Ich hab von Lars, 33, eine schönen Leserbrief erhalten, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Er ist motiviert. Er möchte mit seiner Frau in den Frühruhestand. Er nutzt ETFs, um dem Ziel näher zu kommen. Außerdem hat er ein Haus sehr günstig erwerben können. Seine Zeilen sind beeindruckend. Ich wünsche ihm alles Gute auf dem Weg in die Freiheit. Respekt! Respekt!
Hallo Tim,
da mich deine Rubrik der Leser Vorstellung anspricht möchte auch ich meinen Teil dazu beitragen, in anonymisierter Form. Ich lese deinen Blog schon länger Zeit jedoch ohne die Kommentarfunktion zu nutzen.
Mein Name ist Lars, ich bin 33 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder, arbeite in der Finanzbranche und lebe ca. 45km von einer Großstadt entfernt. Da ich beim Lesen der Kommentare immer das Gefühl hatte, dass die Leser (mich eingeschlossen) mehr Details wünschen, versuche ich etwas ausführlicher zu berichten. Da ich anonym schreibe, füttere ich das Ganze auch gerne mit echten Zahlen.
Aufgewachsen bin ich bei meiner Mutter. Als alleinerziehende Frau mit 2 Kindern hat sie trotz Vollzeitjob kaum Geld verdient. Ich bekam von meiner Mutter, die bis heute sehr sparsam ist, immer gepredigt, Geld zu sparen, vorzusorgen und vor allem kein Geld zu verschwenden (u.a. unnötiger Konsum).
Meinen Vater, welchen ich alle 2 Wochen sah, war das genaue Gegenteil. Als höhere Führungskraft verdiente er viel Geld und gab alles mit vollen Händen aus. Zum Glück hatte er, was Geld angeht, keinen Einfluss auf meine Erziehung ;-)
Seitdem ich mich erinnern kann, habe ich schon immer Geld gespart und früher neben der Schule gearbeitet. Gespart wurde jedoch nur auf das Sparbuch bzw. später das Tagesgeldkonto. Investieren in Aktien war mir, wie vielen Deutschen, suspekt. In unregelmäßigen Abständen nahm ich einen kleinen Teil des Gesparten, um mir, nach reiflicher Überlegung, etwas davon zu gönnen.
Während meiner Ausbildung in der Finanzbranche habe ich immer weiter gespart, jedoch nie investiert. Als ich meine Frau kennenlernte und wir zusammen zogen, verdiente von uns jeder ca. 50k Brutto im Jahr. Hier begann eine kurze Phase des Lebens, wo ich das erste Mal nur wenig sparte. Wir reisten viel, gingen öfter raus Essen, besuchten Veranstaltungen, leisteten uns 2 Autos, genossen das Leben.
Nach 1,5 Jahren entschieden wir uns dann eine Familie zu gründen und ein Haus zu kaufen. Um einen guten Grundstock für den Hauskauf zu haben, fuhren wir unseren Lebensstil wieder runter. Meine Frau nahm einen 400 EUR Job neben Ihrer Vollzeitbeschäftigung an. Ich machte mich nebenbei mit einem Hobby selbständig. Wir sparten innerhalb von 3 Jahren 60k. Es bot sich eine günstige Gelegenheit, ein Haus zu bekommen. Wir nahmen noch ein Kredit über 150k auf und investierten ca. 100k an Eigenleistung, um möglichst wenig Geld ausgeben zu müssen.
Inzwischen haben wir 2 Kinder. Von den 150k Schulden für das Haus sind ca. 134k noch übrig.
Für den interessierten Leser noch einige Infos zum Hauskauf. Das Haus besitzt, nach Kernsanierung und An-/Umbau, 2 Wohnungen. Eine 3-Zimmer Wohnung mit 100qm, die jetzt von den ehemaligen Eigentümern bewohnt wird und eine 180qm Wohnung, die wir zu viert bewohnen. Die ehemaligen Hausbesitzer haben uns das Haus sehr günstig verkauft – mit der Auflage für die 3-Zimmerwohnung ein lebenslanges Wohnrecht zu bekommen. Entsprechend haben wir beim Kaufpreis die entgangene Kaltmiete für die 3-Zimmerwohnung über die statistische Lebenserwartung gegen gerechnet. Der Fairness halber die Anmerkung, dass die ehemaligen Eigentümer eine Familie sind. Man kennt sich und hat ein entsprechendes Vertrauensverhältnis.
In Zahlen ausgedrückt heißt dies: Das Haus war nach Schätzung des Architekten vor unserer Kernsanierung und An-/Umbau 240k wert. Mit Familienrabatt und der Gegenrechnung der entgangenen Miete durch das lebenslange Wohnrecht zahlten wir noch 73k für das Haus.
Sofern die ehemaligen Eigentümer einmal nicht mehr unter uns sind, steht uns die 3-Zimmerwohnung zum Vermieten zur Verfügung und trägt als zusätzliche Absicherung für das Alter bei. Natürlich hoffen wir aber auf ein langes und erfülltes Leben der ehemaligen Eigentümer über das statistische Durchschnittsalter hinaus.
Nachdem wir alle unser Geld in das Haus investiert hatten, wir 2 Kinder hatten und nur noch ein Einkommen, da meine Frau zuhause bleibt wegen den Kindern, haben wir angefangen uns mit dem Thema Investieren zu beschäftigen. Das war vor ungefähr 2 Jahren. Ausschlaggeben war das Buch “Der einfache Weg zum Wohlstand: Mehr verdienen, weniger riskieren und besser schlafen” von Gottfried Heller. Stark zusammengefasst wird in dem Buch das ETF-Sparen empfohlen.
So investieren wir heute den Großteil des zum Sparen verfügbaren Gelds in ETFs. Aufgeteilt ist das Geld zu gleichen Teilen auf insgesamt 8 ETFs, die in folgende Märkte investieren (und sich auch überschneiden):
– Dax
– MDAX
– EU Large Cap
– EU Small Cap
– World
– Emergine Market
– US Large Cap
– US Small CapHintergrund der Strategie der 8 ETFs ist eine mathematische Berechnung über die durchschnittliche Rendite und Verlustwahrscheinlichkeit, die Gottfried Heller in seinem Buch darstellt und mit anderen ETF-Zusammenstellungen vergleicht.
Für jedes Kind wird zusätzlich ein ETF mit dem MSCI World bespart, im Depo des Kindes.
Seit ca. 1,5 Jahren investieren wir nun in das Depo und haben es geschafft einen kleinen 5-stelligen Betrag zu investieren.
Bei aktuell nur 1 Gehalt (63k Brutto) für 4 Personen liegt unsere Sparrate bei 15%. Sobald meine Frau wieder Teilzeit arbeiten geht (innerhalb der nächsten 6 Monate), wird die Sparrate deutlich nach oben gehen (30-35%).
An dieser Stelle sieht aber man auch, dass wir trotz Sparsamkeit mit Kindern und nur einem Vollzeit-Einkommen niemals die hier oft beneidenswerten Sparraten von 50% und mehr von Singels oder Paaren ohne Kinder erreichen werden.
Neben den zwei oben genannten Investitionen haben wir noch aus früheren Zeiten Rentenversicherungen, Lebensversicherungen und eine attraktive betriebliche Altersvorsorge, die monatlich bespart werden. Heute würden wir diese, bis auf die betriebliche Altersvorsorge, nicht mehr abschließen. Abgeschlossen wurden diese aber bereits vor über 10 Jahren.
Nach jetzigem Plan ist das Haus mit 49 Jahren abbezahlt (Sondertilgungen im geringen Umfang schon eingerechnet). Ich hoffe und glaube eher, dass ich mit spätestens 45 schon schuldenfrei sein werde – mit entsprechend höheren Sondertilgungen. Mit Anfang bis Mitte 50 möchte ich dann mit meiner Frau in den vorzeitigen Ruhestand gehen.
Mit dem Sparen für den vorzeitigen Ruhestand hat sich aber auch ein anderes Thema bei uns eingeschlichen. Wie den vorzeitigen Ruhestand genießen, wenn man nicht gesund ist? Wir haben daher unsere Ernährung umgestellt, um uns gesünder zu ernähren und machen Sport. Ziel ist es den vorzeigen Ruhestand dann bei bester Gesundheit voll auszukosten und viel zu erleben/sehen.
Vielen Dank fürs Lesen.
