ich verfolge deinen Blog schon eine ganze Weile. Besonders interessant ist deine Leserbrief-Reihe. Daher würde ich mich gerne anschließen, vor allem weil es immer wieder interessante Anregungen von dir und in der Kommentarspalte gibt. Es wäre mir nur wichtig, dass du nicht meinen echten Namen verwendest.
Ich bin 25 Jahre alt und arbeite seit gut einem Jahr als Ingenieur in der Automobilindustrie. Zuvor habe ich eine Ausbildung gemacht und dann studiert.
Aktuell verdiene ich ca. 60.000€. Ich lebe gemeinsam mit meiner Freundin zur Miete. Eine feste Sparquote habe ich zwar nicht – jedoch halte ich alle Ausgaben auf einer App fest. Es gehen momentan jeden Monat 200€ auf einen Bausparvertrag und 200€ auf einen ETF-Sparplan (MSCI World). Dazu bleiben monatlich im Durchschnitt nochmal ca. 500€ auf der Seite, besonders seit ich kein Auto mehr besitze. So haben sich mittlerweile ca. 25.000€ auf einem Tagesgeldkonto angesammelt. Von meinem Studium existieren noch ca. 4.000€ Bafög-Schulden, welche in 2 Jahren fällig werden.
Soweit zu meinen aktuellen Finanzen. Da mein Gehalt in den nächsten 3 Jahren auf ca. 80.000€ ansteigen wird und sich meine Ausgaben vermutlich nur geringfügig ändern (schon jetzt spare ich nicht an Reisen oder Freizeitaktivitäten und die günstige Wohnung gefällt uns sehr gut), steigt mein frei verfügbares Einkommen weiter an.
Im Gegensatz zu dem häufigen Rat hier ein Leben lang Mieter zu bleiben, will ich unbedingt eine eigene Immobilie. Jedoch sind die Preise im Speckgürtel von München astronomisch. Ich glaube an eine Blase im Moment. Aus diesem Grund will ich jetzt viel Eigenkapital ansparen, um dann zuschlagen zu können. Mit jeweils einem Bausparer von meiner Freundin und mir haben wir uns für die nächsten 15 Jahre Zinsen von 2% gesichert.
Meine Frage ist nun: Wie würdet ihr das Eigenkapital verwalten? Es muss ja dann doch schnell verfügbar sein. Daher tun mir Schwankungen sehr weh. Gleichzeitig soll es nicht durch die Inflation aufgefressen werden. Aktuell springe ich von einem Tagesgeld-Neukunden-Angebot zum nächsten, aber vielleicht habt ihr eine andere Idee.
Falls dieser Text nicht so in deinen Blog passt, verstehe ich es natürlich. Es wäre aber nett, wenn du mir kurz Bescheid geben könntest, falls er veröffentlicht wird. Ich habe selbst 5 Jahre einen Weblog betrieben und weiß wie viel Arbeit und Herzblut hinein fließt. Mach weiter so, er ist wirklich ein Gewinn!
Viele Grüße,
Max
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Danke für Deine netten Zeilen. An die Börse geht man nur, wenn man mehr als 10 Jahre Zeit hat. Für kürzere Zeiträume eignet sich die Börse nicht. Insofern ist Tagesgeld für Deine Zwecke passend. Selbst wenn es nur Mini-Zinsen gibt. Wenn Du finanziell frei werden willst, kannst Du überlegen, ob Du nicht länger in der Mietwohnung bleibst und versuchst 50% Sparquote zu erreichen. Und volle Kanne in ETFs gehst. Aber gut, dass ist ein anderes Konzept. Ich weiß, dass Du von den eigenen vier Wänden träumst.
Ich finde die finanzielle Freizeit ist ein übergeordnetes Ziel. Sie gibt Dir freie Zeit. Die Zeit ist höchste Gut neben der Gesundheit, finde ich. Alles in allem strengst Du Dich an. Ihr macht es schon richtig. Ihr macht Euch Gedanken. Gratulation! Während viele Menschen in Schulden schwimmen (Konsumkredite, Hypotheken, Autofinanzierung…), baut Ihr Euch ein beachtliches Netto-Vermögen auf.
Hey Max,
schön dass Du mit so jungen Jahren schon ein ordentliches Gehalt hast. Du bist den gleichen Weg gegangen, wie ich ihn aktuell noch gehe (erst Ausbildung, dann Ingenieur-Studium).
Du hast Ziele und überlegst wie Du diese am besten erreichst, das ist gut! Wie Tim schon schrieb halte ich für deinen Eigenkapital-Anspar-Prozess auch das Tagesgeldkonto für am besten geeignet. Jedoch wäre ich mit dem Banken-Hopping vorsichtig, dies hinterlässt keinen besonders guten Eindruck bei den Banken und wird (so habe ich es zumindest mal gehört, ob es stimmt weiss ich nicht sicher) sogar im Schufa Score berücksichtigt (negativ). Dies wäre natürlich für die spätere Finanzierung nicht optimal. (Habe auch gelesen, dass es negativ ist, wenn man eine Vielzahl an Konten bei verschiedenen Banken hat, aber vllt. kennt sich damit jemand noch besser aus und weiß sicher, ob solche Dinge im Schufa-Score berücksichtigt werden oder nicht)… ?
S.
Wenn du so scharf auf die Wohunung bist, dann lass das Geld dort liegen und stocke weiter auf. Wenn es dann mal runter geht, kannst du direkt loslegen.
Wenn du dagegen investierst, kannst du nie sicher sein, grad in dem Moment günstig rauszukommen.
Für mich wäre das nichts, aber jeder muss selbst wissen, was einen glücklich macht.
Mein Immobilienanteil wird maximal aus REITs mit einer netten Dividende bestehen, die mir dann die Möglichkeit geben, da zur Miete zu wohnen, wo es mich grad hinzieht.
CU Ingo.
Schufaeinträge für Tagesgeldkonten gibt es nicht. Ich hatte früher eine Menge davon :-)
Jetzt habe ich keine Zeit mehr für soetwas, da sich das bei den niedrigen Zinsen nicht mehr rentiert.
@Jörg:
danke, habe gerade nochmal nachgelesen, ist wohl nur negativ wenn man zu viele Girokonten hat. Aber wie Du auch schon sagtest, sehe ich trotzdem keinen Sinn in dem Banken-Hopping, nur um irgendwo 0,5% mehr Zinsen für einen beschränkten Zeitraum raus zu holen oder ein paar Euro als Bonus zu bekommen. Aber das muss jeder selber wissen.
S.
