Die Infektionsrate mit dem Coronavirus nimmt in Deutschland und im Ausland zu. Das zieht Airlines, Reedereien und Hotels tief in Mitleidenschaft. Die Lufthansa-Aktie verlor in 3 Monaten ein Drittel ihres Wertes. Der DAX-Konzern bringt nur noch 5,5 Milliarden Euro auf die Börsenwaage. Ein Witz. So setzte der Kranich immerhin 35 Milliarden Euro voriges Jahr um.
So ist die Lufthansa an der Börse abgestürzt:
Die Angst ist groß. Anleger suchen panikartig das Weite. Ist der Absturz übertrieben oder nicht? Ich weiß es nicht. Es hängt davon ab, wie sich das Virus weiter verbreiten wird. Der Tourismus kann von Pleiten bedroht werden, wie es Leser Thorsten in Kommentaren zurecht kritisch anmerkte. Es geht aber abseits der Fakten um mehr: Um Psychologie, Angst, Lieferketten, geschlossene Grenzen etc.
Das Virus ist nicht mehr das einzige Problem. Es kommen neue dazu. Das Risiko eines Versorgungsschocks ist ein Problem. Niemand möchte eine Rezession haben, die durch einen Angebotsschock verursacht wird, weil niemand viel tun kann, um Lieferengpässe zu stoppen. Fast alle politischen Instrumente der Regierung, fiskalische Anreize, Geldpolitik usw. wirken sich auf die Nachfrage aus. Wenn die Versorgung das Problem ist, werden wir richtig leiden. Denn es gibt keine schnelle Lösung. Wenn Fabriken geschlossen werden, gibt es für Maschinen keine Ersatzteile mehr. Das kann einen ganzen Rattenschwanz an Einflüssen zur Folge haben.
Jedenfalls hat die Lufthansa 23 Flieger stillgelegt. Zusätzlich werden zahlreiche Flüge gestrichen. „Wir werden die Kapazität auf der Kurzstrecke nach ersten Streichungen nun in den kommenden Wochen um bis zu 25 Prozent reduzieren müssen“, kündigte Konzenchef Carsten Spohr an. Auch auf der Langstrecke wird die Lufthansa reduzieren müssen.
Er prüft Personalmaßnahmen wie Kurzarbeit oder Home Office. Der Vorstand verlangt eine strenge Kostendisziplin. „Nur noch Ausgaben, die absolut notwendig für unseren Geschäftsbetrieb sind, dürfen derzeit genehmigt werden“, sagt Spohr.
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport reagierte auch knallhart. Alle größeren Kostenpositionen sind auf den Prüfstand, teilte der MDax-Konzern mit. Der Personaleinsatz wird dem geringeren Bedarf angepasst. Grund: Das Passagier- und Frachtaufkommen auf den Verbindungen nach China bzw. Asien gibt stark nach.
Fraport-Mitarbeiter sollen auf freiwilliger Basis unbezahlten Urlaub nehmen. Sie sollen ihre Arbeitszeit reduzieren. Es gibt einen Einstellungsstop.
So sieht der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport aus, der Kurs ist im freien Fall:
Discounter EasyJet streicht Flüge und kürzt Kosten. Das ist bei nahezu allen Fluglinien zu sehen. Delta, United Airlines, American Airlines, Southwest sind in den Sinkflug übergegangen. Binnen Jahresfrist hat sich der Kurs der größten Reederei Carnival halbiert, nachdem auf Kreuzfahrtschiffen das Coronavirus außer Kontrolle geriet. Zig Reisende und Crewmitglieder haben sich auf den Schiffen infiziert. Erfahrungsgemäß sterben zwei Prozent der Corona-Infizierten, während die Todesrate bei der Grippe nur 0,1 Prozent ausmacht. Sprich, das Risiko ist um den Faktor 20 bei Corona größer. Aber es fehlen noch die Fakten.
