Eine Analyse stellte fest, dass der Tabakhersteller Altria die profitabelste Aktie aller Zeiten ist. Ich habe Altria schon lange im Depot. Der Bericht beschreibt die Renditen für 29.078 Stammaktien, die in der CRSP-Datenbank von Dezember 1925 bis Dezember 2023 enthalten sind. Die Mehrheit (51,6 %) dieser Aktien hatten negative kumulierte Renditen.
Allerdings ist die Leistung einiger Papiere bemerkenswert. Siebzehn Aktien lieferten kumulierte Renditen von mehr als fünf Millionen Prozent. Anders ausgedrückt wurden aus 1,00 Dollar immerhin 50.000 Dollar. Das ist nicht von schlechten Eltern.
Die höchste kumulierte Rendite von 265 Millionen Prozent (oder 2,65 Millionen Dollar je investiertem Dollar) kassierten Anleger mit der Altria-Group (Marlboro). Wenn also der Uropa die Tabakaktie gekauft und vererbt hat, können sich die Nachfahren freuen. Auf Platz 2 und 3 folgen der Baustoffhersteller Vulcan Materials und die Eisenbahn Kansas City Southern (KCS). Auf den weiteren Plätzen sind die beiden Rüstungskonzerne General Dynamics und Boeing sowie der IT-Riese IBM.
Die besten Aktien im Überblick
Das sind laut der Studie die besten US-Aktien seit 1923:
Die jährlichen Renditen dieser Top-Performer sind relativ bescheiden. Durchschnittlich kommen die Top 7 Aktien auf 13,47 %, was die Bedeutung der „Time in the Market“ unterstreicht. Also was zählt, ist die Zeit an der Börse. Die höchste jährliche Rendite für Aktien mit einer Laufzeit von mindestens 20 Jahren betrug 33,38 % und wurden von den Nvidia-Aktionären eingetütet.
Ich habe von der obigen Liste nur folgende 3 Aktien im Depot: Altria, J&J, Exxon.
Abbott ist die Nr. 1 im Gesundheitssektor und die Nr. 11 insgesamt im Forschungsbericht der Arizona State University. Abbott erhöht seit 52 Jahren ohne Pause seine Dividende und zählt damit zu den Dividendenkönigen. Das zeigt, dass Dividenden Renditetreiber neben Abspaltungen sind. Die meisten Aktien auf der Liste zahlen regelmässig Dividenden.
Im Juli hat Finanzprofessor Hendrik Bessembinder sein Forschungsprojekt veröffentlicht und seither immer wieder aktualisiert. Er wollte im Prinzip herausfinden, welche Aktien das meiste Geld eingebracht haben.
Zwischen März 1937 und Dezember 2023 erzielte die Abbott-Aktie eine kumulierte Rendite von 7.803.730%. Mit anderen Worten: 1,00 Dollar, der 1937 in Abbott investiert wurde, wäre bis heute auf über 78.083 Dollar angewachsen. Im selben Zeitraum betrug die jährliche Rendite von Abbott 13,85%, was etwas über dem Durchschnitt von 13,47% der 17 besten Aktien liegt.
Extrem hohe Renditen sind nicht von Dauer
Auf die Frage von der Finanzwebsite MarketWatch, welche Lehren Anleger aus seinen Untersuchungen ziehen sollen, sagte Bessembinder: „Zum einen ist die Zeit, die er investiert ist, wichtig. Zum anderen sind wirklich hohe Renditen… nicht von Dauer. Die besten Unternehmen mit längeren Laufzeiten erzielen auf Jahresbasis bescheidenere Renditen als die besten Unternehmen mit kürzeren Laufzeiten.“
Zur Messung nutze Bessembinder die tägliche Stammaktiendatenbank des Center for Research in Security Prices (CRSP). Der Untersuchung liegt zugrunde, dass ein Buy-and-Hold-Anleger jede Dividende in dieselbe Aktie reinvestiert, was ich persönlich mit dem DRIP-Plan auch in meinem Depot mache.
