe durch diese Krise kommt. Eines muss man sich klarmachen: Die Kurse haben nur deshalb so stark nachgegeben, weil auf der Verkäuferseite ein enormer Überdruck herrschte. Nur liest man von den vielen, vielen Anlegern wenig, die ihre Risikotragfähigkeit oder Risikotoleranz massiv überschätzt haben.
@Speisepläne
Etwas Normalität schadet nicht, 7x24h Corona- und Crashticker treiben einen in den Wahnsinn.
Hier ist der Winter zurück, das erste Mal hat es diesen Winter geschneit. Die letzten Tag Shutdown und CO2 Reduktion scheinen zu wirken, die Klimaerwärmung geht zurück haha, Donald Logik und nur ein Scherz. Aber die Luft ist gefühlt besser jetzt, es gibt also auch positive Seiten, soll nicht zynisch klingen.
An Mattoc: Keine Ahnung, ob es das schon war. Bislang bin ich zufrieden, weil sich an meiner Finanzsituation kaum etwas geändert hat. Ich beziehe weiterhin meine Einkommen und ich musste nicht mein Anlagevermögen anknabbern. Mehr darf ich in diesen unruhigen, aber spannenden Zeiten wohl nicht erwarten. :-)
@Mark 85
Neben den Anlegern gibt es auch Blogger, die ihre persönliche Risikotoleranz überschätzt haben. Auf Finanzblogroll gibt es eine Übersicht von Blogs zu Optionen. Die Blogs sind größtenteils nicht mehr aufrufbar. Da steht dann „es gibt wichtigeres“, „andere Prioritäten“, „dieser Blog wurde geschlossen“…
Das ist schon sehr verwunderlich bei der Euphorie, die dort zeitweise herrschte.
Es gab doch auch hier Kommentarschreiber, die was mit Optionen gemacht haben. Kiev, glaube ich. @Kiev Welches Risiko ist denn da bei den Optionshändlern eingetreten? Weißt du das?
An Mattoc: Mit Optionen kenne ich mich nicht aus, aber mir sind ältere Blogartikel im Gedächtnis geblieben, in denen von verrückt hohen Monatsrenditen, aber nicht von erhöhten Risiken die Rede war. Es kann gut sein, dass sich viele verzockt haben. Gibt es den Blog von ,,Easy Dividend“ noch? Egal, mir ist ein langsamer, aber dafür stetiger Vermögensausbau lieber.
War es nicht der Kapitalist der eine grössere Summe mit Optionen vernichtet hat?
@ Optionshändler
Ich kenne jetzt keine Seite, die es nicht mehr gibt. Thorsten Tiedt vom Aktienfinder mag ich ja als Beispiel. Ich habe hier vor einiger Zeit schon gewarnt, dass viele Optionshandel mit hohen Gewinnen betreiben. Einige haben 1000€ bis 2000€ im Monat damit verdient. Mit Tims Depot wäre das kein Problem, bei kleinen wird aber ein entsprechend hohes Risiko gefahren. Je nach Volatilität kannst Du mit verhältnismäßig wenig Kapital größere Aktien in 100er Paketen handeln. Oft sind die Kontrakte nicht mit Cash abgesichert. Die meisten haben vermutlich Short Puts verkauft und damit in steigenden und leicht fallenden Märkten profitiert.
Man kann die Kontrakte auch nicht so leicht wieder loswerden. Die größeren Kursrutsche passieren oft schon außerbetrieblich. Ob jetzt der berüchtigte Margincall die Depots geplättet hat kann ich nicht sagen. Aber die Verluste sind auf jeden Fall höher. Vor allem bei reinen Optionskonten. Es haben hier bestimmt einige ca. 30% Buchverluste zu verzeichnen gehabt. Bei Optionen ist es mehr. Du hast die Stimmung hier selbst mitbekommen und kannst Dir ein Bild machen wie es mit Optionen aussehen kann. Ich habe selbst SCs offen. Und ich nutze Margin. Aber ich nehme die Aktien auch. So manche hätte ich natürlich gerne billiger bekommen. Aber so geht es nicht. Irgendwann muss man eine Kaufentscheidung treffen. Optionen sind hier ähnlich, nur verstärkt. Nach dem Crash kann ich mich vermutlich offiziell als Hartgesotten bezeichnen. Meine Zeit kommt wieder. Wenn es aufwärts geht, geht es bei mir entsprechend schneller aufwärts. Ein kleiner Rücksetzer würde mich ein wenig unterstützen. Dann kaufe ich noch einmal größer ein.
@Bruno
Hahaha der war gut! Aber der Kohlrabi im eigenen Saft und Butter gedämpft war auch lecker gerade :-)
@co2 etc
Ich finde die Sterne leuchten heller als vor Monaten!….. ist das auch jemanden anderes aufgefallen ?
