Karriereverläufe und das Anlageverhalten ähneln sich

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Die Krise zeigt mal wieder, dass man konservativ mit seinen Ersparnissen umgehen sollte. Ich halte es für wichtig, eine eiserne Reserve aufzubauen. Die Barmittel sollten einen für mindestens sechs Monate durchfüttern können – im Falle einer Krankheit oder des Jobverlusts. Freilich bieten Festgeldkonten oder Sparbücher nur mickrige Zinsen. Allerdings können Sie so eine Durststrecke „entspannter“ durchstehen.
Was mir immer wieder auffällt ist, dass Menschen so investieren, wie ihre Karriere verläuft. Wer beispielsweise einen sehr sicheren Job hat, investiert extrem konservativ. Hierzu zähle ich etwa Beamte, Pfarrer, Ärzte, Krankenschwestern, Feuerwehrleute oder Lehrer. Aber gerade für diese Berufsgruppen bietet es sich an, spekulativer zu investieren, denn diese Art von Arbeitsplätzen ist mit einer großen Sicherheit und Planbarkeit verbunden. Selbst in schweren Rezessionen bleibt dieser Personenkreis in der Regel in Lohn und Brot.
Dagegen investieren Menschen mit wechselhaften Karrieren oftmals sehr spekulativ. Zu dieser Gruppe zähle ich etwa Industriemanager, Journalisten, Berater oder Banker. Diese Berufsgruppe steckt ihre Ersparnisse oftmals in recht spekulative Anlagen. Dabei sind diese Karrieren von vorübergehender Arbeitslosigkeit und starken Einkommensschwankungen gekennzeichnet. Es ist grotesk! Aber genau das Gegenteil tun die Menschen, was angebracht wäre. Es ist wohl eine Charakterfrage.
Auf meinem Foto sehen Sie, wie ein Mitarbeiter von Bear Stearns das Stammhaus in New York verlässt, nachdem die Investmentbank in eine Schieflage geschlittert war. Ich hatte mich mit meiner Kamera im September 2008 auf die Lauer gelegt. Die Mitarbeiter der Bank waren mit einem beträchtlichen Anteil am Grundkapital beteiligt. Neben dem Job verlor manch einer auch die gesamte Altersvorsorge – über Nacht. In der Mitte steht übrigens ein Wachmann, gestützt am Pfeiler.

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