Natürlich haben die meisten Anleger einen kürzeren Zeithorizont als die unterstellten 98 oder 20 Jahre, die den kürzesten Zeitraum der Untersuchung darstellen. Was wir noch lernen können: Extreme Renditen lassen sich nicht über lange Zeiten aufrechterhalten. Manchmal werden die Überflieger übernommen oder verlieren den Wettbewerbsvorteil.
Imposant ist zudem diese Auswertung: Die besten Aktien seit 20 Jahren
Obige Tabelle zeigt dir 30 Aktien mit den höchsten Renditen unter den Aktien, für die mehr als zwanzig Jahre Daten vorlagen. Die höchste Rendite beträgt hier 33,38% pro Jahr und entfällt auf Nvidia, der Chipdesigner kam vor 25 Jahren (im Januar 1999) an die Börse und sorgte vor allem in den vergangenen Jahren für Furore angesichts des Durchbruchs bei KI. Dies entspricht einer kumulierten Rendite von 131.500%. Ein anderer Top-Performer ist Plenum Publishing, deren Aktionäre von Dezember 1972 bis Juli 1998 32,09% pro Jahr in die Scheune fuhren.
Netflix brachte auch fette Beute ein. Anleger strichen seit dem IPO im Mai 2002 32,06% pro Jahr ein, Amazon-Aktionäre kassierten seit dem IPO im Mai 1997 31,78 %. Der Taser-Hersteller Axon Enterprise kommt seit dem Börsengang im Juni 2001 (als die Firma noch Taser International hieß) auf 31,13 % jährlich. Microsoft lieferte 26%, Home Depot 25,85%. Andere Überflieger sind Pool Corp (25,27% p.a.), Intuitive Surgical (24,31%), AAON (24,03%), Adobe (23,93%) und United Health (23,92%).
Fazit: Du brauchst nur ein paar Überflieger im Depot zu haben und entsprechend Geduld. Dann gelingt das mit der finanziellen Freiheit. Oder mach das stattdessen mit einem ETF-Sparplan, und zwar stur und stetig.
Eine beeindruckende Studie. Von den 29.000 Aktien dürfte aber auch ein Großteil nicht mehr existieren oder fusioniert haben, denn Andreas Beck spricht immer von ca. 8.000 „handelbaren“ Werten welche die Weltwirtschaft darstellen.
51% mit negativer Rendite = ca. 14.500 – das sind dann vermutlich überwiegend Totalausfälle.
Es ist beeindruckend wie viele der Firmen an der Spitze der Liste man doch seit Dekaden kennt – und dass die Stetigkeit der Schlüssel ist.
Nicht wie die Werbung immer verspricht: Dieser unbekannte Pennystock wird über Nacht explodieren und 1.000% Rendite einspielen. Es sind die alten großen Tanker, die zuverlässig Kilometer um Kilometer machen.
Salut,
ich könnte mir vorstellen, dass es in Deutschland 1937 relativ schwierig war amerikanische Aktien zu kaufen, deutsche Aktien waren nach dem II. WK mehr oder weniger pulverisiert,
viele Grüße,
valge
Salut,
sorry, trotzdem toller Artikel und schöne Recherche,
und natürlich, auch außergewöhnliche Renditen sind möglich,
viele Grüße,
valge
Salut,
hier noch ein interessanter Vergleich der DT, SP 500 und Goldpreisentwicklung im letzten Jahr,
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boersenkurse/deutsche-telekom-aktie-555750/
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boersenkurse/de000a0s9gb0-3688838/
fast ein Gleichlauf,
somit viele Grüße
auch an die Notenbanken,
valge.
Salut,
die ARD-Anzeige hat nicht vollständig gegriffen,
also hier nochmals der Vergleich, SP 500, Xetra Gold u. DT,
https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/chart.html?ID_NOTATION=9385986#timeSpan=1Y&benchmarkNotations=8941848&benchmarkNotations=20654539&benchmarkColors=147de6&benchmarkColors=0c9c2e&selectedBenchmarks=true&selectedBenchmarks=true&e&
viele Grüße,
valge
Walgreens Boot Alliance? Er ist doch schon fast tot! 80% Kursverfall und trotzdem ca. 12% pro Jahr Rendite. Wie passt denn zusammen?
