Citigroup: Endlich steigt der Kurs, US-Regierung will aussteigen

Seit zwei Tagen hebt die Citigroup-Aktie ab. Endlich ist der Knoten geplatzt. Der Finanzriese ist nicht mit Fannie Mae oder Freddie Mac zu vergleichen. Es ist eine reelle Bank, die überlebensfähig ist. Die US-Regierung sitzt auf einem großen Aktienpaket. Das will nun Barack Obama so schnell wie möglich versilbern. Am liebsten würde er mit einem satten Gewinn die Aktien verkaufen. Wenn Washington endlich als Großaktionär ausgestiegen ist, dürfte der Kurs weiter zulegen. Die US-Regierung hatte im September für 3,25 Dollar je Aktie Cash in den Kollos geschossen und hält nun ein Drittel der Papiere. Beim aktuellen Kurs von knapp 4,00 Dollar würde Obama also einen guten Schnitt machen. Ich rechne mit folgenden Szenario: Sobald sich das Papier über der 4-Dollar-Marke etabliert hat, steigt der Staat aus. Ende Januar habe ich in diesem Blog acht Gründe angeführt, warum die Citigroup-Aktie steigen wird. Nicht nur berühmte Hedgefondsmanager wie George Soros, William Ackman oder Edward Lampert reißen sich wie verrückt die Citi-Papiere unter den Nagel. Auch die Führungsspitze kauft fleißig die Anteilsscheine. Darüber hinaus ordern die Mitarbeiter die Aktie ihres Brötchengebers in riesigen Mengen. Kein Wunder! Noch immer deckt der Börsenwert mit 112 Milliarden Dollar nur 71 Prozent des Buchwertes ab. Sprich Sie bekommen den Konzern mit einem kernigen Abschlag zum inneren Wert. Zu groß ist offenbar die Sorge, dass noch Leichen im Keller liegen. Ich rechne indes damit, dass die Bank ihre schwerste Zeit längst hinter sich gelassen hat. Es kann jetzt nur noch aufwärts gehen. Selbst bei JP Morgan Chase, einer sehr robusten Bank, wundere ich mich manchmal. So hat Jamie Dimon die Bank souverän wie kaum ein anderer durch die Krise gesteuert. Nicht einmal in einem Quartal musste der Manager einen Verlust melden. Stets schrieb Dimon schwarze Zahlen. Die Wall Street honoriert das Kunststück nicht. Im Gegenteil. Aktuell notiert der Titel mit nur 42,93 Dollar, was lediglich dem Eigenkapital entspricht. Das ist ein Witz! Selbst die „New York Times“ fragte sich kürzlich, warum JP Morgan derzeit so billig zu haben ist. Warren Buffetts Lieblingsbank Wells Fargo wird beispielsweise mit dem 1,4-fachen Kurs-Buchwert taxiert, ist also um 40 Prozent teurer. Das Foto machte ich von einer Citi-Filiale in Manhattan.

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