Zollkrise, Kriege, sturer Russen-Diktator, Inflation. Nicht zu vergessen der neue Chef im Weißen Haus, der an seine Zölle glaubt. Ich lese gerade so viele Panikberichte über die Börse. Während ich weiter akkumuliere, hoffe ich, dass die Aktien weiter fallen, damit ich günstig nachkaufen kann. Wenn es dir wie mir geht und du noch ein paar Jahre oder Dekaden bis zur Rente hast, freue dich über diesen Ausverkauf an der Wall Street, in Europa und Asien.
Wir erleben seit anderthalb Jahrzehnten einen fast ununterbrochenen Bullenmarkt – unterbrochen von einigen leichten Rückschlägen und dem sehr kurzen COVID-Crash. Es ist kein Wunder, dass Anleger in dieser Zeit nicht wissen, wie sie mit einem echten Bärenmarkt umgehen sollen. Natürlich befinden wir uns nicht in einem Bärenmarkt, aber die Stimmung ist momentan so schlecht, dass es sich so anfühlt. Jeder muss auf seinem individuellen Weg als Anleger Fehler machen, bevor er richtig durchstartet. Und das sehen wir in Echtzeit. Am besten ist es Ruhe zu bewahren und weiter zu investieren. Stur und stetig!!!
Es ist was Feines, gerade in diesen Zeiten einige Dividendenkönige zu besitzen. Sie sind in der Regel krisenfest. Dividendenaristokraten und -könige bieten attraktive Vorteile, besonders für Anleger, die langfristig Vermögen aufbauen und passive Einkünfte erzielen möchten wie ich. Der Aktienfinder hat eine super Liste mit den erfolgreichsten Dividendenzahlern. Die Liste kannst du sortieren nach der Dauer der Erhöhungen. Ganz oben auf der Liste steht American States Water mit 70 Jahren Erhöhungen. Von der Spitze bei 103 Dollar ist die Wasseraktie auf jetzt 75 Dollar gesunken. Wie schön.
American States Water: Mit dieser Aktie kannst du dich zurücklehnen
American States Water ist ein Wasser- und Elektrizitätsversorger, der 1929 entstanden ist. Vom Sitz in San Dimas, Kalifornien, ist der Riese als staatlicher Auftragnehmer aktiv. Er hat 50-jährige Privatisierungsverträge mit der US-Regierung für die Wasserversorgung abgeschlossen. Unter dem Namen Bear Valley Electric versorgen die Amis 264.000 Kunden mit Wasser und 24.800 Kunden in Big Bear Lake und Kalifornien mit Strom. Ein drittes Geschäftsfeld ist die Versorgung von Militärbasen. All das sorgt für eine monopolartige Stellung. Allerdings müssen die Preise von den Behörden genehmigt werden. Das bringt dir 2,4% Dividende. Das KGV beträgt knapp 23.
Die American States Water Company zahlt ihren Aktionären seit 1931 jedes Jahr Dividenden und steigerte die Ausschüttung seit 70 Jahre in Folge. Das ist mal was.
Dover Corp, Northwest Natural, Procter & Gamble, Parker Hannfin und Genuine Parts erhöhen seit jeweils 69 Jahren. Vielleicht nutzt du die turbulenten Zeiten, um hier den Fuss bei so einem Dividendenstar in die Tür zu bekommen? Die Rabatte werden immer saftiger, je tiefer die Kurse sinken. Warren Buffett liebt auch Dividendenaktien.
Bei den Dividendenkönigen und -aristokraten hast du folgende Vorteile:
- Disziplinierte Unternehmensführung: Um den Status eines Dividendenaristokraten zu erhalten, müssen Unternehmen eine strikte Dividendenpolitik einhalten. Dies kann auf eine nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung hinweisen.
- Stetige Geldquelle: Da Dividendenaristokraten ihre Dividenden über Jahrzehnte hinweg jährlich steigern, bieten sie eine verlässliche Einkommensquelle, die mit der Zeit wächst. Mit ihnen kannst du gut schlafen. Zumal wenn du mehrere Aristokraten in deinem Depot hast zur Streuung.
- Finanzielle Stabilität: Diese Unternehmen gehören in der Regel zu den stabilsten an der Börse. Ihre Fähigkeit, Dividenden selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu erhöhen, zeigt finanzielle Stärke und ein solides Geschäftsmodell.
- Inflationsschutz: Durch steigende Dividenden gleichen diese Aktien oft die Inflation aus und schützen die Kaufkraft der Anleger.
- Langfristiges Wachstum: Während Dividendenaristokraten oft als konservative Anlagen gelten, zeigen Studien, dass solche Aktien langfristig eine imposante Gesamtrendite bieten, da sie Dividenden und Kursgewinne kombinieren.