Experten warnen, dass das Virus uns eine globale Rezession bescheren kann. Ich behalte mein Depot. Alle meine Aktien bleiben, wo sie sind. Ich kaufe stetig Aktien und ETFs wie bisher zu. Langfristig sind Aktien allen anderen Assetklassen überlegen. Dafür musst du manchmal durch schmerzvolle Phasen gehen. Das ist der Preis, den du zahlen musst, für die Überrendite. Wer sammelt in der Tourismusbranche jetzt Aktien ein? Deep Value gibt es hier. Aber nicht ohne Risiko.
Es ist eine gute Maßnahme, Mitarbeitern Sabbaticals anzubieten oder Stunden reduzieren zu lassen statt sie in einer Rezension zu kündigen. Ich hatte vor meinem Jobwechsel 3 Monate frei und konnte die Zeit gut nutzen. Wer keine Verpflichtungen hat, kommt mit 1.000-1.500€ im Monat gut über die Runden und kann bei Bedarf die Arbeitszeit reduzieren. Stattdessen höre ich von Leuten, die schon Probleme bekommen, wenn Schichtzuschläge und Überstunden wegfallen.
Von meiner Mutter habe ich gelernt: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“ Dadurch habe ich schon eine Weile keine Angst mehr vor Krisen.
@Virus: Vorsicht ist sicherlich kein Fehler, der Wirbel um Corona ist aber schon recht groß. Viel an die frische Luft zur effektiven Vorbeugung und den Vitamin D-Spiegel optimieren. Cystus als Lutschtabletten oder Tee, damit hat man schon viel erreicht wenn es doch ernst wird.
@Homeoffice: Vielleicht bekommt Home-Office im Schatten des Virus bei geeigneten Arbeitsplätzen nun die Chance, aus dem Schattendasein raus zu kommen. Hat oft ja immer noch einen sehr schweren Stand. Bei uns z.B. muss man jedes mal einen schriftlichen Antrag stellen wenn man mal einen Tag zu Hause arbeiten will. Trotz geeigneter Arbeit, schade eigentlich.
@Rezession: Nicht unwahrscheinlich, auch aufgrund der schon längeren Aufwärtsphase der Wirtschaft. Daher auch nicht so ungewöhnlich wenn es dazu käme. Breit streuen, möglichst verschiedene Anlageklassen.
@Aktien: Geduld und Coolness zahlt sich aus. Stetig investieren, Rücksetzer nach Möglichkeit zum Aufstocken nutzen. Nicht versuchen alles komplett zu analysieren, klappt eh nicht.
Nach Regentagen kommt auch wieder Sonnenschein.
@ Tim, ich hab mir tatsächlich die Tourismusbranche angeschaut. Bin aber auch noch dabei und versuche rauszufinden welcher Bereich am besten wiederkommen könnte.
Mich erinnert das an einen Teil eines Lynch Buchs (glaube ich). Die Situation war, wenn ich mich richtig erinnere, dass die Automobilindustrie irgendwelche Probleme hatte vor Jahrzehnten (ich glaube es war im zweiten Weltkrieg, was aber nicht zu Lynch passen würde….). Sorry nicht mehr so präsent. Auf was ich hinaus möchte. Die Person hat sich damals den schlechtesten, bzw. am meisten abgestürzten Motorenproduzenten, aus Italien glaube ich, gekauft, weil er auf einen großen Produktionsanstieg gewettet hat. In der Tourismusindustrie ist leider so eine „Nachholbewegung“ nicht zu erwarten. Das heißt es fällt einfach Umsatz aus, das hast du in deinem vorletzten Artikel beschrieben.
Deswegen meine aktuelle Schlussfolgerung, ich weißt nicht, ob die Tourismusbranche so toll ist. Schnäppchen wird es bestimmt geben, vllt. ist es einen Versuch wert. Ich bin mir noch nicht sicher, vllt. gefallen mir andere günstige Angebote besser.
Grüße Baum
Fraport würde ich sofort kaufen, wenn ich das Geld hätte
Die Klöse werden nie so heiß gegessen w sie gekocht werden…
Hallo zusammen!
