Während der Rezession 2008 habe ich emsig Aktien eingesammelt. Es waren Unternehmen, von denen ich wusste, dass sie gut abschneiden werden und gestärkt aus der Rezession hervorgehen würden. Ich kaufte Bank of America, Citigroup, Wells Fargo und andere. Vor allem wählte ich abgestürzte Finanzaktien.
Das zahlte sich aus. Heute zahlen mir die Banken flotte Dividenden, sie machen vom Aktienrückkaufprorgramm Gebrauch und steigen noch immer im Kurs.
Ein einfacher Weg, um um ein erfolgreicher Anleger zu werden: Du kaufst, was Warren Buffett kauft. Stürzen seine Lieblingsunternehmen ab, sagen wir um zehn oder 15 Prozent, kaufe ich sie. Wenn sie weitere 15 Prozent fallen, kaufe ich mehr. Deshalb habe ich zuletzt den Lebensmittelfabrikant Kraft-Heinz gekauft.
Ich habe die Sparsamkeit von meinen Eltern gelernt. Mein Vater hatte Dekaden lang einen gut bezahlten Vertreterjob. Meine Eltern hatten nie Konsumschulden. Wir lebten stets unterhalb unserer Verhältnisse. Wir reisten mit einem Sparbudget. Es ging oft auf Campingplätze oder in einfache Pensionen. Auch Bed & Breakfast waren darunter.
Wenn mein Vater im Ausland ist, fragt er noch immer, wo die Einheimischen essen gehen. Er meidet Restaurants, wo sich die Touristen tummeln.
Meine Mutter stopfte Löcher in den Socken. Wir gingen bei Aldi und C&A einkaufen. Möbel wurden ewig lang benutzt.
Du kannst dir vorstellen, welchen Eindruck das auf mich hinterlassen hat. Das ist tief in meiner DNA verankert. Verschwendung lehne ich ab. Es ist eine Art Lektion fürs Leben, es lehrte mich so viel.
Wer hat von den Eltern gelernt? Oder machst du das Gegenteil von ihnen? Nach dem Motto: „Meine Eltern geben jeden Cent für Plunder aus, den sie nicht brauchen. Weil ich nicht so leben will wie sie, bin ich sparsam und minimalistisch. Ich tue das Gegenteil von ihnen.“
Mein Eindruck ist, dass vor allem Menschen mit einer ähnlichen Biografie wie Du zum überschwänglichen Konsum neigen. Warum auch immer. Um dazuzugehören oder zu kompensieren, was sie in der Kindheit nicht hatten.
Viele Leute aus gutem Hause mit viel Geld sind von Grund auf geizig.
Wie so oft im Leben ist die goldene Mitte eine gute Lösung in meinen Augen.
Man muß bei Kindern mit der Sparsamkeit vorsichtig sein. Es gibt nichts Schlimmeres für ein Kind, als in der Schule von den Mitschülern als „arm“ angesehen zu werden. Abgetragene Kleider, immer gebrauchte unansehnliche Gegenstände, der Geruch von Armut, das ist furchtbar für ein Kind. Wenn wirkliche Armut herrscht, ok, dann muß man das akzeptieren, leider auch die Kinder. Aus falscher Sparsamkeit, Geiz oder „Minimalismus“ aber sein Kind dem Gespött der Klasse aussetzen, ist unmenschlich und rächt sich.
Wenn schon, dann lieber bei sich selbst sparen, als bei den Kindern.
Das heißt allerdings nicht, daß Kinder zu sinnlosem Konsum ermuntert werden sollen.
@Wolke
Davon ab, dass das zuemlich übertrieben ist – wer lässt die Kids in dreckigen und abgenudelten Klamotten raus? – erziehe ich meine Kinder lieber zur Bescheidenheit und auch Demut als zu einem markengeilen, unselbstständigen verwöhnten Mobber. Das ist aus meiner Sicht nämlich der wahre worst-case. „Schlimm“ für ein Kind sind nämlich weder ältere Klamotten noch gebrauchte aber funktionstüchtige Dinge. „Schlimm“ sind für sie die Kinder, die wegen sowas ausgrenzen, mobben oder gar übergriffig werden.
@Slowroller
Genau das meine ich.
@Wolke
Dann habe ich dich falsch verstanden. Ich fände es fatal das Spiel mitzuspielen um dem Ärger aus dem Weg zu gehen. Das wäre ein wenig so wie das Kind zum Rauchen zu animieren weil die Nichtraucher von den „coolen“ Kids gemobbt werden. Hier hilft imo nur Selbstbewußtsein und vor allem Selbstständigkeit.