- Risikoreduktion: Die finanzielle Stärke und Marktposition dieser Unternehmen führt oft zu geringeren Kursschwankungen, was sie weniger riskant macht als andere Aktien. Und nicht nur das. Auch die Dividende sichert den Kurs ab.
„…Zollstreit, Inflation, Krieg und Sorgen: Mit Dividendenkönigen kannst du die Korrektur entspannt abwarten…“
Das coole, entspannte Börsenabwarten macht nur an der Börse Sinn.
Aus existentieller Sicht hingegen, ist das entspannte Abwarten derzeit etwas schwierig. Besonders in Europa.
Bis zum 1/9/39 waren die Menschen auch entspannt.
Einige kluge waren weniger entspannt, die retteten sich.
Wir – gerade in Europa – müssen den guten Mittelweg finden: Fakt ist, dass es jetzt wieder eine militärische Bedrohung im Osten und leider eine wirtschaftliche im Westen gibt. Der militärischen Bedrohung kann man zyklisch entgegenwirken: Man rüstet sich halt wieder. Die Zeit dafür haben die Ukrainer uns erkauft. Die Fähigkeiten der russischen Armee sollte man aber auch nicht überhöhen – Material und Kämpfer taugen nicht besonders viel. Das Problem ist halt, dass Atomraketen dahinter stehen und man sich bewußt sein muss, wie man als Europa agiert, wenn die kleinen roten Männchen in Moldau oder gar Estland einfallen. Traut man sich echten Beistand zu leisten?
Die wirtschaftliche Bedrohung aus dem Westen sehe ich sogar als Chance: Für Investoren ist Trump doch echt Mist. Für Innovation und Wissenschaft genauso. Das Potential muss Europa zu nutzen wissen: Wenn Stanford oder andere tolle Unis von der Finanzierung abgeschnitten werden, kann Europa ihnen einen Ausweg geben über Kooperationen. Ein anderer Weg wäre die weitgehende Entflechtung einiger Bundesstaaten: Kalifornien oder New York können ihr eigenes Ding machen – und auch gerne mit dem liberaleren Europa zusammenarbeiten.
Und der einfachste Fall: Holt die Forschenden nach Europa. Bürgert sie ein (so sie wollen) und seht zu, dass die absolute Spitzenforschung auch entsprechend entlohnt wird.
Am Ende ist alles eine Frage der Opportunitäten – vielleicht sind Trump und Putin eine Chance für uns.
Stimmt, Trump kann (muß aber nicht) eine Chance für Europa sein. Allerdings werden die nächsten Jahre problematisch.
Von Luxusartikeln wie frühe finanzielle Freiheit wird man sich vorerst verabschieden müssen.
Das Zauberwort in den nächsten Jahren wird nicht Work-Life Balance heißen, sondern richtig viel „Buckeln“ und Sparen.
Wenn Putin allerdings das Baltikum überfällt, möchte ich sehen, wer hilft. Wohl niemand.
Es werden aber sicher jede Menge salbungsvolle Worte, Schutzhelme, Rettungsdecken und Gebete abgeschickt.
Wird die nächsten Jahre herausfordernd. Das geplante gewaltige „Sondervermögen“ für Verteidigung und Infrastruktur wird an ganz praktischen Problemen zu spürbaren Teilen verpuffen.
Es fehlt bei der Bundeswehr an Soldaten und Kasernen (heute teils Wohngebiete wie meine ehemalige Einheit). Und bei beiden großen Themenblöcken fehlen eine Menge Fachkräfte für Bau, Planung, Genehmigung, Entwicklung, Umsetzung (auch im ÖD mit grade im technischen Bereich oft unattraktiven Konditionen für Arbeitnehmer).
Dazu gehen die fleißigen Boomer in Rente. Mir ist echt schleierhaft, wie man das daher alles umsetzen will. Der Mangel an Leuten, Work-Life-Balance und 3-Tage-Wochen werden tendenziell zu hohen Preisen und begrenzten Kapazitäten führen, die das Sondervermögen sehr rasch tilgen.
Wieviele Leute machen denn eine 3-Tage Woche? Auch generell den Alt-Arbeitnehmern Fleißigkeit zu unterstellen halte ich nach meiner Wahrnehmung für recht gewagt ;-) Die neue Regierung scheint doch die lukrative Mehrarbeit in Rente oder mit mehr Arbeitszeit fördern zu wollen. Neben einer guten Kinderbetreuung ist das der einfache Hebel.