-M
@Freelancer
Zum Nachdenken…
Alter Hut!
Derartige Zahlen hatte ich schon vor einiger Zeit gepostet, als ich die Coronatoten mit den Krebstoten in Italien verglichen hatte.
@ Mattoc
Schaue Dir vielleicht auch einmal TSLA an, als sie bei knapp 800-1000$ standen. Hier haben sicher Leerverkäufer und Optionsverkäufer mit SCs ihren Teil dazu beigetragen. Irgendwann haben sie kalte Füße oder Margin Meldungen bekommen und mussten sich dann eindecken mit Aktien, die sie nicht hatten und haben damit einen weiteren Anstieg der Aktie befeuert. Ich hatte in dem Fall auf Panik und hohe Gewinnmitnahmenu spekuliert und entsprechend Puts gekauft. Ein Put sind 100 Aktien. Ich wollte mindestens 10 STK haben. 1$ unter Strike bedeutet bei 10 Puts 1000$ pro Dollar Verlust. Allerdings sind die Puts erst ab einer gewissen Distanz zum aktuellen Kurs erschwinglich. Näher am Strike wäre mir zu riskant gewesen, da es viel teuerer gewesen wäre. Ich hatte auch nur eine Laufzeit von 10 Tagen. So hätte ich die hohen Stückzahlen kaufen können.
Es gab leider nicht den richtig großen Anstieg und entsprechend blieb die Panik aus. Ich habe nur ein paar hundert Dollar verdient. Ich hatte mir mehr versprochen. Aber die Entwicklung kann ich auch nicht sehen. Ich habe nur ein Muster entdeckt, dass passieren könnte. So kam es aber nicht. Solche Chancen gibt es selten. Bei so etwas kaufe ich lieber als zu verkaufen. Da ist der Verlust begrenzt und der theoretische Gewinn sehr hoch. Aber Zach unwahrscheinlich.
Ich kann mich den Ausführungen von Wolke und -M nur anschließen, im Grunde bin ich ein unverbesserlicher Optimist (das hat sich auch in meiner Einstellung Anfangs zu Corona geäußert, zudem die Börsensituation unterschätzt und dann zu früh rein in den Markt) aber da wird noch was auf uns zukommen . . . . . . . börsenmäßig.
Seit ca 3 Wochen habe ich die Füße still gehalten auch wenn’s mich unglaublich gejuckt hat, aber im nächsten Monat werde ich turnusmäßig wieder kaufen und wenn’s im DOW Richtung 18.000 läuft werde ich meine Watchlist nach und nach abarbeiten.
@ Mark 85
@Mattoc,
Der Arbeitskollege meines Bekannten soll mehrere hunderttausend Euro in Call-Optionen auf einen der grossen Indizes „investiert“ haben, Laufzeit bis September, strike price nahe den Hochs Anfang des Jahres.
Er ist jetzt wohl 200.000 EUR im Minus. Das Geld ist er los. Denn 29.000 werden wir bis September im Dow Jones nicht wieder sehen.
Ich weiss nicht was den geritten hat.
Habe gerade das Video von Tim „Aktien: Die stärksten Konzerne der Welt (Teil 1)“ bei Youtube geladen und parallel mit Google Earth einen Teil des Spaziergangs per streetview mitgemacht. Der Kontrast zum normalen (bunten) Straßenbild ist schon enorm!
@Mattoc,
das wird schon richtig sein. Den easydividend gibt es wohl so nicht mehr. Die Domain geht zu der Banx.
Ich habe, auch dort, immer mal wieder davor gewarnt, mit kleinen Konten teure naked short Puts zu riskieren. Wenn man also einen Put auf einen Wert von 200 USD verkauft, dann fällt der wie jetzt vielleicht auf 120 USD, dann muss man entweder 20.000 Cash haben um die Aktien zu übernehmen, oder den Put viel teurer zurück kaufen. Wenn man da ein paar solcher Puts auf hohe Strikes verkauft hat, und kommt blitzschnell in so eine Situation wie jetzt, dann muss man sein Depot (teil-)liquidieren um die Puts teurer glattstellen zu können. Das wird einigen passiert sein. Wenn man die Aktien normal gekauft hätte, dann ist der Verlust „nur“ ein Buchverlust und kann ausgesessen werden. Mein Credo ist und war immer, dass man nur Puts verkaufen darf, wenn man gewillt und fähig ist, diese auch zu übernehmen. Dann zahle ich halt mehr als den Marktpreis, aber das hätte ich auch, wenn ich sie vorher einfach zu teuer gekauft hätte.
Man sollte sich das worst case Risiko bei Optionen immer vor Augen halten. Wenn man das abdecken kann, ist alles ok.