Das ist einfach. Wenn eine Firma z.B. 80 Jahre gut performt hat, dann kann sich der Schnitt durch anschließende fünf unschöne Jahre nur noch wenig verändern.
Beispiel: 80 Jahre lang 16% im Jahr und dann fünf Jahre in Folge 40% Verlust pro Jahr. Insgesamt liegt der geometrische Durchschnitt dann immer noch bei 11,6% Plus pro Jahr.
Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, aber so ähnlich könnte der Fall bei Walgreens Boot Alliance liegen.
Das bedeutet im Gegenzug aber, dass solchen Tabellen nicht blind vertraut werden kann. Das übliche Mantra: Die Vergangenheitswerte bieten keine Gewähr für die Zukunft.
Danke für die ausführliche Erklärung. Jetzt verstehe ich. :-)
Wir sind alle Multimillionäre in Pesos Filipinos und das sollte reichen.
Zum Glück genügt es, zwei Kinder zu haben, Hawaii und Tahiti zu sehen und für die Rente aus Dividenden 20-30 sympathische Unternehmen für immer zu besitzen. Keine starken Aktien wie Microsoft, weil die starken Aktien werden auf 1/3 bis 1/30 fallen, wie 2000-2003. Schwache Aktien können nicht viel fallen und zahlen immer gute Dividenden.
Ich will ewig 28 Unternehmen besitzen: Spanien 1x, Japan 2x, Australien 2x, Kanada 2x, Frankreich 2x, Britannien 5x, Deutschland 6x, USA 8x. Nichts ohne Dividende.
Allianz, BASF, BMW, Deutsche Telekom, Munich Re, Siemens, AT&T, Bank of America, Cisco Systems, Johnson & Johnson, Kraft Heinz, Pfizer, Procter & Gamble, Wells Fargo, British American Tobacco, HSBC Holdings, NatWest Group, Shell, Tesco, Iberdrola, BNP Paribas, Sanofi, Bank of Nova Scotia, Enbridge, Mitsubishi Corp., Takeda Pharmaceutical, BHP Group, Fortescue.
Wer risikofreie Renditen sucht, wird womöglich renditefreie Risiken finden.
Wenn die nachträglich 17 besten Aktien ca. 13 % vor Steuern und Inflation über den Ultra-Langfrist-Zeitraum gebracht haben… dann finde ich das Fazit mit nur ein paar Überflieger zu brauchen… etwas zu optimistisch.
Hohe Sparquote und wenig Fehler machen dürfte für die überwiegende Mehrheit die bessere, rentablere Strategie sein.
Ich glaube immer noch, dieses „nur 4% performen langfristig, ist ein bisschen überzogen.
Von den 50% der Firmen, die kein Geld verdienen die Finger lassen.
Von den anderen 50% die aussortieren, die über Zeiträume nicht/wenig wachsen und schlechte Kapitalrenditen aufweisen.
Bleiben vlt noch 50-100 Firmen im SP500 übrig. Kauft man davon über längere Zeiträume stetig zu, wird man nicht schlecht performen. Ob besser als der SP500 weiß ich nicht, aber schlechter glaube ich auch nicht.
Will man es sich einfach machen kauft man halt den Index über einen längeren Zeitraum. Wird auch passen :-)
Sorry Free, dass ich dir die Antwort fast weggenommen habe :-P
@ M
Die Zeiträume fangen bei 20 Jahren an. Das ist ein langer Zeitraum. Die durchschnittliche Rendite ist bei den besten Firmen gar nicht so hoch. Die besten Firmen kennt man nur im Rückspiegel und man hat sie sicherlich nicht ausschließlich im Depot.
Aber was macht man mit den Firmen, die auf lange Sicht nicht so gut performen? Nach 10-20 Jahren wirtschaftlicher Stärke ist der Kurswert sicherlich gut gewachsen. Umschichten wäre steuerlich äußerst schwierig, wenn die Performance und der Ausblick den Investor nicht mehr langfristig überzeugen.