Die aktuelle Situation an den Märkten halte ich für etwas übertrieben. Viele Unternehmen stellen heute genauso noch gute Dinge her wie vor ein paar Wochen. Airbus wird in Zukunft genauso Flugzeuge verkaufen können wie sie es bislang getan haben, Coca Cola wird genauso Coca Cola verkaufen wie im Dezember und mit von Microsoft etwickelten Produkten wird auch in einer Coronaviruskrise noch gearbeitet werden.
Rezession (oder die Angst davor) hin oder her – wir können es ohnehin nicht ändern. Ich halte es hier wie Tim: ich bleibe investiert und werde auch in den nächsten Monaten so investieren wie ich es die letzten Monate getan habe.
In der Zwischenzeit vielleicht ein bisschen weniger online abhängen um die Panikberichte zu vermeiden, aber im Großen und Ganzen ist alles wie immer. ;-)
Hier eine Statistik zur Sterblichkeit
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/neues-coronavirus-welche-menschen-durch-covid-2019-besonders-gefaehrdet-sind-a-261c0cf4-2ca3-4a42-a85b-d3dc546faa98
@Freelancer
Zyniker würden jetzt sagen, es ist ein Beitrag zur Lösung der Rentenproblematik. Ich würde das selbstverständlich nie in den Mund nehmen.
https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/grundlagen/krebsstatistiken.php
Ich behalte mein Depot. Alle meine Aktien bleiben, wo sie sind. Ich kaufe stetig Aktien und ETFs wie bisher zu.
Ich auch. Durchaus möglich das wir in eine Rezession kommen, aber darauf haben ja hier immer viele gewartet, damit man günstig nachkaufen kann.
Morgen werden die Sparpläne ausgeführt. Shell, Apple, Salesforce sind dran. Zur Monatsmitte dann Amgen, Nationalgrid.
Gruß
A.
@Aktiensparer
Airbus wird in Zukunft genauso Flugzeuge verkaufen können wie sie es bislang getan haben…
Fragt sich nur, wieviele?
(Siehe Beitragstitel “Airlines…im freien Fall“)
American Airlines juckt mich schon unter den Fingern. KGV unter 4, eine neue Flotte an Flugzeugen, Amerikas größte Airline und Fliegen ist in den USA sowie international alternativlos mit steigender Tendenz, wenn Corona überstanden ist. Nicht alle werden wie Greta über den Atlantik segeln können/wollen.
Mal sehen wie es nächste Woche weitergeht; viel Panik im Markt – eigentlich Kaufgelegenheiten.
Es ist jedoch schwer den weiteren Verlauf der Coronaausbreitung einzuschätzen. Könnte auch zu einer Pandemie ausarten. Habe mir schon mal eine Position Gilead aufgebaut. Vielleicht hilft deren Wirkstoff. In zwei/drei Wochen werden wir mehr wissen.
@Bruno, oder daß Immobilien Preise sinken könnten.
@Baum
Bin sicher du meinst Kostolany ;-) der hat darauf gewettet.
Öl könnte eine der Branchen sein, die im Moment am meisten gemieden wird.
@Felix
AA war erst vor glaube 10 Jahre pleite und alle haben ihr Geld verloren und es gab dann neue aktien für die neuen Eigentümer …. Vorsicht….
GM 2008 das gleiche wenn ich mich nicht irre ….
-M
@ M, stimmt das würde auch zeitlich besser passen :-)
@ M
Danke für den Hinweis mit der AA Pleite. Die Dividendenzahlungen bei AA waren leider konstant, aber das sieht immerhin noch besser als Lufthansa aus. Ich gebe zu: Fraport habe ich nicht auf meiner Liste gehabt. Soweit gefallen sie mir ganz gut. Ich schaue sie noch etwas an, aber hier lässt sich zumindest eine kontinuierliche Dividendensteigerung erkennen. Die Verschuldung usw. muss ich noch ansehen.
Wie lautet also die optimale Handlungsanweisung, wenn man nicht weiss, wie es in den nächsten Monaten weiter geht an den Börsen (was man ja nie weiss)?
