So sparen Sie am besten: Befolgen Sie diese 5 Schritte

Sparen ist nicht einfach. Es handelt sich schließlich um einen regelmässigen Konsumverzicht. Es geht darum, unterhalb der eigentlichen Möglichkeiten zu leben. Je mehr wir auf Konsum verzichten, desto erfolgreicher sind wir mit dem privaten Vermögensaufbau.
Fragen Sie sich jedes Mal, wenn Sie sich etwas kaufen wollen – etwa ein neues Auto oder einen Urlaub – gibt es eine günstigere Alternative? Brauche ich das wirklich? Auch die kleinen, unnötigen Dinge des Alltags werden auf Dauer ziemlich teuer. Schnell übersehen die Menschen die Dimension. Ein Redaktionskollege beklagte sich kürzlich: „Wenn ich im Supermarkt schaue, wie viele Fertiggerichte die Leute in den Einkaufswagen packen, wundere ich mich, wie die sich das leisten können.“ Der Redakteur ist ein Verfechter des Kochens mit frischen Zutaten. Zum einen ist das günstiger, zum anderen gesünder.
Natürlich dürfen Sie sich auch mal einen Luxusurlaub oder Nobelwagen gönnen. Vorausgesetzt, Sie machen Fortschritte im Vermögensaufbau und können es sich leisten. Es ist sogar ratsam, sich hin und wieder mal etwas Luxuriöses zu gönnen, um hungriger auf mehr zu werden. Mit diesem Trick wächst Ihr Vermögen noch schneller. Es muss aber die große Ausnahme bleiben. Die New Yorker Vermögensberaterin Suze Orman vertritt diese Ansicht. Autopatriach Ferdinand Piëch, der ein Milliardenvermögen besitzt, predigt eine schöne Lebensweisheit: „Reiche Menschen sind dadurch reich, dass sie weniger ausgeben, als sie einnehmen.“
Na ja, so ist es im Leben: All das, was schwer ist zu erreichen, das schätzen die Menschen. Viele träumen davon, Millionär zu sein. Aber daran zu denken, dass der Reichtum in erster Linie auf Enthaltsamkeit basiert, verdrängen wohl die meisten. Wer heute sparsam ist, kann morgen entspannter leben. Behalten Sie also Einnahmen und Ausgaben stets im Blick. Verfolgen Sie am besten jeden Monat die Einnahme- und Ausgabeseite. Je mehr Zeit Sie hierfür aufwenden, desto schneller werden Ihnen die Schwachpunkte und Stärken klar.
Untersuchungen zeigen, dass selbst Haushalte mit einem hohen Einkommen oftmals kein beachtliches Vermögen aufgebaut haben. Woran liegt das? Wer viel verdient, gewöhnt sich eben an einen höheren Lebensstandard. Wer sparen will, muss aber auf übermäßigen Konsum verzichten.
Ein smarter Vermögensaufbau ist schon deswegen wichtig, weil die zu erwarteten Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung lausig sind. Bereits in jungen Jahren zu beginnen, einen Teil des Einkommens auf die Seite zu legen, ist natürlich ideal. So haben Sie mehr Zeit und können besser vom Zinseszinseffekt profitieren.
Diese fünf Schritte empfehle ich Ihnen:
1. Verzichten Sie auf Schulden. Am gefährlichsten ist die Finanzierung des Konsums (Auto, Urlaub, Flachbild-TV etc.). Wenn ich mir etwas nicht leisten kann, kommt es nicht in die Tüte. So einfach ist das. Schulden sind der Anfang vom Ende. Kredite sind allenfalls für Renditebringer wie Immobilien erlaubt, aber auch nicht immer empfehlenswert.
2. Bauen Sie sich ein Cashpolster auf, um im Notfall gut durch eine Krise zu kommen. Eröffnen Sie am besten ein Tagesgeldkonto. Ratsam sind Direktbanken oder Discountbroker, die bieten bessere Konditionen. Sechs bis acht Monate des Nettoeinkommens sollten Sie haben für den Notfall, rät Millionärin Suze Orman. Ich halte das für zu viel des Guten, denn Sie bekommen ja kaum Zinsen für den Notgroschen. Die sozialen Sicherungssysteme (Kranken-, Arbeitslosenversicherung etc.) sind in Europa besser als in den USA. Daher bin ich der Meinung: Das drei- bis vierfache des Monatsnettoeinkommens sollte reichen.
3. Haben Sie das Cash-Minimum zusammen, sollten Sie sich in einem nächsten Schritt über Ihre Anlagestrategie Gedanken machen. Wie Sie hier vorgehen, hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. Vom Alter, Vermögen, Einkommen, Familie, der persönlichen Risikobereitschaft. Es gilt: Viele Wege führen nach Rom. Es gibt viele verschiedene Konzepte. Sie müssen das Passende für sich finden. Sie sollten sich damit “wohlfühlen”. Sie müssen das Ziel vor Augen haben, es auch erreichen wollen.
Wer erfolgreich sein will, sollte den Grundsatz beachten: Je höher die gewünschte Rendite, desto höher sollte das Risiko sein. Aktien gehören in die risikoreiche Kategorie, weil die Kurse schwanken und niemand den Kursverlauf auf kurze Zeit mit Sicherheit voraussagen kann. Nur wer entsprechend Geduld hat, sollte sich an die Börse wagen. Angesichts der enormen Inflationsgefahren bieten Aktien und Immobilien einen guten Schutz vor der Geldentwertung. Die weltweite Gelddruckerei der Notenbanken wird ihre negative Wirkung (Inflation) noch entfalten. Bringen Sie also Ihre Ersparnisse in Sachwerte (Aktien, Immobilien usw.) in Sicherheit.
4. Legen Sie regelmässig Geld für den Aktienkauf zurück. Haben Sie eine Mindestsumme zusammen, von sagen wir einmal von 2.500 Euro, schlagen Sie zu und decken sich mit einer Aktienposition ein. Hier sind Discountbroker oder Direktbanken zu empfehlen, weil die Gebühren für den Kauf und die Verwaltung des Depots günstiger sind als bei herkömmlichen Banken.
5. Folgen Sie im Internet ein paar cleveren Sparfüchsen. Das motiviert Sie. Oder bloggen Sie über Ihre eigenen Sparanstrengungen. Das hilft sicherlich, den Überblick zu behalten. Sie können sich dann mit anderen austauschen. Begeistert bin ich von diesem Blogger, der Mitte 20 ist und unter Geldexperiment.blogpost.com seine Sparanstrengungen beschreibt. Er hat mittlerweile über 105.000 Euro zusammen. Für sein Alter ist das eine beachtliche Leistung. Hut ab! Seine Anlagestrategie ist konservativ, es handelt sich um die Philosophie des Value Investings.
Auch diese Blogs sind spannend gemacht:
Neuausrichtung.blogpost.com
Projekt-Millionaer.blogpost.com
Letsmakegeld.blogspot.com
Finanzielle-Freiheit-Dividende-Blog.de

