Sparen bringt Freiheit

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Haben Sie Ihren Konsum im Griff, können Sie mit dem Sparen beginnen. Wer intensiv spart, hat mehr Freiheiten im Leben.

Ihre Finanzen regeln Sie am besten in aller Ruhe. Planen Sie auf Sicht von mehreren Dekaden. Lassen Sie sich dabei nie von Ihrem Plan ablenken. Es wird immer wieder Krisen, Crashs und Probleme geben. Machen Sie einfach weiter.

Gerade warnt der Ex-Hedgefondsmanager Florian Homm wortgewaltig mit seinem Buch: “Endspiel: Wie Sie die Kernschmelze des Finanzsystems sicher überstehen“. Selbst wenn so jemand wie Homm hochintelligent ist, rate ich Ihnen: Lassen Sie sich nicht nervös machen.

Kaufen Sie hochwertige Assets wie Aktien oder Immobilien, die Ihnen ein passives Einkommen bescheren. Sprich Dividenden und Mieten aufs Konto spülen.

Es ist ja im Prinzip so einfach. Wenn Sie sich mit dem ersten Job darum kümmern, indem Sie jeden Monat einen Indexfonds oder Qualitätsaktien stetig stur kaufen, kann nichts schief gehen. Automatisieren Sie das. Wenn Sie gut in jungen Jahren verdienen und aggressiv investieren, können Sie schon mit 50 Jahren ein Multimillionär sein.

Wer aggressiv investiert, Sparquoten von 70 bis 80 Prozent hat, ist schnell finanziell frei. Sie brauchen dann nicht an einem Job oder Partner festhalten, der Ihnen auf den Wecker geht.

Clelia Mattana, 35, arbeitete in London für den Modehersteller Burberry. Ihr ging der Job auf die Nerven. Sie hatte in weiser Voraussicht 16.000 Dollar gespart. Sie kündigte also im November 2012 ihren Job. Die gebürtige Italienerin reiste nach Thailand. Dort lebte sie in einem Dorf von 100 Dollar im Monat. Nach einiger Zeit nahm sie Nebenjobs an. Sie wollte sicher gehen, dass sie nicht ihre Ersparnisse aufbraucht. Sie baute einen Blog auf. Mit ihrem Reiseblog „Keep Calm and Travel“ verdient sie mittlerweile mehrere Tausend Dollar im Monat. Sie lebt ihren Traum. Sie ist wohlgemerkt clever und geschäftstüchtig. Sie passt auf ihr Geld auf. Und liegt nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut. Das sind ihre Fotos:

Viele Menschen sparen einfach nicht, obwohl es ihnen Freiheit bringen könnte. Sie machen es nicht. Sie müssen mit einem leeren Geldbeutel im Alter zurecht kommen.

In den USA nutzen Senioren die private Zimmervermittlung AirBnB, um sich ihr Budget aufzubessern, weil ihnen sonst das Geld nicht reichen würde. Die Vermietung an Fremde ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Aber manchmal haben Menschen keine Wahl. Sie müssen solche Dinge tun, um über die Runden zu kommen.

Ein großes Problem ist, dass Menschen immer besonders modern erscheinen wollen. Sie spüren einen Druck, ein flottes Auto fahren zu müssen. Sie tragen die neueste Mode. Sie haben das beste Smartphone in der Hosentasche. Sie gehen in schicke Urlaube. Sie leben in übergroßen Wohnungen oder Häusern.

Sie suchen im Endeffekt nach Anerkennung. Sie wollen ihr Umfeld mit dem Haus/Auto/Konsum beeindrucken. Mit Dingen. Dabei kann das eine „leere“ Welt sein. Was nutzt das dicke Auto in der Garage, wenn Ihre Finanzen eine Katastrophe sind? Am schlimmsten finde ich die Schuldenmacherei. Sie ist eine Tragödie. Mit Krediten können Menschen ihr gesamtes Leben ruinieren. Es ist eine emotionale Belastung. Ein Spiel mit dem Feuer.

Ich finde, was Menschen interessant macht, sind nicht ihre „Dinge“, sondern ihre inneren Werte. Wie ehrlich ist jemand? Wie hilfsbereit, genügsam, fröhlich und bodenständig ist jemand? Wie viel Vertrauen schenkt jemand anderen? Wie viel Zuneigung? Darum geht’s.

Der ganze Kram ist zweitrangig. Dinge sind eher eine Last. Ich gehe als in Läden, ohne etwas zu kaufen. Ich laufe durch Einkaufszentren, um andere zu beobachten. Ich bin genügsam. Ich bin mit dem zufrieden, was ich habe. Natürlich haben wir alle manchmal Träume. Wir wünschen uns bestimmte Dinge. Doch ich kaufe sie mir nicht sofort. Es ist eine Frage der Selbstkontrolle. Wer ausreichend Selbstdisziplin hat, ist frei.

Es geht ja bei der Selbstdisziplin nur um eine Verzögerung der Belohnung. Es gibt Leute, die können es. Und Leute, die können es eben nicht.

Ich trage meine Kleidung so lange, es geht. Das Kochen auf einem alten Herd macht mir mehr Spass als auf einem extrem teuren neuen Kochfeld.

Manche kaufen gerne große Mengen. Und immer alles sofort. Einen Schock erlebte ich, als ich das erste Mal in einem Costco-Discountmarkt war. Dort sind die Verpackungen riesengroß. Die Menschen kaufen wie die Irren. Die Einkaufswagen haben enorme Ausmaße. Mit einem Einkaufskorb begnügt sich dort niemand. Die Amis laden Zeug ein, als ob es kein Morgen mehr gibt.

Millionen Menschen haben keinen Notgroschen. Warum? Sie geben jeden Monat alles aus. Was passiert, wenn jemand krank wird oder überraschend den Job verliert? Ok, dann gibt es zunächst Geld vom Arbeitgeber beziehungsweise Staat. Aber was ist, wenn die Krise (Krankheit, Arbeitslosigkeit) anhält? Wer dann kein Geld zum Überbrücken hat, hat zusätzlichen Druck, was ziemlich unnötig ist.

Bringen Sie Ihre Ersparnisse ins Rollen. Betrachten Sie Ihre Altersvorsorge wie einen Schneeball, der ins Rollen kommt. Wer schuldenfrei ist und spart, soll das fortsetzen. Bleiben Sie stark. Sie machen es richtig. Ich hasse Schulden, seit ich gesehen habe, was für ein Trümmerfeld sie hinterlassen können. Ich sah, was Schulden aus Menschen machen. Sie werden zu Sklaven. Sie werden im schlimmsten Fall zu einem Wrack.

Der Finanzberater Dave Ramsey wurde zu einem Wrack. Er und seine Frau hatten zu hohe Hypotheken aufgenommen. Trotz harter Arbeit erdrückten die Schulden sie. Das war ihm eine Lehre fürs Leben. Seit dem Erlebnis bringt er Menschen bei, nicht zu viele Schulden aufzunehmen. Er rät ganz von Schulden ab. Am liebsten hat er es, wenn Menschen sparen:

Übrigens sind Reiche und Superreiche häufig sparsam. Das geht in die Köpfe der meisten Menschen nicht hinein.

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chaostrader
7 Jahre zuvor

Jetzt kommt gleich wieder die alte Leier:

YOLO
was willste denn als Rentner mit so viel Geld
was soll denn der Hartzer oder Mindestlohnempfänger machen
ist doch alles Quatsch
Im Prinzip schon, ja aber…!

Patently Absurd
7 Jahre zuvor

Hallo Tim,

super, dass du das Buch von Florian Homm gelesen hast. Zu einem ähnlichen Ergebnis wie Herr Homm (Hedgefondsmanager a.D. und Baissier) kommt auch Daniel Stelter (BCG-Partner a.D.):

https://www.amazon.de/Eiszeit-Weltwirtschaft-sinnvollsten-Strategien-Verm%C3%B6gen/dp/3593505142/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1466487396&sr=8-1&keywords=eiszeit+in+der+weltwirtschaft

Wer sich mit Vermögensaufbau und -erhalt beschäftigt, sollte aus meiner Sicht beide Bücher gelesen haben. Man muss ja auch nicht alle Ansichten teilen.

