Es gibt drei starke Signale, die zeigen, dass es einem Unternehmen gut geht. Darauf sollten Sie achten. Erstens: Wenn das Management ankündigt, die Dividende zu erhöhen. Dann verfügt die Firma über hohe Cashzuflüsse und ein gutes Cashpolster. Zweitens ist es ein gutes Zeichen, wenn die Führungsspitze von Aktienrückkaufprogrammen Gebrauch macht. Freilich ist das Timing oftmals nicht ideal. Aber immerhin wissen Sie in einem solchen Fall, dass der Vorstand zuversichtlich ist und die eigene Aktie als unterbewertet einschätzt. Drittens ist es grundsätzlich ein Zeichen der Stärke, wenn der Vorstand Übernahmen ankündigt. Auch hier gilt: Nicht jede Akquisition wird ein Erfolg. Doch allein die Tatsache, dass eine Transaktion über die Bühne geht, spricht für eine große Zuversicht des Managements.
Einer Studie des „Wall Street Journals“ zufolge sitzen die 382 Firmen aus dem S&P 500, die keine Finanzinstitute sind, auf einem Barbestand von gewaltigen 932 Milliarden Dollar per 31. Dezember. Das sind acht Prozent mehr gegenüber dem dritten Quartal beziehungsweise 31 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Da die hohen Barbestände aufgrund der niedrigen Zinsen so gut wie keine Rendite abwerfen, kommen die Unternehmen unter Druck. Manager wollen das Geld besser einsetzen. Aus diesem Grund mehren sich die Übernahmen. Ein Großteil der Deals wird in Cash bezahlt. Das zeigt Ihnen, dass die Unternehmensführer ihre eigenen Aktien als unterbewertet einschätzen, sonst würden sie die Deals mit ihren eigenen Aktien finanzieren. Sie sehen stattdessen noch großes Kurssteigerungspotential. Daher wollen sie ihre Aktien nicht aus der Hand geben.
Für Hedgefonds sind ebenfalls hohe Cashbestände von Zielobjekten attraktiv. Sie attackieren gerne Cash-reiche Firmen. So will sich der Hedgefonds Elliott Associates die Softwarefirma Novell unter den Nagel reißen. Der Kaufpreis von 1,8 Milliarden Dollar ist nicht sonderlich hoch, wenn Sie berücksichtigen, dass Novell rund eine Milliarde Dollar in der Kasse hortet.
Woran merken Sie, dass die Börse heiß gelaufen ist? Zunächst mal schwärmen all ihre Freunde und Verwandten von Aktien. Selbst die Putzfrau und der Taxifahrer sind von der Börse begeistert. Ein Zeichen der Überhitzung ist auch, wenn jede Menge Börsengänge stattfinden. Und wenn jeden Tagen Kapitalerhöhungen abgewickelt werden. Weil die Kurse hoch notieren, besorgt sich das Management gerne frisches Geld. Außerdem werden Akquisitionen in Mega-Haussen bevorzugt mit neuen Aktien bezahlt und nicht mit Cash wie derzeit. All das zeigt Ihnen, dass wir uns noch lange nicht in einer Überhitzungsphase befinden. Am Donnerstag setzte sich unterdessen die Aufholjagd an der Wall Street fort. Der Dow Jones kletterte auf 10.611 Punkte. Ein Tagesplus von 0,4 Prozent.