Am liebsten steige ich bei Krisen ein. Denn im Einkauf liegt bekanntlich der Gewinn. So riss ich mir während der Finanzkrise 2007/08 wie ein Irrer Banken unter den Nagel, etwa Citigroup und Bank of America. Als die Pandemie wütete, kaufte ich Airlines (United, Southwest) und Kreuzfahrtschiffe (Carnival). Nun habe ich eine Ausnahme gemacht. Ich kaufte Cal-Maine Foods, eine Eierfarm, die ihre Krise längst überwunden hat und deren Kurs im Höhenflug ist.
Aber was sich nicht geändert hat: Ich mache einen weiten Bogen um Meme-Aktien, um den Optionshandel, ums Krypto-Trading und andere heiße Dinge. Aber Eier, das ist mein Ding. Sie werden jeden Tag verspeist.
Der führende US-Eierproduzent Cal-Maine kletterte am Freitag auf 84 Dollar an der Nasdaq. Die Zeit der Überproduktion ist vorbei, es werden keine 12er Kartons mehr für 50 Cent oder 1,00 Dollar im Supermarkt verschachert. Kunden zahlen inzwischen 4,00 bis 12,00 Dollar für eine 12er Box, je nach Marke und Sorte.
Die Hühnerfarm schwimmt im Geld, hat keine Schulden
Die Bewertung der Aktie scheint günstig zu sein. Vielleicht bleibt im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 ein Gewinn von 410 Millionen Dollar hängen. Zu Spitzenzeiten sind schon über 750 Millionen Dollar netto verdient worden. Allein im ersten Quartal stapelte sich der Profit auf 150 Millionen Dollar. Dem steht ein Börsenwert von moderaten 4,1 Milliarden Dollar gegenüber. Folglich liegt das KGV bei etwa 10. Es gibt eine Dividende von 3,4%. Und in der Bilanz stecken über 600 Millionen Cash, es gibt keine Schulden.
CEO Sherman Miller: „Unsere Finanz- und Betriebsergebnisse im ersten Quartal markieren einen starken Start in das Geschäftsjahr 2025 für Cal-Maine Foods. Diese Ergebnisse spiegeln die günstige Nachfrage nach Eiern in der Schale (…) wider. Gleichzeitig ist das nationale Angebot an Eiern aufgrund der jüngsten Ausbrüche der hochpathogenen Influenza („HPAI“) zurückgegangen.”
Zum 1. September lag der Bestand an Hühnern in den USA mit 307,6 Millionen Legehennen 4,5% unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Das hilft dem Marktführer Cal-Maine, der 44,3 Millionen Hennen im Einsatz hat und damit weltweit die Nr. 1 ist. 1,15 Milliarden Boxen mit je einem Dutzend Eiern liefert das Imperium jährlich aus, Tendenz steigend. 97% der US-Haushalte kaufen trotz des verganen Trends Eier. 306 Eier verspeist ein Amerikaner im Schnitt im Jahr. Es ist also genug Spielraum vorhanden.
Gefahren lauern freilich jede Menge: Eine Geflügelpest bricht beispielsweise immer wieder aus. Nach Notschlachtungen kann ein Eier-Mangel entstehen, der wiederum steigende Eierpreise zur Folge hat, was letztendlich zum Wohle der Eierfarmer sein kann. Unwetter, steigende Futtermittelpreise und mehr Regulierung kann zu einer Belastung werden.
Zukäufe und inneres Wachstum machen den Konzern größer
Durch Übernahmen holt seit langer Zeit Cal-Maine zusätzliche Produktionskapazitäten dazu. Ferner sorgt das beständige organische Wachstum für Schwung. Daneben kauft die Führungsspitze Eier von Drittanbietern auf, um diese dann zu vermarkten. Der Umsatz sprang im jüngsten Quartal von 459 auf 785 Millionen Dollar.
„Wir sind davon überzeugt, dass die Verbraucher nach erschwinglichen und nahrhaften Eiweißoptionen suchen und dass unsere Schaleneier und Eiprodukte diesen Bedarf decken. Darüber hinaus ist unsere Fähigkeit, einen vielfältigen Produktmix anzubieten, ein deutlicher Wettbewerbsvorteil für Cal-Maine Foods. Wir sind bestrebt, die sich entwickelnde Verbrauchernachfrage zu befriedigen. Wir bieten eine Auswahl an konventionellen, käfigfreien, biologischen, braunen, freilaufenden, aus Weidehaltung stammenden und ernährungsphysiologisch verbesserten Eiern.”