1. Neue Aktien (ausser Nachkäufe) sollte man nur kaufen, wenn der Index des jeweiligen Landes günstig bewertet ist, was bei folgenden Indizes bei folgenden Ständen wäre:
Per 1.April 2020:
SPI DAX: 12’300, pro Monat 100 Punkte mehr, bzw. pro Jahr 1’200 Punkte mehr.
S&P 500: 3’037,5, pro Monat 12,5 Punkte mehr bzw. 150 Punkte pro Jahr mehr.
2. Man sollte die einzelnen Aktien anhand der Bewertung auswählen.
Man kauft Aktien, die gemäss Eigenkapital oder Gewinnen der letzten 5 Jahre niedrig bewertet sind.
3. Für einzelne Aktien sollte man in der Höhe der Kaufsumme des ersten Kaufes nochmals nachkaufen in 20% Schritten nach unten vom ursprünglichen Kurs.
So vergünstigt man den Einstiegspreis und investiert zugleich mehr Kapital in solide Unternehmen, wenn sie nur wg. einmaliger Probleme oder wg. Index-Rückgängen nach unten gezogen wurden.
4. Verkaufen sollte man Aktien, wenn die faire Bewertung erreicht oder überschritten ist oder wenn plötzlich das Unternehmen nicht mehr gewinnbringend arbeiten kann.
@Erfahrungsgemäß sterben zwei Prozent der Corona-Infizierten
Nach meinem Verständnis sind es bisher ca. 2% der bestätigten Infizierten, nicht der Erkrankten. Das ist ein großer Unterschied zumal es sich hauptsächlich auf China bezieht. Die Zahl scheint sehr hoch, da 1. eine inzwischen extrem hohe Dunkelziffer Infizierter bestehen sollte in Europa und v.a. den USA u. Asien & RUS, teils ohne relevante Symptome und 2. die Sterblichkeit auf die medizinische Versorgung v.a. in den betroffenen Provinzen Chinas bezogen ist. Ob die Sterblichkeit in Deutschland mit der vorhandenen medizinischen Infrastruktur wirklich viel höher sein wird als bei der „normalen“ Grippe – das ist noch lange nicht klar. Auch haben viele der verstorbenen relevante Vorerkrankungen. Einige von den bisher etwa 3.000 wären wohl auch ohne zusätzliche virale Infektion zeitnah verstorben.
@jetzt generelle Kaufkurse – Ankerpreis
Ich bin da ganz bei @Mark 85. Vieles sind psychiologische Marken weil es eben von oben runter ging. Ankerpreise heisst das. Ob ein Kaufkurs gut ist muss nach wie vor bei jedem Unternehmen einzeln beurteilt werden anhand der Zukunftsaussichten zB diskontierter erwarteter Gewinn bzw. Cashflow. Bei Welt-ETF Käufern erübrigt sich das natürlich. Die Kurse sind aber noch immer viel höher ans Anfang letzten Jahres.
@Slazenger, Freelancer Sebastian, -M, Sparta, hump, Gainde, Rüdiger, Claus u.a.m.
Sehr gute Posts finde ich. @Gainde Verraten Sie uns Ihre 12 Kaufkandidaten? @Freelancer Sebastian BD. Super Unternehmen, Vertrieb und Produkte (habe ich selber verwendet). Ich bin mir persönlich aber nicht sicher, ob die den Zenit nicht bereits gesehen haben. Hoffentlich nicht.
@Pantoni
Ich konnte gestern leider für Sie keine wertvollen Beiträge schreiben, ich war ganz unfrugal offline beim Winterurlaub in Norditalien.
@Free
Habe im letzten Artikel dir nochmal geschrieben gehabt, falls du es nocjtbgesehen hattest.
@42
Danke für die Blumen
-M
Am Anfang hätte man das Virus durch restriktive Maßnahmen noch unter Kontrolle bringen können. Jetzt ist es definitiv zu spät, es wird sich unkontrolliert weiter verbreiten.
Die Regierung zeigt mit ihren derzeitig Aktionen nur, dass ihr die Situation bereits entglitten ist.
Das sinnvollste wäre es jetzt sich auf die Risikogruppe zu konzentrieren, Ältere Menschen bzw. Menschen mit Vorerkrankungen sollten jetzt die Öffentlichkeit etwas meiden.