Lieber Slowroller das sehe ich genauso, leider spricht die Praxis eine andere Sprache . . . . . ich kenne viele junge Eltern die genau das machen und dieses Spiel mitspielen um vermeintliche negative Rückwirkungen auf Ihr Kind zu vermeiden.
@value: Das ist die gute, alte deutsche Mentalität. Immer schön mit der Masse mitlaufen. Nur nicht auffallen. Immer schön das sagen, was alle hören wollen. Immer schön nach unten wegducken. Was für ein Wettbewerb der Loser…
@-M
Ich werde aus der/die wolke? Auch nicht schlau. Ich glaube er oder sie ist hochintelligent aber vom persönlichen weltbild her total miesepetrig eingestellt.
Zunächst einmal vielen Dank für das Kompliment, das freut mich sehr.
Ich bin zwar kein geborener Optimist, aber bei meiner Familie und meinen Freunden als humorvoller Lebenskünstler bekannt. Zumindest sagen sie es so.
Ich genieße das Leben und den finanziellen Spielraum, den ich habe, nach einem schönen, aber ziemlich stressigen Beruf.
Ärgern tun mich unbegründete Besserwisserei, endlos sich wiederholende Predigten(über Sparen, Konsum, Minimalismus), das Ausblenden oder Verdrängen von Tatsachen in Finanzangelegenheiten und ganz allgemein Dummheit.
Da übertreibe ich dann manchmal mit dem Sarkasmus.
Am Anfang empfand ich den Blog als langweilige Echokammer, inzwischen habe ich aber durch die zahlreichen interessanten Kommentare viel gelernt.
Womit ich immer noch nicht zurechtkomme, sind die in meinen Augen immer gleichen, etwas humorlosen und manchmal unrealistischen Beiträge oder Berichte(finanzielle Freiheit im Camper usw.)des Blogbetreibers. Aber was solls, dafür darf ich hier unglaublich viele interessante und liebenswerte Kommentare lesen.
So lieber @-M, jetzt weißt Du (fast) alles über mich.
Gruß Wolke.
Es spricht nichts dagegen, sich auch mal etwas zu gönnen. Besonders wenn es einen Mehrwert schafft. Deshalb: sonnige Grüße von Fuerteventura. ;-)
Tim, du sagst du sammelst fleißig Dividenden.
Ich höre oft Dividenden sind so als würde man das Geld aus der rechten Tasche rausnehmen und es in die linke Tasche tun.
Was meint Ihr dazu?
@Mark 85,
habe heute an Dich gedacht, dass Du im Flieger sitzt. Wünsche Dir schöne Zeit auf Fuerteventura. Die Insel scheidet die Geister. Manche hassen sie, manche lieben sie. Ich gehöre zur zweiten Gruppe. Meinen letzten Strandspaziergang habe ich kurz vor Weihnachten an der Costa Calma gemacht. ;-) Immer gerne wieder.
MS
An Mr. Dink: Das nennt sich Dividendenabschlag. Am sogenannten Ex-Tag startet der Kurswert um die Ausschüttung gemindert in den Handel.
Weshalb gilt: Ohne regelmäßige Kurssteigerungen sind keine nachhaltigen Dividenden möglich, weil sonst aus der Substanz ausgeschüttet wird. Deshalb finde ich Kurssteigerungen wichtiger als möglichst hohe Ausschüttungen.
@Wolke gut ausgedrückt. Ich habe Glück , meine Kinder machen – noch ? – von sich aus keinen Konsumterror.
Heute ist die Kette vom Kinderfahrrad abgesprungen, mal wieder. Die „Reparatur“ endete diesmal mit einem von mir nicht reparierbaren Achsenschaden und dem notwendig spontanen Neukuf eines neuen Rads, das bis zum Sommer sowieso eingeplant war. Kinder wachsen schnell…. Busfahrkarte würde 800€ im Jahr kosten. Das Fahrrad amortisiert sich schon nach etwa 6 bis 9 Monaten. Das habe ich den Kindern auch schon mehrfach vorgerechnet und sie ermutigt, dass sich Fahrräder durch ersparte Busfahrkarten von selbst bezahlen und man da ruhig kaufen kann. Das haben sie verstanden.
An Mr. Dink: Im Grunde kannste auch deine eigenen Ausschüttungen vornehmen, indem du auf thesaurierende Produkte setzt und bei Bedarf Teilverkäufe durchführst.
