Ich hab Exxon Mobil und Chevron seit über 10 Jahren im Depot. Beide Aktien haben sich wunderbar entwickelt. Schon die hohe Dividende ist was Schönes. Exxon zahlt 3,1 Prozent Dividendenrendite, die Aktie wird nur mit dem elffachen Gewinn gehandelt, was günstig ist. Chevrons Dividende rentiert sogar mit 3,6 Prozent, das KGV liegt bei knapp 11, was auch nach einem Schnäppchen aussieht.
Warum ist das KGV so gering? Es liegt mitunter an der Abkehr vieler Anleger von fossilen Energien im Zuge des Klimawandels. Zudem ist das „schwarze Gold“ zyklisch und volatil. Langfristig müssen sich Ölförderer neu aufstellen und auf nachhaltige Energien wie Sonne oder Wind umsatteln. Aber auf Sicht von schätzungsweise 10 bis 15 Jahren dürfte Öl weiter im großen Umgang gebraucht werden. Ich plane jedenfalls, kein Stück herzugeben.
Jedes Quartal erhalte ich über 2.000 Dollar an Dividenden von Chevron
Ich bekomme allein von meinem Chevron-Aktienpaket jedes Quartal über 2.000 Dollar an Dividenden – mit steigender Tendenz. Warren Buffett ist übrigens auch ein Chevron-Aktionär geworden – ich war ihm aber einige Jahre voraus. Mir waren die enormen Dividenden und niedrigen KGVs aufgefallen.
Exxon und Chevron sind Dividenden-Aristokraten
Exxon erhöht seit 40 Jahren die Dividende, Chevron seit 36 Jahren. Beide sind damit Dividenden-Aristokraten.
Nun haben die beiden größten US-Ölkonzerne am Freitag ihre Quartalszahlen vorgelegt. Ihr Gewinn ist langsamer gewachsen. Ihnen nehmen die sinkenden Öl- und Erdgaspreise den Wind aus den Segeln. 2022 hatten sie noch Rekordgewinne in die Scheune gefahren. Durch den russischen Einmarsch in die Ukraine sind damals die Ölpreise durch die Decke gegangen.
Hier siehst du übrigens meinen Vortrag von der Invest Messe in Stuttgart, dort habe ich auch über Ölaktien gesprochen. Das YouTube-Video ist in 2 Teile aufgeteilt:
Die Gewinne steigen im ersten Quartal, aber mit weniger Rückenwind
Exxon erzielte im ersten Quartal einen Gewinn von 11,4 Milliarden (Vorjahr: 5,5 Milliarden Dollar). Verglichen mit dem vierten Quartal 2022 (12,8 Milliarden Dollar) lässt freilich die Ertragskraft nach. Chevron tütete einen Gewinn von nahezu 6,6 Milliarden Dollar im Auftaktquartal ein (Vorjahr: 6,3 Milliarden Dollar). Wenn du das mit dem vierten Quartal vergleichst (6,4 Milliarden Dollar), ist Chevron noch gut in Fahrt.
Exxon-Boss Darren Woods blickt zuversichtlich nach vorne, ist aber vorsichtig: „Die Benzinnachfrage sieht ziemlich vernünftig aus. Jet- und Transport-Nachfrage scheinen im Trend zu liegen. Die Erwartungen sehen ziemlich gesund aus.“ Die Nachfrage nach Benzin, Diesel und anderen Kraftstoffen hat zugenommen. Schließlich hat sich die globale Wirtschaft von dem Corona-Shutdown in den Jahren 2020 und 2021 erholt. Die Pandemie verliert an Kraft.
Obwohl Exxon und Chevron im Geld schwimmen, ist der Vorstand vorsichtig bei den Ausgaben. Sie sparen. Und denken in erster Linie an die Aktionäre.
Beide sparen Kosten und sind vorsichtig mit Investitionen oder Übernahmen
Exxon will in diesem Jahr etwa 9 Milliarden Dollar an Strukurkosten gegenüber 2019 einsparen und ist damit nach eigener Aussage auf einem guten Weg. Im ersten Quartal kam ein operativer Cashflow von 16,3 Milliarden Dollar zusammen. Nach Abzug der Investionen verblieb ein freier Cashflow von 11,4 Milliarden Dollar. Was tat CEO Woods mit diesem freien Geld? 8,1 Milliarden Dollar gab er im Quartal an die Aktionäre zurück, davon steckte er 4,3 Milliarden Dollar in Aktienrückkäufe. Im laufenden Jahr will er 17,5 Milliarden in Aktienrückkäufe pumpen. Das stützt den Kurs und macht jede Aktie wertvoller.
Obwohl beide Unternehmen ihre Produktion im Permian Becken, das sich über Texas und New Mexico erstreckt, in den vergangenen zwei Jahren ausgebaut haben, hat Chevron die Produktionszahlen nicht ganz erreicht.
Exxon steigert seine Produktion in tiefen Gewässern vor der Küste von Guyana in Südamerika weiter. Exxon macht das mit Partnern. Die Texaner kündigten vor wenigen Tagen an, dort mit einem fünften Projekt fortzufahren, das ab 2026 250.000 Fass Öl täglich freisetzen soll.
Chevron schüttet ebenfalls Rekordsummen an seine Aktionäre aus
Chevron macht fleißig Geld für seine Aktionäre locker: 6,6 Milliarden Dollar gab CEO Mike Wirth an seine Anteilseigner zurück, was 65 Prozent mehr waren als im Vorjahresquartal. Die Summe setzte sich so zusammen: 2,9 Milliarden für Dividenden, 3,7 Milliarden Dollar für Rückkäufe. Chevron erhöhte die Dividende um 6 Prozent im März. Und es plant wie Exxon 17,5 Milliarden in Aktienrückkäufe in diesem Jahr zu pumpen. Das sind krasse Summen. Noch nie gaben die Öl-Dinos so viel Geld an ihre Anteilseigner zurück.
Privat bin ich wohlgemerkt super sparsam im Umgang von Öl und Erdgas. Ich hab es schon oft geschrieben: Ich hab kein Auto. Bevorzugt nutze ich den ÖPNV und meine Beine. Bei den Heizkosten spare ich selbstverständlich auch. Jedes Jahr spende ich hunderte Bäume an eine Stiftung zur Bewaldung und besitze selbst ein kleines Waldstück in den Bergen New Yorks. Ich bin ein Fan von Second Hand: Ob Möbel, Küchenzubehör oder Kleidung. Das meiste Zeug hab ich von Onlineplattformen in der Nachbarschaft gebraucht gekauft oder getauscht. Daneben esse ich übrig gebliebene Lebensmittel. Ich hasse einfach die Verschwendung.
Und BP hat auch die Dividende erhöht. Öl und Gas werden uns noch lange begleiten, auch wenn ein grüner Hansel wie Habeck was anderes behauptet. Ich bin auch ohne Auto, fahre gerne Bahn und Fahrrad und gehe auch Wandern. Das mit der Elektromobilität ist eine pseudogrüne Traumtänzerei. Pseudogrün deshalb, weil die Gewinnung der Rohstoffe für die Batterie schon herb ist und weil der Strom für die Batterie eben nicht CO2-neutral ist. Auch ist mir CO2 eher egal. Man sollte Öl und Gas sparen, weil es Geld kostet und weil man schöne Dinge damit anstellen kann. Zum Verbrennen ist es doch einfach zu schade. Gilt auch für Kohle. Kohle verbrennt noch unsauberer. Und wenn ein Habeck Fernwärme bezieht, die zu 90 % aus Steinkohle produziert wird, er aber ein Problem damit hat, wenn andere Leute mit Gas heizen oder einen Verbrennerauto fahren, dann ist das die typische grüne Doppelmoral.
Massenhysterie und gruppendynamische Effekte, scheinen bei mir wenig auszurichten. Das habe ich bei mir schon als Jugendlicher festgestellt, was mir auch vor Alkohol und Tabak bewahrte. Die BSE-Geschichte in meiner Jugend ließ mich auch kalt. So bin ich halt. Und kann ich dem Elektroautohype nichts abgewinnen.
Artikel zum Umweltschutz las ich schon in den 90er Jahren in den Zeitungen.Das Thema ist also schon Jahrzente präsent.
Wenn man nun im Jahr 2023 immer noch über Sinn und Unsinn von Umweltschutzmaßnahmen diskutert, ist das ein Armutszeugnis.
Leider wird beim Thema Umweltschut immer gleich das E-Auto zum Thema gemacht. Vielleicht weil das für uns Bürger greifbarer oder emotional aufgeladener ist und man schnell einen Shitstorm generieren kann. Umweltschutz greift aber viel weiter: Ändern muss sich die Landwirtschaft (damit auch die Ernährung =Fleischkonsum der Menschen), Bauwirtschaft, Mobilität, ausuferndes Konsumverhalten. Man kann es mit einem zu hohen Ressourcenverbrauch zusammenfassen.
Zum Glück kann man die Natur nicht dauerhaft kaputt machen. Diese wird sich in einigen Jahrunderten/-tausenden wieder erholen. Ob das der Menscheit auch gelingt?
Dein Kommentar finde ich toll: Er beweist und bestätigt die Dummheit und Ignoranz der Menschheit gegenüber unserer Umwelt selbst in der heutigen Zeit.
Es geht nicht um den Sinn von Umweltschutzmaßnahmen! Da wird fast nirgendwo soviel gemacht wie hier bei uns. Man muss aber eben auch feststellen, das nirgendwo soviel Unsinn beschlossen wird wie hier bei uns. Das ist eben die grüne Doppelmoral: Raus aus Kernenergie, aber Kohlestrom erzeugen. Die Landschaft mit Wind und Solar verschandeln, aber vergessen das die seltenen Erden auf schmutzigste Weise erzeugt werden. Aber das blendet die grüne Seele geflissentlich aus.
Dein Kommentar zeigt nur, dass du völligst in der vergrüngen Denkweise angekommen bist.
Und weil zuviele genauso denken, werden wir wirtschaftlich immer mehr den Ast absägen, auf dem wir sitzen. Ein Grund mehr für mich, keine neuen Invests mehr in Deutschland zu tätigen. Mein Geld arbeitet in GB und den USA für meine Dividenden und da fühle ich mich sehr wohl mit.
Umweltschutz ist was anderes als Klimaschutz. CO2 ist kein Schadstoff, aber genau auf den konzentrieren sich die Klimaschützer. Bessere Nutzung der Ressourcen steht auch nicht im Zentrum der Klimaschützer, denn dann würden sie ja nicht derart viel Material für ein popeliges Windrad aufwenden, das dann ca. 20 Jahre später wieder abgerissen wird. Hingegen haben wir immer noch Kohlekraftwerke aus der Weimarer Zeit und davor am Laufen. Die Langlebigkeit von Kohlekraftwerke und Kernkraftwerken ist doch super nachhaltig und der Beton wird da nur einmal angerührt. Es wäre natürlich besser gewesen, die alten Möhren durch neue effizientere zu ersetzen. Das hochmoderne Kohlekraftwerk Hamburg Moorburg wurde nach wenigen Jahren Betrieb wieder stillgelegt, während ein paar alte Möhren weiterlaufen. Das zeigt mir, dass die Entscheidung selbst innerhalb der Klimaschutzideologie nicht argumentativ schlüssig ist.
Ich finde Kernkraftwerke eigentlich noch besser als Kohlekraftwerke, weil Kohlekraftwerke Schadstoffe in die Atmosphäre emittieren, auch wenn durch Filter viel verbessert hat. Übrigens verbrennt Gas sauberer als Kohle. Auf die von mir erwähnte Doppelmoral des Robert Habeck, der Fernwärme aus Steinkohle bezieht, es aber den einfachen Menschen verbieten will, dass sie direkt im Haus mit Gas heizen, welches viel sauberer verbrennt, sind Sie gar nicht eingegangen.
