Jeder hat schon einen nervigen Tag auf der Arbeit gehabt. Einige wechseln ständig die Unternehmen – in der Hoffnung, dass es besser wird. Aber manchmal wird es schlimmer.
Stell dir vor: Kürzlich hatte ein Kollege einen Wutausbruch. Die Nerven lagen blank.
Seit Jahren werden die gleichen Probleme im Team diskutiert. Der Chef geht dir auf den Wecker. Es geht dir alles auf den Sack. Meetings gehen stundenlang. Es kommt nichts bei raus. Du musst unnötige Arbeiten erledigen. Es ist ein hin und her. Kollegen wollen Arbeiten vermeiden und schieben sie dir zu. An manchen Tagen ist es dir schlecht. Der Stress, der Ärger nagt an dir.
Es geht um Produktverkäufe, um schwache Absätze, um den sinkenden Gewinn. Es wird analysiert und diskutiert. Manche stellen sich ins Rampenlicht. In deiner Email-Box sind 70 neue E-Mails. Das Handy klingelt. Tagelang musst du dich um einen Mist kümmern, der niemanden voran bringt.
Der Vertrieb will mit dem Team sprechen. Die Probleme weichen nicht. Sie werden mehr. Die Jahresziele werden verpasst. Der Bonus fällt aus. Verdammt!
Aber zum Glück hast du dein Depot ausgebaut. Es ist sechsstellig. Das gibt dir eine innere Ruhe. Du weißt, du brauchst noch einige Jahre, um freier zu sein. Aber es ist nicht mehr allzu weit.
Du legst ein Datum fest, ab dem du nicht mehr Vollzeit arbeiten willst. Es ist wirklich nicht mehr so weit. Ein paar Jahre. Du sagst dir: „Ich stehe es durch.“ Vergleichbare Jobs wären ähnlich. Deshalb wechselst du nicht.
Du machst viel Sport, um zu entspannen. Morgens machst du einen langen Spaziergang – zur Arbeit. Das genießt du. Abends gehst du zu Fuss nach Hause. Du weisst, wie gut es dir tut. Wenn es regnet, nimmst du den großen Regenschirm. Im Büro hast du ein zweites Paar Schuhe, falls du in eine große Pfütze trittst.
Während der Mittagspause gehst du in den Park. Du holst dir einen großen Salat. Du hast deine Ernährung umgestellt. Mehr Gemüse, mehr Obst. Weniger verpacktes Fertig-Essen.
Du fühlst dich besser. Dein Depot wächst. Und die Freiheit.
Ein Hallo von einem meistens stillen Mitleser,
Dieser Artikel ist ganz gut, aber wieder „schickimickiübertrieben“. Wenn ich 6stellig schon lese.
So und jetzt das Positive,
Das Freiheitsgefühl setzt viel früher ein.
Das Depot ist 5stellig, die Schulden für die Eigentumswohnung sind fast abbezahlt, die Sondertilgungen können danach ganz oder teilweise in das Depot fliesen. Ein Jobverlust könnte sogar ohne Staatliche Hilfe über 2 Jahre ausgesessen werden.
Da wird man ruhiger. Obwohl man immer noch die Augen verdeht, bei gewisen Besprechungen. Der Chef läst dich mehr in Ruhe, weil du deine Arbeit immer noch Gewissenhaft machst. Ab und zu sagst du ihm sogar die Wahrheit. Das kann zur Kündigung führen, dich aber auch von den Anderen abheben. Mir ist es egal, den ich habe zur Not mein Polster. Und es beruhigt mich ungemein.
Das Gegenteil habe ich auch von einen Freund erlebt. Ein neues Haus mit 0% Eigenkapital gebaut. Als der Ehefrau bewust wurde das sowas sparen heist (geht ja alles in den Kredit, bzw Fremdwährungsfondfinaziert). kam schnell die Scheidung. Zum Glück kein Unterhalt, aber Alimente und Haus und da blieben für den Monat 100-150 Euro zum Leben über. Ohne seine Familie, die Ihm geholfen hat wäre das schief gegangen. Tja, dann kam aber erst die Wirtschaftskrise. Er hat alles verdrängt, ich hätte keine Nacht mehr schlafen können. Angebote zum Hauskauf gab es genug, aber da wären 100.000 Euro Schulden geblieben. Zum Glück ist alles wieder ok. Den Job behalten, das Haus verkauft, keine Schulden geblieben und die Alimente fallen auch wieder weg.
Sorry wegen der Themaverfehlung,
mfg Andreas
Ein sehr sehr schöne Zusammenfassung und grafische Aufbereitung:
http://www.visualcapitalist.com/7-facts-will-free-fear-stock-market-crashes/
http://www.visualcapitalist.com/visualizing-longest-bull-markets-modern-era/ auch interessant aber schon bekannt, von vor ein paar Tagen aus anderer Quelle.
Ich find es so herrlich, immer wieder festzustellen, dass ich mich bereits jetzt “frei“ fühle. Ich muss nicht die Gewissheit haben, nie wieder arbeiten zu müssen.
Warum?
Ich weiß, dass ich mit wenig auskomme und ordentlich mit Geld umgehen kann. Ein gewisses Polster ist vorhanden, der initiale Funke hinter mir und das Depot wird fleißig gefüttert.
Allein schon zu wissen, dass man zwei Monate, vier Monate, ein halbes Jahr, Jahr usw. ohne Unterstützung locker durchstehen kann ist Freiheit.
Grüße
Dominik
@Andreas: 6-stellig ist nicht übertrieben. Schon ab 100.000.- ist man dabei.
@ Christoph
So ist es.
Ein Beispiel: Bei der Geburt des Kindes legt die Familie einmalig 7.000 Euro in ein ETF-Depot an. Wenn der Nachwuchs 45 Jahre alt ist, sind knapp 100.000 Euro im Depot. Und zwar mit einer einmaligen Anlage von 7.000 Euro. Zinsen unterstellt: 6%.
https://www.zinsen-berechnen.de/zinsrechner.php?paramid=zhupq3p5cc
@Andreas
Finde 100k im Depot auch nicht übertrieben. Du hast mit deiner abbezahlten Eigentumswohnung + Depot sicherlich ein 6-stelliges Vermögen.
@Tim
Das Beispiel ist gut gewählt. Man bekommt in der Wirtschaft oft schlechte Zahlen vorgehalten, für die man nichts kann. Auftrage werden für einen Spotpreis ins Haus geholt, um mit irgendwelche ausländischen Billigheimern mitzuhalten. Das deutsche Team bekommt aufgetragen, dann eben schneller zu arbeiten. Natürlich ohne Qualitätsverlust.