Der Vorteil: Es kommt genau so viel bei dir an, wie du wirklich brauchst – und wann du es brauchst. Dann kann es nicht zu einer Wiederanlage überschüssiger Gelder kommen, die nach der Ausschöpfung des Sparerpauschbetrags mit Steuerabzügen vor der Wiederanlage verbunden sind, auch wenn seit der neuesten Investmentsteuerreform dieser Barwertvorteil wegen der Vorabpauschale nicht mehr ganz so groß ausfällt.
An Matthias Schneider: Danke, meine Rangliste sieht wie folgt aus:
1. Teneriffa (von allen am vielseitigsten)
2. Gran Canaria
3. Fuerteventura
4. Lanzarote
5. La Palma
6. El Hierro
7. La Gaciosa
8. Lobos
@Mr. Dink
Bzgl. Dividenden wurde hier in diesem Blog (und auch in anderen) mehrfach alles gesagt. Zusammengefasst gibt es zwei Sichtweisen:
1. Rationale Sicht
Rational betrachtet ist es so, dass eine ausgeschüttete Dividende dein Gesamtvermögen (bestehend aus Aktiendepot und Verrechnungskonto) ungeachtet von steuerlichen Aspekten nicht verändert. Sprich: Die ausgezahlte Dividende mindert am Ex-Dividende-Tag den Wert des Aktiendepots um die Höhe der ausgezahlten Dividende und erhöht um den gleichen Betrag den Wert des Verrechnungskontos. Das ist mit „Linke-Tasche-rechte-Tasche“ gemeint.
2. Emotional-esoterische Sicht
Hier gibt es Kommentatoren, die meinen, dass das, was unter 1. objektiv am Ex-Dividende-Tag stattfindet, in der Praxis „sich nicht so sehr auswirkt“, da „der Markt“, „die Währungsschwankungen“ etc. ohnehin täglich die Kurse hin und her schaukeln. Das ist zwar richtig, aber „der Markt“ und „die Währungsschwankungen“ wirken am Ex-Dividende-Tag auf den um die Dividende reduzierten Kurs. Es wird also wider besseren Wissens geleugnet, dass die Dividende am Ex-Dividende-Tag vom Kurs abgezogen wird. Das ist Esoterik.
Vince Ebert erklärt Esoterik (das kurze Video gefällt wir immer wieder gut :-) )
https://www.youtube.com/watch?v=-yTjO2HpmIE
Dann gibt es noch andere Aspekte bei „Dividenden“, über die aus meiner Sicht zurecht unterschiedliche Meinungen bestehen:
– Sind Unternehmen, die Dividenden zahlen, die besseren Unternehmen? Also erzielen diese Unternehmen eine bessere Gesamtperformance? Dazu gibt es nach meinem Kenntnisstand unterschiedliche Studien/Meinungen/Erkenntnisse. Ich würde hier nicht pauschal urteilen.
– Dividenden, insbesondere steigende Dividenden, motivieren bei der Geldanlage „am Ball“ zu bleiben. Das kann durchaus sein.
Die Kommentierungen von Mark85 zum Thema „Dividenden“ sind aus meiner Sicht sehr zutreffend. :-)
An Mattoc: Genau. Und es gibt keinen Vorteil, wenn die Entnahme durch eine Dividendenausschüttung statt eines Teilverkaufs stattfindet, auch wenn dies hier gern ab und zu behautet wird. Im ersten Fall hat man anschließend einen geringeren Kurs, im zweiten Fall weniger Anteile – aber die entnommenen Beträge sind gleich hoch.
Einfaches Rechenbeispiel:
Aktuelle Anteile: 10
Aktueller Kurs: 100 Euro
Aktueller Kurswert: 1.000 Euro
Nach einer 2-prozentigen Dividendenauschüttung: 10 Teile x 98 Euro Kurs = 980 Euro Kurswert
Nach einem 2-prozentigen Teilverkauf: 9,8 Teile x 100 Euro Kurs = 980 Euro Kurswert
@Mark 85
Vollkommen richtig. Gut, dass wir das nun nochmal zusammengetragen haben. :-)
Ein kleiner Fehler ist mir aber unterlaufen. Wenn man keine Bruchstücke durch Sparpläne erworben hat, lassen sich nur ganze Anteile verkaufen, aber das Prinzip bleibt bestehen. :-)
@Mark 85
Ich habe noch einen Chart für dich (Zeitraum auf Max stellen):
https://www.finanzen.net/index/omx-iceland
:-)
Vertiefende Informationen zum Thema Depotentnahmen: https://www.gerd-kommer-invest.de/depotentnahmen-mythen-und-missverstandnisse/
An Mattoc: Brutaler Absturz, aber niemand von uns verfügt(e) wohl über isländische Aktien. Selbst in den Weltindizes ist Island nicht vertreten.