Fleischkonsum ist auch kein Problem und die Klimaschutzideologen denken immer, man müsse nur die Viehwirtschaft aufgeben und sich von den Pflanzen direkt ernähren. Es funktioniert nicht. Viele Flächen können nur für Viehwirtschaft verwendet werden, z. B. die Pampa. Was ist mit der Almwirtschaft? Oder was ist auf den Deichen, wo die Schafherden ohnehin grasen müssen, also Fleisch als Biomasse anfällt. Und der Mensch braucht seine tierischen Eiweiße. Und was macht man mit den pflanzlichen Abfall, die der Mensch nicht direkt verarbeiten kann, z. B. Heu und Biertrester. Heute verfüttert man es an die Tiere.
Im Gegensatz zu Ricarda Lang und anderen VorzeigegrünInnen bin ich wirklich naturverbunden, bin häufig draußen. Ich käme auch nicht auf die Idee, ’ne Kreuzfahrt zu buchen oder zum Eisessen nach Kalifornien zu fliegen (wie beispielsweise Katharina Schulze).
Zur Industrie: Künftige Investments werden sich tatsächlich eher in USA lohnen, da die massiv in Erneuerbare investieren, was unsere Unternehmen auch nachfragen wollen. Bekommen sie die grüne (und zukünftig billigere) Energie für die klimaneutrale Produktion hier in DE nicht, wandern sie ab.
Vergrünte Denkweise: Da bin ich noch nicht angekommen. Mir geht nur generell das populistische Geplapper auf den Keks und das Habeck- oder Greta-Bashing. Nicht das ich die beiden verteidigen will. Aber die sind sicherlich nicht der Verursacher der Klimakrise.
Das menschliche Gehirn sucht sich für komplexe Themen leider gerne einfache Lösungen und gerne einen einzigen Schuldigen. Das ist bequem. Was die machen, interessiert mich aber nicht. Die Probleme sind nun mal da und lösen sich nicht in Luft auf.
Ernährung: ganze 2/3 des europäischen Getreides geht in die Viehwirtschaft zur Mästung. Es ist wissenschaftlich unbestritten, dass der Flächenverbrauch für den Getreideanbau ein Faktor (von mehreren) für den Klimawandel ist.
Hier geht es um die Auswirkungen der Massentierhaltung und nicht um ein paar Schafe auf dem Deich oder 30 Kühe auf der Alm für den regionalen Verbrauch.
Niemand hat behauptet, gar kein Fleisch essen zu müssen. Warum werden in solchen Diskussionen immer gleich so extreme Annahmen verbreitet? Dann machen wir einfach weiter wie bisher. Vielleicht findet dann ja eine Veränderung statt.
Komisch, in Deutschland wird, seitdem Trittin das EEG aufgelegt hat, massiv in diese „erneuerbare Energien“ investiert und es hat niemand wegen niedriger Energiekosten in Deutschland investiert. Die Energiekosten stiegen seitdem und sie waren immer ein Malus und man trotz des Malus in Deutschland investiert. Und nun sollen die USA auch so „eneuerbare Energien“ forcieren und dort sollen die Preise sinken?
Es gibt keine Klimakrise. Mit dem Klima müssen wir leben wie die Menschheit es schon immer getan hat. Es ist Hybris, zu glauben, wir könnten da irgendwas steuern.
Wintergetreide geht grundsätzlich in die Viehwirtschaft, denn das kann man fürs Brotbacken nicht verwenden. Und das Wintergetreide muss auch angebaut werden, wegen der Einhaltung der Fruchtfolge. Problematisch ist zudem die Düngeverordnung der EU. Das Düngen wird schrittweise heruntergefahren, was dazuführt, dass der Eiweißgehalt im Getreide sinkt und dann kann man davon kein Brot mehr backen, also landet es zwangsweise im Futtertrog.
Ich habe von diesen grünen Märchen einfach die Schnauze voll. Die lügen seit Jahren, setzen sich immer mit ihrem Quatsch durch und richten Schäden an. Diese beklagen sie, um dann die nächsten Maßnahmen zu beschließen. Beispiel: Verbrennen von Palmöl, um Strom zu erzeugen. Exakt das wurde gefördert, mit der Folge, dass in Indonesien Regelwälder abgeholzt wurden, um exzessiv Palmölplantagen zu errichten. Anstatt den Anreiz zu beseitigen, liefen die Grünen und ihre medialen Büchsenspanner Amok gegen Palmöl und nun ist es selbst in Kosmetika und Lebensmittel verpönt, obwohl es ja gut Gründe geben kann, dass Palmöl dort verwendet wird. Es hat sich dort ganz ohne Subventionen durchsetzen können.
Man wäre in den letzten 20 Jahren immer gut beraten gewesen, die Gegenposition der Grünen einzunehmen, es sei denn, das politische Thema wäre ein No-Brainer gewesen, wo selbst die Grünen hätten nur schwer falsch liegen können.
@Johannes Schumann
„Es gibt keine Klimakrise.“
Erstaunlich… andererseits auch wieder nicht. ;-)
Ist alles was du schreibst so ein gequirlter Mist wie dieser hier: „Wintergetreide geht grundsätzlich in die Viehwirtschaft, denn das kann man fürs Brotbacken nicht verwenden. Und das Wintergetreide muss auch angebaut werden, wegen der Einhaltung der Fruchtfolge.“?
Bevor du unnötigerweise antwortest: Das war eine rethorische Frage. Dass du aber auf fundierte Antworten (die deine Argumente widerlegen) nicht eingehst und wieder und wieder Quatsch von dir lässt, scheint Kalkül zu sein. Irgendwann widerspricht dir niemand mehr weils zu doof ist.
Ich weiß nicht, ob Öl-Aktien wirklich billig sind. Das Geschäft ist extrem kapitalintensiv und es werden immer weniger Öl-Vorkommen gefunden bzw. es muss immer tiefer gegraben werden, was auch immer teurer wird. Das lässt die Gewinne der Unternehmen natürlich schrumpfen. Demgegenüber steht dann aber natürlich, dass durch das geringere Angebot ein höherer Preis pro Barrel verlangt werden kann. Schwer zu sagen also, ob Öl-Aktien wirklich ein gutes langfristiges Investment sind. Ich persönlich meide sie lieber, da das aus meiner Sicht eher ein Zock ist.
Da ich aber ohnehin bei Berkshire investiert bin, partizipiere ich indirekt am Öl-Geschäft.
Sehr interessanter Artikel.
Ich frage mich nur immer, was ich mit den Dividenden machen soll.
Selbst halte ich Shell und konnte damals für einen Kurs knapp unter 10€ einsteigen. Trotz der zwischenzeitlichen Kürzung ist die Dividende toll. Jedoch sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich um den derzeitigen Kurs meine Dividende nicht wieder in das Unternehmen pumpen will.
Wie machst du das? Ist das bei dir automatisiert, oder entscheidest du von Fall zu Fall?
Sofort in die ausschüttenden Aktien wieder reinvestieren?
Die Dividende nehmen und andere Aktien kaufen die zukunftsträchtiger wirken?
Oder vielleicht eine Zwischenlösung?
Vielen Dank und schönen Sonntag.
Auf dem Screenshot von Tim kann man sogar die Automatisierung sehen. Das nennt sich in den USA wohl Drip, hat Tim schon öfter erläutert. Das tolle an der Dividende ist doch, du kannst alles machen: 1) Reinvestieren 2) Reinvestieren in einen anderen Titel / Index 3) Ausgeben :-)
Gibt es auch Drip bei deutschen Brokern ? Das ist mir noch nie untergekommen.
Der Depot-Student, der hier bei Tim auch hin und wieder mal kommentiert, hat dazu einen Artikel geschrieben (Link).
Wenn ich den Blogbeitrag vom Depot-Student so lese, ist DRIP in Deutschland wohl prinzipiell möglich („auf der Internetseite des Unternehmens registieren“), aber ich würde mal sagen, in der Praxis eher schwierig bis nicht umsetzbar. :)
Ich kenne DRIP bei ETFs bei ING. Allerdings muss die Ausschüttung mindestens 75€ betragen. Man kann eine automatisierte Reinvestition in denselben Titel wählen. Ich habe nicht nachgeschaut, ob dies auch bei Einzelaktien möglich ist.
@Sündenaktien
Eine andere tolle Aktie, die niemand so recht haben möchte, und die es deswegen gerade zu einem sehr günstigen KGV gibt: BAT. Hier habe ich eine Position aufgebaut, für mich sogar erstmalig im Bereich Tabak. Eigentlich meide ich Tabak, nicht aus moralischen Gründen, sondern weil ich Angst vor Regulierung habe.
BAT ist sehr interessant bewertet. Sie liegen vom KGV her fast so günstig wie Imperial Brands, die in der zurückliegenden Zeit im klassischen Tabakgeschäft Marktanteile verloren hatten und es im Verdampfergeschäft nicht hinbekommen hatten, etwas aufzubauen. Aber sie liegen wesentlich günstiger als PM, die im Verdampfergeschäft sehr weit vorne sind.
Man kauft also einen Titel, der im Ziggi-Geschäft gut positioniert ist (auch in Schwellenländern, die relevant sind, weil dort Ziggis noch besser gehen) und im Verdampfermarkt die solide Nummer zwei ist. BAT sollte eines der Unternehmen sein, die im Oligopol der Tabaker weiterhin solide wachsen. Das ist im Kurs/KGV m.E. nicht reflektiert. Für kleines Geld bekommt man zudem erstaunlichen Rückfluss. Wie gesagt, eigentlich kaufe ich ungerne rückwärtsgewandte Titel wie Öl und Tabak, weil ich immer Sorge habe, das kann bei einem langfristig angelegtem Depot auch nach hinten losgehen. Aber Gelegenheit machte Diebe bei mir.
@Tobs
Geht es bei der Bewertung nicht auch viel um Wachstumsmarktpräsenz in SO-Asien / Indonesien und Afrika? Es gibt ja nur 5 multinationale Konzerne BAT, IMB, PMI, JTI und CNTC und dann noch MO in den USA. Ich habe davon 4 im Depot.
Altria ist vermutlich meine beste Aktie aus dem gesamten Depot. Wie lange die es noch schaffen werden die Divi zu erhöhen? Seit 25 Jahren sind die schon totgesagt.
@Ölaktien
Vielleicht sind die weiter starken Big Tabacco die Vorlage für die angeblich sterbenden Ölaktien? Bei BP / Shell ist die Bewertung aktuell halb so hoch wie Exxon / Chevron. Warum? Weil europäische Unternehmen die auch alternative Energien vergrößern.
@FitundGesund – BAT
BAT ist doch Ihr Sorgenkind gewesen. Plötzlich dann wieder gut gestiegen.
Haben Sie den Moment genutzt und verkauft?
In Bezug auf das angestammte (ganz langfristig aussterbende?) Tabakgeschäft: Definitiv.
Denn eines muss man sehen: Die Verkaufspreise je Ziggi orientieren sich an der Einkommenskraft des jeweiligen Absaz-Markts (es gibt hier Studien wie bei McDonalds, wie viel Stunden ein durchschnittlicher Arbeitnehmer schaffen muss, um sich eine Packung kaufen zu können). Und in den Absatzmärkten in den Schwellenländern wächst die Einkommenskraft nach wie vor.
Vergleicht man das mal in einem übertragenen Sinne mit einem anderen nasty Business wie Fast Food Restaurants: In den Schwellenländern lässt man noch die Umsatzfläche wachsen durch neue Restaurants (neue Konsumenten) und optimiert zugleich die Verkaufsflächenmarge je qm (mit Einkommenshöhe steigende Preise).
Eine PM hat in Asien graduell mehr Marktanteil. Und PM ist definitiv mit dem ganzen Verdampfergedöhns sogar noch weiter als BAT (die aber vergleichsweise auch sehr gut positioniert sind). Nur für eine PM zum Beispiel bezahle ich fast ein KGV von 17, und bei BAT etwas unter 9.
Darum finde ich heute für einen Ersteinstieg in dieses Geschäft BAT reizvoll: Richtige Märkte, gute „neue“ Produkte – vielleicht in Bezug auf beide vorgenannten Aspekte graduell weniger optimal aufgestellt als PM, aber signifikant günstiger und damit risikoärmer im Einkauf. Altria als Pure USA-Play käme mir – bei heutigem Einstieg – nicht in den Sinn, habe es aber auch nicht wirklich durchdacht, ehrlicherweise.
