Jeder fünfte Rentner von Armut bedroht. Schon ein ETF-Sparplan kann das Problem lösen

Altersarmut ist rund um den Globus ein Problem. Auf meinem Foto siehst Du eine Seniorin in New York am East River beim Leergutsammeln.

Das Rostocker Renterpaar Christa und Günter Krüger hat nichts zu lachen. Die gelernte Sekretärin (69) erhielt 2010 nach 42 Arbeitsjahren exakt 649,70 Euro Rente nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung. Die Deutsche Rentenversicherung überwies dem gelernten Schlosser (70) ab 2012 ganze 887,67 Euro monatlich. Mittlerweile sind es nach einigen Erhöhungen der vergangenen Jahre 859 bzw. 1086 Euro.

Weil ihnen das Geld nicht reicht, haben beide Nebenjobs. „Um unseren Lebensstandard halbwegs halten zu können, stand für uns fest, dass wir im Ruhestand noch Nebenjobs nachgehen“, sagten die beiden der Ostsee Zeitung.

Laut der Deutschen Rentenversicherung erhielten 2017 hierzulande Frauen 918 Euro und Männer 1160 Euro aus den Rententöpfen. Weil das vielen Menschen nicht reicht, ist ein monatlicher ETF-Sparplan zu empfehlen. Hätten die Krügers vor 3 Dekaden damit begonnen, ein solides Aktiendepot aufzubauen, müssten sie heute nicht arbeiten. Sie könnten in den Urlaub fahren und ihre goldenen Jahre genießen.

Frau Krüger geht einige Stunden pro Woche in eine Anwaltskanzlei, Herr Krüger ist regelmäßig als Kurierfahrer für eine Apotheke in der Hansestadt unterwegs. So ergeht es immer mehr Rentnern. Sie nehmen im hohen Alter Jobs an, weil das Geld nicht reicht. Laut Bundesagentur für Arbeit waren Ende 2017 fast 1,1 Millionen Ruheständler am Arbeiten.

Jeder fünfte Rentner ist hierzulande von Altersarmut betroffen. Deutschland steuert auf ein Dilemma zu. Es wird zu wenig getan. Ich kann nur zu einem kostenschonenden ETF-Sparplan raten. Das ist meiner Meinung nach das wirkungsvollste Instrument, das es gibt. Leider fördert Berlin dieses Instrument nicht. 

Fakt ist: Die staatliche Rente reicht nicht mehr aus. Wer 40 Jahre im Bereich des Mindestlohns oder in Teilzeit gearbeitet hat, bekommt pro Jahr nur 0,5 bis 0,6 Rentenpunkte. Jeder Rentenpunkt ist 33 Euro wert. 24 * 33 = 792 Euro.

792 Euro reicht vielleicht gerade fürs Wohnen.

Besser ist es eben zusätzlich ein Aktiendepot aufzubauen. Dann kannst du in schöne Hotels in den beliebten Urlaubsorten residieren. Du kannst auf ein Kreuzfahrtschiff. Du kannst in einem modernen Wohnmobil die Welt erkunden. Du kannst in die Berge oder an den Strand fahren. Ganz nach Belieben. Deine gesetzliche Rente ist im Idealfall nicht zu mickrig. Am besten du verdienst im Monat mindestens 3.000 Euro brutto. Zudem butterst du jeden Monat in einen ETF-Sparplan ein paar hundert Euro (oder mehr) hinein. Wenn dir das Geld nicht reicht, suchst du dir einen Nebenjob.

Eine anderer Ausweg ist: Du wirst Beamter. Dann kannst du mit einer Luxusrente rechnen. Die Durchschnittspension eines Beamten beträgt 3.000 Euro. Als Angestellter bekommst du als Standardrentner nicht mal die Hälfte dessen.

Das Fazit daraus ist: Als Angestellter ist Eigenverantwortung gefragt. Es gibt genug Menschen, die gut verdienen und ein ganzes Arbeitsleben keinerlei Rücklagen bilden. Wieso haben die Krügers eigentlich nicht privat vorgesorgt?

