Hallo Tim,
da ich deinen Blog schon eine Weile verfolge, kenne ich natürlich auch die Rubrik “Leserbriefe”. Dort findet man ja wirklich sehr interessante Lebensläufe, von den unterschiedlichsten Menschen. Ich kann mir gut vorstellen, dass deine Leser interessieren könnte, wie ich zum Investieren gekommen bin und wie es dann mit mir weitergegangen ist.
Erst einmal möchte ich mich vorstellen. Ich bin Michael, wohne gerade in der Nähe von Stuttgart und investiere mein Geld schon seit 27 Jahren an der Börse. Seit 2019 dokumentiere ich dies auch auf Instagram unter @dividenden_einkommen und im Internet auf meiner Seite www.dividenden-einkommen.eu.
Geld hat mich schon immer fasziniert. Schon als Kind habe ich eine gute Beziehung zum Geld gehabt. Ich habe mir als Kind immer kleine “Träume” erfüllt, auch wenn diese erforderten, dass ich eine Weile darauf sparen musste. Damals habe ich mein Geld auf ein Sparbuch gebracht, damit es für mich arbeiten konnte.
Dieses Prinzip mache ich heute noch. Ich finde es einfach spannend, dass Geld Geld erzeugen kann, fast ohne dass man etwas dafür machen muss.
Mein Traum vom schnellen Reichtum funktionierte nicht
Als ich dann älter wurde, entdeckte ich schnell die Börse für mich und stellte fest, dass dort höhere Renditen möglich waren, als die geringen Zinssätze auf einem Sparbuch. So fing ich im Jahr 1996, sofort nach meiner Ausbildung, an, mit einem Fondssparplan. Ich legte jeden Monat 300 DM (150 €) in zwei unterschiedlichen Fonds an. Dies fand ich damals voll spannend. Ich verfolgte die Kurse fast täglich, in der Zeitung und im Videotext.
Als sich dann das Internet mehr verbreitete, wurde es natürlich immer leichter, sich zu informieren. Ich stellte schnell fest, dass auch Aktien und Derivate sehr spannend sein können. Ich eröffnete ein Konto/Depot bei einer Onlinebank, welches ich heute noch habe und fing an, ganz wild und ohne Strategie Aktien zu kaufen, die mich schnell reich machen sollten. Das funktionierte natürlich nicht.
Auch wenn ich ein paar Tenbagger dabei hatte, wie D.Logistics oder Solarworld, merkte ich schnell, dass das mit dem schnellen Reichtum nicht funktionierte. Es musste eine Strategie her. Ich hatte ja immer noch meine Fonds, die super funktionierten. Und auf diese konzentrierte ich mich jetzt. Ich investierte nun das meiste Geld, welches ich übrig hatte, in von mir ausgewählte Fonds.
Mit 50 wollte ich finanziell frei sein und eine Million DM besitzen
Ein wenig Geld für Aktien hatte ich auch immer mal wieder übrig. Mein Ziel war es von Anfang an, mit 50 Jahren finanziell frei zu sein. Damals war mein Ziel natürlich, zu diesem Zeitpunkt eine Million DM zu besitzen, diese (wie auch immer) mit 10% Wertzuwachs anzulegen, um von den 100.000 DM im Jahr leben zu können. Das war natürlich eine sehr grobe Rechnung, die weder Steuern noch Inflation berücksichtigt hatte. Und 10% Rendite war natürlich auch etwas an der Realität vorbei.
Allerdings hielt mich das nicht davon ab, Geld, was ich übrig hatte, zu investieren und an mein Ziel zu glauben. Auch als es 2001 und 2008 an der Börse etwas rumpliger wurde, glaubte ich weiter daran, dass ich meine Ziele erreichen kann.
Mit der Zeit wurde mein Depot größer und ich vernünftiger. Ich machte mir auf einmal konkrete Gedanken, wie ein Leben aussehen könnte, ohne arbeiten gehen zu müssen, indem man nur von dem Geld lebt, das man investiert hat. Das war im Jahr 2013. Ich begann zu dieser Zeit, mich mit Dividenden zu beschäftigen und hielt dies für ein geeignetes Mittel, um mein Ziel weiter zu verfolgen. Dabei merkte ich schnell, dass eine Million DM, sprich eine halbe Million Euro, bei weitem nicht ausreichen würde, um meine Kosten allein durch Dividenden zu decken.