Iran hat reagiert…. hoffentlich kehrt Besonnenheit ein….
@Mattoc
Ich erinnere mich an diesen Absturz in Island. Wenn ich mich richtig erinnere gsbs damals zwei grosse Banken in Island die konkurs gegangen sind. Glücklicherweise hat Island eine eigene Währung, diese haben sie abgewertet und waren dadurch in der Lage schnell Verbesserungen zu erzielen im Export und Tourismus.
Habe mal gelesen es habe aber auch einige Firmen und Private gegeben, die Kredite in Fremdwährungen am laufen gehabt hätten was bei vielen zum Problem geworden sei.
Was mich mal interessieren würde, wie ihr im hohen Alter mit euren Aktien umgeht?
Ich lese immer nur, vor allem sehr stark bei Tim hier, sei sparsam und investiere so viel wie möglich in Aktien. Alles schön und gut.
Wir leben aber nicht für immer.
Vererbt ihr Eure Aktien oder verkauft ihr irgendwann alles, um dann alles wieder auszugeben? Das wäre mal ein interessanter Beitrag.
Das letzte Hemd hat ja keine Taschen.
Die „Thesaurierer“ werden am Ende des Tages ziemlich dumm dreinschauen, wenn ihr Depot, ihre sogenannten Wachstumsaktien, auf einmal nicht die Entwicklung machen, die angedacht war.
Zumal die oft sehr späte „Auszahlphase“ ja auch in eine Wirtschaftskrise fallen kann.
In all diesen Jahren habe ich regelmäßige Dividenden bekommen, die mir ein Leben ermöglichen, wie ich es wünsche – so sieht die Praxis aus.
Dividenden sind regelmäßige Zahlungen, die dem einen ein Zubrot, dem anderen gar ein komplett souveränes Leben ermöglichen.
Das wissen die, die es erfahren und kennen, die Theoretiker werden stets schwätzen, und schwätzen … und schwätzen.
@Wolke
Ja der Einblick, jetzt fast alles (hoffentlich war das nicht fast alles :-) ) über dich zu wissen, hilft mir weiter.
Ich Habe dann auf jedenfall einiges nicht richtig eingeordnet.
Grüße -M
@Felix
Gute Frage. Bei mir im Moment sieht’s so aus. Ich möchte einen grossen Teil vererben und den anderen Teil den Arbeitern geben. z.b. der Rentenkasse vererben.
Da gibt’s aber noch zu viele variablen, da ich darum noch nicht ins Detail gegangen bin.
Vielleicht bin ich ja dann auch Pleite, oder die Rentenkassen sind voll mit Geld. Oder alles Milliardäre von den Erben ?
Felix: Ich kann nur sagen, wie ich es im Alter halte. Mein Leben bestreite ich
von meinem Einkommen. Mein Aktiendepot ( wovon ich die Hälfte neulich
verkauft habe), pflege ich weiterhin. Wenn nichts außergewöhnliches geschieht,
dann werde ich mein Depot vererben. Man kann sich fragen,weshalb ich denn
dann so viel gespart habe, obwohl ich dies jetzt voraussichtlich nicht aufbrauche.
Dazu kann ich nur sagen, daß es ein gutes Gefühl ist, Resourcen zu haben, denn
man weiß auch im Alter nicht, was noch kommt bzw. wie man sich ein paar
Jahre später entscheidet. Wäre auch mal interessant, Warren B. zu fragen, wie
er so darüber denkt. ( Er ist fast 20 Jahre älter als ich). Letzlich vielleicht eine
philosophische Frage, ob ich nur glücklich bin, wenn ich viel Geld auf den Kopf
hauen kann oder nicht. Oder einfach Decart: ICH HANDLE AKTIEN,ALSO BIN ICH. Gruß.