Es hätte doch irgendwann Klick machen müssen bei ihnen. Dass die gesetzliche Rente knapp werden kann, ist doch im Prinzip jedem klar. Die Krügers erhielten auch ihre vorläufigen Rentenprognosen regelmässig mit der Post. Untätigkeit muss ich den beiden schon vorwerfen. Mann kann doch nicht so staatsgläubig sein.

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63 Kommentare
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Kater
5 Jahre zuvor

Der Staat verteilt des Bürgers Wertschöpfung eben lieber anders um, als an seine braven alten Arbeiter. Der blökt und lässt sich melken. Er hat eben von klein auf gelernt brav zu sein; sonst kommt die Keule. Davor hat er Angst. 
Der Deutsche will das eben so! Sonst wäre die Situation eine andere. 

sammy
5 Jahre zuvor

In anderen Ländern verrecken die Leute auf der Straße. Also beschwert euch mal nicht so viel über Deutschland.

Felix
5 Jahre zuvor

Mit knapp 2000 € monatlichem Haushaltseinkommen soll das Rostocker Rentnerpaar als Modell für Altersarmut stehen. Ich glaub es nicht! Mit diesem Nettoeinkommen haben wir drei Kinder aufgezogen. Vielleicht sollten dies Herrschaften einmal ihre Ausgaben überprüfen.

Bruno
5 Jahre zuvor

„Du kannst in die Berge oder an den Strand fahren.“
Das machen wir morgen, es war ein harter Kampf die Jungs wollten natürlich lieber in einen Flieger sitzen aber wir bleiben in der Schweiz und machen eine 2wöchige Hüttenwanderung, teilweise im Hochgebirge, aber auch viel im Wald im Nationalpark. Dubai, Hong Kong oder Singapur können sie noch lange alleine, aber diese Tour werden sie hoffentlich nicht vergessen. Und ich freue mich darauf, es gibt nur ein Notfallhandy wenn es wirklich brennt, sonst Internet- und Medienfreie Zeit! Freelancer Sebastian hat das glaub auch neulich gemacht, ich mache das jedes Jahr mindestens 2 Wochen und es ist eine Wohltat. 
Mal in Ruhe und Natur einerseits Zeit mit der Familie verbringen aber andererseits auch neue Gedanken und Ideen sammeln, dort wo Fuchs, Hase und Murmeltier sich gute Nacht sagen. Steinböcke werden wir sicher auch antreffen.
Gute Zeit der Community und geniesst den Sommer, er ist schnell genug wieder vorbei.

Rüdiger
5 Jahre zuvor

@Felix
Der Meinung bin ich aber auch. Auf welch großem Fuß leben die Herrschaften?

Bruno
5 Jahre zuvor

@Tim
Danke. Der jüngere wird 13, der ältere ist 16.  Zumindest der Ältere wird wohl schon bald eigene Wege gehen, die Zeit vergeht enorm schnell. Der wollte erst auch nicht mitmachen, der jüngere schon, der mag die Natur wie ich. Es war also wohl die letzte Chance, den Älteren nochmals auf so einer Tour dabei zu haben, für Strand oder Städtetrip wird er auch die nächsten Jahre noch zu haben sein denke ich mal ;)

5 Jahre zuvor

@ Bruno
Dann greifst Du halt Mal etwas tiefer in die Tasche. Yosemite könnte den ältesten Sohn noch in den Familienurlaub locken. Du könntest also eine 3 wöchige USA Reise machen. Als Schweizer ist es dich überall auf der Welt nicht so teuer ..

Bruno
5 Jahre zuvor


Es ist also nicht so dass es mich reut ;) Wir haben schon viel gesehen, ich wollte einfach nochmals die Alpen näher bringen von einer anderen Seite. Ist interessant dass Du Yosemite ansprichst, dort waren wir schon mal, meine Frau hat Verwandte in Sacramento ich kenne die Gegend dort also ganz gut, haben die ganze Reise bis Vegas gemacht. Dem älteren geht es aber eher ums wandern und es beginnt jetzt halt das Alter wo die Eltern nerven ;)

5 Jahre zuvor

@ Bruno
Die Tour habe ich auch geplant. Ich gebe zu, dass ich nicht warten werde bis die Kinder in einem Alter sind, bei dem man die ganz besonderen Touren auspacken muss. In ein paar Jahren werden wir die Tour wohl machen. Das wird in den Monaten eine sehr schlechte Sparquote werden… 
Hier gibt es verschiedene Landschaften, auch Städte wie San Francisco,auf Los Angeles und Las Vegas (Vielleicht nur zum durchfahren bei Nacht) auf relativ kleinen Raum. Und die Staaten sind halbwegs zivilisiert, wenn auch etwas teuer. Eintrittspreise für Parks sind schon ziemlich teuer.