Ich habe mittlerweile auch ein wenig mit Umdenken begonnen: Mein Arbeitsplatz als Ingenieurin wird so schnell nicht verloren gegen, es steht höchstens ein anderer Firmenname am Gebäude. Man darf sich nicht verheizen lassen. Wenn man sich immer einen Arm ausreißt und alles trotz Hürden hinbekommt, ändert sich nichts an den schlechten Arbeitsbedingungen. Ich habe immer Überstunden geschoben, Mittagspausen auch mal ausgelassen etc., aber es dankt einem keiner. Wenn man dann gesundheitliche Probleme bekommt, ist man plötzlich nicht mehr das beste Pferd im Stall, sondern der nächste motivierte Nachfolger wird verheizt. Da rede ich nicht nur von meinem AG (der auf gesundheitliche Probleme immerhin Rücksicht nimmt), sondern das höre ich auch von vielen Freunden in unterschiedlichen Firmen und Branchen.
Mein Depot ist von 6-stellig noch weit weg, aber die 100k-Vermögensgrenze habe ich schon geknackt. Werde bald 26.
@Kurt Vielen Dank für die Links. Tolle Infografiken.
Ich finde 6-stellig auch nicht übertrieben. Hätte ich ein weniger starkes Sicherheitsbedürfnis und würde ein paar Anlagen umschieben wäre es bei mir mit Anfang 30 auch schon 6 stellig gewesen. So bin ich „nur“ knapp davor, habe aber alles so verteilt wie ich mich damit wohl fühle.
Tim spricht es ja an, es bereitet, insbesondere den sicherheits-fanatischen Deutschen, zu denen ich mich auch voll zähle ;-) , einen gewissen Seelenfrieden. Ich glaube das Klammern an einem Job, auch wenn er dich mit Füßen tritt ist wohl in keinem Land derart ausgeprägt.
Die Ruhe zu sagen, geht ir mir auf die Nerven suche ich was anders, weil ich weiss ich mach das hier nur noch als Nebenerwerb, können viele erst über sich bringen, wenn das Depot oder die Immo-Front gut ausgebaut ist. Das schaffen die wenigsten.
Wie ich schon vor ein paar Monaten mal sagte, in unserer Abteilung gibt es zwei Leute, Ende 50 die haben bereits etliche vermietete Immobilien und kennen sich mit Aktien gut aus. Jeder weiss, dass die nur noch zur Arbeit kommen weil sie Spaß dran haben oder weil ihre Frauen noch berufstätig sind und sie nicht wüssten was sie zuhause tun sollten. Es sind genau diese Leute die nicht gestresst herumrennen und alle nerven und es sind genau diese Leute die unangenehme Wahrheiten aussprechen weil sie es sich leisten können. Sowas erlebt man in der Politik auch, sind die Schäfchen erstmal im Trockenen wird so mancher plötzlich sehr ehrlich.
Für die du soweit sind mögen 100k nicht viel sein. Für Jemanden der nicht lange dabei ist das extrem viel. Einfach mal Überschlägen wie lange ein Normalverdiener besucht um dort zu sein, wenn er fleissig spart. Jahre. Ergo ist man mit 100k schon gefühlt auf halber Strecke zum Ziel.
Man sollte sich zwar nicht vergleichen aber unweigerlich tut man es dann doch. Da fühle ich mich z.B. im Vergleich zur Ex Studentin gleich mal 6-7 Jahre zu alt. ;)
Man kann sich auch ohne dickes Depot frei fühlen. Dafür muss man den Blick nach Innen richten und das kann bei dem ein oder anderen schmerzhaft sein.
Also was musst Du kompensieren?
@Ex-Stundentin
Toll, mit 26 bereits 100k Nettovermögen und dem Wissen wie es mit der FU funktionieren könnte. Gratuliere!
Mit 26 war ich an der Uni im 4. Semester von am Ende insgesamt 13 und kannte wahrscheinlich nicht mal den Unterschied zwischen Aktie und Anleihe.
Mit 31 hatte ich erst meinen ersten Job und 40k EUR Schulden.
Bravo an Dich und weiterhin alles Gute!
Gruss
vonaufdenboden
@Ex-Studentin , vonaufdenboden
Mit 26 war ich im 12. Semester, den Abschluss in der Tasche und dann den ersten Job. Aktien waren was für andere, ganz sicher Teufelszeug und nicht für mich. Und 10.000 Euro Schulden hatte ich auch. Auto, ein paar Ikea-Möbel. Ohne Auto ging es dort nicht. Die Schulden wurden zuerst abgebaut.
@ John
Oh doch, ich hab sie und für mich ist es immer noch viel. Hat ja auch jetzt bald 10 Jahre gedauert. Den ein oder anderen Tag stand man dank minijob auch von 7 Uhr morgens bis 20 Uhr abends an Arbeitsplätzen rum. Da gönne ich mir dann gezwungenermaßen auch 2-3 Stunden mittag.
Gut 850 Euro im Monat sparen klingt viel aber das ersparte bringt ja auch immer wieder ein wenig Einkommen. Das sieht, wenn man anfängt und mal 3 Monate durchsieht, so unglaublich lächerlich aus. Aha Shell 35 Euro, so so Reality Income 6,5 Euro, pff Pfizer 11 Euro, lol PM 80 Euro, oh mein Zockmorl 60 euro…. Unilever 16 Euro….
Nur 4 Jahre habe ich jetzt mein (2) Depot und 10 Seiten hängen am Depotauszug hinten dran. Das sind nur die Geldflüsse aus Dividenden. 2016, 234 Euro. 2017, 369 Euro, 2018 werden es wohl sicher mindestens um die 400.
So Minijob 450+234=684 Euro in 2016 was bleibt ungefähr übrig was ich sparen muss? 150 Euro bei meinem netto Hauptjob von 1300-1500 Euro? 10-20%. Da hauen die Sparquoten aus der Anfangszeit wenn man sie wenigstens etwas gleich halten kann natürlich doppelt rein. Ich gebe zu die letzten 3-4 Jahre gebe ich den einen oder anderen Euro ähh egal.
So war das bei mir, ich hab natürlich Glück was Familie und Haus angeht. Dafür sitze ich aber auf dem Land und bin nie weggezogen. Evtl dorthin wo es etwas mehr Geld zu verdienen gab und wohl auch noch gibt.
Also ich kann aus tiefster Brust sagen, oh doch das ist ein haufen Geld. Nicht besonders aufregend mein Weg. klingt komisch, ist aber so. Grüße
Für die du soweit sind mögen 100k nicht viel sein. Für Jemanden der nicht lange dabei ist das extrem viel. Einfach mal Überschlägen wie lange ein Normalverdiener besucht um dort zu sein, wenn er fleissig spart. Jahre
Natürlich Jahre…Niemand wird seriös behaupten können dass sowas über Nacht passiert. Aber es wird hierzulande immer dargestellt, als wären die 100.000€ völlig unerreichbar. Insbesondere in jungen Jahren. Das ist mitnichten so.