@42sucht21, huhu…
viel Geblubber, nix dahinter meinerseits, ich habe die BAT immer noch, bringt halt gute Dividende, knapp 330 CHF im Februar, war auch schon besser, das britische Pfund vs CHF eben ein Trauerspiel.
BAT ist nicht mehr mein Sorgenkind, ich lass die jetzt so wie sie sind, ich bin gelassener geworden mit den Aktien, Dividende laufen, werden re-investiert, natürlich war 2022 kein gutes Jahr, aber im Moment läuft es dafür wieder um so besser. Wie lange? keine Ahnung. Geht mal hoch und geht mal runter, wie immer.
Ölaktien/Energy hab ich auch via ETF „IXC“, (kleine Position) daneben noch Canadian Natural Resources, ENB und so Kram.
Hoffe es geht Ihnen gut und wünsche Allen einen schönen Sonntag.
@FuG schön wieder mal etwas von Dir zu lesen ich hoffe es geht dir gut :-)
@Fit und Gesund: An Dich habe ich letztens gedacht, ob Du denn noch deine Gamestop-Aktien (Spinoff von Barnes & Noble) hast? :)
@Christian H.,
Deinen post hab ich erst jetzt gesehen, ich glaube Du verwechselst mich, ich hatte niemals Gamestop-Aktien und niemals Barnes & Noble, kenn ich auch gar nicht, sorry…
@Bruno,
danke, Alles tippi toppi hier, bei Dir hoffentlich auch.
Tabakhersteller haben einen gigantischen Burggraben namens Werbeverbot. Und ESG. Bei Öl + Gas ist es die Kapitalintensität. Und ESG. Beide Geschäftsmodelle sind endlich, jedoch nicht in den nächsten 25 Jahren. Die Investments bezahlen sich aber primär über Dividenden und Aktienrückkäufe. Tenbagger sind das nicht.
@Tenbagger sind das nicht.
Beispiel Altria: Klar, heute mit fast 10% Divi, da kann man keinen weiteren ten-bagger so einfach erwarten. Auch nicht unbedingt, dass die Divi nie gekürzt werden wird. Aber bisher besser als OK. In den letzten 20 Jahren Kursplus 350% plus die hohe Divi. Ich denke, Altria kann in jedes langfristige Depot bedenkenlos zur Beimischung empfohlen werden.
Es ist aber kein 10x-bagger sondern 100x-bagger und mehr. Altria Kursverlauf allein 1983 – 2023 von 0,46 auf 46. Dazu noch die hohen Dividenden und spin-off Kraft und PMI usw. Und das in der Zeitspanne, in der allen klar ist, Rauchen ist nicht gesund und das Businessmodell geht zu Ende. Ha ha – da steht mal wieder Realität vs. tollen Aktienanalysen. Dadurch bleibt die Bewertung moderat und Käufer können Rendite machen.
Meine Aussage bezieht sich auf die Zukunft, nicht auf die Vergangenheit. Da sehe ich weder eine 10x noch 100x beim Kurs, bei keinem Zigarettenproduzenten. Dass es Cash Flow-Maschinen und solide Dividendenwerte sind, denen Anti-Raucher-Gesetze teilweise sogar nützen, hatte ich ausgeführt.
@BigCheese
Ja, das hatte ich so auch genauso verstanden.
Wollte nur auf die Performance in der Verg hinweisen. selbst seit sie Totgesagte sind. Für die Zukunft bin ich verhalten optimistisch. Die Konzerne werden die Position nicht kampflos aufgeben und der starke, planbare Cash flow ermöglicht einige Trial and Errors
@Sündenaktien und Moral & Ethik und Wort zum Sonntag zum aufregen haha…
Habe neulich einen Bericht von einem Ethiker über das Investieren gelesen, das war nett gemeint, aber leider hat der nichts über das Investieren und seine Wirkungsweise verstanden.
Wenn einem das wichtig ist, muss man schon genau hinterfragen, was man mit seinem Geld bewirkt, investiere ich in einem Ölkonzern oder Tabak oder Rüstung, ändert dies konkret etwas? Wird mehr Öl oder Gas verbrennt, mehr geraucht, mehr Krieg geführt? Direkt hat es schon gar keinen Einfluss, ausser man macht ein IPO, wo das Unternehmen direkt Geld eingespült wird. Beim Kauf einer Aktie ändert sich direkt finanziell nichts. In der breiten Masse könnte man, weit hergeholt, argumentieren, dass wenn alle sich von diesen Aktien abwenden, diese umdenken müssen, weil sonst die Reputation auf dem Spiel steht. Anleihenkäufe solcher Unternehmen hätte einen viel direkteren Einfluss. Oder sein Geld auf dem Sparkonto zu belassen einer Bank, welche von diesem Geld dann Investitionen in „Dreckfirmen“ macht. Die Meisten die sich dagegen entscheiden, wollen wohl eher nicht profitieren von diesen Geschäften, also ist die Frage eher eine Frage der Moral als Ethik.
Das eigene Handeln hat da einen direkten Einfluss, z.B. auf CO2 oder Umweltschutz, hier hat man in der Massen deutlich mehr Möglichkeiten zur Veränderung. Aber hier müsste man auch mal deutlich ehrlicher werden, auch zu sich selbst, vieles ist auch Heuchelei, neulich sah ich in diversen Antworten von Politikern diverser Parteien, was sie alles tun für die Umwelt, jeder hat sich im besten Licht versucht darzustellen, jenseits aber der Realität. Es geht nur um Selbstmarketing. Da verstehe ich auch Kritiker der E-Mobilität, wenn ein Politiker sich mit seinem Tesla rühmt, den er sich auch locker leisten kann auf Staatskosten, und dann den Urlaub in Asien oder USA als „kleine Sünde“ abtut, der hat wenig verstanden resp. lebt in Doppelmoral und/oder Heuchelei. Wer bezüglich Umweltsünden kein Sünder ist, gerade in der westlichen Welt, der werfe den ersten Stein. Wir müssen uns das eingestehen und den Fokus weniger auf Moral & Ethik legen sondern auf marktfähigen Lösungen, vielleicht auch Kompromisse, alles andere wird nicht funktionieren. Kernenergie gehört hier für mich als Übergangstechnologie noch dazu, sonst ist die Alternative halt Kohlestrom aus dem Osten oder Atomstrom aus dem Westen (Frankreich) oder Öl+Gasstrom aus Amerika oder Nahosten (wenn nichts mehr von Russland kommt).
Für mich werden sich Veränderungen nur nachhaltig durchsetzen, wenn es sich auch ökonomisch lohnt, ob und wie man hier auch noch nachhelfen muss, ist eine andere Frage, je weniger desto besser, in der Übergangsphase vielleicht hie und da notwendig, wenn es die Wirtschaft nicht abwürgt (sonst kann man sich den Umstieg sowieso nicht mehr leisten). Wenn z.B. um beim polarisierenden E-Auto zu bleiben, dieses günstiger wird unter Berücksichtigung aller Faktoren und auch mindestens gleich bequem, inkl. Laden der Batterie über Ökostrom, so ist das der richtige Weg. CO2 frei wird auch dies nicht sein, aber deutlich besser. Zu Fuss oder mit dem Fahrrad ist immer noch die bessere Option. Aber nachhaltiger ist es alleweil, man wird bald eine Batterie zu fast 100% recyclen können, verbranntes Benzin oder Diesel ist endgültig verloren. Johannes Schumann hat da schon Recht, Öl ist ein wertvolles gut und nicht ersetzbar, für die Chemie und andere Zwecke, aber als reiner Brennstoff eigentlich zu schade. Der Umstieg wird aber wohl noch länger gehen als gedacht und von daher denke ich auch, dass Ölkonzerne noch recht lange gute Dividenden liefern, genauso wie die längst totgesagten Tabakkonzerne.
Das eine tun das andere nicht lassen, man darf sich an den Dividenden ohne schlechtes Gewisssen erfreuen und trotzdem etwas positives tun, das geht schon zusammen.
Toller Artikel Tim.
Habe auch damit begonnen Chevron und Exxon zu kaufen. Bekomme jedoch erst Quartalsweise 25€ :)
Hat Nikos eigentlich nicht mittlerweile sein Praktikum in Oberstdorf beendet TIm ? Erfahren wir noch, was er danach macht ?
Freue mich auf weitere Artikel auf Tim Schäfer Media. Mittlerweile der einzige Blog den ich noch lese.
Lieber Tim,
soviel wie du fliegst ist es ziemlich egal ob du im Alltag CO2 einsparst. Dein CO2-Fußabdruck dürfte extrem überdurchschnittlich sein.
Ich will das nicht werten. Aber man sollte schon realistisch auf die Dinge schauen.
@ Ralf
Boni, Erfolgsbeteiligung
Meine Frau arbeitet zwar nicht für den Staat, aber zumindest Staatsnah im Bereich der kritischen Infrastruktur.
Es gibt manchmal Entscheidungen, die man nicht ganz mitträgt. Bei kleinen Differenzen kann man vieles hinnehmen und auch mancher Kompromiss ist nicht unbedingt ideal. Entscheidungen müssen dennoch getroffen werden und dann sollten sie auch umgesetzt werden.
Es gab allerdings kürzlich eine schlechte Entscheidung, die fachlich überhaupt nicht nachvollziehbar gewesen ist. Meine Frau hat hier Unterstützung geleistet und das Thema in eine Richtung bewegt mit der fachliche Mitarbeiter gut leben können. Die Entscheidung hat der Firma über den Daumen 50M an Einsparung gebracht. Wie viel Prämie wird sie dafür wohl bekommen? 1 Prozent, oder Promille wäre in Anbetracht der Summe durchaus sehr gut. Ich kann es Dir sagen. Es gibt nichts. Im Gegenteil. Das Thema anzusprechen und anzugehen sorgt in der Regel eher für Missmut und schwierige Gespräche auf höchsten Ebenen, bei denen Kommunikationskills auch entscheidender als fachliche Richtigkeit ist. Letztendlich ist es gelungen, die Entscheidung zu revidieren.
In dem Fall hilft dies uns als Steuerzahler und der Umwelt. Im Nachhinein ist an Kontaktanfragen wie XING auch zu erkennen, dass der Einsatz meiner Frau weit über die Abteilung hinaus für Bekanntheit gesorgt hat. Das spielt für uns ebenfalls keine Rolle, da eine höhere Position für uns nicht darstellbar ist, da es schlichtweg nicht möglich ist diese mit gleichen Zeitrahmen auszuschmücken. Wir möchten schließlich in ungefähr 10 Jahren eher Remote Arbeit im Ausland im Frühjahr und Herbst durchführen, als mehr zu arbeiten. Das wird mit der aktuellen Position schon schwierig. Eine fachliche Stelle wäre aber weiterhin interessant, auch mit weniger Gehalt.
Es erfüllt trotzdem mit Freude, wenn man bei der Arbeit das richtige tut. Auch wenn es dafür keine Belohnung gibt. Die Höhen von Abfindungen, Boni usw. sind oft wie viele Themen etwas reißerisch. Bei IGM Betrieben sind die Zuschüsse wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Erfolgsbeteiligung usw. auch mehr oder weniger feste Bestandteile des Einkommens. Das ist nicht wirklich ein zusätzliches Geschenk was es in top gibt und wird bei neuen Positionen auch in die Gehaltsverhandlung entsprechend mit einbezogen.
Deine Stelle macht Dir doch Spaß und Du arbeitest in dem zeitlichen Rahmen wie gewünscht. Mehr Gehalt wird es hier sicherlich nicht geben, wie Du bereits festgestellt hast. In dem Fall gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder bist Du mit dem Gehalt weiterhin zufrieden in der Position oder bewirbst Dich in der Industrie. Vielleicht gibt es dort ein besseres Gesamtpaket. Vielleicht auch nicht. Zumindest wirst Du bei der Recherche neben den Nachteilen vielleicht auch manche Vorteile Deiner jetzigen Stelle entdecken.