Wohnung mit Domblick
5 Jahre zuvor

Hmmm, also ich komme aktuell mit 800 Euro/Monat aus (der Rest wird angelegt). Abbezahlte Wohnung, Singlehaushalt, gutes Taschengeld und Urlaub ist da auch drin. Das Rentnerpaar im Beispiel sollte mal an der Ausgabenseite schrauben. So teuer ist das Leben nicht, in Rostock vermutlich erst recht nicht (ohne schlechtes über Rostock sagen zu wollen). Rücklagen haben die wohl nie gebildet. Das lässt vermuten, dass die immer knapp auf Kante konsumiert haben. Selber schuld. Altersarmut ist halt auch selbst gemacht. Aber jammern ist halt einfacher als vorsorgen. Jeder weiss das vorher. Ich investiere viel, um früher aus dem Hamsterrad raus zu kommen und ein Polster zu haben.

Whirlwind
5 Jahre zuvor

Tatsächlich können die Gehalt- bzw. Einkommensunterschiede zuweilen enorm sein. Mein Vater (Geb.-Jahr 1962), selbstständiger Elektromeister und „Einzelkämpfer“, fachlich sehr gut, leider nur kein Geschäftsmann hat mir heute erzählt, dass meine Mutter (Geb.-Jahr 1965), Erzieherin, durchweg berufstätig, meist 30 h pro Woche, zeitweise vor Jahren auch mal nur 20 h pro Woche beschäftigt, seit knapp 4 Jahren jedoch auf Grund einer psychischen Erkrankung (Burnout, gekoppelt mit Depression) krank geschrieben zu Hause und nun für zwei Jahre erst einmal EU-Rente beziehend, über die Rente netto mehr monatlich bekommt, als er (nach Abzug der ganzen Kosten für Selbstständige)… Aber er ist genügsam, meckert nicht und kommt damit klar. Ich fand das jedoch erstaunlich… Aber es gibt halt unterschiedliche Prioritäten.
@HQLC-Moments: Wir haben heute unsere Garage elektrotechnisch erschlossen und endlich mit Strom für Licht und Steckdosen versorgt. :-) Das hat zwar von 07:30 bis 16:00 Uhr gedauert, war aber wieder einer dieser wertvollen High quality, low cost Momente, die ich so liebe. Klasse Erlebnis/Erfahrung. Ich mag solche produktiven Arbeiten, wo man am Ende auch die Erfolge direkt sieht. :-)
Das Kabel hatten wir letztes Jahr beim Hausbau bereits während der Kanalarbeiten bis zur Garage gezogen und ein Stückchen aus der Erde schauen lassen. Heute dann einen kleinen Graben bis 60 cm in die Tiefe zum Kabel gebuddelt, parallel mit dem Kernbohrer ein 80er Loch durch die Garagenbodenplatte gebohrt und das Kabel samt Schutzrohr reingeführt. Anschließend ordnungsgemäß eingesandet und den Graben wieder verfüllt. Auf Grund der geringen Platzverhältnisse (nur 1,50 m Abstand zwischen Haus und Garage) alles mit Spitzhacke und Schaufen. :-) Parallel dazu hat mein Vater mit meinen beiden Großen die Löcher für die Unterverteilung, den Kabelkanal, die Lampen und die Steckdosen angezeichnet und gebohrt. Der Große durfte dann teilweise sogar die Kabel absetzen. War der stolz bei der Arbeit dabei. :-) Während die Kids dann Mittagsruhe hatten, haben wir die Kabel angeschlossen und elektrisch geprüft. Nun geht mir endlich auch in der Garage ein Licht auf. :-)
Nachmittags dann noch mit dem Jüngsten eine Runde im Park gedreht und zugeschaut, wie einige alte Bäume mit einer Kombination aus Kran mit Radladerschaufen um morsche Äste erleichtert wurden. Die Augen des Kleinen wurden immer größer. :-)
Ein durch und durch gelungener Tag.
Grüße,whirlwind.