Bei 7% Verzinsung (im Aktienmarkt nicht unüblich) und einem gesetzten Zeitfenster von 10 Jahren (sagen wir von 20-30Jahren) ergibt sich eine Sparrate von knapp 600€. Ja, sicherlich, in den ersten Jahren wird diese Summe nicht drinsitzen, dafür aber bei einem guten Job später umso eher. Von den 100.000€ wären dann knapp 2/3 in Eigenregie erspart worden, der Rest wäre schon simpel durch den Zinseszins erwirtschaftet worden.
Sechsstellig finde ich auch nicht übertrieben. Ich bin 35 und mein Depot wird dieses Jahr wohl nicht mehr, aber nächstes Jahr sechsstellig werden, solange die Börse nicht deutlich abwärts geht. Das Vermögen insgesamt ist bei über 150K.
Ich hatte zwar schon zu Studienzeiten ein kleines Depot, konnte natürlich aber nicht viel sparen und mein damaliger Bankberater hat ständig zu Verkauf und Neukauf geraten, nur wegen ein paar Gewinnen. Seit ich mich selbst eingelesen habe und alles selbst manage, praktiziere ich auch möglichst buy and hold und versuche das Depot weiter wachsen zu lassen.
Toll wäre natürlich, wenn es schneller Richtung 300K o. 400K geht, dann könnte ich die Arbeitszeit schon auf 80 oder 60 Prozent reduzieren. Das fände ich schon einen enormen Gewinn an Lebensqualität. Ganz aufhören zu arbeiten will ich nicht, aber gerne die genutzte Zeit mehr dahin verschieben zu den Dingen, die ich wirklich toll finde. Aber logo, wer will das nicht;-))
@Baron Münchhausen
gern geschehen.
@Ex-Studentin
Das hast Du sehr treffend beschrieben. Ist in vielen Unternehmen so. Es wird einem nicht gedankt und jeder ist ersetzbar, das ist die Quintessenz. Leider.
Dabei wäre es andersherum für die Unternehmen auch langfristig sowie Qualitativ viel besser. Denke ich. Aber es zählen ja nur Quartals- und Jahresergebnisse sowie Statistiken….
Immerhin gibt es „mehr“ Unternehmen die da umdenken, aber diese sind noch sehr sehr rar.
Per se sind die 100.000 sicher kinderlos in den 20ern leichter zu erreichen als wenn man erst „später“ anfängt. Auch für Nicht-MINTs.
Mit Kindern und zeitlich „später“ je nach Wohnlage etc. ist mehr Aufwand nötig, sofern es die nicht oder nur bedingtb beeinflussbaren Rahmenbedingungen zulassen. Es geht sicher, aber es bedeutet im Vergleich mehr Zähne zusammenbeißen.
Ich glaube man sollte Chancen nutzen, wenn sie sich einem bieten. Und wenn einem Depot u.ä. einem die Chance auf einem Wechsel oder auf ein „Nein“ bieten, dann nutzen anstatt später zu sagen: „Hätte ich nur oder hätte ich nur eher…“
Aber ich glaube es ist schwierig, nicht-gesellschaftskonform, wie in den Jahrzehnten zuvor nicht „ein Berufslebenlang“ im ersten Ausbildungsberuf zu bleiben. Hier ändert sich global seit längerem einiges, aber in Deutschland ist es noch eher unüblich, dabei hat fast jeder auch in anderen Bereichen gute bis sogar sehr gute Qualitäten die man ggf. nur nutzen muss oder als Unternehmer (Arbeitgeber) ggf. erkennen, wertschätzen und nutzen sollte. Dann wäre es Win-Win.
In manchen internationalen Unternehmen werden Wechsel intern wie extern sogar erwartet, wenn man „weiter kommen“ will oder „Karierre“ machen will. Und man profitiert von den unterschiedlichen Einsichten und dem breitgefächertem Wissen sowie dem Verständnis von verschiedenen Bereichen / Abteilungen.
Die die es getan habe, die ich kenne haben dann neue Chancen aufgetan an die vorher keiner dachte und nun sind sie glücklich. Man muss das Risiko und das Durchbeißen nur wagen, sofern man kann. Natürlich ohne die Familie existenziell zu gefährden und dafür braucht es z.B. Rücklagen finanzieller Art.
Plus das sich Türen öffnen und man neues lernt, was man später wieder brauchen kann an das man heute nicht denkt. Jeder kluge Arbeitgeber sollte solche Talente erkennen, nutzen, fördern und halten.
Sind wir mal ehrlich. Ohne Riesen Gehalt dauert es schon einige zeit die 100k zu sparen (Ich sehe es gerade bei mir selbst)
Aber mich betrübt es auch immer, das die Leute vor so Summen regelrecht Angst haben, es als unerreichbar sehen.
„100.000 das schaffe ich nie“
Fast jedem dem man erzählen würde, dass man 100.000 gespart hat würde zu einem sagen „wow bist du reich, wie geht das denn überhaupt? Lotto gewonnen? UND was kaufst du nun“?
Dabei kann das ziemlich jeder schaffen, vlt dauert es nur länger bei manchen.
Im Endeffekt ist die Summe nicht so viel. Wenn ich das erreicht habe sehe ich das als mindestsumme an, ab der es langsam Spass macht. Der Schneeball rollt dann los.
Wegen Sicherheit:
Meine Familie kann locker, auch wenn ich arbeitslos werde als hauptverdiener, mit dem Arbeitslosengeld über die Runden kommen. Es würde locker reichen, dann aber halt keine sparraten mehr so lange bis ich wieder einen Job hätte.
Das beruhigt sehr. Wenn die ETW abbezahlt ist, könnte man eigentlich mit 2 halbtagsjob sehr gut über die Runden kommen. Aber je länger das Depot gefüttert wird desto eher/mehr kommt auch ohne Arbeit, als zubrot später rein.
-M
@-M
Also ich bin 40 Jahre und habe 113.000 € gespart die in diversen ETF investiert sind. Ich empfinde das immer noch als wenig und von einem Schneeball, der losrollt merke ich nicht viel. Hin und wieder werden halt einige hundert Euro Dividenen ausgezahlt aber das haut einen nicht so vom Hocker.
Ich denke Schneeball-mäßig wird es ab 500.000 € oder eher 1 M. Denn dann wären meine 10 ETF alle dick investiert und bei hohen Kurssteigerungen kann man dann auch mal verkaufen. Beispielsweise habe ich einen emerging markets etf mit ca. 20.000 € investiert. Die sind ca. 50 % im Wert gestiegen aber wenn ich nun einen Teil davon verkaufe und die Abgeltungssteuer abziehe, kommt nicht so viel dabei rum (wenige tausend euro) und das würde ich dann halt in einen schlecht laufenden ETF investieren (rebalancing). Hätte ich jedoch 1 Mio €, dann würden sich solche Verkäufe entsprechend mehr lohnen.