Alle anderen die nicht dieser Gruppe angehören sollten die Wirtschaft versuchen am laufen zu halten und nur bei eintreten von Syntomen sofort zu Hause bleiben.
Der Virus wird verüber gehen, die Börsen werden sich erholen, es wird sicher gute Kaufchancen geben, denn aktuell ist die Übertreibung nach unten in voller Fahrt und viele die den Crash herbeigesehnt haben werden noch auf diesen Zug aufspringen.
@Wolke: das stimmt natürlich – aber das ist grundsätzlich die Frage und ein sinkender Aktienkurs hat nicht ausschließlich was mit einer drohenden Auftragsflaute oder sinkenden Gewinnen (oder gar Verlusten) zu tun. Ich bin einfach nur der Meinung dass Corona gerade etwas zu gehypt behandelt wird (v.a. an den Märkten und in den Medien) und in ein paar Monaten oder von mir aus auch erst in einem Jahr „wieder alles gut“ ist. :-)
Schon bemerkt, dass unsere Welt in einem permanenten Erregungszustand ist: Vor kurzem dachten wir noch die Abstimmung im Thüringer Landtag wäre die universelle Katastrophe. Auch die sogenannte EU-Schicksalswahl spielt keine Rolle mehr, ebensowenig wie der Brexit. Selbst die Klimakatastrophe muss derzeit pausieren. Jetzt sterben wir erst einmal alle am Coronavirus. Ich bin gespannt, was danach kommt.
Verrückte Welt!
Das ist ja wieder ein super Beitrag,
ich selber arbeite sogar am Frankfurter Flughafen und hab eine Fraport wie Lufthansa Aktien im Depot und werde noch etwas abwarten und dann hoffentlich zu guten Preisen nachkaufen. Den Weg den die Fraport beschreitet ist wirklich super, wenn man nicht nur nach Frankfurt sondern Global schaut.
Ich bin gespannt wie sich die neue Handelswoche entwickelt und ob wir vielleicht noch bessere Kurse bekommen.
schaut doch mal bei Familien-Freude.de vorbei, wer auf der suche nach günstigen Baby Produkten ist.
Gruß Stefan
„Neue Kreditkrise könnte bevorstehen
Und noch eine Bedrohung gibt es. Während bei der Lehman-Krise die Banken im Mittelpunkt standen, dürfte das dieses Mal nicht der Fall sein. Vor allem in den USA sind die die Geldhäuser weit besser abgesichert. Doch das Kreditrisiko droht sich auf andere Weise zu verbreiten.
Wegen der niedrigen Zinsen erfreuten sich sogenannte Junk Bonds, also Müllanleihen, in den vergangenen Jahren bei Investoren enormer Beliebtheit. Diese Schuldenpapiere werden von Unternehmen ausgegeben, die ein höheres Risiko haben, ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nach zu kommen. Um trotzdem Investoren zu locken, zahlen sie höhere Zinsen.
Vergangene Woche flohen die Anleger aus den Papieren. Sie zogen in den vergangenen Tagen knapp sieben Milliarden Dollar aus Junk Bond Fonds ab. Um die Tragweite klar zu machen: Die Zuflüsse im gesamten vergangenen Jahr beliefen sich auf 14 Milliarden. Der iShares iBoxx High Yield Corporate Bond ETF, der größte US Junk Bond Fonds, meldete laut dem Finanznachrichtendienst Bloomberg allein am Dienstag vergangener Woche mit 1,6 Milliarden Dollar seinen größten Abfluss an Anlegergeld an einem Tag. Weil es keine Käufer für die riskanten Anleihen gibt, konnten sich Unternehmen kein frisches Kapital borgen. In der ganzen letzten Woche gab es am US-Markt nicht eine neue Ausgabe von Junk Bonds.