Finde ich super mit deiner Frau, würde das mehr Anerkennung finden, würde sich einiges noch zum Besseren entwickeln. Die Meisten schweigen lieber, gerade wenn es darum geht, schlechte Nachrichten zu überbringen, oft aus Angst, nicht ganz unbegründet. Schon in der Antike:
Apollon lernte Koronis, die Tochter des Königs Phlegyas von Orchomenos beim Bade im Boibeis-See in Thessalien kennen. Er verliebte sich in sie. Da sie von ihm ein Kind erwartet, sandte er zu ihrer Bewachung einen wunderschönen weißen Singvogel. Koronis wurde Apollon untreu und betrog ihn mit dem sterblichen Arkadier Ischys, Sohn des Elatos. Der Vogel meldete dies sofort seinem Herrn. Apollon wurde wütend und bestrafte den Überbringer dieser schlechten Botschaft. Er veränderte die Farbe des Vogels in Schwarz, verdammte das arme Tier zu krächzen anstatt zu singen und fortan bevorstehendes Unheil anzuzeigen. Seither trägt dieser Vogel auch den Namen der Untreuen: Corvus corone corone – die Rabenkrähe.
Auch eigene Fehler oder Risiken mitteilen, ohne dafür bestraft zu werden, wäre sehr wichtig und würde viele Probleme verhindern, anstatt versuchen es so lange es nur geht unter den Tisch zu wischen. Braucht sicherlich umdenken, gerade im DACH Raum sind wir Meister darin, Fehler und Scheitern ist immer noch unverzeihlich, beginnt schon in der Schule mit dem Rotstift. Zieht sich überall durch, sogar hier im Blog, gerne wird auf Rechtschreibfehler oder dergleichen hingewiesen, anstatt vielleicht das Positive zu sehen.
@Kiev – Prämie dafür
Nicht zum konkreten Fall aber allgemein:
Wenn jemand ein sehr gutes (weit ÜT-) Gehalt erhält, ist die Frage schon auch ob immer weitere Boni notwendig gezahlt werden müssen oder ob nicht viele Arbeiten und Zusatzarbeiten und Einsparungen für den AG nicht auch schon mit diesem sehr guten Gehalt bereits abgegolten sein sollten. In gewissen Positionen wird doch erwartet wie ein AG zu denken & handeln – dss ist doch Gehaltsbestandteil.
Anreizsysteme
Es gab früher mal eine Steuer auf Spatzen. Spatzen wurden (fälschlicherweise) als Schädlinge gesehen und die Landbevölkerung mussten neben ’normalen‘ Steuern auch 10 Spatzenköpfe jährlich abgeben. Die konnte man jagen und wenn es wenige gab war die Jagd aber aufwendig oder man musste teuer Spatzenköpfe von anderen kaufen damit sie abgebeben werden konnte.
Das Resultat können wir uns schon denken: Die Landbevölkerung fing einfach an Spatzen zu züchten. In Ställen waren sie willkommen und in harten Wintern wurden sie mitgefüttert und die Population gestärkt damit die Spatzensteuer im kommenden Jahr leicht zu entrichten war. So wurde das genaue Gegenteil von dem erreicht was die Steuer / Boni eigentlich erreichen sollten.
So ähnlich erlebe ich das in vielen betrieblichen Abläufen mit dem ausschließlichen schielen auf ‚wie erreiche ich meine Boni‘.
Ganz so absurd würde ich den Bonus nicht sehen.
Fairerweise muss man sagen, es gibt immer eine zweite, verobjektivierende Instanz: Die bonus-gewährende Instanz (in allerletzter Instanz das Eigentum). Anreizsysteme passen sicherlich nicht überall in Branchen gleich gut. Grundsätzlich ist es ein Instrument wie jedes andere auch, dass sinnvoll eingesetzt werden muss. Der Bonus, wenn man es wirklich mal auf die Essenz runterdampft, prämiert idealerweise ja nicht Verhaltensweisen, sondern die aktive Einbringung in echte Wertschöpfung, so dass der Eigentümer noch reicher wird und dafür fällt für den richtig guten Mitarbeiter auch was ab (ja, bei Investmentbanken ging es immer in die umgekehrte Richtung :-) ).
Meines Erachtens ist das pures Interesse des Eigentums. Logischerweise möchte der Eigentümer von seinem Eigentum nichts abgeben, er möchte aber dennoch, dass seine Angestellten seinen Wohlstand mehren und sich quasi wie ein Eigentümer einsetzen. Dafür finden sich schon sinnvolle KPI, und hierüber zu befinden ist ja gerade die Prärogative des Eigentümers. Umgekehrt fände ich es persönlich schlimm, wenn befähigten Leuten diese Möglichkeit genommen würde, weil das eine gleichmachende Tendenz hätte und mitnichten alle Mitarbeiter in einer Company in gleicherweise mehrwertschöpfend arbeiten (wollen) und diesen es auch gar nicht obliegen kann, hierüber zu befinden (das kann und darf nur der Eigentümer, so häßlich und kalt das auch klingen mag).
Über Boni von Investmentbanker müssen wir nicht reden, aber daran kann man das Thema genauso wenig festmachen wie an der Sinnhaftigkeit von Sozialleistungen wegen einzelner Sozialleistungsbetrüger. :-)
Anstatt Bonus geben wir Provisionen, primär im Sales. Das ist fair und motiviert auch, auch mit einer langfristigen Komponente, d.h. dass Kunden auch gehalten werden können über Jahre. Für andere Jobs wäre das nicht das Richtige, z.B. Softwareentwickler, da sind gute Festgehalte besser geeignet, weil dort faire KPI’s zu finden ist nicht trivial, denn es gibt stille Schaffer und auch andere, welche sich gut selbst vermarkten können, da ist eine Gefahr, dass die falschen Leute einen Bonus erhalten. Eine Beteiligung am Geschäftserfolg gibt es auch dort, aber das Gehalt hat natürlich auch eine Leistungskomponente, einerseits was jemand mitbringt (Startgehalt), dann was jemand erreicht für das Team und das Unternehmen, dann gibt es Gehaltserhöhungen.
@Tobs
Gibt kein schwarz weiss denke ich. Aber klar, außerordentliche Einsätze und Erfolge – warum nicht mit Boni würdigen.
Aber diese sich wiederholende Boni sind doch Gift für die Langfristmotivation. Ab dem 6. mal Bonus-Erhalt fühlt sich dieser Bonus an wie ein geschuldeter Gehaltsbestandteil und man fühlt sich bestraft wenn man dann mal keinen Bonus erhällt – aber eigentlich hat man trotzdem vollen EInsatz gegeben aber man bekommt weniger als sonst. Schlecht für die Motivation.
Die Bonis-Zielgespräche sind ja oft auch eher albern. Wenn nicht so gut läuft, dann ist AN schlechter motiviert weil man sich bestraft fühlt wenn die großen Boni so gar nicht erreichbar sind – das wars dann mit meiner intrinsischen Motivation. Oder man ziehlt nur auf den neuen Verkauf und lässt den Langfristkunden auflaufen im Support sind dann keine Ressourcen dafür da.
Anderes Beispiel: Sagen wir mal die Operations Managerin einer Lagerhaltung findet einen Weg 5 Mio Versand- und Lagerkosten pro Jahr einzusparen mit Optmiierungen. ist das nicht Teil ihres normalen Jobs und somit Gehaltsbestandteil solche Lösungen zu finden um dem Unternehmen Geld zu sparen / mehr Gewinn zu erreichen. Brauch es da echt einen Bonus – sie bekommt doch als Leiterin ein entsprechendes Gehalt?
Anderes Beispiel: Sportler die für Rekorde Boni erhalten. dann wird also nicht die Bestleistung abgerufen sondern bei jedem Wettbewerb der Rekord minimal verbessert damit 20x der Bonus anfällt – anstatt gleich beim ersten Wettbewerb. Die Sergej Bubka Taktik.
@ Prämie
Manchmal denke ich schon, dass eine Prämie angemessen wäre. Bisher hat Engagement, Weiterbildung und Einsatz allerdings zumindest längerfristig zu Erfolg geführt.
Darüber hinaus finde ich Spaß bei der Arbeit und Erfolg erreichen auch intrinsisch motivierend. Auch wenn es dafür keine Prämie gibt. Das sehe ich im privaten nicht anders. Wenn ich mich irgendwo engagieren und unterstützen kann, dann mache ich es ohne mir Gedanken über Auswirkungen meines Handelns auf mich selbst zu machen.
Ich wollte mit dem Thema auch nur zeigen, dass es in der Industrie auch nicht sehr hohe Boni gibt. In den Medien bekommt man gelegentlich ein anderes Bild serviert.
Aktuell gibt es gerne reißerische Themen zu gesellschaftlichen Veränderungen. Da wird dann gerne von Job Ghosting, Fachkräftemangel, Quiet Quitting, 4 Tagewoche natürlich bei vollem Lohnausgleich usw. geschrieben. Die Welt ändert sich oft nicht so schnell wie es den Anschein hat.
Ich habe Chevron auch seit ein paar Jahren im Depot. Allerdings bewegen sich meine Quartals Dividenden irgendwo im Bereich um 50€. Ich habe kein Problem mit solchen Aktien, die nächten werden bei mir im Bereich Tabak sein. Und ich werde mich auch mal mit Japanischen Aktien beschäftigen müssen um etwas Währungs und Ländervielfalt reinzuholen.
Die Bankenkrise geht weiter…da kommt möglicherweise noch einiges nicht besonders lustiges…
https://finanzmarktwelt.de/bankenkrise-us-regionalbanken-stuerzen-ab-269364/
@Ralf
Öffentlicher Dienst: Das bringt die Einigung im Tarifstreit (handelsblatt.com)
„Im Schnitt steigen die Löhne und Gehälter damit ab März nächsten Jahres um rund elf Prozent, bei unteren Entgeltgruppen sind es sogar bis zu 16,9 Prozent.“
11-17% Lohnerhöhung ist ja wohl kein Pappenstiel. Wenn sogar die Gewerkschaften zufrieden sind dann darf das ja was heissen.
Folgen generell wenn jetzt die Löhne durch die Decke gehen ist für mich klar, Zinsen müssen noch weiter steigen, weil dies natürlich die Inflation zusätzlich anheizen dürfte.
Hallo Bruno,
hier muss man differenzieren und genau hinschauen. Mich betrifft es nicht da wir einen anderen Tarifvertrag haben. Zu den mir bekannten Details: Nicht so schlecht. Aber:
Nullrunde für 14 Monate, bis Ende Febuar 2024. Dafür wenn ich es richtige verstehe über diesen Zeitraum verteilt diese 3000 € Inflationsprämie verteilt. Ab 01.03. dann Erhöhung um 5,5 % plus 200 €.
Mein Eindruck: Gut für die unteren und mittleren Einkommen. Diese profitieren (wieder einmal) deutlich. Gerade solche Dinge wie Einmalzahlungen wirken sich prozentual betrachtet dort höher aus. Schlechter jedoch kommen wieder wie bei vergangenen Verhandlungen die höheren Einkommen (Ingenieure, ITler) weg. Hier liegen die Erhöhungen der Gehaltstabelle bei den üblichen Gehaltsgruppen über die Laufzeit von insgesamt 24 Monaten bei insgesamt rund 8-9 Prozent. Also etwa 4-5 Prozent pro Jahr. Auch nicht schlecht, aber nicht gut im Vergleich zu den Verbesserungen der „unteren“ mit teils 15 Prozent. Es muss ein gewisser Abstand verbleiben wenn man gute Leute haben will.
Problem ist die verringerte Spreizung zwischen „unteren“ und „oberen“ Gehaltsgruppen. Bereits die Unternehmensberatung PWC hat in einer Studie festgestellt: Die unteren und mittleren Gehaltsgruppen im ÖD sind sehr gut bezahlt, teilweise zu gut. Im Bereich der angestellten Ingenieure und ITler sieht es aber nicht gut aus. Wir bekommen jedenfalls real nur noch sehr wenig Personal bei. Leider kämpft Verdi aber nicht für Ingenieure und ITler.
Also: Nicht schlecht, aber zu wenig Fokus auf MINT und zu starker Fokus auf die Leute der Verwaltung und „normalen“ Tätigkeiten. Ohne diese jetzt schlecht reden zu wollen.