Fazit: Durchschnittsangestellte werden auch mit einem diversifizierten Weltportfolio nicht in wenigen Jahren reich. Ich denke im Falle eines Durchschnittsverdieners mit durchschnittlichen monatlichen Sparraten dauert das einige Jahrzehnte an Investments in ETFs.
@ Andre
Genau das meine ich ja. 100k sind nicht viel (deshalb schrieb ich mindestsumme ab der es langsam losgeht).
Angenommen zu den 100k kommen bei 500eur monatlicher sparrate = 6000eur noch 4000eur von Dividenden dazu, dann ist das schon was. Da geht es dann los. Immerhin sind dann 40% der jährlichen einzahlungen schon aus den Ausschüttungen.
Hohe Summen sind das alles noch nicht und ich bin bei dir, dass bei 500k es dann so richtig kracht. Bei dem Depot wäre ich dann auch schon längst im halbtagsjob mit meiner Frau. Und würde nicht mehr so viel einzahlen in das Depot.
-M
Na ja, bei unseren Schweizern hier ist ja die Million noch zu unsicher.
Es hängt natürlich von vielen Variablen ab (Familie, Single, Dink-Pärchen, Örtliche Faktoren und Lebenshaltungskosten, Alter, Zeithorizont, Börsenphase, Gesundheit, Steuern, sonstige Schicksalsschläge, Immo-Traum/Größe, Pflege Angehöriger, Einkommen, richtige Berufs- oder Studienwahl, richtige Information im richtigen Lebensabschnitt, richtige Strategie, Lebensstandard und auch Zufall)…
Es mag jetzt überheblich rüberkommen… aber selbst bei einer Million sind für ne Familie keine riesen Sprünge im Lebensstil zu erwarten (4% Regel).
Gut, mit 200 k p. a. Einkommen ist es schon deutlich leichter die Million früher zu knacken. Trotzdem sind da einige schon 50.
Da gibt es auch schon Leute die vorzeitig mit 50, 55 in Rente/Pension wegen der Gesundheit gehen.
Vermutlich hat man da mehr als das halbe Leben schon gelebt. Deswegen sind diese 30, 40, 50 Jahreshochrechnungen immer sehr plakativ und oberflächlich.
Schön sind natürlich die höhere Unabhängigkeit und die größeren Wahlfreiheiten. Dies ist schon sehr erstrebenswert.
Dass es ab 100 oder 200 k evtl. von alleine läuft… na ja, es hängt von der Börsenphase ab. 200 k und ein 10 Jahreszeitraum mit 3 % p. a. macht es nicht wirklich fett.
Man braucht dann nochmal mind. 10 Jahre Geduld und noch ne ordentliche Sparquote.
@-M
„Immerhin sind dann 40% der jährlichen einzahlungen schon aus den Ausschüttungen.“
Dividenden-Reinvestition ist eine Wiederanlage bzw. Pflicht in der Aufbauphase.
Als zusätzliche Einzahlung darf man das nicht sehen!
Sparta, ja ich weiß, das Depot ist um die Dividende gefallen. Ich sehe es trotzdem als zusätzliche Investition. Milchmädchenrechnung ja, hatten wir hier schon mehrmals :-)
Ich bewerte mein Vermögen zb nach dem niederstwertsprinzip. Buchgewinne bleiben eh außen vor. Nur realisierte Gewinne rechne ich ein.
-M
@-M
Ja, ich will auch nicht die 2000. Diskussion darüber aufmachen.
Ich sehe es als Plicht-Investition bzw. Wiederanlage in der Aufbauphase an.
Ansonsten mache ich schon in der Aufbauphase eine Entnahmestrategie mit 2,3,4 oder sogar 5 % p. a.
Es mag jetzt überheblich rüberkommen… aber selbst bei einer Million sind für ne Familie keine riesen Sprünge im Lebensstil zu erwarten (4% Regel).
Normalerweise muss man ja „nur“ den Zeitpunkt bis zur gesetzlichen Rente völlig ohne (Job-) Einkommen überbrücken. D.h. ein paar Jahre (bis 63, wenn das möglich ist, vielleicht auch durch freiwillge Mindestzahlungen, oder eben bis 67) muss man eher deutlich mehr als 4% entnehmen.
Wenn aber die gesetzliche Rente dazukommt – auch nach nur 25 oder so Jahren Arbeit ist das nicht zu vernachlässigen -, dann reichen wahrscheinlich sogar 2% Entnahme, um den Rest aufzufüllen.
Meines Erachtens reichen daher weniger als 1 Mio.
@ Sparta / M
Dividende oder Kurssteigerung. Alles muss am besten inflationsbereinigt investiert werden. Die Sparrate sollte mit den Jahren steigen. Das Vermögen beginnt erst mit dem Zinseszins (Kurs + Dividende) schneller zu wachsen. Was man als schnell empfindet hängt auch wesentlich von der Sparrate ab. Falls jemand z.B. 5000€ im Monat investiert spürt er den Zinseszins gemessen an der seiner Sparrate längst nicht so sehr wie jemand, der mit 300€ die 100k in einem natürlich längeren Zeitraum erreicht hat. Lassen wir Kursschwankungen mal außer Acht.
Als Extrembeispiel könnte ja jemand die 100k monatlich einzahlen. So sind die 100k nur der erste Schritt. Von Zinseszins oder Schnellball ist mit der Sichtweise nichts zu spüren. Nach 10 Monaten wird auch dieser Investor nicht von Schnellball sprechen bei 18.33k Gewinn und einem investiertem Vermögen von 1 Mio + 18.33k erzielen.
Es kommt alleine auf die Laufzeit an. Als einzige Möglichkeit dies zu beschleunigen bleibt möglichst am Anfang Gas zu geben. Vielleicht kann man einen Nebenjob machen oder sonst wie Geld verdienen. Wenn man dieses Geld zu 100% investiert und später die Aktivitäten runterschraubt wird der Effekt verhältnismäßig spürbarer. Für die Skeptiker kann man es auch so sehen gerade am Anfang nicht zu viel falsch zu machen. Also nicht erst das Sabbatical Jahr nehmen bevor das Geld da ist. Nicht die Stunden reduzieren bevor man „genug“ angespart hat. Kredite möglichst vermeiden. Dies wirkt dem Schneeball Gefühl entgegen.
@ Tim und die anderen:
Gestern habt ihr mir erklärt wie Buffett das mit den eine Million Punkten in 100 Jahren meint und wie enorm sich der Zinseszins nach Dekaden bemerkbar macht.
