Mit dem Studenten Tim habe ich telefoniert. Er schreibt neben dem Studium für verschiedene Onlinemedien, mit den umfangreichen Börsenartikeln verdient er sich ein ansehnliches Nebeneinkommen. Ich habe mir einige Artikel angesehen, sein Schreibstil gefällt mir sehr gut. Hier ist sein neuer Leserbrief:
Hallo lieber Tim,
mittlerweile sind knapp zweieinhalb Jahre vergangen. Im Januar 2020 – kurz vor Ausbruch der Pandemie also – hatte ich schon einmal die Chance, einen Leserbrief für dich und deine Community zu schreiben. Hier ist der Link dazu, falls es jemanden interessieren sollte: Leserbrief eines Schülers: Mit 16 Jahren kaufte er seine erste Aktie. Er fordert das Fach Privatfinanzen an der Schule.
Die Kommentare, die ich übrigens allesamt mitgelesen habe, waren recht kontrovers. Genau das hat sie für mich allerdings wertvoll gemacht, auch wenn es sicher nicht darum hätte gehen sollen, ob ein 16-jähriger nun einen solchen Artikel verfassen kann oder nicht?
Heute melde ich mich also wieder bei dir und deiner Anhängerschaft, um die zurückliegenden Entwicklungen ein wenig zu dokumentieren. Hier soll es ausdrücklich nicht darum gehen, mich in irgendeiner Weise zu profilieren. Davon bin und werde ich übrigens immer ein großes Stück weit entfernt sein. Stattdessen erhoffe ich mir einen regen Austausch und möglicherweise den ein oder anderen ernstgemeinten Ratschlag unten in der Kommentar-Spalte.
Was hat sich also getan?
Das Investieren an der Börse begleitet mich nach wie vor intensiv, auch wenn mir als mittlerweile 19-jähriger nicht immer die Zeit bleibt beziehungsweise ich nicht ständig die intrinsische Motivation mitbringe, andauernd fachbezogene Bücher oder dergleichen zu lesen. So weit, so gut.
Wie sieht mein Depot aus? Das dürfte manche sicherlich interessieren
Zunächst einmal möchte ich dazu sagen, dass ich in letzter Zeit ein wenig auf dem – meiner Meinung nach – falschen Pfad gelandet bin. Soll heißen, ich habe relativ viele Einzelpositionen. Mit Blick auf die Diversifikation mag das an und für sich attraktiv klingen. Allerdings bin ich ein Verfechter eines “aufgeräumten” Portfolios, in dem ich stets den Überblick über die einzelnen Positionen behalte, um gegebenenfalls auf dringende Änderungen adäquat reagieren zu können.
Zurzeit besitze ich also folgende, unten aufgelistete Aktien.
- United Airlines
- Freenet
- Intuitive Surgical
- Tetra Tech
- Boeing
- Luceco
- Dassault
- Jungheinrich
- Simon Property
- Alibaba
- PayPal
- TradeDesk
- Euronext
- Progressive
Ein ziemlich bunt zusammengewürfelter Haufen also, dessen Performance aktuell eher zu wünschen übriglässt. Dass es nicht unbedingt läuft wie beabsichtigt, empfinde ich jedoch nicht als enttäuschend, ganz im Gegenteil. Lieber begehe ich zu den momentanen Zeiten Fehler, in denen ich noch keine weitreichenden finanziellen Verpflichtungen habe, als irgendwann sonst. Natürlich könnte ich auf Phasen mit schwachen Renditen verzichten, wer nicht? Trotzdem denke ich, dass ich gerade gut miterleben kann, was es heißt, nicht nur auf einer “Erfolgswelle” zu surfen, die einen schnell übermütig werden lassen kann. Stattdessen lerne ich die echte Börsenrealität mitsamt den Höhen und Tiefen kennen.
Was sagt ihr, liebe Community? Was würdet ihr anders machen? Welches Unternehmen geht überhaupt nicht und warum?
Lasst mir doch gerne eure Anregungen da. Ich sehe sie mir definitiv an und mache mir Gedanken dazu.
Abschließend möchte ich noch eine wichtige Frage beantworten, die für andere junge Menschen eventuell ebenfalls von Relevanz sein könnte. Wieso lege ich überhaupt Geld an, anstatt beispielsweise ausgelassen zu konsumieren und mein Leben zu “genießen”? Vorneweg muss ich dazu eines loswerden. Ich bin zwar ein durchaus sparsamer Mensch, als geizig würde ich mich jedoch nicht bezeichnen. Dazwischen liegt ein absolut wichtiger Unterschied.
Achtung, jetzt wird es für den ein oder anderen sicherlich extrem spießig. Ich stehe trotzdem dazu. Meine regelmäßigen Investitionen an der Börse, die ich durch kleine ETF-Beiträge übrigens ergänze, zielen nicht darauf ab, möglichst reich zu werden. Stattdessen möchte ich mir ein ausreichendes finanzielles Polster schaffen, um später im Alter anständig und würdevoll leben zu können. Der liebe deutsche Staat wird dafür – trotz vermutlich weiter steigender Rentenbeitragssätze – mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht sorgen können. Dank sei unserem innovativen Vorsorgesystem.
Soweit ein kleines Update zu mir. Viel stärker interessieren mich nun allerdings eure Reaktionen. Ich würde mich sehr freuen, mit manch einem von euch in Kontakt zu treten und den ein oder anderen Streitpunkt zu diskutieren. Dafür stehe ich immer bereit …
Beste Grüße
Tim
Mit Verlaub, ich halte das Portfolio für geradezu schwachsinnig, wie kommt man nur auf sowas?
Tip für Tim: Alles verkaufen, alles in einen World/ All world EZF und den weiter besparen.
Sachlich müssten jetzt die Einzelaktien betrachtet werden, dann würde das ein oder andere bleiben, manches vielleicht ausgetauscht.
Hallo @Thorsten,
da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich werde mich demnächst einmal genauer mit meinen Aktien auseinandersetzen und schauen, wo Optimierungspotenzial besteht beziehungsweise wo konkret nachgebessert werden muss…
Hallo @Mannigfalter,
danke für deine Einschätzung. Wie schon im Beitrag erwähnt, sieht mein Portfolio inzwischen wirklich sehr durchmischt aus. Die einzelnen Positionen haben sich dabei im Laufe der Zeit entwickelt, was bei manchen jetzt natürlich zum Eindruck führt, als wäre all das nur „Kraut und Rüben“.
Alles auf einmal zu verkaufen halte ich dennoch nicht für den richtigen Schritt. Tatsächlich werde ich künftig allerdings verstärkt auf ETFs gehen und hier regelmäßige Sparpläne einrichten. Ganz von Einzeltiteln verabschieden möchte ich mich jedoch nicht…
Naja Kraut und Rüben ist es auch, wenn es nach und nach gekauft wurde. Eine ernstgemeinte Frage – beschäftigst du dich mit den Aktien, die du kaufst im Vornherein? Studierst du die Geschäftsberichte? Wenn ja, wie kamst du gerade auf diese Auswahl? Wenn es denn unbedingt Einzelaktien sein soll, dann wäre am Anfang es ganz sinnvoll sich an den Dividenden-Aristokraten zu orientieren, die bereits Jahrzehnte eine gute Performance hingelegt haben. Wenn dann genügend Branchen abgedeckt sind – kämen noch Wachstumsaktien hinzu – und zwar nicht, wenn Sie alle kaufen sondern in Korrekturphasen – was wohl für die wenigsten Anleger was ist. Meine Erfahrung ist, jeder will noch auf den Zug, der schon längst losgefahren ist aufspringen – das kostet Performance.
So und nicht anders. Die Zeit die man für amateurhafte Analyse irgendwelcher Unternehmen vergeudet, kann man besser nutzen. (Aus-)Bildung, Sport, Freizeit, Soziale Kontakte usw.
Wir können heute froh sein, dass wir kostengünstig, ohne Zeitaufwand, mit einem attraktiven Rendite/Risikoverhätnis am Weltmarkt partizipieren können.
Dies zu erkennen und die freigewordene Zeit zu nutzen, das muss das Ziel sein.
@Mannigfalter Du bist einfach nur arrogant.
“Stattdessen möchte ich mir ein ausreichendes finanzielles Polster schaffen, um später im Alter anständig und würdevoll leben zu können.“
Das ist sehr lobenswert und klingt gar nicht so, als würdest du aus idealistischen Gründen Einzelaktien kaufen müssen. Wenn das also wirklich dein Ziel ist, kaufe einfach regelmäßig Anteile eines MSCI World oder ACWI und du wirst dein Ziel bestimmt erreichen.
Alternativ schaue dir die Top-100 Liste der im MSCI-World enthaltenen Unternehmen an und suche dir jeden Monat aus der Liste Unternehmen aus, in die du dirkekt investieren möchtest. Dann bist du auch relativ sicher unterwegs.
Aber bei der Altersvorsorge auf kreative Ideen, individuelle Meinungen und besondere Unternehmen zu setzen, ist vermutlich ein Fehler. Denke daran: Für das eigene Leben und die Altersvorsorge hat man nur eine Chance.
Hallo @Rentner,
danke zunächst für deinen Kommentar sowie den mitgegebenen Ratschlag.
An die von dir beschriebene Herangehensweise habe ich bislang noch nicht gedacht. Ich bin allerdings durchaus bereit, sie mir einmal durch den Kopf gehen zu lassen…
Hallo Tim,
hast du dir beim Kauf der Einzelaktien überlegt, warum du sie kaufst? Nach welchen Kriterien? Wann würdest du sie wieder verkaufen? Was ist deine übergeordnete Strategie (Dividenden, Tech, growth, …)? Leider geht das aus dem Beitrag nicht hervor und deshalb ist es etwas schwierig darüber zu diskutieren…
vG
Sven
Hallo @Sven,
stimmt, über meine Strategie habe ich nicht gesprochen.
Ob man es glaubt oder nicht – tatsächlich mache ich mir vor dem Kauf einer Aktie Gedanken;)
Aber Spaß beiseite. Ich achte vor allem auf fundamentale Daten. Dazu gehören unter anderem die Gewinnentwicklung über einen Zeitraum von meist zehn Jahren, Eigenkapitalrenditen, Free Cashflows, Verschuldungsgrad, etc.
Allerdings besteht hier natürlich immer die Gefahr, sich zu sehr auf die Vergangenheit zu fokussieren und die wesentlich entscheidendere Zukunft ein wenig außer Acht zu lassen.
Bezüglich des Verkaufshorizontes würde ich mich beinahe als klassischen „Buy and Hold“ Investor bezeichnen. Mir ist aber klar, dass diese Herangehensweise insbesondere bei meinen derzeitigen Positionen kaum sinnvoll ist, alleine schon aufgrund der vorhandenen Zykliker…
@Tim Wie du richtig erkannt hast, sind in deinem Depot auch Zykliker, die sich für Buy & Hold nicht wirklich gut eignen. Es spricht aber aus meiner Sicht nichts dagegen, wenn du dieses Werte günstig einkaufst und in der Euphorie dann aber auch wieder verkaufst. Wenn du Spaß an der Börse und einige Erfahrung hast, dann kannst du so – als Ergänzung zu einem Buy&Hold-Depot – eine schöne Extrarendite einfahren.
Wichtig ist, dass du deine eigene Meinung hast. Bleib am Ball!
Beim Kauf hast du dir doch bestimmt Gedanken gemacht, was du dir von der Firma erhofft.
Magst du diese Gedanken teilen?
Erfüllen sie noch die Anforderungen dann halten ansonsten weg damit.
Hallo @Icemann,
ja, Gedanken habe ich mir selbstverständlich gemacht. Diese waren im Nachhinein teils allerdings zu kurz gegriffen. Meine Entscheidungen für oder gegen einen Kauf basieren dabei vor allem auf fundamentalen Kriterien, wobei ich vor allem im Fall von Alibaba auch andere Faktoren hätte berücksichtigen sollen.
In nächster Zeit werde ich verstärkt mein Portfolio analysieren und dabei sicherlich auch die ein oder andere Position auflösen. Allerdings fällt das in der Praxis doch recht schwer – ich weiß, hier lauert eine psychologische Falle…
Hier ein Interview vom Finanzjornalisten Kirchner zum allgemeinen Anlegerverhalten und zu der Verteilung der Gewinner/Verlierer-Aktien in einem Index.
https://www.youtube.com/watch?v=YmwWv5coau8
Hallo @DerMax,
falls das Video auch an mich gerichtet sein soll – ich sehe es mir gerne an…
Ja, gerne mal ansehen. Habe mein früheres Anlageverhalten darin tw. wiedererkannt….
Konkrete Anlage-Tipps kann und will ich Dir nicht geben, bei Einzelwerten kenne ich mich nicht aus. Die Motivation muss auch von einem selbst kommen, nicht durch externe Kommentare.
Was ich Dir aber ans Herz legen kann ist, Bücher zu lesen!
Es gibt Sachbücher, die unterschiedliche Kapitalanlagen beschreiben: Gottfried Heller, Kommer, Finanzwesir ETFs, G. Massenbauer Einzelaktien, Kyosaki Immobilien & Unternehmertum, Kostolany größtenteils Anleihen.
Mir hat das sehr geholfen:: Nach der Lektüre wusste ich zumindest, was ich mir nicht zutraue, oder was ich einfach nicht will (z.B. Immobilien, Anleihen, Unternehmertum). Ich lese heute noch Finanzbücher, tw. auch Biografien erfolgreicher Leute, um weiter im Thema „drinzubleiben.“
Viel Erfolg bei deiner Anlageentscheidung.
Der 19-jährige Aktionär braucht noch keine Aktie für die Rente aus Dividenden. Und keine von seinen 14 Aktien ist dafür geeignet. Aber wer eine Rente aus Dividenden haben will, könnte 25 von diesen 30 Aktien wählen: AT&T, Bank of America, Cisco Systems, Johnson & Johnson, Kraft Heinz, Pfizer, Procter & Gamble, Raytheon Technologies, Walgreens Boots Alliance, Wells Fargo, British American Tobacco, HSBC Holdings, Shell, Tesco, Allianz, BASF, BMW, Deutsche Telekom, Munich Re, Siemens, AB InBev, Iberdrola, BNP Paribas, Sanofi, Bank of Nova Scotia, Enbridge, Mitsubishi Corp., Takeda Pharmaceutical, BHP Group, Fortescue Metals.
Hallo @Lad,
ich gebe dir vollkommen Recht, dass aus meinen bestehenden Aktien keine dabei ist, die sich für den langfristigen Vermögensaufbau via Dividenden eignet.