Wie die Goldene Gans: Ein großes Dividenden-Depot war mein Ziel, um stetig Geld kassieren zu können, ohne Aktien verkaufen zu müssen
Aber ein Depot zu haben, aus dem man nichts verkaufen muss, um seine Kosten zu decken. Der Gedanke gefiel mir und erinnerte mich an das Märchen mit der Gans, die immer schön ihre goldenen Eier legt. Deshalb beschloss ich, mich auf Dividendenwerte zu fokussieren und das mache ich heute noch. 2019 verkaufte ich dann meine letzten Altbestände an Fonds und steckte auch dieses Geld in solide Dividendenwerte.
Momentan habe ich noch knapp 3 Jahre bis zu meinem 50 Geburtstag, auch wenn ich dann vielleicht noch arbeiten gehe, habe ich es geschafft, mein Ziel zu erreichen und das völlig ohne mich dafür verbiegen zu müssen. Ich habe nie wirklich viel verdient, aber ich konnte trotzdem immer etwas zur Seite legen. Auch bin ich kein Börsenguru, habe nichts geerbt oder hatte einen Glücksgriff. Ich habe auch kein Buch geschrieben und hatte nie einen Nebenjob, um noch mehr Geld investieren zu können.
Ich habe einfach über einen langen Zeitraum, immer ein wenig von dem zurückgelegt und investiert, was am Ende des Monats übrig war und auch so kann man seine Ziele erreichen. Man muss nur geduldig bleiben, darf sich nicht verrückt machen lassen und manchmal gehört auch etwas Mut dazu.
Ich hoffe, ich kann mit meiner Geschichte einige Menschen motivieren, es mir gleich zu tun. Ich werde natürlich weiterhin auf meiner Homepage und auf Instagram berichten, wie der aktuelle Stand der Dinge ist. Schaut gern mal vorbei. Ich freue mich über jede Nachricht und anregende Diskussionen.
Viele Grüße
Michael
Glaubwürdig. Gut gemacht.
Immer wieder spannend von den Erfahrungen anderer Leser zu hören. Auch hier kann man bei so einem Durchhaltevermögen nur den Hut ziehen. Die wenigsten sind nach den Crashs von 2000, 2008 und 2020 investiert geblieben. Belohnt wurden nur die, die sich nicht haben beirren lassen und weiter investiert haben.
Auch wenn sich dein Blog, Tim, sicherlich vor allem an Dividendenjäger richtet, so möchte ich dennoch betonen wie wichtig es ist, nicht nur auf Dividenden zu schauen (vorausgesetzt man investiert in Einzelaktien). Auch wenn die Einfachheit von Dividenden natürlich verlockend ist (kommt am ehesten dem jährlichen Zins im guten alten Sparbuch gleich). Gerade die Lesers dieses Blogs sind i.d.R. motiviert, sehr lange geduldig zu bleiben und mit Buy and Hold ein Vermögen aufzubauen. Dazu sind Dividenden natürlich sehr sehr gut geeignet. Da aber ab 1000 Euro jährlich bereits 25% Abgeltungssteuer anfallen, kann ich nur dazu raten, sich auch (Wachstums-) Aktien anzuschauen, die zwar keine Dividende auszahlen, aber stattdessen auf Grund ihrer Qualität und durch Aktienrückkaufprogramme im Kurs stetig steigen. Steuern fallen hier erst beim Verkauf dieser Aktien an und nicht jährlich (bei Buy and Hold also nie, haha!). Mir persönlich hat allein dieser Steuerstundungseffekt in den letzten Jahren einen ordentlichen 5-stelligen Vorteil gegenüber einer herkämmlichen Dividendenstrategie gebracht.
Die wenigsten hier werden meinen obigen Ratschlag wahrscheinlich in ihrer Strategie zukünftig berücksichtigen. Das ist ok. Aber falls es doch den einen oder anderen gibt, der zumindest mal anfängt über diesen Steuerreffekt nachzudenken, das wäre ja schonmal ein Erfolg.