Das war ein Lesevergnügen. Lars ist vernünftig. Er handelt rational. Er plant und setzt sich Ziele. Ich habe meinen Werdegang in einem Video zusammengefasst. Ich war außer Atem. Ich trug eine sehr schwere Tasche und wanderte ein paar Meilen durch die Innenstadt, während die Kamera lief. Ich achte darauf jeden Tag mindestens 10.000 Schritte zu gehen. Mein Ziel ist es 100 Jahre alt zu werden (mindestens):
In Lars kann ich mich sehr gut wiederfinden. Ein Durchschnittshaushalt einer Familie wie es ihn in Deutschland sehr häufig gibt. Und Lars zeigt: es geht!
Danke dir dafür. Spare weiter stur, investiere in deine Kinder an den richtigen Stellen und lebt euren gemeinsamen Traum!
Schöne Grüße,
Jan
Sehr gut. Das erste mal, wo ein Leser und in dem Fall Schreiber auch darauf eingeht was er denn dann, in dem viel zitierten “Ruhestand” mit 55 erwartet.
Ich möchte das nochmals herausheben. Egal wie viel gespart wird. Egal wie angelegt wird – und auch egal wie hoch die Summe ist die dabei raus kommt. Wenn wir nicht mindestens genau so viel Aufmerksamkeit in unseren Körper stecken, wie in die Sparrate, dann wird es ein recht kurzer Ruhestand.
Oder das Ersparte geht drauf für diverse Arztrechnungen um im Alter einigermaßen Gesundheitlich auf dem Damm zu sein.
Also bitte – bei aller Liebe – nicht übertreiben mit dem Sparkult. Ein guter Invest sind Laufschuhe. Sportklamotten.
Ohne diese braucht Ihr nicht über den Ruhestand nachdenken.
Vielen Dank für den Brief, Lars.
LG
Marcus
Lars hat ein großes Haus, 134k Schulden, eine Familie zu versorgen…und was macht er?! Er investiert einen 5-stelligen Betrag in Aktien…verteilt auf 8 verschiedene Produkte.
Sorry, aber daran ist nichts rational!
Gruß: Sven
@ Sven
Bist Du ein Internettroll?
Leser Lars handelt rational.
Er lebt mietfrei (dafür hat er die Hypothek). Den Hauskauf hat er sehr intelligent eingefädelt.
Er spart in ETFs. Damit ist er 40% der Deutschen um Meilen voraus, die praktisch kein Vermögen haben.
http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/umfrage-so-gehen-die-deutschen-mit-geld-um/12193818.html
Er zockt nicht. Damit ist er besser als viele Börsianer.
Er denkt über Geld nach.
Er achtet auf die Gesundheit.
Er hat für seine Kinder Spardepots eingerichtet und kauft für sie ETFs. Das ist weise.
Hallo Sven,
in Darlehensverträgen ist die maximale jährliche Sondertilgung, wenn überhaupt möglich, immer begrenzt. Man kann seine Schulden dann nicht sofort tilgen oder macht einen noch schlechteren Deal und zahlt Vorschusszinsen.
Einige ETFs können, z.B. bei der ING-DiBa, bereits ab 500 Euro ohne Orderkosten gekauft werden. Kleinere Orders ab 50 Euro kosten gerade einmal 1,5% der Investitionssumme. Das nutze ich bei meinem Depot für meine Tochter. Sie bekommt alle zwei Monate 60 Euro in einen ETF.
Bei diesem Hintergrund finde ich das schon ok.
Schöne Grüße
Jan
Das Vorgehen von Lars finde ich einfach prima! Weiter so! Damit kann ich mich mit Familie recht gut identifizieren und Impulse aufnehmen.
Gruß
Ralf
Guten Abend zusammen,
Eine schöne bodenständige Lebensgeschichte. Netto hat Lars mit seiner Familie ca. 3500 € monatlich plus Kindergeld zur Verfügung. Davon zahlt er ungefähr 800 € Zins und Tilgung an die Bank, so viel würde er auch für eine geeignete Familienwohnung an Miete zahlen. 134 k € sind für die Größe des Hauses eine sehr überschaubare Restschuld. Da er noch jung ist und zur Zeit über seine Investitionen an der Börse mehr Rendite erhält, als wenn er den Kredit schnell tilgen würde, finde ich seine Vorgehensweise nachvollziehbar. Um in 16 Jahren Schuldenfrei zu sein, zahlt er heute bereits mehr als die üblichen 2% Tilgung p.a. zurück. Er hat sich das sicher vorher ausgerechnet und handelt daher rational.
Ich denke ja, dass er sicher, wenn er möchte auch eine höhere Sparrate erreichen könnte. Manchmal erreicht man durch kleine Änderungen der Gewohnheiten schon viel. Die Zeit an der Börse wir das hoffentlich aber richten und die Familie lebt auch heute.
Ich würde aber immer versuchen trotzdem wohlgemerkt eine kleine bis mittlere Sondertilgung p.a zusätzlich zu zahlen. So einen kleinen Tilgungsturbo, denn der Zinseszinsefekt funktioniert auch umgekehrt. Dann kann man früher die Kreditrate zusätzlich anlegen. Denn in 16 Jahren wir das erste Kind eventuell mit dem Studium beginnen und dann müssen die Eltern diese Investition stemmen. Das freiwerdende Geld von der Kreditbelastung würde dann wieder nicht als Spar- bzw. Investitionsrate zur Verfügung stehen. Mit Bafög darf man bei diesem Einkommen, ich denke seine Frau verdient dann wieder mit, auch bei 2 Kindern nicht rechnen.
Bisher gut gemacht. Die Hausgeschichte finde ich genial.
Take care,
June
An Sven: Warum so negativ? Wenn man möchte, lässt sich bei jedem von uns ein Haar in der Suppe finden. Zumal ich mir hier nicht zutraue, ein abschließendes Urteil über jemanden anhand weniger Zeilen zu fällen.
Es geht um die allgemeine Richtung: In allen bisher vorgestellten Leserbriefen zeigt der Pfeil nach oben. Darum geht es.
Und dass man durch den Austausch das eine oder andere für sich mitnehmen oder sogar übernehmen kann. Ich fände es langweilig, wenn alle Leservorstellungen exakt gleich ausfielen. ;-)
Die Strategie ist wirklich komplett schlecht, Sven hat recht. Hoer auf es ihm schoen zu reden.
In den 8 ETF ueberschneiden sich ungefaehr fast alles (zb world hat alle anderen 7 includiert)
Auch ist ein Einkommen von 63k garnichts, haette er mal lieber daran gearbeitet in Form von Weiterbildungen/Studieren nebenberuflich etc, bevor man die Klaeckerbetraege in eine falsche Asset Allocation steckt.
Soll nicht boese sein, aber eine andere Sichtweise auf die Dinge
Gerade wenn noch eine so große Sparrate erreicht werden kann hätte man wohl auch eine etwas größere Kreditrate wählen können. So hat man quasi eine sichere Rendite, da man wesentlich weniger Zinsen zahlen muss.
Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Für mich wäre es wichtiger asap die Kredite loszuwerden. Dennoch tolle Geschichte und diesmal auch endlich mit Details und niemand der direkt 100k verdient. Gerne mehr von diesen Geschichten :)
Dass die spaarraten von Paaren mit Kindern nie so groß sein können, wie als Single darüber habe ich auch schon öfter geschrieben.
Gruß Comper
Kurz zum Thema: Abgeltungssteuer.
Schäuble hat es gecheckt und will es dann wohl doch lieber dabei belassen.
“Abgeltungssteuer bleibt vorerst bestehen
Finanzminister Schäuble will weiter Abgabe auf Kapitalerträge
Von Michael Braun09.05.2017, 03:00
Frankfurt/Main. Ihr ursprünglicher Zweck ist bald obsolet, dennoch will Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) die Abgeltungssteuer wohl nicht abschaffen. Eigentlich war die Abgabe auf Kapitalerträge eingeführt worden, um Schwarzgeld und seine Erträge aus dem Ausland zurückzuholen. Doch von Herbst an starten die Steuerbehörden mit dem automatischen internationalen Informationsaustausch. Auf diesem Weg erfahren die Finanzämter, wo die Deutschen ihr Geld anlegen, es muss nicht mehr mit pauschalen Steuerregeln, die als Steuerprivilegien gelten, nach Hause gelockt werden.
Die Abgeltungssteuer ist eine pauschale Besteuerung von Kapitalerträgen mit einem Steuersatz von 25 Prozent. 2009 hatte der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) die Steuer durchgesetzt. Sein Motto: “Lieber 25 Prozent von x als 42 Prozent von nix.” Das sollte erklären, dass für Kapitaleinkünfte nicht der (meist höhere) persönliche Steuersatz gelten soll. Denn Einkommen aus Arbeit werden mit bis zu 42 Prozent besteuert, beziehungsweise mit 45 Prozent für Einkommen ab 256.000 Euro.