Aber mal angenommen ich investiere ein gesamtes Vermögen von z.b. 200.000€ in Aktien so alt wie ich jetzt bin mit 33 Jahren. Inwiefern sehe ich mein Depot über ewiges „Buy and Hold“ wachsen wie Tim das betreibt und schon angand vieler Bspl. gezeigt hat, bei denen Leute die Aktien sogar vergessen haben.
Denn in so einem Fall investiere ich ja nie die Dividenden neu, sondern lebe von der Kursentwicklung über Jahrzehnte und diversen Aktiensplits die Tim schon oft erwähnte, die ich aber nicht ganz kapiert habe.
100.000 EURO darf man nicht über- und nicht unterschätzen. Wie hier einige Meldungen zeigen, wird es als schwer erreichbares Ziel angesehen, wofür man sich stark anstrengen muss und welches man nicht in kurzer Zeit erreicht, wenn man nur normales Einkommen hat. Alles durchaus richtig. Man muss allerdings realistisch bleiben: Wenn ich finanziell frei werden möchte, brauche ich wesentlich mehr als zwei oder drei Jahre Zeit. Irgendwie erklärt sich daraus, dass es so wenige schaffen: Die Geduld wird stark erprobt und es sind viele Formen der Versuchungen in Form von Konsumgütern im Weg. Ein Haus ist auch ein Konsumgut, auch wenn ich mir die Kaltmiete spare. Mein Konsum ist hier das schönere wohnen und das mehr an Lebensqualität. Das kostet genauso Geld wie ein teureres Auto, macht aber natürlich auch mehr Spaß.
Vielleicht zuerst die negativen Dinge bei 100k EURO. Du bist definitiv nicht finanziell frei, vielleicht nur in der Form, wenn Du nach Indien gehst und einen für Europäer sehr niedrigen Lebensstandard lebst. Das wollen die wenigsten. Bei größeren Aufschwüngen profitierst Du mehr als jemand, der nichts oder wenig gemacht hat. Aber wenn der Aktienmarkt um 30% innerhalb ein paar Monate steigt, bist Du durchschnittlich 30.000 EURO Buchwert reicher, aber immer noch nicht frei.
Was hast Du also erreicht? Den ersten wichtigen psychologischen Meilenstein. 100.000 EURO schafft die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht, weil sie nicht daran glauben/nichts dafür tun oder weil sie schlicht keine Möglichkeit haben, genug zu sparen. Du hast in der Zeit Disziplin gelernt, d.h. es ist dir nicht fremd, jeden Monat etwas zurück zu legen. Das ist meines Erachtens mit der wichtigste und wertvollste Teil. Wenn Du ausrechnest, wie lange Du ohne Einnahmen leben kannst, wird das fast immer wesentlich länger als das ALGI als Zeitraum sein. Das heißt, wenn alles dumm läuft, wirst Du der Gängelung durch ALGII wesentlich länger entgehen. Kommen irgendwelche außerordentlichen finanziellen Belastungen auf dich zu, hast Du das zumeist im Griff, ohne dir den Kopf zergrübeln zu müssen, wie Du das finanzierst. Deine monatliche Sparrate wird etwa zu 250 EURO passiv durch Ausschüttungen erhöht, das heißt Du kannst mehr sparen. Du erreichst bei normaler Börsenentwicklung die 200.000 EURO schneller als von 0 auf 100.0000 EURO. Du hast bereits einen Kapitalstock der für dich arbeitet. Aber: Du darfst diesen nicht überschätzen, der Weg von 100k auf 200k ist immer noch viel Arbeit, selbst von 200k auf 300k musst Du dich noch anstrengen. Nachlassen bringt dir in den Regionen also noch nichts. Aber Du merkst, Du bist auf dem Weg. Und was auch nicht zu unterschätzen ist: Die meisten Menschen werden erfinderischer in der Generierung zusätzlicher Einkommen, um schneller ans Ziel zu kommen.
Wenn man gut/schlecht gegenüber stellt, hat die Erreichung des ersten großen Meilensteins 100.000 EURO schon so viele Vorteile, dass die negativen Dinge eher nur noch die fehlenden 20% sind. Der Grund liegt darin, dass Du dich auch ohne finanzielle Freiheit – je weiter Du kommst – immer unabhängiger fühlst.
Dazu kommen immer mehr Optionen. Ich habe mir anfangs auf Automärkten ausgerechnet, was ich sofort alles mitnehmen könnte ohne irgend etwas zu finanzieren. Ich mag Portugal und irgendwann habe ich da nachgeschaut, welche Häuser ich sofort bar kaufen könnte. Ein unschlagbares Gefühl, wenn man merkt, es reicht nicht nur für den heruntergekommenen ehemaligen Eselstall, sondern je weiter man kommt für immer nettere Häuschen. Das heißt, ich habe virtuell das immer „Mehr“ an Optionen genossen. Und bei 100k aufwärts werden die Optionen für große schöne Dinge tatsächlich immer besser. Nur sollte man dem nicht unbedingt nachgeben, sonst fängt man wieder von vorne an…
@Tim:
Zu deinen beschriebenen Problemen im Job empfehle ich eher einen Jobwechsel. Das bringt tatsächlich schneller Resultate als 15 Jahre auf die finanzielle Freiheit hinzusparen. Das Leben ist zu kurz, um sich die meiste Zeit in Umgebungen aufzuhalten, die einen fertig machen.
Grüße Oliver
Oliver und Kiev
Schöne Beiträge genau so sehe ich es auch.
Fabian s
Du hast gestern mehrere Antworten bekommen und 2x einen Zinsrechner. Spiel halt mal mit den Zahlen dann bekommst du ein Gefühl. Immer mit dem Bewusstsein das NICHTS linear ist. Es kann auch 50% runter gehen bevor es 200% hoch geht. Schaust dir den dax an und siehst das da keine gerade Linie ist …
-M
@-M:
Das waren Antworten auf nicht die gleichen Fragen…Meine Frage lautet wie sich das Depot denn über Dekaden so sehr aufblähen kann bzw. wie genau das zu erklären ist, ohne dass Dividenden wieder investiert werden. Das muss ja mit der Kursentwicklung und diversen Aktiensplits zu tun haben.
Ich würde gern wissen wie Aktiensplits genau funktionieren über Dekaden ohne z.b. Zinsen oder Dividenden erneut zu investieren…
Tim hatte vermehrt solche Bspl. bei denen die Leute NICHTS getan haben über Jahrzehnte!!!
Jo Les dir auf Google „Aktiensplit“ durch dann weißt du es. Sonst müsste ja jemand von ins das abtippen was in Google einfach schon zum Lesen bereit ist.
Und die Leute die Tim erwähnt hatte da wurden die Dividenden schon reinvestiert „drip“ (auch googlen)
Was auch hilft bei diesen Studies extrem erfolgreiche Firmen zu haben und dann dort 50/60jahre drin zu bleiben Wie die stories der ü90jährigen immer erzählt wird.