Richtig ist aber: Es wäre besser so eine Maßnahme bei schlechten konjunkturellen Verhältnissen zu beschließen – aber es geht ja auch ein wenig bergab. Volkswirtschaft ist das nachher schlicht Allokation von Arbeitskräften: Wenn der Flink-Fahrer oder Amazon-Lieferant deutlich mehr Geld bei Rheinmetall am Band verdient, dann wird er dort arbeiten. Wenn man in unseren Werften geile U-Boote bauen kann, dann muss man eventuell nicht mehr für Russen oder Norweger hochsubventionierte Spezial- oder Kreuzfahrtschiffe bauen. Auch das ist Gesamtwirtschaftlich gut. Und ganz am ende: Wenn man das Geld nicht ausgibt weil die Projekte nicht weiterkommen, dann ist das auch ok. Es wäre nur doof des Geldes wegen wichtige Infrastrukturmaßnahmen nicht in Angriff nehmen zu können.
Einfacher Hebel? Die Realität sieht vielfach doch völlig anders aus, gerade in Berufen die für die Umsetzung der Themenblöcke Verteidigung und Infrastruktur gebraucht werden (Soldaten, Handwerker, Bauarbeiter, Ingenieure). Und selbst die Kinderbetreuung wird immer mehr zum Hemmnis. Bei uns müssen die Kitas mittlerweile tagweise schließen, weil Personal fehlt (Krankheit, chronische Unterbesetzung). Teils hausgemachte Probleme aufgrund des Ausbildungsystems. Sogar das Rathaus schließt nächste Woche drei Tage aufgrund von Personalmangel.
Der Ökosozialismus, der in Brüssel und Berlin praktiziert wird, wird genauso, wie jeder Sozialismus in der Historie, krachend scheitern. Soviel Unsinn kann selbst ein Donald Trump nicht anstellen, dass Europa attraktiv wird.
@Uwe
Meinst Du? ;-)
https://www.t-online.de/klima/kolumne-sara-schurmann/id_100646374/klimaschutz-warum-die-industrie-von-einer-falschen-annahme-ausgeht.html
Sandra Navidi: Wall Street in Angst.
https://www.youtube.com/watch?v=CzvIKQsOvs8
Mal eine Frage an Tim Schäfer: Was hört man denn so in den USA, will Trump die NATO verlassen?
Da wird man nicht viel hören, denn den Amerikanern wird ziemlich egal sein, ob Trump die Nato verläßt.
Die haben ganz andere Sorgen.
Deutschland wird immer unattraktiver auch für die Einheimischen selbst nicht nur für ausländische Fachkräfte.
Bei uns im Kindergarten ist es auch mittlerweile so dass, sie an manchen Tagen geschlossen bleiben weil das Personal nicht mehr da ist. Manchmal wird die Putzfrau als Erzieherin engagiert.
Und die Politiker nerven hier nur noch. Egal welche Partei. Finde den Merz einfach nur bescheuert. Wer soll das ganze denn bezahlen bitte schön? Der Staat muss endlich anfangen zu sparen und aufhören Geld ins Ausland zu verschwenden. Sonst sieht es hier bei uns bald sehr sehr düster aus. Die Industrie wandert mittlerweile ab. Der Domino Effekt kommt langsam ins Rollen.
Der Staat muss nicht sparen, er muss investieren. Machen wir doch auch.
Genau da hat Nuvolina Recht. Die Summe die die deutschen Haushalte sparen muss ein anderer Schulden aufnehmen, nur so funktioniert das System. Besser wäre natürlich die Unternehmen würden die Schulden ( wie in den 60- 70 er Jahren) aufnehmen tun sie aber nicht. Also geht es nicht anders. Die Unternehmen haben ein Nachfrageproblem und das muss man lösen.
Wie das Sondervermögen jetzt eingeführt wurde war natürlich unter aller Sau und wird der AFD in die Karten spielen.
Und ob die Politiker die sich gerade aufstellen die Probleme richtig angehen werden wage ich auch erstmal zu bezweifeln, hoffen wir das sie bessere Berater als die letzte Regierung haben.
Man muss investieren und für schlechte Zeiten Rücklagen bilden. Das machen wir und die Unternehmen genauso.
Damit meinte ich müssen wir irgendwelche Fahrradwege in Peru bauen??
Ist dir das ewige widerkäuen von Aiwangers Radwege-Story nicht irgendwann zu doof?
Die Entwicklungshilfe ist im deutschen Haushalt ein sehr kleiner Posten – der drüber hinaus sehr viel bringen kann – sowohl wirtschaftlich aber auch aus Migrationsaspekten.
Das Beispiel der Erzieher ist doch aber ein ganz konkretes: Die schulische Ausbildung zum Erzieher ist langwierig und teuer – man ist kein Azubi und muss irendwie überleben. Dafür hat man am Ende ein eher bescheidenes Gehalt. Greift man das konkret auf, kann man z.B. nach McPomm schauen: Die haben den Ausbildungsberuf „Kindererzieher“ geschaffen – die können sich selbst finanzieren, sind in der normalen Zeit durch und arbeiten schon in der Ausbildungszeit in der Kita mit. Das macht den Job attraktiver und bringt Erzieher in den Arbeitmarkt.