Dass Schäuble die Steuer nun trotzdem beibehalten will – obwohl er eigentlich nie ein Freund der Steuer war – liegt daran, dass er fürchtet, die gesamte Unternehmensbesteuerung könnte mit dem Aus der Steuer ins Wanken geraten. Denn Abgeltungs-, Gewerbe- und Körperschaftssteuer erreichen zusammengenommen für eine Aktiengesellschaft, eine GmbH oder ihre Anteilseigner ein Niveau, das in etwa der Steuerlast einer Personengesellschaft entspricht, die der Einkommenssteuer unterliegt. So gesehen bevorzugt die Abgeltungssteuer also Kapitalerträge nicht. Anders gesagt: Die zusammengenommen ähnliche Steuerlast zwingt niemanden aus steuerlichen Gründen in eine bestimmte Rechtsform hinein. Würden Kapitalerträge mit dem persönlichen und nicht mehr mit dem pauschalen Steuersatz belegt, müssten Körperschafts- oder Gewerbesteuer sinken.
Das damit verbundene Gesetzgebungsverfahren will Schäuble aber vermeiden. Er denkt hingegen über eine Lösung nach, bei der die Abgeltungssteuer nur in Teilen abgeschafft würde: Künftig könnten nur Zinseinnahmen mit dem persönlichen, also meist höheren Satz besteuert werden, Dividenden, also Ausschüttungen aus Aktienbesitz, aber nicht.”
© Berliner Morgenpost 2017 – Alle Rechte vorbehalten.
Wer keine sehr hohe Rente hat, weil er lieber in sein Depot gespart hat als in die Rentenkasse einzuzahlen (diese Möglichkeit hatte ich als Selbständige, habe nur ca. 9,5% in die Rentenkasse eingezahlt, aber viel gespart), wird bei Rentenbezug den Vorteil haben weniger als 25% Abgeltungssteuer zahlen zu müssen. Denn liegt der persönliche Steuersatz unter 25%, dann bekommt man Zuviel gezahlte Abgeltungssteuer zurück. Dies gilt wohl auch für Gewinne aus Aktienverkäufen.
Sehe ich das richtig? Wäre doch mal ein schöner Vorteil für Leute wie uns, die (hoffentlich) viele Einnahmen durch Dividenden erzielen (wollen).
Ein schönes Wochenende
Mal abseits vom Thema Finanzen, dafür umso wichtiger für den Haussegen: Eine wichtige Erinnerung für morgen…
https://www.youtube.com/watch?v=oUw6jgDYdjU
Schöne Grüße
Jan
@Sven
Wir wissen doch gar nicht, wie hoch die jährliche Tilgung von Lars ist. Vielleicht tilgt er ja den Maximalbetrag. Habe ich zumindest solange gemacht bis meine Immobilie abbezahlt war. Erst tilgen, dann investieren.
Richtig, wir wissen nicht, wie hoch die jährliche Tilgung ist.
Wir wissen nicht, wie hoch die Verzinsung des Darlehens ist.
Wir kennen die Laufzeit des Darlehens nicht.
Wir wissen nicht, wie hoch die liquiden Rücklagen sind.
Wir wissen nicht, welche Investitionen in Zukunft am Haus anstehen.
Wir wissen nicht, ob und wie die Arbeitskraft von Lars abgesichert ist.
Und weil das nicht für erwähnenswert befunden wird (ist ja nicht so wichtig), ist da auch nichts rational.
Da Tim das aber anhand der vorliegenden Informationen beurteilen kann, kann ich das wohl auch.
Mit einer kleinen fünfstelligen Summe 8 Positionen aufzubauen, die sich dann noch überschneiden, ist German-Angst-Diversifizierungs-Overkill.
Viele Grüße
Der Internettroll
Naja, zumindest sieht man den guten Willen sich ein Vermögen aufzubauen, jedoch finde ich die etwas übertriebene Diversifizierung auch bisserl’ unglücklich.
Wäre es nicht besser sich erst einmal auf ein oder maximal zwei ETF’s zu beschränken. Etwa ein MSCI World und ein MSCI EM, quartalsweise mit etwas höheren Beträgen zu besparen?
Auf jeden Fall wünsche ich der Familie viel Erfolg und sehr gute Nerven auf dem Parkett, denn Buy and Hold redet sich leicht, bis man eines Tages ein dickes, fettes Minus auf dem Aktiendepot zu sehen ist und die reißerische, negative Berichterstattung in den Medien tut ihr übriges, besonders dann noch wenn man verschuldet ist.
Gute Lebensgeschichte! Nachahmenswert. Die Auswahl der ETFs ist zwar wirklich diskussionswürdig, aber mit den Depots der Kinder kann man gut schlafen. Dass 63k schlecht wären, muss man sich nicht einreden lassen. Erzähl das mal laut auf der Straße und du hast den Hass der Leute sicher. Zudem beide das Potential haben, über 50k im Jahr zu verdienen und mit 33 auch noch ein paar Arbeitsjährchen vor ihnen liegen.
Also: Gut aufgestellt! Wünsche der Familie weiterhin alles Gute!
Hallo Sven,
im Internet haben viele leider gelernt zu sagen was sie denken – aber verlernt miteinander respektvoll zu kommunizieren.
Die Leservorstellungen sind aus einem in mehreren Städten Deutschlands organisierten Nutzer-Treffen zusammen mit Tim entstanden. Man traf sich, trank und aß zusammen und irgendjemand – ich hab keine Ahnung wer es war – kam auf die Idee eine Vorstellung wäre interessant.
Und das sind sie auch! Aber nur so lange, wie wir hier respektvoll miteinander umgehen und dem der sich vorstellt den Raum und die Eigenständigkeit geben die er verdient hat. Im Internet ist das leider eine Seltenheit geworden, an jeder Ecke meinen sich die Nutzer an die Gurgel gehen zu können.
Meine Vorstellung kommt noch. Und was du da erleben wirst, insbesondere meine Fraktionierung und Diversifizierung der Anlagen, sowie meine ganz spezielle Art Aktien in die ich investiere auszuwählen, wird dich dann vermutlich auf 180 bringen. Aber warum denn? Die Art wie du geurteilt hast, war meines Erachtens nicht ok.
Es gibt auf Youtube sogar einen der investiert an jedem Tag im Monat in einen anderen ETF. Kein Scherz! (Edit: hier https://www.youtube.com/watch?v=ehkKPRFTPow ) Ich halte wenig von dieser Art der Anlage. Aber warum nicht? Bei ETFs ist es meist egal wie viel man investiert, so lange man nicht verkauft. Entweder sie sind kostenlos oder sie sind prozentual in der Höhe der Anlagesumme zu erwerben.
Nebenbei macht es mathematisch überhaupt nichts aus ob du eine Million oder Zehntausend in 8 Produkte diversifizierst. Das hat nichts mit der German Angst zu tun. Es ist lediglich der Beginn einer Anlagestrategie um die ich Lars sogar etwas beneide. Macht er das ein paar Jahre stehen da zu den selben Kosten die gleichen Beträge, wie wenn er jeden ETF erst mal einzeln aufgebaut hätte.
Das ist der Weg von Lars. Und man kann ihm gerne Tipps geben oder Fragen stellen ob es nicht klüger wäre wenn, oder besser wäre, dass…. Aber nicht abkanzeln und kurz abledern. Das macht schon die Unterschicht auf Youtube, Facebook und anderen Foren und Netzwerken. Ich lade schon jetzt gerne im Süd-Westen ein zusammen mit mir ein Bier trinken zu gehen. Ist ehrlich gemeint. :-) Lars, Sven, weitere, jemand interesse?
Schöne Grüße
Jan
Das ist der momentane Stand, ja.
Kannste knicken. Die Steuerreformen und Abschaffung alter Steuerprivilegien kommen im Abstand von ungefähr 10 Jahren, so lange gehts bis die Verfassungsklagen alle durch sind und jeweils nachge- und verschlimmbessert werden muss. Nächstes Jahr verfallen z.B. mit der Steuerreform die Privilegien von Altfondsbesitz. In der Vergangenheit wars ähnlich, mit Einführung der Spekulationsfristen etc. Ein Elternteil hat in den 70ern vom Chef VL bekommen und auf Verdienst verzichtet. Damals hieß es, das wär später mal steuerfrei. Von wegen, muss inzwischen voll versteuert werden wie Einkommen. Wenn man das mal nachrechnet und Inflation, Opportunitätskosten (z.B. Geld hat gefehlt für Immokredite) und kalte Progression etc. reinrechnet war das ein heftiges Minusgeschäft.