Mit welcher Strategie auch immer, ich wünsche allen stillen und aktiven Mitlesern ganz viel Erfolg beim Investieren, mit welcher Strategie auch immer!
LG Kay
Danke Kay für den Hinweis. Die stetige Besteuerung der Dividendeneinnahmen ist in der Tat ein Nachteil der Dividendenstrategie. Völlig richtig. Aus diesem Grund fahre ich eine Mischstrategie aus Wachstum (Meta, Alphabet, Amazon, Netflix, Berkshire…) und Dividende (J&J, CTS Eventim, P&G, Exxon, Chevron, Altria…).
Ich investiere in Qualitätsunternehmen. Hier habe ich den Vorteil, dass es darunter solche gibt, die man als Dividendenwerte bezeichnen kann (z.B. Procter & Gamble, PepsiCo usw.) oder eben Wachstumswerte sind (Alphabet, Adobe…). So gesehen fahre ich hier auch eine Mischstrategie.
Der „Heilige Gral“ ist ja, wenn man beides hat: Unternehmen, die im Depot seit Jahren gut laufen und dann zusätzlich noch eine Dividende abwerfen. Die Wachstumswerte von heute können ja die Dividendenbringer von morgen sein. Ein gutes Beispiel ist ja Apple. Hätte man hier vor 10-15 Jahren investiert, würde man heute nicht nur ausgezeichnete Kurswerte im Depot vorfinden, sondern zusätzlich auch einen guten bis phänomenalen Dividendenzahler (historische Dividendenrendite) vorfinden.
Aus diesem Grund gehören m.E. Wachstumswerte unbedingt ins Portfolio. Wer heute nur auf BASF & Co. setzt, wird in Zukunft vermutlich wirklich nur Dividende beziehen, aber beim Kurs stagnieren.
Ja, so schlicht und einfach. So isses. Weniger ausgeben als man verdient. Dran bleiben.
Informieren, lernen, durchhalten, reinvestieren.
Im Grunde kommt sowieso geschätzt etwa 70% unseres derzeitigen Vermögens davon, das wir es einfach mal n i c h t ausgegeben haben;-)
Grüße und weiter so
Die goldene Gans (Gebr. Grimm) ist ein anderes Märchen, wie Äsops „Die Gans die goldene Eier legt“. Du meintest Äsop, verlinkst jedoch auf ein Schauspiel von Grimm. Zwei völlig unterschiedliche Märchen bzw. Fabeln. Schade…
Super Jan, dass Dir das aufgefallen ist. Du bist offenbar wirklich ein Fuchs! Das ist in dem Zusammenhang ein total wichtiger Hinweis.
@ Michael: Hut ab für Dein Durchhaltevermögen!
Ach Mats, geht dir das so gegen dein Ego, dass du mit so einem kurzen Hinweis nicht klar kommst und dich getriggert fühlst mich persönlich anzugehen? Bleib doch sachlich. Ich habe einen inhaltlichen Fehler gefunden der für mich durchaus Rückschlüsse zulässt, dass man selbst nie die eigenen verlinkten Quellen angesehen hat. Das gibt mir zu denken. Wenn es bei dir anders ist, dann kannst es gerne sagen. Deine Häme jedenfalls kannst du aber einfach mal für dich behalten.
Sorry! Die Gans, die goldene Eier legt, habe ich falsch verlinkt, das werde ich korrigieren.
Merci!
@Jan
Super Jan,
You are the man!
Ich habe mir gerade mal auch schnell die HP von Michael angeschaut. Ich finde das ist Aktienkultur at it’s best. Einfaches, simples Investieren. Kein unnötger Versuch, sich selbst und seine eigene Brillianz unter Beweis zu stellen. Das Benchmarking in Bezug auf den DAX ist eigentlich bei einem solchen World-Portfolio nicht ganz passend, aber eigentlich ist ja egal – es ist eben eine Benchmark und wenn die persönlich motiviert, dann passt es ja.