Für mich waren die aufgestellten Thesen zum IST-Zustand unseres Finanzsystems und deren Ursachen (Banken- und Staatenrettungen, sehr hohe Verschuldung, negative Zinsen, finanzielle Repression, Versozialisierung der Schulden und Zwangsmaßnahmen in Ermangelung von Alternativen, Bargeldverbot etc.) und die möglichen Folgeszenarien: 1. scheinbare Deflation/wirtschaftliche Stagnation über Jahre, 2. Hyperinflation mit Währungsreform oder 3. direkte Enteignungen der Sparer nachvollziehbar.

Im Ergebnis unterscheiden sich die Empfehlungen auch nicht sehr stark von deinen Empfehlungen, Tim: sparsam leben (wenig Konsum), hohe Sparquote, Sachvermögen günstig kaufen, d.h. nicht in Geldvermögen investieren.

Im Gegensatz zu dir empfehlen beide allerdings einen höheren Anteil an solchen Vermögenswerten, auf die der Staat im Krisenfall keinen direkten Zugriff hat: Gold, Silber in physikalischer Form. Homm schlägt auch Fremdwährungen zwecks Diversifizierung vor.

Joe
7 Jahre zuvor

Habe noch nie gehört, dass der Staat auf Aktienvermögen zugegriffen hat. Die Themen Bargeld / Enteignung wie zB in Zypern sind meines Erachtens mit Aktien Assets unwahrscheinlich !

Ich mag Florian Homm, weil seine Lebensgeschichte unglaublich ist. Aber man sollte nicht vergessen, das seine Bücher sich gut verkaufen müssen und das geht halt mit extremen Ansichten viel besser ?

 

Bin gestern bei Daimer eingestiegen und freue mich mein Depot um 7% aufgestockt zu haben.

 

Danke Tim für Deine Einsatz !

 

BG

7 Jahre zuvor

Sehr interessante Story über Clelia Mattana und auch schöne Fotos – sieht aus als hätte Sie alles richtig gemacht.

 

Gurki
7 Jahre zuvor

Die Frage ist ob es das Wert ist immer und überall zu sparen und so minimalistisch zu leben? Ich spare auch hohe Summen und frage mich recht oft ob ich das wirklich brauche was ich haben will. Trotzdem habe ich Träume die ich verwirklichen will und dazu zählt auch ein Traumauto. Aber das spare ich mir dann zusammen. Ob ich es mir dann schlussendlich kaufe weiß ich noch nicht.

Aber ich kann die Menschen durchaus verstehen, die sagen das sie nicht sparen wollen, sondern leben. Wenn ich mir die ganzen Finanzblogs anschaue, überall wird von der finanziellen Freiheit und von minimalismus geschrieben. Irgendwann geht einem das auf den Sa** sowas zu lesen. Man muss es nicht übertreiben! Und ich habe das Gefühl einige nehmen dieses Thema zu ernst und zu verbissen.

ZaVodou
7 Jahre zuvor

Vielen Menschen fällt es immer schwerer, etwas zu sparen. Eine Ursache scheinen Mieten zu sein.

Deshalb war mein erstes Ziel eine Eigentumswohnung, auch wenn sie noch so klein ist.

@PA

Ich hatte auch einen Kollegen, der alles immer schwarz sah und viel Geld in Gold und Silber anlegte. Vor allem in Goldmünzen, wären leichter transportierbar. Wir diskutierten oft.

Ich plädiere immer noch für Aktien und Immobilen. Auch für Krisenzeiten. So wie Tim.

Wenn es wirklich so schlimm kommen würde, wie manche Schwarzseher es kommen sehen, wird ihnen auch kein Gold und Silber etwas nutzen.

Ihren Argumenten zu Folge müssten sie in einen Bauernhof mit einer starken Mauer und schweren Geschützen investieren.

Ich hoffe ganz einfach darauf, dass das Experiment des QE irgendwie funktioniert. Der andere Weg führte in den 1930er-Jahren in eine schwere Depression mit einem Heer von Arbeitslosen, was man unbedingt vermeiden wollte. Nun versucht man es so und betritt damit Neuland,

 

Vali
7 Jahre zuvor

Tim, der Film ist wirklich ergreifend! Danke!

Dave Ramsey hat so recht, indem er sagt: “Wenn man glaubt, kann man es schaffen. Wenn man nicht glaubt, schafft man es nicht…”

So denke ich auch, wenn man an das Sparen glaubt, und an seine Kraft, bzw. Zinseszins, kann man es locker schaffen das Sparen und Investieren zu seinem Hobby zu machen, eine Lebenseinstellung, die Spaß macht.

Wenn man nicht daran glaubt und nur an “ich will aber jetzt leben, und da gehört Geldausgeben dazu” denkt, dann dreht man sich weiter im eigenen Hamsterrad… aus Ausgaben-Einnahmen-Ausgaben

Habe vor einiger Zeit einen Selfmade-Millionär scherzhaft gefragt wie er denn reich geworden ist. Er hat mich grinsend verblüfft: “In dem ich das Geld behalte”. Damit meint er, dass er Immobilien, Firmenbeteiligungen und Aktien kauft! Das fand ich so klasse:-) Also Einnahmen-Ausgaben-Einnahmen :-)

Eine kleine Wohnung rettet jeden vor der schlimmsten Mietsteigerung. Und ich habe eine Hyperinflation erlebt – so was geht auch mal vorbei. Verloren haben die, die gar nichts eigenes hatten und die, die nur Geld im Sparbuch angelegt haben. Das Gold wurde weitervererbt, aber nie ausgegeben oder investiert… also für mich tot als Wert, nur als Erinnerung wertvoll…

Tobster
7 Jahre zuvor

Hallo Tim,

 

wieder ein sehr guter Artikel. Ich kommentiere hier zwar nicht sehr oft, lese aber schon sehr lange jeden Artikel deines Blogs.

 

Ich lebe mit meiner Freundin / ab diesem Sommer meiner Frau so sparsam es geht. Wir beide haben den Traum, irgendwann von passivem Einkommen leben zu können. Wir kaufen Handys etc. gebraucht, und auch immer ältere Modelle. Wir werfen kein Geld unnötig raus, leben ohne Schulden und freuen uns über jeden Euro, der statt konsumiert zu werden auf dem Depot landet.

 

Ich kaufe monatlich hochwertige Aktien-ETFs. Wir schaffen leider keine Sparquote von 70 oder 80 Prozent. Es sind Ausgaben, die ich nicht kürzen könnte, selbst wenn ich wollte – zB private Krankenversicherung etc. Ich bin Beamter (ich weiß, die mit den viel zu hohen Pensionen etc., viele denken, wir werden sowieso zu hoch bezahlt und so weiter.)

 

Ich bin Polizist. Gehe Tag und Nacht zur Arbeit, wochenends 25 Stunden. Ich bin 24 Jahre alt, verdiene ca. 2300€ netto (muss mich aber privat versichern). Ich bin zufrieden mit dem Gehalt, ich finde es aber auch nicht zu viel. Letztes Jahr wurde ich im Dienst fast erschossen. Das passiert anderen auf der Arbeit eher nicht. Nebenbei habe ich eine eigene Firma und arbeite honorarbasiert als Autor für Online-Magazine. Meine Frau arbeitet ebenfalls Vollzeit. Wir sparen alles, was geht und investieren es sofort, damit es möglichst lange arbeitet am Markt.

 

Wenn wir weiter so sparen wie jetzt, und eine Verzinsung von nur 6% p.a. annehmen, haben wir in 20 Jahren über 1,1 Millionen €. Das wäre doch was, denkt mal an die Ausschüttungen. Dann wäre ich erst 44.

 

Ich habe meinen Lifestyle komplett geändert. Ich möchte irgendwann raus aus dem Hamsterrad, frei sein mit meiner Frau. Irgendwo hin, wo es schön ist. Auf jeden Fall haben Leute wie du, Lars Hattwig und andere Finanzblogger mein Leben nicht nur geändert, sondern verbessert. Ich weiß jetzt wo ich bin will, und was ich dafür tun muss. Vor einigen riesigen Fehlern hat mich diese Art zu denken und zu investieren bewahrt. Danke dafür, Tim.