Eigentlich ist dies die Zeit im Jahr, in der Unternehmen sich neu am Kreditmarkt finanzieren. Bleibt es dabei, droht eine Kreditklemme, nicht unähnlich der Zeit nach Lehman. Die Ironie dabei ist, dass die Lage auch deshalb so brisant ist, weil die Notenbanken die Finanzmärkte weltweit mit billigen Geld versorgten, um die Folgen der Lehmankrise zu bewältigen.
Große Investoren – darunter Versicherer, Pensionskassen, Stiftungen – gingen deshalb immer größere Risiken ein. Es blieb ihnen kaum etwas anderes übrig, denn sicherere Investments warfen nicht genug Rendite ab, um die Verpflichtungen gegenüber Ruheständlern und anderen erfüllen zu können. So könnte eine Kreditkrise nun zehn Jahre später die nächste heraufbeschwören. Die Panik wegen des Coronavirus wäre in diesem Sinne tatsächlich Lehman 2.0.“
https://www.zeit.de/wirtschaft/boerse/2020-03/coronavirus-epidemie-panik-wall-street-finanzmaerkte-aktienkurse-lehman/komplettansicht
Eigentlich bin ich auch der Ansicht, dass bald wieder alles beim Alten ist, dank Anlagenotstand. Andererseits gibt es Dominoeffekte, die einmal angestossen, kaum mehr aufzuhalten sind.
@ Ruben
Gut auf den Punkt gebracht. Das Corona ist nur der Trigger. Für Einstiege ist es definitiv zu früh. Wenn, dann in Tranchen.
@Ruben: ich denke dass man Lehman und die bonds nicht vergleichen kann.
Lehman usw das war ne System relevante Geschichte.
Wenn es nun Unternehmen erwischt denen es eh nicht gut geht, dann ist das auf den ersten Blick blöd für dir Angestellten usw. Aber das war’s dann auch schon.
Die Aufträge werden vom Wettbewerb gemacht und somit passt das dann..und es wäre sicher gut, wenn illiquide Unternehmen, besonders nicht System relevante Banken, erwischt denn das würde endlich mal einiges bereinigen.
Tja, wie es aussieht, gehen die Kurse vorbörslich mal wieder durch die Decke. Es würde mich nicht wundern, wenn wir Ende März neue all Time highs sehen werden. Sehr schade, das es nicht um noch mal um 10-30% runter geht.
@Stefan: Den Weg den die Fraport beschreitet ist wirklich super, wenn man nicht nur nach Frankfurt sondern Global schaut.
Kannst du das bitte näher beschreiben? Danke!
Wenn es nun Unternehmen erwischt denen es eh nicht gut geht, dann ist das auf den ersten Blick blöd für dir Angestellten usw. Aber das war’s dann auch schon.
Richtig so werden kranke Unternehmen aus dem System genommen. Ist wie bei den Menschen mit Darvin. Das Virus tötet Alte und Kranke. Ist wie bei einem Sturm kranke Bäume fallen um und es gibt mehr Platz für junge, gesunde Bäume!
@Magnum 86
Wer sagt, dass es nicht noch mal um 10 bis 30 Prozent runtergeht?;) Dass nach dem starken Rückgang letzte Woche auch mal eine Gegenbewegung kommt, ist doch völlig normal. Auch in den größten Crashs steigen die Kurse zwischendurch mal. Also aus meiner Sicht ist das noch lange nicht durch…
Mein Depot ist unverändert, Sparpläne auf ETFs laufen weiter und der ein oder andere Einzelwert wird aufgestockt, aber eilig habe ich es damit nicht. Gegen noch günstigere Kurse hätte ich nichts einzuwenden auf jeden Fall.
Mal schauen wie sich die Sache weiterentwickelt und ggf. ergibt sich hier und da die Chance für einen günstigen Kauf. So richtig günstig ist es bisher trotz Crash nicht. Von daher mache ich erstmal weiter wie gehabt und monatlich wird investiert. Ich finde es auch schwierig in den Medien zu unterscheiden, was wirkliche Substanz ist und was Panikmache, Sensation für mehr Klicks ist.
Gruß
Fuse
So richtig günstig ist es bisher trotz Crash nicht.