Man sieht ja an Troll-Kommentaren wie diesem mit dem Hinweis auf die Autorenschaft von Märchen, wie das Leute zu triggern scheint, die es selbst wohl nicht hinbekommen, einfach und solide ein Vermögen aufzubauen. Bei denen muss schon ein gehöriger Leidensdruck vorherrschen. Schade… :-)
Hi Michael,
danke für die Vorstellung deiner Geschichte. Was macht sie so besonders? Sie veranschaulicht, dass es eigentlich nichts besonderes ist, ein schönes Depot aufzubauen. „Nur“ Kontinuität, stur und stetig, dies setzt allerdings voraus, dass man seine Hausaufgaben gemacht hat und sich mit Finanzen und Börse auseinandergesetzt hat. Du widerlegst einwandfrei die ganzen Plattitüden, wie Börse ist nur etwas für Reiche, Börse ist Casino, Normalos können dort nur verlieren, etc..
Finde es sehr schön, dass du Zeit investiert, um deinen Weg zu dokumentieren und zu teilen. Viel zu wenige Menschen haben bisher entdeckt, was Investitionen in Unternehmen bedeuten.
Ich entdecke viele Ähnlichkeiten mit deinem Werdegang als Investor. Dies ist das zusätzliche kleine Gewürz für mich persönlich an deinem Beitrag.
Habe einen Blick auf deinen Blog geworfen. Eins vorweg, ich habe auch eher viele Unternehmen (ca. 60) im Depot, dennoch sehe ich einen Unterschied in deinem Investvorgehen. Was treibt dich an, so viele Unternehmen mit kleinen Beträgen zu haben? Willst du einfach bei allen „sofort“ dabei sein, weil es so viele für dich tolle Unternehmen gibt und du dich nicht auf eine „Kernmenge“, die du erst zu einem gewissen Gewicht bringst, entschieden kannst/willst, um dann neue Unternehmen hinzuzunehmen? Hast du einen max. Investbetrag, den du pro Unternehmen investieren möchtest oder gibt es hier keinen besonderen Plan? Hast du auch eine max. Anzahl an Unternehmen, die du im Depot aufnimmst?
Viele Grüße,
Anton
Ein bodenständiger Beitrag von einem bodenständigen Sparer, der zeigt, dass man auch mit vergleichsweise kleinen Beträgen große Summen ansparen kann. Ich selbst finde aber die Vorstellung, an 339 Tagen im Jahr Dividenden zu bekommen, eher stressig. Da auch ich meine Investitionen und die Dividenden tracke, wäre das ganz schön viel Arbeit. Mich nerven ja schon die Quartalszahler mit ihren Klecker-Beträgen. Am liebsten wäre mir tatsächlich, wenn ich meine Dividenden nur an einem einzigen Tag auf einem Schlag im Jahr bekommen würde.
Auch wenn ich kein Dividenden-Investor bin, liebe ich Dividenden dennoch. Aber ob ein Unternehmen Dividenden zahlt oder nicht, spielt für mich keine Rolle, wenn mir die Firma gefällt. Und der hier von Kay dargelegte Steuerspareffekt bei thesaurierenden Unternehmen sollte auch nicht vergessen werden, auch wenn – genauso wie bei der Dividende – das für mich kein Entscheidungskriterium ist.
Ich bin auch der Archiv Mensch der jedes Dokument direkt einpflegt und ich kann das absolut nachvollziehen. Auf der einen Seite finde ich das echt schön wenn was im Post-Eingang ankommt, aber zuviel darf es auch nicht sein. Wenn ich einmal die Woche was einpflege würde mir das schon reichen. Allerdings muss ich auch sagen, dass das mit Portfolio-Performance auch wirklich kein Hexenwerk ist. PDF runterladen, in meine Ordnerstruktur reinlegen, Portfolio starten und PDF importieren. Fertig. Steuern usw. werden direkt aus dem Dokument erkannt.
Es hängt schon von der Strategie ab. Wenn eine Dividendenstrategie gefahren wird, die für die Rentenphase gedacht ist, ist eine halbwegs regelmäßige Ausschüttung über die Monate erstrebenswert, um die monatlichen Kosten daraus regelmäßig decken zu können – andernfalls wird man möglicherweise zu Verkäufen gezwungen sein.
Im Grunde stimme ich dir aber zu, dass vorrangig Firmenaktien gekauft werden sollten, von denen man persönlich überzeugt ist.
Tolle Sache, weiter so! Sehr gut gemacht.