 

Noch eine Frage: ich lasse mich schon seit einigen Jahren nicht mehr beeindrucken vom Hintergrundrauschen der Finanzpornographie. Eine Sache macht mir jedoch tatsächlich ein bisschen Sorgen: die geplante Abschaffung des 500€-Scheins (und vielleicht irgendwann des gesamten Bargelds?). Greift der Staat irgendwann in die Geschäfte der Bürger ein, es soll ja auch Maximalbeträge beim Bezahlen geben etc. Wie würde sich eine staatliche Deckelung der Zahlungsgeschäfte auf Aktiendepots auswirken? Ich finde, das kann man nicht mit einer anderen Krise etc. gleichsetzen. Hier stirbt ein Stück Freiheit des einzelnen. Wie seht ihr das? Macht euch das Sorgen? Ich habe nie Angst vor Finanzkrisen – ich sehe das pragmatisch: es gibt mer fürs Geld. Aber ich habe Angst davor, dass sich irgendwann durch Politik- und Staatskrisen alles sehr verändert. Beispiel: Bürger kommen nicht an ihr Geld, da Bargeld abgeschafft wurde, und müssen somit mit ihren Einlagen für die Zockereien der Banken mitzahlen. Nach Expertenmeinungen vielleicht sogar der eigentliche Plan hinter der 500€-Schein Abschaffung.

 

Viele Grüße

 

Tobster

Gurki
7 Jahre zuvor

@Tobster, ihr könnt monatlich min. 2000€ in ETFs investieren? Das ist ne Menge :)

ZaVodou
7 Jahre zuvor

@Gurki

jeder muss das für sich entscheiden, wie stark er sparen will und für was er sein Geld ausgibt.

Den vielen Finanzbloggern geht wahrscheinlich das Hamsterrad in dem sie sich befinden auf den Sack.

Manche fühlen sich im Hamsterrad aber gar nicht so unwohl.Können sie sich doch so ein schickes Auto, tollen Urlaub, ein Haus oder sonst was leisten.

Und manche brauchen sogar das Hamsterrad, weil sie sonst in ein Tiefes Loch fallen, weil sie mit ihrer freien Zeit nichts anzufangen wissen und dann das Saufen anfangen.

Nur wer da heraus will, muss eben andere Wege beschreiten. Ein Weg ist: Große Summen sparen, diese gewinnbringend investieren und seine Ansprüche reduzieren. Und das  – wegen dem Zinseszins – möglichst früh.

 

Fit und gesund
7 Jahre zuvor

@ZaVodou,

sehe ich ähnlich, zumindest trifft es auf mich so zu, ich will dem Hamsterrad entrinnen, das ist mein grosses Ziel und es erfordert nun einfach eine grössere Sparrate da ich halt zu spät angefangen habe. Mit einem Ziel fällt es mir wesentlich leichter zu Sparen, (ich habe nie auf sooo grossem Fuss gelebt, aber einige Jahre eben nur “bisschen” was zurückgelegt.

Da finde ich Tobster schon viel schlauer, und besonders in seinem Beruf (um den ich ihn nicht beneide, Beamter hin oder her, ich arbeite als Krankenschwester auch im Schichtdienst)

@Tobster, find ich toll wenn Ihr das so hinbekommt und sehr schön dass Du eine Partnerin gefunden hast die das auch so sieht!

Ein Crash ängstigt mich z.B auch nicht so sehr, obwohl ich viel älter bin als Du, aber die momentane politische Lage macht mich auch nachdenklich, ich fürchte mich vor der Aushöhlung des Mittelstands dem immer mehr Abgaben aufgebrummt werden, bei den Hartzern und Flüchtlingen kann man nix holen, die wirklich Reichen haben ihr Schäfchen längst im Trockenen, also wird der Mittelstand zur Kasse gebeten, das macht mir Angst, manchmal mehr, manchmal weniger, dennoch, ich ziehe es vor zu Sparen und selber vorzusorgen.

@Vali,
ja, mit einer bezahlten Immobilie lässt es sich viel ruhiger schlafen, und dann muss ich mal Danke sagen für Deinen fortwährenden Optimismus, davon kann ich mir ja ein Stückchen abschneiden.

Patently Absurd
7 Jahre zuvor

@ZaVodou :

Die Wahrheit liegt wie so oft vermutlich dazwischen. Mir persönlich ist kein Investor bekannt, der 100 % in Edelmetalle gehen würde. Abgesehen allenfalls von Herrn Professor Bocker. Die meisten bekannten deutschen Investoren (z.B. auch Max Otte, Dirk Müller) empfehlen einen Anteil von 10 bis 20 %, je nach Risikoneigung. Amerkanische Investoren, z.B. Soros, Icahn und andere haben gerade aufgestockt.

Die Frage ist auch, ob Aktieninvestments innerhalb der letzten Jahre wirklich so rentabel waren. Gut der DAX hat kräftig zugelegt – in Euro gemessen und der vom Bundesamt für Statistik empfohlenen Annahme einer geringen Geldentwertung mag dies sein.

Die Inflations-Stastik kann aber auch manipuliert sein. Gold hat von 2001 bis 2016 um mehr als 400 % zugelegt.

http://www.goldtrend.de/grafik/goldpreisentwicklung.gif

Wer sein Aktieninvestment nicht mit dem Sparbuch vergleicht, sondern mit dem Goldpreis (der zugegebenermaßen auch manipuliert sein kann) wird feststellen, dass Aktien zumindest in der letzten Zeit doch nicht so rentabel sind.

Alles eine Frage des Bezugspunktes.

Im Falle einer Hyperinflation, die gerade von Herrn Draghi erzwungen wird, wäre Gold ein wirklicher Rettungsanker zur Vermögensabsicherung.

 

Patently Absurd
7 Jahre zuvor

Dax vs. Goldpreisentwicklung, siehe hier:

http://wdt31x807.homepage.t-online.de/wordpress_2/wp-content/uploads/2015/01/vergleich_performance.jpg

Was mir allerdings fehlt, ist ein Chart, in dem der Quotient aus DAX (oder einem anderen Index) und Goldpreis gegen die Zeit langfristig aufgetragen ist. Hier hätte man den Euro als Performance-Basis rausgerechnet.

Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, die Aktienperformance auf Basis einer Papierwährung zu messen, die ständig an Wert verliert.

Tim hat auch schon geschrieben, dass eine Million EUR nicht mehr das ist, was es vor einigen Jahren noch war. Früher oder später werden wir alle Millionäre oder Milliardäre, nur können wir uns dafür nichts mehr kaufen.

 

Christoph
7 Jahre zuvor

@Patently: Also ich vergleiche nie die Kursentwicklung mit etwas sondern nur die Dividendeneinnahmen.

ist wie bei einem haus das man vermietet hat. Kommt eine Blase die platzt verkauft man ja auch nicht nur wegen den fallen Immopreisen sein haus in München. Nein denn der Mieter bleibt ja und auf lange Sicht ist das Haus wertvoll.

@Tobster. TOLL!

Schön, dass deine Bald Ehefrau auch so denkt wie Du. Ich bin ja ein Kritiker von Beamten. Ausser bei gewissen Berufen. Polizei gehört dazu. ebenso Richter usw. Und wie zB bei Dir ist solch ein Beruf teilweise extrem gefährlich. Feuerwehr sollte auch verbeamtet werden. Und Krankenhäuser wieder komplett in die Hände des Staates. Und dann macht so ein Krankenhaus halt Verlust, aber dafür ist es gut ausgestattet, viele gute Ärzte und Krankenschwester usw. Dafür bekommt der Staat ja Steuern.

Also Berufe die komplett ausserhalb des normalen Marktes laufen sollten. Lehrer zB brauchen meiner Meinung nach nicht verbeamtet werden. Denn einen VOrteil hat niemand ausser dem Lehrer selbst wenn dieser Beamter ist.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/lehrer-gehaelter-lehrer-klagen-ueber-grosse-unterschiede-a-1098144.html

 

ZaVodou
7 Jahre zuvor

@PA

Ich habe mit meinem Kollegen viel diskutiert. Habe aber auch gemerkt, dass es nichts bringt. Jeder schafft sich sein eigenes Weltbild, was schwer zu verändern geht.

Mein Standpunkt ist:

Gold schafft keinen Mehrwert. Das schafft nur der Faktor Arbeit, weswegen ich nicht in Gold investiere. Auch nicht teilweise.