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Tribun
12 Jahre zuvor

Hallo Tim,

in meinem Freundeskreis wurde erst kürzlich dieses Thema diskutiert. Es zeigte sich jedoch, dass es vielen jungen Menschen beim Sparen an Geduld, Überzeugung, Ausdauer, Bemühung und Weitsicht mangelt. Im Bezug auf Sparanlagen zeigt sich zusätzlich eine weitverbreitete Risikoaversion.
Wir leben in einer schnelllebigen, auf Konsum ausgerichteten Welt. Zudem ist gerade in Deutschland das Vertrauen und die Verlässlichkeit in Vater Staat und in unser Sozialsystem bzw. in unsere Eltern besonders hoch. Desweiteren wird bedauerlicherweise unserer Jugend kein grundsätzliches Wissen vermittelt, welches sich auf Vermögensaufbau und Investments bezieht.

Der gerade von dir erwähnte Zinseszins begründet dabei den Erfolg einer Geldanlage, den viele vernachlässigen.
A. Einstein bezeichnete den Zinseszins-Effekt bekanntlich als “größte mathematische Entdeckung aller Zeiten”:
http://www.finanzwissen.de/privatanleger/05-vermoegen-schulden-zins/05-2-vermoegen-schulden-zins.html

Wer nicht bis 70 arbeiten und frustwandeln möchte, kommt bei den Renditeaussichten um Aktien nicht herum. Denn gerade Dividenden und Zinsen tragen mit zunehmenden Alter zu einem erheblichen Teil zum Einkommen bei. Auch wenn die Aktienkultur unterirdisch ist, hält es mich nicht davon ab ein komfortables Vermögen auf Basis von Aktieninvestments aufzubauen.
Glück und Anstrengung ist natürlich ein Teil des Erfolges,…nur wer kein Risiko sät, wird auch keine ausreichende Rendite ernten.

Viele Grüße

12 Jahre zuvor

Hi Tribun,

sehr gut erklärt.

Stimme zu 100 Prozent zu.

Danke. VG Tim

Turing
11 Jahre zuvor

Mich bringen die Tipps nicht weiter. Ich verfolge sie schon seit langem. :-)

Es sind teilweise auch Binsenweisheiten.

Mein Sparerfolg: Ich bin noch keine vier Jahre im Beruf. Ich habe nach meinem Studium zwei berufsbedingte Umzüge machem müssen. Einen Monat Arbeitslosigkeit hatte ich auch. Ich musste auch ziemlich knappsen wegen der Umzüge, weil das ja sehr viele Barmittel verlangt. Trotzdem habe ich 40000 € in Form von Aktien, 6000 € als Reserve auf dem Tagesgeldkonto und auf meinem Girokonto auch über 1000 €.

Wie ich das mache? Ich habe kein Auto und Pauschalreisen mag ich auch nicht. Ich habe auch kein Smartphone und auch keinen tollen Fernseher. Mein Fernseher ist von 1994… mir reicht er und solange er noch funktioniert, werfe ich den auch nicht weg.

11 Jahre zuvor

Hi Turing,

Gratulation. Du machst das gut. Alle Achtung.

Ich habe auch einen alten Fernseher. Das muss kein Flacher sein. Manchmal gönne ich mir aber schon mal was Schönes. Ich habe kein Auto. Fahre Bus und Bahn.

Mir fiel auf, wenn man zu geizig bei Neuanschaffungen ist, hat man oft Mehrkosten hinterher. So kaufte ich, weil ich zu geizig war, ein Billig-Fahrrad bei Amazon: Das Schrott-Ding wurde billigst in China zusammengebaut. Ich musste zum Fahrradladen mit dem Ding, um es zusammenschrauben zu lassen. Der Sattel fehlte, so kam alles teurer, als ich gedacht hatte. Und die Qualität ist ne Katastrophe. Seit diesem Erlebnisse kaufe ich nur noch Top-Ware. Wenn mir das Geld fehlt, kaufe ich lieber gar nix.

VG
Tim

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