Dividendenaristokraten sind Unternehmen aus dem S&P 500, die ihre Dividenden mindestens seit 25 Jahren in Folge erhöht haben. Das sind feine Aktien, die sich für ein ewiges Depot anbieten. Du weisst ja: Cash muss stetig kommen, damit die finanzielle Freiheit richtig Spass macht. Diese Unternehmen sind für ihre Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit bekannt. Hier sind 10 der besten Dividendenaristokraten, die du in Betracht ziehen solltest. Jedenfalls kommt das Analysehaus Morningstar in einer neuen Studie zu diesem Entschluss. Was an den 10 Aktien auffällt: Der Kurs hat kräftig eingebüßt gegenüber dem Spitzenkurs.
Anleger greifen bei diesen Dividenden-Stars zu, die stark korrigiert haben
- Albemarle (ALB): Der Lithium-Bergbauer aus Charlotte liefert einen Großteil des weltweiten weißen Metalls, das für Batterien gebraucht wird. Der Preisverfall des Metalls hat dazu geführt, dass der Umsatz schrumpft und ein Verlust auflief. Gut möglich, dass der Preisrutsch des weißen Rohstoffs eine Chance ist. Seit 30 Jahren steigt die Dividende. Albemarle steht an der Spitze der Morningstar-Liste der besten Dividendenaristokraten, weil die Aktie satte 61% unter Morningstars Fair-Value-Schätzung von 225 Dollar notiert. Analyst Seth Goldstein bezeichnet die Dividendenpolitik als „leicht handhabbar“, da sie in den letzten fünf Jahren nur durchschnittlich 17% des Nettogewinns ausmachten. „Wir halten dies für angemessen, da die Lithiumpreise wahrscheinlich volatil bleiben werden und eine niedrigere Ausschüttungsquote es wahrscheinlicher macht, dass Albemarle die Dividende weiter steigern kann.“ Albemarle produziert Lithium über seine eigenen Salzsolevorkommen in Chile und den USA sowie über 2 Joint-Ventures an australischen Minen, Talison und Wodgina. Der chilenische Betrieb gehört zu den kostengünstigsten. Talison ist eine der besten Spodumenressourcen, was Albemarle zu einem der kostengünstigsten Lithiumhydroxidproduzenten macht, da Spodumen direkt in Hydroxid umgewandelt werden kann. Wodgina ist ein weiteres Spodumenvorkommen, das eine dritte große Ressource bietet, allerdings teurer als Talison. Albemarle hat auch Ressourcen in den USA und Argentinien, die in einer frühen Entwicklungsphase sind. Diese helfen, die Lithiummengen durch neue Projekte zu steigern. Mit der Verbreitung von Elektrofahrzeugen erwartet Morningstar ein zweistelliges jährliches Wachstum der weltweiten Lithiumnachfrage. „Als Reaktion darauf wächst jedoch auch das weltweite Lithiumangebot schnell. Albemarle steigert seine Lithiummengen durch den Bau neuer Lithiumraffinerien, hat jedoch angesichts der zyklisch niedrigen Lithiumpreise neue Expansionspläne weitgehend auf Eis gelegt. Wenn sich die Preise erholen, erwarten wir, dass Albemarle seine Lithiumraffineriekapazität größtenteils durch Brownfield-Erweiterungen in bestehenden Betrieben erhöhen wird.“
- Brown-Forman (BF.B): Dieses für seinen Jack Daniel’s Whiskey berühmte Spirituosen-Hersteller glänzt bei der Dividende, die seit 40 Jahren steigt. Zum Sortiment gehören Tequila, Wein, Liquör, Champagner und Wodka. Die Wurzeln reichen ins Jahr 1870 zurück. Der Kurs ist abgesoffen, was an der Absatzschwäche liegt. Nun baut der Konzern 12% der Stellen ab und schließt den Faß-Bau in Louisville bis Ende April. Die Kursschwäche ist eine Chance für Langfristanleger, der Kurs ist von 80 auf 30 Dollar eingeknickt. Strategisch clever ist die Zusammenarbeit mit Coca-Cola im Bereich der Fertig-Mixgetränke.
- Becton Dickinson (BDX): Der Hersteller von medizinischen chirurgischen Produkten hat einen „ziemlich vorhersehbaren Cashflow“, sagt Morningstar-Direktor Alex Morozov, der auch die Langlebigkeit der starken Kapitalrendite „besonders bemerkenswert“ hält. „Die Aktie sieht attraktiv aus und wird 25 % unter unserer Fair-Value-Schätzung von 325 USD gehandelt.“ Der Kurs hat sich seit 5 Jahren kaum vom Fleck bewegt. Die unerwarteten Einnahmen aus Covid wurden reinvestiert, was das Wachstum des Kerngeschäfts in den kommenden Jahren ankurbeln sollte. In der Vergangenheit galt BD als praktisch rezessionsresistentes Unternehmen. Die essentielle Natur vieler medizinischer Produkte hatte vor Volatilität geschützt. Die mit Bard übernommenen Unternehmen haben jedoch zu Umsatzschwankungen geführt. „In Kombination mit den Rückschlägen und Umsatzrückgängen im Peripheriesegment war die Bard-Übernahme kein durchschlagender Erfolg. Wir sind noch nicht ganz bereit, diesen Deal als kapitalzerstörend zu bezeichnen, aber der hohe gezahlte Preis hat BD sehr wenig Spielraum für Fehler gelassen“, schreibt Morningstar.