Das Gold unproduktiv ist sagt auch Warren Buffett.

(Es) wird irgendwo in Afrika oder an einem anderen Ort der Erde aus dem Boden gegraben, dann schmelzen wir es ein und graben ein weiteres Loch, um es wieder einzugraben. Dann bezahlen wir Menschen dafür, herumzustehen und es zu bewachen. Es hat keine Anwendung. Sollte sich jemand das Ganze vom Mars aus ansehen, er würde sich am Kopf kratzen.

Soll aber jeder so machen, wie er denkt. Ist wie mit der ewigen Diskussion ETFs oder Aktien.

 

Patently Absurd
7 Jahre zuvor

@Christoph:

Auch die Dividendenrenditen und die Mietrenditen werden in der Regel auf Basis von EUR-Beträgen errechnet. Die Inflation spielt in beiden Fällen eine Rolle, was leider häufig ignoriert wird. Bei einer hohen Inflation oder Hyperinflation wird der gefühlte Wertzuwachs im Wesentlichen von dem Vermögenswertanstieg der Aktie bzw. Immobilie bestimmt. Die Dividende oder Miete kann man quasi vernachlässigen.

Die Irrelevanz der Mieteinnahmen beim Vermögenszuwachs wird noch höher, wenn man staatliche Eingriffe, z.B. Mietpreisbremse oder Erhöhung der Dividendenbesteuerung, in einem solchem Scenario der hohen Inflation oder Hyperinflation berücksichtigt.

@ZaVodou:

Die Ansicht von Warren Buffett ist mir bekannt.

Nicht unerwähnt bleiben sollte aber, dass Buffett zwischen 1997 und 1998 fast 130 Millionen Unzen Silber erworben hat. Auch hat Buffett in den 1970er Jahren privat mit Kupfer-Futures gehandelt.

http://www.gold-eagle.com/article/understanding-buffetts-silver-play

Buffett ist als Investor vielseitiger, als allgemein geglaubt wird. Nachdem er sich nun auch auf dem Hightech-Sektor bewegt (IBM, Apple) würde es mich überhaupt nicht wundern, wenn es demnächst heißt, er hätte massiv Gold gekauft. Die Zeit wird es zeigen.

Patently Absurd
7 Jahre zuvor

@ZaVodou:

P.S. Zu dem Warren Buffett-Zitat: ist es nicht mindestens genauso verrückt, wenn man einer nichtgedeckten Papierwährung (Dollar, Euro, Yen) einen hohen inneren Wert beimisst?

Der innere Wert eines Euro-Scheins liegt bei Null. Genau dahin wird sich der Wert langfristig entwickeln.

Claus
7 Jahre zuvor

Gold ist für mich keine Anlage. Der Goldmarkt ist überschaubar und wird mit Sicherheit stark manipuliert.

Große Barren (1 Kg, auch ein einzelner…) müssen gelagert werden. Zu Hause möchte ich die aber nicht haben, sie könnten z.B. von Einbrechern entwendet werden. Mietet man ein Schließfach bei einer Bank, darf man hohe Gebühren bezahlen. Das Gold kostet also Geld und bringt keine Rendite.

Kauft man kleinere Barren oder Münzen, weil man in der Not dann ein Zahlungsmittel hätte, werden horrende Aufschläge auf den Goldpreis berechnet, ich habe für kleine Münzen vor ein paar Monaten bis zu 30% ermittelt.

Sinnvolle Sachwerte sind für mich nur selbstgenutze Immobilien und Aktien höchster Qualität.

Selbst Immobilien zur Vermietung würde ich nicht kaufen. Hier mischt sich der Staat immer mehr ein (immer höhere Grunderwerbssteuern und Grundsteuern, Mietpreisbremse…), denn als Eigentümer kann man nicht einfach weglaufen. Sehr bequeme Melkkuh. Ausserdem scheinen die Mieter mehr Rechte als der Eigentümer zu haben.

Auch den Renovierungsbedarf sollte man auf lange Sicht nicht unterschätzen. Ein neues Dach, eine neue Heizungsanlage, neue Fenster, das alles kostet enorm viel Geld und schmälert die Renditen. Kommen noch Mietausfälle oder sogar ein Mietnomade hinzu, wird es unangenehm. Ganz zu schweigen vom Verwaltungsaufwand und lästigen Störungen durch einige Mieter (der Wasserhahn tropft, die Heizung geht nicht richtig, u.s.w.) Ich kenne das von einem guten Bekannten, der einige Mietobjekte hat. Manchmal ist er regelrecht genervt.

Ich selbst bin 57 und lebe in einer bezahlten selbstgenutzten Immobilie. Bin schuldenfrei und habe ein gut gemischtes Aktiendepot, das mtl. im Schnitt über 800 EUR Dividende nach Steuern einbringt. Tendenz steigend. Bisher habe ich noch nie auch nur 1 EUR aus dem Depot entnommen. Dividenden und sonstige Ersparnisse werden auf dem Depot anhängenden Konto gesammelt und bei sich bietenden Gelegenheiten sofort wieder investiert.

Leider bin ich erst mit 40 Jahren zum ungünstigsten Zeitpunkt (März 2000) an die Börse gekommen und habe viel Lehrgeld ( im Gegenwert eines schicken neues Einfamilienhaus) bezahlt. Ich habe zwar nie Pennystocks, Neuer-Markt-Aktien, Optionen, Optionsscheine, Zertifikate o.ä. gekauft. Doch ich habe auf die “Experten” gehört:

Wenn man mit einer Position im Minus liegt, soll man nachkaufen, um den Einstandkurs zu verbilligen. Natürlich nur bei erstklassigen Aktien. Aktien wie Nokia, Ericsson, Numico, Worldcom, EMC, Sun Microsystems, Solectron u.v.a. waren damals “erstklassig”. So habe ich häufig nachgekauft und mein Kapital schmolz schneller, als Butter in der heissen Mittagssonne.

Ein weiterer Fehler war, das mein Depot zu technogielastig war, der nächste, dass es nur 10-12 Werte enthielt (Experten: 10 Werte reichen…)

Doch aufgeben war für mich keine Lösung. Also begann ich, meine eigenen Regeln aufzustellen, aus allen Fehlern zu lernen, diese möglichst nie zu wiederholen und neue Fehler schnell abzustellen.

Gut war von Anfang an, dass ich nur Aktien namhafter Großunternehmen gekauft habe. Doch das nützt nichts, wenn der Einkaufspreis zu hoch ist und die Depotmischung nicht stimmt.

Nach und nach strukturierte ich mein Depot um. seit einigen Jahren läuft es sehr gut und das nicht nur, weil die Börse gut lief. Ich merke das sehr deutlich bei fallenden Märkten, wenn mein Depot deutlich weniger verliert, als der Durchschnitt der von mir ca. 80-100 beobachteten Werte. Geht es aufwärts, ist  das Depot ganz vorne dabei und laufend treffen neue Dividendenzahlungen ein.

Ich kann daher nur jedem raten, so viel wie möglich zu sparen, stets in Qualitätsaktien zu investieren, wenn alle extrem ängstlich oder sogar panisch sind, seine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen und sich von niemandem reinreden zu lassen.

Ich wünsche allen viel Erfolg!!!!!

ZaVodou
7 Jahre zuvor

Das sind auch meine Erfahrungen, die ich an der Börse gemacht habe, Claus.

Fehlschläge analysieren und daraus lernen. Nicht aufgeben. Mit der Zeit wird man zu einem immer besseren Anleger.

7 Jahre zuvor

Hi Claus,

Du schreibst: “…Nokia, Ericsson, Numico, Worldcom, EMC, Sun Microsystems, Solectron u.v.a. waren damals „erstklassig“. So habe ich häufig nachgekauft und mein Kapital schmolz schneller, als Butter in der heissen Mittagssonne.”

Das klingt ja abenteuerlich, eigentlich nicht wirklich falsch gehandelt (nachkaufen) mit den falschen Aktien – Respekt dafür dass du dabei geblieben bist! Und deine Fehler analysiert hast und dazugelernt hast!

Ich muss mich glücklich schätzen dass ich recht früh auf Buffett und Graham gestoßen bin.