@Felix, eins nach dem anderen würde ich sagen. Zuerst steht das Ziel FF oder TeilFF. Was dann mit dem Vermögen eines Tages passiert ist doch erstmal nicht wichtig. Niemand weiß ob er überhaupt lange über die Regelaltersgrenze der gesetzlichen Rente hinaus lebt. Von dem her ist es doch Erstrebenswert sich schon möglichst frühzeitig aus dem Rattenrennen zu verabschieden. Ich würde es gerne sehen wenn ich meinen Kindern ein Vermögen hinterlassen könnte das sie frei macht. Der Unterschied in €/Monat zwischen Kapitalerhalt und Kapitalverzehr in der Entnahme phase über Dekaden ist ohnehin gering. Auf was für eine Arbeitswelt unsere Nachkommen treffen, wissen wir noch nicht. Durch Digitalisierung/Automatisierung steigende Kosten im Sozialen (Abgaben) muss es zu heute nicht zwingen leichter werden.
@Felix
Mit 70 verbringe ich keine Zeit mehr an den Kapitalmärkten(außer hobbymäßig). Das ist in meinen Augen Lebenszeitverschwendung. Jetzt gehts ans genußvolle, nicht übertriebene Ausgeben, an das ich mich als eher sparsamer Mensch erst gewöhnen muß. Absicherung gegen einen Worst Case ist mir wichtig, aber bei einer Lebenserwartung von ca. 15 Jahre sicher nicht mit Aktien. Geld, Vermögen, die Rente werden unwichtig(sofern genügend vorhanden), jetzt zählt die Gesundheit und die Fähigkeit jeden Tag zu genießen. Das kostet oft nichts, manchmal aber doch. Beim Reisen, Hotel, Restaurant, aber auch beim Kauf alltäglicher Gegenstände im Alltag nicht mehr sparen zu müssen und zu wollen, das ist ein gutes Gefühl. Das will ich mir die nächsten 15 Jahre gönnen.
Nicht zu vergessen, die Ausgaben für Gesundheit im Alter. Es gibt sie leider, die Zweiklassenmedizin,
Vererben tu ich, was übrig bleibt.
Zweiklassenmedizin:
Kann ich nicht bestätigen, dass es die gibt. Hier in Bayern (Oberpfalz) ist die medizinische Versorgung – inklusive Intensiv- und Palliativmedizin – auf höchstem Niveau, auch für Kassenpatienten.
In anderen Gegenden mag das anders sein. Das kann ich nicht beurteilen.
@zwei Klassenmedizin.
Ich bin privatversichert. Im ambulanten sehe ich auch keinen Unterschied. Habe aber im Krankenhaus nach einem Unfall und 2 wöchigem Aufenthalt den Unterschied zwischen Holzklasse und Privatbereich kennen gelernt. Der war wie Himmel und Hölle. Das dürfte nicht in allen Krankenhäuser der Fall sein aber in meinem Fall war das so.
@ Dividenden
„Weshalb gilt: Ohne regelmäßige Kurssteigerungen sind keine nachhaltigen Dividenden möglich, weil sonst aus der Substanz ausgeschüttet wird“
Im Wort „Kurssteigerungen“ ersetze ich „Kurs“ durch „Gewinn“, dann stimmt es.
Deshalb gilt für mich:
1. Kaufe Aktien erstklassiger Unternehmen, die Ihre Gewinne und Dividenden langfristig stets steigern, wenn deren Kurse deutlich zu tief gefallen sind und die Dividendenrenditen hierdurch (vorübergehend) überdurchschnittlich hoch sind. Hier kann „überdurchschnittlich hoch“ auch mal nur 2% Anfangsrendite bedeuten.
2. Meide Aktien von Unternehmen, die ihre Gewinne langfristig nicht steigern können oder die sehr unkonstante Gewinne erzielen. Hohe Dividendenrenditen bedeuten hier Gefahr, nicht Chance.
Mein Depot erzielt bereits über 15k EUR p.A. nach Steuern an Dividenden. Die Unsicherheiten am Jahresanfang haben mein Depot (und mich) auch nicht „aus der Ruhe“ gebracht. Im Gegenteil: Es gab ein neues ATH sowie ein kleines Plus von 0,8% seit Jahresanfang. Hierzu genügen Einzelaktien, ganz ohne Edelmetalle, ETF, „Absicherungen“ oder sonstigen „Schnickschnack“.
Für mich macht es daher sehr viel Sinn, an Aktien erstklassiger Unternehmen dauerhaft festzuhalten und keine einzige Aktie aus der Hand zu geben, so lange die geschäftlichen Grundlagen stimmen. Mit den Jahren kommen hier nie für möglich gehaltene Renditen zustande. Das Bild „vom rollenden Schneeball“, der immer größer wird, ist sehr treffend gewählt.
Wünsche allen ein erfolgreiches neues Jahr und werde mich zukünftig nur noch selten mit Beiträgen melden.