Die Gesellschaft altert, und die Neubürger werden den Trend nicht ausgleichen können. Wenn der Staat Geld braucht wird er sich bedienen und holen, was immer er kann. Es kommt also darauf an, wie lange es noch dauert bis du von den Dividenden leben willst. Bei mehr als 20 Jahren würde ich mich mal mental darauf einstellen, dass Dividendeneinnahmen voll versteuert und mit sämtlichen Abgaben (KK, Pflege und noch einzuführender Rentensoli) belegt werden.
Schöne Geschichte. Nur finde ich einen Sparrate von 15% bei einem Einkommen von über 50k sehr wenig. Da geht auch in einem 4-Personen-Haushalt viel mehr ohne schlecht leben zu müssen. Ich muss mich öfters wundern was manche Leute unter Sparsamkeit verstehen.3
Liebe Jünger,
ich kann Sven im Inhalt, aber nicht in der Form verstehen.
Hier werden “Investmentphiliosophien” dargestellt, die gar nicht mehr hinterfragt werden (dürfen).
Buy and hold forever ist für viele steuerlich (Verluste realisieren, um sie steuerlich geltend zu machen) und biologisch (wir leben nicht ewig) unsinnig.
Tim empfiehlt hier Blue Chips (grds. gut) und gibt im Euro am Sonntag ganz andere Empfehlungen. Auch war die Egbert-Prior-Zusammenarbeit das genaue Gegenteil von allen Empfehlungen im Blog.
Hier wird Langfristigkeit gepredigt, obwohl nur ganz wenige Blogleser mehr als 10 Jahre aktive Investerfahrung haben.
Bewertungsrelationen spielen keine Rolle, weil ETF scheinbar in jeder Marktlage gut sind. Umso mehr umso besser. Gerne auch dreimal das gleiche in unterschiedlichen ETF-Verpackungen…
Gesetzliche Rente wird “abgeschrieben”, obwohl es gerade steuerlich sehr interessant sein kann und eine der wenigen Anlageklassen ist, die schon lange funktioniert.
Tim bezieht sich auf ein System (z.B. drip), was es in Europa gar nicht gibt und somit nicht mit den Ergebnissen aus den USA verglichen werden kann.
und, und, und
Was passiert bei Kapitalherabsetzungen? Bsp. Marine Harvest, REITs… Das kommt dabei raus, wenn Dividenden aus Kapitalrücklagen bezahlt werden:
http://finanzielle-freiheit-dividende-blog.de/2017/04/steuer-manko-fuer-dividendenzahlungen-bei-auslaendern-beispiel-omega-healthcare-investors-und-hcp-inc/
Auch mal die Kommentare lesen.
Ich vermute mal, bei den 15% sind Tilgung fürs Haus nicht mitgerechnet. Die müsste man natürlich dazuaddieren.
@Jan
Ein sehr guter Beitrag. Dem kann ich nur zustimmen.
@Lars
Lass dir nichts erzählen. Ich finde, du verdienst schon sehr gut mit 33 Jahren. Weniger als 10 % der Deutschen verdienen so viel (ich mit eingerechnet). 15 % Sparleistung bei einem Einkommen, 2 Kindern und dem Kredit finde ich auch beachtlich. Ob du nun 10 oder 20 ETF hast, spielt auch keine Rolle, du musst dich damit wohlfühlen und nicht die anderen. Du bist jetzt 2 Jahre an der Börse, wenn ich zurückdenke, was ich in den ersten 10 Jahren für Müll gebaut habe, oh weh. Geh deinen Weg, wie du und deine Frau es für richtig halten. Man kann seine Strategie bei neuen Erkenntnissen jederzeit anpassen, ohne jemanden Rechenschaft abzugeben.
Diese ganz offene Unverschämtheit lese ich erst jetzt:
—Anynomys13. Mai 2017 um 4:14Die Strategie ist wirklich komplett schlecht, Sven hat recht. Hoer auf es ihm schoen zu reden.
In den 8 ETF ueberschneiden sich ungefaehr fast alles (zb world hat alle anderen 7 includiert)
Auch ist ein Einkommen von 63k garnichts, haette er mal lieber daran gearbeitet in Form von Weiterbildungen/Studieren nebenberuflich etc, bevor man die Klaeckerbetraege in eine falsche Asset Allocation steckt.
Soll nicht boese sein, aber eine andere Sichtweise auf die Dinge
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Doch mein lieber Anynomys, das ist böse. Zum Vergleich: Das Durchschnittseinkommen eines deutschen Arbeitnehmers lag 2016 bei 33.400 Euro brutto. Das gestutzte Mittel der Durchschnittseinkommen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland lag 2016 bei 36.300 Euro (West). Im Osten sogar “nur” bei 31.600 Euro. Lars verdient somit rund das doppelte eines normalen deutschen Arbeitnehmers.
Weiter ist Lars 33. Wie bei vielen mit Mitte 30 stehen die fetten Jahre noch aus. Ihm mitzuteilen sein Einkommen wäre “garnichts” und er spare nur “Klaeckerbetraege” ist schlichtweg bösartig. Auch vor dem Hintergrund, dass er eine vierköpfige Familie derzeit alleine versorgt. Nebenbei würde ich an deiner Stelle mal für eine korrekte Rechtschreibung und Interpunktion sorgen. So hoch, wie du behauptest, kannst du mit dieser Rechtschreibung kaum gekommen sein.
Es kommt hier gerade etwas auf, das ich nicht ok finde. Das, was ich sonst aus solchen Wertpapierforen kenne in denen Jünglinge meinen mit markigen Worten die fehlenden, sorry, Sackhaare auszugleichen um ihre behauptete Überlegenheit in der Anlage zu bewerben. Offen sind die aber nie, sie reden nur über Gewinne. Die angeblichen satten Gewinne entstehen nur auf dem Papier. In der Regel haben sie noch nicht mal eine Ahnung, wie es ist Verantwortung für eine gesamte Familie zu übernehmen.
Ich habe mittlerweile 3 große Krisen erlebt. Leider blieb ich nie in den Aktien sondern meinte durch Handel Gewinne mitzunehmen und mein Vermögen in Aktien blieb im Verhältnis zu meinem Vermögen relativ konstant. Das war dumm!
8 ETFs? Sie überschneiden sich inhaltlich? Oje! Warum nicht? Es ändert sich dadurch nur die Gewichtung der darin enthaltenen Wertpapiere. Lediglich seine Diversifikation verringert sich. Es kann sein, dass er deine Performance deshalb übertrifft. Es kann aber auch sein, dass er sie unterbietet. Wenn sogar Affen, die mit Dartpfeilen werfen, bessere Fondsmanager als studierte und hoch bezahlte Analysten sind, dann ist es hier von dir sehr hoch gegriffen zu behaupten diese oder jene Strategie sei eindeutig zum Scheitern verurteilt. Ich halte das für etwas anmaßend. Insbesondere dann, wenn sie keine eigene entwickelte Strategie ist sondern von Heller, dessen Name in Verbindung mit Kostolany gebracht werden kann.
Schöne Grüße
Jan
P.S.: Jedoch kenne ich das Buch nicht.
@chaostrader
Ich bin gerade 60 geworden und habe mich nach intensiver Auseinandersetzung mit meiner Rentengeschichte entschieden ab dem nächsten Jahr meine finanzielle Freiheit zu genießen. Ich muss erhebliche Abstriche von meiner Rente hinnehmen aber zusammen mit meinen Dividendeneinnahmen bin ich mehr als gerade so finanziell frei. Der steuerliche Vorteil bei den Dividendeneinnahmen kompensiert die Abzüge bei der Rente durch den frühen Renteneintritt.
Ich habe mir das lange überlegt, denn ich gebe ein sicheres jährliches Einkommen um die 100.000€ auf. Aber, finanziell frei ist finanziell frei. Ich brauche nicht mehr und die Aussicht auf mehr Zeit zum Leben ist es mir allemal wert. Ich wünsche den jüngeren von euch, dass ihr diesen Zustand früher erreicht als ich. Und es geht gar nicht unbedingt darum nicht mehr zu arbeiten sondern darum, nicht mehr arbeiten zu m ü s s e n .