 

Grüße

Vali
7 Jahre zuvor

@Tobster, du machst es super, weiter so! Lass dich hier nicht von uns verunsichern, ab und zu kochen die Emotionen über ;-) Aber, ich glaube keiner von uns hat je die Polizisten für überbezahlt gehalten…

Hauptsache, du verfolgst weiter deine Ziele und bist mit deiner Berufswahl glücklich!  Erst, wenn die Bargeldabschaffung ernsthaft geplant wird, würde ich mir Gedanken machen. Dass der 500€-Schein nicht mehr gedruckt wird, habe ich pers. nicht gemerkt und ich vermisse nichts.

@Fit und gesund, danke!  Ich muss auch zu dir sagen – Hut ab! Viel Kraft dir noch, viel Erfolg mit deinen Mietern und weiter so… :-)

@Claus, danke für deinen tollen Beitrag! Sehr motivierend! Welche sind deine längsten oder Lieblingsinvestments ? Die Klassiker Cola, JNJ, Altria? Oder auch unbekanntere? Danke :-)

Slazenger
7 Jahre zuvor

@claus

bei mir war es fast identisch! Habe ähnliche Erfahrungen gemacht, was mich interessieren würde, wieviele Aktiengesellschaften umfasst dein Depot, und welche Ländergewichtung hast du?

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

@ Claus, danke für Deinen Beitrag. Was mich interessieren würde: wie stehst Du heute zum Thema nachkaufen? Machst Du das grundsätzlich nicht mehr? Und Kaufst anstelle dessen was anderes?

Das Thema “Einstiegskurs” finde ich auch wichtig (der Gewinn liegt im Einkauf): Wie siehst Du die gegenwärtige Bewertung von US Werten? Kaufen oder lieber auf nen deutlichen Rücksetzter warten? Bzw erst wieder kaufen wenn andere ängstlich sind?

Tobster
7 Jahre zuvor

Hallo an alle,

danke für eure motivierenden Kommentare. Der Umgang miteinander gefällt mir hier schon immer besonders gut.

 

Immer wieder höre ich von Leuten, besonders in meinem Alter, dass sie keine Lust haben, sich mit “Finanzkram” zu beschäftigen. Wenn sie dann gesagt bekommen, wie mächtig sich der Zinseszins über die Jahre auswirken kann und welche Summen man durch Sparen und richtiges Investieren anhäufen kann, sind sie der Ansicht, dass das unrealistisch ist oder nicht mit rechten Dingen zugehen kann.

Dabei bräuchten sie nur zu rechnen. Man kann nicht früh genug anfangen. Für mich steht fest, dass ich weitermachen werde und lieber früher als später ein schönes passives Einkommen beziehe.

 

Viel Erfolg und viele Grüße

 

Tobster

Der der hier gerne mitliest
7 Jahre zuvor

@Claus

Danke für deinen Beitrag

7 Jahre zuvor

Schuldenbashing

Schulden sind nichts an sich schlechtes. Ich z.B. verdiene gut an meinen Schulden, und das seit Jahren. Pauschalisierendes Schuldenbashing lenkt von der Tatsache ab, dass Schulden auch sinnvoll nutzbar sind. Wer Schulden generell ablehnt, verbaut sich Chancen. Beispielsweise bleiben Sie Angestellter, weil Sie für die Firmengründung vor einem Kredit zurück schrecken. Sie bleiben dann lieber im Hamsterrad, malochen für jemand anderen und legen ihre paar Groschen jeden Monat beiseite, in der Hoffnung, in ein paar Jahrzehnten frei zu sein.

Mein Fall ist anders gelagert, siehe hier:

http://wachstumswerte.net/Blog/Finanzielle_Freiheit_dank_Schulden.html

Tobias F.
7 Jahre zuvor

Mal wieder ein warnender Artikel in der Zeit. ICh achte auf diesen Artikel nicht mehr so sehr wie früher, trotzdem sind 40% Einbruch erst ein mal ein Horrorszenario.

 

Die Frage, die ich mir stelle: Und dann? Wenn der MArkt 40 % einbricht, was kommt danach? Wahrscheinlich wird er wieder steigen … :) Man sollte eben einfach immer etwas Cash zur Verfügung haben um nachzukaufen, oder? :)

 

http://blog.zeit.de/herdentrieb/2016/06/21/die-kurse-von-aktien-und-bonds-haben-die-bodenhaftung-verloren_9662

Fit und gesund
7 Jahre zuvor

@Torsten,

vielleicht verstehe ich Sie ja falsch, aber ich persönlich habe grosse Hochachtung vor Menschen die nach 1Monat Hamsterrad ein paar “Groschen” für sich oder ihre Kinder in Aktien oder ETF’s anlegen, für mich klingt das sehr herablassend und ich mag das überhaupt nicht.

@Tobias F.

wenn es zu einem Crash kommen sollte, so würde ich mich zugegebenermassen auch erstmal ärgern, wer würde das nicht, aber es würde auch eine Chance bieten nochmal günstig einzukaufen, mich hat es vor paar Tagen schon gejuckt zu kaufen, aber ich warte nun ab, auch wenn im Moment die Kurse steigen und der Brexit vielleicht doch nicht stattfindet, Cash hab ich extra übergelassen, falls wir die Tiefstkurse jetzt bereits gesehen haben dann ist es auch gut, ich kann und werde nicht jeden letzten Cent nun in Aktien stecken, da verzichte ich dann auf ein wenig Rendite, ich bin schon älter als die Meisten hier und somit muss ich meine Grenzen kennen.

7 Jahre zuvor

Toller Artikel und fast ganz genau meine Meinung. Klar ist, dass bei jeder Investition auch Risiken mitspielen. Das ist bei Aktien nicht anders als bei Immobilien. Und jede noch so schöne Renditerechnung und -Erwartung kann sich sowohl an der Börse, wie auch am Immobilienmarkt durch unvorhersehbare äußere Einflüsse zerschlagen.

Es gibt bei allen Investitionen Vor- und Nachteile und deshalb ist es meiner Meinung nach nicht falsch, überall dabei zu sein. Es hängt auch von der Mentalität, dem Alter und der eigenen Psyche ab. Fakt ist, dass man mit einer breiteren Aufstellung auch mehr Möglichkeiten hat, Verluste auf der einen mit Gewinnen auf einer anderen Seite auszugleichen. – Die Leute, die hier mitlesen, wissen das wahrscheinlich sowieso.

Gold und Silber bringen zwar keine Rendite oder besser gesagt, bringen nur dann Erträge, wenn den Anlegern anderer Bereiche die Nerven durch gehen und sie nach einem Rettungsanker suchen. Aber auch dann gilt, dass der, der vorher physisches Gold und Silber besitzt, Verluste aus Aktien damit ausgleichen kann. – Deshalb gehört das meiner Meinung nach auch mit zu einer breiten Aufstellung und lässt denjenigen, der auf einen gesunden Schlaf wert legt, friedlicher ruhen.

7 Jahre zuvor

@Fit und Gesund

wahrscheinlich komme ich falsch rüber. Mir geht es nicht darum, jemanden schlecht zu machen. Ich selbst bin Angestellter und somit auch im Hamsterrad. Mir geht es darum, die Scheuklappen abzulegen und Schulden nicht per se zu verteufeln, sondern auch mögliche Chancen zu sehen, die Schulden bieten können. Ohne Schulden mag z.B. das Startkapital fehlen, um sich selbständig zu machen. Natürlich ist damit auch ein Risiko verbunden. Auch deshalb habe ich im Zweifelsfall mehr Hochachtung vor demjenigen, der den Arbeitsplatz schafft, als vor demjenigen, der ihn ausfüllt. Dass trifft auch mich selbst.

@Tim

Ich denke, wir müssen auseinander halten, wer die Schulden macht und für was die Schulden verwendet werden. Private Konsumschulden sind stets ein Verlustgeschäft und führen – bei fehlender Selbstkontrolle – ins finanzielle Verderben. Dein Blog warnt vor dieser Art der Schulden und unterstreicht die Bedeutung privater Vorsorge durch Aktien und ggf. Immobilien. Dem schließe ich mich an.