Auf den Punkt gebracht. Am Ende beißt sich die Katze in den Schwanz: Verdis Hauptclientel (und für die wird hauptsächlich verhandelt) sind die TGs bis max 9. Großer Mangel besteht aber bei 10+ (also eben MINT-Berufe, IT, BauIngs, Ingeneure, Ärzte, Juristen aber auch Einkäufer oder Führungspersonal). Wenn die nicht zu bekommen sind leiden am Ende wieder alle.
Dazu kommt, dass Berufsjahre in dem Job über Erfahrungsstufen vergütet werden. Da man immer maximal in der 3 einsteigt (auch mit Erfahrung), macht es das für Wechsler wieder uninteressanter.
Ich hab es ja letztes mal schon geschrieben: Müllwerker und Volljuristen in einen Tarifvertrag zu bekommen ist eigentlich schon zum Scheitern verurteilt.
Für diesen jetzigen TvÖD-Abschluss muss man aber auch mal eine Lanze brechen: Die 3000 Inflationsprämie (netto) sind auch für höhere Gehaltsstufen ~10%. Tabellenwirksam werden sie dann nächstes Jahr – und da sinds auch mindestens 10%. Das ist nicht schlechter als die durchsetzungsstarken Gewerkschaften geschafft haben. Aus meiner Sicht ein guter Kompromiss – der aber wie gesagt das Problem der Attraktivität für studierte Fachkräfte nicht ausreichend erhöht.
Es werden aber die Phasen kommen, wo man wieder froh sein wird einen Posten im öffentlichen Dienst „sicher“ zu haben. Zur Wahrheit gehört nämlich auch, dass man sich in der Regel nicht totarbeitet und die Vereinbarkeit Beruf-Familie ein wenig besser ist. Zuhause „hedgen“ wir – meine Frau beim Land, ich in der Privatwirtschaft. Man soll ja nicht nur bei Aktien breit streuen ;-)
@Müllwerker , 3k plus 17%
Das führt zu weiterer Automatisierung. Wo früher pro Wagen 3 Mann unterwegs waren is es Heute zumindest in den Vorstädten nur noch der Fahrer allein, der mit dem Außenheber die Tonnen an der Straße abfährt und alles allein macht und dabei noch größere Touren fahren muss. Das führt im Job zu weniger sozialer Interaktion, höherer Arbeitsbelastung und mehr Stress. Außerdem fallen wichtige Jobs weg für weniger Qualifizierte mit allen Folgen.
Und wozu das alles – damit auch die gering Qualifizierten 3x im Jahr in Urlaub fahren und sich ein iPhone kaufen können.
Klar trifft die Inflation besonders die unteren Einkommen hart. Aber natürlich muss der Abstand zu den ‚besseren Jobs‘ im Nachgang auch wieder erhöht werden – sieht man ja schön in Ihren Posts @Ralf und @Slowroller „(MINT-Berufe, IT, ….. Führungspersonal). Wenn die nicht zu bekommen sind….“ Die müssen also auch wesentlich mehr bekommen. Nicht weil sie es verdienen (!) sondern nur weil natürlich der Abstand gewahrt werden muss.
OK, OK ich habe jetzt arg übertrieben. Aber ein wenig stimmt die Richtung schon, oder?
Ja, klar stimmt das. Wobei ich das Problem mit der Automatisierung eher als Chance sehe: Wir sollten Geringqualifizierte lieber qualifizieren anstatt Heizer auf die E-Lok zu setzen. Es gibt nämlich Jobs, die werden derzeit schon händeringend gebraucht und sind über den Quereinstieg oder Spätausbildung gut zu meistern: Pflegehelfer, einige Handwerke, Unterstützung im Sozialen Bereich oder LKW-Fahrer.
Bei den oberen Lohngruppen ist es einfach Angebot und Nachfrage. Ich persönlich leiste ziemlich sicher deutlich weniger als ein Müllwerker oder Tiefbauer – bekomme aber ein vielfaches der Vergütung. Ob das fair ist? Eher nicht – aber eine bessere Möglichkeit der Ressourcenallocation als Angebot- und Nachfrage kenne ich auch nicht.
@42
Ralphs unterste Oberschicht ist schon (seit Jahren;-)) arm dran! ;-)
Natürlich ist es für die Menschen im unteren & mittleren Einkommensbereich schon schwerer die Inflation auszugleichen.
Es ist aber nicht nur die Geldthematik, wenn früher z. B. 3 Pflegeklassen bei Würzburg ausgebildet worden sind und Sie jetzt Probleme haben, überhaupt noch 1 zusammen zu bekommen. Die Arbeit für Pflege wird aber zukünftig nicht weniger werden…
Die Demographie, Arbeitsbedingungen / Arbeitsverdichtung, Arbeitsmoral & Verlust der Sinnhaftigkeit, die Bürokratie … Geld oder Wertschätzung ist nur ein Punkt unter mehreren.
Rationalisierung, Automatisierung, Arbeitsverdichtung… hängt natürlich auch etwas am Gewinnstreben…
Gewinne bei Ölkonzernen privatisieren und die externen Kosten/Klima sozialisieren…
Jetzt kreuzigt den Sozialisten! ;-)
@ TVöD Abschluss
Ich meine mich daran zu erinnern, dass es hier vor allem um einen Inflationsausgleich bei den unteren Einkommensgruppen ging. Schließlich sind diese besonders von den Preiserhöhung in Bezug auf Energie, Miete usw. betroffen. Der Abschluss ist entsprechend geglückt würde ich sagen.
Ralf, Du sprichst doch gerne für die gesellschaftlich etwas benachteiligten. War der Abschluss nicht gut genug?
@ Höhere Einkommensgruppen
Hier gibt es doch weitere Instrumente wie spezielle Laufbahnen, AT Konstrukte usw. Ein Müllmann hat vermutlich nicht die Wahl einen echten AT Vertrag (auch ÜT) zu erhalten oder die Vorzüge der mobilen Arbeit in Anspruch zu nehmen.
Wir sind beide in unterschiedlichen AN Vertretern. Beide Abschlüsse waren auch für uns in den höheren EG Gruppen sehr gut. Die Brutto/Netto Einmalzahlung fand ich ebenfalls gut, auch wenn sie nicht wie eine Gehaltserhöhung wiederholt wird.
Ralf, wie wirkt sich denn die Tariferhöhung auf Dein Darlehen aus? Wurden die Zinsen im gleichen Maße erhöht oder sind sie gleich geblieben? In dem Fall ist eine 8% Lohnerhöhung doch wunderbar.
@ Sparta
Ich habe heute im Handelsblatt einen Beitrag von Linder zu Subventionen von Strompreisen für die Industrie mit der Gießkanne gelesen und stimme hier weitestgehend zu.
Bei Seiner Aussage fehlt etwas:
“
Gewinne bei Ölkonzernen privatisieren und die externen Kosten/Klima sozialisieren…“
Strom ist bereits ohne irgendeine Transformation mit Kosten verbunden. Die Preise für eine Kilowattstunde boten erst vor kurzem gute Gründe für Alternativen.
Ich hätte einen Fahrradunterstand bei dem ich 4-6 Solarpanele installieren könnte. Die Politik sollte vielleicht einfach nur die Rahmenbedingungen schaffen, dass Menschen auf ein dynamisches Umfeld reagieren können. Die aktuelle Grenze mit 600W bei Kleinkraftwerken und dem bürokratischen Aufwand bei größeren Anlagen ist doch ein schlechter Witz. Mieterstrom Modelle bei einem MFH. Ich möchte sicherlich nicht als Versorger agieren, sondern lediglich Überschüsse zu einem definierten Preis bereitstellen. Es wäre natürlich schön, wenn das ohne Netzentgelte funktionieren würde, da es sich in meinem Fall um ei. Hausnetz handelt. Dann gibt es die überaus großzügige Einspeisevergütung von 6-8ct/kWh. In Anbetracht der Marktpreise ist das doch Abzocke. Natürlich kann man den Strom auch direkt vermarkten. Das lohnt sich dann allerdings erst wieder ab einer gewissen Größe der PV Anlage.
Zu dem Thema habe ich schon diverse Dinge recherchiert und mich immer wieder gewundert warum alles einfach nur so schlecht aufgesetzt ist.
Erfrischend fand ich einen Artikel über Texas. Hier wird richtig in PV investiert. Scheinbar ist der bürokratische Aufwand kein großes Hindernis in der Kosten/Nutzen Betrachtung. China finde ich ebenfalls atemberaubend und hoffe, dass dies vielleicht zukünftig in den Nachrichten etwas mehr thematisiert wird. Das Taiwan Thema ist natürlich durch China selbst so präsent. Ich bin zuversichtlich, dass der Krieg Russland/Ukraine und die Spannungen um China/Taiwan sich langfristig auflösen werden. Es könnte aber noch ein langer Weg werden.
Sorry Kiev. Aber offensichtlich hast du meinen Text nicht genau gelesen. Für mich gilt dieser Abschluss nicht und ich habe diesen nur für Bruno kommentiert. Aus bisherigen Tarif-Erfahrungen wird unsere eigene Tarifrunde schlechter ausfallen. Und wie bereits geschrieben gilt für die benachteiligten Gruppen hier aus meiner Sicht:
„Bereits die Unternehmensberatung PWC hat in einer Studie festgestellt: Die unteren und mittleren Gehaltsgruppen im ÖD sind sehr gut bezahlt, teilweise zu gut. Im Bereich der angestellten Ingenieure und ITler sieht es aber nicht gut aus.“
Das Problem ist einfach, dass es seit einigen Verhandlungsrunden zu Lasten der höheren Gruppen geht. Slowroller kann es vermutlich bestätigen. Bei unserem Tarifvertrag ist das noch stärker ausgeprägt. Mit verschiedenen Folgen wie wir feststellen müssen.
Das ist zumindest die Meinung in den höheren Entgeltgruppen. In der Tat wurde auch – gerade im TV-L (den ich aber nicht am eigenen Leib kenne) – in den hohen Gehaltsgruppen überproportional gespart. Einbußen bei der Sonderzahlung werden gestuft vorgenommen (je höher, desdo weniger gibts), bei der Höherstufung gibt es auch Abstriche. Derzeit will man massiv mit Sockelbeträgen und Einmalzahlungen arbeiten. Das kann zwar die Schere (die im ÖD garnicht groß ist) zwar ein wenig schließen – hilft aber kein Stück beim eigentlichen Problem: Dass das Recruiting bei den Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten im Akademikerumfeld echt schwierig ist und noch schwieriger wird…
@Kiev: Für mich gilt – wie bereits geschrieben- der Abschluss nicht. Ich rechne aus Erkenntnissen bisheriger Tarifrunden bei uns mit schlechterem Abschneiden. Was nicht ohne Folgen bleiben wird da wir gerade im MINT-Bereich auch gegenüber dem TVÖD bereits hinterherhinken. Der Fokus liegt seit einigen Tarifrunden im ÖD auf kleine und mittlere Einkommen. Das führt mittlerweile jedoch durchaus zu einer sehr problematischen Entwicklung wie auch bereits geschrieben:
„Bereits die Unternehmensberatung PWC hat in einer Studie festgestellt: Die unteren und mittleren Gehaltsgruppen im ÖD sind sehr gut bezahlt, teilweise zu gut. Im Bereich der angestellten Ingenieure und ITler sieht es aber nicht gut aus.“
@ Ralf
Ich habe nur in Erinnerung gehabt, dass Du kein Beamter bist. Meine Frau hat einen Verdi Vertrag. Ich habe IGM. Das Verdi Ergebnis ist für die hohen Gruppen jetzt nicht so schlecht. Bei IGM bin ich mit dem Ergebnis ebenfalls zufrieden. Es ist für mich auch nicht so wichtig, da ich in keinster Weise irgendeinen Einfluss darauf nehmen kann.
Die höchste Rendite hat bei den meisten von uns die eigene Bildung. Mit den Überschüssen aus diesen kann man ein Vermögen aufbauen. Bei meiner Frau hat sich das Gehalt in den letzten drei Jahren verdoppelt. Das hat nichts mit IGM, Verdi oder sonst etwas zu tun. Dazu benötigt man Eigeninitiative.