Manche Firmen steigen halt mal 100.000% siehe Microsoft/ Abbot Labs / Apple etc.
Schau dir den Chart an. Da siehst wieso die Leute reich wurden über Dekaden.
Ein bissl musst schon selbst dich informieren (nicht böse gemeint)
-M
@ Fabian S.
Ich kann nicht ganz Deine Gedankengänge nachvollziehen. Hast Du bereits 200k gespart, oder hast Du diesen Betrag geerbt? Warum möchtest Du die Dividenden bereits mit 33 Jahren entnehmen? Falls Du das Geld gespart hast, so hast Du sehr hohe monatliche Überschüsse. Ohne eine große Veränderung sollte das doch bleiben. Wenn Du Deine Arbeitszeit vielleicht aufgrund von Kindern in Zukunft etwas reduzieren möchtest, so wird sich lediglich Deine Sparrate verringern. Die Dividenden kannst Du dennoch weiterhin einzahlen und Überschüsse ebenfalls.
Wenn man Dividenden entnimmt verringert sich das Vermögenswachstum entsprechend. So einfach ist das. Wenn Du inflationsbereinigt von 4% durchschnittlichem Wachstum ausgehst und 2% entnimmst so wächst Dein Vermögen entsprechend nur mit 2%. Im Falle eines Crashs solltest Du versuchen so wenig wie möglich zu entnehmen. Am besten investierst Du hier noch mehr.
Falls Du Deinen Lebensstil durch Entnahme von Dividenden nach oben anpasst, musst Du in der Krise schauen, dass Du diesen Stand aufrecht halten kannst. Wenn Du hingegen mehr investierst als den Lebensstil nach oben anzupassen arbeitest Du auf die FF hin. Wenn Du als Beispiel 200€ mehr Geld im Monat benötigst, so brauchst Du entsprechend der 4% Regel ein um 60k höheres Vermögen um diese zu erreichen. Und durch die Dividendenentnahme und eventuell reduzierte Sparquote dauert es entsprechend länger.
Hier ist auch noch ein Fire Calculator:
https://networthify.com/calculator/earlyretirement?income=57459&initialBalance=0&expenses=26132&annualPct=5&withdrawalRate=4
Dort kannst Du sehen wie lange Du benötigst um sie zu erreichen. Das geht mit Sparrate und Startvermögen. Du musst dafür nur Deine tatsächlichen Ausgaben am besten gemittelt kennen.
Das ist auch nur ein grober Wert. Du hast später schließlich auch noch Krankenkasse Beiträge zu bezahlen (Arbeitnehmer und Geber- Anteil) und Steuern. Wenn Du in den Bereich kommst wirst Du eh noch einmal genau alles prüfen bis Du Dich sicher genug fühlst.
@John/vonaufdenboden
In welchem Alter man anfangen kann mit sparen, hängt natürlich von dem Umständen ab. Ich habe „nur“ den Bachelor. 3 Jahre Studium sind wesentlich weniger als andere mit 6-7. Zudem fällt mir in meinem Bekanntenkreis auf, dass heutzutage mehreren Ausbildungen bzw. Weiterbildungen normal sind. Als Frau überlegt man sich hingegen 2mal, ob sich eine weitere Ausbildung überhaupt „lohnt“, weil man vor der Familiengründung ein paar Jahre im Berufsleben stehen möchte. Sonst ist man nach der Elternzeit unvermittelbar. Bei Männern hingegen liegte viel eher nahe, dass diese ihr Gehalt maximieren. Schließlich sind diese nach wie vor oftmals Hauptverdiener und holen durch entsprechende Gehaltssprünge die verlorenen Jahre wieder rein.
@Kurt
Sehe es auch so: In den 20ern, vor der Familiengründung kann man am besten sparen. Meine Sparrate wird nun tendentiell wieder weniger. Jetzt, wo mein Freund und mein Freundeskreis auch arbeitet, machen wir viel mehr Urlaub und geben generell mehr Geld aus. Mit Kindern wird es nicht besser: Den Gehaltsausfall im Falle von Elternzeit kompensiert so schnell keine Gehaltserhöhung.
@ Kiev:
Wieso Dividenden entnehmen. Die bekommt man doch automatisch?! Es klingt oft hier so, als würden die auch automatisch wieder investiert. Das macht ja auch nicht jeder. Gibt ja zig Strategien…
@Fabian
Wie sich die 200 k die nächsten 10, 20 oder 30 Jahre und mehr tatsächlich entwickeln kann niemand (auch Buffett nicht!) mit Garantie sagen.
Dies hängt auch nicht unwesentlich von Dir selbst, Deiner weiteren Sparquote und Deinen assets ab.
Ob Deine gewählten Aktien wie der Markt, besser oder schlechter performen kann nur die Zukunft zeigen.
Der Markt (z. B. S&P 500 oder MSCI World (weniger Datenbasis)) hat in der Vergangenheit ~ 7-8 % p. a. über 100 Jahre gebracht.
Es gab verdammt gute und schlechte 10-20 Jahreszeiträume von ca. 0 % p.a. – 15 % p. a.
Diese glättet man am besten mit ordentlicher Sparquote und kontinuierlichem sparen.
Market-timing kann man probieren… die Wissenschaft sagt aber, kontinuierlich zu investieren ist sehr wahrscheinlich die bessere Option.
Vergangene Daten sind keine Garantie, aber zumindest ist eine gewisse Wahrscheinlichkeit vorhanden, da in den letzten 100 Jahren durchaus schon einige „Stress-Tests“ überstanden worden sind.
PS: Wie hast Du denn die ersten 200 k zusammengebracht?
@ Sparta:
Danke Dir. Das eine Gemengelage aus Erben, gewöhnlichem Sparen und Value Investing, das ich seit 2011 betreibe….
@ Jenny
Wie bist du so schnell auf über 100k gekommen?
Hier ein Auszug von einen Artikel aus 2016:
Als ich 2013 mein Studium beendete, fing ich fleißig an, jeden Monat Geld beiseite zu legen. Mein erstes Ziel: 10.000€ auf dem Konto für Notfälle parat zu haben. Ans Investieren dachte ich erst mal nicht.
Nach deinen Erläuterungen war bzw ist dein Job nicht übermäßig gut bezahlt, vor 2 Jahren ungefähr sagtest du mal was von 1800 netto hier bei Tim im Blog u das die Miete nicht billig ist etc…haben die Überstunden „die einen keiner dankt“ so viel Extracash gebracht? Mit dem ETF investieren hattest du ja auch erst deutlich später angefangen.