Schade, wie soll man dem jungen Mann glauben? In 3 Jahren 20000 Euro mehr ist in der automobilen Welt unglaubwürdig. Ich kenne den Münchner OEM aus eigener Tätigkeit. Die sind sehr erfolgreich, weil sie das Geld zurückhaltend ausgeben. Man verdient dort sehr wohl sehr gut, aber der Gehaltssprung ist unglaubwürdig. Sowas zu verbreiten erscheint mir Zweifelhaft. Das man in MUC kein Auto braucht passt, da es keine Parkplätze gibt oder dies sehr teuer sind. Ein Auto vom OEM gab es auch mal über Nacht oder auch ein verlängertes Wochenende. Aber auch hier schlägt die Steuer zu, geldwerter Vorteil.
Wenn du günstig wohnen willst, zieh nach Nürnberg, von da kann man mit dem ICE gut pendeln. U-Bahn vom HBf MUC zum Fiz dauert ca. 15 Minuten.. Eine Bahncard 100 kostet um die 4200 Euro. Damit kannste in MUC und N kostenlos den ÖMPV nutzen. Absetzbar sind dafür der max. Pauschbetrag von 4500 Euro. Mieten liegen so bei 6-7 Euro. Bauen ist teuer geworden, liegt aber deutlich unter den Preisen von MUC ca. 25-30%.
Hast Du Mal ausgerechnet wie lange du bei deinem Bausparer eine Rate einzahlen musst, bis Du die üblich Gebühr von 1% abgesperrt hast. Bespare ihn nicht oder nur sehr gering und steck das Geld in ETFs. Wenn du dann bauen willst verkaufe die ETF und zahle auf den Bausparer ein. Die Erträge der ETFs werden nach 10 Jahren die des Bausparer s um ein vielfaches Übersteigen.Beachte dabei die Zuteilung hängt von der Dauer der Einzahlungen und dem angespannten Kapital von min. 50% oder so ähnlich ab. Es ist zu klären ob das bei deinem Vertrag möglich ist. Die Bausparkassen Onkels sind ja auch nicht ganz doof.
Hallo Max, tolles Einkommen in jungen Jahren Respekt. . . . . obs tatsächlich in der Größenordnung steigt wird sich rausstellen, wünsch Dir aber viel Erfolg im Job.
Die Preise in und um München sind schon krass, das beobachte ich jetzt schon Jahrzehnte und denke immer wieder mal, jetzt, jetzt muss es aber dann mal gut sein, wer soll denn das alles bezahlen . . . . . . . und was ist, es geht munter weiter. München war noch nie billig, wenn es wirklich dein übergeordnetes Ziel ist ein Eigenheim zu kaufen dann such dir was schönes und Schlag zu.
Den Gedanken jetzt Kohle beiseite zu schaffen und auf einen Crash bei den Immobilienpreisen zu hoffen kann ich nachvollziehen, allerdings wird das so schnell nicht passieren. Ich denke wer in den letzten Jahren sich den Niedrigzins gesichert hat, wird seine Butze so schnell nicht aufgeben (müssen) . . . . . . . . vielleicht in 15 Jahren, wenn dann die Zinslandschaft (ob’s so kommt ist völlig offen) erheblich angezogen hat und die Zinsbindung bei tausenden ausläuft können sich wieder Schnäppchen ergeben. Wenn du darauf hoffst, wäre mein Ratschlag so aggressiv wie nur möglich am Aktienmarkt zu investieren um in 10-15 Jahren dein dann üppiges Depot auf zu lösen um dann das richtige für Dich zu kaufen, denn dann so meine Schätzung wird’s einige derbrösln da die Raten durch den erhöhten Zins nicht mehr bedient werden können.
Ich träume auch von einer Immobilie, wobei ich bisher noch nicht länger als 8 Jahre am gleichen Ort gewohnt habe. Zusätzlich sind die Immopreise in der Stuttgarter Region so hoch, dass ich aktuell lieber zur Miete wohne. Ich spare einen Teil in ETFs und habe eine hohe Tagesgeldreserve. Letztlich sollte man genug sparen, um z.B. eine 80%-Finanzierung mit moderater Rate stemmen zu können. Deswegen: moneyou.de als Tagesgeldkonto nutzen. Der Verlust durch Inflation ist in 5 Jahren nicht so tragisch bzw. fällt bei der Konzentration auf die Sparquote nicht sonderlic ins Gewicht.
Liebe Grüße
Jenny
Hi,
eine ausreichend hohe Sparquote scheint für den Hausbau vorhanden zu sein, auch wenn mir aus meiner persönlichen Sicht derartige Vorhaben immer wieder suspekt sind. Insbesondere auf dem Land ist man doch als Mieter der König ;-)
Das Geld für den Aufbau des Eigenkapitals sollte nicht in volatile Märkte gepackt werden wie richtig erkannt wurde. 10-15 Jahre ist ein zu kurzer Zeitraum für eine angemessene Geldanlage in Aktien.
Ich würde an deiner Stelle bis 80.000€ – 100.000€ in Tagesgeld auf 2-3 Geldinstitute mit hohem Rating legen, evtl. eine 3 Jahres Festgeldleiter.
Den Betrag darüberhinaus sollte vielleicht mit Anleihen beschritten werden. Ich halte zumindest eine Verzinsung von 3-4% bei Unternehmensanleihen (Micorosoft etc.) für realisitsch. Auch das Rating dürfte sich dort im AA bis AAA Bereich bewegen, das wäre mir wichtig. Achte dann darauf dass die Laufzeit dieser Anleihen 8-10Jahre nicht übersteigt, sodass du im Zweifelsfall bis zur Enfälligkeit aussitzen kannst.
Gruss Daniel
Hallo Max,
endlich mal ein Leserbrief, der meine Situation sehr ähnelt.
Ich bin zwar schon 29, aber mit 24/25 wusste ich auch schon, dass ich Eigentum (Haus) anstrebe. Daher bin ich bis heute von der Börse fern geblieben und habe das Geld in Festgeld und einen Sparplan bis heute angelegt (beides noch mit 2,50% Zinsen). Ich denke in 3-4 Jahren werde ich denn bauen (wohl auf dem Grundstück meiner Eltern), was natürlich eine erhebliche Erleichterung ist und im Osten lebt es sich auch ein wenig günstiger. Aber ich verdiene mit meinen mittleren Abschluss nur 42k. Daher sei es mir gegönnt und im Osten lebt es sich auch ein wenig günstiger
Leider ist die Zinssituation heute noch schlechter als damals, sodass du dich mit noch weniger zufrieden geben musst. Ich weiß ja nicht wie viele Jahre du noch „warten“ willst und würde dir auch Festgeldleitern und Tagesgeld empfehlen…bin bei der Renault Bank und ganz zufrieden.