Das war zum Zeitpunkt des Kaufes aber auch (noch) nicht die Intention.
Worauf würdest du bei der angegebenen Liste noch achten? Ich gehe nicht davon aus, dass du „blindlings“ alle 25 Aktien kaufst, oder…
Du baust kein Vermögen mit Dividenden auf, genausowenig, wenn du ausgetrunkene Flaschen zurückbringst und dir das Geld auszahlen lässt. Du baust Vermögen mit dem Investieren auf. Es mag Grüne geben für Dividendenwerte, aber es findet keine Vermögensbildung statt.
Dividenden und Aktienrückkäufe sind langfristig wunderbare Vermögensbilder. Sie sind verantwortlich für ca. 40% der Rendite die Investoren in den letzten Jahrzehnten mit dem S&P 500 eingefahren haben.
Hallo Stefan Stulle,
die ausgezahlten Dividenden würde ich reinvestieren, um damit das zur Verfügung stehende Kapital sukzessive zu erhöhen und mehr Dividenden zu erhalten. Und so weiter und sofort.
Dass Vermögensaufbau nicht durch Konsum gelingt, ist natürlich klar…
Das hat Lad nicht gesagt. Er sagte, du bräuchtest noch keine Dividenden Aktien für die Rente. Ob er deshalb deine Auswahl für gut erachtet, ist nicht klar.
@ Lad: Magst du uns nicht einmal einen Leserbrief von dir posten? Mich jedenfalls würden deine Erfahrungen sehr interessieren.
Hi, das Portfolio würde ich so nicht kaufen. Das die Performance im Eimer ist glaube ich gern. Ein paar Blue Chips würden eine bessere Performance bieten. Zu dem würde ich einen All World ETF als Altersabsicherung mit 10% meiner Einkünfte besparen.
Hallo @Christian H.,
danke für deinen praxistauglichen Tipp.
Glücklicherweise bin ich kein Fondsmanager, mein Portfolio wird hier ja ganz schön zerrissen;)
Aber auch ich hielte beim Anblick der aktuellen Performance gerne Abstand. Teilweise habe ich zu naiv agiert, das muss ich zugeben.
Welche Blue Chips hältst du langfristig denn für besonders geeignet? Kannst du hierzu eine unverbindliche Aussage treffen?
Den Ratschlag mit der Besparung eines All World ETFs werde ich mir definitiv zu Herzen nehmen…
Moin Tim,
ich finde es klasse, dass Du bereits in so jungen Jahren mit dem Investieren angefangen hast! Und ich finde es auch nicht falsch, dass Du dabei auf Einzelwerte setzt, denn nur so kann man eine Überrendite an der Börse erwirtschaften. Allerdings setzt dies voraus, dass man auch auf die Unternehmen setzt, die besser sind als die übrigen und dass man beim Kauf keinen völlig überhöhten Preis bezahlt.
Beim Blick auf Deine Depotauswahl war mein erster Gedanke, dass Du vor allem auf die Aktien setzt, deren Kurse am stärksten abgestürzt sind. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob diese Aktien schon zu Höchstkursen im Hype gekauft und dann bis jetzt die Treue gehalten hast, mit entsprechenden heftigen Kursverlusten, oder erst nach/während des Absturzes. Doch letztlich spielt das keine Rolle, denn Rendite erzielt man ja nicht rückwirkend.
Beim Blick nach vorn und der Chance-/Risiko-Betrachtung fällt eben auf, dass Du stark auf Kursverlierer setzt. Doch dies ist nach meiner fast 35-jährigen Börsenerfahrung selten der richtige/beste Weg, erfolgreich in Aktien zu investieren. Die Annahme, dass die besonders stark abgestürzten Aktien auch besonders viel Kurspotenzial besitzen, ist schlichtweg falsch. Ihr liegt ein psychologischer Irrtum zugrunde: der Ankereffekt. Man sieht das frühere Allzeithoch und sieht nur, dass der Kurs 50% oder 100% oder 150% Luft hätte, um wieder dorthin zu steigen. Und daraus schlussfolgert man, die Aktie sei billig. Doch der Denkfehler liegt darin, dass das Allzeithochkurs nicht zwangsläufig gerechtfertigt gewesen sein muss, sondern es könnte sich auch um eine riesige Bewertunsgsblase gehandelt haben, einen durch Gier völlig zu hoch geschossenen Kurs. Und dann gibt es keinen Grund dafür, dass die Aktie sich wieder in diese Höhe aufschwingen sollte – sofern die fundamentale Entwicklung des Unternehmens dies nicht rechtfertigt.
Aber tut sie dies bei Deinen ausgewählten Werten? Das sollte die entscheidende (und eigentlich einzige) Frage sein, die Du Dir bei der Aktienauswahl stellst. Nicht auf die ausgebombten Kurskrücken setzen, sondern auf die besten Unternehmen, die zu attraktiven Kursen zu kriegen sind.
Warren Buffett setzt auf Qualitätsunternehmen, Unternehmen mit einem herausragenden Management, mit einem robusten Geschäftsmodell, einem ökonomischen Burggraben und damit Preissetzungsmacht. Die Aktien dieser Unternehmen sind selten billig, sie sind selten diejenigen, die einem als „die nächste Kursrakete“ in den Sinn kommen. Aber sie liefern Renditen ab, Jahr für Jahr. Die meisten Menschen kaufen sie leider zu selten oder gar nicht.
In einer Börsenkorrektur stürzen auch diese Aktien mit ab. Doch meistens nicht so stark wie die der anderen Werte. Sie wirken daher auch nach 15% oder 20% Kurseinbruch nicht billig, zumal wenn andere um 40% oder 50% abgestürzt sind. Daher werden dann lieber diese Kursloser gekauft in der Hoffnung, dass sie das größere Aufwärtspotenzial haben. Und Deine Depotauswahl sieht genau so aus…
Zu meinen Größten Aktienpositionen in meinem stark fokussierten Depot (die 10 größten Werte machen gut 60% aus) gehören Costco, Microsoft, Thermo Fisher, Danaher. Keines dieser Unternehmen ist billig, keines war es beim Kurseinbruch, aber ich habe bei allen in den Einbruch hinein meine Position aufgestockt. Ich habe die Aktien also 15% oder 20% günstiger kaufen können also zu vor. Und das, obwohl die Unternehmen von den ganzen aktuellen Problemen (Preisexplosion bei Rohstoffen und Baumaterialien, Chipmangel, Lieferkettenstörungen, Ukrainekrieg, starker Dollar, Personalmangel) vergleichsweise wenig betroffen sind und über starke und sichere Cashflows und teilweise sehr hohe Cashreserven verfügen.
Ich wünschte, ich hätte so auch schon früher agiert. Aber in meinen ersten 20 Börsenjahren habe ich das nicht. Ich habe die Euphorie Ende der 1990er Jahre mitgemacht und auf die windigsten Internet- und Biotechwerte gesetzt. Und am Ende verloren. Ich habe auch viel Geld in der Finanzkrise verloren. Und seitdem immer mal wieder kräftige Rücksetzer im Depot zu verzeichnen gehabt, wie 2011, 2018, 2020, 2022. Aber seit der Finanzkrise hat mich keine Korrektur, kein Crash mehr „umgehauen“ oder psychologisch stark belastet, trotz der zeitweilig heftigen Kursverluste. Ich habe überwiegend Qualitätsunternehmen im Depot und das sind die Firmen, die auch am besten durch Krisenzeiten kommen, deren solide Bilanzen und starken Cashflows sie zu sicheren Höfen macht und ihnen sogar Chancen durch Zukäufe strauchelnder Wettbewerber in diesen Zeiten bieten. Unternehmen, mit denen man relativ ruhig schlafen kann und die dennoch auf lange Sicht deutlich bessere Renditen einfahren als der Gesamtmarkt. Die Aktien dieser Unternehmen kaufe ich gerne bei einem Kurseinbruch, denn die erholen sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit früher oder später. Mit anderen Worten: diese Aktien sind wirklich günstig, wenn der Markt crasht, nicht nur optisch.
Ich hoffe, dass Dir „meine Geschichte“ neue Erkenntnisse bringen, die Du für Dein Investmentleben nutzen kannst, Tim. Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass Du damit Erfolg hast. Den wichtigsten Schritt hast Du schon hinter Dir: früh anzufangen mit dem Investieren.
Deine Artikel lese ich sehr gerne, Michael. Der Fokus auf die Qualitätsunternehmen gefällt mir – ich verfahre ähnlich.
Schmunzeln musste ich jetzt aber nach dem Klick auf den Link zu deinem Blog. Man landet direkt beim Artikel zum Apple-Verkauf. 2015 war das. Bis heute hat sich der Kurswert von Apple verfünffacht. Analog zur mehr als ordentlichen Umsatz- und Gewinnsteigerung.
Du hattest viele logische Begründungen für deinen Verkauf formuliert – gekommen ist es aber ganz anders. Für mich ein weiteres Indiz, dass man mit Buy and Hold Extreme enorm erfolgreich ist.
Moin Sebastian,
das mit der Verlinkung meines Apple-verkauf-Artikels aus 2015 war so nicht geplant. ^^ Aber an dem Beispiel zeigt sich, dass man bei Qualitätsunternehmen die Flinte nicht zu früh ins Korn werfen sollte – und genau das habe ich 2015 getan. Ich hatte Zweifel, dass Tim Cook die vielen Probleme in den Griff bekommt und Apple nach dem Tod von Steve Jobs als Erfolgsunternehmen weiterführen könnte. Da habe ich mich geirrt und hätte mir das länger anschauen sollen, bevor ich die Aktien verkaufe (auch wenn ich damals einen fetten und schnellen Gewinn eingestrichen habe). Später habe ich dann die Apple-Aktien wieder gekauft, aber eben auch deutlich teurer. Autsch.
Sehr souveräne Antwort. Klasse!
@Michael
Hast du eigentlich mit deinen Quality investments eine überrendite ggü zb einem World Index erzielt über einem langen Zeitraum?
Lese bei deinem Blog auch sehr gerne. Mit tim Schäfer die einzigen, die ich überhaupt lese.
-M
Die Frage kann ich aus mehreren Gründen leider nicht wirklich beantworten.
1. Alle meine Aktien liegen in meiner GmbH, aber über diese betreibe ich auch noch andere (profitable) Geschäfte, so dass am Ende der für maßgebliche Wertzuwachs leicht zu messen ist, aber ich dies nicht separat für mein Investmentdepot ermittle. Der „Free Cashflow“ der GmbH ist deutlich positiv, so dass ich jeden Monat zusätzliches Kapital zum Investieren zur Verfügung habe (was das Ergebnis ja positiv verzerrt).
2. Ich setze nicht nur auf Quality Investments, sondern auch auf (überwiegend deutsche) Nebenwerte und auf die eine oder andere Turnaround-Situation. Alles in einem einzigen Depot; eine Unterteilung in einzelne Bereiche nehme ich nicht vor.
3. Ich betreibe drei Themen-Wikis (Quality Investments, Nebenwerte, Turnarounds), aber erst seit anderthalb Jahren; ein Langzeitvergleich fehlt also. Des Weiteren sind nicht alle „meine“ Werte bei Wikifolio handelbar und die Problematik mit den US-Dividenden verzerrt das Bild ebenfalls (Wikifolio schreibt keine US-Dividenden gut, daher machen zB REITS oder BDCs mit 10% Dividendenrendite im Wiki keinen Sinn, wohl aber im Depot).
Insofern kann ich kein „Musterdepot“ anbieten, bei dem die jeweilige Performance separat und genau dargestellt wird. Mein Blog ist auch kein solches Angebot, sondern eine Entscheidungshilfe. Ich schreibe über das Investieren, wie man das richtig anstellt und welche Fehler man (vor allem ich) dabei vermeiden sollte. Und ich schreibe über die Aktien/Unternehmen, die mich interessieren.
Ich bekomme zwar gelegentlich „freundliche Hinweise“, wie ich irgendwelche Renditekennzahlen ermitteln könnte, aber das würde einen enormen Aufwand für mich bedeuten – und eben keinerlei Mehrwert. jedenfalls nicht für mich. Und da bin ich dann Egoist. Ich bin in erster Linie Investor und das kostenlose Blog ist „Freizeitgestaltung mit beruflichem Hintergrund“, wie Karl Lagerfeld es mal ausdrückte.
Unterm Strich kann ich nur die Entwicklung meines „operativen Net Worth“ präsentieren über die letzten Jahre, inkl. der oben genannten Verzerrungen.
2014: +3,7%
2015: +24,1%
2016: +26,0%
2017: +20,5%
2018: -10,5%
2019: +32,9%
2020: +37,4%
2021: +33,1%
2022: +0,9% (YTD)
Grundsätzlich sind die Ergebnisse eher positiv beeinflusst durch den Free Cashflow der GmbH, wobei dieser erst seit 2021 so richtig durchgestartet ist und die Ergebnisse „schönt“ (das trifft auf 2022 jedenfalls zu, denn ansonsten läge das Investmentdepot wohl so bei -3%).
Genauer kann ich Deine Frage also nicht beantworten, sorry…
Vielen Dank für Deine Mühe!
-M
Interessant, ich hatte in jungen Jahren genauso gedacht: eher in Verlierer-Aktien investieren, da angeblich hohes Aufwärtspotenzial. Es hat einen Grund, warum bestimmte Aktien trötz steigendem Gesamtmarkt von Groß-Investoren sukzessive abgestoßen werden. Vielleicht ist ist eine Blase geplatzt, oder manchmal ja auch der Hype um ein Thema einfach durch. Die Profis pushen dann 2-3 Jahre eine andere Branche.
Daher setze ich nur noch auf den Weltindex. Bei mir stimmt nun endlich die Performance und ich habe später mal ein Zubrot zur gesetzlichen Rente. Das reicht mir, Überrendite brauche ich nicht.
Hallo @DerMax,
ich würde nicht per sé behaupten, dass ich in Verliereraktien investiere und anschließend hoffe, dass sie wieder steigen.
Mir ist bewusst, dass einige Titel nicht ohne Weiteres abgewertet werden. Sei es aufgrund von sinkenden Marktanteilen, schwachen Produkten, Skandalen oder was auch immer.
Vielleicht verstehst du mich aber auch ein Stück weit, dass ich als 19-Jähriger gerne offensiver investiere als ich mich das beispielsweise mit 50 Jahren zutrauen würde. Aus diesem Grund werde ich – trotz der hier genannten Kritik – künftig nicht vollumfänglich auf ETFs setzen. Diese werden zwar ab nun den Großteil meiner Investments ausmachen – ich nehme eure Ratschläge schließlich ernst – ein bisschen Eigenwille werde ich mir dennoch beibehalten.
