Eine erfolgreiche Investmentkarriere, um finanzielle Bestleistungen zu erzielen, ist oft herausfordernd und unübersichtlich. Zudem ist der Weg dorthin von jeder Menge Unvorhersehbarem wie Krieg und Krise geprägt. Als ich meine Reise zum „Semi Profi“ Investor (kein Spekulant) startete, war ich mir der Komplexität der Märkte und der Vielzahl an Strategien, die es gibt, durchaus bewusst – doch ich hatte zu dem Zeitpunkt weder Erfahrung noch das Wissen am Markt, um gut und sicher alles bestehen zu können. Ich wusste, dass es eine Sicherheit für Irgendwas im Leben ebenso wenig gibt wie am Aktienmarkt.
Dieser Gastbeitrag ist von „Dollar Uwe“, einem Follower.
Doch was mir in dieser ersten Zeit des Investierens besonders half, war die Erkenntnis, dass ich nicht alleine am Start war. Von Anfang an wusste ich, dass es kein Fehler ist, sich auch mal nach links und rechts umzusehen. Ich dachte mir: „Uwe, du brauchst echte Vorbilder“. Vorbilder wie Guy Spier, Li Lu, Howard Marks, Stanley Druckenmiller, Tom Gayner, Monish Pabrai, Tim Schäfer und nicht zu vergessen Warren Buffett, Charlie Munger, Beate Sander – mit der ich übrigens zeitweise intensiven Email Kontakt hatte, um zu lernen – und Buddha. Sie haben mir nicht nur wertvolle Einblicke in die Prinzipien des Investierens gegeben, sondern auch gezeigt, wie man mit Geduld, Disziplin und einer klaren Strategie erfolgreich sein kann. Es ist eben auch möglich, ein gewisses Maß an „Kloneritis“ an den Tag zu legen: Abschauen – Das bringt die Evolution übrigens mit sich.
Mit meinen Vorbildern sitze ich manchmal gedanklich an einem Tisch
Diese und einige nicht aufgeführte Menschen setze ich regelmäßig gedanklich an einen großen Tisch. Sie unterhalten sich und verstehen sich blendend. Auch ich unterhalte mich mit ihnen – gedanklich. Und ich kann dir sagen, was das für einen Respekt einflößt, wenn Charlie Munger sagt: „Uwe, lass es! Diese Aktie ist doch nichts für dich – viel zu volatil!“
Und wenn Beate Sander dann ergänzt: „Genau, zwar sind junge Rennpferde wichtig für dein Depot, aber setze lieber auf die Pferde, von denen du weißt, dass du für sie genug Futter hast!“ Der Buddha sitzt derweil meistens mit geschlossenen Augen da und wenn er was sagt, ist es meistens nur ein knappes „OM Shanti“ – ein Zeichen den inneren Frieden für sich auch nach außen zu tragen.
Vorbilder sind mehr als nur inspirierende Persönlichkeiten; sie sind einerseits Wegweiser und können sogar wahre Freunde auf unserem eigenen Weg werden. Dazu muss man sie noch nicht einmal persönlich kennenlernen. Sie dienen als Quelle der Motivation und bieten uns die Möglichkeit, aus ihren Erfahrungen, negativ wie positiv, zu lernen. Indem wir ihre Strategien und Denkweisen studieren, können wir unsere eigenen Ansätze verfeinern und bessere Entscheidungen treffen. Vorbilder helfen uns, die meisten Herausforderungen des Investierens zu meistern, indem sie uns zeigen, dass es möglich ist, Hindernisse zu überwinden, Rückschläge zu akzeptieren und dennoch an seine langfristigen Ziele zu glauben und an der beschlossenen Strategie festzuhalten Man muss sich nur mal eins der Videos von Tim Schäfer ansehen.
Ich wusste: Nur mit Fleiß komme ich voran
Dann bist du sofort wieder geerdet. Mir hat das sehr geholfen. Und so beschloss ich, dass Aufgeben ab sofort keine Option ist. Und es war übrigens von Anfang an auch keine Option, mit Optionen zu handeln. Für mich stand wie auf einer Schieferplatte eingeritzt fest: „Weniger ist mehr. Eines Tages wird aus wenig meistens mehr, das ist historisch belegbar. Die Kraft der Wahrscheinlichkeit kommt hier übrigens zum Tragen. Mir ging es von Beginn an nicht um schnellen Reichtum! Ich wusste, dass ich nur mit Fleiß an gewisse Ziele kommen würde.