Gruß
würde mich wirklich mehr über realitätsnahe berichte freuen bzw. noch mehr würde ich mich freuen, wenn es auch mal wieder „normale“ themen geben würde.
artikel zu lesen wie ein 13 jähriger mit rasenmähen unsummen verdient, 25 jährige ingenieure die 60tsd verdienen usw. – das bringt mir nicht viel.
erstens leidet die glaubwürdigkeit dieser leserbriefe immer mehr und zweitens sehe ich wenig sinn hinter solchen berichten.
menschen die so viel verdienen können unmengen sparen, selbst wenn sie nicht sonderlich sparsam leben.
ich bin keineswegs neidisch o.ä.
jedem sei sein erfolg gegönnt.
aber in lezter zeit immer nur von solchen „exoten“ zu lesen „langweilt“ mich.
ich habe den blog immer gerne verfolgt und würde mir wünschen, dass er wieder in seine alte form findet.
dann macht das lesen auch wieder deutlich mehr spaß :)
@ FelixBerlin
Ich versteh deinen Unmut, aber zum Thema Glaubwürdigkeit:
Selbst im ÖD kann man mit Mitte 20 bis Ende 20 50k verdienen, da sind 10k mehr in der freien Wirtschaft doch realistisch.
Wobei ich diese Gehälter langsam auch nicht mehr lesen kann…es sind denn irgendwie IMMER Dax-Unternehmen und meist in Süden von D.
Und über die Gehälter in der Automobilindustrie kann ich sowieso nur den Kopfschütteln…wobei mich da derjenige am meisten aufregt, der darüber schimpft, aber selbst ein deutsches Auto vor der Tür hat…
@ FelixBerlin
Du sagst es.
Einfach 10€ mehr im Monat sparen und die Zeit für das Bankenspringen einsparen. Denn 10€ entsprechen 0,5% mehr Zinsen auf 25000€. Sowas würde ich erst machen wenn alles Sparpotenzial ausgeschöpft ist. Ist es hier aber noch lange nicht. Besonders wenn der feste Wunsch nach Immobilie besteht würde ich in der Situation die Sparsumme hochfahren und nicht erst auf Gehaltssteigerungen warten. Sehr Konsumlastig.
@FelixBerlin:
Und was wäre die Konsequenz? Dass im Grunde nur noch Berichte darüber kommen mit Menschen die ein Gehalt zwischen 35 und 45.000€ haben? Bitte nicht falsch verstehen, das ist weder Dir gegenüber noch den Menschen mit diesem Gehalt abwertend gemeint. Aber es führt doch genau dazu, dass man bei all diesen Menschen fast denselben Grundton anschlagen würde.
Exorbitante Sparraten sind hier aufgrund der Lebenshaltungskosten kaum möglich und was soll man jemanden der im Monat zwischen 150-500€ wegsparen kann großartig an Tipps geben außer breit diversifiziert anzulegen, was mit diesem Einkommen auch quasi nur in Form von ETF sinnvoll erscheint. Sogar die Wahl des ETF ist mehr oder weniger dadurch vorgegeben, denn außer dem All Country World macht eine Aufteilung in 2, 3 oder gar 4 ETF kaum Sinn, zumindest nicht bis ein gewisses Depotvolumen vorhanden ist oder die Sparrate drastisch erhöht wird.
Sollten angesprochene Gruppen dann den Wunsch verspüren ein Haus kaufen zu wollen erübrigt sich selbst dieses (Aktienanlage / ETF) Thema und man wird nur die Empfehlung raushauen können das Geld liquide aufs Tagesgeld zu schaufeln.
Es sind doch vielmehr die Extremen Fälle die etwas Spannung in die Sache bringen. Geldanlage ist bis zu gewissen Einkommen einfach stinklangweilig, so ungern das mancher Anleger hört. Es ist stures Weglegen von monatlichen Häppchen. Und da lese ich gerne Geschichten von Menschen die schon soviel Geld haben wie ich es dann vielleicht in 2, 3, 5 oder 20 Jahren habe um zu schauen wie sie mit dieser Situation umgehen oder von Menschen die aus besonders wenig Geld verhältnismäßig viel geschafft haben.
Gruss Daniel
Vor zehn Jahren konnte man sein BAföG vorzeitig zurückzahlen und bekam dafür einen Teil erlassen. Davon kannst dir dann ne goldene Klinke fürs Haus kaufen ;)
mhh, und wenn de schon über die Zukunft sinnst, die Automobilindustrie hierzulande scheint mir aktuell auch nicht mehr soo zukunftssicher zusein.
Ich kenn ein paar, die wären froh, wenn se keinen Immobilienkredit hätten.
Was ist an einem Ingenieurgehalt von 60 k bei Audi, BMW, Siemens so ungewöhnlich, dass man sich darüber aufregen muss? Das zahlt bei uns (in Bayern) auch jeder Mittelständler in technischen Branchen seinen Ingenieuren. Selbst der öffentliche Dienst wird nicht weit darunter liegen.
Ich finde es immer wieder traurig, das man sich so über die Gehälter aufregen muss. Auch in der Schweiz passiert das nur zu gerne, wobei die Dimensionen/Relationen komplett anders sind. Wieso ist es so abwägig das jemand anders mehr Geld verdient, als du selbst? Es gibt diverse Gründe: Bessere Leistung, Messbare erfolgreiche Ergebnisse, fundiertes Wissen, spezifisches Fachgebiet mit hoher Nachfrage und wenig Angebot, und und und…
Lohnerhöhungen von 10% und mehr kann man jährlich erreichen, oftmals ist das aber nicht möglich wenn man nur in einer Firma bleibt, ausser man steigt die Karriereleiter. Hingegen bei einem Wechsel des Arbeitgeber, hat man viel höhere Chancen. Ich spreche hier nicht aus eigener Erfahrung, sondern aus dem was ich aufgeschnappt habe, wie es bei älteren Freunden funktioniert hat und immer noch praktizierbar ist.
In dem Sinne gönne ich es jedem der viel verdient, es steckt harte arbeit dahinter. Wie ein Eisberg im Wasser, die Spitze sehen alle, aber 95% des Eises unter dem Wasserspiegel ignoriert jeder.
Gruss
Thomas
60k für einen Ingenieursjob sind nicht unrealistisch und so einfach lässt sich mit einem solchen Job auch nicht viel wegsparen wenn man wie viele Andere lebt. Ein Auto und manches Mal zusätzlich ein Motorrad, zwei großzügige Urlaube pro Jahr, immer das neueste Smartphone, Sky Abo, öfter mal Essen gehen o.ä. und auch dieses Geld ist schnell aufgebraucht, zumal wenn man in München wohnt.