Hallo @Michael,
vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar, der einiges an geballtem Wissen bereithält. Sehr schön.
Teils habe ich auf Turnarounds spekuliert. Vor allem bei PayPal und Alibaba ist dies der Fall gewesen, was (bis jetzt) natürlich nicht geklappt hat;)
Dass ich vor allem auf Aktien mit den stärksten Kursrückgängen setze, ist jedoch nicht ganz richtig. Vielleicht mag die Aufzählung ohne weitere Erläuterung hier einen falschen Eindruck erweckt haben. In einigen Fällen war ich sogar schon vor dem Höchststand investiert, habe dann aber den Ausstieg verpasst – warum auch immer. So geschehen insbesondere bei Jungheinrich. Hier hätte ich zwischenzeitlich einen Gewinn von knapp 120% realisieren können. Und jetzt? Lassen wir es lieber…
@Tim
Bei Herrn Kissigs Kommentar steckt ganz viel für dich drinnen!
Mach dir um Alibaba und PayPal nicht so viel Sorgen. Evtl macht es in deinem Alter Sinn gerade jetzt dort schön weiter rein zu gehen. Du magst es doch konzentriert.
Ich habe selbst >10% meines Vermögens in Alibaba. Tendenz steigend.
Baba hat 240 Mrd Market cap. Meinst du die haben in 10 Jahren nicht eher 1 Bil. ?
Ich sehe da viel was dafür spricht. Nur der Kurs lässt uns gerade wie Idioten aussehen. Kann ich aushalten, du auch?
-M
Hallo @-M,
da hast du Recht. Den Kommentar von Herrn Kissig werde ich wahrscheinlich noch einige Male aufmerksam durchlesen;)
Ehrlich gesagt bin ich bei PayPal noch optimistischer als bei Alibaba. Bei letzteren sollten meiner Meinung nach auch die Umstände, d.h. die chinesische Politik, nicht außer Acht gelassen werden.
Aber ja, die Geduld bringe ich auf jeden Fall mit, dass ich bei Alibaba dabeibleibe. Dass sich der Wert in den nächsten Jahren aber fast verfünffacht, halte ich dennoch für eine gewagte These. Was denkst du könnte dazu führen, dass es zu einem solchen Szenario kommt?
Im Endeffekt denke ich, dass Umsatz und Gewinn noch über viele Jahre steigen wird und die Bewertung zieht irgendwann nach.
Mehr ist es ja nicht. Der Kurs richtet sich nach dem Gewinn und Wachstum einer Firma und wird dann mit einem gewissen KGV bewertet.
Baba wird irgendwann wieder „normaler“ bewertet werden.
-M
Hallo @ -M,
… und was ist mit den „freiwilligen Spenden“ an den chin. Staat, wenn es zu aus staatlicher Sicht „zu hohen Gewinnen“ kommt?
Ich wäre hier vorsichtig und würde niemals 10% oder mehr in eine solche Position stecken. In chinesische Aktien habe ich keinen Cent investiert. Das gilt auch für Russland und viele andere Staaten.
Hat man Global Player im Depot, ist man trotzdem in diesen Ländern investiert, das Risiko ist aber deutlich geringer, wie wir ja gerade am Beispiel Russland sehen:
Global Player schreiben diesen Geschäftsanteil ab, was kurzfristig zu Kursverlusten führen kann, aber meist schnell wieder aufgeholt wird. Die originalen Russland-Aktien ausländischer Investoren liegen wie Blei im Depot und sind erstmal „totes Kapital“. Wie es weitergeht und ob man sie überhaupt wieder handeln kann und zu welchen Kursen werden wir sehen. Wer ADRs gekauft hat, ist noch schlechter dran.
Trotzdem viel Glück und Erfolg, vielleicht bin ich auch „der Depp“ und verpasse in China riesige Chancen. Damit kann ich aber gut leben und die Performance meines Depots bestätigt das auch.
Was ich gelernt habe ist: Erstmal auf den Kapitalerhalt zu achten, bevor ich überhaupt an Gewinne denke. Das ist meist schon „die halbe Miete“.
Übrigens: Einer der größten Kapitalvernichter sind zu grosse Positionen. Das geschieht sehr schnell aus reiner Gier und aus „Dummheit“, wenn man im Verlust liegende Positionen immer weiter aufstockt… Ich spreche hier aus eigener (sehr teurer) Erfahrung in meinen Anfangsjahren.
LG
Hallo Claus,
meine Gedanken zu China und „passiver“ Partizipation via heimischer Blue Chips: Das halte ich für einen frommen Wunsch. Das sehe ich als Marketing-Narrativ befeuert von hiesigen Fondsmanagern, die nicht selbst in China investieren und banale heimische Aktien versuchen zu hypen (so ein Schein-Ding wie ESG).
Sicherlich wird China als Markt für hiesige Unternehmen immer interessant sein. Allerdings kann man nicht unterstellen, dass China bzw. dort die Konsumenten insbesondere auf unsere Unternehmen als vermeintliche Qualitätsunternehmen abstellen werden. Beispiel Unilever: Die haben ein hohes EM-Exposure und das wird heute noch häufig als Vorteil bewertet. Ich sehe das für Unilever eher genau gegenteilig kritisch (habe sie auch im Depot). Denn hier würde ich eher Abwärtsdruck für Unilever sehen, da in China immer Marken sich entwickeln und den Produkten das Wasser abgraben. Das Beispiel ließe sich fortsetzen mit vielen anderen Unternehmen aus dem zyklischen und nicht-zyklischen Basiskonsum und allgemein Konsumten-Titeln (Adidas, Nike, Nestle, Danone…man könnte noch viele aufzählen).
Überhaupt lohnt mal ein Blick auf die wertvollsten Marken und welche davon aus China kommen. Viele von denen sind unbekannt, haben aber schon enorme Marktanteile und sind teilweise sogar ihrerseits auf Expansionskurs außerhalb Chinas.
Ich möchte hier nicht pro chinesischen Investments argumentieren (weiß ja ohnehin hier jeder, dass ich insofern „versaut“ bin :-, wobei ich ja dort kein Tech und keine Adr mache, sondern „langweilige“ etablierte Unternehmen in HK). Aber das Argument passiv teilhaben über Global Player ist meines Erachtens wirklich recht schwach, vor allen Dingen nach vorne gedacht! Vermutlich wird es darauf hinauslaufen: Wer China Exposure haben will, muss in China investieren – mit allen Besonderheiten und Risiken dieses Landes.
In welche chinesischen Aktien bist du denn investiert? Ich bin selber auch der Meinung es wäre ein Fehler chinesische Unternehmen außen vor zu lassen und habe BABA und Ping An nach dem Kurssturz gekauft.
Hallo Tobs,
ich kann Deine Argumentation zwar verstehen, aber real sieht es doch momentan so aus:
Die Global-Player steigen im Kurs, während Russland-Aktien mindestens „eingefroren“ und nicht handelbar sind und die beliebten China-Aktien deutlich an Wert verloren haben.
Wenn der chin. Staat beschlossen hat, „zu mächtig gewordene Konzerne“ sagen wir mal „etwas einzudämmen“ und Ihnen aus staatlicher Sicht zu hohe Gewinne unter dem Deckmäntelchen, diese der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, als „freiwillige Spende“, sprich „Sondersteuer“ abnimmt, wie soll ich dann als ausländischer Aktionär noch überdurchschnittlich verdienen?
Die Gewinne sind gedeckelt, die Kurse somit auch. Schaut man sich einen Langfristchart des Shanghai Composite Index an, hat man seit ca. 1995 bis heute ca. 361% Gewinn erzielt. Das entspricht einer p.A.-Rendite von ca. 6,06%.
Das sagt zwar nichts über die Performance einzelner Aktien aus, aber die Wahrscheinlichkeit, hier zukünftig dauerhaft „Überrenditen“, die das eingegangene Risiko rechtfertigen, zu erzielen, sehe ich nur stark getrübt.
Was machst Du z.B., wenn sich der Taiwan-Konflikt zuspitzt und ausländische Investoren gesperrt werden? Kannst Du Deine Rechte in China einklagen?
Aus meiner Sicht ist es wesentlch wahrscheinlicher und einfacher, diese „Überrenditen“ in aktionärsfreundlicheren Ländern, wie z.B. den USA zu erzielen.
Dennoch wünsche ich Dir viel Glück und ein gutes Händchen bei Deiner Aktienauswahl.
LG
Der Vergleich hinkt aber gewaltig, jedenfalls bezüglich des Shanghai Composite Index (und wenn Vergleich, wogegen eigentlich?).
Dieser Index bildet Festlandaktien ab, die bislang für Ausländer ausschließlich in Form institutioneller Investoren, und das wiederum erst auch seit einigen Jahren, zugänglich sind. Und das sind keine Unternehmen, die seit Jahren nach internationalen Maßstäben operiert haben. Und es ist vermutlich dann auch nicht zielführend, in einem Atemzug Russland zu nennen.
Wenn Du Performance Vergleiche von Sektoren/Ländern anstellen willst (was ich schon wieder schwierig finde, aber ok) müsstest Du dann eher Asianc-Pacific Indizes (und dann wiederum je nachdem cum oder ex Japan) vergleichen.
Im übrigen auch hier wieder: Performance versus Kursindex. Viele Investoren haben bei einem ausgewogenen Portfolio auf Gesamtportfolio-Ebene gerade deswegen eine Überrendite oder zumindest vergleichbare Rendite zur Benchmark erzielt, weil sie Aktien aus diesen Märkten beigemischt hatten. Das waren in der Regel keineswegs Rendite-Vernichter. Dazu kommt, dass gerade die Substanzwerte aus Asian-Pacific weit überdurchschnittlich ausschütten, was aber wiederum nur in einem Perfomance-Index berücksichtigt wäre. Der Vergleich wäre tatsächlich aussagekräftiger, wenn Du einfach mal ein back testing mit HK Aktien aus dem Infra- und Konsumgüterbereich anstellt, vielleicht gespickt mit einigen wenigen KPI in Bezug auf Bilanz und GuV. Da sieht die Rechnung ganz anders aus.
Noch etwas zu den „freiwilligen Spenden“. Ich sehe das genauso wie Du und finde es sehr befremdlich. Letztlich handelte es sich hierbei um Strafen, die bei uns Kartellstrafen gewesen wären, tatsächlich ohne Rechtsgrundlage, und das ist das eigentliche irritierende. In dem Zusammenhang sind aber auch die gesamten Marktaufsichtsmaßnahmen zu verstehen, bezüglich derer sich Negativberichterstattung auf die wenigen Tech- und Kommunikationswerte kapriziert hat (als ein kleiner Teil des Aktien-Universums). Im Grunde genommen wurde hier in Lichtgeschwindigkeit westlicher Regulierungsstandard eingeführt. Und die hier teilweise rüden Maßnahmen der Aufsicht sind letztlich – nach unseren Maßstäben – absolut pro Markt gewesen, weil sie diesen erst dauerhaft ermöglichen und dieser dadurch profitiert. Das waren weitgehend normale Regulierungsmaßnahmen. Mach Dich mal mit europäischem Kartellrecht vertraut, da bist Du in Europa aber anderen Restriktionen als in China unterworfen. Ich schreibe bewusst „weitgehend“, weil ich Eingriffe wie das Verbot von Geschäftsmodellen nicht verhehlen mag.
Hättest Du eine Jadine Mattheson, verschiedene chinesische Banken, Konsumgüterhersteller etc. pp. über einen Zeitraum von 10 Jahren gehalten, hättest Du vielleicht keine abnormale Kursentwicklung bis dato, aber schon Deinen Einsatz als Mittelrückfluss wieder raus – in keinem Fall aber eine Minderrendite. Dein Risiko wäre raus aus den Investments bei voller Chance zur Teilhabe in der Zukunft.
Ich möchte wirklich nicht das definitiv vorhandene China-Risiko schmälern und auch nicht missionieren; das muss jeder für sich bewerten und wie Du schreibst kann es sein mit einem USA-Depot mindestens genauso gut zu fahren. Aber es ist irreführend, auf den Tech-Crash (China Tech ist nur ein Teil der Aktienlandschaft und wurde ähnlich gehypt wie der NASDAQ zur Jahrtausendwende) oder Festlandaktien im Bereich der zurückliegenden Dekade zu verweisen. Wenn man für sich ernsthaft individuelle das Risiko-Exposure einschätzen möchte, kommt man wie immer im Leben an einer differenzierten Betrachtung nicht vorbei.
Hallo Tobs,
ich mag China-Aktien ja auch, für mich ist das politische Risiko jedoch nicht akzeptabel, so dass ich nicht direkt in chin. Aktien investiere.
Für mich kommt es nur darauf an, dass ein evtl. Totalausfall des China-Anteils nicht das ganze Depot zerstören kann. Da fühle ich mich bei den LuRo-Global-Playern extrem wohl. Rechne ich deren China-Anteile auf meine Depotanteile um, kann mich das nicht ruinieren.
Du hast Dich aber, im Gegensatz zu den meisten „China-Investoren“, gut in das Thema eingearbeitet, so dass Du hier vielleicht die richtigen Entscheidungen (für Dich) treffen kannst. Ich traue Dir das durchaus zu und wünsche Dir viel Erfolg hierbei!
Backtests mit China-Aktien finde ich übrigens eine hervorragende Idee. Die hätte ich längst mal umgesetzt, wenn ich hierzu brauchbare Daten hätte.