Bruno
5 Jahre zuvor


Wir haben die Tour vor 5 Jahren gemacht, mit so einem grossen US Camper, das war nicht mal teuer. Ist schon cool dann ist man frei wann man wo bleibt, z.B. auch Übernachtung im Death Valley und haben es überlebt haha. Gefahren oder Angst hatten wir nie, es war überall friedlich. San Francisco, LA und Vegas war schön die Städte mal gesehen zu haben, aber auch nicht wirklich mehr. Dort wo die Verwandten wohnen am grünen Stadtrand von Sacramento ist es wunderbar, ausser im Sommer, dann ist es zu heiss. Die Landschaften sind aber natürlich imposant, der Grand Canyon muss man mal gesehen haben.

-M
5 Jahre zuvor

@Bruno 
 
Nochmal kurz wegen den Banken. Die % Gebühren kann kaum einer umrechnen, da geb ich dir recht. In Deutschland muss jetzt jedoch der EURO Betrag ausgewiesen werden für die Kosten und zwar nicht mir für einen kauf , sondern auch für etliche Jahre haltezeit im voraus inkl depotgebühren! Der Kunde sieht in D nun sehr gut Was etwas kostet.
 
Viele europäische Banken verdienen schlecht, richtig. Manche heben sich ab um die BNP, welche dieses Quartal 2,5mrd verdient hat, das macht aufs Jahr 10mrd bei 50mrd Market cap. Ein Schnäppchen finde ich.
 
-M

5 Jahre zuvor

@ Whirlwind
Die meisten Selbstständigen, die ich kenne, beziehen eine geringe Rente. Sie können die Altersvorsorge zu einem großen Teil selbst steuern. Das sollte man dann allerdings auch nicht vernachlässigen. Als Selbständiger kann man viele teilweise privat genutzte Dinge abschreiben. Das ist alles sehr schön, wenn man Dinge abschreibt, die man auch wirklich braucht. Am Ende sollte aber genug Geld abfallen, dass man es auch für die Rente investieren kann.
Moment Mal, Dein Vater bezieht weniger Rente als Deine Mutter BU Rente erhält? BU Rente ist extrem niedrig, da man meist nicht den vollen Satz wie auf dem Rentenbescheid erhält sondern wesentlich weniger.

-M
5 Jahre zuvor

@Tim 
Der Artikel stimmt mich nachdenklich. Das alte Ehepaar sollte mal ihre Auszüge kontrollieren. Wer mit dem Geld nicht zurecht kommt hat ein Problem auf der Ausgabenseite. Viele Rentner sind auch noch hoch mit konsumkrediten verschuldet. 
 
Wir haben vielen 70 jährige die 300-500€ Kreditrate für gekauften Mist jeden Monat zahlen und das auf viele Jahre. Da wird dann auch eine Rente knapp, besonders wenn noch eine Miete anfällt.dann schließen die leute noch eine sterbeversicherung ab, weil sie beim Tod nicht die Angehörigen belasten wollen…
…so mal aus meinem Arbeitsalltag.
 
-M

Kia
5 Jahre zuvor

Das Rentnerpaar hat nach Abzug von Krankenversicherung  und den 550€ für ihre Miete, knapp 1400€ im Monat zur Verfügung. Das sollte eigentlich reichen. Mehr geben wir nach Abzug von KV und Miete, als Familie, auch nicht aus. Ohne Erspartes würde ich an deren Stelle allerdings auch solange noch möglich, nebenher Arbeiten, um spätere Mietsteigerungen, teure Medikamente oder ähnliches Zahlen zu können. Sie sehen ja noch ganz fit aus. 