Sorry es ist kein Angriff, aber kann mir aber gut Zahlen merken und frage ob es da ein Geheimnis gibt;-)
@Andre
Ja, irgendwie ging es tatsächlich schnell. Ich hatte etwa mit 45k brutto im Jahr angefangen (inkl. Weihnachtsgeld, Sonderzahlungen) und hatte dann mit Überstunden und ein paar Gehaltserhöhungen in manchen Jahren 60k brutto. Sparen konnte ich davon grob 15-20k jedes Jahr. Somit kamen innerhalb von 5 Jahren etwa 90k zusammen, der Rest sind Kurssteigerungen. Alle Angaben sind nur sehr grob, weil ich nicht so aktiv wie andere mein Vermögen tracke.
Den Zwiespalt, ob ich bei meinem jetzigen AG bleibe oder wechsle, werde ich wohl immer haben. Bei größeren Firmen wie Daimler & Bosch verdient man durchaus 70k im Jahr ohne Überstunden. Aber Geld alleine ist dann doch nicht das, was glücklich macht. Ich bin ein Verfechter von: Arbeit muss Spaß machen, sonst schadet man sich und dem Arbeitgeber.
Vielen Dank für die Ausführungen…also doch kein Geheimnis sondern harte ehrliche Arbeit und sehr gute Sparqoute. Hut ab!
Meinst du die Arbeit macht dir da keinen Spaß? So ganz ohne Überstunden?;-)
Oder Erfahrungen von anderen Bekannten schrecken dich ab?
@Andre
ich habe Kontakt zu einigen Ex-Kollegen und höre mich auch bei Kollegen & Freunden immer mal um, wie es in ihren jetzigen / ehemaligen Firmen so abgeht. Positives höre ich nur aus der IT-Branche. Im Maschinenbau hört man eher: Viele Reisetätigkeiten, hoher Kostendruck, nur ältere Kollegen, teilweise miese Chefs, bei manchen unbezahlte Überstunden. Und je nach Größe der Firma klingen die Tätigkeiten sehr langweilig, z.B. den ganzen Tag Lieferanten & Dienstleister koordinieren. Dafür bin ich nicht Ingenieurin geworden.
Mein Team ist hingegen ein sehr junges Team (und viele Frauen). So geht man abends auch mal zusammen ins Kino oder bowlen. Generell bin ich dort mittlerweile gut vernetzt. Fachlich ist es auch sehr abwechslungsreich. Negativ sind der Kosten- und Termindruck, aber den hat man fast überall. Man muss aufpassen, dass man nicht zu viel Karriere macht, wenn man nachts ruhig schlafen will. ;)
Hallo zusammen,
das ein größeres Vermögen zu mehr Gelassenheit führt merke ich seit diesem Jahr. Ich mache zwar immer noch Überstunden und bin wie immer sehr Gewissenhaft, doch führt der aktuelle Wechsel in unserer Geschäftsführung bei mir nicht zu unnötigem kopflosem Verhalten.
Chefs kommen nämlich und die gehen auch wieder. Je Karrieregeiler die sind, umso schneller sind sie wieder weg. Man kann nur hoffen, dass der nächste kompetent und menschlich ist.
Aber der Neue, hat meinen Kollegen sehr verschreckt. Er sitzt wie ein ängstliches Kaninchen im Loch. Das Haus ist zwar abbezahlt, aber das jüngste Kind ist gerade mit dem Abi fertig. Und er hat aktuell in eine Eigentumswohnung zum Vermieten investiert und lässt sie gerade renovieren. Mit fast 55 Jahren ist das vielleicht die falsche Strategie.
Zudem ist die Familie nach Jahren des Campingurlaubs anspruchsvoller geworden und er fliegt 1-Mal im Jahr für 3 Wochen mit 5 Personen ins Ausland, meist USA, und macht 1-Mal mit seiner Frau für eine Woche in Europa Urlaub.
Wir waren zwar gerade auch in Urlaub, es war etwas teurer in diesem Jahr, aber ich bin insgesamt gelassen. Da meine Investitionen gut laufen, könnte ich auch mit der Hälfte meines Jobeinkommens gut Leben.
@ Fabian S.
die Dividenden musst du weiterhin mehrmals im Jahr wieder anlegen, indem du neue Aktien kaufst. Nur so erhältst du den vollen Zinseszinseffekt. Die Kurssteigerung der Aktien unterstützen dies. Ohne Neuanlage geht dir dieser Turbo verloren. Nicht alle Aktien zahlen Dividende. Hat ein Aktionär eine Wachstumsaktie gewählt. Spürt man den Zinseszinseffekt über die Jahre ohne Zutun im Depot.
Take care,
June
@ Jenny,
die Erkenntnis , mit nicht noch mehr Karriere machen, ist mir die letzten Jahre auch gekommen.
Ich bekomme immer wieder Angebote mit Personalverantwortung. Lehne diese aber immer ab. Ist für mich inzwischen aber auch einfacher, da ich ja nur noch ein paar Jahre den Status quo halten muss.
Take care,
June
@June
Verständlich! Als Führungskraft braucht man eine gewisse masochistische Veranlagung, weil man stets in der Schusslinie steht. .. Als rechte Hand hat man es leichter.
@Jenny,
du hast eine Mail. SMS senden funktioniert bei mir gerade noch nicht?.
Ja, im Notfall schicke ich meinenChef vor. Der kann das ab. Hat aber selbst immer weniger Lust darauf. Sein Team ist die letzten Jahre sehr gewachsen. Manchmal versteckt er sich hinter seinen Bildschirmen und tut so als wenn er nicht da sei.
Take care,
June
Dass ein höheres Vermögen mit mehr Gelassenheit einher geht kann ich so ganz und gar nicht beobachten.
Meine Eltern sind beide erfolgreiche Unternehmer, und oftmals war es in der Vergangenheit so, dass mit dem Erfolg auch der Druck steigt, und somit auch der Stress. Parallel dazu kommen oft Existenzängste in Phasen vermehrter Arbeitsbelastung. Man kann eben als Dienstleister mit 8 Angestellten nicht einfach so zu einem langjährigen Kunden sagen „Nein, Ihren Auftrag nehmen wir jetzt nicht an, wir haben zu viel zu tun“ denn dann geht er zur Konkurrenz. Und wenn man mal einige enorm erfolgreiche Jahre hinter sich hat, ist es eben nicht so, dass man sich zurücklehnen kann nach dem Motto „Habe ja so viel in meinem Depot, jetzt bin ich auf einmal total gelassen“ denn es interessiert deine Angestellten recht wenig wie fett dein Depot ist, wenn ein Kunde von dem man abhängig ist, auf einmal Insolvenz anmeldet und man aber noch Forderungen in massiver Höhe offen hat, denn du haftest am Ende dafür! Je mehr du hast, umso mehr steht auf dem Spiel.
Mag sein, dass die Meinung mit der Korrelation zwischen Vermögen und Gelassenheit für deutsche Beamte oder Angestellte im öffentlichen Dienst gilt. Für Unternehmer (zumindest alle die meine Familie kennt) ist es ganz und gar nicht so. ganz im Gegenteil. Es mag sein, dass man mit dem Alter einfach gelassener wird, ja.