Ich besitze Ferrari-Aktien genauso wie Guy Spier, mit dem ich mich am meisten identifizieren kann
Aus diesem Kontext heraus möchte ich Auszüge von meiner persönlichen Reise als Investor teilen und die Prinzipien darlegen, die ich durch Guy Spier erarbeiten durfte. Obgleich ich viele Vorbilder habe, konnte ich mich mit Guy Spier am meisten identifizieren! Witziger weise hält er derzeit etwa 9.5 Prozent Ferrari-Aktien in seinem Portfolio, genau wie ich. Bei mir sind es auch 9.5 Prozent. Zufall? Vielleicht! Vielleicht habe ich mich aber auch ein bisschen verleiten lassen, es ihm gleich zu tun. Abschauen ist schließlich nicht verboten. Und wir werden gleich wissen, warum ich Spiers Ansatz so genial finde?!
Die Prinzipien, die Spier an den Tag legt, haben nicht nur meine Anlagestrategie geprägt, sondern auch meine Denkweise über den Markt. Mein Investitionsverhalten änderte sich dadurch grundlegend. Ich bin fest davon überzeugt, dass Vorbilder mir geholfen haben, ein disziplinierter und bisher für meine Begriffe erfolgreicher Investor zu werden.
Am Ende war und bin ich bis in alle Tage natürlich auf mich selbst angewiesen. Doch ich werde alles dafür tun, um meinen Wohlstand zu erhalten, und nicht wahllos und aus reiner Selbstüberschätzung und Gier aufs Spiel zu setzen. Schließlich ist es nie so wirklich gewiss, wann du dir einen Vorteil verschaffst und ob der auch nachhaltig sein wird! Lass uns nun über meine Strategie sprechen, an die ich mich zu 99.9 Prozent halte und gewöhnt habe.
1. Value Investing: Der Kern meiner Strategie
Im Herzen meiner Anlagestrategie steht das Prinzip des Value Investing. Ich strebe danach, Aktien zu erwerben, deren Marktpreis deutlich unter ihrem intrinsischen Wert liegen. Dabei suche ich gezielt nach Unternehmen, die von der breiten Öffentlichkeit übersehen oder missverstanden werden. Natürlich besitze ich auch die dicken Tanker, die auf den Weltmeeren ihr Unwesen treiben. Jedoch bevorzuge ich Unternehmen, die die breite Masse „noch“ nicht so mit Aufmerksamkeit belohnt. Denn diese Investitionen bieten oft erhebliches Aufwärtspotenzial, wenn der Markt schließlich die wahre Stärke dieser Unternehmen erkennt. Durch gründliche Recherche und Analyse der Fundamentaldaten habe ich wertvolle Gelegenheiten identifiziert, die andere bisher möglicherweise übersehen haben.
2. Langfristige Perspektive: Geduld als Tugend
Der zentrale Teil meiner Anlagen konzentriert sich auf eine langfristige Perspektive. Ich habe „Gott sei Dank“ schnell gelernt, dass Geduld und das Halten von Investitionen über längere Zeiträume hinweg zu überdurchschnittlichen Renditen führen kann, insbesondere wenn es sich um Qualitätsaktien handelt.
In einer Welt, in der viele Anleger von kurzfristigen Trends und Marktschwankungen getrieben werden, versuche ich, eine langfristige Sichtweise beizubehalten. Ich lasse mich nicht „mehr“ von den täglichen Kursschwankungen beeinflussen, sondern konzentriere mich auf die zugrunde liegende Qualität der Unternehmen, in die ich investiere.
3. Qualität der Unternehmen: Fundamentale Stärke
Bei der Auswahl meiner Investitionen lege ich großen Wert auf die fundamentale Qualität der Unternehmen. Dazu gehören eine solide Bilanz, ein nachhaltiges Geschäftsmodell und ein kompetentes Management. Ich analysiere die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens, seine Wettbewerbsposition und seine Fähigkeit, in verschiedenen wirtschaftlichen Umfeldern zu bestehen. Diese sorgfältige Auswahl gibt mir das Vertrauen, dass ich die für mich richtigen Entscheidungen treffe und hilft mir, auch in turbulenten Zeiten ruhig zu bleiben.