LG
Was nach meiner Erfahrung funktioniert, ist Unternehmen zu kaufen , die konstant hohe Kapitalrenditen aufweisen. Die Betonung liegt auf konstant. Nicht ein Jahr hohe Renditen, und dann im wirtschaftlichen Abschwung wieder katastrophale Renditen. Es ist fast egal ob man ROIC, ROCE oder Eigenkapitalrendite bei niedriger Verschuldung betrachtet. Damit fällt schon sehr viel Schrott bei der Suche raus. Hohe konstante Bruttomargen sind ebenfalls positiv, weil man dann besser mit Inflation klar kommt. Ist noch wichtiger als steigende Gewinne. Diese Firmen haben meistens auch moats. Der Vorteil dieser Firmen ist in der Regel eine geringe Verschuldung, weil viel Cash generiert wird und damit auch das eigene Wachstum finanziert wird. Ausserdem sollte die Firma noch wachsen. Es geht darum das ein Zinseszinseffekt abläuft. Dazu braucht es eben in der Regel gute Renditen und Raum für Reinvestment in Wachstum. Ausserdem ist es wichtig eben nur dann zu kaufen wenn die Bewertung günstig ist. Man muss nicht zu jedem Zeitpunkt eine bestimmte Firma kaufen nur weil sie die Kriterien erfüllt und auf der Liste steht. Die Firma sollte Qualitätskriterien erfüllen und nur dann gekauft werden wenn die Bewertung stimmt. Qualitätskriterien sagen was gekauft werden soll und die Bewertung wann es gekauft werden soll. Beides ist wichtig. Man kauft nicht nur weil es billig ist aber auch nicht zu jedem Preis weil es gut ist. Es gibt da gute Vorträge von Terry Smith. Ich habe bisher keine Anlagemisserfolge gehabt, wenn ich wirklich Firmen gekauft habe die konstant hohe ROICs ausgewiesen haben. Manchmal dauert ein bißchen, aber für gewöhnlich funktionieren die mit der Zeit. Und Fluggesellschaften gehören hier sicher nicht rein. Fluggesellschaften sind eine beschissene Branche. Und das sieht man auch an den stark schwankenden Kapitalrenditen.Besser dann so etwas wie Booking oder Amadeus IT.
Und mit hohen Renditen meine ich zweistellig, so mindestens 12, 15% auf Eigenkapital und Fremdkapital zusammengerechnet.
Hallo @Mr X,
bei meinen „Analysen“ lege ich persönlich viel Wert auf Qualitätskriterien fundamentaler Art. Kennziffern wie ROIC oder ROCE sehe ich mir stets über einen längerfristigen Zeitraum an und erwarte schließlich auch, dass die Werte mit der Zeit zugenommen haben oder zumindest auf konstant hohem Niveau gehalten werden konnten.
Den Fehler sehe ich bei mir woanders. Zwar mögen einige Firmen aus meinem Depot die Qualitätskriterien (zum Zeitpunkt des Kaufes) erfüllt haben, jedoch habe ich die Bewertung meines Erachtens zu stark in den Hintergrund gerückt. Das könnte mir jetzt teuer zu stehen kommen…
Sorry, du hast vermutlich die wilden Empfehlungen der Aktien Influencer bei Facebook und Instagram nachgekauft. Gute Absicht aber leider nicht zielführend.
Bei the trade desk beging ich denselben Fehler und konnte sie letzte Woche mit Gewinn verkaufen.
Bespare lieber künftig einen MCSI world ETF und wenn du Lust hast einen NASDAQ ETF dazu.
Was du mit deinem aktuellen Bestand machst, da muss man jede Einzelposition extra anschauen.
Hallo @Lu O,
nein, tatsächlich habe ich nicht auf Empfehlung hin gekauft. Bei meiner ersten Aktie vor rund fünf Jahren waren die Finanz-Influencer noch gar nicht so stark wie heute aus dem Boden geschossen;)
Trade Desk ist ehrlich gesagt noch einer der gut performenden Titel innerhalb meines Depots. Die Aktie habe ich allerdings auch schon vor einiger Zeit gekauft. Ich werde sie halten, da ein Großteil der für mich wichtigen Kriterien nach wie vor intakt ist.
Die vielfachen Ratschläge zum regelmäßigen Besparen von ETFs werde ich umsetzen. Wichtig ist es jetzt, meine Einzelpositionen neu zu evaluieren und die vergangenen Entscheidungen kritisch zu reflektieren. Selbstanalyse quasi;)
Hallo,
ich habe keine dieser Aktien. Hatte Alibaba, aber nach den Erfahrungen mit Zb Gazprom, hab ich sie verkauft.
Nun sind Sie gut investiert und umschichten ist auch heikel.
Würde ich aktuell einsteigen würde ich vermutlich Altria, ein-drei Postaktien (Heimatmarkt und GB, B oder NL), Cegedim, Unilever, Diversified und Harbour Energy, Takeda, Haleon, GSK, Viatris, Kapsch, BASF, etc kaufen. Bpost, Cegedim und Kapsch als 2-3jährige Wette, Ziel 20%.
Bei größeren Rücksetzern Lumen, Teva, Gulf Keystone und GEO.
Hallo @Namor,
viele der von dir genannten Unternehmen sind mir unbekannt. Ich werde sie mir aber einmal anschauen, wenn ich Zeit dafür finde. Etwas genauer auseinandergesetzt habe ich mich zuletzt mit BASF. Die neuesten Quartalszahlen waren ja nicht schlecht, aber die langfristige Perspektive?
Hallo Tim,
Ich finde es großartig, dass du mit 19 angefangen hast zu investieren.
Was würde ich tun an deiner Stelle, wenn ich heute wieder 19 alt wäre?
Ich würde ein Sparplan auf ein S&P 500 ETF anlegen und Optional mit ein weiteres Sparplan auf ein Multifaktor und/oder Momentum ETF ergänzen. Es gibt einige Kandidaten die zwischen 15 und 18% Renditen p.a. werfen.
Später kannst du einzelne Unternehmen nach und nach dazu kaufen.
Wie kann man gute Unternehmen erkennen und dazukaufen? Dafür empfehle ich dir die Bücher von Jeeva Ramaswamy, Joel Greenblatt und Peter Lynch.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
VG, P
Guten Abend @P. Onassis,
danke erst einmal für dein Lob.
Auch deinen Ratschlag nehme ich sehr ernst. Zwischen 15% und 18% jährliche Rendite hört sich natürlich großartig an, dürfte langfristig meiner Meinung nach aber kaum aufrechtzuerhalten sein.
Bücher von Joel Greenblatt und Peter Lynch habe ich bereits gelesen. Vielleicht sollte ich mir deren Lektionen wieder einmal genauer durch den Kopf gehen lassen. Dass sie funktionieren, beweist schließlich der überwältigende Erfolg der beiden.
Hallo Tim
Lass dich nicht verunsichern von Meinungen.
Du musst das warum kennen, wieso du welches Unternehmen zu welchem Kurs kaufst. Dann klappt es langfristig mit dem investieren.
Guten Abend @Josef,
mutmachende Worte, danke.
Die Meinungen sehe ich jedoch nicht als verunsichernd an, ganz im Gegenteil.
Ich hole mir sehr gerne Input, sofern ich daraus lernen kann.
Einen gewissen Eigensinn zu haben und zu behalten, finde ich dennoch wichtig und richtig.
Außer PayPal ist keine Position dabei, die ich auch nur auf der Watchlist hätte. Was nicht heißt, dass sie schlecht sein müssen; ich kenne sie nur nicht.
Was mit auffällt ist, dass nicht eine Aktie aus den Big-HighTechs dabei ist. Hätte nicht gedacht, dass es solche Depots überhaupt gibt. Gerade waren die Apples und Microsoft so schön billig; sie sind aber schon wieder auf Eurobasis ganz schön gelaufen.
In dem Alter würde ich einen großen Teil meiner Investitionssumme auf ein gerade die Welt veränderndes Unternehmen mit einem Ausnahmettalent an der Spitze setzen:
https://youtu.be/Kmk9lv80NR0
Hallo @Felix,
danke auch für deine Einschätzung.
Die Big-HighTechs empfand ich stets als zu teuer, um einzusteigen. Ich weiß, im Rückspiegel war das natürlich ein Fehler.
Den Link, den du hinterlassen hast, werde ich mir einmal ansehen…
„Die Kommentare, die ich übrigens allesamt mitgelesen habe, waren recht kontrovers.“
Es liegt in der Natur der Sache, dass in einem Blog bei veröffentlichten Leserbriefen mit verschiedenen Meinungen und vielleicht auch schwierigen Kommentaren zu rechnen ist. Leserbriefschreibern sollte dieser Sachverhalt grundsätzlich bewusst sein.
Das Depot gefällt mir ehrlicherweise überhaupt nicht. Eigentlich habe ich noch nie eine so merkwürdige Depotzusammenstellung gesehen was Branchen, Namen, Risikoprofil und Marken angeht. Wie konkret bist du auf diese Mischung gekommen? Wäre ein ETF vielleicht die bessere Wahl? Ich denke hier schon…
„Zu meinen Größten Aktienpositionen in meinem stark fokussierten Depot (die 10 größten Werte machen gut 60% aus) gehören Costco, Microsoft, Thermo Fisher, Danaher. Keines dieser Unternehmen ist billig, keines war es beim Kurseinbruch, aber ich habe bei allen in den Einbruch hinein meine Position aufgestockt.“
Das klingt sehr vernünftig und nach einer Strategie mit Qualität. Ich verfahre ähnlich. Blackrock und Danaher sind meine größten Positionen. Weiterhin viel Erfolg!
Guten Abend @Ralf,
natürlich erwarte ich keine Lobeshymnen, wenn ich hier einen Leserbrief veröffentliche.
Ein wenig Gegenwind kann schließlich nicht schaden, vor allem dann nicht, wenn ich daraus wichtige Schlüsse ziehen kann.
Die Mischung hat sich mit der Zeit ergeben. Vielleicht hätte sich all das gar nicht erst ergeben, wenn ich zwischendurch Positionen verkauft hätte. Dass es einmal so wild aussehen würde, dachte ich auch nicht. Nun ist mir aber klar, dass es nicht immer der richtige Weg ist, einmal zu kaufen und die Aktien anschließend unbeachtet liegen zu lassen.
Künftig werde ich wie mittlerweile mehrfach erwähnt auf ETFs setzen. Nicht spektakulär, aber doch grundsolide…
Kein Depot für das man sich schämen muss. Du wirst schon deine Gründe haben, die Werte gekauft zu haben. Wie schon mehrfach beschrieben ein World ETF, reicht völlig aus. Oder schau dir mal die Musterportfolios bei extraETF an, vielleicht ist da was für dich dabei,abseits eines World ETF. Um einen neuen Aspekt in die Diskussion zu bringen. Abseits der Einzelaktien oder ETF ist für Investoren auch das Gebiet der Optionen sehr interessant. Ich meine jetzt nicht das „langweilige“ Stillhaltergeschäft, sondern das Hedgen von Portofolios, was für dich wohl in der Zukunft eine ganz andere Bedeutung gewinnen dürfte.
Guten Abend @Sigmund,
danke dir für die aufmunternden Worte;)
Mit Optionen kenne ich mich überhaupt (noch) nicht aus. Ich denke, dass das nicht der richtige Weg für meine Ziele ist. Dennoch danke für den Aspekt. Vielleicht möchten sich andere einmal Gedanken darüber machen?
@Depotveriss
Ich schließe mich dem nicht an (weil ich einige Titel nicht bewerten kann und einige gar nicht schlecht finde) und wenn ich Kritik äußern würde, dann täte ich das mit dem Versuch dieser eine konstruktive Perspektive, wie z.B. die von C.Kissig, beizumischen.
Erstens: Du bis blutjung. Daraus folgt meines Erachtens ohne weiteres, dass Du eine ganz andere Annäherungsweise zu Unternehmen hast als vermutlich die meisten hier von uns.
Zweitens: Deine Unternehmen kenne ich nicht alle, einige von denen sind aber meines Erachtens (was auch immer das heißen mag) gute Unternehmen, z.B. Intuitve Surgical, Boeing, Alibaba und vermutlich auch Paypal. Dein Depot besteht halt zum großen Teil entweder aus Growth oder wenn Substanz, dann Zyklikern wie etwa Boeing. Darum wirds gerade bei Dir gerappel haben. Gerade bei Boing durftest als junger Investor vermutlich erleben (verstehe es als frühes Ausbildungsprivileg!), wie bei einem Marktführer und grundsolidem Unternehmen wenige miese Managemententscheidungen das ganze Unternehmen in unruhiges Fahrwasser bringen. Das hätte Dir auch mit einem Pharma- oder Chemie-Zykliker genauso passieren können. Boeing wird wiederkommen, das steht für mich außer Frage.
Drittens: C.Kissing hat es im Grunde angesprochen. Ich denke, Dir fehlt einfach noch Anlagephilosophie. Woher soll sie auch kommen, Du bist 19 Jahre jung und vermutlich sind Deine Eltern nicht beide Fondsmanager (und ein Elternteil auch noch ausgerechnet Value und der andere Growth) und Ihr habt abends beim Essen stundenlang rumphilosophiert.
Sieh das jetzt mal als Einstieg, ich vermute, rein nominell steht hier auch ein Betrag „im Feuer“, der über die Dekaden an Signifikanz verlieren wird. Was ich Dir empfehlen würde: Mach Dir mal grundsätzliche Gedanken im Sinne Philosophie. Was erwartest Du von Deinen Unternehmen – hohes Gewinnwachstum, willst Du davon einen Teil als Rückfluss, weil Du hier insofern etwas aufbauen willst? Wie willst Du Money-Management betreiben? Ich persönlich mache es so, dass ich über die Jahre/Dekaden mir kein Limit wegen der Anzahl der Positionen setzte, aber für mich definiert habe, wie große jede einzelne Position im Ziel mindestens sein muss und wie groß maximal eine Position (hier habe ich auch ein wenig mehr Vernunft angenommen). Vielleicht ein wenig im Sinne einer Richtlinie (nicht Grenze) definieren, wie viel Substanzwerte, wie viel Wachstumswerte, wie viel Dividendenwachstumswerte versus sehr reifen Geschäftsmodellen.
Mit 19 Jahren wirst Du noch oft Deine Meinung wechseln wie vielleicht auch immer mal eine neue Freundin haben. Das ist total ok. Aber durchlaufe die Phasen bewusst und verschriftliche Deine Gedanken und versuche ein wenig sie zu strukturieren. Und versuche Dir gute Netzwerke aufzubauen in denen Du Dich kritisieren lassen kannst ohne dass andere ihren Alltagsfrust rauslassen. Darum sind solche Blogs aus meiner Sicht weniger geeignet.
Schön geschrieben! Damit kann er sicher gut arbeiten.
Ich war heute mit meinem Kumpel 14km spazieren und wir haben uns dabei über unsere Depots und unsere shortlist (mögliche baldige Käufe) ausgetauscht.
Finde das Depot auch nicht so übel. Natürlich hätte ich manches selbst eher nicht, aber das ist bei jedem Depot ja der Fall.
-M
Guten Abend @-M,
und, was hat das Gespräch ergeben?
Welche Titel stehen denn auf deiner Shortlist, wenn man sich erkundigen darf?
Ich wäre größer Fan von BASF, wenn es die mit ~10% Dividende gäbe.