Könnte auch daran liegen, dass ein Crash etwas anderes ist, als diese kleine Korrektur ;-)
Welcher Crash? 10-15% Rückgang sind nichts ungewöhnliches. Die aktuellen Kurse hatten wir letztes Jahr auch schon. Lass mich überraschen, ob wir 30% Minus sehen. Erst dann würde ich meinen 20% Cashanteil reduzieren.
Mein etf Sparplan läuft, Notgroschen ist vorhanden ansonsten aufgrund Urlaub fälligen Versicherungen und geplanter Umbau wenig zum investieren vorhanden z.z.
Mal schauen wie es weitergeht.
Bei den vielen Kommentaren kann man gut zwischen den Zeilen die momentane Gefühlslage lesen.
Wenns mal hoch und runter geht spielen die Gefühle verrückt.
Übrigens, es ist bei mir auch nicht anderst. Ich habe dies selbst unterschätzt.
Ich muss mir dafür noch ein Rezept basteln, eins das für mich stimmt.
Da kann mir niemand sonst helfen.
Die Kommentare sind leider auch nicht immer hilfreich dafür.
Ich nerve mich momentan dass ich wieder nicht genug Bares zum investieren bereit habe, dies habe ich leider oft.
Hmmm Josef,
Du läuft Gefahr die Nerven zu verlieren, wenn dir das jetzt schon an die Haut geht. Du hast dich unterschätzt, ist eine gute selbstanalyse.
Bisher war eigentlich nix dramatisches. Runter geht es immer schneller.
Nur was jetzt ändern ? Ist deine aktienquote einfach zu hoch, respektive zu wenig Cash wie du es selbst sagst ? Oder woran liegt es ? Erfahrung ?!
Je tiefer die Kurse fallen desto geringer ist am Ende auch das Risiko. eigentlich ist der Markt dein freund wenn er nach unten geht. natürlich braucht man dann auch die Mittel um einsteigen zu können.
-M
„Dafür musst du manchmal durch schmerzvolle Phasen gehen. Das ist der Preis, den du zahlen musst, für die Überrendite.“
Da fällt mir doch gleich mein Lieblingszitat von Andre Kostolany ein:
„Börsengewinne sind Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.“
@Josef, ich weiß es wurde schon oft geschreiben. Aber meiner Meinung nach ist es immer noch so, daß auch wenn du ordentlich Cash für den Fall zurückhälst, wann steigst du ein? Nach -10, -20, oder -40%? Kann alles „falsch“ sein. Und wenn du es einmal richtig schaffst zu timen, dann war es Glück und das läßt sich nicht zuverlässig wiederholen.
Deshalb wird mit großer Wahrscheinlichkeit das Ergebnis nicht besser wenn man sich am Markt timing versucht.
Deshalb: Wer monatliche Mittel einfließen lassen kann/will sollte das regelbasiert kontinuierlich gleichmäßig tun. Wer eher eine einmalige Summe inverstiert sollte das möglichst schnell mit seiner individuell geeigneten Assetallocation tun (time in the market beats marktet Timing).
Thomas, ja du hast recht (Time in the market), aber es bringt nix 100% all in zu sein, wenn man dann evtl die nerven verliert.
Die geeignete Aktienquote ist sehr individuell. Ich glaube fast, Josef hat seine noch nicht gefunden.
-M
Habe bisschen Geld auf meine Depots zum Investieren verteilt, aber finde die Kurse noch nicht kaufenswert. Trotz Rücksetzer ist zum Beispiel mein NASDAQ-100 ETF noch 22% im Plus. Da kann ich mental schlecht nachkaufen. Damit würde ich mir ja meinen Einkaufskurs deutlich verschlechtern. Also lass ich meine Sparpläne weiterhin wie gewohnt laufen und kaufe wohl doch nichts dazu.
@-M: Die geeignete Aktienquote ist sehr individuell.