Nehmen wir tatsächlich die Walgreens, IBM. BASF ist auf lange Sicht meine ich (Helmut Jonen) auch gut gelaufen. Ich würde mich natürlich über eine Schenkung freuen bei der ich einen hohen Anteil des Unternehmens bekommen würde, aber DRIP würde ich hier sicherlich nicht verwenden. Bringt steuerlich in Deutschland auch nichts. Mein Depot würde mir jetzt nicht unbedingt gefallen, wenn IBM für 400k€ dazukommen würde. Da würde ich schon schauen, wie ich es umverteilen kann.
Bei einem ETF hat man ohne Wechsel der Zugpferde eine stetig gute langfristige Entwicklung. Der Nasdaq ETF ist doch ähnlich von der Performance wie die besten Aktien. Die Volatilität kann man bei 20 Jahren und mehr Anlagezeitraum vielleicht auch ertragen. Mit 400k€ im Nasdaq würde ich mich zumindest wohler fühlen als mit IBM. Auch wenn der Index aktuell sicherlich auch Potenzial für einen Zeitraum mit geringer Rendite aufweist.
@-M: Ich finde einen Mix aus Aktien und ETFs reizvoll. Zum einen weil es interessanter ist, zum anderen gibt es eben auch die Chance auf eine Überrendite. Natürlich mit höherem Risiko. Im Prinzip hat man das Problem aber auch zumindest etwas beim ETF. Ich kaufe letztlich immer auch dort eine Menge Luschen, Nieten und Lutscher mit. Wenn gleich breit gestreuter. Die Top 10 Unternehmen tragen bei einem World ETF signifkant zur Gesamtrendite bei. Beim S&P 500 tragen die Top 10 etwa 30 Prozent bei. Auch nicht wenig.
@ Ralf
Bei ETFs sind die Zugpferde natürlich stark an der Gesangperformance beteiligt. Rotieren die Zugpferde des ETFs in 10 oder 20 Jahren, so ist der Investor zu jederzeit dabei ohne etwas kaufen/verkaufen zu müssen. Die größte Gefahr bei einem konkreten ETF sehe ich allerdings in seiner Schließung. Damit wäre die akkumulierte Rendite umgehend realisiert, was äußerst unschön wäre. Daher habe ich verschiedene ETFs und achte auf das investierte Summe neben den Gebühren.
Bei ETFs und Aktien kann man auch Aktien frei nach Gusto kaufen. Falls als Beispiel 80% des Vermögens in Aktien liegen, könnte der Investor sich auf einen kleinen Bereich fokussieren wie Tech und Firmen kaufen von denen er absolut überzeugt ist. In den Bereich hätte er natürlich ein größeres Risiko.
Falls das Verhältnis Aktien/ETFs umgekehrt ist, so können Investoren ETFs nutzen um nicht abgedeckte Märkte abzubilden wie beispielesweise Emerging Markets, China…
„nur 4%“ es gibt ja ca. 65’000 Aktien, 4% davon sind 2600 Aktien, der S&P500 ist also naturgemäss schon in diesen 4%, sogar der MSCI World, mit ca. 3000 Aktien sind das wohl dann genau etwa diese 4% Aktien.
Wenn man also da noch etwas weiter sortiert und büschelt und weltweite Marktführer kauft, gehören diese meines Erachtens automatisch zu den 4%.
Intuitiv könnte es abschrecken und man denkt vielleicht, dass nur 4% vom S&P 500 performen, aber ich denke das stimmt so nicht.
@-M & evtl. Free ;-)
Ich verstehe die/Eure Meinung und kann sie durchaus nachvollziehen!
Nur komme ich halt für mich persönlich zu anderen Schlussfolgerungen / Handlungsweisen, welche ich für statistisch valide halte.
Zudem denke ich, dass wir alle den jeweiligen, von uns eingeschlagenen Weg nicht ausschliesslich rational betrachten und auch blinde Flecken in der jeweiligen Sichtweise haben.