Alexander
5 Jahre zuvor

Sorry, aber Rostock ist eine der günstigeren Städte Deutschlands. Das mit den Krügers ist ein miserables Beispiel von einem SPD-Journalisten. In Rostock kann man ohne Probleme eine 80 Quadratmeter Wohnung für 500 EUR mieten. 
Was sollen denn bitte die Rentner oder Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor in München oder Frankfurt sagen? Dort kostet eine 80 Quadratmeter Wohnung 1750 EUR, also mehr als das dreifache!! Sind die Renten dort höher? Natürlich nicht! Dazu kommt noch, dass ständig gutverdienende Leute oftmals an Renter günstig vermietete Wohnungen (alte Mietverträge) kaufen und eine Eigenbedarfskündigung machen. Dann dürfen sich Herr und Frau Rentner eine Wohnung auf dem freien Markt suchen in München oder Frankfurt…
 
 

whirlwind
5 Jahre zuvor

: Meine Ma war bzw. ist als Erzieherin im öffentlichen Dienst. Zumindest in Sachsen-Anhalt wird noch einmal in eine separate Vorsorgekasse vom Arbeitgeber eingezahlt. Von dort bekommt sie zusätzlich noch Leistung. Mein Pa ist noch kein Rentner, sondern noch mindestens fünf Jahre als Einzelkämpfer unterwegs. Wie gesagt, er ist ein prima Arbeiter, aber halt leider kein guter Geschäftsmann. Aber ihm macht seine Arbeit Spaß und er lebt getreu dem Motto: „Ich bekomme genug Geld, um davon leben zu können.“ Aber meiner Meinung nach verkauft er seine Leistung deutlich unter Wert und denkt nicht genügend an die Zeit und den Kapitalbedarf nach der Erwerbstätigkeit. Aber mehr als gut zureden kann ich an der Stelle auch nicht. Immerhin ist das Haus abbezahlt.

Sparta
5 Jahre zuvor

@Tim
Warum ist bei Dir eigentlich immer die Rente golden?
Ich hatte heute 14 Stunden Arbeit mit richtig coolen/goldenen Erlebnissen. ;-)

Den beiden Rentnern geht’s doch gut. Entweder falsches Beispiel oder der Artikel macht keinen Sinn.

Vielleicht nur 2x die Woche etwas schreiben und dann mit mehr Inhalt? Nur so eine Idee …

CU Ingo.

uwwn
5 Jahre zuvor

Rostock, Rente ab 2010, Sekretärin und Schlosser, also Niedriglohn im Osten.  In der DDR hat man da auch nicht viel verdient. Ihr  eventuell Erspartes wurde 1990 1:2 umgerubelt. Welche Aktien hätten die in der DDR kaufen sollen? VEB Warnowwerft?  Na warum haben die wohl nicht vorgesorgt?

Perpetuum Mobile
5 Jahre zuvor

Grundsätzlich war es gut, dass die Wende noch einigermassen rechtzeitig gekommen und erkämpft wurde! Aber man hatte nach der Einheit andere Probleme als Aktien zu kaufen. Man musste sich erst einmal im neuen Wirtschaftssystem umorientieren und dazulernen. Man konnte mit Aktien, Fonds u.a. fast nichts anfangen. Heute kann man sich bestens über  alles im Internet informieren. Damals kamen die Vertreter mit den achso tollen Sachen, wie Lebensversicherungen, private Rentenversicherungen, Kauf von Schrottimmobilien, Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr usw. Nach der fünften Umschulungmassnahme waren die Löhne trotzdem unter aller Sau. Vielleicht hätte man mit der Aktie VEB Treuhandanstalt viel Geld verdient. Nicht jeder ist an allem selbst Schuld, das ist zu einfach. Die Nachwendezeit war für viele eine grosse Herausforderung und Chance zu gleich.

Perpetuum Mobile
5 Jahre zuvor

Übrigens haben meine Eltern fast die gleiche Rente wie das oben beschriebene Rostocker Ehepaar. Sie haben im Südosten Deutschland ein schuldenfreies kleines Haus mit Garten und KEINE AKTIEN! Und sie kommen mit der Höhe der Rente voll aus und sind zufrieden.