Durch frühere Investition in Meadowcreek Foods, LLC für hartgekochte Eier und die Investition in Crepini Foods LLC, das Eiprodukte und Fertiggerichte verkauft, ist das Sortiment größer geworden. Hinter der Crepini-Marke stehen Eier-Wraps, Protein-Pfannkuchen, Crepes und Wrap-Ups. Im ganzen Land soll es bald die Crepini-Produkte geben.
Nach dem Ende des ersten Quartals wütete Hurrikan Helene im Südosten der Vereinigten Staaten, einschließlich der Gebiete, in denen Cal-Maine Betriebe und Vertragslandwirte hat. Doch ist der Verlust von firmeneigenen Produktionsanlagen minimal und nicht wesentlich, wie der Vorstand versicherte.
Abnehmer sind Supermärkte, Lebensmittelkonzerne, Großhändler. Marken sind „Egg-Land’s Best“, „Land O’Lakes“, „Farmhouse“, „4-Grain“. Sie sind in jedem US-Supermarkt zu finden. Das Sortiment umfasst Bio-Eier von freilaufenden Hühnern und Omega-3-Eier. Die Nische ist in einem normalen wirtschaftlichen Umfeld lukrativ: 42% des Umsatzes entfällt auf Spezialeier. Konsumenten wollen keine Eier von Hühnern verspeisen, die in kleinen Käfigen gehalten werden. Sie sind bereit, für den Tierschutz tief in die Tasche zu greifen. Vor 2 Jahren entfielen erste 38% des Umsatzes auf Spezialeier. Bald dürfte die 50%-Marke fallen. Das bedeutet wiederum, dass höhere Gewinnmargen zu erwarten sind.
Aldi und Wal-Mart sind die größten Kunden
Selbst die Billigheimer Wal-Mart und McDonald’s kündigten an, ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch Eier von freilaufenden Hühnern zu beziehen. Davon wird der Marktführer profitieren. Dessen größten Kunden sind Walmart, HEB, Public, Food Lion, Costco, Eggs America und Aldi.
In guten Zeiten ist der Landwirtschaftskonzern eine Schatzkiste. Seit Dezember 1996 legte die Aktie um 4.600% zu. Das Unternehmen verdient in guten Zeiten eine Nettoumsatzrendite von 16%. Es schüttete fast 3 Dollar Dividende im Jahr aus, der 5-Jahres-Schnitt beträgt 1,59 Dollar. Die Ausschüttung schwankt aber – abhängig von der Gewinnentwicklung. Ein Drittel des Gewinns soll je Quartal ausgekehrt werden. Seit dem Jahr 2000 flossen akkumuliert 782 Millionen Dollar über Dividenden zurück an die Aktionäre.
Dank etlicher Übernahmen wird der Farmer immer größer und effizienter
Seit 1989 brachte der Vorstand 24 Akquisitionen in trockene Tücher. Zuletzt kaufte er reihenweise Betriebe mit freilaufenden Hühnern von Konkurrenten. Dazu zählt ISE America, Tyson Betriebe, Red River Valley Egg Farm.
Aufgebaut hat die Firma Fred Adams, der von seinem Vater zwei Milchkühe und ein Baumwollfeld in den 50er Jahren geschenkt bekam. 1957 gründete er das Unternehmen. Er mietete Hühnerfarmen. Der Hauptsitz befindet sich in Ridgeland, Mississippi. Brot- und Buttergeschäft ist die Produktion, Sortierung, Verpackung, Vermarktung und den Vertrieb von Schaleneiern. Es gehört das Ausbrüten von Küken, die Aufzucht und Haltung von Hennen-, Legehennen- und Zuchtherden, die Herstellung von Futter sowie die Produktion, Verarbeitung, Verpackung und der Vertrieb von Schaleneiern dazu.
Wichtig zu wissen: Es handelt sich um keine individuelle Anlageberatung, weil ich nicht jeden einzelnen Leser kennen kann. Und ja, ich mache viele Fehler. Es sind so viele, dass ich sie hier gar nicht alle aufzählen kann.