Zudem müssen wir alle auch mit der Ungewissheit der Zukunft irgendwie klar kommen.
Von weiter gehenden Bullenmarkt bis hin zu extremer Krise wie 29 …. gibt es aktuell viele Deutungen…;-)
Auch die Deutung, dass Qualität nicht so sehr crasht (wenn das Negativszenario kommen sollte),… 2008 hat es auch super Qualitätswerte erwischt…
Wer schlussendlich ein paar p.a. über Dekaden mehr macht und nicht, wissen wir nicht.
Vermögenstechnisch sind die Dauerschreiber hier jetzt überwiegend nicht unbedingt so gefährdet für Altersarmut…
PS: Ein klein wenig finde ich es schon verwunderlich, wenn bei der Aktienrente Pensionäre ohne Versorgungslücke und mehr als doppelt so viel Altersgeld auch subventioniert werden sollen
..
@Sparta
Zustimmung zu deinen Punkten. Du weißt das ETF/Einzelheiten bringt nix da beides richtig betrieben werden kann.
@Bruno
So meinte ich das in der Art. Die großen Renditekiller sind dann eher Timing, rebalancing etc (also der Depp der vorm PC sitzt) :-)
@Ralf
Ja ich fahre selbst auch mit jedem monat mehr Zweigleisig.
@Kiev
Ja sehe das auch so. Wenn eine Firma lange gut gelaufen ist und dann stagniert würde ich da eher auch einfach weiter halten aber, Dividenden eher in neue Investmens geben und nicht DRIP.
Glaube auch, dass der Nasdaq eher nicht an die letzten 10-15 Jahre ran kommt. Wenn der mal stark im Bärenmarkt ist, wäre der zum SP500 auch noch eine Überlegung für mich.
Ich denke, ein disziplinierter Anleger hat keine blinde Flecken im eigentlichen Sinne, eben weil er gerade die Ungewissheit der Zukunft für sich akzeptiert. Im Grunde genommen weiß er für sich haargenau, dass er vollständig blind ist und nicht mal sehende Flecken hat.
Wer das für sich akzeptiert, leitet daraus am Besten ab, dass er sehr stoisch seine eigene – welche auch immer – Anlagestrategie durchhält und die damit verbundenen Chancen hebt und viele andere am Wegesrand liegen lässt.
Wenn mir jemand mit Tempo 240 auf der Autobahn plötzlich die Augen verbindet, dann reiße ich auch nicht am Lenker mal nach links und mal nach rechts, obwohl ich genau weiß, dass irgendwann eigentlich eine Kurve kommen müsste. Oder anders sinnbildlich ausgedrückt: Statt der in die Irre führenden Vielweiberei besinnt sich der stoische Anleger auf die Vorteile seiner gefestigten Ehe (=Anlagestrategie), in der es auch kein alltägliches Ausscheren gibt, dafür aber langfristig verlässliche Ergebnisse.
Dann spielen Deutungen in Bezug auf Bullen-/Bärenmarkt eine untergeordnete Rolle. Weil wer kann schon Zeiträume mit Kursperformance vorhersagen? Irgendwann hätte man dann Aktien sogar selbst wie eine P&G schmeißen müssen, wenn man nicht an der Anlagestrategie festhält, weil sogar die etliche Jahre nicht vom Fleck kam. Man könnte endlos solche Beispiele aufzeigen.
Aktien sind etwas für Leute, die ihr Geld anlegen und liegen lassen. Buffet und Munger sagten ja immer, es hat alles mit dem Gemüt zu tun an der Börse. Die Rechthaber, Schlaumeier und diejenigen, für die Aktien ein Vehikel/Projektion sind (die also meinen, sie hätten allenfalls wenige blinde Flecken oder könnten statt sehen irgendwie fühlen), um darin die vermeintliche eigene Brillanz wiederzufinden, die haben ein Problem. Nicht die Tankstellen- oder Bibliothekar-Junx unter uns, die solide abinvestieren und danach einen Burger oder Döner essen gehen.