Immerhin wird es bei Dir eine Erhöhung durch einen Tarifvertrag geben. Es gibt sicherlich viele Menschen, die in einem Betrieb ohne Tarifbindung arbeiten. Ob sie ein ähnlich gutes Ergebnis für sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erzielen konnten? In Bereichen mit sehr hohem Fachkräftemangel spielt der Tarifvertrag keine Rolle. Hier können die Arbeitnehmer Forderungen stellen. In anderen Bereichen ist das vielleicht schwieriger. So gesehen sorgen die Abschlüsse vielleicht für gesellschaftliche Stabilität. Auch wenn die Inflation insgesamt etwas über den gewerkschaftlichen Lohnsteigerungen liegt.
Bei meiner Arbeit kann ich den Fachkräftemangel langsam unmittelbar spüren. Es wird versucht die Rollen zu schärfen, um leichter (und günstiger;-) neue Talente zu finden. Dann gibt es noch die Allrounder, die dann alles übernehmen was die Kollegen mit scharf definierter Rolle nicht können und leisten zusätzlich Unterstützung, wenn es kompliziert wird. Das nervt manchmal ein wenig, wenn man von allen Seiten eingespannt wird. Andererseits gibt es entsprechend Spielraum in jeglicher Hinsicht. Schließlich können diese Mitarbeiter schlecht ersetzt werden.
Ich konnte vor zwei Jahren eine sehr hohe Abfindung erzielen. Nachwievor bin ich erstaunt, dass es solche Möglichkeiten gibt. In Anbetracht des heutigen Fachkräftemangels ist diese Möglichkeit noch vewunderlicher. Das Management hat in den Jahren auch munter Boni bezogen. Als Eigentümer würde ich diese Boni eher einkassieren. Aber gut, so läuft die Wirtschaft. Manchmal wundert man sich und manchmal ergeben sich Chancen.
Durch die neue Möglichkeit der mobilen Arbeit schaue ich mir gelegentlich andere große Firmen an, die etwas weiter weg liegen. Das Gehalt ist dabei sekundär von Interesse. Für mich ist wichtig, ob Remote Arbeit möglich ist. Und ob diese auch im EU Ausland erlaubt ist. Wenn ich dann noch die Stunden reduzieren kann und damit längere Urlaube durchführen kann, könnte mich das durchaus locken. Wenn die Kinder aus dem Haus sind und selbstständig sind, werde ich im Frühjahr und Herbst eine Zeit im Süden verbringen. Das ist meine rote Linie. Es gibt schließlich auch die Möglichkeit nicht zu arbeiten, wenn dies nicht möglich sein sollte.
@Kiev Gut zusammengefasst, ich empfehle insbesondere Jüngeren häufiger die Stelle zu wechseln, die grösste Lohnsteigerung ist immer bei einem Wechsel möglich. Natürlich habe ich als Arbeitgeber daran nicht immer Freude, aber sind halt Fakten. Ist auch gut um viele Erfahrungen zu sammeln. Natürlich nicht wie einige alle 3 Monate wechseln, aber so alle 1-2 Jahre, hat auch den Vorteil dass man verschiedene Sachen sieht und oft erst dann erkennt, was einem gefällt.
PS: Ein guter Arbeitnehmer honoriert natürlich auch die steigenden Leistungen ohne Wechsel, auch im eigenen Interesse, gerade bei Positionen mit hohem Fachkräftemangel. Präventiv und nicht erst wenn jemand gehen will, dann ist es in der Regel eh gelaufen.
@Bruno
Also alle 1-2 Jahre finde ich auch viel zu kurz, außer es ist bei Dir in der Branche so üblich…
Sowohl für einen Aufstieg finde ich es zu kurz für den Arbeitnehmer und für einen Mehrwert für das Unternehmen ist es auch zu kurz.
Langjährige Mitarbeiter & wenig Flutkation sind doch wünschenswerte Szenarien, aber gut, diese Mentalität ist ja leider nicht mehr so gefragt…
@Sparta
Meine Empfehlung ist nicht aus Sicht von mir als Arbeitgeber zu sehen, da sieht es natürlich anders aus, wenn die Einarbeitung teilweise schon einige Monate benötigt möchte man nicht, dass danach bereits wieder die Kündigung eintrudelt. Ich sehe das so in meiner Branche für jemanden, der frisch einsteigt, d.h. nach Abschluss, ich sehe das gut bei Bewerbern die 30-35 Jahre alt sind, jene die 10 Jahre bei einem ersten Arbeitgeber waren und jene, die alle 1-3 Jahre gewechselt haben, die Gehaltsansprüche sind enorm unterschiedlich, jene die häufiger gewechselt haben verdienten in der letzten Stelle oft das Doppelte. Sicher auch branchenabhängig, aber wenn man jung ist kann man viel Neues aufsaugen und so rasch viel Erfahrung aufbauen, welche sich dann auch bezahlt macht. Viele bleiben eben hängen, weil es bequemer ist, weil ein Wechsel ist nicht nur fachlich anstregend, es kommt ja auch jeweils ein neues Umfeld hinzu, mit 50+ will man das nicht mehr.
@Bruno
Kann schon sein bei IT… aber ich zahle lieber jemanden mehr, der sich auch mit dem Unternehmen identifiziert und viele Wechsel mit 1 Jahr Bleibedauer…. sorry, ob da jemand so innovativ oder Mehrwert bringt… gegenüber jemanden, der grösser 3 Jahre da ist und sich fürs Unternehmen einsetzt…
Bei ständigen 1 Jahres Wechseln… sorry, also ob so jemand bei Personalern gefragt ist…?
Die Wechselhäufigkeit als Gehaltsindikator…???
Die Qualifikation, den Mehrwert und wie sich jemand darstellt halte ich für bessere & verlässlichere Indikatoren.
Einen Jobwechsel nach 1-2 Jahren finde ich ebenfalls verhältnismäßig kurz. Vor allem, wenn die Einarbeit aufwendig ist. Als Unternehmer würde ich versuchen Arbeitsbedingungen zu kreieren, die gute Menschen motivieren bei der Stange zu bleiben (Big 5 for live gibt es ein Beispiel eines Unternehmens mit sehr hoher Mitarbeiterbindung). Bruno hat im Punkt Jobwechsel sicherlich mehr Erfahrung gemacht als ich in meinem kleinen Umfeld. Der Arbeitgeberwechsel hat meiner Frau in der Tat mehr finanziell gebracht als Lohnerhöhungen durch den derzeitigen Arbeitgeber. Man wird dadurch auch besser, da man sich in unterschiedliche Positionen einarbeiten muss. Darüber hinaus lernt man auch neue Wege, die im alten Büro vielleicht nicht umgesetzt wurden und erhält so einen Allgemeineren Überblick, was an einer Technologie oder Herangehensweise positiv und negativ ist.
In Bereichen mit sehr hohen Fachkräftemangel kann nicht unbedingt gut verhandelt werden, weil bei den Berufsgruppen mit sehr hohem Fachkräftemangel nicht unbedingt viel bezahlt werden kann.
Deswegen schießen Ausbildungsinitiativen mit Leuten aus dem Balkan wie Pilze aus dem Boden. Gerade im Bereich Pflege und Handwerk, wird dieser weg versucht. Zum Beispiel Ausbildung mit B1 Deutschkurs in Albanien. Bei bestehen, die restliche Ausbildungszeit in Deutschland. Ansonsten müssten bestimmte Dienstleistungen so teuer sein, dass der einfache Arbeitnehmer sich diese nicht mehr Leisten kann (Auch mit IG-Metal vertrag).
@ Paluma
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Probleme zu lösen. Die höchste Rendite erzielt man in der Regel mit der eignen Bildung. Damit meine ich jetzt nicht unbedingt die Höhe des Abschlusses. Es gibt verschiedene Möglichkeiten.
Nehmen wir einen Handwerker aus Deiner Auflistung. Die sind heute gut nachgefragt. Falls sich ein junger Mensch für eine Ausbildung entschließt und einen Betrieb findet bei dem er verhältnismäßig leicht ordentlich verdienen kann und dabei nur 4 Tage in der Woche arbeiten muss, so führt er im Hier und jetzt vielleicht ein leichtes gutes Leben. Er könnte natürlich auch einen Meister machen, sich selbstständig machen, etwas mehr als vier Tage in der Woche arbeiten, Führung übernehmen, sich privat etwas aufbauen usw. Das ist sicherlich nicht der leichtere Weg, aber es wird sich längerfristig finanziell auszahlen.
Hoffentlich haben Menschen in entsprechenden Positionen einen Blick auf andere Länder wie Japan. Dort ist die alternde Gesellschaft uns schließlich ein wenig voraus. Ich kann mit vorstellen, dass der Anteil der Bevölkerung, der Waren und Personen befördert in den nächsten 50 Jahren stark abbauen wird. Ebenso die Arbeit in der Produktion, in einem Anwaltsbüro, in der Logistik usw. Müll kann auch anders entsorgt werden als wir es kennen. In den Niederlanden habe ich beispielsweise etwas über Absaugsystemen gesehen.
Vielleicht werden zukünftig mehr Menschen in der Pflege und Bildung eingesetzt und es wird besser honoriert? Ich kann es nicht sagen. Vielleicht gibt es auch einfach nur entsprechend mehr Finfluencer mit neuen Seminaren und TikTok Produzenten.
Wir werden die nächsten Jahre einen deutlichen Wandel in der Arbeitswelt erleben. Finde ich nicht schlecht. Viele werden damit aber Probleme haben. Ich könnte mir auch mit Mitte 40 noch einen Wechsel zum Beispiel in den IT-Bereich vorstellen da ich nicht unbedingt mit 55 aufhören möchte zu arbeiten und lebenslanges lernen gewohnt bin. Wüsste aber derzeit ehrlich nicht wie und wo ich da sinnvoll einsteigen könnte/wollte/sollte (sehr breites Feld und oft spezifische Aufgabenstellungen). Hier einen wirklich sinnvollen Überblick zu behalten ist nicht easy. Selbst bei den Programmiersprachen gibt es mittlerweile ja eine große Vielfalt.
Selbst in der IT ist die Bandbreite der Gehälter je nach Tätigkeit und Firma sehr breit gefächert (von sehr schlecht bis super) was einen Überblick nicht gerade erleichtert für Quereinsteiger.
@Bildung: Kommt stark auf die Branche an. Speziell im ÖD besteht eine massiv hohe Papiergläubigkeit. Hier zählen Abschlüsse und Titel viel mehr als in vielen anderen Branchen. Das wird auch noch lange so bleiben. In der IT ist das vermutlich ziemlich egal.
@ Ralf
Lebenslanges Lernen ist wohl eine sehr wichtige Fähigkeit um langfristig Erfolgreich zu sein.
Meine Frau hat einen Branchenwechsel durchgeführt, aber sie konnte ihre Kenntnisse und Erfahrungen in den neuen Stellen sehr gut verwenden. Ansonsten ist es vermutlich schwierig höhere Gehaltssteigerungen ohne Erfahrung in dem neuen Bereich zu erzielen.