Solange hier die komplette Einkommensspanne abgebildet wird, finde ich jeden Beitrag hier ok. Wahrscheinlich lesen hier aber schon eher Personen mit, die überhaupt etwas zurücklegen können, von daher sind die niedrigsten Einkommensklassen wahrscheinlich unterrepräsentiert. Natürlich habe ich nochmals ich einen höheren Respekt, wenn jemand mit einem niedrigen Einkommen einen ordentlichen Betrag wegsparen kann. Bei einem höheren Einkommen sind gute Sparraten jedoch auch kein Selbstläufer, siehe Abschnitt oben wenn man sich in der Lebensweise an seinem Umfeld orientiert. Urlaube in fernen Ländern bspw. sind auch Statussymbole und man will ja schließlich dazugehören und auch etwas interessantes zu berichten haben.
Nur wenn es einen Unterton bekommt wie „jeder ist seines Glückes Schmied“ dann finde ich das nicht gut, auch wenn es sicher oftmals nur motivierend gemeint ist. Es gibt sehr viele Gründe und Umstände warum nicht jeder in den oberen Gehaltsklassen angesiedelt sein kann. Bitte nicht falsch verstehen, natürlich ist Motivation grundsätzlich etwas gutes.
Sehr gut finde ich den Beitrag von Mke, bei dieser günstigen Verkehrsanbindung würde ich ebenfalls Nürnberg vorziehen.
Viele Grüße
Ruben
So viel verdienen die Deutschen aktuell auf Spiegel Online:
http://spon.de/ae1B7
@FelixBerlin
Ich kann @Daniel hier nur zustimmen. Es klingt so als sei „realitätsnah“ für Dich nur das, was Du aus Deinem eigenen Dunstkreis kennst. Ich glaube aber, so ein Finanzblog zieht als Leserschaft nicht ein repräsentatives Abbild der Gesellschaft an, sondern eben Personen, die sich für Finanzen interessieren. Dass hier dann (überproportional?) Besserverdiener dabei sind finde ich daher nicht sonderlich verwunderlich – eher konsequent.
Leserbriefe beschreiben eben konkrete Lebensumstände. Darin findet man sich zwangsläufig mal mehr, mal weniger wieder.
@Phil
60k mit 25 jahren ist nicht realitätsnah.
das sind ausnahmefälle und hat nix mit meinem angeblichen dunstkreis zu tun.
es ging mir jetzt auch gar nicht so sehr um das gehalt, sondern eher darum, wie sich der blog entwickelt hat.
es ist mir wurst, ob einer 10k oder 100k verdient.
verbinden tut uns alle hier am ende der selbe gedanke.
es kommen in letzter zeit halt kaum noch beiträge von tim selbst, sondern nur leserbriefe von überdurchschnittlich erfolgreichen leuten.
ich habe den blog verfolgt, um das zu lesen was tim zu sagen hat und nicht was irgendjemand anderes tolles auf die beine bekommen hat – dann würde ich deren blog lesen.
ab und an – als abwechslung – finde ich solche leserbeiträge ja auch ganz interessant.
aber in letzter zeit gibt es gefühlt nur noch welche.
@FelixBerlin
Volle Zustimmung!
Gruß Hilda
Einen schönen guten Abend,
mich störte nicht die Höhe von 60k. Der Wert selber kann dann Plausibel sein. Grundgehalt+Weihnachts + Urlaubsgeld + Jahresprämie. Aber auch da gibt’s es noch letzte Zweifel bzgl der Höhe. Auch die Angabe in 3 Jahren 33% mehr zu verdienen ist unrealistisch. Rechnet man die 60.000 pA um auf 12 Monatsgehälter sind das ca. 2800 pro Monat. Dann monatlich 900 € sparen im Monat bei den üblichen Münchner mieten (z.B.: 1000€\Monat am Frankfurter Ring = 2C-Lage) und ein bisschen Luxus ist dann realistisch.
Ich würde es begrüßen, wenn man eher relative Angaben in Prozent macht als absolute Geldbeträge zu nennen. Das würde vielleicht auch Menschen mit geringerem Einkommen helfen, mit Aktien/ETF zielgerichtet zu sparen. Das Sparen mit Aktien/ETF, auch bei kleineren Beträgen, kann bei Buy and Hold ein ansehnliches Vermögen schaffen.
Hilfreicher/Interessanter wäre es, anhand welchen Kriterien die Auswahl von Aktien/ETFs erfolgt. Wann man sich von einzelnen Positionen im Depot trennt. So was kann man bei“Der entspannte Weg zum Reichtum“ von Susanne Ledermann lesen. Das Buch ist verständlich und gut lesbar geschrieben.
Auch wichtig: Dinge die man lassen sollte, wenn man mit seinem Ersparten nicht die Finanzindustrie sponsern will, sondern adäquate Gewinne erzielen will. Also welche Versicherung braucht man wirklich. Was bringen Lebensversicherung oder Bausparer wirklich oder auch nicht. Siehe Gerd Kommers Buch Souverän Investieren mit Indexfonds, Indexzertifikaten und ETFs.
Auch wichtig, Tricks und Tips zum Thema sparen bei Lebenshaltungskosten usw.
Mein Ziel: finanzielle unabhängigkeit ja, aber nicht wegen Ausstieg aus dem Job. Der macht mir Spaß und ich freue mich schon auf Elektromobilität und autonomes Fahren. Gemäß James Bond/007:“ Something big is coming Up!“
Ich finde die Leserbrief-Reihe gut. Z.B. habe ich so von Larissa und Lena erfahren, die mit Mitte Ende 20 sich für Minimalismus interessieren und 50% Sparquote erreichen. Als MINT-Akademiker hat man aktuell Einstiegsgehälter zwischen 42 und 60k. Das sind 2-3k netto im Monat bzw. ohne Weihnachtsgeld entsprechend weniger. Zumindest in Hessen und im Süden. Finde es deswegen nicht so realitätsfern. Man sollte dazu sagen, dass man dafür 800 warm für eine 45m2-Wohnung als sehr real empfindet. Oder 200€ für ein Monatsticket.
Alles über 60k ist für mich wieder gedanklich weiter weg. Aber wie vorher schon gesagt wurde: Menschen mit niedrigem Gehalt findet man hier schwer. Denn wenn man von 2,5k netto in Monat dann eine Familie ernähren soll, kann ohne Hinzuverdienst des Partners nicht mehr so viel gespart werden. Wenn ich nach einer 4-Zimmer-Wohnung im Umkreis von 2km vom meinem nächsten Bahnhof suche, erscheinen 3 Angebote für 1,5k-2k warm. In meiner Heimat wiederum gibt es alte Häuser für 100k. Dafür aber kaum Arbeitgeber..
Mich stimmen die flächendeckend tendenziell niedrigen Gehälter in sehr vielen Branchen in D trotz aktuellem Wirtschaftsboom sehr nachdenklich. Ich bekomme dies selbst als Ingenieur derzeit im Rahmen von Probe-Bewerbungen deutlich zu spüren. Abschläge zum aktuellen Gehalt von bis zu 8.000 € sind drin! Trotz Berufserfahrung. Es kommt eben doch sehr auf die Branche an. Und nicht jeder kann eben im IT-Bereich arbeiten.