Alphabet ist natürlich eine idee für knapp 21 KGV
Und ich gehöre zu den Fresenius Fans, wenn die bei KGV 6 angekommen sind :-)
Keine Raketenwissenschaft und man wird sich hier mit den Picks nicht beliebt machen. Schwer etwas zu empfehlen gerade einem so jungen Anleger. AirBnB / Booking oder Spotify wären mal so Denkanstöße für junge Kerle die Bock auf sowas haben :-)
-M
Hi, danke für deine Denkanstöße.
Ich werde mich einmal damit auseinandersetzen, auch wenn Einzeltitel nicht bei jedem beliebt sind;)
Ich denke als Beimischung zu einer sonst dominierenden ETF-Strategie sind sie in Ordnung…
Guten Abend @Tobs,
ja, in meinem Alter geht man an manche Dinge sicherlich noch ganz anders heran. Auch das wird sich bei mir im Laufe der Zeit wohl ändern.
Bei Boeing bin ich übrigens erst vor wenigen Wochen eingestiegen, so viel zur Ergänzung;)
Tatsächlich sind meine Eltern nicht beide Fondsmanager;)
Vermutlich sähe mein Portfolio dann ganz anders aus.
Gerade den Punkt, sich ein großes Netzwerk aufzubauen, erachte ich als äußerst wichtig. Ich denke, einen ersten Schritt mache ich hier bereits. Euer Input und eure Kommentare zeigen, dass ein reger Diskurs auch ohne persönliche Befindlichkeiten gelingen kann. Das schätze ich sehr und hoffe gleichzeitig, dass das auch so bleibt.
Mir ist aufgefallen, dass in dem dargestellten Depot einige Aktien drin sind, die mit dem Fliegen zu tun haben. Ich habe mal in einem Buch über Aktien gelesen, dass man mit Fliegerei bei Aktien (sonderbarerweise) nicht reich geworden ist, obwohl das in der Anfangszeit so was wie Hightech war. Boeing ist beispielsweise angeschlagen durch das Disaster mit der B737, auch im Bereich Raumfahrt haben die keine so gute Figur abgegeben. Amerikanische Fluggesellschaften stehen m.E. auch nicht besser da. Bei früheren geschäftlichen Flugreisen hatte ich den Eindruck, dass die auf dem „letzten Loch pfeifen“ (beispielsweise durchgesessene Sitze). Wenn man Einzelaktien kauft, muss man sich m.E. beispielsweise überlegen, wie sieht deren Geschäft in Zukunft aus (in guten und in schlechten Zeiten) oder wie ist die Wettbewerbssituation? Wenn man hier größere Risiken eingehen möchte, muss man sich das auch leisten können. Wenn man sich solche Gedanken nicht machen möchte, sollte man m.E. in ETF anlegen, und zwar so, dass das Depot weltweit gestreut ist. Bei ETF sollte man m.E. auch darauf achten, dass der jeweilige Index physisch nachgebildet wird.
Guten Abend @Alliban,
ich selbst hätte auch nie gedacht, dass ich einmal Aktien von Airlines halten würde. Schließlich ist es ein typisches Beispiel für eine Branche, in der es kaum Alleinstellungsmerkmale geben kann. Dadurch bestimmt sich der Wettbewerbsvorteil meist über den Preis. Je billiger, desto besser. Für die Margen eines Unternehmens ist das natürlich nicht gerade förderlich.
Wieso bin ich dann dennoch eingestiegen? Es war vor allem eine Reaktion kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie. United Airlines hatte damals noch solide Zahlen, wurde an der Börse aber massiv abgewertet. Ich hatte das Investment als kurzfristige Wette angedacht. Das sich die Aktie noch immer im Depot befindet, ist rückwirkend wohl ein Fehler gewesen. Zwar bin ich hier noch etwas im Plus. Bei der Analyse meines Depots wird diese Position aber wohl zu den ersten gehören, die ich abstoße. Ich denke, das Geld ist anderswo besser aufgehoben.
Hallo
Auch ich wünsche mir einen Börsenunterricht denn jetzt kann man seine Erfahrungen nur durch Fehler machen (und Verluste) So ging es mir auch.
Heute habe ich 75% Value (bevorzugt Dividendenkönige und Aristokraten) und 25% Growth. Value klingt langweilig aber eine Coca-Cola hat dieses Jahr schon 19% gebracht. Keine Aktie mit mehr als 500eu, möglichst breit in alle Bereiche streuen und nix verkaufen was nicht im Plus ist. Man sieht es immer wieder, Aktien dümpeln so dahin und plötzlich geht’s ab.
Börse ist Psychologie, wer mit starken Schwankungen schlecht schläft sollte im Value bleiben. (Warren Buffet ist die Richtlinie) Wer einen langen Horizont hat und starke Nerven kann zu Kathy Woods tendieren. Horizont und Kontinuität sind die beiden Eckpunkte. Füllt mal einen Zinseszinsrechner aus mit 30-40 Jahren, 100eu und 9% Rendite (S&P500) aus und staunt was raus kommt. Ich habe schon für meine Enkel angefangen in ETF auf NASDAQ 100 zu sparen, hoffe sie überzeugen zu können das später weiterzuführen.
Beste Grüße Frank
Guten Abend @Frank Rauhut,
ich denke, dass ich es mir als junger Mensch tendenziell eher leisten kann, verstärkt in Growth Aktien zu investieren. Hier konstante Überrenditen erzielen und die Gewinne anschließend in dividendenstarke Titel umschichten – das wäre der Idealfall.
Allerdings muss ich widersprechen, wenn Sie sagen, dass man keine Aktie teurer als 500€ kaufen sollte. Wieso nicht? Das Potenzial muss allein des Preises wegen nicht ausgeschöpft sein. Natürlich ist es rein psychologisch für viele besser, wenn der Nominalwert möglichst niedrig ist. Über den Wert sagt der Preis aber bekanntlich nicht viel aus.
Der Zinseszins ist immer wieder beeindruckend. Das stimmt. Gerade deshalb versuche ich jetzt in jungen Jahren so viel wie möglich an der Börse zu investieren. Am besten mit mehr Erfolg als bislang;)
Lieber Tim junior, super, dass du so jung investierst. Ich beneide dich gerade ein wenig:-) Du wirst es sehr weit bringen, wenn du dich einfach an Tim senior ( nicht böse gemeint Tim Schäfer) hälst: buy and hold. Ich würde die Aktienwahl überdenken. Du hast hier tolle Tipps bekommen. Ich würde solide Aktien wählen, die dir einen frühzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben erlauben und eine gute Dividende. Du kannst ja später selber entscheiden, was du machen möchtest. Wir haben unserem Neffen Etfs und solide Aktien wie Apple, Microsoft, Blackrock, J &J etc. empfohlen. Das fand er zu langweilig und hat stattdessen irgendwelche Aktien gekauft, von denen ich niemals etwas gehört hatte. Das war leider bisher nicht sehr erfolgreich. Jeder darf seine eigene Entscheidungen treffen. Manche werden gut, andere weniger gut sein. Du hast noch viel Zeit und kannst daher viel ausprobieren. Investiere aber auch in „langweilige Aktien“. Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg!!!
Guten Abend @Petra,
schöne Unterscheidung – Tim Junior und Tim Senior;)
Wenn ich es einmal so weit wie letzterer schaffe, bin ich zufrieden. Bis dahin ist es aber noch ein ordentliches Stück zu gehen…
Die Aktienauswahl werde ich überdenken und Anpassungen vornehmen. Input habe ich jetzt bekommen. Danke dafür.
Ich kann den Gedankengang deines Neffen sehr gut nachvollziehen. Ähnlich ging und geht es mir auch. Hier lauert die Selbstüberschätzung. Man denkt, auf eigene Faust die Superstars von morgen zu finden. Leider funktioniert dies nur sehr selten. Wer ich nur ein Peter Lynch und würde die Tenbagger am „laufenden Band“ identifizieren;)
Aber auch bei den langweiligen Werten finde ich es wichtig, zumindest ein Stück weit die aktuelle Bewertung zu betrachten. Wie sollte ich hier am besten vorgehen? Habt ihr Tipps oder wie kommt ihr zu den Preisen, die ihr für eine bestimmte Aktie zu zahlen bereit seid?
Danke für deinen lieben Kommentar, Petra;)
Lieber Tim, wir kaufen regelmässig Dividendentitel und haben zudem eine Watchlist mit Einzeltiteln, die gut ins Depot passen würden. Gerade im Corona-Crash haben sich hier gute Kaufchancen ergeben. Du hast mit Tim Schäfer ein tolles Vorbild. Du kannst von ihm und der Community sehr viel lernen. Mentale Stärke und eine positive Einstellung zum Leben sind auch sehr wichtig. An der Börse lernt man nie aus – es ist und bleibt spannend und von den Themen sehr vielschichtig. Die meisten haben wohl schon Fehler gemacht – das gehört dazu und wir lernen auch daraus. Ganz viel Erfolg wünsche ich dir!
Jetzt muss ich doch wirklich einmal schreiben, dass ich deine Beiträge hier im Blog unheimlich positiv, freundlich, aufmunternd, schlicht wertvoll finde, Petra.
Es gibt zu viele Leute, die lieber nörgeln, zetern und andere persönlich angehen. Da ist dein Ton hier Gold wert. Ich freue mich auf weitere Beiträge von dir.
Dankeschön – Dito:-) Wir sind alle verschieden, aber sicher nicht perfekt und können voneinander lernen. Manchmal ist man bei den sozialen Medien etwas zu schnell mit den Kommentaren und meint es gar nicht so, wie es beim Leser ankommt. Ich finde es grossartig, wie vielfältig und fundiert hier geantwortet wurde. Manche haben sicher lange formuliert und versucht, Tim wirklich zu helfen. Das ist nicht selbstverständlich und sicher eine grosse Stärke des Blogs. Ich lese ansonsten keine Blogs, aber diesen Blog mag ich wirklich sehr. Man merkt, dass viele mit Begeisterung dabei sind und die Möglichkeiten erkannt haben.
Der Student informiert sich nicht richtig und schaut überhaupt nicht über den Tellerrand.
Die Mehrzahl der Aktien laufen weder heute noch morgen.
Außer PayPal sehe ich da nichts was in nächster Zeit wirklich Zeit und Aufwand lohnen wird.
Fehlt nur noch TUI weil die gerade so schön „billig“ sind…
Er muss lernen entsprechend der wirtschaftlichen Konjunkturen oder Saisonal vorrausschauend zu investieren.
Oder noch simpler für Anfänger einfach einen Fond kaufen. Bringt vermutlich mehr.
Hallo @Horst,
danke für deine Kritik, das meine ich ernst.
Bei TUI werde ich allerdings nicht einsteigen;)
Ich bin voll und ganz bei dir, wenn du auf die wirtschaftlichen Konjunkturzyklen verweist. Wie schnell sich eine vermeintlich gut laufende Aktie in das Gegenteil verwandeln kann, habe ich im Falle von Jungheinrich gesehen.
Ich habe zwar auch Fonds laufen, die machen zurzeit allerdings nur einen kleinen Teil meines Depots aus. Künftig werde ich jedoch verstärkt auf diese Anlageklasse setzen…
Übrigens man muss kein Hellseher sein um bei genauerer Prüfung der Aktien zu sehen das nicht wenige deiner Papiere zukünftig sogar noch weiter fallen werden, noch lange seitlich laufen werden oder keine Zukunft haben.
Da man in Deutschland auf Aktienverkäufe Steuern zahlt und Anleger auch die Inflation (die immer höher wird im Griff haben müssen) sollte man mindestens ((08/22) eine Rendite von 20%+ pro Jahr anstreben.Das bringt vielleicht PayPal im nächsten Jahr der Rest deiner Sammlung nicht.
Ich würde auch den ganzen (!) Ramsch der dich nur Geld kosten wird verkaufen und gezielter investieren. Mit Plan.
Alles weg! Umso länger du damit wartest umso mehr Geld wirst du verlieren.
Die Dividendenstrategie macht in deinem Alter auch wenig Sinn.Eher was für ab 30-40 Jahre wenn man schon richtig Geld investieren kann. 5%-10% sind nett aber nur bei vielen Aktien.
Ich bin auch so frei und sage Plane in deinem Alter nicht so lange zu halten.
Verdoppeln, verdreifachen… und dann weg und zum nächsten.
Loyalität kostet Geld.
Niemand weiss heute welches Unternehmen in 5 oder 10 Jahren noch existiert.
PS: Achte in deinen zukünftigen Beziehungen auf Gütertrennung.Sonst ist die Hälfte deiner Ersparnisse im Zweifel weg und du hättest besser davon in den Urlaub fahren sollen…
Es fällt natürlich schwer, sich eigene Fehler an der Börse einzugestehen und den Großteil der Positionen aufzulösen. Alles würde ich jedoch nicht auf einen Schlag verkaufen, ein bisschen differenzierter möchte ich schon vorgehen. Ich denke da zum Beispiel an TradeDesk, Progressive oder Boeing, die definitiv im Portfolio bleiben. Recht gebe ich dir aber bei anderen Titeln wie beispielsweise Luceco oder United Airlines.
Dass die Dividendenstrategie mit wenig Kapital weitaus schwieriger durchzusetzen ist, stimmt. Vielleicht steht mir ein wenig meine Herangehensweise einmal kaufen und dann ewig halten im Weg…
Schöner Tipp am Ende mit der Gütertrennung;) Sollte man definitiv nicht unterschätzen…
Also Progressive musste selbst Buffett und Jain eingestehen, dass die momentan besser als Geico arbeiten.
War ein super Kauf von dir. Lass dir nicht alles madig reden.
-M
Ja, Progressive gehört tatsächlich zu den stärksten Performern in meinem Portfolio. Ich halte sie inzwischen bereits seit einiger Zeit. Etwas Dividende gibt’s zudem obendrauf.
Lass Dich doch nicht verunsichern!
Ob die Dividendenstrategie für Dich das Richtige ist, dass will ich überhaupt nicht beurteilen.