Vielleicht schaust Du Dir einmal Unternehmen für Übertragungsnetzte in Deiner Region an. Hier ein Beispiel von Amprion in Dortmund:
https://jobs.amprion.net/job/Dortmund-Bauingenieur-f%C3%BCr-den-Kabeltiefbau-%28mwd%29/896220301/
Das kannst Du dich sicherlich, oder? Warum ist die Branche gut? In dem Bereich gibt es mehr als genug zu tun in den nächsten Jahren. Darüberhinaus ist der Bereich Elektrotechnik in der Regel ein gutes Stück besser vergütet als Bauingenieure. Falls Du IT Affinität vorweist und vielleicht diese Tätigkeiten noch irgendwie skalieren kannst oder Führungsverantwortung übernehmen würdest, dann könnte das Jahresgehalt vielleicht sechstellig werden. Allerdings vermutlich nicht mit einer 30h Woche. Mobile Arbeit sollte in dem Bereich ebenfalls gut möglich sein. Dein Suchradius könnte in dem Fall entsprechend größer ausfallen…
Mitarbeiterbindung ist sooooo viel günstiger als das aufwendige Recruiting. Aber leider ist das in vielen Firmen noch nicht angekommen. Behörden und einige DAX/MDAX-Unternehmen haben noch den Habitus „…jeder will ja bei uns arbeiten…“ – das ist aber mitnichten so. Bei meinem letzten Arbeitgeber wurde bei der Umbaumaßnahme einige Leute abgebaut – einige wurden „auserwählt“, die bleiben durften. Überraschung: Keiner ist geblieben, alle haben das Paket genommen und sind jetzt woanders glücklich. Ich habe mich 14 Jahre in dem alten Laden echt wohl gefühlt und alles gegeben. Binnen zwei Jahren hat ein neues Management alles – aber wirklich alles in die Tonne getreten was vorher gewachsen war. Naja, und nun machen teure Berater den Job oder man zahlt Headhuntern nen Haufen Geld für Leute, die nach 2-3 Jahren eh weiterziehen :-)
@ Slowroller
Der Fisch stinkt meist vom Kopf. Ich habe mich in meiner alten Arbeit auch wohl gefühlt und vermisse manchen Kollegen und die Teamevents. Das Team war schon sehr gut, aber Zeiten ändern sich manchmal, ob wir es wollen oder nicht. Das möchte ich gerne jüngeren Lesern mitgeben. Auch wenn man in seinem Job glücklich und zufrieden ist, kann sich dies leider schnell ändern. Das soll nicht bedrohlich wirken oder Ängste schüren. Aber es zeigt vielleicht auch für was ein FU Polster gut ist.
Bei einer Neubesetzung gehört auch die Einarbeitung durch andere Kollegen in die Kostenrechnung. Meine Stelle wurde etwas geschoben und ist bis heute nicht wirklich ersetzt worden. Es gab zwar eine Neueinstellung, aber nach einem Jahr hat die Person gekündigt. Zuvor hat man ein Halbes Jahr überhaupt nach dieser gesucht… Die Rechnung ging vermutlich nicht ganz auf. Ich weiß das so gut, da ich noch Kontakt zu einigen meiner Kollegen habe. Eine Rückkehr wäre auch nicht völlig ausgeschlossen…
https://www.heise.de/news/IBM-Chef-7800-Jobs-im-Unternehmen-koennten-durch-KI-ersetzt-werden-8986229.html
bei IBM wird auch keine Stelle mehr nachbesetzt die werden
alle durch ChatGBT ersetzt :)
ich denke viele Bullshit Jobs dort könnte man in vielen Firmen durch ChatGBT ersetzten. aber dann merkt man ja das das der große Teil ist :)
Politiker braucht es auch nicht mehr, dafür ist ChatGPT perfekt geeignet, immer die gleichen Phrasen rauslassen, man muss nur je nach Partei anders anlernen.
Viel Sparpotential!
@ Mario
Als Bullshit Jobs würde ich die Einsparungen nicht bezeichnen. Eher als Transformation. Natürlich bleibt dabei für die verbleibenden Mitarbeiter mehr Arbeit und qualitativ höhere Anforderungen. Die müssen die Ergebnisse dann glatt bügeln, validieren und verbliebene Spezialfälle selbst durchführen. Nicht ohne Grund nennen ich in dem Bezug manchmal Anwälte. Dafür gibt es bereits Software und die Gehälter sind laut Medien sehr gut.
Die Transformation kam auch überraschend. Schließlich wurde erwartet, dass einfache Tätigkeiten in der Produktion usw. durch Automatisierung und Robotik wegfallen.
Es ist allerdings günstiger Bürotätigkeiten zu entfernen und darüberhinaus wird in der Regel auch mehr eingespart. In anderen Bereichen gibt es genug Arbeit, so dass diese Transformation größere Veränderungen mit sich bringen wird.
@Kiev
„Es gab zwar eine Neueinstellung, aber nach einem Jahr hat die Person gekündigt. Zuvor hat man ein Halbes Jahr überhaupt nach dieser gesucht… Die Rechnung ging vermutlich nicht ganz auf.“
Ist vermutlich einer von Bruno`s Gehaltsverdoppler-Hoppler. ;-)
Im Ernst:
Ja, also die Unzufriedenheit in vielen Arbeitsbereichen hat nach Corona schon in vielen Industrienationen schon sehr starke Formen angenommen…
Zudem kommt die Problematik, dass diejenigen, welche noch die „Läden“ am laufen halten, oft mit weniger Personal noch mehr Druck bekommen auch nicht besonders vorteilhaft…
Andererseits bin ich ja auch der Meinung, dass diese proklamierten Lösungen: 4 Tage Woche & Home-Office… nicht nachhaltig für die Gesamtgesellschaft sind, bzw. es für die anderen Bereiche/Branchen, die sich diesen Luxus vom Geschäftsmodell nicht erlauben können, nochmal den Fachkräftemangel verschärfen…
Wir kommen in Deutschland irgendwie ganz schon vom Leistungswillen ab, während die Emerging-Markets-Bevölkerungen noch überwiegende hungrig auf Wachstum & Erhöhung des Lebensstandards aus sind…
Andererseits sind auch viele durch Fehlentwicklungen (zu teure Energie, zu viel Bürokratie, zu hohe Steuern auf Arbeit, Politisch-technokratische Verordnungen ohne Praxisbezug etc. pp. ) natürlich zu beklagen…
So, jetzt habe ich Ralph genügend getriggert…, sorry hierfür! ;-)
Nehmen wir mal an, der Arbeitsmarkt und die Löhne sind wie eine Börse, Angebot und Nachfrage, so gesehen gibt es kein Fachkräftemangel, zumindest nicht auf Microebene.
Einzig die angebotenen Preise (Löhne) matchen nicht zu den Angeboten (Arbeitskräften).
Hier gibt es eigentlich nur 2 Lösungen: Man erhöht die Löhne oder man reduziert die Arbeit (KI, Automatisierung, Schliessung von nicht mehr rentablen Bereichen etc.).
@Bruno
Natürlich kannst Du Pflegeheime schließen, wenn nicht mehr genügend Arbeitskräfte vorhanden sind, was auch schon passiert… aber weiter gedacht,… wer pflegt dann die „Alten“ zu Hause???
Arbeitskräfte, die nicht mehr dem Markt für Produktivität zur Verfügung stehen.
Ok, jetzt kommt gleich der hyper – theoretische Vorschlag mit der KI-Pflegekraft mit Roboter, die Toilette & Wäsche macht… ;-)
Natürlich gibt es Einzelfallbeispiele oder Branchen, die andere Bedingungen haben oder anbieten können.
Es lässt sich halt trotzdem nicht Verallgemeinern dass viele kurze Wechsel unbedingt positiv sein müssen, aber natürlich können Veränderungen auch durchaus positiv sein! ;-)
@Sparta
Es ging ja auch ursprünglich um Ralf uns seine (nicht vorhandenen) Gehaltssteigerung, und er ist meines Wissens nicht in der Altenpflege tätig ;-)
Natürlich ist das mit den häufigeren Wechseln nicht für alle Branchen geeignet oder möglich, bei einem Polizisten funktioniert das nicht, aber es ging ja hier auch um die MINT Berufe und es hat hier viele Leser/innen aus diesen Bereichen und dort ist das sehr wohl zielführend.
Wenn sich jemand bei uns bewirbt der beispielsweise nach Studium 15 Jahre lang bei einem Arbeitgeber und dort noch in der gleichen Abteilung tätig war, muss man das auch kritisch sehen, war er vielleicht zu bequem für eine Veränderung? In einer sehr dynamischen und extrem verändernden Branche ist das vielleicht nicht das Optimum.
War ja nur ein Vorschlag, ich könnte auch andere Ideen bringen wie man sein Gehalt steigern kann aber da gibt es sicherlich auch Gegenargumente, dann muss man es halt akzeptieren, alles andere braucht eben gewisse Veränderungen jedwelcher Art ;)
„Ist vermutlich einer von Bruno`s Gehaltsverdoppler-Hoppler. ;-)“
Die angesprochene Dauer von 1-3 Jahren ist im übrigens sehr relativ und unter Umständen auch wieder lang, es gibt ja durchaus Branchen, wo man seinen Arbeitgeber (=Kunde) täglich x-Mal wechselt, Selbständigkeit und Unternehmer, ein Arbeitnehmer ist im Grunde auch ein Selbständigerwerbender, er hat einfach nur 1 Kunden, für den er arbeitet.
Beispielsweise in der IT-Branche gibt es viele Freelancer, die arbeiten projektbezogen, die wechseln ihre Projekte vielleicht alle paar Monate. Die können in kurzer Zeit sehr viel Erfahrung sammeln, als Fachspezialisten nicht als Führungskräfte.
Ich kenne welche, die haben einen Stundensatz von über 2000 Euro, im Securitybereich, und das ist noch günstig. Nehmen wir an eine Firma hat ein sicherheitstechnisches Problem und muss dieses lösen, vielleicht steht sogar das ganze Unternehmen auf der Kippe (Lösegeldforderung etc.), es würde für eine Lösung wohl auch 1 Mio. für 1 Tag bezahlen, wenn die Probleme danach gelöst sind. Ich sehe es aber auch bei Softwareentwickler, wir hatten öfter schon 2 und mehr gleichzeitig eingestellt für die gleiche Aufgabe/Bereich, ich erinnere mich an einen Fall, wo der eine bereits nach 3-4 Wochen produktiv mitgearbeitet hat, der andere war dazu nach 4 Monaten noch nicht in der Lage und hat dann auch wieder gekündigt. Das CV ist für mich ein sinnloses Papier, das alles annehmen kann, einige sind Hochstapler und Blender, andere verkaufen sich tief unter ihrem Wert. Besser ist, die Qualifikation wirklich zu prüfen, wir machen hierzu einfache Tests und als Ergänzung Referenzauskünfte. Das ist deutlich realistischer.
Ein Salär ist so gesehen nur Angebot und Nachfrage, und wer halt etwas anbietet, das jeder kann, der wird wenig Nachfrage oder tiefen Lohn erhalten. Ist das immer fair? Vermutlich nicht, aber so ist das System. Auch im Sport, ist es fair dass der beste Tennisspieler wohl bald Milliardär wird und die Nummer 100, die genauso hart trainiert, kaum über die Runden kommt? So ist unser System.
@ Sparta
Meine Stelle wurde durch einen sehr fähigen Kollegen ersetzt. Ein Verantwortungsbereich von ihm sollte neubesetzt werden. Hier hat sich die Firma ausgemalt 50% an Personalkosten zu sparen. Das ist in Deutschland nicht möglich. Folglich gab es die Neueinstellung in einem fernen Land. Das war vielleicht auch ein Leuchtturm Projekt für die zukünftige Entwicklung. Das ging dermaßen schief und war teilweise sehr lustig welche Vorstellungen das höhere Management überhaupt hat. Kurz zusammengefasst gibt es an dem Standort überhaupt keine fähigen Entwickler. Außerdem arbeiten sie in der Regel ein Jahr bevor sie weiterziehen. Das ist in dem Fall auch völlig unerwartet eingetreten. Es war aber auch kein Verlust, da die Person die Rolle nie einnehmen könnte.
Die Last fällt dann leider in der Tat auf die verbliebenen Kollegen. Auch Einarbeitungen finden durch Kollegen statt. Das ist mir auch unangenehm bei meiner alten Firma. Es war zwar der Wunsch des Managements mit hoher Prämie. Meine alten Kollegen dürfen den Fehltritt dann allerdings bereits seit zwei Jahren ausbaden.
Bei meiner neuen Arbeit ist es aber auch nicht anders. Für manche Positionen würde Verstärkung benötigt. Das fehlt einfach und so gibt es gefährliche Wissensinseln und es ist auch schwer technische Schuld abzubauen, wenn gleichzeitig konstant Neues gefordert wird. Das kennen vermutlich alle Arbeitnehmer in der IT.
Mobile Arbeit sehe ich ganz anders als die 4 Tagewoche. Hier wird schließlich gearbeitet und die Flexibilität ermöglicht vielleicht auch etwas mehr zu arbeiten. Meine Frau arbeitet jetzt 4h mehr in der Woche. Die neue Arbeit hat ein Fokus Zeit Modell. In der alten hat sie in Teilzeit gearbeitet. Das können sich aber nicht alle Firmen leisten, keine Frage.