MS
@Kiev, Livermore, Matthias Schneider
Ich kenne mich mit Optionen gar nicht aus, ich hatte mich nur immer gewundert, dass viele Blogs – und ich glaube auch kurzzeitig hier mal einige Kommentatoren – ein „risikofreies“ Arbeiten mit Optionen suggeriert haben, nach dem Motto: „Entweder bekomme ich eine Prämie oder ich bekomme die Aktie, die ich ohnehin haben wollte, eingebucht.“ Das scheint ja dann doch nicht so risikofrei funktioniert zu haben, oder haben die was anderes gemacht?
Beim Thema Optionen, und wenn ich solche Geschichten wie von deinem Arbeitskollegen lese, Livermore, da kann ich wirklich nur ganz extrem mit dem Kopf schütteln. Damit kann man Familien ruinieren.
@Mattoc,
ja, wenn man einen reinen Optionshandel als Einkommen anstrebt, dann macht man was anderes als so Beifang als Stillhalter.
Man sieht hohe Prämien bei teuren Werten, bei denen man wie bei Apple oder Amazon davon ausgeht, dass die nicht schnell und viel fallen können.
Aber manchmal kommt sowas eben doch, dann ist man auch sehr schnell in Not, weil man eben solche Summen nicht stemmen kann.
MS
@ Mattoc
Du kannst Optionen zum Kaufen verwenden. Der Spruch passt schon. Die Aktie muss allerdings von Kurs auch ins Depot passen. Nehmen wir an Du kaufst immer für 3000-5000$. Dann sollte die Aktie auch zwischen 30-50$ stehen. Du kannst natürlich auch mehrere nehmen wenn es billiger ist. In dem Fall wäre ja der Kauf mit Cash gedeckt.
Ich gebe Dir Vodafone als Beispiel. Die hat Dich ja interessiert:
Du möchtest sie wirklich haben. Dann könntest Du aktuell einen SP bis Mai 15 für etwas über 100$ verkaufen. Die Aktie kostet 14$, du zahlst somit im Falle einer Einbuchung 13$. Allerdings bekommst Du sie auch nicht wenn sie deutlich steigen sollte. Wenn sie seitwärts läuft kannst Du nach der Zeit erneut einen SP verkaufen. Wenn Du es so betreibst ist es kein Problem. Du kannst natürlich auch so vorgehen: Der Kontrakt kostet aktuell 338$ Margin. Statt 100 zu kaufen für 1400$ verkaufst Du 4-5 SPs. So bekommst Du 400-500$. Aber wenn der Markt jetzt noch einmal 20% korrigiert… Die Marginalforderung ändert sich mit dem Kurs. Wenn man viel Geld mit Optionen bei einem kleinen Konto verdient, hat man entsprechend viel unsecured. Das geht bis zu einem kleinen Rücksetzer gut.
Falls Du Dich fragst warum ich den Mai als Datum genommen habe. Danach wandert Geld von der linken Tasche in die Rechte…
Ich habe aktuell einen RDSB SP offen: 21.01.2021
42.5$ Strike. Der steht aktuell bei mir 849$ um Minus. Das müsste ich jetzt zahlen wenn ich den Kontrakt weiterverkaufen würde. Es hätte mir Mal jemand verraten können, dass die noch so weit fallen. Aber gut, wenn ich sie gekauft hätte würde es aufs selbe hinauslaufen.. Ich konnte so immerhin den Strike um die Prämie reduzieren. Das heißt aber nicht lange nicht, dass man so immer gewinnt.
Vielleicht werde ich sogar noch weitere RDS kaufen. Wenn die Aktie ihr Tief überwunden haben sollte habe ich somit zu früh gekauft und zu spät. Bei so einem Einbruch erwischt kaum jemand den Bestpreis. In 10 Jahren spielt das vermutlich auch nicht so die Rolle. Hauptsache man bleibt dabei.
Falls Du gerade grübelst, dass man ja bereits mit 14000$ bis Mai so gedeckt 1000$. verdienen kannst und somit über den Daumen schon mit30k die 1000$ im Monat verdienen könntest. Das ist aktuell richtz, aber die Vola ist in der Regel niedriger als aktuell. Das spielt bei Verkaufen von Optionen beim ATH auch gegen einen wenn die Vola stark anzieht und man einen Kontrakt zurück kaufen möchte.
Bei mir fällt übrigens ständig das Internet aus. Entweder einfach überlastet, oder man sanktioniert mich, weil meine Datenspur verrät, dass ich zu viel KenFM geschaut habe. ;-)
MS
Mark 85:
Welche Immo-Etf hast du denn gekauft?
LG
Djerun
An Djerun82: Den Ishares Developed Markets Property Yield mit der WKN A0LEW8.