Ja, ich hätte Cal-Maine während einer Krise kaufen sollen – zu deutlich niedrigeren Kursen. Ich sah aber, dass Bio-Eier-Firmen wie Vital Farms an der Börse durch die Decke gehen und KGVs von mehr als 200 zugebilligt bekommen. Im Gegensatz dazu, scheint Cal-Maine ein Schnäppchen zu sein. Was alle Produzenten Rückenwind gibt, sind die gesunkenen Futterkosten und die höheren Eierpreise im Einzelhandel. Wer die Cal-Maine kaufen will, sollte strenge Kauf-Limits setzen.
Ich habe 2 neue Videos gemacht über meine Netflix und CTS Eventim
In diesem neuen YouTube-Video erkläre ich dir, wie ich die Netflix-Aktie entdeckt habe und mit ihr 10.000% Rendite eingefahren habe:
CTS Eventim war meine beste Aktie bislang
Dieses Video zeigt mein Investment in die CTS Eventim-Aktie, die mir mehr als 12.000% Rendite bescherte:
Schön, dass Du dein Depot mit einer neuen Aktie schmückst.
Um Techaktien machst du immer noch einen Bogen ?
Eine Broadcom oder Lam Research sähe doch auch gut in Deinem Depot aus. Beide steigern auch ihre Dividenden üppig.
Ich kann diese nicht einschätzen. Ich habe aber Meta, Apple, Alphabet, Netflix, Amazon, Intel etc.
Ich dachte, dass ich auf dem AktienMAG von Traderfox mal einen Artikel von Dir über Broadcom gelesen habe ? Vielleicht irre ich mich. MÜsste ich mal nachsehen.
Über Lam gab es ja hier in Deinem Blog vor Jahren einen tollen Aritkel. Daraufhin bin ich eingestiegen.
Lam research… für mich eine verpasste Chance. Wollte da mal 2019 einsteigen und habe es dann doch nicht mehr gemacht – leider!
Warum verpasste Chance ß
Hier lohnt sich doch weiterhin ein Einstieg!
Zu Lam Research gibt es auf Deinem Blog einen schönen Artikel.
Durch den Artikel bin ich auf Lam Research gestoßen und habe den Titel dann gekauft. Eine sehr gute Entscheidung.
Daher schätze ich Deinen Blog auch. In den letzten Jahren bin ich immer wieder auf sehr gute Ideen gestoßen.
https://timschaefermedia.com/die-schaufelhersteller-der-halbleiterindustrie-3-interessante-aktien-fuer-die-zukunft/
Etwas idealistisches Titelbild ;-)
Die Realität sieht dann wohl eher so aus:
https://www.youtube.com/watch?v=sSvvZtXd2nY
In diesem Fall würde ich es dann doch eher so wie Kiev im vorherigen Blog Artikel empfohlen handhaben, und mir ein paar freilaufende Hühner bevorzugen der Aktie. Diese geben auch Dividenden und würden vermutlich dann schon eher so ausschauen wie im Titelbild.
Der Nachbar von unserem Berghaus hat freilaufende Hühner, der gibt uns oft Eier ab. In der Regel kaufe ich Bioeier bzw. von freilaufenden Hühnern. Manchmal kaufe ich konventionelle Eier, da muss ich besser werden. Wir haben als Konsumenten das alles selbst in der Hand.
Das ist ja ein Ding.
Diese Aktie hatte ich so um 2011/12 mal gekauft, sie allerdings irgendwann recht bald danach wieder eher planlos verkauft. Und nun sehe ich auf dem Chart, wie das Teil zwischenzeitlich gestiegen ist. Denn früher war tatsächlich das Problem mal gewesen, dass die Ergebnisse sehr unstetig sind. Das scheint sich gebessert haben….
@ Guter Beitrag
Ich habe mit so ein Unternehmen nie angesehen. Die Entwicklung lässt sich allerdings gut sehen. Das hätte ich zugegebenermaßen bei so einer Aktie nicht erwartet.
@ Markus
Freue Dich, dass Tim nicht Deine genannten Aktien kauft. Sonst wäre sie wohl äußerst günstig und hätte bei bestehenden Investoren nicht gerade für Freude gesorgt.