Rüdiger
5 Jahre zuvor

Und deshalb können sie sich keinen größeren Urlaub leisten.
 
Skandalös! Die armen alten Leutchen können am gefühlten Grundrecht auf „großen Urlaub“ nicht teilhaben!?! Mit solch heftigen Schicksalsschlägen muss man/frau erst mal umzugehen lernen …
So ein Schmarrn! Wenn ich mir keinen „großen“ Urlaub leisten kann, dann muss ich halt lernen, einen „kleinen“ Urlaub mit Genuß und Freude zu erleben. Mir – auch an dieser Stelle absolut NICHT repräsentativ – fiel und fällt das nicht schwer. Ich habe gelernt, das unbezahlbare Glücksgefühl in den kleinen Dingen und Erlebnissen zu finden. Für mich gilt: Im Urlaub ist es nicht wichtig, wo, sondern mit wem ;-)
Die Deutschen und der „große Urlaub“ – unfassbar, wieviel Geld, über die Jahre gesehen, dafür verpulvert wird. Kein Wunder, wenn es am Ende des Tages bei manchen finanziell eng wird.

Chrissie
5 Jahre zuvor

Dieses Rentnerpaar könnte vielleicht gut hinkommen weil und so lange sie zu zweit sind. Sobald man als Single-Rentner von also der Hälfte dieser Gesamtsumme leben muss, was in D der Lokomotive Europas ja vorkommen soll, sieht das schon anders aus.
Jeder Harz 4 Bezieher hat wahrscheinlich genauso viel auch wenn er nie gearbeitet hat.

5 Jahre zuvor

Der große Vorteil an einem ETF-Sparplan oder auch dem Kauf einer Immobilie ist, dass die Leute zum Sparen gezwungen werden. Die Kredittilgung oder auch der ETF-Sparplan werden monatlich abgebucht ohne, dass man aktiv etwas machen muss. Der schwierigste Schritt ist die Entscheidung aktiv jetzt auf Konsum zu verzichten, um später mehr zu haben.
Meine Eltern investieren jetzt (noch 10 Jahre bis zur Rente) gerade noch rechtzeitig in einen ETF-Sparplan. Man darf auch nicht vergessen, dass bei Beginn der Entnahmephase das restliche Kapital trotzdem weiter mit Zinses-Zins wächst.

Nico Meier
5 Jahre zuvor

Dem Rentnerpaar gings wohl wie es vielen Menschen in DE, AT oder CH geht. Die Löhne sind eigentlich nicht extrem tief aber der Konsum sehr verlockend da wird alles was verdient wird auch wiedee ausgegeben. Und da macht die selbstbewohnte Immobilie die zum tilgen zwingt eben Sinn. So hat man im Alter immerhin eine abbezahlte Wohnung oder ein kleines Häuschen und wohnt damit günstiger als zur Miete.

5 Jahre zuvor

Moin,
 
ich finde an den beiden Rentnern nichts was zu bemängeln wäre. Sie taugen nicht als Abschreckung, sondern eher als löbliches Beispiel, wie man alles den Verhältnissen entsprechend richtig macht und Haltung bewahrt. Da gibt es viele Leute, denen es wirklich dreckiger geht.
 
@Tim, wieso unterstellst Du denen sie könnten nicht wirtschaften und hätten „womöglich“ Konsumkredite laufen. Sie sagen doch ganz klar; „Wenn nichts auf dem Konto ist, kann man nichts ausgeben“, lautet die Devise der rüstigen Rentner. Schnell mal die Kreditkarte zücken, ist nicht ihr Ding. „Auch in finanziellen Dingen muss man die Übersicht bewahren“, sagt der Dierkower.“
 
Das ist die Grundeinstellung der allermeisten Deutschen dieser Jahrgänge. Der Deutsche hat sehr wohl Ahnung von finanziellem Verhalten, was ich dem durchschnittlichen Amerikaner nicht zugestehe, der von einer Kreditkarte zur nächsten switcht.
 