LG
Hallo, hier gibt es doch auch einige andere Kommentatoren, die Luckin Coffee halten (Kiev, Albr?).
Reagiert Ihr auf die neuesten Nachrichten? Ich persönlich bin vom Geschäftsmodell, dem Management und auch der Eigentümerstruktur überzeugt und würde daher nur ungerne meine Anteile verwässert sehen. Auf die Schnelle habe ich mir beim derzeitigen Cap von 8,2 Mrd. USD ausgerechnet, dass weiteres Stammkapital von bis zu 7,15% hinzukommen kann: Ausgabe neuer ADSs (7,2 Mio. + Option weitere 1,8 Mio) sowie convertible senior notes (Konditionen noch unbekannt) in angekündigter Höhe von USD 400 Mio., bezüglich derer ein Wandlungsrecht in Eigenkapital als Option bis 2025 ausgeübt werden kann. Das wären dann zusammen rd. 0,715 Mrd. USD auf -derzeitigem- Cap von 8,8 Mrd.
Der Kurs ist heute Nacht natürlich entsprechend runtergekommen. Ich denke, ich werde mindestens in Höhe dieser Verwässerung nachkaufen. Wie seht Ihr das?
Der Cap beträgt 8,2 Mrd. USD. (nicht 8,8). Sry.
Gestern habe ich Waste Management verkauft und gegen eine asiatische Dividendenaktie getauscht (>4% Dividenderendite). Gold läuft. Es „fehlt“ jetzt nur noch ein Ereignis oder eine Kombination, die die hohen Bewertungen in USA angesichts der Risiken in Frage stellen. Steigt Öl dauerhaft ? Steigen die Militärausgaben der USA höher als im Haushalt vorgesehen ? Häusermarkt und Arbeitslosenzahlen beobachten, so lange das trägt können die Aktienkurse oben bleiben.
:( „Ein einfacher Weg, um um ein erfolgreicher Anleger zu werden: Du kaufst, was Warren Buffett kauft.“ :(
Das muss man umdrehen! Du kaufst, was Buffett verkauft = Munich Re, Sanofi, Johnson & Johnson, Procter & Gamble. Das waren die besten Aktien von Buffett. Und er hat sie verkauft. Ein kluger Dividenden-Investor wird diese 4 Aktien niemals verkaufen.
Die einzige Buffett’s Aktie, die man auch haben sollte und für immer halten = Wells Fargo.
Zitat Mark 85
Ohne regelmäßige Kurssteigerungen sind keine nachhaltigen Dividenden möglich, weil sonst aus der Substanz ausgeschüttet wird.
Da sonst anscheinend keiner darauf hinweist: Diese Behauptung ist kompletter Unsinn und das gleich mehrfach. Gewinne sind für nachhaltige Dividende von Bedeutung.
Zitat Mattoc
Das ist zwar richtig, aber „der Markt“ und „die Währungsschwankungen“ wirken am Ex-Dividende-Tag auf den um die Dividende reduzierten Kurs. Es wird also wider besseren Wissens geleugnet, dass die Dividende am Ex-Dividende-Tag vom Kurs abgezogen wird. Das ist Esoterik.
Zu deiner Verteidigung muss man natürlich sagen, dass die wenigsten Börsen Laien Wissen, dass die Dividende eben nicht automatisch vom Börsenkurs abgezogen wird. Im Markt vorhandene Orders werden in der Regel gelöscht / gecancelt. Warum in der Regel? Weil nicht jede Bank, jeder Broker das für seine Kunden macht. Daraus folgert:
Es gibt Orders zum alten Kurs (die sind in der Regel zügig vergriffen)
Market Maker stellen neue Kurse (bereinigt)
Institutionelle & Private Investoren stellen ebenfalls neue Orders ein (falls nicht von 1. betroffen)
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse um den Betrag der Dividende niedriger notieren ist relativ hoch, hängt letzt Endes jedoch von Angebot und Nachfrage von Punkt 3 ab.
Beste Grüße
Eki.
Es spricht nichts dagegen, sich auch mal etwas zu gönnen. Besonders wenn es einen Mehrwert schafft.
Definitiv d’accord! Ich versage mir nichts, was meine Lebensqualität erhöht, beispielsweise altersgerechte Umbauten im Haus, gesundes und gutes Essen, eine gute Matratze für den schmerzenden Rücken, Kunst, Kultur, … wenn ich mal klappriger und schwächer werde, ein Elektroradl ;-) Darauf zu verzichten, wäre sparen am falschen Ende.