Wenn es aber darum geht, dass man für Investitionen Schulden macht, um damit mehr Geld zu verdienen als man an Zinsen bezahlen muss (sprich “leverage”, wie Buffet sagt), dann ist das Vorgehen teilweise sogar unvermeidlich, z.B. bei fremdfinanzierten Startups. Nun sind die Leser ja keine Unternehmen, sondern Privatleute. Der Leveragegedanke lässt sich aber von der Wirtschaft in den privaten Bereich übertragen, was ich z.B. mit meiner finanzierten Immobilie tue. Das ist natürlich nicht jedermanns Sache und setzt eine gewisse Erfahrung in Finanzdingen voraus, hat aber dennoch nichts mit Spekulation zu tun.

Zu deinen Links:

Buffet sagt darin nicht, dass Investitionsschulden schlecht sind, sondern dass Trump, den er offensichtlich nicht leiden kann, zu teuer kauft und beim Schulden machen den klaren Kopf verliert. Außerdem sagt er, dass bei Ihm Schulden nie eine große Rolle (eine Rolle also doch) spielten.

Und bei Unternehmenspleiten verwechselst du Ursache mit Wirkung. Zu hohe Schulden sind doch im Regelfall das Ergebnis eines nicht funktionierenden Geschäftsmodells, nicht deren Ursache. Die eine Milliarde Schulden standen bei Schlecker ganz am Ende, als das Unternehmen nach Jahren schleichenden Siechtums endlich Pleite war. Ich weiß, wie Schleckermärkte aussahen und die Mitarbeiter dort behandelt wurden. Das Unternehmen war anachronistisch und der Konkurrenz in Form von DM, Müller und Co nicht mehr gewachsen. Bei bei deinen anderen Links gilt das Selbe.

Gruß,

Torsten

7 Jahre zuvor

@Torsten,

kann Dir nur zustimmen. Das Wirtschaftssystem funktioniert so, ob einem das gefällt oder nicht. Wir haben kein Haben-Geld-System sondern ein Schuldgeld-System.

Ein Unternehmer, der nur mit Eigenkapital hantiert ist eine exotische Ausnahme.

Die Regel ist, dass mit Fremdkapital finanziert wird. Gewissermaßen trennt das die Spreu vom Weizen. Was funktioniert, macht Geld über den Hebel. (“Auf den Schulden reitet das Genie zum Erfolg” – Schumpeter). Was nicht funktioniert geht pleite, eine angeblich schöpferische Zerstörung.

Buffett hat ja auch Fremdkapital in seiner Bilanz. Das ist einfach so. Man könnte sich fragen, wieso nimmt einer Schulden auf, wenn er doch Mrd Cash hat. Das ist das System des Hebels/Leverage. “Total Stockholder Equity” von 258,661,000  stehen  “Total Liabilities” von 327,654,000 gegenüber. Also einem Dollar stehen 1,266 Dollar Schulden gegenüber, also eine Debt/Equity Ratio unter 130%. Das ist sehr konservativ (“Eine aus der Praxis stammende Faustregel besagt, dass der Verschuldungsgrad – branchenabhängig – bei Nichtbanken nicht höher sein soll als 2:1 (200 %), also das Fremdkapital nicht mehr als das Doppelte des Eigenkapitals betragen soll.” laut Wikipedia).

Das Ziel ist, mit dem Fremdkapital mehr zu erwirtschaften als es kostet.

Auch private Konsumschulden müssen nicht zwangsläufig schädlich sein. I.d.R. natürlich schon, weil sie nichts einbringen. Aber ich habe mir auch schon einen Laptop auf Kredit gekauft, obwohl ich das Geld in der Tasche hatte. Aber man hat 0%-Finanzierung angeboten, und ich bekam da noch 2% aufs Tagesgeld oder so. Dann wäre man rechnerisch dumm, wenn man das Geld nicht behält und sich Zinsen zahlen lässt.

MS

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

@ Thema Gold

Für mich hat Gold eine Berechtigung

(1a) physisches Gold dient bei mir vor allem als Versicherung und hat dabei in etwa den Stellenwert einer Haftpflicht o.ä.. Ich hoffe, dass ich beides nie brauche. Eigentlich ist es weitgehend ausgeblendet und Gewinn machen muss ich damit auch nicht.

(1b) Ich muss noch dazu sagen, dass ich mir die Münzen seit Jahren schenken lasse, zum Geburtstag und zu Weihnachten. Im Gegensatz zu einem Smartphone oder einem anderen Gebrauchsgegenstand behält es einen bleibenden Wert, den ich meinem Sohn vererben möchte. Wenn ich mir anschaue was sonst so geschenkt wird, finde ich Gold (trotz der fehlenden Rendite) in diesem Zusammenhang sinnvoll.

(2) Ich habe zudem etwas Gold in Form eines währungsgesicherten ETCs. Das sind max 5% und im Moment ca. 4% des Depotwerts. In diesem Fall dient es bei mir – wie Tim geschrieben hat – neben 20% Cash als Absicherung.

 

 

 

Sergent Garcia
7 Jahre zuvor

@Patiently Absurd

Sind Sie jetzt zum Goldbug mutiert?

@Claus

Toller Beitrag, in dem ich mich wiederfinde. Würde mich auch über weitere Details zu Ihrer Vorgehensweise freuen.

@Tobster

Hut ab & weiter so. Gönne Ihnen vom ganzen Herzen, dass Sie die Ziele schnellstmöglich erreichen.

chaostrader
7 Jahre zuvor

Gold hat Diversifikationseigenschaften. Wenn die Aktien mal wieder 50% in die Tiefe rauschen (oder auch 80%, gabs auch schon mal), und man dann stur und emotionslos seiner Strategie folgt und REBALANCIERT, dann hat man automatisch ein Asset (Gold) teuer verkauft und ein anderes billig eingekauft (Aktien etc). Und genau diese Handlungsweise bringt auf Dauer gesehen die Traumrenditen.

Mit einer Immobilie geht das nicht so einfach, man kann üblicherweise nicht einen Bruchteil einer Immobilie verkaufen. Ok, bei Haus mit mehreren Wohnungen mag das funktionieren, kostet aber viel Geld und schafft sonstige Probleme (Miteigentümer die grundsätzlich querschiessen).

Physisches Gold, in vernünftiger Stückelung, so dass man es anonym kaufen und verkaufen kann, hat in der Krise noch keinem geschadet. Man muss ja nicht 25% seines Vermögens darin bunkern. Von Münzen halte ich überhaupt gar nichts, wenn schon dann “billige” Barren, da ist der Spread lange nicht so extrem.

Übrigens Hände weg von physischem Silber, da ist der Spread extrem hoch und es fallen beim Verkauf Steuern an. Schaut euch mal die Kurse bei Edelmetallhändlern an, da kommen einem die Tränen!

Fit und gesund
7 Jahre zuvor

@Torsten,

danke für die Erläuterung, nichtsdestotrotz, wieviele von uns können sich selbständig machen und noch Arbeitsplätze schaffen? Hypothekarschulden, als mehr oder weniger “gute Schulden” sollten schnellstmöglichst abbezahlt werden, ich möchte einfach nicht von irgendeiner Bank abhängig sein, Konsumschulden sind in meinen Augen absolutes Teufelszeug, ich kaufe weder Waschmaschine, Auto noch sonstwas auf Pump, ich achte sorgsam darauf genügend Cash für Notfälle zu halten, eine Tierarztrechnung z.B kann sehr schnell mehr als 1000 Euro kosten und das beinhaltet keine Garantie auf Heilung. Erst wenn ich hier genügend vorgesorgt habe investiere ich in Aktien, und selbst da hab ich immer eine gewisse Reserve für Einbrüche, auch wenn es zu Lasten der Rendite geht, ich möchte ruhig schlafen, das ist mir wichtiger als das letzte % Rendite herausholen zu können, es schützt mich auch davor panikartig verkaufen zu müssen.

Hat wohl Jeder seine eigene Meinung und Philosophie :)

Sergent Garcia
7 Jahre zuvor

@chaostrader

Gutes Argument. Ging früher auch mit Staatsanleihen. Harry Browne (Permanent Portfolio) und Meb Faber haben dazu ein paar tolle Arbeiten veröffentlicht.

Vali
7 Jahre zuvor

Schulden sind tatsächlich nicht nur schlecht. Aber man muss stark die Einzelfälle betrachten.