@ Bruno
An Hühner habe ich jetzt nicht gedacht. Das ist eher Dein Metier und vielleicht ein Stückchen zu weit weg von der Rolex. Für Nuvolina habe ich mir eher einen Garten im Stile der Medici vorgestellt. Also grob Rosamunde Pilcher weit ab vom Weg unterwegs in der Toskana oder hier eher im Meran. Ich suche jetzt mal nicht nach repräsentativen Bildern, sonst bleibe ich noch an einem Weingut hängen und mache mir unnütze Gedanken… ;-)
Ich halte diese Massentierhaltungs-Industrie, wo man Tier in Käfige zwängt, wo sie dann vegetieren und ihr Leben kann kein Tageslicht sehen, bis sie irgendwann getötet werden, für ein Verbrechen. Das wäre das Allerletzte, was ich nur irgendwie unterstützen möchte.
Wir als Konsumenten haben die Wahl. Nur weil ich ein paar Aktien besitze, werden nicht mehr Hühner eingesperrt. Es liegt einzig und allein am Konsumenten und am Gesetzgeber.
Hmmm schwierig, muss gestehen, dass ich beim Lesen dieses Artikels auch kein gutes Gefühl hatte… Du hast dich aktiv dazu entschlossen, Anteile dieser Firma zu kaufen, um an grässlicher Tierquälerei zu verdienen. Frage: Hast du diese Dividende, erwirtschaftet durch Tierleid, wirklich nötig? Muss das jetzt sein (nach dem 3 Millionen USD Depot-Milestone)?
Natürlich hast du die Aktie am freien Markt gekauft, das Geld ging jetzt nicht an die Firma direkt. Natürlich ist es aber im Interesse der Firma, den Aktienkurs durch höhere Nachfrage zu steigern. Dadurch ergeben sich ganz andere Finanzierungsmöglichkeiten für die Firma. ZB dann für den Kauf einer neuen Kükentödmaschine oder einer automatischen Schnabelstutzmaschine. Auch die neue Generation an Antibiotika kostet Geld.
Mit deiner Einstellung darfst du gar keine Aktien kaufen und keinen ETF. Rüstung, Auto, Zucker, Airlines, Öl, Tabak, Fleischhersteller, Fast Food…? Wie siehst es damit aus?
Hey Tim, zu welchem Kurs hast du zugeschlagen?
irgendwo in der Nähe des aktuellen Kurses.
Hab auch “Eier” nachgekauft, ” FABERGE` EIER ” FERRARI und LVMH !!
Mir ist die Aktie von Cal-Maine auch schon mal begegnet, als ich nach günstigen Aktien gesucht habe. Als ich aber las, um was es sich bei Cal-Mine handelte, war mein Interesse schnell verflogen.
Bei Cal-Mine handelt es sich um den größten Eierproduzenten der USA und wir alle wissen, wie es bei der Massentierhaltung in solchen riesigen Hühnerfarmen zugeht. Bruno liegt da mit seinem Hinweis mMn schon richtig.
Ich wollte mit so was jedenfalls kein Geld verdienen. Ebenso wenig wie mit Tyson-Foods. Das geht in die gleiche Richtung.
Solche Investments schließe ich bei mir aus.
Ach wie schön wäre jetzt die Wiederauferstehung von Garnix – hatten wir ja letztens grad drüber gesprochen. Der hat immer die drastischsten Fotos und Videos gefunden ;-)
Ich kann aber verstehen, wieso man da nicht investieren will – da hat jeder eigene Vorstellungen und das ist auch gut so.
Massentierhaltung wird immer kritischer gesehen und zunehmend eingeschränkt, denn ohne großzügige Verabreichung von Antibiotika funktioniert sie nicht.
Die Folge ist eine gefährlich zunehmende Resistenzbildung von Bakterien gegen Antibiotika beim Menschen (Auf deutsch: Antibiotika wirken nicht mehr).
Auch Hormone werden den armen Viechern verabreicht und das nicht zu knapp.
Wir wundern uns dann, wenn unsere Kinder „merkwürdige“ Krankheiten bekommen.
Solche Aktien kommen nicht in mein Depot, genausowenig wie Rüstungsaktien. Einen Funken Restmoral sollte sich ein Investor bewahren.
Ich halte Rüstungsaktien nicht (mehr) für moralisch fragwürdig. Spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine müsste jedem klar sein, dass Autokraten sich nicht durch Handelsbeziehungen und schöne Worte abhalten lassen. Waffen müssen produziert und – im Zweifel – eingesetzt werden, um unsere freiheitliche demokratische Ordnung zu schützen. Und dafür brauchen wir unsere Rüstungsunternehmen. Daran ist moralisch nichts verwerflich.