Leider finden sich in solchen Leserbriefen oft eher wenig Hinweise zu finanziell durchaus auch interessanten Themen wie zur Familiensituation, berufliche Branche, Eigentum oder Mieter. Kann man ja auch etwas kürzer halten. Finde ich persönlich aber nicht ganz uninteressant, um die Dinge in der Gesamtsicht besser einordnen zu können. Vielleicht geht es anderen gelegentlich auch so. Daher habe ich auf der Homepage gelesen und dann zufälig auch ein paar weitere Informationen gefunden.
Unsere Aktien-Sparpläne laufen stur und stetig. Allerdings verschwindet derzeit zugegebenerweise sehr viel Geld im eigenen Haus und beim Nachwuchs (Studium, Führerschein, plötzlicher Totalcrash vom Warmwasser-Kessel, Dämmung Haus….). Aus meiner Sicht gut investiert und in 2024 ist hoffentlich auch Besserung in Sicht. Dann wird auch wieder mehr in das Depot fließen. Was mir bei einer recht überfälligen Depotanalyse (bin sehr selten drin) aufgefallen ist, dass mein ETF-Anteil derzeit nur 14 Prozent beträgt. Vielleicht werde ich das im Weihnachtsurlaub alles etwas optimieren.
Michael gibt ein paar Details in seinem Blog preis. Er wohnt zur Miete und hat auch keine Mieteinnahmen.
Herzlichen Glückwunsch ?
Das entspricht auch meiner Einstellung!!
Der Artikel hatte mein Interesse geweckt und man konnte ihn gut lesen.
Zwei Sachen gefielen mir nicht: Zum einen finde ich Leserbriefe, die Werbung für ihre eigenen Seiten machen nie so gut und zum Anderen war ich überrascht als der Artikel zu Ende war. Aufgrund der Überschrift hatte ich auch erwartet, dass man etwas von dem Depot erfährt und auch mal die eine oder andere Aktie. Woher kommen die Dividenden…………?
Trotzdem Danke für Deinen Einblick.
https://grossmutters-sparstrumpf.de/vorsicht-dividendenaktien/
https://youtu.be/3cYcouitvE4?si=d9mz0Jd_NRVLLZwb
https://grossmutters-sparstrumpf.de/vorsicht-dividendenaktien-teil-ii/
https://youtu.be/3cYcouitvE4?si=d9mz0Jd_NRVLLZwb
Danke für diesen Leserbrief und die offene und ehrliche Einsicht von Michael.
Sehr inspirierend.
Sehr guter Leserbrief. Realistisch!
Das motiviert,vielen Dank dafür. Gerne mehr!
@ Michael
Mir gefällt Dein Leserbrief. Bei den Links hier möchte ich auch gerne einen Beitrag verlinken. Endlich gibt es auf YouTube einmal eine Firmenpräsentation zu Blackrock über sich selbst, die selbst ich verstehen kann. Keine ROI, Equity and Dept Ratios usw. „We buy properties and make em betta“. Das Modell verstehe ich. Schade, dass ich erst kürzlich bei O und Deutsche Wohnen zugeschlagen habe. Nächstes mal ist Blackrock allein für den Beitrag dran!
https://youtu.be/CbqqAAgN-dI?si=0Sd4MIOacqhNNL3d
Ab ca. 3:30 startet der Song, falls man es nicht abwarten kann… Das Video ist wirklich von Blackrock
Du meinst wohl, Blackstone, mein lieber kiew!
Netter Bericht. Aber auch hier hätte es – mal abgesehen von dem Dividendencashflow den der Herr wohl haben möchte – ein einfacher ETF auf den MSCI World (meinetwegen auch ausschüttend) getan und zu (deutlich) mehr Vermögen verholfen. Vergleicht man das Depot mit dem MSCI World, hat man eine Differenz von 92,12%. Das ist schon ordentlich. Die Wikifolios von ihm laufen ja auch eher deutlich schlechter als ein MSCI World.
Vergleich vom 19.01.2016 bis heute – 19.12.2023
Hallo Tim,
dein Blog ist ein echter Schatzkasten voller faszinierender Lebensgeschichten! Der Beitrag über Michael war unglaublich erfrischend und authentisch. Michaels Reise zum Investieren ist eine faszinierende Achterbahnfahrt durch Höhen und Tiefen, die ehrlich und motivierend zugleich ist.