Ich kenne einen “Unternehmer”, der Schulden aufnahm, Arbeitsplätze schaffte und jetzt pleite ist und beinahe seine Wohnung verloren hätte, wenn die Verwandtschaft nicht mitgeholfen hätte. Ganz übel verrechnet. Lag aber auch daran, dass er kaum Eigenkapital hatte und meinte – Unternehmen gründen kann jeder mit genug Geld.

Andererseits habe ich gerade mit zwei Hypotheken meine Immobilienträume bereits erfüllt. Allerdings waren die Schulden im Vergleich zum Eigenkapital  unter 50%.

Wenn man die Immo-Preise hier in München sieht, dann kann man sehen, dass jeder, der vor 10 Jahre Schulden aufgenommen hat und damals eine Wohnung gekauft hat, jetzt eine super Rendite hat, wenn man zusätzlich noch dazu die steigenden Mieten mitrechnet.

Wenn man es wirklich klug anstellt, kann man auch mit Schulden reicher werden. Menschen, die sowieso nicht sparen können, werden mit Krediten noch ärmer.

Grundsätzlich sind aber Schulden ein Risiko und wenn man ohne leben möchte, sollte man sie vermeiden. Ein Laptop mit 0% Finanzierung sehe ich nicht wirklich als schlimm an, wenn man sowieso das Geld hat und gut angelegt hat…

Aber Mieten sind lebenslange Schulden und ich würde jederzeit wieder eine Hypothek aufnehmen und mich von der Mietschuldenlast befreien…

 

 

 

Sergent Garcia
7 Jahre zuvor

Warum sollte der Staat im Fall der Fälle nicht auf Aktien und andere Depotwerte zugreiffen? Wie einfach das Einfrieren von Geld- und Kapitalvermögen ist, sieht man an Zypern usw.

Da ich in meiner Weltanschauung nicht von solch einem Szenario ausgehe, brauche ich auch keine Vollkaskoversicherung.

Was mir eher Gedanken macht, ist dass Großteile des “Marktes” manipuliert sind. Der Anleihensektor über die Notenbanken, Rohstoffpreise inkl. Edelmetalle richten sich nur noch geringfügig nach Angebot und Nachfrage etc.

Claus
7 Jahre zuvor

@ Vali

meine ältesten, größten und steuerfreien (vor 2009 gekauft) Positionen sind Home Depot, Coke, Medtronic, Intel, Novartis. Diese Aktien stammen noch aus meinem Startdepot, das dann durch den viel zu hohen Technologie-Anteil (trotz eigentlich guter Werte) “abschmierte”. Die sinnlosen Nachkäufe waren wie ein Turbo… nur leider in die falsche Richtung.

Hiermit habe ich neu begonnen. Heute machen diese 5 Werte noch 33% meines Depots mit nun 42 Werten aus.

@ Slazenger

heute habe ich 42 Werte im Depot und würde jederzeit erweitern.

Je geringer der Anteil einer einzelnen Aktie ist, desto weniger schadet ein heftiger Einbruch oder ein Totalausfall.

Ein Depot sollte m.E. mindestens 20 Werte enthalten, besser mehr. Je größer die Depotsumme, desto wichtiger ist dieser Punkt. Habe ich “nur” 10.000 EUR kann ich es natürlich auch mit 1 soliden Wert wie Nestle o.ä. versuchen. Ich würde jedoch lieber 5 Werte zu 2.000 EUR nehmen, um verschiedene Branchen + Länder abzudecken.

Meine Ländergewichtung heute:
Australien, 1,88%
Deutschland, 5,96Frankreich, 3,72%
GB, 11,61%
Irland, 11,25% (Medtronic, früher Hauptsitz USA)
Japan, 1,37%
Kanada, 2,02%
Niederlande, 2,82%
Schweden, 4,22%
Schweiz, 9,12%
USA, 44,98%

@ Rainer Zufall

Zum Thema nachkaufen:
Wenn ich mit einer Position deutlich im Minus bin, kaufe ich normalerweise NICHT nach. Hier kommt es auf die genaue Situation an: Herrscht “nur” Panik und die Schafe verkaufen mal wieder reihenweise, kann ein Nachkauf sehr sinnvoll sein, wenn:
– Die Position selbst wird durch den Nachkauf nicht zu gross
– Der Sektor der Position wird nicht zu gross (z.B. Technologie-Anteil)
– Die Aktie ist wirklich günstig und die Zukunftsaussichten stimmen
– Ich fühle mich mit der Aktie wohl

Ich habe aber schmerzhaft gelernt, dass einer der größten Börsenfehler ein (mehrfacher) Nachkauf sein kann. Werden z.B. Bilanzen manipuliert (oder andere wichtige Dinge im Unternehmen), ist man hiergegen machtlos. Die Kennzahlen stimmen, man fühlt sich sicher, alles richtig analysiert zu haben, kauft kräftig nach… und irgendwann platzt die Bombe, wie bei Worldcom.

Deshalb habe ich mir eine andere Strategie für solche Fälle ausgedacht:
Ich kaufe mehrere andere Werte der gleichen Branche nach (einen Korb), sofern diese günstig bewertet sind. Oft ist ein “Renner” dabei.

Ich zögere heute auch nicht mehr, eine Verlustposition einfach zu verkaufen. Vielleicht habe ich zu früh gekauft, vielleicht stimmt irgend etwas anderes nicht, vielleicht will mich “der Markt” nur ärgern…

Entscheidend ist das gesamte Depot. Die Länder- und Branchenmischung muss stimmen.

Umgekehrt habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht:
Positionen, die deutlich im Plus liegen, bei deutlichen Rücksetzern aufzustocken.
Auch hier gilt natürlich: Positions- und Sektorgröße sowie Ländermischung beachten!

USA-Aktien:
Ohne geht es nicht, hier gibt es eben sehr viele der besten Unternehmen der Welt. Ein gut strukturiertes Depot darf m.E. 50-60% USA-Anteil haben. Den Währungseffekt kann man über einen langen Zeitraum auch vernachlässigen, wobei er aber kurz- und mittelfristig ab einer gewissen Depotgröße schon sehr zu Buche schlagen kann. Ich versuche, 50% nicht zu übertrefen.

Sind USA-Werte heute teuer?
Gefühlt ja. Aber auch hier muss man differenzieren. Eine CISCO- oder IBM-Aktie würde ich jetzt nicht als teuer ansehen, eher als günstig. Eine HORMEL-Aktie wäre für mich z.Zt. aber kein Kauf, da sehr teuer. Hier ist “der Hype” noch immer viel zu gross.

Man muss sich das Unternehmen ansehen. Oft findet man auch in  gefühlt zu hoch gelaufenen Märkten eine “günstige” Aktie.

Den richtigen Kaufzeitpunkt zu finden, ist immer schwer, denn auch “günstige” Aktien werden bei einem Marktrückgang meist noch günstiger… Das Blöde: Kauft man sie nicht, beginnen sie meist kurz nachdem man sie entdeckt hat an zu steigen…

lalucky
7 Jahre zuvor

Hallo,

ich selbst habe auch mit dem Leverage gut Geld verdient (natürlich nur zur “Probe” und in kleinem Maßstab). Bei Buffet ist es offensichtlich so, dass er immer genügend Cash vorhält um die Schulden sofort komplett zu tilgen) Und nur so sollte man den Leverage nutzen. Schluden niedrieger als das Eigenkapital, sonst könnte es ganz, ganz übel kommen, wenn auf einmal die fremdfinanzierten Assets gerade mal nicht so viel hergeben. Kleines Beispiel aus dem Privaten? Mein Haus wurde mit zwei Krediten finanziert- einer davon ein Endfälliges Lebensversicherungsdarlehen (furchtbar- ich wusste es damals nicht besser). Also nur Zinsen – Tilgung dann später mit der Auszahlung der Lebensversicherung. Jeder weiß, wie stark die Garantiezinsen zurückgingen. Ich erhielt ein nettes Schreiben, dass die Lebensversicherung nicht reicht um den Kredit später auszulösen und bekam 3 Möglichkeiten vorgeschrieben: 4.500 € Tilgen, noch eine Lebensversicherung abschließen um den Differenzbetrag (4.500 €) abzusichern oder einen anderen weiteren Kredit. Ich habe getilgt und gut war. Was aber passiert, wenn man kein Cash hat, wenn die Aktien, die fremdfinanziert sind im Crashmodus sind- die Banken prüfen schnell und stellen (dank der vielen klein gedruckten Gesetzesmöglichkeiten) Kredite sofort fällig. So haben sich schon viele zu Grunde gerichtet. Desweiteren habe ich mal einen Bericht über einen Hotelier in Bayern gesehen. Hübsches kleines familiengeführtes Hotel- mit vergleichsweise “kleinem” Kredit, der weiterfinanziert werden musste, weil nicht genügend Cash. Die Bank hat dankend angenommen, aber nur unter der Bedingung, dass das Hotel vergrößert und erweitert wurde, sonst hät es nichts gegeben. Wer bestimmt dann also die Geschicke der kleinen Unternehmer?