Die Aussage hingegen, diese sei mit kleinen Beträgen Quatsch, ist aber leider nichts anderes als selbst Quatsch. Die enorme Wirkung vom Zinseszins (Exponential-Faktor – unser menschliches Gehirn hat Schwierigkeiten diesen zu berücksichtigen da wir eher linear planen) ist hier relevant. Und das führt wieder zu Los, wo ich meine, Du müsstest dir mal allgemeine Gedanken machen zu Deiner strategischen Ausrichtung. Wenn Du jedenfalls den Gedanken von Dividenden attraktiv findest, dann folge mal dem Profil von Helmut Jonen. Der hat 1982 auch mit überschaubaren Beträgen angefangen. Aus seinem vermutlich sehr beachtlichen Vermögen ist mittlerweile der allerkleinste Teil net new money, also frisches ins Depot hinzugebende Geld. Natürlich würdest Du die ersten 10 Jahre, vielleicht auch länger, wenig davon merken. Und dann plötzlich: Hebt die Kurve steil ab (ist halt bei kleineren zur Verfügung stehenden Beträgen eine längere runway – bist Du fleißig und im Beruf wird was aus Dir, hebst Du früher von der Startbahn ab, wie ein Jet versus A380). Das schaffst Du aber nur unter 2 Voraussetzungen: Viel Zeit und Durchhalten. Und mit Deinen 19 Jahren hast Du doch schon mal viel Zeit auf Deiner Seite. Das Durchhalten hängt maßgeblich davon ab, ob Du einer klare Strategie fährst. Hier sehe ich noch Hausaufgaben bei Dir.
Hallo Tobs,
deine Tipps sind wirklich äußerst wertvoll.
Eine klare Strategie habe ich leider tatsächlich noch nicht, das stimmt.
Hätte ich eine, könnte ich sicherlich auch die Ziele deutlicher formulieren.
Wenn du dich übrigens einmal persönlich bei mir melden möchtest, kannst du das gerne unter tim.krupka@freenet.de tun…
@ Tim
Ich habe einmal alle Kommentare durchgelesen. Du bist 19 Jahre alt und Dein Vermögen ist noch überschaubar, falls es selbst erarbeitet wurde.
Dein bestes Investment bist Du selbst. Versuche Feine Eigenkapitalrendite zu steigern, finde herausfordernde Aufgaben, die Sich erfüllen. Und analysiere Deine Möglichkeiten. Du wirst einen sehr großen Unterschied im Vermögensaufbau durch Deine Sparquote erreichen. Die Unterschiede bei monatlichen Käufen von 100€,500€,2000€ oder 5000€ sind nach entsprechender Dauer immens.
Wir hatten hier im Forum auch einmal einen Investor, der sein zu kleines Vermögen bemängelt hat. Er hat mit sehr hohen Renditen gerechnet, aber mit geringem Kapital wird selbst bei hohen Renditen erst sehr langsam ein hohes Vermögen daraus. Insofern sind die monatlichen Käufen gerade in jungen Jahren auf lange Sicht so wichtig.
Ob es dann Qualitätsunternehmen oder ETFs werden oder ein Mix ist sekundär. Vielleicht kaufst Du auch noch ein Haus, MFH, Wohnung…? Wer weiß das heute.
Hallo @Kiev,
klar, in erster Linie muss erst einmal das Geld zum Investieren vorhanden sein. Ohne nützen auch die höchsten Renditen nichts.
Ich versuche, meine Kosten so gering wie möglich zu halten, um entsprechend viel anlegen zu können. Irgendwann sollte es dann aber auch an der Börse laufen…
Vermutlich ist es für mich sinnvoll, möglichst viel in ETFs zu parken. Dann muss ich mich verhältnismäßig wenig darum kümmern und kann mich stattdessen auf die Einkommensseite konzentrieren.
An deiner Stelle würde ich alles in einen ETF z.B. ( Vanguard Ftse All World ) umschichten und eventuell nach ein paar Jahren wieder Einzelaktien dazu holen.
Was hältst du davon, wenn ich zumindest die Gewinner weiterlaufen lasse und das Geld aus den Verlieren abziehe, um es umzuschichten?
Sukzessive würde ich mein ETF-Portfolio um Einzelaktien ergänzen. Natürlich nur dann, wenn ich mich detailliert damit auseinandergesetzt habe…
Hallo Tim,
dein Portfolio wurde bereits ziemlich kritisch betrachtet. Ich würde das mal nicht so pauschal tun, da mir deine Strategie noch nicht gänzlich klar ist und ich die Intention deiner Käufe nicht kenne.
Was ich zu deiner Stategie anhand der Kommentare sehen konnte ist, dass du eigentlich ein ewiges Buy&Hold betreiben, aber auch gerne später von Dividenden (Zusatzrente) leben möchtest. Das ist für mich noch nicht ganzu logisch, da du entweder in der Rentenphase über (Teil-)Verkäufe nachdenken musst oder jetzt in Unternehmen investieren solltest, die auch Dividenden zahlen.
Wenn du nun ein möglichst einfaches und übersichtliches Depot behalten willst, solltest du über einen ETF-Schwerpunkt (z.B. weltweiter ETF) mit 70-80%iger Gewichtung nachdenken und die weiteren 20-30% als Einzeltitel (+ eventuelle Cashreserve/Edelmetale) kaufen. So partizipierst du am welweiten Wirtschaftswachstum und hast durch Einzeltitel die Möglichkeit, eine höhere Rendite als der Index zu erzielen.
Zu den Auswahlkriterien der Einzelaktien solltest du dir noch etwas Wissen anlesen und dir vor allem Tipps aus anderen Finanzblogs einholen, denn du scheinst bei deiner bisherigen Auswahl zu sehr auf die Vergangenheit geachtet zu haben und sogar auf möglichen Euphoriewellen gekauft zu haben. Stimmt das?
Ein ganz wichtiger Gedankenansatz ist deine Forderung nach einem Schulfach zur finanziellen Bildung – das unterstütze ich explizit!
Dir weiterhin viel Erfolg beim Investieren
&
Viele Grüße,
MrTott
Hallo MrTott,
für wie sinnvoll erachtest du es, wenn ich mein bestehendes Portfolio analysiere, die aussichtslosen Kandidaten rausnehme und dieses Geld in einen weltweiten ETF stecke? Ich würde dann mehrere ETFs nach Möglichkeit monatlich besparen und wie du schon gesagt hast, das Ganze durch Einzeltitel ergänzen. Wenn die Einzeltitel dann zusätzlich Dividenden ausschütten, umso besser.
Vielleicht noch eine kurze Anmerkung zu meiner Strategie, wobei ich dazusagen muss, dass diese Sichtweise beim Zusammenstellen des Depots noch nicht dominiert hat. Was ich an der Börse konkret erreichen möchte, ist ein monatliches Zusatz- oder „Ersatzeinkommen“.
Im besten aller denkbaren Fälle könnte ich dadurch die Stunden in meinem künftigen Hauptjob reduzieren und die finanziellen Ausfälle durch Kapitalerträge auffangen. Deshalb soll die Börse ein Mittel zum Zweck sein, quasi eine Art passives Einkommen zu generieren.
Moin Tim,
eine Umschichtung/Anpassung ist immer sinnvoll, wenn man sich seiner Strategie bewusst ist. Andernfalls ist das eher ein Kauf nach Geschmack und das kann auf lange Sicht nach Hinten losgehen.
Ich tippe mal, dass du schon jetzt eher auf Dividenden schielst, daher empfehle ich dir (natürlich keine Anlageberatung!), einen World-ETF und einen Emerging Markets ETF mit Dividendenausschüttungen. Ansonsten müsstest du zur Rentenphase später umschichten, was natürlich auch möglich ist.
Als Satelliten (Einzelaktien) würde ich dann ebenfalls Dividendentitel wählen. Falls du dich nicht entscheiden kannst, würde ich als letztes Wahlkriterium die Ausschüttungsmonate ansehen und eine mögliche Gleichverteilung der Ausschüttungen anstreben, da es später einen Gehaltsteil übernehmen wird.
Für Anregungen kannst du gern auf meinem Blog gucken, was ich aktuell so bespare. Ich habe eine sehr ähnliche Zielsetzung mit einem kleinen Zusatzeinkommen in ferner Zukunft ;)
Viele Grüße,
MrTott
Hallo Tim,
schreib doch einmal kurz nieder (Elevator-Pitch), was deine Kaufgründe für die einzelnen Aktienpositionen waren und warum der Kauf zu diesem Kurs ein guter Kauf war.
Meine Empfehlung: Das solltest du generell bei jedem Kauf machen, damit du auch später deine damalige Kaufentscheidung überprüfen kannst, ob die Annahmen noch gelten.
Gruß
ZaVodou
Hallo ZaVodou,
ein guter Vorschlag. Allerdings werde ich mich nicht mehr an jeden Grund erinnern, zumal manche Position bereits seit mehreren Jahren besteht.
Ich kann es für mich aber einmal versuchen.
Hallo Tim,
um sich an Kaufgründe u.ä. zu erinnern, hilft es sehr, diese schriftlich zu fixieren.
Schaust Du später nach Deinen Positionen, wirst Du gelegentlich feststellen, dass Du inzwischen ganz anders denkst. Teilweise kann es passieren, dass Du gar nicht verstehst, das eine oder andere überhaupt gekauft zu haben oder nicht längst wieder verkauft zu haben.
Als Anleger entwickelst Du Dich ständig weiter. Aus Fehlern lernst Du und versuchst diese zukünftig weitestgehend zu vermeiden. Das gelingt nicht immer, aber Du wirst mit der Zeit besser.
So etwas wie ein „Börsentagebuch“ kann bei der Entwicklung sehr hilfreich sein. Es dient z.B. der Fehlererkennung, der Entscheidungsfindung und ganz wichtig: Zu erkennen, wie man selbst börsentechnisch „tickt“.
Bei vielen spielt das Ego eine enorme Rolle und verhindert permanent den Börsenerfolg. So läßt man z.B. Verluste „unendlich“ laufen, ohne zu reagieren, weil das Ego keinen Verlust akzeptiert. Aus einer kürzerfristigen Position, von der man sich relativ schnell einen Gewinn erhofft hat, macht man, wenn diese ins Minus läuft, einfach eine B&H-Position. „Das wird schon wieder, die Aktie wird bald drehen“. Danach kümmert man sich nicht mehr darum…
Zu Deinem Depot wurde schon genügend geschrieben und viele gute Hinweise gegeben. Hier kann ich Dir nur zu einer Sache raten: Wenn Du mit einer Position haderst, verkaufe sie. Abwarten bringt hier nichts. Vernichte das Unkraut und pflege die Rosen.
Doch bevor Du mit solchen Massnahmen beginnst, schreibe als erstes in Dein „Börsentagebuch“, was Du eigentlich mit Deinen Aktienkäufen erreichen willst. Dabei genügt es keinesfalls zu schreiben „Ich will mit Aktienkäufen in 10 Jahren reich werden“ oder Ähnliches.
Formuliere Deinen Plan so exakt wie nur möglich. Denke einfach, es wäre eine Abiturklausur und Du willst die beste Arbeit schreiben…
LG und viel Erfolg!
Hallo Claus,
in deinem Kommentar erkenne ich viele Parallelen zu meinem persönlichen Fall.
Vor allem, dass man Verlierer in der Hoffnung laufen lässt, dass irgendwann doch noch der Turnaround kommt, stelle ich gerade bei mir fest. Einen radikalen Schluss zu ziehen fällt in der Praxis – und da spreche ich wohl auch für genügend andere – extrem schwer. Dennoch muss ich mich der Herausforderung stellen, das ist klar.
Ich werde ab sofort auch den Tipp, meine Gedanken vor einer Transaktion niederzuschreiben, beherzigen.
In den letzten zehn Jahren mußte man sich schon sehr dumm anstellen, wenn man keine Gewinne einfuhr.
Die Zeiten haben sich geändert. Jetzt kommen nur mehr die Schlauen durch.
Werterhalt ist derzeit angesagt. Wenn man den schafft, kann man mehr als zufrieden sein.
Hallo Hannes,
ganze zehn Jahre bin ich noch nicht mit dabei;)
Dass es nicht ständig bergauf gehen kann, ist logisch.
Langfristig sollte die Richtung dennoch klar sein…
Die Richtung ist nur sekundär relevant. Wichtig ist dass du eine positive Realrendite einfährst.
Die Frage, ob du das effizient über dein Stockpicking schaffst ist eher zu verneinen.
Halte dich an den Rat den die Wissenschaft liefert; eine dauerhafte Überrendite gegenüber dem Markt wirst du nicht schaffen.
Asset Allocation definieren, Produkt auswählen (vorzugsweise passiv im RK3) und auf Autopilot schalten. Halte es simpel und einmal im Jahr Rebalancing.
Fokussiere dich auf dein Humankapital; da holst du am meisten heraus.
@Invest
Deine Ratschläge sind gut!
Nur, wie soll man eine positive Realrendite bei 10% Inflation einfahren?
Kurzfristig nein, langfristig ja (ca. 5-6% p.a. inflationsbereinigt).
Was heißt langfristig? Dreißig, vierzig Jahre? Ok.
Aber nicht alle haben so viel Zeit übrig.
Es schaut ganz danach aus, als ob sich die Problematik, in die wir hineingeraten sind, nicht so schnell auflösen wird.
Langfristig ist ein schwammiger Begriff. Langfristig ist an der Börse manchmal kurz, manchmal aber auch unendlich lang.
„5-6% p.a. inflationsbereinigt“…
Es gibt ernstzunehmende Stimmen, die überzeugt sind, eine 5-6prozentige Inflation p.a. bliebe uns „langfristig“ erhalten.
Aber was immer, Sachwerte zählen! Dazu gehören auch Aktien.
Hi Invest,
da stimme ich dir zu.
Was meinst du aber mit RK3?
LG,
Tim
Hi Tim,
speziell aktuell in Zeiten von hoher Inflation bietet es sich an in Unternehmen mit einer starken Marktposition und Preissetzungsmacht zu setzen (Blue-Chips oder Nebenwerte). Es ist nicht zu erwarten, dass die Inflation so schnell verschwindet – davon abgesehen sind diese Unternehmen auch in Zeiten „normaler“ Inflation sehr beständig und stabil. Hier mal eine kleine Auswahl von Unternehmen die ich im Portfolio habe (sicherlich keine Geheimtipps dabei ;-))
Blue Chips:
Berkshire Hathaway
Johnson&Johnson
Microsoft
Alphabet
Blackrock
The Home Depot
LVMH
Starbucks
Adobe
S&P Global
Nike
Allianz oder Munich Re
ASML
Danaher
Caterpillar
Walt Disney
Air Products & Chemicals
Sartorius
Tesla
Accenture
Rio Tinto
Novo Nordisk
United Health Group
NVIDIA oder AMD und/oder Qualcomm und Texas Instruments
Abbot Labs
JP Morgan Chase
Itochu
VISA/Mastercard
Comcast
KDDI
BYD
CVS Health
Dt. Post (aktuell recht günstig…)
Mercedes Benz Group (ebenfalls sehr günstig m.E.)