Ich habe für mich persönlich erkannt, dass ein klares „Nein“ für ein Investment stets an erster Stelle zu stehen hat. Der Trick dahinter: Ich nutze sehr gerne die Kraft der Gedankenumkehr. Ich frage mich oft: „Was kann alles schief gehen, bevor es gut geht?“ Diese Denkweise lässt sich übrigens auch prima auf das reale Leben übertragen. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass ich pessimistisch veranlagt bin. Wenn dem so wäre, würde ich sicherlich keine langfristigen Investments tätigen.
4. Margin of Safety: Sicherheit für meine Investitionen
Ein weiteres unfassbar wichtiges Konzept für mich ist die „Margin of Safety“ oder Sicherheitsmarge. Ich investiere nur in Unternehmen, wenn deren aktueller Preis deutlich unter dem geschätzten inneren Wert liegt. Diese Sicherheitsmarge bietet mir einen Puffer für den Fall, dass die Investition nicht wie erwartet verläuft. Durch die Berücksichtigung einer Margin of Safety minimiere ich mein Risiko und erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass ich in einer unvorhersehbaren Marktumgebung erfolgreich bleibe. Es ist ein erheblicher Vorteil in Wahrscheinlichkeiten zu denken. Das habe ich von meinem Vorbild-Duo Buffett und Munger übernommen.
5. Vermeidung von Spekulation: Fokus auf langfristige Werte
Ich meide spekulative Anlagen und konzentriere mich stattdessen auf Unternehmen, bei denen ich die Geschäftstätigkeit und die zukünftigen Cashflows gut verstehe. Ich habe erkannt, dass Spekulation oft zu impulsiven Entscheidungen führt, die auf kurzfristigen Markttrends basieren, anstatt auf soliden Fundamentaldaten. Durch meinen Fokus auf qualitativ hochwertige, langfristig orientierte Investments stelle ich sicher, dass ich in die Zukunft der Unternehmen investiere, nicht in kurzfristige Preisschwankungen.
6. Risikomanagement: Sorgfalt ist das A+O
Ein weiterer zentraler Aspekt meiner Strategie befasst sich mit dem Risikomanagement. Ich achte darauf, meine Risiken zu minimieren, indem ich diversifiziere und in Bereiche investiere, die ich gut verstehe. Ich bin mir bewusst, dass jede Investition Risiken birgt. Und ich gehe strategisch vor, um diese Risiken zu steuern. Durch eine sorgfältige Auswahl der Unternehmen und eine fundierte Analyse der Märkte reduziere ich das Risiko von Verlusten und maximiere meine Chancen auf Erfolg.
Bill Ackman ist da etwas anderer Ansicht. Er streut sein Portfolio nicht so arg und arbeitet konzentriert. Ist er deswegen ein Rebell? Durchaus. Die Frage ist hier wirklich: „Ab wann ist es genug?“ Aber davon kann ich euch ein anderes Mal berichten. An dieser Stelle kann ich jedoch schon verraten, dass meine magische Streuung bei 32 Positionen liegt. Zu 99,9 Prozent sind es immer 32 Aktien, die sich in meinem Depot tummeln.
7. Selbstreflexion und kontinuierliches Lernen
Ich habe die Bedeutung von Selbstreflexion und kontinuierlichem Lernen erkannt. Das habe ich mir wohl von dem Buddha abgeschaut.
Ich analysiere meine Fehler, sobald ich sie entdecke und lerne aus ihnen, um meine zukünftigen Entscheidungen zu verbessern. Zum Zeitpunkt einer Entscheidung ist diese übrigens immer für mich richtig. Denn wenn ich wüsste, dass ich einen Fehler begehe, würde ich ihn wohl kaum bewusst machen. Deswegen ist es ja so wichtig, für mich einen kühlen klaren Geist zu haben, auch wenn der Kopf manchmal ganz schön heiß läuft. Dann braucht es Ruhe! Diesbezüglich hilft mir regelmäßige Meditation sowie Yoga und vor allem „mein Wald“, in dem ich all meine Investitionsentscheidungen treffe. Bevor ich am Markt handele, gehe ich IMMER in die Natur und bleibe dabei in Bewegung. Wusstest du, dass viele Investorenstars sich dieser mentalen Themen widmen? Sir John Tempelton, ebenfalls ein Starinvestor und Buchautor, hat sich sogar richtig auf den spirituellen Weg begeben.