Ich werde sicher weiter “arbeiten” denn ohne Beschäftigung wäre mir total langweilig. Ich habe viele Ideen, mal sehen was draus wird und weil ich geschäftsfrauisch bin kann es auch gut sein, dass ich damit einmal Geld verdiene. Aber ich m u s s nicht und das ist der große Unterschied und der ist sehr sehr befreiend. Mein jetziger Beruf macht mir durchaus Spaß aber er schränkt mich zu sehr ein um meiner Reiseleidenschaft nachgehen zu können. Und weil ich brav gespart und angelegt habe kann ich es mir nun aussuchen wie ich in der Zukunft meine Zeit verbringen will.
Ich hoffe also, dass mir die Nichtbesteuerung meiner Dividendeneinnahmen lange erhalten bleibt. Das wäre mal ein Ausgleich zu den vielen Steuern die ich während meines Berufslebens gezahlt habe.
Du hast natürlich recht, darauf verlassen, dass das ewig so bleibt kann man sich nicht. Die Tendenz ging aber dahin, statt der pauschalen Abgeltungssteuer den persönlichen Einkommenssteuersatz anzuwenden. Dann wäre die kleine Rente von Vorteil.
@Dorothea
Glückwunsch zur finanziellen Freiheit! Wie hast du das geschafft?
Was hier teils negatives über Lars geschrieben wird, finde ich heftig.
Die ETF`s überschneiden sich bzw. sind im World ETF vertreten? Ja, aber im World ETF ist die Domimanz der US Werte deutlich größer und damit nicht mehr vergleichbar.
63k sind in Deutschland ein Spitzeneinkommen und die Aussage, erst alle Schulden tilgen und dann investieren, höre ich immer wieder.
Ich habe es nicht so gemacht. Habe 2011/12 300k Schulden aufgenommen und dafür eine selbstgenutzte und eine vermietete Immobilien im Wert von ca. 400k gekauft. Die vermietete Immobilie trägt sich selbst und die Zinsen dafür verringern meine Steuerausgaben.
Für die selbstgenutzte Immobilie zahle ich für Zinsen und 3% Maximaltilgung nur 25% meines Einkommens. Zusätzlich nutze ich nur für die selbstgenutzte Immobilie die Sondertilgung von 5%.
Damals hatte ich ca. 150 k in Aktien/Fonds und kein Bargeld mehr. Wenn ich das Geld eingesetzt hätte, wäre meine Kreditaufnahme wesentlich geringer gewesen (dazu haben mir alle geraten).
Heute, ca. 5 Jahre später, habe ich 220k Schulden bei 330k Aktien/Fondsvermögen und bin froh und dankbar, das Geld in Aktien gehalten zu haben. Ich hoffe, dass sich das Aktienvermögen bis zur Rente in 20 Jahren vervierfacht und meine Immoblienschulden auf Null reduziert haben, so dass ich als Millionär in den Ruhestand gehen kann.
Wenn ich damals auf die Bank und meine Familie/ Freunde gehört hätte, wären heute meine Immoblienschulden bei 70k und Aktienvermögen bei 0.
Ich habe mir jetzt die ganzen Kommentare dazu durchgelesen. Man kann sicher die Philosophie der Anlage kritisieren, aber wie überall auf der Welt zählt der gute Umgangston. Nur weil man eine andere Strategie im Vermögensaufbau verfolgt, heißt es noch lange nicht, dass diese die allein glückseligmachende ist.
Ich persönlich bin z.B. kein Fan von ETF-Anlagen, weiß aber, dass es dort draussen viele Menschen gibt, für die das genau das richtige ist. Wenn jetzt jemand wie Lars meint, acht verschiedene ETFs bei noch nicht hohen Summen zu kaufen, gibts sicher einige, die rumnörgeln, weil Überschneidungen und viele Anlageprodukte. Bei näherer Betrachtung ist das aber gar nicht ausschlaggebend. Ob sie mit ETF A einen amerikanischen Aktienkorb abdecken und das dann noch mit ETF B und C machen ist im Ergebnis egal, weil sie kaufen das gleiche/ähnliche und so werden mit kleinen Abweichungen die Ergebnisse aussehen. Eine wesentlichere Betrachtung wäre vielleicht die Gebührenstruktur und die Kosten der einzelnen ETFs. Aber auch hier sind die Unterschiede so marginal, dass es nicht wirklich ausschlaggebend sein wird.
Ich bin mit meinen etwa 70 AGs wesentlich weniger diversifiziert. Das Thema Diversifizierung ist damit für mich bereits abgeschlossen, weil mehr als ausreichend. Trotzdem gibt es Leute, die denken, dass das noch viel zu wenig wäre und man möglichst über ETF Tausende Werte über die ganze Welt verteilt besitzen müßte. Das ist ein unterschiedlicher Wahrnehmungswinkel und deshalb ist jede Anlagestrategie so unterschiedlich wie die Personen, die sich hier vorstellen.
Man kann alles irgendwie negativ oder positiv sehen. Das ist soweit OK und wenn man etwas anders sieht, kann man es auch schreiben. Aber ich denke, es sollte in einem freundlichen Ton geschehen. Der Betroffene kann damit sehr viel mehr anfangen und sich überlegen, ob er in Zukunft daraus etwas für sich persönlich ziehen kann oder trotzdem einfach seinen Weg weiter geht, weil der für ihn persönlich passender ist. Ich habe einige Biographien gelesen, wo ich stark abweiche, aber nichts, wo ich sagen würde, das ist total schädlich für den Einzelnen. Diejenigen, die wirklich für sich und ihrer Umgebung schädlich leben, werden zum größten Teil nicht in Finanzblogs lesen. Ich möchte nicht wissen, wie einige hier reagieren würden, wenn ein notorischer Schuldenmacher mit einer oder zwei Privatinsolvenzen seinen Lebensbericht abgeben würde. Wäre vielleicht mal interessant.
Ich denke, Lars wird seinen Weg mit seiner Familie gehen und er hat eine große Chance, sich später wenn er ins Rentenalter kommt, keine große Sorgen mehr ums Finanzielle machen zu müssen. Das ist doch ein schöner Ausblick. Das wesentliche daran ist, dass er sich schon in jungen Jahren mit dem Thema beschäftigt und entsprechend handelt. Ob das jetzt 8, 15 oder 42 ETFs sind, ist dabei völlig wumpe. Wichtiger ist, dass er regelmäßig investiert (auch Haus abbezahlen ist Investition) und das Geld in Anlagen steckt, die i.d.R. wieder Geld abwerfen. Genau das macht er und deswegen wird er erfolgreich sein, solange er diese Linie beibehält.
@Jan
Mitunter wegen der Umgangsformen im Netz und den “sozialen” Medien ist die empfohlene “news Diät” von Herrn Dobelli oder alternativ mehr Abstand zum täglichen “Rauschen” nicht verkehrt.
Im Schutz der Privatsphäre meinen sehr viele, Sie können andere Leben/Individuen faktisch korrekt beurteilen und wissen, was in Zukunft der allerbeste Weg für einen anderen Menschen/Familie sein wird… Ich persönlich halte dass für einen Irrglauben. Mit sich selbst haben die meisten genug Arbeit zum optimieren! ;-)
Die Grenze was sachlich & objektive Kritik ist und wieweit Verbesserungsvorschläge Sinn machen, bzw. überhaupt die geistige Schranke der individuellen Weltanschauungen und Gewohnheiten durchbrechen können, ist sehr schwierig zu beantworten und auch individuell.
Ja, in Tim`s Blog wiederholt sich viel und ich finde einiges auch oberflächlich. Klar, ich hätte auch gerne mehr Daten und Fakten… Allerdings was ist dass auch für eine Erwartungshaltung an einen Blog? Wenn es einem nicht passt, dann ist das Netz groß genug was anderes zu finden.
An sich muss man im Netz auch erst mal qualitativ hochwertige Fakten & Recherchen bekommen. Der Datenmüll nimmt ja im Gegensatz zum geprüften Wissen proportional schneller zu.
Hallo Tim,
toller Lebenslauf. Nur was ist gegen die Entwicklung von Xavier Naidoo einzuwenden?!
Ist doch ein toller Musiker. Und dass er kritisch ist finde ich eher klasse!
@ Stefan Müller
Die Gesamtaussage Deines Beitrages interpretiere ich wie folgt:
“Bei mir haben sich die Risiken nicht verwirklicht also gab es keine Risiken!”
Das ist mir leider etwas zu flach!