So ist es. Wenn es sich so deutlich falsch anfühlt, dass man nur noch gestresst ist und nachts nicht schlafen kann, dann hat man die persönliche Balance noch nicht gefunden. Es passt nicht … und das spürt man ;-)
Da kann ich mental schlecht nachkaufen. Damit würde ich mir ja meinen Einkaufskurs deutlich verschlechtern
Das ist genau der „Einstandsanker“ der einen vom rationalen investieren abhält ;-)
An Josef: Wie wäre es zur Beruhigung mit etwas Lektüre über langfristiges Investieren? ,,Unangreifbar“ von Tony Robbins, ,,Souverän investieren für Einsteiger“ von Gerd Kommer oder ,,Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens“ von John Bogle.
An DanielKA: Ein weiterer Effekt ist dieser Tage auch nicht zu verachten: Verluste wirken emotional um ein Vielfaches stärker als Gewinne in gleicher Höhe. ;-)
@ Mark 85
Mir gefallen deine Kommentare. Daumen hoch.
Würde man in einer Baisse die Käufe als Tagebucheibträge aufschreiben, nebst Gefühlslage, wenn es nach dem zweiten oder dritten Nachkauf weiter abwärts geht und ein Nichtkauf optimaler in der Rückschau gewesen wäre, so würde man nach einer Hausse und in einer erneuten Baisse feststellen, dass die Kurse, bei denen man sich damals so übel fühlte gar nicht übel waren. Glücklich ist, wer dazwischen jahrelang steigende Dividenden kassieren konnte und den schwankenden Buchwert als lästigen Seiteneffekt betrachten darf. Wer nichts verkaufen will, der braucht keinen Buchwert, sondern nur die monatlich gemittelte Dividende.
An Tim: Danke. In Sachen langfristiges Denken und Durchhaltewillen am Aktienmarkt nehme ich mir dich zum Vorbild. Ich kenne keinen anderen deutschsprachigen Blog, den es bereis seit 2008 gibt. Es ist mental unglaublich stark, wie du damals einfach weitergemacht hast, obwohl es keine Resonanz in den Kommentarbereichen gab. Die allermeisten Blogs entstanden erst viele Jahre später zu guten Börsenzeiten. :-)
Heute habe ich Allianz gekauft. Zu spät , um es mir auszureden.
@ Nico Meier
Gestern habe ich deinen Kommentar überlesen, wollte nicht darauf eingehen. Ich würde mich freuen, wenn du deine Aussagen etwas entschärfen könntest. Das Virus tötet Alte und Kranke stimmt nicht hundertprozentig, da ich derzeit noch lebe, ich entschuldige mich dafür jetzt aber auch verständlicher weise nicht bei dir. Hoffentlich fällt der alte Baum nicht auf die jungen gesunden Bäume und zerquetscht sie.
Ich persönlich warte noch ab. Schaut man sich die vergangen Crashs an, sieht man deutlich stärkere Einbrüche als wir aktuell haben. Das heißt entweder ist es kein Crash, dann verpasse ich nichts oder es ist einer, dann wird es weiter sinken und deswegen investiere ich noch nicht. Geduld ist manchmal Gold wert! Man kann das fallende Messer zwar nicht Timen aber man kann aus der Vergangenheit vieles ableiten. Und ein Crash liegt aktuell einfach noch nicht vor. Ich warte ab und gehe zu einem späteren Zeitpunkt, langsam in den Markt!
Wir halten die Flüchtlingskrise Türkei/EU für gefährlicher als Corona. [Corona könnte Spahn am Ende sogar das Amt kosten ( …und Merz zum Kanzler machen ).] Eine Flüchtlingskrise wie 2015 wird für die EU teurer als Corona. Da kann der Regierungssprecher noch so oft verkünden, 2015 würde sich nicht wiederholen. Das erinnert fatal an den Mann auf der Leiter, der verkündete, die Renten seien „sischä“.
Was ist jetzt? Weltuntergang abgesagt ?
Steigen die Kurse jetzt wieder bekommen die ersten schon wieder Angst nicht dabei zu sein.
Man sollte aber auch im Hinterkopf behalten das gerade zum 1. Handelstag im März viele Sparpläne ausgeführt werden was die Gegenreaktion unterstützt. Sollten dann die Anschlußkäufe fehlen könnte das Strohfeuer auch ganz schnell wieder aus sein.