- Kenvue (KVUE): Das Verbrauchergesundheitsunternehmen wurde von Johnson & Johnson abgespalten. Es verkauft Bestseller wie die Mundspülung Listerine, das Schmerzmittel Tylenol, die Creme Aveeno oder das Allergiemittel Zyrtec. Die 135 Jahre alte Firma ist in 165 Ländern zuhause. Aber der Umsatz schwächelt und die Gewinne schrumpfen derzeit. Ich habe die Aktie in meinem Depot.
- ExxonMobil (XOM): Eines der größten börsennotierten Öl- und Gasunternehmen, bekannt für seine zuverlässigen Dividenden. Die Texaner profitieren von der neuen Trump-Regierung, die der Öl-Branche unter die Arme greifen will, und zwar durch mehr Bohrgenehmigungen und weniger Regulierung. Ich besitze die Exxon-Aktie neben Chevron. Exxons Dividende kommt auf 3,6%, das KGV nur 14.
- Medtronic (MDT): Der Medizintechnikhersteller erhöht seit 47 Jahren die Dividende. Der Kurs knickte von der Spitze bei 135 auf 91 Dollar ein. Die Aktie wird mit dem 15-fachen Gewinn bewertet, nicht zu viel für einen Weltmarktführer. 3,2% bringt die Dividende. Bislang schüttet Chef Geoff Martha etwa 70% des Überschusses aus. Allerdings gibt es keine Garantie. Es kam zu etlichen Rückschlägen. Geräte wurden zurückgerufen, der Vertrieb bestimmter Produkte gestoppt. Die Gesundheitsbehörde FDA griff ein. Woran liegt das? Kunststoffteile in Geräten arbeiten im Laufe der Zeit nicht mehr zuverlässig und andere Schwachpunkte zeigen sich im Alltag. Übrigens sind solche Probleme normal. Je mehr Produkte auf den Markt kommen, desto mehr Rückschläge gibt es. Der Fortschritt verläuft nie reibungslos. Medtronic verkauft Geräte für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurowissenschaft und Chirurgie. Die 95.000 Mitarbeiter sind in 150 Ländern. Sie behandeln 70 Gesundheitsprobleme, von Parkinson bis Diabetes. Es umfasst vom Herzgerät über Robotik bis hin zur Insulinpumpe.
- PepsiCo (PEP): Den Nahrungsmittel-, Snack- und Getränkeriesen kennt praktisch jeder. Hier ist mein YouTube-Video dazu.
- A.O. Smith (AOS): Der Hersteller von Warmwasserbereitern und Boilern, gegründet 1904, mag ein langweiliges Unternehmen sein. Aber die Aktie legte seit dem Tief 1985 um über 7.200% zu. Um mehrere 1.000% als Aktionär zu verdienen, sind keine neue Medikamenten-Entdeckungen oder Pennystock-Zocks nötig, sondern simple Produkte für Hausbesitzer. Abnehmer des Mittelständlers aus Wisconsin mit seinen 12.000 Mitarbeitern sind nicht nur Privathaushalte, sondern auch Hotels, Krankenhäuser, Schulen und Gewerbebetriebe.
- General Dynamics (GD): Das Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsunternehmen profitiert von staatlichen Ausgaben, die stetig fließen. Die Aktie kletterte um 13.000% seit 1990.
- Chevron (CVX): Chevron ist ein weiterer wichtiger Öl- und Gasförderer, bekannt für seine stabilen Dividenden.
Diese Unternehmen haben bewiesen, dass sie ihre Dividenden stetig steigern können. Das macht sie zu attraktiven Optionen für Einkommensinvestoren. Hier habe ich im Video 3 weitere Dividendenaktien, auf die kaum jemand achtet:
Chevron hatte ich schon länger im Depot und habe vor einigen Tagen noch Exxon dazugeholt. Ich denke beide Werte werden auch in den nächsten Jahren eher seitwärts laufen, aber dafür haben sie eine interessante Dividendenrendite. Und allen Unkenrufen zum Trotz glaube ich, dass das Geschäft mit dem Öl, selbst wenn wir es nicht mehr verbrennen sollten, auch in Dekaden noch für Chemie bzw. Güterproduktion benötigt wird.