Viele Grüße

Anna
7 Jahre zuvor

@ Claus

Der letzte Satz Deines Beitrages erinnert mit schmerzlich an Las Vegas Sands. Unter 2 Euro nicht gekauft (2009 noch mitten in der Finanzkrise), paar Monate später bei ca. 5 Euro (waaas, das kann doch nicht sein!) hab ich dann gedacht, na gut man soll keinen Bus hinterherlaufen. Wäre ich mal …

@ an die Freunde des phys. Goldes

Goldbesitzer können sehr wohl enteignet werden, z.B. Goldverbot in den USA von 1933, welches erst 1974 von Präs. Ford aufgehoben wurde. Einfach mal “Goldverbot” googeln. Die Spur der Begehrlichkeit der Oberen zieht sich durch die Jahrhunderte und um die ganze Welt.

Vergraben ist vielleicht auch nicht die passende Lösung, z.B. der Nachbar sieht es oder das Versteck gerät über die Zeiten in Vergessenheit.

Vielleicht einen “Schatz” aus Spirituosen, Wein und Kippen anlegen? Kann auch selbst noch verbraucht werden.

 

 

Vali
7 Jahre zuvor

Danke, Claus, sehr interessant!

Ich bin deiner Meinung. Nachkaufen nur bei sehr guten Werten, die noch keine allzu große Position im Depot haben. Ich bin grundsätzlich für neue Werte, sogar bei 1000 € pro Firma. 5 Euro Order-Gebühr für immer ist nur 0,5% von der Summe. Oft ist die nächste Dividende bereits mehr wert.

Wo ich anderer Meinung bin, ist der Vergleich zwischen Hormel und Cisco. Ich würde Lebensmittel nicht mit Technologie vergleichen und von einem Hype sprechen, aber dies nur am Rande ;-)

Viel Glück weiterhin und lass uns wissen, wenn du dir was neues kaufst, wenn du magst :-)

 

Claus
7 Jahre zuvor

@ Vali
ich habe ja nicht Hormel mit Cisco als Branche verglichen, sondern ein Beispiel für eine günstige und eine teure Aktie genannt.

Mit einem “Hype” bei Hormel meine ich, das es in der letzten Zeit sehr viele Empfehlungen für Hormel gab. Völlig zurecht, denn Hormel ist ein sehr gutes Unternehmen.

Aber inzwischen ist der Kursanstieg für ein Nahrungsmittelunternehmen doch deutlich zu hoch, wie ja auch die jüngsten Kursrückgange zeigen: Die Überbewertung wird wieder abgebaut…

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

@ Claus herzlichen Dank fuer dir erneut ausführliche und differenzierte Antwort!

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

@ Anna

Ja, ein Goldverbot ist denkbar. Aber dieses laesst sich wie von Dir beschrieben umgehen. Neben einbuddeln liesse es sich ggf auch einmauern :)

Ein entsprechendes Verbot ist fuer mich genauso wahrscheinlich wie eine Zwangshypothek auf die eigenen 4 Waende. Das gab es ebenfalls.

Fuer mich ist das jetzt kein Argument gegen Gold.

Wenn etwas derartiges kommt haben wir vermutlich noch schwerwiegendere Probleme.Aber einbuddeln geht dann trotzdem.

Slazenger
7 Jahre zuvor

@Claus

ich möchte mich ebenfalls für deine Ausführungen bedanken,  und was ich von dir bislang so gelesen habe  kann ich nur unterstreichen und deckt sich mit den Erfahrungen die ich gemacht habe seit 2000 nahezu zu 100%!

Du hast deineBeiträge wirklich großartig formuliert, wäre schön öfter mal was von dir hier zu lesen!
Zum Gold möchte ich noch anführen, hat für mich den größten Vorteil, daß es steuerfrei zu erwerben ist, und der Staat keinen Zugriff darauf hat, weil er im Normalfall nichts von meinem Gold weiß. Ich persönlich ziehe aber Div.Aristokraten dem Gold jederzeit vor.

7 Jahre zuvor

Schneider

Danke für den Zuspruch, die Ausführung zu Bufetts Bilanz und dein Konsumbeispiel.

@Tim

Na, nun sind wir ja schon etwas näher zusammen. Aber noch nicht ganz.

Eine Ausnahme kann eine Hpothek sein. Wer eine Hypothek aufnimmt, sollte versuchen zügig zu tilgen.

Der Verzicht auf eine Hypothek hätte mich – so genau kann ich das jetzt nicht sagen, aber schätzungsweise – mindestens ein Jahresgehalt gekostet. Hätte ich die Hypothek nicht aufgenommen, hätte ich Aktien verkaufen müssen und wären mir Dividendeneinnahmen, die heute netto über dem Zinssatz liegen, für bereits 4 Jahre entgangen. Von den Buchgewinnen ganz zu Schweigen. Und mein Zinssatz beträgt noch 3,2 %. Heute bekommst du die Hypothek billiger.

Schulden sind immer eine gewisse Gefahr für Sorgen/Nöte.

Nicht, falls man genügend in der Hinterhand hat, um eine Durststrecke zu überstehen. Bei mir wären das die Aktiendepots.

Wir müssen uns aber alle an die Finanzkrise 2008/09 erinnern. Zu viele Schulden bei Privathaushalten (Hypotheken, Konsumschulden) und Finanzdienstleistern haben das Kartenhaus zum Einsturz gebracht.

Du meinst, zu viele Konsumschulden finanziell unmündiger Amerikaner in Verbindung mit skrupellosen Kreditgebern, die die Kredite verbrieften und gierigen, ebenfalls finanziell unmündigen Banken wie der WestLB verkauft haben, haben das Kartenhaus zum Einsturz gebracht. Auf meinem Arbeitsrechner hatte ich die Portfolien von Lehmann im Konkurs, WestLB, Hypo und anderen, die ihren Finanzdreck nicht mehr selbst bewerten konnten. Ich weiß in etwa, wovon ich spreche.

Ach, zu deinem Sprüchlein:

“An einem positiven Kontostand geht niemand pleite”

fällt mir ein eigenes ein:

“Ohne Aktien hat noch keiner einen Kursverlust erlitten”

Inhaltlich genauso korrekt, als dogmatische Handlungsanleitung aber genauso falsch.

@Fit und gesund

Hypothekarschulden, als mehr oder weniger „gute Schulden“ sollten schnellstmöglichst abbezahlt werden, ich möchte einfach nicht von irgendeiner Bank abhängig sein … ich möchte ruhig schlafen, das ist mir wichtiger als das letzte % Rendite herausholen zu können …

Das ist in Ordnung, entspricht es doch deiner subjektiven Lebenseinstellung. Mir z.B. macht ein Kredit nichts aus und ich bin bereit, gewisse Risiken einzugehen. Allgemein geht es mir ja nur das Bestreiten der Aussage, dass Schulden immer schlecht sind und immer so schnell wie möglich abgebaut werden sollten.

Konsumschulden sind in meinen Augen absolutes Teufelszeug.

Da hat Matthias Schneider weiter oben bereits ein Gegenbeispiel zu gebracht (das ich gar nicht auf dem Schirm hatte – vorher hätte ich dir sogar zugestimmt).

Hat wohl Jeder seine eigene Meinung und Philosophie.

Sagen wir mal, jeder hat seinen eigenen Weg und Schulden sind nicht immer schlecht. :)

@lalucky

Danke für deinen Beitrag und die Beispiele. Natürlich darf man nur Schulden machen, die in Relation zu dem Eigenkapital und dem künftigen, erwarteten CashFlow stehen. Sonst geht es übel aus. Da hilft eben nur finanzielle Mündigkeit.

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