AlexanderG
Ich glaube es geht aber darum das man gelassener sein kann, wenn man viel Kohle auf der Seite hat, welche für einen arbeitet.
Es ging nicht darum, dass wenn man als Unternehmer erfolgreich ist, dann keinen Stress mehr hat.
Aber anders rum gedacht: wenn deine Eltern Ihre Firma verkaufen würden, zusammen mit dem was sie auf der Seite haben… wären sie dann Finanziell frei? Wenn ja was hindert sie daran zb. Oder würde es reichen wenn beide einen Minijob machen würden nach dem Verkauf der Firma ? Reicht es dann? Wenn ja, könnte man auch das machen.
Oder Geschäftsführer einstellen und weniger arbeiten oder oder.
Hier geht es ja nicht darum bis 67 zu arbeiten in diesem Blog, sondern früher zu reduzieren oder im besten Fall FF zu sein.
Aber klar es sind andere Voraussetzungen wie bei einem Angestellten, das muss man zugeben.
-M
Aus meiner Sicht beträgt die Marktrendite zu wenig, um innert weniger als bsp. 30 Jahren finanziell frei zu werden.
Man geht ja immer von der historischen Rendite von ca. 7% p.a. aus. Davon zieht man Inflation, Steuern, Depotgebühren, Orderkosten etc. ab. Übrig bleibt die Rendite, die sich jedoch nur auf den risikobehafteten Anteil im Portfolio anwenden lässt – sprich Aktien.
Wenn man also von 100k Vermögen im Depot spricht, gehe ich davon aus, dass die allermeisten einen risikoarmen Anteil von bestimmt 10-40% haben (Cash, Anleihen). D.h Letzterer erwirtschaftet gar keine Rendite. Bei bsp. 70% Aktienanteil wären also nur 70k der Bruttorendite von 7% ausgesetzt, was wiederum die Zeit bis zur finanziellen Unabhängigkeit verlängert.
Was habt ihr zurzeit für einen risikoarmen Anteil im Portfolio?
Ich: 35% Cash
Ca 40% Cash.
-M
@Ex-Studentin
Der zeitig frühere Einstieg in die Berufswelt ist das Eine. Das Andere wie du schon davor gestartet bist.
@Daniel
Bei 7% Verzinsung (im Aktienmarkt nicht unüblich) und einem gesetzten Zeitfenster von 10 Jahren (sagen wir von 20-30Jahren) ergibt sich eine Sparrate von knapp 600€. Ja, sicherlich, in den ersten Jahren wird diese Summe nicht drinsitzen, dafür aber bei einem guten Job später umso eher. Von den 100.000€ wären dann knapp 2/3 in Eigenregie erspart worden, der Rest wäre schon simpel durch den Zinseszins erwirtschaftet worden.
Ich peile die 100k nach 3 Jahren an. Zinseszins Effekt ist da kaum Spürbar. Und dennoch habe ich Respekt vorm Glück und der Summe. Hier werden häufig recht hohe Summen genannt. 100k, 500k, 1Mio. Glaube nicht, das das Normal ist. Gerade für die Jüngeren Leser, die auch mit einem Bruchteil gut schlafen können, da sie wissen das ihre Reise noch dauert.
@Gainde
Ich habe keine Anleihen, sehe die auch als ganz und gar nicht risikolos an. Im Gegenteil, ich sehe die als garantierte Möglichkeit an Geld zu vermindern. Null und Negativzinsen, da kann ichs auch auf dem Girokonto parken.
Relevante Vermögenspositionen würde ich zählen:
Depot, Girokonto, Gold, Immobilien und Pensionskassengelder (der Teil der ausgezahlt werden könnte) ansehen.
Da ich zu jung für hohe Pensionskassengelder bin berücksichtige ich diesen Teil noch nicht. – Könnte aber als „risikoarmer Anteil“ gesehen werden.
Cash bleibe ich im Bereich von 4 bis 10k. Daran wird sich bei steigendem Vermögen nichts ändern. Sinn vom Cash ist, das man im Notfall seine Arztrechnung bezahlen kann, Miete sowieso usw. Wer gerade sein Depot eröffnet hat, hat wohl 100% Cash, später dann nur noch wenige Prozent.
-> Je mehr Cash man hat, desto höher die Gefahr das es noch mehr wird.
John
Die jüngeren Leser können natürlich gut schlafen auch mit weniger. Hier tummeln sich ja auch Menschen die ihre Finanzen im Griff haben. Sparquote erhöht haben und Konsum im Griff haben.
Wenn man dann 10k 20k 50k oder mehr hat, schläft man gut.
Anders als wenn man nichts auf der hohen Kante hat und 15k Schulden für ein Auto evtl.
Hier im Blog sind andere Voraussetzungen. Man kann hier nicht so einfach auf die Masse schließen, weil hier die %-ual wenigen Leute sind, die anders denken als die allgemeine Masse.
Im normalen Umfeld (freunde / bekannte / kollegen etc) sind Summen von 100k 200k 500k 1mio eher unpraktikabel … Hier im Blog sind 100k und die großen summen eher normal, da man spart und das Geld hart arbeiten lässt. Wir wissen hier, dass man mit 100k noch nicht weit kommt…man benötigt über Dekaden mehr. Da dürfen einem 500k keine Angst machen, die kommen wenn man dran bleibt auch wenn es vlt lange dauert.
-M
Ich habe aktuell ca. 95% in sicheren Anlagen. Es ist bis auf kleine Rücklagen in Immobilien bei Eigenkapitalrendite von um die 12% investiert. Wenn ich mit Aktien in eine ähnliche Region komme wäre das sehr gut. Wenn nicht auch nicht schlimm. Die 12% gab es ja auch nicht geschenkt. Ich suche jetzt eher ruhigere passivere Investitionsmöglichkeiten.
@Alexander G
Als Unternehmer trägt man natürlich Verantwortung für seine Mitarbeiter. Es tummeln sich schließlich nicht alle Menschen auf dieser Webseite herum. Dafür muss man aber nicht zwingend privat haften. Wenn der Unternehmer privat die Freiheit erreicht hat sollte er auch gut schlafen können. Die Firma kann ja als GmbH usw. angemeldet werden. Falls die Firma erst gute Überschüsse erwirtschaftet, aber privat noch kein Vermögen aufgebaut hat ist man noch lange nicht frei.
Reich ist man meiner Meinung nach nur durch ein entsprechendes Vermögen. Gehalt oder ein Business kann ein sehr gutes Mittel für den Aufbau sein. Aber mit 200k Gehalt bin ich noch lange nicht reich. Es zählt nur das was hängen bleibt und investiert wird. Und damit meine ich keine Akkumulation von Verbindlichkeiten.