In meinem eigenen Leben habe ich zahlreiche Lektionen aus meinen Investitionen gezogen und nutze diese Erfahrungen, um meine Strategien anzupassen und zu verfeinern. Diese Bereitschaft, mich ständig weiterzuentwickeln, ist ein entscheidender Faktor für meinen langfristigen Erfolg. Ich kann aufgrund meiner Lebenserfahrung und Schicksalsschläge mit Gewissheit sagen, dass das eigene Leben sich wie eine Aktie verhält. Willst du nun eine Qualitätsaktie oder ein Pennystock sein? Du selbst hast es in der Hand. Daran erinnere ich mich täglich, und für diese Erkenntnis bin ich dankbar – jeden Tag!
8. Vermeidung von emotionalen Entscheidungen
Ein weiterer wichtiger Punkt in meinem Ansatz ist die Vermeidung von emotionalen Entscheidungen. Ich versuche, mich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen oder Nachrichten beeinflussen zu lassen. Stattdessen verlasse ich mich auf fundierte Analysen und rationale Überlegungen. Diese Disziplin hilft mir, impulsives Verhalten zu vermeiden und mich auf meine langfristigen Ziele zu konzentrieren. Man muss Disziplin und Beharrlichkeit zur einer Art Lebenseinstellung werden lassen. Das erfordert einen langen Atem und Vertrauen in sich selbst. Auch hier hilft dir Zen und der Buddhismus sowie eine gehörige Portion Stoizismus. Diesbezüglich bevorzuge ich die Ansichten meines Vorbildes Seneca!
Ein Mönch schaut längst nicht täglich Nachrichten. Wenn dein Geist zu viel umherspringt, kannst du keine vernünftigen Gedanken fassen. Stell dir mal kurz vor, dass ich um die Ecke komme, um dir für 8 Wochen dein Handy, dein Zweithandy, deinen PC und dein Radio wegzuschließen.
Wenn du von dir selbst sagen kannst: „Kein Problem, nimm mit“, bist du auf einem sehr guten Weg mit deinen Investitionsanlagen. Ist das übertrieben? Vielleicht! Aber denke dran. Investieren kann Nerven kosten oder aber Nerven erhalten. Fairerweise gestehe ich, dass ich im digitalen Zeitalter durchaus öfter mal auf mein Handy schaue, um die Kurse zu checken. Es fasziniert mich eben immer noch! Vor Jahren musste man schließlich noch mühsam telefonische Ordern aufgeben. Das hatte am Ende aber auch Vorteile.
Es hat ja bekanntlich alles so seine Vor- und Nachteile. Das ist in der Evolution übrigens schon immer so gewesen und gilt auch für extrem erfolgreiche Unternehmen mit Burggraben. Wir glauben oft, dass diesen Unternehmen nichts mehr passieren kann. Doch ich wiederhole mich: Eines Tages kann der Vorteil umschwenken und zum Nachteil werden. Deswegen ist stetiges Erweitern seiner Fähigkeiten so wichtig. Wer stehen bleibt, bleibt stehen und darf gehen. Das war schon immer so und wird wohl immer so bleiben.
9. Netzwerk und Mentoren: Inspiration durch andere
Ich habe mich von anderen erfolgreichen Investoren inspirieren lassen, darunter Größen wie Warren Buffett und Charlie Munger, Howard Marks, Li Lu, Tom Gayner und natürlich Tim Schäfer. Ich lege großen Wert darauf, von erfahrenen Mentoren zu lernen und mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Dieses Netzwerk an Vorbildern bietet mir nicht nur wertvolle Einsichten, sondern auch Unterstützung und Anregung, um meine eigenen Ansichten und Strategien zu hinterfragen und weiterzuentwickeln – falls dies erforderlich wird.