Es wäre schön, von Tim zur Thematik endlich mal was zu hören. Z.B. eine Artikelserie zum Thema Optimierung der Einnahmen. Das wäre eine Herausforderung für viele Blogs. Weil es kein so einfaches Thema ist wie manchmal suggeriert wird. Worthülsen alleine (wie „hart arbeiten“) sind nicht immer zielführend.
Unsere Wirtschaft boomt. Aber offenbar zu oft auf Kosten der Lohnentwicklung vieler Angestellter. Ich wüsste derzeit z.B. gar nicht wo ich mich noch weiterbilden sollte. Es macht sich schlichtweg oft nicht bezahlt. Und die Digitalisierung wird auch noch ihren Tribut fordern.
@FelixBerlin
Klare Zustimmung.
Ich rufe den Blog in letzter Zeit immer seltener auf. In kleinen Dosen verabreicht, bringen die Leserbeitrag den Blog sicherlich weiter. Aber in diesem Ausmaß langweilt es mich persönlich doch sehr. Ich dachte/hoffte auch, dass die Veröffentlichungen der Leserbriefe nur eine befristrtePhase ist.
Nun, der Erfolg gibt einen Recht. Und wenn Tim merkt, dass die Aufrufe dadurch steigen und er so mehr Menschen erreichen kann – so freut mich das für ihn. Ich selber brauche die Artikel ja nicht lesen und werde den Blog dann einfach seltener besuchen. In der Hoffnung wieder Beiträge von Tim selbst lesen zu können.
@ Ex-Studentin
So sieht’s aus: Entweder auf dem Land, abseits der Ballungszentren billig leben (Wohnen, Essen, Freizeit) und dafür schlecht bezahlte, meist niedrig qualifizierte Jobs haben oder zu Top Firmen (entsprechende Ausbildung vorausgesetzt) in Ballungszentren gehen. Wobei ein Schichtarbeiter am Band bei BMW in Deggendorf auch 4 bis 5 k im Monat brutto verdient.
@ Ralf
“ Ich wüsste derzeit z.B. gar nicht wo ich mich noch weiterbilden sollte.“
z.B.: Management, Führungsqualifikation, IT (eben weil Digitalisierung immer wichtiger wir), BWL, Marketing, PR, techn. Spezialgebiete, Fremdsprachen, SAP, …
Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte. Man muss sich doch regelrecht fokusieren, um in dem Meer an Wissen nicht unterzugehen. An Weiterbildungsbedarf herrscht m.E. wirklich kein Mangel.
Auch die Themen, die Tim deiner Meinung nach liefern sollte, sind Weiterbildungsthemen.
@Ralf,
man kann ketzerisch behaupten, dass nicht trotz „Boom“, sondern ein Großteil „Boom“ aufgrund des Lohndumpings (Umschichtung in Zeit- und Leiharbeitsverträge) erst möglich war. Hier setzt auch für viele akademische Arbeitsplätze inzwischen eine Abwärtsspirale ein (letztes Drittel der Sendung).
Weiß nicht ob jemand das schon verlinkt hatte, aber letztens lief eine Sendung dazu…
Neues Wirtschaftswunder
Vor rund 20 Jahren galt Deutschland als „kranker Mann Europas“, heute blickt so mancher Nachbar neidisch auf das „German Jobwunder“. Wie kam es zu dem wundersamen Boom? Und zu welchem Preis?
Ich muss schon gestehen, dass ich sehr froh bin, heute keinen Job mehr suchen zu müssen. In einem Jahr bin ich raus aus dem Rattenrennen.
Schönes Wochenende!
MS
„Eine Artikelserie zur Optimierung der Einnahmen“
Du bist echt der Brüller, Ralf. :-)
Du könntest abends doch Flaschen im Supermarkt einräumen. Bringt 450 Euro netto und ist sehr leicht zu machen.
Wie geht es denn der Schwiegermutter? Passt sie inzwischen auf ihre Enkel auf?
Ralf
„Mich stimmen die flächendeckend tendenziell niedrigen Gehälter in sehr vielen Branchen in D trotz aktuellem Wirtschaftsboom sehr nachdenklich.“
->Das wissen wir.
„Ich wüsste derzeit z.B. gar nicht wo ich mich noch weiterbilden sollte.“
-> Mir würde BigDataAnalyse und vor allem SQL definitiv was bringen.
Ansonsten. Wenn Du das Einkommen nicht erhöhen kannst, müssen die Ausgaben kleiner werden -> Umzug nach Mannheim & 1 Auto weg. Hast Du das mal ernsthaft geprüft?
@Matthias Schneider: So sehe ich das auch. Und wenn ich sehe, wie die Branche der schlechter zahlenden Ingenieurdienstleister (wie Ferchau oder Brunel) boomt, schließt sich der Kreis.
@Rainer Zufall: SQL bringt in meinem klassischen Ingenieurbereich wenig. Wenn wir solche Aufgaben mal hätten, werden diese durch einen kleinen Auftrag an billige Externe vergeben. Haben wir genug an der Hand. Soviel zum Mangel im IT-Bereich.
Und soviel SQL-Kenntnisse habe ich noch, um Ergebnisse zu checken. Mannheim? Mannheim ist nicht mehr so billig und 45 km weg. Außer in Problemviertel wo ich mit Kindern definitiv nicht hin will. Noch weiter zu meinem Job. Da ziehe ich das Kaff mit sauber Luft und höheren Mobilitätskosten vor.
Es geht hier doch nicht nur um mich. Schießt euch nicht gleich auf mich ein. Andere Kommentare haben das Thema Kohle ebenfalls angesprochen. Zu recht. Matthias Schneider hat es gut kommentiert. Es gibt definitv ein Kohleproblem in D. Und nein, nciht jeder will oder kann in die IT-Branche.
MS Ralf
Die Zahl der Arbeitslosen ist gering, aber nicht nur in einzelnen Bereichen, Branchen oder Lohngruppen. Sondern generell.
Ich schaue mich seit Ende des Studium in 2008 kontinuirlich auf dem Arbeitsmarkt um. In meinem Bereich (Sozialwissenschaft, Datenerhebung, Datenauswertung, Statistik) war es in der Vergangenheit deutlich schwerer an einen Job zu kommen. Momentan gibt es viele interessante Möglichkeiten. Und Zeitarbeit gibt’s in meinem Bereich meines Wissens überhaupt nicht.
Ich habe am Wochenende mit einem Bekannten gesprochen, der bei einer kleineren mittelständischen Bank arbeitet und sich um Unternehmen kümmert, die die Kredite nicht bedienen können. Der Witz ist, er hat rein gar nichts zu tun im Moment. Es gibt keine Unternehmen, die in ernsthaften Schwierigkeiten sind. Die Abteilung wird von 4 auf 2 Mitarbeiter verkleinert. Für mich ein Zeichen, dass es so schlecht nicht laufen kann.