@ Oliver
Ich gebe Dir Recht, wenn Du meinst, dass man sich auch einmal die Geschichten anschauen sollte, in denen es schief gelaufen ist. Andernfalls lebt man irgendwann in der Echokammer eines Finanzblogs, wo die einzige sich ständig wiederholende Aussage nur noch ist: “Aktien für alle!”
Sollte der gute Lars arbeitslos werden und zufällig genau dann größere Instandsetzungsarbeiten am Haus anstehen, dann wird er sich hier nicht mehr melden und davon berichten.
Und zurück bleibt beim geneigten Leser dann das Gefühl, dass überhaupt nichts schief gehen kann in einer Welt, in der es keine Risiken wie Scheidung, Arbeitslosigkeit oder plötzlich eintretende Schäden gibt – mithin eine surreale Filterblase.
In meiner Gedankenwelt ist ein Familienvater mit kündbaren Job, Klumpenrisiko Eigenheim und einen Haufen Schulden am Hals ein Drahtseilartist über dem Grand Canyon. Dieser hier will nun auch noch mit Kettensägen jonglieren. Wenn es funktioniert, ist der Applaus des Publikums sicher. Wenn nicht kann es dem Publikum auch egal sein!
@Sven: Es ist natürlich eine Herausforderung mit Familie. Gerade in diesen Zeiten. Wir merken das auch. Allerdings wollen wir das nicht mehr missen und früher war das wohl ebenso herausfordernd für die Generationen vor uns. Und Familie ist so gesehen eines der letzten echten Abenteuer in dieser Welt. Und kann sehr bereichernd sein. Was mir allerdings aktuell zu Denken gibt beim Thema Nachwuchs: Bereits vor 12 Jahren, als in Nürnberg unser erstes Kind in einer großen Klinik auf die Welt kam, klopfte die Oberschwester mir tags darauf auf die Schulter und sagte: Endlich mal wieder ein deutsches Pärchen…! Kein Witz! Ich wusste erst nicht so recht wie sie das meinte. Die Tage danach machten mir klar, was sie mit der Aussage ausdrücken wollte. Und heute? Jedes fünfte Kind, das 2015 in der BRD geboren wurde, hat ausländische Eltern (laut Statistischen Bundesamt). Gemessen am Bevölkerungsanteil eine deutliche Schieflage bei dem Thema. Diese einseitigen Entwicklungen finde ich persönlich nicht gut, z.B. auch unter dem Gesichtspunkt der Integration wo es bekanntlich nicht so rund läuft wie von etlichen Politikern kommuniziert.
@All: Jedem seinen Weg. Egal ob Aktien, ETFs, Immobilien etc., wichtig ist doch überhaupt eine Art Fahrplan zu haben und diesen stur zu verfolgen. Ich setze z.B. auch auf ETFs, allerdings jeweils spezialisiert auf Sektoren wie Konsum, Technologie oder Medizin. Damit erreiche ich etwas mehr Fokussierung, habe aber doch nicht das volle Risiko von Einzelwerten der jeweiligen Sektoren. Ich sehe für mich darin mehr Potential. Und phasenweise Absicherungsstrategien.
Sven, ich gebe dir absolut Recht. Wer Schulden für ein Eigenheim hat, ist kein schlechter Anleger oder gar schlechtes Vorbild. Er sollte nur nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Ich selbst habe einen komplett anderen Lebensentwurf als Lars, der einen üblichen Lebenslauf hat.
Bei mir ist es so, dass ich meine Miete durch Umzug in eine sehr kleine Wohnung minimiert habe. Sie beträgt weniger als 10% meines Nettogehalts. Alles andere ist und wird an der Börse investiert. Ich kann das so machen, denn selbst, wenn ich den Job verliere und gleichzeitig die Börse crasht, werde ich aufgrund meiner geringen Fixkosten für Wohnung und Transport (kein Auto) überleben.
Häufig fragen mich Bekannte, die wissen, dass ich an der Börse Geld anlege, was sie denn “kaufen” sollen. Das sind dann genau die Leute mit Familie, Haus, dickem Auto, Sky, Fitness-Studio, Urlaubsreisen…
Ich sage dann immer “Lege es aufs Tagesgeldkonto oder mache Sondertilgungen, wenn möglich.” Börse macht erst dann Sinn, wenn sich die finanzielle Situation deutlich mehr entspannt hat. Allerdings verstehen sie das nicht, sie denken, sie hätten eine finanziell entspannte Situation.
Ich hätte mal einen Themenvorschlag um auch andere wichtige Themen im Zusammenhang mit dem Ziel finanzieller Unabhängigkeit (FU) mehr zu beleuchten:
Strategien zur Sicherung und Optimierung vom Einkommen.
Wozu? Um das Ziel der FU auch zu erreichen ist ein geregeltes Einkommen neben Sparsamkeit ein wichtiger, aber oft herausfordernder Faktor. Gerade in Zeiten nahender Robotik und Digitalisierung. Und da nicht jeder Ingenieur oder IT-Experte ist, wären dazu ein paar Impulse sicherlich hilfreich.
Nach Auskunft der Bundesregierung haben rund 2,8 Millionen Menschen nur befristete Jobs. Das betrifft vor allem Frauen und junge Menschen.
Bildung wird da oft zur Lösung genannt. Aber wie findet man z.B. vernünftige Angebote bei der unüberschaubaren Anzahl? Zumal heute schon rund jeder zweite studiert.
Ich denke, da könnte man mindestens 5-6 Beiträge zu diesem ganzen Themenkomplex schreiben. Viele sind bei diesem Thema überfordert oder stark verunsichert. Und Bildung alleine löst Probleme oft nicht. Ein Austausch über solche Themen wäre hilfreich. Um dem Ziel der FU effektiv näher zu kommen. ICh sehe bei mir selbst da noch große Unsicherheit und Lücken.
@ Oliver
@ Jan
Ich stimme zu. Danke.
@ Stefan
Xavier Naidoo ist ein erfolgreicher Musiker. Respekt. Ich kenne ihn, wie gesagt, aus meiner Schulzeit in Mannheim. Als Kind/Jugendlicher war er schon ein Star an unserer Schule. Nur warum muss er die Reichsbürger mit Auftritten unterstützen?
@Dorothea,
auch von mir herzlichen Glückwunsch, ich freu mich wie gut Du das erreicht hast, Du kannst echt stolz sein, :)
zu der Leservorstellung,
der junge Mann mit Familie hat die Notwendigkeit des Sparens und Investierens erkannt, das ist super, er hat noch 134k Schulden, die wird er sicher abbezahlen können, mir gefällt das Bild sehr gut, stelle mir vor wie die Kinder da im Garten rumtoben, die Treppen rauf und runterjagen, vielleicht wird da noch Gemüse angebaut, vielleicht dürfen die Kinder ein Haustier halten,
letzte Woche war ich morgens zum Frühstück bei einer Familie mit 2 Kindern eingeladen, die haben sich auch ein älteres Haus gekauft und es nach und nach renoviert, arbeiten allerdings Beide, ich fand es einfach nur schön dort,
@Jan,
mit den Kleckerlibeträgen ist mir auch sehr sauer aufgestossen, nicht aufregen :) auf Deine Vorstellung freu ich mich schon.
@Tim,
möchtest Du wirklich 100Jahre alt werden?
Ich bete inständig drum dass mir das erspart bleibt, geh mal ins Altersheim und lass Dir die Hochbetagten zeigen.
Hehe,
das mit den 100, da bin ich auch gespannt. Man würde es dann doch gerne erleben. Aber wenn ich mir das Altenheim ansehe in der meine Stiefgroßmutter einquartiert ist, weiß ich, so möcht’ ich mal nicht. Aber auch das ist das tolle an finanzieller Freiheit. Geld ist zwar kein Garant für gute Pflege aber eine wesentliche Voraussetzung. Anders gesagt: Wer so lange wie möglich aktiv bleibt (Reisen…), macht schon mal vieles richtig. Die Großmutter meiner Frau wird 83 und ist noch topp fit. Wer dann noch Geld für eine gute Pflege über hat, der kann bis ins hohe Alter auf der Sonnenseite des Lebens sitzen.
Man sagt leider immer so leicht, dass wenn’s nicht mehr läuft man eben von der Brücke springt. Die Frage ist ob man dann noch übers Geländer dieser Brücke ohne Hilfe kommt. In Deutschland hat man leider noch immer nicht das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Bürgers respektiert und respektiert dafür mehr die wirtschaftlichen Interessen der großen Wohlfahrtsverbände, Pflegehäuser (und vermutlich der Krankenhäuser und Pharmazie).