Ich finde es gut, dass jetzt mal investiert wird. Verteidigung, Infrastruktur, da hat der Staat viel zu lange gespart. Wie kann ich als einzelner darauf reagieren: Die Inflation wird die nächsten Jahre dadurch sicher nicht kleiner, also ordentlich in Sachwerte investieren wenn es geht. Immo wenn man noch keine hat, Aktien in der Breite. Die heutigen Preise werden uns in 10 Jahren günstig vorkommen.
In mehr als in die selbstgenutzte Immobilie investiere ich nicht.
Für mich galt immer und gilt: Gold statt Immos.
Vielleicht einfach nur Bequemlichkeit, Faulheit. Hat sich aber ausgezahlt.
Ich meine auch nur die selbstgenutzte Immobilie. Meine Rate hat sich die letzten 18 Jahre nie verändert und trotzte der Inflation dank zweiter Zinsfestschreibung unterhalb des Niveaus bei Kauf und wirkt heute lächerlich gering im Vergleich zu jeglichen Mieten auf heutigem Niveau.
Das hätte ich als Endzwanziger/Anfang Dreißig nicht gedacht. Wenn es eine Gelegenheit gibt, kann ich Jüngeren nur empfehlen relativ früh zu kaufen. Billiger wird das alles nicht mehr.
Wohne auch zu 250€ Zinskosten + NK, beste Entscheidung im Leben
+ Instandhaltungskosten.
+ ein Arsch voll Schulden die nicht arbeiten, ein entsprechendes Portfolio wäre effizienter
Jetzt wird es schnell knapp. Immobilien lohnen sich doch nur, wenn man diese vermietet.
Nein. Selbst wenn ich alles einrechnen würde, war ich in jedem Zeitraum günstiger als mieten.
Eine vergleichbare Wohnung hätte ca. 800-900€ p.M. Miete + NK gekostet. Das zahlt mein Nachbar über mir, der die exakt gleiche Wohnung bewohnt. Da wäre die Kohle auch weg und hätte in keinem depot arbeiten können.
Selbst am Anfang meines DL Vertrages war ich nicht über der Mietsumme an Kosten.
Nun ist die Wohnung +50% im Wert noch dazu gestiegen.
Mußte erfahren, dass das Vermieten einer Immo für mich kein schönes Hobby ist.
Depot und Edelmetall rufen nie an, wollen nie was von mir und kosten nicht viel. Sehr angenehm.
In D stellen vermietete Immobilien für eher unerfahrene Kleinvermieter ein zunehmendes Risiko dar (politische Einflüsse, restriktivere Gesetze, schwieriges Mietklientel, mieterfreundliche Rechtsprechung). Daher nur bei entsprechendem Interesse und Kenntnissen zu empfehlen. Da der Wohnungsmarkt vielerorts angespannt ist, bleibt manchmal gerade mit Familie keine Alternative zu Eigentum und Eigennutzung. So erging es uns nach jahrelanger Suche. Obwohl wie nur mieten wollten.
Berücksichtigt deine Rechnung auch welche Miete du in zwanzig Jahren zahlen wirst? Die wird idR kräftig steigen und wenn du viel später Rentner bist, wird dein Netto ja nochmal weniger sein.
Und vergleichst Du bei einer solchen Betrachtung auch EFH mit EFH bzw. je nach Geschmack alternativ zwei adäquate Wohnungen?
Für mich war der Kauf jetzt knapp 20 Jahre später eine sinnvolle Entscheidung weil ich die Rate einfrieren konnte und die Butze bald abbezahlt ist. Meine Meinung ist die, wer als junger Mensch heute kauft, wird ebenfalls irgendwann auf die heutigen Preise mit einem Lächeln – Stichwort Inflation – zurück blicken.
@ Mats
Wenn man bei dem Kauf es nicht übertreibt hat auch eine selbstgenutzte Wohnung gewisse Vorteile. Was wird nach 10-20 Jahren besser gewesen sein. Aktien oder selbstgenutzte Immobilie? Vermutlich beides…
Muss doch nicht immer die entweder oder Mentalität sein. Selbtsbewohntes Eigentum gehört in gewissen Grenzen unter Schonvermögen, erwirtschaftet kein Geld, reduziert allerdings die Ausgabenseite, die in der Regel nach Steuern beglichen werden muss. Als Nachteil ist man bei einem Kredit zumindest in den ersten Jahren abhängiger als Jemand ohne Eigentum mit der Pflicht es abzuzahlen. Eine Miete wird man zumindest in einer gewissen Höhe immer aufbringen müssen, wenn man bei einem unverhofften Lebenswandel nicht wieder bei den Eltern einziehen möchte…