Mein Weg als disziplinierter Investor
Insgesamt spiegeln meine Anlagerichtlinien eine disziplinierte, wertorientierte Herangehensweise an das Investieren wider, die auf Geduld, Analyse und langfristigem Erfolg ausgerichtet ist. Mit meinem Fokus auf Qualität, Sicherheit und kontinuierlichem Lernen habe ich eine Strategie entwickelt, die es mir ermöglicht, in der oft turbulenten Welt der Finanzmärkte erfolgreich zu navigieren. Mein Ansatz zeigt, dass es möglich ist, durch fundierte Entscheidungen und eine klare Strategie nicht nur finanzielle Ziele zu erreichen, sondern auch eine nachhaltige und erfüllende Beziehung zum Investieren aufzubauen.
Ob ich meine Ferrari Position verkaufen würde, wenn Herr Spier es tut? Ich glaube nicht. Denn eines habe ich mir früh gemerkt, wenn es um das Verkaufen von Aktien geht. „Es ist wichtig, so zu handeln, dass ich mich keinem Zwang mehr aussetzen muss. Ich weiß, dass ich eines Tages sterben muss! Selbst dafür bezahle ich mit dem Tod. Fernab davon muss ich lediglich Steuern zahlen, wenn ich Gewinne veräußern möchte – ansonsten muss ich in meinem Leben gar nichts mehr.
Doch zugegeben, es war ein weiter Weg, bis der Gipfel für diese Aussage erreicht war! Alles andere im Leben, was ab heute und für die Zukunft noch auf mich zukommen wird, erschafft meinen Geist. Und der ist damals äußerst sprunghaft gewesen. Heute halte ich mich an meine Devise, indem ich nichts zu persönlich nehme und indem ich mich an meine Prinzipien halte. Aber ich gebe zu, dass ich mich nicht ganz so strickt an mein Vorbild Tim Schäfer halte, wenn es um seinen Ansatz des Buy and Hold Investing geht.
Beim Buy and Hold gehe ich einen Mittelweg – so wie Monish Pabrai
Ich bevorzuge meine Positionen zwar jahrelang laufen zu lassen, halte es allerdings dann doch eher wie Monish Pabrai, der seine Gewinne je nach „Laune“ bei um die 100 bis 200 Prozent um die Hälfte reduziert oder die Position komplett auflöst. Folglich würde ich mich also auf einen Mittelweg ansiedeln – mal so und mal so. Ich habe keine Probleme mehr, damit eventuelle Fehler zuzugeben und mir selbst einzugestehen. „Ach, hätte ich doch nur…“ gibt es kaum noch in meinem Leben, denn das bringt dich kein Stück weiter!
Ich reduziere eben gerne mein eingesetztes Kapital aus meinen Positionen, und lasse mich vom Markt selbst quasi kostenlos tragen. Das daraus generierte Eigenkapital lege ich als Barreserve an die Seite, bis sich etwas auftut, wo es sich lohnt, zu investieren, nachzulegen oder Ähnliches. Auch hier verfolge ich meine Strategie von weniger ist mehr. Oft sind es die Positionsgrössen, auf die es mir ankommt. Hier folge ich meinem eigenen Vorbild und das sagt mir: „Balance, du nimmst eh nichts mit in den Himmel“!
Ob ich mir ab und an was gönne? Na klar! Nur sind meine gönnerischen Aktivitäten sehr unwichtig für mich geworden. Ich halte es gerne einfach und wende liebend gerne folgenden Satz für mein Leben an: „Ich könnte, wenn ich wollte – aber ich will nicht!“ In diesem Satz steckt soviel Kraft, Disziplin und Freiheit, dass es schon nicht mehr feierlich ist. Es gibt allerdings noch einen Satz, den sich jeder Investor zu stellen hat: „Welche Strategie ist meine Strategie?“
Jedenfalls freue ich mich darauf, meine Reise weiterzugehen und die Herausforderungen und Chancen, die die Finanzmärkte bieten, mit einer klaren Vision und einem disziplinierten Ansatz zu meistern. Vielleicht lesen wir uns bald wieder.
Herzlichst
Dollar Uwe
Schöner Beitrag. Danke.
Würde mir nur mehr Infos über Dein Depot wünschen.
Guter Leserbrief! Einzig beim Thema Mittelweg & Buy and Hold sind wir nicht so auf einer Linie. Ich lasse auch große Positionen nach Möglichkeit unangetastet. Ferrari würde ich nicht verkaufen. Weiterhin viel Erfolg
Danke für den Leserbrief.
Interessante Einblicke in denen ich mich auch weitgehend wiederfinde.