„Wenn mir jemand mit Tempo 240 auf der Autobahn plötzlich die Augen verbindet, dann reiße ich auch nicht am Lenker mal nach links und mal nach rechts, obwohl ich genau weiß, dass irgendwann eigentlich eine Kurve kommen müsste“
Siehste Autopilot von Tesla hat doch auch seine Berechtigung :D
Die Diskussion ist in der Regel müßig. Es wird meist nicht berücksichtigt, mit welchen Intentionen unterschiedliche Menschen an die Börse gehen. Es schwebt immer das Mantra „die wollen den Markt schlagen“ über den „Pickern“.
Mich interessiert der Markt nicht. Welcher überhaupt? Ich beteilige mich an Unternehmungen. Und da wähle ich eben nach meinem Gusto aus. Ist ja auch mein Geld. Mein eigener Kompass führt mich. Die Ergebnisse stimmen. Der Obstgarten wächst. Cash sprudelt zunehmend. Meine Morgenrunde im Park ist wichtiger als die Börse. Da läuft der Autopilot.
Und mal ehrlich: So schwer ist das mit dem Investieren in 40 Blue Chips nun auch nicht, oder?
@Free
Ich finde es nicht müßig, da es für beide Wege Vor- & Nachteile gibt.
Zudem ist es ja nur für die jeweils hardcore Stylisten ein Problem, wenn da in einen Mix aus beiden Varianten investiert wird.
Realo’s kommen mit beidem klar.
Ein irreführendes Gefühl ist halt dass wir Menschen häufig relative & absolute Sichtweisen in jeweils falschen Situationen wechselseitig für unsere Sichtweise als Begründung verwenden.
Schade eigentlich, dass der Joke / Rückfrage mit dem gecrashtem BTC Investment damals nicht echt investiertes Geld war.
@Tobs
Döner und Vielweiberei? Interessante Träumereien! ;-)
Es gibt viele Versuchungen und ja, das Gemüt / Disziplin ist vielleicht sehr unterschätzt… aber wir unterliegen je nach Verfassung auch chemischen, hormonellen Schwankungen.
Vielleicht sollte ich doch mit der Testo-Biohackerei aufhören. ;-)
Bitcoin und Investment? Ich bitte dich….
Das ist so. Und immer wenn es zu gut läuft, kommt man schon mal auf komische Gedanken oder geht doch der einen oder anderen nicht ganz so strategiekonsistenten Versuchung nach. Die Kunst ist es, unaufgeregt und dem Stil treu zu bleiben. Das fällt vielen am schwersten, glaube ich, und mir ab und wann auch immer wieder mal. Warum sonst investiere ich manchmal so abseitig in Hot stocks wie Jmia, wenn ich eigentlich doch einen anderen Ansatz fahre. Ich begreife mich da selbst auch nicht immer ganz. Andererseits finde ich, dass es mit zunehmender „Investoren-Reifung“, wenn einmal seinen eigenen Investment Stil gefunden hat (welcher auch immer), eher einfacher damit wird.
Naja Sebastian, bis man deine abgeklärte Sicht der Dinge drauf hat, sind schon eine steile Lernkurve und viel Erfahrung sowie Schmerzensgeld erforderlich. Zugegeben, wenn man das hinter sich hat, ist es ganz einfach.
Dann wirken auch die ganzen Diskussionen über Strategien oder Einzelaktien/ETFs/Dividenden usw. ziemlich seltsam an und sind eher Ablenkung von der Simplizität des Investierens. Wenn ich mir dann noch ansehe, was die Gesamtheit der Finanzinfluenzer an Clickbait und Fakenews produzieren, muss man schon sehr in sich ruhen, um nicht dauernd über jedes Stöckchen zu springen, die hingehalten werden.
Eigentlich genügt es, Tims Block zu folgen. Das Geheimnis liegt darin, nichts zu tun und die Bluechips, die man eingesammelt hat, reifen zu lassen.
Du sagst es. Ebenso zugegeben: Man muss sich zunächst mit der Materie beschäftigen und lernen, lernen, lernen. Und vom Schmerzensgeld kann ich ein Liedchen singen….