Anderer „Firlefanz“ – dickes Auto, immer das neueste und teuerste Iphone, Nobelklamotten, Rolex, 100 Paar Schuhe, Fernreisen, … begeistern mich weniger, erhöhen meine Lebensqualität nicht und machen mich nicht glücklicher. Aber da ist auch jeder Jeck anders ;-)
@Smyslov
Hast du die Hälfte deines Depots verkauft aufgrund der allgemeinen Bewertung des Marktes?
Deine Beweggründe würden mich interessieren. Natürlich nur, wenn die Gründe aus investmentsicht getätigt wurden und nicht aus privater.
@Claus
Deine Beiträge erden das alles hier immer wieder und bringen Sachverhalte auf einen Punkt. Die Mittel sind stets sehr einfach gehalten, dass versuche ich auch so gut es geht um zu setzen.
Falls du Zeit/lust hast darauf zu antworten. Ich suche immer noch für mich ein einfaches und nicht zeitraubendes Mittel meinen internen zinsfuß also meine Rendite zu errechnen. Einmal für mein Depot inkl. Cashkonto als gesamtes die p.a. Rendite und auch evtl für meine einzelinvestments die Rendite p.a. inkl. Dividenden.
Portfoliolerf. Als pro Gramm sagt mir nicht so zu, auch wirkt es sehr aufwändig auf mich. Hast du eine Lösung? Am nie drei wäre mir was einfaches aus Excel.
-M
Am nie drei …
Nur mal so, aus reiner Neugier gefragt: Welche Sprache ist das?
@ Tobs
Meine Luckin Position ist mit 200 Stk. bereits voll ausgeschöpft. Die Aktie drohte über 40$ meine Gazprom Aktie als stärkste Position abzulösen. Ich habe die Unsicherheit kürzlich genutzt und SCs auf manche gestiegenen Aktien geschrieben. Heute habe ich meinen BASF SC erfolgreich geschlossen. Vielleicht fällt BASF auch weiter. Wer kann das sagen. Bei Luckin habe ich nichts gemacht. Bei einem SC hätte ich Sorge, dass sie stark steigt und ich sie danach verpasse wieder zu kaufen und dann davon rennt. Die Aktie fällt manchmal 7% an einem Tag. An anderen Tagen steigt sie dann 6%. Das kann ich überhaupt nicht einschätzen.
Für mich ist sie als Späteinsteiger eine Alternative für Starbucks. Vielleicht ist es sogar die Alternative. Man kann es erst im Nachhinein sagen. Ich bin bisher sehr zufrieden mit der Entwicklung und werde getreu dem Blog nichts unternehmen. Ich werde allerdings bei starken Anstieg in Bezug auf mein Depot den Gewinn auch irgendwann begrenzen. Eine Dividende gibt es hier leider nicht. Sonst würde dies automatisch bei Investitionen in andere Unternehmen geschehen.
Ich habe heute Tianneng Power International Ltd gekauft und baue Cash auf. Ich habe auch die Entwicklung von Varta verpasst…
@-M interner Zinsfuß
Strenge dein Hirn doch selbst mal an! Ich habe mir auch alles selbst in Excel gebastelt.
M : Es gab keine privaten Gründe für meine Entscheidung. Auch keine rationalen. Nach all den Crashs der letzten 40 Jahre habe ich mir gesagt, daß wenn die Aktien einmal hoch stehen, daß ich dann aussteige. Nach der letzten 10-jährigen Aufwärtsbewegung stehen sie hoch. Nun, da der Rentenmarkt heute leider tot ist, habe ich halt nur die Hälfte verkauft. Hätten wir noch 7 oder 9 % Zinsen für Staatspapiere, so wie ich es noch erlebt habe, dann wäre ich komplett raus. Ob der Markt heute teuer oder billig ist,das weiß ich nicht. Im Vergleich zum Renten – oder Immo markt wahrscheinlich nicht so sehr teuer. Ich glaube an die Effizienz der Märkte, u. mache mir über teuer oder billig nicht so viel Gedanken, da ich die Zukunft nicht kenne. Der Markt spiegelt den momentan richtigen Preis zum jetzigen Zeitpunkt. Natürlich werde ich auf viele Dividenden verzichten, jedoch wollte ich vermeiden, daß sich mein Depot um evtl 50% vermindert. Ich fühle mich mit meiner Entscheidung wohl, u. das ist entscheidend. Gruß.