Ich selbst bin nicht in Rüstungsaktien investiert, halte aber eine Position in Palantir, die bekanntlich KI mit militärischen Zwecken programmieren kann. Die Firma hat sich dazu verpflichtet nur mit NATO-Staaten zu kooperieren, was ich begrüße.
sehr gut, “die Guten” Nato-Staaten, allen voran, die USA, der größte Kriegstreiber, die überall eine Demokratie installieren wollen, wo es Öl gibt… ach stimmt, ja, das waren ja (anders als bei Russland und der Ukraine) alles keine Angriffskriege, die der Kriegsverbrecher Obomber in Afghanistan, Irak, Pakistan, Somalia, Jemen, Libyen und Syrien geführt hat… schließlich haben die Medien, diese ja nicht 24/7 in Dauerbeschallung ausgestrahlt. Gute Besserung!
Ich verstehe deinen Ansatz. Ich selbst habe auch kein Problem mit Rüstungsfirmen und deren Mitarbeitern (genausowenig wie mit Öl und Gasproduzenten) – sie sind für uns einfach notwendig.
Womit ich aber ein Problem habe ist, dass diese Firmen auf dem freien Markt gewinnorientiert arbeiten. Wie verdiene ich denn Geld? Indem meine Produkte a) benötigt und b) benutzt werden. Und da liegt für mich der Hase im Pfeffer. Es wird Geld eingesetzt damit a) und b) eintreffen. Und das bedeutet Menschenleben und Elend.
Sie müssten staatlich oder überstaatlich (europäische Ebene, Nato…) sein und für den eigenen Bedarf entwickeln und liefern.
Genau etwas böse und überspitzt ausgedrückt, könnte es ja sein, wage Vermutung, dass Kriege angezettelt werden, um damit Geld zu verdienen. Direkt oder indirekt.
Aber war nur ein Gedanken, ganz ganz sicher geht es nur darum, für die Demokratie einzustehen oder anderen zu helfen :D
Also Rüstungsunternehmen können nicht für “den freien Markt” produzieren, es gibt hier nämlich immer nur einen Kunden und das ist der Staat. Ich kann schließlich nicht einen Panzer oder eine Panzerfaust kaufen. Natürlich gibt es ggf. noch Jagdgewähre im Bestand, aber das sind ja keine Waffen zum Kriegführen.
“Solche Aktien kommen nicht in mein Depot”
Ich dachte du hälst nur ETF’s?
@Restmoralkommentare
Alles gut. Cal-Maine Foods ist in diversen ESG-ETF vertreten laut justetf.
ESG-ist ja das Gütesiegel für moralisch deutlich überlegeneres Investieren.
Muss also OK sein.
Manche vermuten sogar, die Hühner für die Spezialeier (@Tim super Ausdruck, ich musste zuerst an Chuck Norris denken) bekommen deutlich bessere Nahrungsmittel als unsere Jugendlichen mit MCD, Monster und Altria. Aber das führt jetzt zu weit.
@ESG-Gütesiegel
Interessant wären die Kommentare der Hühner, wenn sie erfahren würden, dass sie gemäß ESG-Gütesiegel gehalten werden.
Zum Beispiel: „Aha, muß also ok sein“.
@Hühnerbewusstsein
Um sich trotz gleichbleibend schlechter Bedingungen besser zu fühlen reicht es bei Homo Sapiens ja aus, glaubhaft zu vermitteln “Der andere hat weniger als Du”.
Keine Ahnung ob das bei Hühnern ebenfalls funktioniert. Das wäre doch sehr praktisch… Müssen wir mal ne KI fragen.
„…reicht es bei Homo Sapiens ja aus, glaubhaft zu vermitteln “Der andere hat weniger als Du“
Keine Ahnung ob das bei Hühnern ebenfalls funktioniert…“
So dumm ist kein Huhn.
Im Unterschied, dass die Menschen die Wahl haben, klar bei den Kindern ist es anders, die tun mir auch leid.
Bei der Hühnerfarmen ist auch so, dass jeweils ca. 50% der Küken getötet werden (in der Regel vergast), weil für Eier braucht es nur Weibchen und für Fleisch nur Männchen, aber es sind nicht die gleichen Sorten Hühner. So werden die Hennen wenn sie nicht mehr genug legen dann jeweils verbrannt, weil Suppenhühner will heute niemand mehr, nur noch Brustfilets. Für mich ist das alles ziemlich dekadent, mal abgesehen von den gesundheitlichen Themen.