Ralf
Mehrere Bekannte von mir sind gerade in den Lindenhof in Mannheim gezogen. Das ist m.E. das beste Viertel in ganz Mannheim. Insbesondere füt Familien und Pendler. Die Zahl der Besichtigungstermine war jeweils < 5. Die Mieten sind gestiegen, aus meiner Sicht mit 8 Euro / qm (Kaltmiete) aber ok (Ja es gibt auch teurere Wohnungen)
Ich finde es ja auch vollkommen ok und nachvollziehbar, dass Du an einem Ort mit hoher Lebensquali leben willst. Aber das kostet dann halt (zb 2 Autos). Dass dann am Monatsende weniger übrigbleibt ist doch irgendwie klaro.
Mit der Zahl der Arbeitslosen ist das so eine Sache:
Nicht mitgezählt werden bei der Arbeitslosenqoute Erwerbslose, die Qualifizierungsmaßnahmen absolvieren – das sind gut eine Million Menschen, die man zu den offiziellen Arbeitslosenzahlen hinzurechnen muss. Sechs Millionen Menschen in Deutschland, Kinder eingerechnet, sind auf die Grundsicherung angewiesen. Von diesen sechs Millionen sind immerhin vier Millionen erwerbsfähig. In der Arbeitslosenstatistik tauchen aber nur zwei Millionen auf, weil die anderen beispielsweise Kleinkinder betreuen oder Angehörige pflegen. Wer über 58 ist, gilt nicht mehr als arbeitslos, wenn ihm „mindestens für die Dauer von zwölf Monaten keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten worden ist“. Das sind gut 160.000 Menschen.
Das Problem ist m.E. dass oft in der Wahrnehmung nicht zwischen Arbeitslosen und Transferempfänger unterschieden wird.
Das aber nur am Rande. Ich will das Thema nicht noch breiter treten. Fakt ist, viele fühlen sich immer mehr abgehängt. Trotz guter Qualifikation.
Wegen der Bankenkredite: Zombiefirmen werden durch den Null-Zins und den schwachen Euro oft künstlich am Leben gehalten. Diese Unternehmen müssen ihre Kapitalkosten nicht mehr verdienen, weil die Refinanzierung so unglaublich günstig ist und deswegen gehen sie auch seltener pleite. Faktisch sind diese aber doch ineffizient und unproduktiv, binden sie doch volkswirtschaftliche Produktionsmittel. Man sieht doch in Japan wohin das viele Jahre geführt hat.
Ich kann ja mal ein Angebot erstellen. Sagen wir, ich schreibe aus, dass meine Wohnung komplett renoviert werden soll. Natürlich zahle ich über dem Mindestlohn, sagen wir 12 Euro. Der kleine Haken ist nur, dass ich ein Budget erstelle von max 100 Arbeitsstunden. Alles was es länger dauert ist nicht mein Problem.
Dabei ist von vornherein abzusehen, dass es mindestens 200 Arbeitsstunden bedarf. Jeder der rechnen kann und nicht von einem Amt zur Zwangsarbeit verpflichtet werden kann, der wird natürlich ablehnen.
Jetzt kann ich mich demonstrativ zum Affen machen, und im Einklang mit der Politik beklagen, dass man keine Fachkräfte findet in Deutschland, und es allen zu gut geht.
Man lernt die Realität in Deutschland erst kennen, wenn man aus der Komfortzone vertrieben wird.
MS
Hier herrscht in den Kommentarspalten und auch den Leservorstellungen wirklich oft das Mantra“Wenn das Volk kein Brot hat, dann soll es eben Kuchen essen“ vor. Viele sind hier einfach maximal von der Lebenswirklichkeit von Josef Jedermann entfernt und leben in ihrer ganz eigenen Blasenwelt. Ich arbeite auch im Südwesten und bin Wirtschaftsingenieur und ich kenne original keinen, der mit 25 Jahren 60 Kisten brutto verdient. Mag in Konzernen so sein, in KMU’s ist es jedenfalls anders. Die Wahrheit ist, dass man absolut froh sein kann, wenn man nach der Uni was zwischen 40 und 45k findet. Oder überhaupt was findet. Die Unternehmer tendieren nämlich nicht selten dazu, lieber keinen einzustellen und lieber die, die schon länger hier arbeiten, mit unbezahlten Überstunden zu beglücken. Aber ha, warum leckt sich der Hund die Eier? Weil er es kann. Der Middleclass-Michel macht es mit und verballert die wenige Kohle, die er investieren könnte, für sinnlosen Dreck. Dafür bekommt er Arbeit bis 67 und 2-3 Burnouts geschenkt. Und unterhalb der Mittelklasse, als ganz normaler Arbeiter, kann man schon froh dein, wenn man auf eine schwarze Null und Überleben ohne Verschuldung hinkommt.
Ich bin erst Anfang 30, dennoch schockiert mich täglich auf’s Neue wie furchtbar sich der Arbeitsmarkt verschlimmert hat und weiter verschlimmern wird.
Gut daran: Dadurch bin ich zum Thema FF gekommen. Ich möchte mich so schnell wie möglich aus dieser krank machenden Knochenmühle aus Druck und Arbeitsverdichtung verabschieden.
Din gesalbten Kommentare haben jedenfalls meiner Meinung nach nichts mit der Realität der meisten Arbeitenden zu tun.
@ms
Klar so was geht gar nicht.
@ jonas
Ich finde ein Einstiegsgehalt von 40k bis 45k gut. Nach 10 Jahren liege ich zwischen 55 und 65k und mir reicht das dicke. Und es bleibt ne Menge übrig zum Anlegen.
Was mich nervt ist diese Anspruchshaltung.
Vergleiche man doch mal die Situation Anfang der 80er und heute. Damals ging’s mit dem Opel ohne Klima und Servo an die Nordsee. Heute müssen es Flugreisen sein. Und das neue Auto mit allen Extras.
Damals gab’s 1 Wählscheiben Telefon von der Telekom mit enormen Telefonkosten. Heute alle 2 Jahre ein neues Handy. Dazu die ganze Unterhaltungselektronik. Mehrere Flatscreens, Playsstation, Spotify, Prime, Netflix, www, gab’s alles nicht. Genauso wenig wie die shiny Hochglanzküche. Usw.
Und dann heisst es das Geld reicht nicht. Klar weil’s heute von allem immer mehr sein muss. Oder anders ausgedrückt: Es will gar niemand mehr Brot, sondern nur noch Kuchen essen.