@Claus
Bitte schreibe auch weiterhin Deine Beiträge. Die sind herausragend. Ich lese neben den Hauptartikeln von Tim sonst eigentlich nur Deine Kommentare. Du bringst dort immer kondensiert Deine enorme Expertise und Weisheit auf den Punkt. Mir haben die sehr geholfen meine Anlageentscheidungen zu überdenken und meine Strategie weiter zu schärfen.
Schreibst Du noch auf anderen Blogs Kommentare ? Hast Du schon mal darüber nachgedacht hier oder woanders selbst Artikel zu veröffentlichen?
@-M, wenn du deinen Excel Test hinter dir hast und es stellt dich nicht zufrieden, gib PortfolioPerformance nochmal ein Chance.
Es lädt die Kurse, selbständig aus dem Netz wenn ein WP entsprechend konfiguriert ist (am leichtesten über das entsprechende WP Symbol und als Quelle Yahoo Finance). Ich kanns mir nicht leichter vorstellen.
Auf deinem Rechner muss eben noch JavaVM installiert sein.
Grüße
@smyslov
Nachvollziehbar. Hast Du überlegt in asiatische und/oder rusische Aktien zu gehen oder auch Emerging Markets ? Da gibt es ausschüttende ETF um Märkte und Länder abzudecken. Volatilität geht dann runter. Reifere Depots müssen ja nicht auf Teufel komm raus mit Risiko wachsen, die Erhaltung des Wertes steht im Vordergrund. Cash verliert aber an Wert…
Hätten wir noch 7 oder 9 % Zinsen für Staatspapiere, so wie ich es noch erlebt habe, dann wäre ich komplett raus.
So ist es . 8% reichen im Schnitt. Aktien bringen es , Gold auch, Immobilien weniger, dafür ist der Verkauf nach 10 Jahren steuerfrei. Nur wer hat in einem Einzelmarkt/Asset 30 Jahre Zeit ? Also in alle Märkte und Assets gehen, am besten da wo es gerade billig ist. US-Aktien sind NICHT billig, Immobilien erreichen bald faire Werte. Zinsen gibt es nicht, also geht es dann in Gold, Minen, Platin,…
Habt ihr das mit Varta mitbekommen ? Das war ein gemachter Hype…
Meine aktuelle Allokation :
Europa 47%, davon 28% in UK
REITS 15% davon 47% in USA
Asien 10%
Gold+Minenaktien 13%
Emerging Markets 11%
Welt/Themen/Cash 3%
USA (ohne REITS) 1,5%
Thorsten: Sehr plausibel , was du schreibst. Gefällt mir, jedoch den USA scheinst du überhaupt nicht mehr zu trauen. Natürlich sollte man diversifizieren, je mehr,je besser. Viele Anleger haben den Sinn von Diversifikation vielleicht gar nicht verstanden. Für Rußland und auch Rohstoffe habe ich viel Sympathie. Wenn ich sehe, wo eine K u.S. heute steht? Seit der Rentenmarkt gestorben ist und die Staatsschulden weltweit Kurs auf den Mond genommen haben müssen wir mit dem Rest um so mehr diversifizieren. So jedenfalls meine Meinung.Gruß.
@Smyslov
Absolut nachvollziehbar. Danke für deine Gedanken.
@Sammy
Natürlich bastel ich mir auch selbst was, ich möchte keine Datei von jemanden bekommen oder so. Bei den Ideen die ich habe hakt es immer an bestimmten Stellen. Vlt denke ich zu kompliziert und kleinere Fehler sind vernachlässigbar.
ZB
Ich hab Daimler die schüttet divi aus. Die Rendite berechnet sich aus der kursveränderumg und der divi.
Mein Problem, die divi wird ja nicht reinvestiert in daimler und liegt auf dem Konto zu 0% also habe ich da ja schon eine Abweichung, da beim IZF unterstellt wird, dass die divi angelegt wird…..
Darüber zerbreche ich mir den Kopf.
-M
Jemand eine sichere Idee für eine „Papier“-Gold Anlage? –> Ja für die richtigen Gold Käufer ist das natürlich Wiederspruch da zählt nur der echte Kauf.
Mein ETC Sparplan bei OnVista würde gekündigt und es gibt keine andere Alternative. Also würde ich jetzt dazu übergehen den gleichen Betrag halbjährlich manuell zu investieren. (Order Kosten gering halten)
Xetra-Gold ist ja auch „nur“ ein ETC also kein Sondervermögen, das im Falle einer Insolvenz des Emittenten geschützt ist.