Tim hat aber insofern Recht, dass der Konsument den grösseren Hebel hätte. Ich bin da grundsätzlich liberal, jeder wie er mag, ich habe auch kein Problem wenn ein Pazifist Rüstungsaktien kauft oder ein Veganer Mastfarmen, wenn man sich damit wohl fühlt. Wegen beidem gibt es nicht weniger Tierleid oder Krieg, ist dann wohl eher die genannte Moral, ob man damit Geld verdienen will oder nicht.
Einige spenden ja dann die Erträge aus solchen Branchen, ich finde den Ansatz nicht ganz abwegig, also kauf man Eieraktien und spendet das Geld dann in den Tierschutz. So bewegt man vielleicht mehr als wenn man nichts tut.
„…also kauft man Eieraktien und spendet das Geld dann in den Tierschutz…“
Da lachen sogar die Hühner…aber ob die noch lachen können?
Moderner Ablasshandel.
Werden die wenigsten machen ist klar, aber ohne Moralgedanken würde man so wohl mehr bewirken als wenn man keine Eieraktien kauft und nichts spendet.
Vorschlag: Keine Eieraktien kaufen und trotzdem spenden.
Weniger Eier essen im Interesse der eigenen Gesundheit.
(Hypercholesterinämie, weniger Aufnahme von Antibiotika und Hormonen).
Danke für diesen Beitrag. Eine Eierfarm hatte ich so noch nie auf dem Schirm, deine Gedanken dazu machen aber durchaus Sinn. Vielleicht gucke ich mir die Aktie auch mal an.
Jeder der damit Probleme hat, dass die Hennen so gehalten werden, wie sie gehalten werden, kann es doch selbst besser machen. Einfach das eigene Depot auflösen und in das Haltungssystem investieren von welchem man überzeugt ist, damit dann Milliarden verdienen und sich freuen, dass man doch selbst so ein guter Mensch ist.
Wo könnte denn da das Problem liegen. Einfach mal machen!
Das funktioniert so nicht. Nicht alle Probleme lassen sich mit Kapitalismus lösen ;-) Auch Sklavenhandel war mal “normal”, und ist heute zu Recht verboten.
Bei Eiern würde das schon gehen. Aber meckern macht natürlich viel mehr Spaß, als selbst was auf die Beine zu stellen.
Das war sachliche Kritik und kein meckern, wenn das nicht mehr erlaubt ist, kein Problem, kann man das gerne löschen.
wenn es keine industrielle Hühnerhaltung geben würde, dann würde das Hühner-Ei vlt 5 bis 10$ das Stück kosten.
Dann wäre es kein Grundnahrungsmittel mehr und es könnten sich nur Reiche Eier leisten.
Bitte nicht vergessen, Nudeln und Kuchen und wo sonst noch überall Eier drin sind. Alles nicht mehr bezahlbar.
Wer Sozialromantiker ist, sollte kein Aktionär sein.
Wenn ich mich mal auf den Weg in die (ländliche) Heimat mache, dann sehe ich viele Schilder an Häusern, die privat Hühner halten. Meist kaufe ich dann dort – eine Zehnerpackung kostet zwischen 2.50 und 4 Euro, je nach Größe und verkäufer. Daran sieht man ziemlich gut die “Herstellkosten”, die liegen bei privatem Freilandanbau bei ca. 20Cent. Nun würde natürlich die Nachfrage hochgehen – aber bevor jemand 5 oder 10 Euro für ein Ei ausgibt, wird es Substitutionen geben. Zum Beispiel eine (wie zum Beispiel in der DDR) dezentrale Hofherstellung. Außerdem wird die Nachfrage zu höheren Preisen zurückgehen (Nudeln und einige Kuchen kann man auch ohne Ei herstellen). Ich denke der Markt würde das regeln.
Ich traue dem Kapitalismus – kann aber mit der “modernen” Freiland- und Mobilstallhaltung als Verbraucher ziemlich gut leben. Kückenschreddern ist in Deutschland schon einige Jahre verboten. Auch hier hat der Kapitalismus Lösungen gefunden: Es gibt Rassen, die Eier legen und genug Fleisch ansetzen oder es werden Eier nach der Befruchtung durchleuchtet.