@Rainer Zufall,
„was mich nervt ist diese Anspruchshaltung“
genauso isses, danke dafür! ich erlebe es täglich, Alles muss her, nur vom Feinsten für sich selber und die Kinder, tolle Reisen….also man muss doch „Erlebnisse“ haben, am besten 2-3 x jährlich, also was mein Nachbar kann, das kann ich doch auch, ich brauche das, es ist sogar mein Recht….bla bla…
im Spital das Gleiche, „macht magic“, egal wie….moderne Medizin, kann man doch wohl was verlangen….am liebsten sind mir die die „gegoogelt“ haben…
Alle sind gehetzt, überall müssen sie dabei sein, immer action, ich ziehe Ruhe vor, die Freizeitgestaltung von Einigen in meinem Bekanntenkreis würde mir sehr schnell ein burnout verschaffen…
es muss Jeder sein Leben leben, für mich hätte ich gerne ein Leben in Ruhe und Frieden, für mich ist Weniger einfach Mehr :)
Und immer noch die Blase und aufgrund der eigenen Privilegiertheit keinen Bezug mehr zu den Jedermännern dieser Welt. Da geht es keineswegs um Urlaub und der neuen Karre, da geht es um „working poor“ und um die Frage, wie der Arbeiter und die Arzthelferin die verdammte Kitagebühr Monat für Monat für ihr einziges Kind zusammen kratzen, obwohl sie beide zusammen 80 Stunden die Woche knechten. Aber klar, alles Konsumidioten, die nur nicht gescheit haushalten und investieren können. Hätten sie von den 2,13 Euro, die jeden Monat übrig bleiben, den Lyxor ACWI bespart, dann wären sie nach 86321 Jahren finanziell frei…Muss Chaostrader recht geben, hier sind die meisten User einfach viel zu weit weg von der Lebenswirklichkeit vieler Menschen.
Zumindest konnte sich unsere Elterngeneration in der gleichen Gegend noch ein kleines Haus mit Grundstück leisten. Als normaler Angestellter und Alleinverdiener mit Familie. Oft nur mit Hauptschulabschluss.
Heute könnte ich als Ingenieur z.B. am gleichen Ort, an welchem mein Schwiegervater wohnt (5000 Einw.) nicht einmal den Preis für das Grundstück seiner Größe stemmen. Er hat damals in den 70ern rund 22.000 Mark bezahlt. Heute kostet das selbe ca. 280.000 €. Es hat nicht nur mit Anspruchsdenken zu tun.
Gerade beim Thema Wohnen sind die Preise explodiert, auch durch staatlichen Zugriff (hohe Grunderwerbssteuer, teure Bauvorschriften). Und Urlaub ist bei vielen auch heute noch ein Fremdwort. Bei uns bleibt es auch bei meist sehr günstigen Urlauben innerhalb von Deutschland z.B. in diesem Jahr in einer günstigen Ferienwohnung mit Selbstversorgung.
Es ist zunehmend so wie Jonas es ausgedrückt hat: „Die Unternehmer tendieren nämlich nicht selten dazu, lieber keinen einzustellen und lieber die, die schon länger hier arbeiten, mit unbezahlten Überstunden zu beglücken.“
Oder die Firmen greifen auf billigere Dienstleister zurück. Bei uns alltäglich mittlerweile, auch für IT-Leistungen finden sich brauchbare günstige Externe Dienstleister. Auch die IT-Branceh wird noch ihr Wunder erleben…
Der Kindergarten z.B. kostet in unserem Kaff für 4 Stunden Betreuung ohne Essen mittlerweile 185 €. Finde ich nicht günstig. In den Ferien natürlich extra.
Zu den Jobs und Gehaltaussichten: Sehr wichtiger Arbeitgeber für viele Berufe ist immer noch der öffentliche Dienst, so auch für meinen Fachbereich. Und gerade der öffentliche Dienst glänzt mittlerweile immer mehr mit befristeten Stellen (fast jede zweite Stelle) und schlechten Einstufungen. Trotz steigendem Arbeitsaufkommens. Die ruhigen Zeiten sind dort längst vorbei.
Hier noch ein Artikel zum Thema Arbeit und Geld verdienen, viel Anteil am Jobwunder haben die steigenden Zahlen der Teilzeitstellen.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/nix-gelernt-aber-viel-geerbt
Die Frage ist: Ob da Jammern weiterhilft.
Ich sehe das Problem eher bei unserem Steuer- und Abgabenstaat. Im heraufziehenden Wahlkampf überbieten sich unsere Politiker wieder mit ihren Wahlkampfgeschenken. Ich glaube, es ist gar nicht allen Wählern klar, dass sie das selber bezahlen. Jede Lobby kämpft um Subventionen. Die Energiewende sorgt für ständig steigende Strompreise. Die Flüchtlingskrise für die Ausweitung der Staatsaufgaben in Schulen, Polizei, Staatsschutz. Das alles kostet Milliarden. Und irgendwo müssen die herkommen.
Wenn dann bei Berufsanfängern vom Brutto nur die Hälfte bleibt, werden die Spielräume enger, die Sparziele schwieriger. Zusätzlich sorgt der ausufernde Sozialstaat durch Fehlanreize, dass kaum mehr Eigenvorsorge betrieben wird bzw. werden kann. Wer hingegen nichts hat, für den wird schon gesorgt werden. Nur die, die es erwirtschaften, haben in der Politik kaum mehr einen Ansprechpartner; sie sind einfach die Melkkühe der Nation. Und bekanntlich ist nichts schöner als das Geld anderer Leute auszugeben und sich dann als Held feiern zu lassen.
@ Jonas
Erzähl mir bitte nix von Blase und Priviligiertheit. Hatte nach meinem Soziologiestudium und seit 2008 bis heute ausschliesslichlich befristete Verträge als wissenschaftlicher Mitsrbeiter. Einige Jahre sogar nut 75% Verträge. Das ändert sich erst jetzt.
Ich behaupte nicht, dass diejenigen die am Existenzminimum leben was falsch machen. Mich wundert nur, dass weite Teile der Mittelschicht davon sprechen nicht sparen zu können. Dann aber die o en genannten Annehmlichkeiten geniessen. Und Du hattest von Einstiegsgehältern ab 40k-45k gesprochen. Das ist nicht Existenzminimum.
@ Ralf
Einen Krippenplatz bezahle ich auch. Du de die 250 Euro, die ich zahle ebenfalls als nicht billig. Ich habe mir den Wohnort halt so gesucht, dass ich aufs Auto komplett verzichten kann. Mir ist aber auch klar, dass das nicht immer möglich ist. Und dass die ImmoKaufPreise in der Regel zu hoch sind,
stimmt.