Schöne Grüße
Jan
@Jan,
von der Brücke springen oder “Tabletten” nehmen ist nicht die Lösung, kann anders rauskommen als man denkt, die Medizin hat gerade bei Selbstmord durch Tabletten grosse Fortschritte gemacht, dank speziellen Filtern (Cytosorb) wird das Gift, was sonst z.B die Leber unheilbar schädigte, einfach rausgefiltert.
In der CH gibt es EXIT, aber ich bin kein Fan davon, keine Situation im Leben sollte so aussichtslos sein dass man diesen Weg wählen müsste und ich sehe auch eine Gefahr wenn sich da Menschen umbringen wollen nur aus dem Grund ihren Angehörigen nicht zur Last zu fallen,
Selbstmord (die Suizidrate in der CH ist hoch!) ist immer traumatisch für die Hinterbliebenen.
Natürlich sehe ich auch fitte Alte, die radeln wettergegerbt um den Bodensee und schwimmen als Erste im Bodensee sobald das irgend möglich ist, aber es ist einfach die Ausnahme, Alt werden ist nicht immer leicht, auch nicht für die Reichen.
Ich wünsche mir, wenn es denn soweit ist, eine kurze Krankheit, wenig Schmerzen und möglichst keine intensivmedizinische Behandlung, aber wünschen kann man viel, und wenn es denn soweit ist, denkt man evtl. auch nochmal anders drüber.
Trübes Thema für einen so schönen Sonntag :)
Da hast du recht, den schönen Sonntag sollte man sich nicht mit solchen Themen belasten. :-)
Das Wahlergebnis in NRW hat mir den Sonntag versüßt! Die Rot Grünen wurden herrlich abgestraft für die gefühlt schlechteste Leistung einer Landesregierung jemals.
Mit grauenhaft miserablem Personal brauchen diese beiden Parteien gar nicht mehr anzutreten. Die “Auslese der Besten” in der SPD und der Grünen besteht aus Schulabbrechern ohne Ausbildung, aus Dauerstudenten, ehemaligen Finanzbeamten, VHS-Lehrern, Volljuristen mit minimalster Berufserfahrung, sonstigen Karrieristen und überbezahlten Gewerkschaftern. Als Bürger fühle ich mich von diesen Menschen nicht vertreten. Diese Leute haben keine Ahnung, wie die Realtität vieler Menschen aussieht.
NRW ist in einem desolaten Zustand, Größte Pro-Kopf-Verschuldung, miserable Bildungspolitik, innere Sicherheit nicht vorhanden.
Ich hoffe auf Schwarz Gelb und darauf, dass es bergauf geht dort. Gerne auch im Bundestag im Herbst!
@ex-Studentin, fit und gesund
Danke für die Glückwünsche!
Wie ich das geschafft habe? Klar, wann man die finanzielle Freiheit erreicht, hat was mit den Ansprüchen zu tun, mit den Einnahmen und mit der Sparquote. Insofern ist das Erreichen der finanziellen Unabhängigkeit sehr individuell. Mit meinen Aktiengeschäften kann ich nicht glänzen, deshalb habe ich bisher noch nicht so viel dazu geschrieben. Ihr habt mir da alle sehr viel voraus.
Anlegen tue ich etwa seit 10 Jahren, mein Interesse für die Börse begann 1-2Jahre früher. Ich habe viele viele Fehler gemacht, aber dadurch eben auch viel gelernt. Lehrgeld eben. Buy and hold war mir immer zu langweilig, also bin ich mehr ins Risiko, mit entsprechenden Verlusten. Mittlerweile sehe ich das anders, wenn ich auch noch nicht mein ganzes Anlagegeld in Buy and hold Aktien anlege.
Im Rückblick würde ich sagen, dass das Wichtigste für das Erreichen der finanziellen Freiheit meine Einstellung zu einigen Dingen war und ist.
Ich wollte nie abhängig beschäftigt arbeiten. Auch wenn die Selbständigkeit nicht immer leicht ist, bietet sie doch mehr Möglichkeiten “sein Ding” zu machen, mit den entsprechenden Verdienstmöglichkeiten. Was hier des Öfteren angesprochen wird, in die eigene Qualifikation zu investieren kann ich nur unterstreichen, es zahlt sich aus, ob selbständig oder als Angestellter.
Mein Bedürfnis nach Unabhängigkeit bezieht sich auch auf gesellschaftliche Konventionen. Dieses Spiel: mein Auto, mein Haus, mein Segelboot, habe ich nie mitgemacht. Grundsätzlich, aber auch aufgrund verschiedener Erfahrungen im Laufe des Lebens, lehne ich es ab, jemandem mehr Respekt zu zollen, nur weil er Geld hat und Statussymbole besitzt. Und ich persönlich bin mit meiner Lebensleistung zufrieden, ich brauche die Bewunderung anderer nicht. Diese Einstellung hat es mir ermöglicht viel Geld zu sparen, das andere für die o.g.Dinge ausgeben (oder den Burberry-Schal von dem ich mal berichtet habe.)
Relativ früh war ich von Menschen fasziniert, die einen anderen Weg versucht haben, die sich unabhängig von Konsum auf Minimales konzentriert habe. Walden habe ich gelesen oder Hodgkinson, ebenso Mihaly Csikszentmihaly der den glücklichen Zustand des Flow in anderen Dingen sieht als denen der Konsumbefriedigung.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich lasse es mir gut gehen. Mit gutem Essen, mit Reisen, mit Erlebnissen. Aber ich kenne eben auch das Genug für mich.
Ich glaube, Geld ist mir im Grunde nicht wichtig. Ich nutze es für meine Freiheit und es macht mir Spaß es zu vermehren, aber ich bin weder besessen davon noch würde ich todunglücklich oder würde mich wertlos fühlen, wenn es weg wäre. Ich würde es wieder schaffen auf die Füße zu kommen, eben weil ich nicht viel brauche. Irgendwie fühle ich mich im Geiste deshalb mit vielen im Blog verbunden, natürlich besonders mit Tim und (jetzt haltet mich nicht für größenwahnsinnig) mit Buffett. Beide lieben es ihr Geld zu mehren, aber brauchen es nicht um andere damit beeindrucken zu können (denk ich mir mal so).
Mit dieser “Lebensphilosophie” habe ich es geschafft meine beruflichen Ziele zu erreichen und einen großen Teil meiner Einkünfte zurückzulegen. Das war nicht immer so in meinem Leben aber in den letzten 20 Jahren etwa. Mein Aktiendepot ist noch nicht ausgereift, aber ich arbeite dran. Mein Kapital möchte ich gerne an meine Kinder weitergeben und hoffe, dass die Dividendeneinnahmen stetig wachsen, das wird dann zusammen mit der Rente für meine Zukunftspläne reichen.
Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche.
Dorothea
@Tim
Was spricht dagegen wenn Xavier Naidoo an einer Demo vorbei kommt und kritisiert das die USA über Ramstein das weltweite Drohnenmorden steuert.
Quelle:
http://www.bz-berlin.de/berlin/xavier-naidoo-bei-verschwoerungsdemo
Natürlich ein gefundenes Fressen für die Mainstreampresse.
Man erinnerst sich ganz schwach da war mal was wie von deutschen Boden darf kein Krieg ausgehen..
Die Russen sind Anfang der 90iger abgezogen. Nur was machen die Amis noch hier? Wenn schon Schäuble sagt das Deutschland nicht souverän ist…
Zitat:
Wenn schon Schäuble sagt das Deutschland nicht souverän ist…
Ja der Kopp-Verlag. Bachblüten, Chemtrails und Deutschland ist nicht souverän.
Blöd nur, dass Schäuble das zu einem ganz anderen Hintergrund gesagt hat. Schäubles Zitat bezieht sich auf die Fiskalunion im Euro (das Zitat kommt auch von einer Pressekonferenz bei der EZB). In einem gemeinsamen Wirtschaftsraum werden Gesetze und Verträge oft zwischen mehreren Staaten ausgehandelt, also nicht allein von einem einzelnen Staat. Darauf bezieht sich das Zitat. Er meinte damit, dass seit Ende des zweiten Weltkriegs Deutschland sich nicht mehr aus dem Geflecht der europäischen Staaten autark und damit souverän bewegen kann. Man muss Rücksicht nehmen, gemeinsam verhandeln, Interessen abwägen und Kompromisse eingehen. Schon vorher war das eigentlich nicht anders, man hat es aber anders gemacht. Und das hat uns in zwei Weltkriege geführt (vgl. auch Bismarcks Bündnissystem, das erkannte der Reichskanzler schon weit vor Schäuble). Daher sagt er auch die Souveränität Deutschlands wurde in diesen beiden Weltkriegen ad absurdum geführt. Sie gibt es auf einem gemeinsamen Kontinent mit so vielen Staaten schlicht nicht. Und daher ist Deutschland seit Ende des 2. Weltkriegs nun mal nicht mehr souverän, da nicht allein auf dem europäischen Kontinent.