Nebenwerte:
FIVE Below
Generac Holdings
STEICO SE
Etsy
Bechtle
KION
Shimano
Daikin
Hypoport
Crocs
SIXT
Einhell
Brenntag
Makita
Hubspot
Orsted
Hoffe es ist was dabei für dich als kleine Anregung. Alternativ einen S&P 500 ETF oder World Quality Factor ETF. Oder einen normalen ACWI…Ich für meinen teil habe die Emerging Markets stark untergewichtet – ist natürlich eine streitbare Positionierung. Mir ist das geopolitische Risiko einfach zu groß (China-Taiwan) usw…
VG
Guten Abend John,
auf jeden Fall ist da eine Anregung für mich dabei;)
Dankeschön. Ich denke, dass man zwischen den genannten Unternehmen dennoch etwas differenzieren sollte, oder?
LG,
Tim
Hey Tim, also naja so schlecht finde ich dein Portfolio nicht.. Aber ein paar Sachen würde ich eher rausnehmen: die Fluggesellschaften als erstes und amerikanische Real estate ist auch nichts worauf ich gerade wetten würde, genauso wie auf Euronext. Alibaba hat halt das politische Risiko aber das ist wohl schon gut eingepreist meiner Meinung nach, deshalb würde ich die auch halten und schauen. Ansonsten viel Value dabei in guten Bereichen ? Vielleicht noch was aus dem Bereich Food und (green) Energy und Rohstoffe. Darauf dann einfach nen ETF Sparplan setzen und nicht mehr verrückt machen lassen..
Guten Abend Florian,
die Airlines habe ich im März oder April 2020 kurz nach Ausbruch der Pandemie gekauft, nachdem alles runterging. Trotz schwacher Entwicklung könnte ich sie vermutlich noch mit einem kleinen Gewinn veräußern. Das werde ich vermutlich auch machen und das freigewordene Kapital anderweitig besser unterbringen.
Danke für deine Einschätzung und liebe Grüße,
Tim
Ist es sinnvoll in jungen Jahren in einen S&P 500 ETF zu investieren und eine höhere Rendite (ca. 10% anstatt 7% MSCI World) mitzunehmen. Natürlich Länderrisiko! Aber nach 20/30 Jahren kann man immer noch in ein 70/30 (Wo/EM) Portfolio umschichten und breiter Diversifizieren. Im Falle eines Crash kompensiert die höhere Rendite den Verlust.
Toll dass du in deinem Alter schon dabei bist – das hast du vielen vorraus. Was ich machen würde? Auf jeden Fall nichts verkaufen. Wieso auch? Du weißt nicht was gut und was schlecht laufen wird. Das wusstest du vor dem Kauf auch nicht – aber das ist ja jetzt durch. Leg das Depot zur Seite, mache ein neues auf, denk dir vielleicht eine neue Strategie aus (ausschüttende ETF sind garnicht so doof) und zieh die dort durch. Und ab und an schielst du mal auf dein Altdepot ;-)
Ich habe es schon öfter geschrieben: Mein persönliches Schicksal ist, dass alles was ich verkauft habe lieber im Depot verblieben wäre – und viel hab ich nicht verkauft. Dafür hätte ich vielleicht andere Titel irgendwann abstoßen müssen – aber was dann? Nein, ich überlege mir einmal was ich kaufe und danach halte ich es. Fire and forget!
Wie kiev schrieb: deine Chance ist dein alter, dein mindest und deine Arbeits- und Schaffenskraft. Hau rein und du lebst ein zufriedenes Leben frei von finanziellen Nöten.
Und zum Thema Gütertrennung: es ist ja erwiesen, dass Männer oft nach unten und Frauen nach oben heiraten. (was ganz spannende Implikationen hat) Tipp von mir: such dir ne Frau auf Augenhöhe (ider gar drüber) – dann kannst du Guten Gewissens Gütertrennung vereinbaren.
Hi Slowroller,
gute Idee deinerseits, aber ich denke, dass ich es dennoch etwas anders machen werde.
Einige Aktien aus dem alten Depot nehme ich raus, um das dann frei werdende Geld eher in ETFs anzulegen. Den Rest könnte ich aber liegenlassen wie du es empfiehlst…
Thema Gütertrennung: wenn ich mir eine Frau „über mir“ suche, brauche ich die Gütertrennung doch nicht unbedingt;);)
Noch besser: „Frau auf dir“ dieses „über“ absolut überbewertet ;-)
-M
Yeah, ein Lacher am Morgen ;-)
@Tim: sorry, hab mich verschrieben. Gütergemeinschaft war gemeint. Eventuell will die Frau dann aber Gütertrennung ;-)
Hallo,
man sollte sich zuerst klar darüber werden, wie viel Zeit man in seine Finanzen/Finanzplanung investieren will. Man kann sehr viel Zeit mit Finanzblogs, You Tube Videos, Unternehmens- & Aktienrecherchen verbringen ohne wirklich zu wissen, ob das am Ende zur erwarteten Überrendite gegenüber einer Anlage in einem z.B. MSCI World oder ACWI führt. Sich zumindest grundlegend zu informieren und weiter zu bilden ist aber definitiv wichtig, bedeutet aber nicht, das man dadurch automatisch zum neuen Investmentguru a la Warren Buffet wird.
Auch darf man nicht vergessen zu LEBEN! Ich meine damit nicht jeden Tag Party aber jetzt, in der Mitte des Lebens, wünsche ich, das ich mit Anfang 20 noch mehr gemacht und gleichzeitig auch schon mehr über Finanzthemen gewusst hätte. Ich habe damals auch einiges ausprobiert und im Nachhinein viel Geld in Hobbies, die eigentlich als Geschäft gedacht waren sowie in Börsenzockerei versenkt. Das Geld hätte ich dann zumindest besser in Reisen investieren sollen… Man soll vorsorgen aber alles andere auf später, wenn man dann mal viel Geld hat zu verschieben, kann verdammt nach hinten losgehen!!!
Eine Lektion habe ich aber gelernt: Wer schnell reich werden will, wird meist noch schneller arm!
Seit 2019 baue ich nun wieder ein Depot auf und war am Anfang wegen ETF oder Einzelaktien hin- und hergerissen. ETF´s habe ich noch 2 mit bescheidenen Summen, der große Teil sind aber Einzelaktien inkl. einiger Altbestände oder eher Depotleichen. Für meine Frau und die Kinder setze ich nur auf ETF´s und die Performance ist da besser als die meines Einzelaktiendepots. Das schlägt sich allerdinsg in 2022 deutlich besser als die ETF´s.
Um zu Optimieren, kannst Du ja, wie oben in einer anderen Antwort schon mal angemerkt, etwas Markttiming betreiben und eher in Phasen nachkaufen, wo es günstiger wird als in den Phasen, wo nach oben übertrieben wird (wie 2021 bei den Techwerten). Wer da schon mal erkennt, wann solche Phasen kommen und sie dann auch zu nutzen weis, der ist meiner Meinung nach schon besser als 70-80% der Anleger, die einfach irgendwann irgendwas kaufen, was irgendwo empfohlen wurde.
Bei vielen „Finanzinfluencern und -Bloggern“ kann man sich nur wundern ob da überhaupt eine Strategie existiert bzw. die echte Performance ohne die eigenen Einzahlungen/Sparbeträge aussieht. In den letzten Jahren eher kein Problem, da fast alles stieg aber nun trennt sich langsam die Spreu vom Weizen und wer einfach nur die meiste Anzahl an Einzelaktien angesammelt hat ist noch lange nicht der Beste und schon gar kein Finanzprofi.
Vielleicht jetzt mit ETF´s starten, dazu ein Musterdepot nach den eigenen Wünschen und Ideen anlegen und dann über mehrere Jahre die Performance vergleichen. Wenn sich zeigt, das Du auch in schwierigen Zeiten regelmäßig besser bist als das ETF Depot, dann anfangen umzuschichten.
Guten Abend Matthias,
wichtige Aspekte, die du in deinem Kommentar ansprichst. Danke.
Ich denke, dass ich zunächst mein bestehendes Depot „bereinige“ und parallel eines mit Schwerpunkt auf ETFs aufbaue. Später dann gelegentlich ergänzende Einzeltitel zur Optimierung – sofern es läuft…
Wie? Du kaufst Aktien, merkst dass Sie nicht wie erwünscht performen und jetzt möchtest du erst diskutieren, was anders gemacht werden sollte?
Das sollte andersherum laufen. Mich würde mal interessieren, was dich bewegt hat, diese Aktien in dieser Konstellation zu kaufen. Für mich ergibt es kein stimmiges Bild.
Guten Abend Stephan,
mit der Zeit wurde mein Depot immer stärker zu einem Haufen unterschiedlichster Titel. Deshalb steht nun auch „Ausmisten“ an.
Es kam einfach eine Aktie nach der anderen hinzu, ohne dass ich dabei das bestehende Portfolio wirklich in Betracht gezogen habe. Somit ließ ich auch jedwedes potenzielles Klumpenrisiko außer Acht…
Hi Tim,
ich finde es genial, dass du so früh zum Thema Börse gefunden hast. Finde deinen eigenen Weg!
Du hast ein paar sehr gute Werte mit viel Potenzial im Depot. Lass dir die Aktien nicht schlecht reden, nur weil es keine Allerweltstitel sind. Ich gehe davon aus, dass du in 2-3 Jahren mit dem Depot gut im Plus bist. Kaufe immer schön günstig ein, laufe nicht mit der Herde und sei geduldig. Ein paar „Langweiler“ wie Church & Dwight, Novo Nordisk, Coloplast oder Autozone könnten die Volatilität etwas senken, ohne der Rendite zu schaden. Als Ergänzung kann ein breiter ETF vermutlich auch nicht schaden.
Lies mal „Der Börse einen Schritt voraus“ von Peter Lynch. Da findest du sicherlich noch ein paar wertvolle Hinweise.
Viele Erfolg!
LG Stefan
Guten Abend Stefan,
schön, dass du mein Portfolio ganz akzeptabel findest. Ich denke, dass ich dennoch einige Änderungen vornehmen muss. Alles werde ich aber keineswegs über den Haufen werfen. Ganz blind bin ich vor der Auswahl der jeweiligen Titel schließlich auch nicht ans Werk gegangen.
Das besagte Buch von Peter Lynch habe ich übrigens schon gelesen. Trotzdem danke für den Tipp;)
Hallo Tim,
der Kommentar von Mannigfilter ist zu krass. Aber ich empfehle auch in ETF in MSCI World / All World zu investieren. Es zeigt sich, dass Profis, Fondsmanager, den Markt nicht schlagen können. Wieso sollte es dir als Hobbyanleger gelingen?
In Einzelaktien investiere ich nur aus ganz bestimmten Gründen, etwa um die Steuer bei Dividenden aufzuschieben auf den Verkauf.
Viele Grüße
Hallo Elmar,
ich gebe dir Recht. ETFs sind langfristig wohl die deutlich bessere Wahl, zumal sie weniger Zeit in Anspruch nehmen als Einzeltitel. Letztere werde ich vermutlich nur noch ergänzend beibehalten…
Ich schätze mal das du mit deinen 19 Jahren noch nicht über die 100K marke gekommen bist. Ich würde empfehlen Kauf Konsumgüter Aktien die Dividende zahlen. Mehr als 3-4 Aktien brauchst du nicht wennst weniger als 100K hast. Ich würds in deinem Fall mal mit P&G, JNJ, KO, oder auch MCDonalds probieren und nach 15-20 Jahren wieder mal drauf schauen.
Merkwürdig, hier schreibt ein zweiter @Hannes.
Werd wohl meinen Nicknamen ändern müssen?
Du hast recht ich werd mich einfach mal Hannes 2.0 nennen xD
Guten Abend Hannes,
nein, die 100K Marke habe ich leider (noch) nicht erreicht. Mal schauen, wann es soweit ist;)
Bekanntermaßen entwickeln sich die von dir genannten Aktien aber doch eher träge…
Würde ich mit einem breiten ETF nicht vielleicht doch besser fahren?
Die hat man schneller als man glaubt :)
Ein ETF wie der MSCI World mach 7% p.a. Wenn du dich an die Großen Konsum Dividenden Aktien hältst bekommt man locker 10-12% p.a zusammen (Ohne Dividende!). Ich mein, musst du wissen wie du dein Portfolio aufbaust.
Einen kleinen Tipp gebe ich dir noch: Ließ mal das Buch „Finanzberatung Nein Danke“ von Olaf Borker. In diesem Buch steht eine Strategie beschrieben, die du anwenden kannst, wenn du dich mit Einzelaktien beschäftigen willst.
„Aber ich empfehle auch in ETF in MSCI World / All World zu investieren. Es zeigt sich, dass Profis, Fondsmanager, den Markt nicht schlagen können. Wieso sollte es dir als Hobbyanleger gelingen?“
Die Diskussion ETFs vs. Aktien ist recht mühselig. Zumal man beides im Depot haben kann. Wobei ich klar feststellen muss, dass meine Einzelwerte wie Apple, Loreal, Microsoft oder Danaher besser laufen als ein MSCI World im Depot.
MSCI World ist sicherlich ein gutes Basisinvestment. Wer aber angesicht anhaltend hoher Inflation mehr möchte als reinen Werterhalt, wird etwas mehr Risiko in Kauf nehmen müssen zum Beispiel durch gezieltere Selektion von hoffnungsvollen Einzelwerten. Bisher fahre ich mit bekannten Werten wie den oben genannten besser als ein reines Investment in den MSCI World. Die zeigt sich auch im längerfristigen Vergleich mit einschlägigen Onlinetools. Beispiel: Der MSCI World hat exemplarisch in den letzten 5 Jahren rund 81 Prozent zugelegt. Danaher im gleichen Zeitraum trotz Börsenturbulenzen über 300 Prozent und Apple fast 400 Prozent.. Selbst die eher langweilige Loreal schlägt mit 104 Prozent den MSCI.
@ M
Endlich ist es wieder so weit. Morgen geht es in den Süden. Diesmal werde ich die Toskana ein wenig kennenlernen dürfen. Mein Ferienhaus habe ich vergessen zu blocken und jetzt war kein Zeitraum mehr frei. Der Urlaub wird auch ein Abschied für unseren Firmenwagen. Der nächste Urlaub erfolgt dann ohne eigenes KFZ.