Zu den Emerging Markets. Es ist meine mit Abstand größte Position im Depot, da ich längerfristig direkt in den Wachstumsregionen mit einem guten Anteil investiert sein möchte. Ich habe die 1000stk von Vanguard voll gemacht. Bisher läuft es von der Rendite sehr bescheiden, aber ich habe die Position langfristig aufgebaut. Aktuell stocke ich European Small Caps auf. Davon habe ich allerdings sehr wenig, so dass ich hier einfach etwas ausgleichen möchte.
@Kiev
Darf ich fragen in welchem fernen Land das nicht funktioniert hat?
Und bezüglich Emerging Markets: Ich sehe hier auch den grössten Wachstum in den nächsten 10-20 Jahren. Die Frage ist halt, ob die Aktien der Emerging Markets sich dies auch abbildet. Das war ja nicht immer der Fall. Andererseits sind die erfolgreichen, international tätigen Unternehmen der westlichen Welt in der Regel auch in diesen Märkten und profitieren vom Wachstum. Was sicher für EM spricht aktuell ist die deutlich tiefere Bewertung als z.B. in den USA.
@ Bruno
Dad sage ich hier nicht, da es eine zu kleine Region gewesen ist. Das war tatsächlich so. Es ist durchaus möglich Teams nach China oder Indien zu verlegen. Aber so sie das geschehen ist geht es überhaupt nicht. Das war den Softwareentwicklern natürlich immer bewusst. Es ist vermutlich nie eine gute Idee einen Einzelkämpfer im Exil anzuwerben, ihn Remote ein paar Dinge zeigen. Und dann erwarten, dass er alles in einer One Man Show nach einem halben Jahr reißt. Nebenbei ist die Thematik komplex, es gibt sprachliche Barrieren usw. Das hatte nie die geringste Aussicht auf Erfolg. Darf man natürlich nicht sagen … ;-)
Bei EM schaue ich auch auf die Bewertung. Selbst der World Index ist mir persönlich zu USA lastig. Ich bin ja erst in der Mitte meines Lebens. Da wird sich noch die eine oder andere Veränderung ergeben. Ein Einkauf versuche ich zumindest den neusten Sh.. zu meiden und auch keine Positionen zu kaufen, die aktuell auf den vorderen Positionen von Trendfolger Indizes stehen.
Die Calls auf meine Shell Positionen laufen noch immer. Die Öl-Werte stehen bei den Trendfolgern auf vorderen Plätzen. Ich fühle mich so entsprechend wohl. Ich bin noch immer dabei Öl und Gaswerte zu reduzieren. In der Zwischenzeit sammel ich Dividendenausschüttungen ein. Tech ist mir noch immer zu teuer. Das ist aber nicht schlimm, da ich hier mein Gehalt beziehe. Das ist schließlich auch eine Abhängigkeit. Außerdem möchte ich die ETF Positionen weiter ausbauen. Als erste Hürde müssen die 100k in meinem Depot für Vanguard ETFs gerissen werden.
@Kiev
Nein das funktioniert so kaum, wir haben ja auch Teams im Ausland, an mehreren Standorten, aber es sind immer mindestens Teams von 10 Personen, es braucht auch eine Struktur, sie sind alle festangestellt und nicht irgendwelche Freelancer und man muss in einen Standort hineinwachsen, die Kultur und lokalen Gegebenheiten verstehen, wir haben auch einige Fehler gemacht und es gab am Anfang etliche Missverständnisse, es ist nicht so einfach wie viele sich das vorstellen, und so verschwindet dann auch der Kostenfaktor, denn es braucht mehr Ressourcen bei uns für die ganze Koordination. Der Faktor ist die Skalierung, weil es hier in der Tat nicht mehr genug Leute gab, vielleicht werden einige frei von den Tech-Giganten, aber die werden auch enorme Ansprüche haben, wenn jemand bei Google oder Microsoft 250k verdient hat wird er kaum für die Hälfte bei uns beginnen wollen, oder erst wenn es keine andere Angebote mehr gibt ;-)
„Er könnte natürlich auch einen Meister machen, sich selbstständig machen, etwas mehr als vier Tage in der Woche arbeiten“
Wer glaubt mit Selbstständigkeit „etwas mehr“ als 4 Tage die Woche zu arbeiten, der muss erstmal in der Realität aufwachen. Ich kenne keinen Selbstständigen, der weniger als 50 Std arbeitet. Zumindest welche die dann auch erfolgreich sind…
Aber in einem Forum kann man natürlich seinen Träumen freien Lauf lassen…
so sieht es aus geschenkt wird dem erfolgreichen Selbstständigen nichts.
kenne ich auch nur so.
Kunden Ersttermin, dann Aufmaß, dann Preisanfrage, dann Angebot, dann änderung Angebot nochmal Preisanfrage, dann Auftrag vor Auftrag nochmal besprechen, dann Auftrag dann Aufmaß dann eventuell noch Abnahme, dann Rechnung.
Eventuell erfolgt auf jedes 3. Angebot nur ein Auftrag.
Buchhaltung muss auch für die Buchhaltung zusammengestellt werden usw…
Kiew noch Fragen?
@Paluma – ich kenn das in etwa so
mit Handwerker Ersttermin ausgemacht, Handwerker kommt nicht, Handwerker Zweittermin ausgemacht, anderer Kollege kommt der das vorab besprochene nicht kennt aber Aufmaß macht, dann Angebot vom Cehf welches 200% über dem ursprünglich angegebenen Preis liegt, dann Auftragstermin in 6 Monaten bei dringenden Fällen, ganz neuer Kollege kommt aber kennt den Auftrag gar nicht und hat auch nicht alles dabei und sagt der andere Kollege sei schuld, Auftrag wird halb fertig gestellt und Kunde erhält abstrusen Stundenzettel zum unterschreiben für den Chef, denn die Handydaddellei des Gesellen wird zusätzlich vom Kundne bezahlt – sonst würde der Chef fragen – zweite Anfahrtskosten müssen berechnet werden weil nicht alles dabei weil „passte nicht mehr ins Fahrzeug, so ist besser,“ oder „komisch ist sonst immer im Auto, muss jemand gestern rausgenommen haben“. Der Auftrag wird irgendwann anders als besprochen mit Mängeln fertig gestellt, Chef erkärt bei Abnahme die Welt und überreicht die 250% teurere Rechnung „Materialkosten sind teurer geworden“ mit Zahlungsziel 1 Woche und man muss selber den Pfusch nacharbeiten und dankbar lächeln – sonst findet man gar keine Handwerker mehr für den nächsten Auftrag.
noch Fragen?
Heute zeigen aber Sie sich mal zur Abwechslung von der dünnhäutigen Seite. :-)
Ich kann solche frustierenden Handwerkersituationen sehr gut nachvollziehen und habe ich mindestens schon genauso geärgert wie Sie (vermutlich sogar eher noch mehr, weil ich auch nicht dückhäutig bin und alles andere als souverän über Leuten stehe, die mir echt auf den Wecker gehen).
Aber Ihr Post als Replik passt nicht auf den von Paluma, weil Paluma ja nicht pauschal Kunden gebasht hat, sondern eher mal aus der Ich-Perspektive darauf hinweist, dass Geldverdienen eine harte, echt lästige Angelegenheit sein kann. Und den Punkt finde ich schon berechtigt, muss ich sagen. (Echte) Arbeit ist nicht nur ein ständiger (Selbst-) Optimierungsprozess, sondern vor der Optimierung anderer standen in der Regel die Leute, die hart und lange rangeschafft haben, damit es überhaupt was zu optimieren gibt. Mit anderen Worten, es sind dann in der Realität doch einige wenige in Organisationen, die das große Rad drehen, an denen die anderen bequem hängen.
Und es gibt schon Tendenzen, dass gerne ausgerechnet die, die am Rad hängen, gerne den anderen wenigen, die es drehen, auch erklären möchten, wie es richtig ginge. Das ist vermutlich in vielen Organisationen so und muss man dann eben einfach hinnehmen oder smart aussteuern.
Ich finde es aber trotzdem ursympathisch und auch authentisch, wenn mal einer sich erlaubt, auf diesen Wertungswiderspruch hinzuweisen. Dafür man ja nicht gleich mit scharfer Replik abstrafen (jetzt bin ich vermutlich wieder dünnhäutig, und das obwohl ich nicht mal von Ihrem Post adressiert war).
@ Paluma
In meinem Text hätte ich einen Absatz machen sollen. Ich glaube nicht, dass wir groß Niere Meinungen haben.
Ich bin selbst nicht in der Branche des Handwerks. Ich wollte nur sagen, dass man mit der Investition in seine eigene Bildung in der Regel die größte Rendite erzielt.
Dabei geht es auch nicht um den höchstmöglichen Abschluss. Dann habe ich ein Beispiel eines Handwerkers gebracht. Nehmen wir an ein Azubi ist gerade fertig mit seiner Ausbildung zum Elektriker.
Heute liest man oft, dass Firmen junge Menschen im Handwerk mit beispielsweise einer 4 Tagewoche locken. Nehmen wir an solche Firmen gibt es tatsächlich und der junge Mensch nimmt genau diesen Job. Auf diese Weise wird er sicherlich finanziell nicht viel erreichen können. Es gibt natürlich viele Wege nach Rom und einfache Mehrarbeit ist nicht die einzige Möglichkeit.
Der junge Mensch könnte jetzt auch einen Meister machen. Das ist natürlich mehr Arbeit und das höhere Gehalt bleibt erst einmal aus. Er könnte einen Techniker machen, oder auch mehr arbeiten. Er könnte eine ETW für Eigennutz kaufen und oder Vermietung und mit Eigenleistung sanieren… Es gibt viele Möglichkeiten. Aber dafür muss man natürlich etwas tun. Ein selbstständiger Elektriker wird sicherlich in der Regel mehr erzielen können als ein Angestellter. Dennoch kann die Bilanz so aussehen, dass es sich für Manche nicht lohnt. Das beziehe ich nicht nur auf das Geld. Bei selbstständigen Handwerkern ist mir aufgefallen, dass manche langsam Rechnungen stellen. Mit dem Papierkram kommen sie nicht ganz nach und es ist vermutlich nicht ihr Hobby.
Ich bin da ganz bei Dir, dass man in der Regel nicht mit einer knappen 4 Tagewoche ein hohes Vermögen schnell aufbauen kann.
Ich würde auch immer versuchen etwas zu finden was man gerne macht. Ich würde meinen Job nicht gegen einen anderen tauschen, wenn ich dort nicht glücklich mit der Arbeit/Pensum wäre und in 5 Jahren beispielsweise 100.000€ mehr verdienen würde. Dafür wär Emir meine Zeit auch zu schade. Wen. Der besser bezahte Job aber ebenfalls Spaß machen würde, wäre es sicherlich eine Überlegung wert.
Ja die Bildung ist auch im Handwerk sehr wichtig und wird vielleicht etwas unterschätzt von vielen in diesem Bereich. Ich versuche mich auch regelmäßig weiter zu bilden und das dann auch umzusetzen. Auch nach dem Techniker.
Ich wollte nur sagen, dass Selbstständigkeit kein Zuckerschlecken ist. Die 4 Tage Woche im Handwerk, ist ja auch bei 40 Std die Woche bei den meisten Betrieben.
42sucht 22
Ich wollte nur den Aufwand der Selbstständigkeit aufschreiben. Nicht Kunden „bashen“.
Ich kenne auch wenn man Handwerker eine anfrage stellt, dass man keine Reaktion bekommt. Allerdings sollte man dann ganz gelassen beim nächsten anfragen.
Ich hab jetzt in der Regel bei den paar Sachen wo ich Aufträge vergeben habe, ganz gute Erfahrung gemacht.
Ich kenne aber auch Bekannte, wo es mich nicht wundert, warum die Handwerker einen Bogen um sie machen. Und ganz ehrlich. Wenn du ständig anfragen hast und mit Geschäft überhäuft wirst, dann bleibt auch mal was liegen.