@Felix: Und darin liegt ein großes Problem. Sollte die arbeitende Masse dies einmal doch begreifen, so wird es ungemütlich werden in diesem Land. Zumal der Druck am Arbeitsplatz ja auch tendenziell zunimmt. 2016 wurden über 900 Milliarden Euro für Sozialausgaben ausgegeben. Das wird uns irgendwann auf die Füße fallen. Aus verschiedenen Gründen. Die Wirtschaft wird nicht ewig brummen. Ich rate dazu, als Investor ab und zu auch mal die volkswirtschaftliche Brille anzuziehen, nicht nur die betriebswirtschaftliche Sicht einzunehmen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sozialausgaben-steigen-auf-ueber-900-milliarden-euro-a-1161026.html
aber Ralf, alles schön und gut, wo ist Dein Problem? Du hast ein Konto in der CH, bisschen Gold, legst Geld für Deine Kinder an, also das kann nicht Jeder, warum fühlst Du Dich denn abgehängt? mir erschliesst sich das nicht,
Du schreibst Bewerbungen und musst feststellen dass das was Du angeboten bekommst, noch weniger ist als das was Du schon jetzt kriegst? dann sei doch um Deinen guten Job froh…
seh ich das jetzt völlig falsch?
Es geht mir um die Gesellschaft. Ich sehe hier massive Gefahren aufziehen die mir nicht egal sind, weil ich nicht isoliert lebe und auch ein lebenswertes Umfeld behalten möchte. Das mag in der Schweiz anders sein, hier in D ist es mittlerweile z.B. auffallend wie viele Leute in den Mülleimern nach Pfandflaschen suchen. Und z.B. die Zuwanderung bzw. Aufnahme von Flüchtlingen ist sicherlich richtig. Stoßt aber in großen Teilen der Bevölkerung zunehmend nicht nur auf Beifall. Es kommen eben nicht nur gut gebildete Menschen. Also entsteht zunächst eine Mehrbelastung für das ohnehin angespannte Sozialsystem, welches nicht einmal auskömmliche Renten für viele zahlen will. Das verstehen viele Leute nicht. Ich auch nicht.
Persönlich würde ich gerne wechseln weil die Luft einfach raus ist. Die Alternativen sind aber bisher, wie beschrieben, mit deutlichen Einbußen behaftet. Als Single wäre mir das egal, mit Familie kann mir das nicht egal sein. Der Druck ist einfach größer…
Ralf
„Das verstehen viele Leute nicht. Ich auch nicht“
-> Im Vergleich ist Deutschland sehr wohlhabend. Das führt m.E. zu Verantwortung.
„Persönlich würde ich gerne wechseln weil die Luft einfach raus ist.“
-> kann ich nachvollziehen, kenn ich, wünsch Dir viel Erfolg bei der Orientierung.
@ Ralf,
ich kann Dir nur wünschen dass Du was findest, dass Du mal wieder ein wenig „Oberwasser“ bekommst, es täte Dir gut.
@Rainer Zufall
Alles Gute, dass du bald einen festen Vertrag hast! Mein Freund hat 2013 sein Soziologiestudium beendet (Mannheim). 4 seiner Freunde sind beim Amt unter gekommen (Finanz- und Bildungsamt), 1 im Marketing und einige prommovieren gerade. Die meisten haben sich ihre Stelle bereits im Studium als Werksstudent ergattert. Mein Freund hat noch eine Ausbildung dran gehängt und arbeitet nun freiwillig 80%.
Ich witzel oft, dass ich gerade meine Stunden reduziere. Statt 50h die Woche arbeite ich gerade an den 45..
Den Vorteil den die Bachelorgeneration hat: Früh ins Berufsleben einsteigen. Klar sollte man mit Kindern nicht zu lange warten, andererseits sparen wir gerade, um ein gutes Finanzpolster aufzubauen. Ich arbeite seit ich 21 bin.
An FelixBerlin: Unterschiede bei den Einkommen wird es immer geben. Wichtig ist doch nur, dass du mit dir soweit zufrieden bist. 60.000 Euro brutto oder zirka 36.000 Euro netto hatte ich noch nie, trotzdem fehlt es mir an nichts.
Mir gefällt die Leserbriefserie. Darf ich daran erinnern, dass es vor dieser Serie immer wieder Stimmen gab, die sagten, dass Tim immer nur die gleichen 3 Themen bringt? Nun gibt es diese Serie und es wird wieder gemeckert. Mir zeigt das, dass man es niemals allen recht machen kann.
An Jonas: Bisher hatte ich 2 Mietwohnungen und 1 Eigentumswohnung, die eher als soziale Brennpunkte bekannt waren. Auch auf meine aktuelle und 4. Wohnung trifft das zu.
Ich habe mir meine Bleiben immer bewusst so ausgesucht, weil ich gern in Hochhäusern oder Wohnkomplexen wohne, aber auch möglichst wenig fürs Wohnen ausgeben möchte.
Aus meinen dort gesammelten Erfahrungen heraus würde ich Menschen in 4 Kategorien einteilen:
1. Es gibt Menschen, die mehr aus sich machen wollen, es aber beispielsweise aus gesundheitlichen oder familiären Gründen nicht oder nur sehr eingeschränkt können.
2. Es gibt Menschen, die mehr oder noch mehr aus sich machen könnten, es aber nicht wollen. Entweder weil sie im Großen und Ganzen mit sich zufrieden sind oder weil sie nicht bereit sind, aus Bequemlichkeit oder Faulheit Extrameilen zu gehen.
3. Es gibt Menschen, die mehr aus sich machen könnten, aber sich wegen ihrer Denk- und Handlungsweisen selbst im Weg stehen.
4. Es gibt Menschen, die mehr aus sich machen könnten und bereit sind, jede Extrameile zu gehen.
An Rainer Zufall: Ich stimme dir gesamtgesellschaftlich zu. Selbst in meiner Kindheit, die in den 90ern lag, gab es einige Dinge noch nicht, die heute ein absoluter Standard sind. Beispielsweise kann ich mich noch an ein gemeinsames Telefon mit Wählscheibe und einen gemeinsamen winzigen Fernseher im Wohnzimmer für alle erinnern. Und meine Eltern verdienten niemals schlecht. Wer ist bitteschön heutzutage noch bereit, so wie vor 20 oder 30 Jahren zu leben? ;-)
An Fit und Gesund: Gestern hat mich das erteilt, was dir vor einigen Monaten widerfahren ist. Neben der Trauer macht sich bei mir etwas Überforderung breit, weil ich noch nie einen gesamten Nachlass verwalten und abwickeln musste.
Zur Klarstellung von wegen Jammereivorwürfen: Es geht nicht um mich. Mir geht’s gut, ich habe keine Sorgen, ich kann 60% meines Netto sparen und investieren und vermutlich mit Mitte 40 die Grätsche machen – nur gib es ausser mir noch andere Menschen in Deutschland, die das eben nicht können. Und dieser Blick nach links und rechts kommt mir hier eben zu kurz.