Ich habe mich schon ein wenig auf die Fahrt vorbereitet und freue mich nach anfänglichen Ärger durch die Buchung im eignen Haus sehr auf diese Region. Mir gefallen auch die italienischen Songs. Aktuell ist das hier vielleicht angesagt: Giovanni Wannabe
https://youtu.be/4GXDFtuG9Xo Vielleicht kennst Du es von Deinem letzten Urlaub. Ansonsten gibt es sicherlich weitere einschlägige Songs. Hauptsache keine Ballermann Lieder…
Bei den Liedern denke ich auch immer ein wenig an Wolke. Ich habe den Text jetzt nicht ganz verfolgt. Dafür ist italienisch doch etwas zu verschieden von spanisch. Aber ich bin mir verhältnismäßig sicher, dass es hier nicht um Inflationssorgen, Altersvorsorge Sorgen usw. geht. Diese Sorgen gibt es vermutlich nur in Südtirol. Da haben sie allerdings Bauch ihre eigene Nationalhymne ;-)
Sauber! Gib mir bitte Bescheid wie es war. Die Toskana (auch als rumdreise geplant) steht bei uns in den nächsten Jahren auf unserer Agenda. Die Rimini Ecke ebenfalls.
Ich habe in Barolo so ganz unfrugal Wein gekauft, dass der Kombi Kofferaum kaum zu ging, aber sollte nun viele Jahre immer mal einen leckeren Tropfen geben :-)
Nächstes Jahr ist Bardolino geplant. Diesmal mit den Eltern zusammen, da es der Traum meiner Mutter ist, den See kennen zu lernen.
Ich habe tatsächlich kein Radio im Urlaub gehört, der Track ist mir aber zu sehr Pop – wie das meiste im Radio.
Oh muss pennen, morgen Couch ähhhmm arbeiten angesagt :-)
-M
Wenn Du durch Österreich fährst, musst Du wenigstens einmal Ham kumst hören! In Südtirol geht das auch noch ganz gut.
https://www.youtube.com/watch?v=GWgisTPKCdk
ich wünsche dir einen wunderschönen Urlaub!
@ Tim (Schäfer) & Schriftfarbe Nachtmodus
Tim es geht um die Schriftfarbe im Forum. Dies wurde bereits vor geraumer Zeit mehrmals angesprochen. Wie ich sehe, es wurde eine Änderung vorgenommen. Danach kann man im Nachtmodus (dark mode) den Text allerdings noch schlechter lesen als vorher (es ist dunkel grau auf schwarzem Hintergrund). Es wäre toll, wenn dies entsprechend angepasst werden könnte.
Tagmodus ist einwandfrei.
danke Anton, ich kümmere mich darum.
@Tim (19)Wie groß ist das Depot – Sprechen wir von 10k oder 200k?
Die ganzen Gedanken zum Umschichten usw. sind doch völlig irrelevant bei Ihrem Studenten-Volumen. Einfach buy & hold. Wenn Sie später richtig Geld verdienen und 30 Jahre anlegen sind die aktuellen Beträge doch ein Witzbetrag.
Junge Leute müssen möglichst aktiv sein und können – so lange die grobe Richtung stimmt – möglichst viele Fehler (einmal) begehen um daraus zu lernen. Sie sind doch gut dabei – das meine ich nicht ironisch. Lassen Sie das ganze irrelevante klein klein. Niemand weiss ob Tui nicht auf 20 Jahre heute ein besseres Investment wäre als ihre Luceco, PayPal oder sonstwas. Nutzen Sie Ihre viele Zeit und Energie für den Aufbau von Humankapital und nicht für irgendwelche Aktienanalysen. Außer vielleicht als Fingerübung für BWL-Studenten. Das ist eh Vergangenheit und Kaffeesatzleserei – oder kennen Sie ein Unternehmen, welches einen ehrlichen, unkreativen Bericht abgibt? An der Börse ist eine halbe Wahrheit eine ganze Lüge. (Kosto).
BRK ! :-)
Nein Spass bei Seite alles richtig was du geschrieben hast. Aber aus dem Kerl wird mal was ist meine Prognose :-)
@-M BRK
BRK ist ein gutes Beispiel. Buffet „hasst“ Quartalsreporting weil es einfach nur falsch ist was sie dort reporten müssen laut Aufsichtsbehörde. Hat er immer wieder betont. Mal 30 Mrd Buchverlust und im nächsten 40 Mrd Gewinn – alles keine Realitätszahlen im wirklichen Geschäftssinn. Ferner veröffentlichen Sie nur was sie müssen – sagt Buffet auch immer wieder. Man will doch gar nicht alles sofort Preis-geben. Außerdem hat BRK die ganzen nicht börsennotierten Unternehmensbereiche – darüber wollen sie möglichst gar nicht sprechen.
Was kann ich armer Privater der Lichtjahre von der Quelle sitzt aus BRK Berichten lernen für meine Entscheidung BRK A kaufen, halten oder verkaufen. Nüscht. Börse ist keine Wissenschaft sondern eine Kunst (Kosto).
Sie merken, ich habe gerade nochmal Kostos Buch gelesen. Da steht viel drin was man erst nach Jahren so richtig versteht. Nicht mit dem Kopf sonderm dem Bauch – und das ist das wichtigere Organ. The most important organ in the body as far as the stock market is concerned is the guts, not the head. (Lynch)
Ich bin ja auch der Meinung, dass man nur ein paar Dinge richtig machen muss und einige Prinzipien haben sollte, um erfolgreich anlegen zu können. Ich lese keine 300 Seiten blabla. Ich schaue auf andere Sachen. Mal sehen was mein Sohn irgendwann überschrieben bekommt.
Der alte Koto sagte ja immer, dass die Nachfahren erst bewerten können, wie gut man selbst war.
Das allerwichtigste ist das Temperament eines jeden. Manche sind nicht dafür gemacht.
Es ist eigentlich ganz einfach, aber halt nicht leicht, wie es so schön heißt.
Viele Floskeln wenn ich jetzt nochmal quer lese :-)
-M
@Floskeln
Ja, aber gute! What counts is not the quality of the shares but the quality of the shareholders.
Aber schön wenn du das gerade ansprichst.
„quality of shareholder“ oder nennen wir sie doch einfach mal „zittrige Anleger“
Ich bin der Meinung, dass die Papiere jetzt gerade noch zu großen Quantitäten, bei den zittrigen liegen, ohne jetzt mal Börse teuer/günstig bewerten zu wollen, oder wegen Market Timing.
Aber rein der Ei des Kostolany Lehre:
– Steigen die Zinsen kippt das Ei und wir sehen seit Monaten wie die Papiere die Besitzer wechseln (und ich finde nicht, dass die Hartgesottenen schon am kaufen sind).
Alles rein nach seinen Büchern mal auf die schnelle.
-M
@Das Ei
ja, beim Lesen wurde ich zuerst auch unruhig. Aber dann erkannte ich:
Dieses Mal ist alles anders!
Spass beiseite. Immer Angst haben, nie erschrecken! (Kosto). Aktuell seh ich eher eine Bärenralley aber die investierbare Geldmenge und Verschuldungsquote ist wirklich anders als früher und könnte stabilisieren. Denn, Geld ist der Sauerstoff der Börse. (Kosto). Es ist doch wie immer, solche Überlegungen helfen nicht wirklich. Schön finde ich, dass man aktuell wenig in Foren liest von Leuten, die voll auf Kredit spekulieren oder ihr Haus lieber nicht abbezahlen sondern das Geld ‚Natürlich !!‘ im Aktienmarkt belassen und mögl wenig tilgen weil es sich bessser rentiert. In Wirklichkeit ist es langfristig besser genau anders herum.
also ich meinte: in der Baisse wäre die Zeit das mit der Aktienrendite langristig zu spielen und nicht in der Hausse auf den Markt zu setzen. Also eher antizyklisches Konzept – da wären wir wieder beim Ei des Kosto.
Schön geschrieben! :-) Kosto hat halt immer recht, dieses Schlitzohr!
-M
Falls du von der seitenanzahl von geschäfts berichten gesprochen hast ist für mich eigentlich eine große seitenzahl eine ausschlusskriterium für einen investment. Ist aber auch nur so ein bauchkriterium. Ein Unternehmen kann kaum noch einfach sein wenn du 300 Seiten geschäftsbericht hast.
Grüße Baum
Na das hoffen wir doch mal, dass aus mir etwas wird;)
Guten Abend,
wir sprechen von rund 40k in meinem Depot.
Humankapital aufbauen ist äußerst wichtig, das stimmt.
Am besten ein solches Humankapital, dass ich später in einer selbstständigen/freiberuflichen Tätigkeit anwenden kann/darf…
United Airlines geht gar nicht! Ich habe mir mit Fluglinien schon zwei Mal die Finger verbrannt und investiere nie wieder in diesen Sektor. Fluglinien haben einfach keinen Moat. Wenn es schon Airlines sein müssen, dann Kostenführer. Ryanair oder Easyjet in Europa. Northwest in USA?
Boeing würde ich auch nicht kaufen. Ist ein Sanierungsfall mit riesigem Schuldenberg. Ein Turnaround wird wohl Jahre dauern.
Progressive gefällt mir gut. Simon Property auch. Sind beide auf meiner Watchlist.
Mit den restlichen Unternehmen hab ich mich noch nie näher beschäftigt.
Guten Abend,
interessante Einschätzung.
United Airlines war eigentlich als kurzes Ding gedacht. Inzwischen liegen sie seit rund zweieinhalb Jahren im Depot…
Sie wird wohl einer der ersten Aktien sein, die bei der Neuausrichtung rausfallen.
Allgemein halte ich von diesem Sektor ebenfalls nicht viel. Die Aktie kam nur ins Depot, da United Airlines mit Ausbruch der Pandemie signifikant an Wert verlor und zu diesem Zeitpunkt noch ordentliche Geschäftszahlen vorzuweisen hatte…
Wir haben alle unsere ganz eigenen Vorstellungen davon, wohin uns das Investieren führt, wofür wir das tun, was wir mit dem (steigenden) Vermögen anfangen wollen.
Für mich ist schon länger klar, dass ich investiere, bis ich über den Jordan gehe. Es macht mir Freude, es ist intellektuell anregend (im Alter wichtig), der Schneeball wächst bis zum Schluß (ja, ist ein Spleen).
Aber vor allem nimmt es radikal die Angst, in irgendeinem Börsentief das Investieren zu beenden, um dann ängstlich das Vermögen „horten“ zu wollen, mit der Angst leben zu müssen, es könnte „nicht reichen“.
Diese Angst begegnet mir hier im Blog immer wieder. Und Ängste sind keine schönen Lebensbegleiter.
Tim zeigt dagegen vorbildlich, dass man selbst als finanziell Freier immer weiter investieren kann.
Um zu verstehen, welch wertvollen Vorteil das „ewige“ Investieren bietet, hier mal wieder ein Artikel vom dividendgrowthinvestor (einfach über Google suchen, Links führen zu Verzögerungen bei der Freischaltung) über die „Lessons from the Japanese Stock Market Bubble“.
Wer regelmäßig investiert, kommt zu sehr ordentlichen Ergebnissen, selbst wenn man in völlig überteuerte Märkte beginnt zu investieren. Der Dividendenstrom gewinnt immer mehr an Fahrt, unabhängig von den Börsenkursen (auf die sich zu konzentrieren vielleicht ein Fehler ist).
Man hört immer wieder „Wer in Japan investiert hat, hat Jahrzehnte nicht seinen Einstiegswert herausbekommen – das droht uns immer auch hier!“. Gilt das auch für die „Stur und Stetig-Fraktion“?
Wünsche weiter viel Erfolg bei den Investments! :)
Ich finde das Portfolio bräuchte ein Wenig mehr Struktur. Derzeit sind technische Firmen bunt mit Dividendenwerten zusammengemischt. Wenn ihm Einzelaktien reizen, dann würde ich ein ultra-langfristiges Dividendenportfolio aufbauen, und parallel dazu ein separates Portfolio an eher kurzfristigen Trade-Ideen aufsetzen. Ist ja heute einfach via TradeRepublic & Co. machbar. Ich mach das ebenso, und habe ein „All-Weather Portfolio“ und etliche „Thematic Portfolios„.. derzeitiges Gesamtanlagevolumen eine Mio..
Hallo Noah,
eine Million ist natürlich eine Summe…
Ich könnte mir auch ein „dreigleisiges Modell“ vorstellen.
Dann müsste ich jetzt nur noch das Kapital herbringen;)
Also ich würde eher in Wachstumsaktien investieren welche 20 % im Wert gefallen sind. Aktien wie Apple, Microsoft, Nvidia, Byd, Tesla, Amd usw.
Meine 2 bescheidenen Cents sind:
KEINE Einzelaktien – nur den Vanguard S&P 500 ETF (egal ob ACC oder DIS)
stur und stetig besparen.
So mache ich es seitdem Vanguard in Deutschland erhältlich ist. Davor war es ein
iShares S&P 500.
Kann ich jeden Monat einfach via Sparplan besparen und solange ich meine 10.000 € Reserve auf dem TG liegen habe und natürlich Einkommen aus Arbeit generiere, brauch
ich mich mit dem Investieren nicht weiter zu befassen, sondern kann in der Zeit Dinge
machen, die eher meine Lebensqualität positiv beeinflussen.
Ansonsten mal das (Hör-)Buch von John Bogle: Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens lesen. Mir hat es jedenfalls die Augen geöffnet, warum ich was, wie machen sollte bzgl. des Investieren
Viel Glück weiterhin.
Ich finde es erstmal gut, dass du dich in so jungen Jahren schon mit Aktien und Börse beschäftigst, da hast du deinen Zeitgenossen eine Menge voraus. Ich wünschte, ich wäre so klug gewesen als ich so alt war wie du…. ;)
Da du ja nun schon erkannt hast, dass deine Performance nach 3 Jahren ausprobieren an der Börse zu wünschen übrig lässt, was leitest du für dich davon ab? Der Part fehlt mir irgendwie in deinem erneuten Leserbrief…
Die Lösung ist aus meiner Sicht einfach: nimm einen breit gestreuten ETF in dein Depot auf, je nach Vorliebe einen World- oder Allworld inkl. EM. So sicherst du dir die Marktperformance.
Vermutlich solltest du dir auch mal Gedanken zu einer fundierteren Auswahl deiner Einzelaktien inkl. Investmenthese machen, um in Zukunft deine Perfomance der Einzelaktien zu verbessern. Wenn du darauf keine Lust hast, heisst die Antwort wieder: breit gestreute ETF ;)