Meine Quintessenz: Der Markt wird eine Lösung finden, wenn die Anforderungen sich ändern (sei es durch Verbraucherpräferenzen oder Gesetze)
Man kann auch ohne Eierfabrik Aktionär sein, es gibt wirklich genug tolle Unternehmen. Jeder wie er will und mag, das hat nichts mit Sozialromantik zu tun.
Und wenn die Leute weniger Nudeln und Kuchen essen würden, wäre das nicht ganz so schlecht ;-) Zugegebenermassen für Novo Nordisk Aktionäre war das suboptimal.
Ich mag übrigens Pasta, und die besteht nur aus Hartweizengrieß und Wasser.
Ich investiere weder in Hennen noch in „Gigger“(Hähne).
Und essen tu ich das verseuchte Massenzeugs ohnehin nicht.
Genau, du isst nur Kuchen! Oder was stopfst du so in dich rein?
Ich stopfe nichts in mich hinein(sowas wird leider mit Stopfgänsen gemacht), sondern ich esse Gesundes&Leckeres nach ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen.
Ich fühl mich ziemlich gut damit.
Dann Mal konkret bitte was du clever und bewusst isst und. nicht so ein schwammiges Gewäsch.
@Linda, soll ich dir jetzt einen Vortrag über gesunde Ernährung halten? Obwohl inzwischen jedes Kind darüber Bescheid weiß? Nein, sicher nicht.
Du kannst den Müll den du frisst gern weiter fressen. Du weisst ja nicht mal was du da genau isst.
Die Ausdrucksweise zeigt, woher man kommt.
Da ist die Ernährungsart dann auch schon egal.
Ich investiere in ETF und Einzelaktien, bei letzteren in solche die meinen persönlichen Werten entsprechen. Mit den Aktien bin ich immer wieder mal im Plus, gerade aber im Minus, habe z. B. Varta.
Zum ethischen Konsumieren, wundert mich immer wieder, dass es korrekter sein soll Pflanzen zu essen statt tierische Produkte, denn es wird ja niemand gezwungen, fettes Fleisch von Massentierhaltung oder Produkte von gequälten Tieren zu konsumieren. Nach meiner Meinung ist es anzuerkennen, dass immer etwas sterben muss, damit wir leben können. Wichtig ist mir persönlich der bewusste Umgang mit Nahrungsmittel im allgemeinen, dass nichts leichtfertig weg geschmissen wird, selbst zu gärtnern und vom Tier Sachen ‘from nose to tail’ zu essen, wenig stark verarbeitetes, mit dem Flugzeug eingeflogenes und von Arbeitssklaven produziertes.
Schöner Artikel Tim !
Gibt es eigentlich bald mal wieder einen Artikel von Nikos Tim ? Würde mich freuen.
Lese Euch beide gerne !
Ich finde, beide Denkweisen OK.
Also so etwas zu boykottieren als auch die Aktie zu halten.
In dem Moment, wo die Gesellschaft wirklich das nicht mehr will, macht Tim ja ein entsprechendes Verlustgeschäft.
Von daher finde ich das null verwerflich.
@ Holger
Ich habe die Aktie nur durch Tim kennengelernt und habe keine Ahnung wie groß der Anteil an Massentierhaltung bei dem Unternehmen ist. Nehmen wir an der Anteil ist hoch. Und nun ändert sich das Konsumverhalten stark. Der Marktanteil von Bio Freilandhühnern steigt von 5%? auf 40%. Das bedeutet für das Unternehmen nicht zwangsläufig schlechte Renditen. Es würde aber eindeutig eine Disruption in dem Bereich geben aus denen manche Unternehmen besser als andere herauskommen würden Vielleicht muss die ganze Bio Haltung in der Skalierung auch ganz neu aufgezogen werden.
Eine disruptive Veränderung kann tatsächlich zu einer Durststrecke führen. Im Nachhinein können die verbleibenden Unternehmen allerdings besser da stehen als zuvor. Schließlich ist manch ein Konkurrent dabei auf der Strecke geblieben.
Der Kuchen eines Marktsegments kann sich in gewissen Grenzen auch ändern. Vielleicht sind Konsumenten bereit in einer Dekade mehr als 50% vom heutigen Kaufpreis eines Ei’s zu zahlen.
Sollte der Marktanteil für Bio so stark steigen, wäre Cal Maine auf jeden Fall ein Gewinner. Der Umsatz beläuft sich ja schon auf 42% des Unternehmens in diesem Bereich.
Die Marge ist ja viel höher als bei konventionell hergestellten Eiern.