Carl Icahn legt einen Totalverlust mit Blockbuster hin

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Glauben Sie nicht, dass die Super-Investoren immer goldrichtig liegen. Bestes Beispiel ist Carl Icahn. Der Milliardär leistet sich hin und wieder einen Griff ins Klo. So deckte sich Icahn im Jahr 2005 bei dem Videoverleiher Blockbuster ein. Er glaubte, die Aktie sei gnadenlos unterbewertet. Der Konzern scheint nun aber kurz vor der Insolvenz zu stehen. In wenigen Tagen könnten die Lichter ausgehen, wenn ein Kredit fällig wird. Vor einigen Monaten verabschiedete sich Icahn bereits aus dem Aufsichtsrat des Videotheken-Giganten.
Jetzt kam heraus, dass der Investor einen Großteil seiner Aktien für lumpige 18 Cent abgestoßen hat. Dabei hatte Icahn im Schnitt um die neun Dollar je Aktie vor fünf Jahren bezahlt. Sein 191 Millionen Dollar schweres Investment hat er praktisch vollständig verloren. Das Foto oben machte ich übrigens an einem kalten Winterabend vor einer Blockbuster-Filiale in Chelsea, als es gerade begann, zu schneien. Bei seinem Yahoo-Investment setzte der 74-jährige New Yorker ebenfalls Millionen in den Sand. Ganz zu schweigen von seinem Motorola-Abenteuer.
Wir machen also alle Fehler. Selbst der beste Investor aller Zeiten, Warren Buffett, liegt ab und an mal richtig daneben. Die Stars geben nach Fehlern nicht auf. Im Gegenteil, sie lernen von den Missgriffen. Manch ein Privatanleger, der sich im Internet-Boom des Jahres 2000 die Finger verbrannt hat, ist bis heute nicht an die Börse zurückgekehrt. Es ist durchaus gut, wenn man ab und an mal eins auf den Deckel kriegt. Das erhöht die Leistungsfähigkeit. Insbesondere bei der Mehrzahl der Fondsmanager, die sich an den Weltfinanzplätzen tummeln, bin ich äußerst skeptisch. Die wenigsten können doch mit einer überzeugenden Performance überzeugen. Da wird viel Luft in Tüten verkauft.
Ich bin fest davon überzeugt, dass der Privatanleger zahlreiche Vorteile gegenüber den Profis hat. So muss man keinen Regeln folgen. Die Anleger sind frei in ihren Entscheidungen und können den Zeitrahmen und die Geldsumme entsprechend selbst wählen. Es wird doch nur in den Werbebotschaften vorgegaukelt, wie viel besser die Profis sind und dass man von dem Aktiengeschäft besser die Finger lassen sollte. Das ist doch Quatsch. Wer entsprechend Zeit hat, der kann heute Qualitätsaktien kaufen und in Ruhe abwarten. Der Zinseszinseffekt belohnt die Menschen fürstlich.
Ich habe übrigens für die „Euro am Sonntag“ einen Artikel über den neuen Boom bei Kochtopf-Herstellern und Küchenzubehöranbietern geschrieben. So essen die Amerikaner wieder vermehrt zu hause. Restaurantbesuche sind out. Kochsendungen sind dagegen heiß begehrt. Wal-Mart hat zum ersten Mal in seiner Geschichte mehr als die Hälfte seiner Umsätze mit Lebensmitteln erzielt. Der Umsatz des Einzelhändlers summierte sich im vergangenen Jahr auf 258,2 Milliarden Dollar. Davon entfielen auf Lebensmittel 51 Prozent. Gegenüber 2008, als der Anteil noch 49 Prozent betrug, ist das ein erheblicher Anstieg. Der Grund: In Rezessionen fokussieren sich die Konsumenten auf Grundlegendes. Sie kaufen Lebensmittel, lassen aber dafür Kleidung, Elektronik und andere Dinge links liegen.
Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest. In den USA ist der Karfreitag leglich ein katholischer Feiertag. Etliche Behörden und Firmen haben geöffnet. Jedoch findet kein Börsenhandel (Aktien) statt.

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