Aber wie bei so vielen Dingen im Leben, ist die Beharrlichkeit ein Schlüssel zum Erfolg. Mein Augenöffner war gar nicht Buffett – ja, das hat Hand und Fuß -, sondern Phil Fisher. Wenn man begreift, ist es nicht so schwer.
Was mich interessiert, weil ich neulich an dich dachte: Was lief innerlich in dir ab, als Tesla vor kurzem um 20% nach oben ging? Einer der ganz unwahrscheinlich zu erwischenden 4%er ;) .
Das müssen auf dem Papier fünf-, wenn nicht gar sechsstellige „Gewinne“ gewesen sein. Verdient mit Lethargie auf dem Hosenboden. Mit welchem Gemüt ist man erfolgreich an der Börse?
Du meinst das Fisher Buch – Common Stocks and Uncommon Profits?
Das habe ich noch als PDF auf dem Rechner und komme als nicht dazu damit mal anzufangen.
Dann fang schleunigst an. Er hat es für dich geschrieben ;) .
Ach mist, dann muss ich da wohl mal durch. Ich hasse es halt am Bildschirm zu lesen. Sitze da ja schon den ganzen Tag bei der Arbeit davor und lese viel bzw sehe viele Zahlenreihen :-P
Dann bin ich von den Erkenntnissen mal gespannt. Klar, quality investing ist da ja das Thema wie ich meine.
Bislang habe ich keine einzige Tesla-Aktie verkauft, so wie es Tim macht, auch wenn Netflix kurz mal 70% abtaucht. Mit + 20% Tagesgewinn (in der Tat fast sechsstellig) wird man natürlich leicht fertig, muss aber halt auch das Umgekehrte gelegentlich aushalten können.
Fisher gefällt mir, sein Ansatz ist wie ein Unternehmer die Dinge betrachtet, das hat er ja auch mit Buffett gleich, auch wenn wir nur Micky Maus Beträge in eine Firma investieren, es hilft, sich zumindest gedanklich zu überlegen, wie es wäre, die ganze Firma zu kaufen. Denn dann schaut man nicht nur noch auf die Zahlen und Charts, sondern ein paar andere wichtige Dinge.
Ich bin nicht 100 Jahre an der Börse.
Kenne meine genaue Rendite auch nicht.
Mein Vermögen steigt *fast* jedes Jahr ein bisschen. Hab Aktien mit Totalverlust und welche mit über 100% Rendite.
Ich behaupte mit einem ETF wäre die Rendite bei mir besser gewesen.
Ich nutze meine Netto Dividenden in 2 Depots um einen Teil meiner steigenden Rechnungen zu bezahlen, dies ist meine innere Motivation.
Ich hab mir überlegt warum ich Amazon nicht gekauft hatte, ich dachte immer damals, Bücher sind ein veraltetes Geschäft, bei Krypto nichts Wert, bei Musks Tesla , guter Verkäufer auf Schulden gebautes Konstrukt.
Ich denke man muss auch ein bisschen Glück und Mut haben das richtige zur richtigen Zeit zu machen.
Ich hab Shell gekauft als Corona da war und alle Elektro schrien, doch fehlte mir das nötige Cash um eine grössere Position zu kaufen.
Du kennst deine Rendite nicht? Portfolio Performance ist kostenlos und extrem hilfreich.
Die Rendite wäre bei einem ETF besser gewesen? Dann sei ehrlich und wechsel. Auch ich habe nicht den Markt geschlagen.
Shell habe ich auch in Corona gekauft und über 10.000€ investiert für 10.28€ Durchschnittskurs. War meine beste Anlage und fliegt trotzdem bald aus dem Depot weil jetzt nur noch die Dividende kommt. Und die reicht nicht, um einen MSCI World zu schlagen.
Für mich ist Portfolio Performance nicht wichtig. Ich verkaufe fast nie.
Solange Shell gute Gewinne macht im Unternehmen, sehe ich bei der aktuellen Bewertung keinen Grund zu verkaufen.
Wenn du mit deiner Strategie Erfolg hast dann Glückwunsch.