Schäuble hat aber niemals behauptet, dass Deutschland nicht völkerrechtlich souverän wäre. Aber so ist es auf der Youtube-Academy, die größten Lügner und Verdreher sind die angeblichen Saubermänner. Nicht umsonst ist das Video an den entscheidenden Stellen von denen geschnitten. Nebenbei, ich hätte nie gedacht, dass ich mal Schäuble verteidige, diesen schmierigen Schwarzgeldkoffer-Träger.
Besonders lustig finde ich bei den Reichsbürgern noch immer, dass sie meinen nur weil man ein mit der Zeit obsolet gewordenes Einführungsgesetz abschafft um etwas den Paragraphendschungel in Deutschland zu lichten, dass damit dann auch das betreffende Gesetz abgeschafft wurde. Einführungsgesetze regeln lediglich (wer hätte es gedacht!) die Einführung eines Gesetzes, also z.B. Übergangsfristen, Vorschriften um ans neue Recht hinzuführen, usw. Nach einigen Jahren werden diese aber regelmäßig unwichtig und nicht mehr gebraucht. Ich würde mal behaupten das bekomme ich noch einem kleinen Äffchen beigebracht. Wer solche kapitalen Fehler macht, dem höre ich dann erst recht nicht mehr zu, wenn er plötzlich über Völkerrecht und Verfassung schwadroniert.
Zu Naidoo sage ich nichts. Ich weiß nicht ob er aus Versehen in krude Thesen gerutscht ist oder ob er einfach nur sehr unbeholfen und dumm ist. Es scheint ja irgendwie Masche zu sein, wie man jetzt erst wieder gesehen hat.
Schöne Grüße
Jan
Das größte Risiko ist in der Tat das Haus.
Wenn ich Schulden (150k) und Kaufpreis(73k) miteinander vergleiche, gehe ich davon aus, das er ca. 100k in das Haus zur Sanierung gesteckt hat. Ein wenig EK vorausgesetzt.
Die Erfahrung zeigt aber das durch eine Sanierung noch lange kein neues Haus entsteht, sondern nur ein altes Haus aufgepeppt wurde.
Sollte er nun verkaufen müssen, z.B. wg. Arbeitslosigkeit dann hat er zwei Probleme
Jemand muss den Wert der Sanierung erkennen und auch bereit sein zu bezahlen. Für solche Häuschen interessiert sich nicht die breite Masse. Die sucht eher eine DH mit 125qm oder so.
Und vor allem der neue Käufer muss die beiden Senioren mit ihrem Wohnrecht mitkaufen. Und das geht i.d.R. nur mit größeren finanziellen Zugeständnissen.
Möglichst schnell tilgen erscheint mir da deswegen nicht der schlechteste Rat.
Sehr schöne Geschichte, kann mich da gut widerfinden. 2 Kinder, Haus abzubezahlen. Drücke Lars die Daumen das alles gut klappen wird.
Ich hatte jetzt vor, 2 REITs in mein Depot zu legen (sind meine ersten). Hab bei Realty income gesehen, dass die ordentlich unter die Räder gekommen sind. Lohnt sich hier jetzt der Einstieg?
Welchen zweiten REIT könntet Ihr mir empfehlen?
Eine wirklich interessante Geschichte von Lars die angesichts der überwiegenden “ich spare World und EM ETF” Investitionen eine herrliche Abwechslung darstellt.
Ich persönlich bin, und hier muss ich SVEN in gewisser Weise Recht geben, auch kein Freund von Spekulation an der Börse (und nichts anderes sind ETF und Aktien) mit Geld das man eigentlich braucht. Und mit braucht meine ich die Tilgung des Kredits.
An Svens Stelle würde ich das Geld zunächst liquide halten, sprich Tagesgeld und Festgeldleiter. Zumindest vielleicht 70.000€. Damit hätte man zudem den Vorteil, selbst wenn es keine Sondertilgung gäbe, dass man den risikofreien Teil der Asset Allocation im Depot/Portfolie aufgebaut hätte. Und erst ab dann wäre für mich Geld an der Börse gut aufgehoben.
Denn wie sieht denn der Worst-Case Fall aus? Die Wirtschaft bricht ein, mit ihr die Aktienkurse, evtl. Jobverlust über längeren Zeitraum und gleichzeitig muss der Kredit weiter bedient werden. Notverkauf der Aktien zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt? Solche Szenarien sind durchaus denkbar. Und mit dem günstigen Kreditzinsen ist es bei Verzug auch vorbei.
Zum ETF Portfolio wurde ja bereits einiges gesagt, man sollte es mal durch das X-Ray Tool vorn Morningstar hauen, aus dem Bauch heraus würde ich sagen wirf den Dax Krempel zum jetzigen Höchststand heraus entscheide dich für die US ODER den World und Nummer und schichte um. Sowas ist ohne großen Verlust in 2 Tagen erledigt und man ist wieder gut aufgestellt. Beides zusammen hat meines Erachtens zuviele Schnittpunkte und führt zu keiner weiteren Diversifikation.
Wenn schon kein Verkauf bei den ETF beabsichtigt wird, sollte zumindest, siehe Eingangsabschnitt meines Postings der RK1 Anteil des liquiden Kapitals weiter aufgebaut werden und die weitere Investition an die Börse zumindest gestoppt werden.
Als Fazit muss man dennoch festhalten dass ich schon bereits viel viel fragwürdigere Konstellationen im Bekanntenkreis erlebt habe und ich bislang nur Korrekturen machen würde, aber keinen groben Fehler sehe.
Ganz klar ist mir allerdings nicht wie ein Ruhezustand mit 55 angestrebt werden soll wenn erst in den nächsten Jahren die schwarze “null” durch Abzahlung des Kredits gegeben ist. Ruhestand würde ich vielleicht bei 400.000 – 500.000€ Kapital sehen + die Kosten fürs Haus. Ich nehme mal an ihr wollt ja auch noch leben und nicht euren Kindern alles vorenthalten. Zumindest halte ich auch in naher Zukunft eine Sparquote von 20-30% realistisch.
Gruss Daniel
@Tim:
Naja ich finde auch, dass die Reichsbürger Spinner sind. Aber in Deutschland herrscht ja eigentlich Meinungsfreiheit sollte man meinen.
Aber die Verbrecherin Merkel und die Gutmenschen sind ja auch für Rechtsbrüche!!!!
Ja 63k ist nicht komplett wenig, jedoch für sein Ziel mit 55 (background haus, kinder, frau die aktuell nicht arbeitet) vollkommen zu wenig. Wenn ihr alle so geil auf dem Zielpfad seid wieso treibt ihr euch mit 35+ dann noch in einem Internetforum rum.
Fakt ist wer sich nicht komplett dumm anstellt kann bis 30 auf ein Einkommen von 75k+ kommen ohne dabei groß auf Privatleben zu verzichten. Steckt euch eure Sparrate sonst wo hin, lieber 10% von 500k als 70% von 63k.
Aber ich erwarte nicht dass ihr das versteht, ihr seit wohl die durschnichtsbürger von denen dauernd geredet wird
Ja zumbi, kann dich voll verstehen, mir gehts ähnlich. Ganz oben an der Spitze is die Luft halt dünn, da kann man gar nicht anders als auf den Pöbel runtergucken, weil viel ist ja nicht mehr drüber.
Ach ja? Erzähl doch mal, wie du es geschafft hast.
> Steckt euch eure Sparrate sonst wo hin, lieber 10% von 500k als 70% von 63k.
Dummerweise bist du anscheinend doch nicht ganz so helle. Die Zeit bis zur FU hängt NUR von er Sparquote ab, nicht vom absoluten Betrag. Wer 450K im Jahr verballert, der braucht mit 10% Sparrate ein paar Jahrzehnte. Wer 70% vom Durchschnittslohn sparen kann (geht halt kaum in .de), der hat es in ca. 10 Jahren hinter sich. Kannste dir ja mal von deinem Steuerberater erklären lassen.