Sein ehrlicher Blick auf den Traum vom schnellen Reichtum und die Realität des Investierens ist ein Lehrstück für jeden, der diesen Weg einschlägt. Die Entwicklung seiner Strategie von wilden Aktieninvestitionen zu einem Fokus auf Fonds und schließlich auf Dividendenwerte ist inspirierend.
Michaels Ziel, finanziell frei zu sein, wurde durch seine Geduld, Vernunft und den Glauben an seine Ziele erreicht – ohne Börsenguru-Status oder Glücksgriffe. Seine Geschichte ist ein Beweis dafür, dass mit Beständigkeit, Geduld und Mut finanzielle Ziele erreichbar sind.
Ich freue mich darauf, mehr solcher inspirierenden Geschichten auf deinem Blog zu lesen!
Beste Grüße,
Ferhat von Dividendenfluss
„Ich finde es einfach spannend, dass Geld Geld erzeugen kann, fast ohne dass man etwas dafür machen muss“
Erstmal danke dir für deinen Bericht und das teilen deiner Erfahrungen. Nun aber kurz zu deinem obigen Statement:
ich verstehe natürlich vollkommen, was du mit dieser Aussage sagen möchtest. Gleichzeitig sollte man, vor allem in der heutigen Zeit, in der Erträge an den Finanzmärkten oft als leistungsloses Einkommen bezeichnet werden, mit solcherlei Aussagen Vorsicht walten lassen.
was meine ich damit ? Der Blick in die breite Masse zeigt, dass große Teile unserer Bevölkerung wenig bis gar kein Vermögen, und erst recht nur sehr selten Vermögen an der Börse halten.
Um am Finanzmarkt Gewinne zu erzielen ist in erster Linie schon einmal wichtig, durch harte Arbeit monatlich ein entsprechendes Einkommen zu erzielen, um Investitionen überhaupt erst zu ermöglichen. Dies ist bereits die erste große Leistung. Zweitens gibt es extrem viele Beispiele, wahrscheinlich sogar die Mehrheit, von Personen, welche ein hohes Einkommen erzielen, das Geld trotzdem jeden Monat durchbringen. Da wird das größere Haus gebaut, der Pool ausgehoben, der Porsche geleast und der dritte Jahresurlaub auf den Malediven gebucht. Alles nicht verwerflich. Aber sich diesen Konsum zu versagen, ist keine unerhebliche und damit bereits die zweite große Leistung. Gleiches gilt für Personen mit nicht so hohem Einkommen, die täglich durch verschiedenste Spartricks trotzdem für ansehnliche Sparraten sorgen.
Drittens: Ertrag kommt von Risiko.
Wir stellen alle nicht unerhebliche Beträge als Risikokapital zur Verfügung. Wir versuchen, bestmöglich mental auch mit Rückschlagen und Verlusten umzugehen. Zu sehen, wie das eigene Depot innerhalb weniger Tage oder Stunden um einen sechsstelligen Betrag fällt und trotzdem weiterhin bei der Sache zu bleiben, erfordert eine hohe Resilienz. Unser Kapital sorgt letztlich dafür, dass Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden sowie für ein kontinuierliches, langfristiges Wirtschaftswachstum.
Und letztlich, viertens, sind alle oben genannten, erheblichen Leistungen nichts wert, ohne entsprechende Kontinuität. 6 Monate lang vierstellige Beträge zu investieren ist zwar schon einmal toll. Zum Erfolg gehört jedoch eine Kontinuität über Jahrzehnte.
Nochmals danke für das teilen deiner Erfahrung. Im Rahmen der immer weiter gehenden Diskussionen zur stärkeren Besteuerung von (bereits versteuerten) Kapitalerträgen sollte man sich aber immer wieder vor Augen führen, wie außergewöhnlich die Leistung von uns allen hier dann doch im Vergleich ist (ich gehe einfach einmal davon aus, dass unter Lesern des Blogs eine statistisch erhöhte Sparneigung und Kapitalansammlung im Vergleich zum Durchschnitt vorliegt).