Schönen Tag,
 
MS

guter-verwalter
5 Jahre zuvor

@uwwn:
Mehr als Ihnen zu sagen, dass mir Ihre anscheinend schwierige Rentensituation wirklich Leid tut, kann ich leider hier aus der digitalen Ferne nicht tun. Ich möchte Sie ganz bewusst auch nicht ex-post verurteilen, nach dem Motto: „Hätten Sie mal xyz gemacht.“ Der Kollaps eines Maximal-Staates, wie es die DDR war, und dessen Ideologie („Für alles ist gesorgt, vertraue nur dem Politbüro.“) ist ein Prozess, da muss man erst mal wieder Füße unter den Boden bekommen; Stichwort: Des-Illusionierung. Und dass man als West-BRD ab 1990 den historischen Fehler gemacht hat, die Bestandssubstanz an der Bevölkerung vorbei zu privatisieren (man hätte das Staatsgut nämlich auch jedem Bürger anteilig zurechnen können, sodass jeder Ostbürger bei Verkäufen durch die Treuhand o.Ä. Geld oder Ausgleichszahlungen bekommen hätte), dieser Fehler beschert und heute immer noch sterbende, nicht blühende Landschaften.
 
Mein Vorschlag an Sie: Verlassen Sie sich mehrheitlich – so nicht bereits geschehen – auf ihr privates Umfeld, und nur noch nachrangig und (falls unbedingt notwendig) auf den Maximalstaat BRD; und wählen Sie politisch den Wandel, der mehr Privatverantwortung und weniger Gießkannen-Staat verspricht: Denn diese Versprechen sind Planwirtschaft gepaart mit Wählerkauf (=Korruption), und ich brauche Ihnen denke ich nicht zu sagen, dass solch ein System in maximal 70-80 Jahren seine „sozialverteilbare“ Substanz aufgezehrt hat (BRD Wirtschaftswunder in den 1950-60ern + 70-80 Jahre = max. 2020er)! Für Sie wird sich dann wohl wenig ändern, das ist leider so, aber sie tun etwas für die Generation ihrer Kinder und Kindeskinder.
 
(Leider in diesem Bereich hilflose) Grüße,
der gute Verwalter

Wohnung mit Domblick
5 Jahre zuvor

So isses, Nico. Das war schon immer ein bewährtes, traditionelles Konzept der Vorsorge. Ich bin nur gespannt, ob man in den nächsten Jahrzehnten nicht noch Möglichkeiten erfindet, die Eigenheimbesitzer an der Umverteilungsmaschinerie zu beteiligen (’soziale Gerechtigkeit für die gesparte Miete herstellen…‘). In dem Fall, oder wenn sich ankündigt, dass ich meine eigengenutzte Wohnung nicht mehr, wie zur Zeit möglich, steuerfrei verkaufen kann, bin ich hier weg. Spanisch oder Portugiesisch lerne ich dann auch noch schnell genug.

Daniel
5 Jahre zuvor

Wir haben die Tour vor 5 Jahren gemacht, mit so einem grossen US Camper, das war nicht mal teuer. Ist schon cool dann ist man frei wann man wo bleibt, z.B. auch Übernachtung im Death Valley und haben es überlebt haha. Gefahren oder Angst hatten wir nie, es war überall friedlich. San Francisco, LA und Vegas war schön die Städte mal gesehen zu haben, aber auch nicht wirklich mehr. Dort wo die Verwandten wohnen am grünen Stadtrand von Sacramento ist es wunderbar, ausser im Sommer, dann ist es zu heiss. Die Landschaften sind aber natürlich imposant, der Grand Canyon muss man mal gesehen haben.
Du US-Nationialparks sind einfach echt schön und verglichen mit unseren Parks sehr aufgeräumt und sauber. Jeder Park hat seine Visitor Center die spannend und schön gemacht sind.
Ich bin in 3 Wochen auch wieder an der Westküste, eine Woche beruflich in San Francisco (eine der wenigen schönen Städte in den Staaten in der man auch ohne Auto klarkommt) und danach die Sierra Nevada wieder runter. Schönstes Wetter garantiert, dann auf den Rückweg über Ridgecrest und Santa Cruz. Freue mich schon auf den Sequire Nationalpark mit seinen gigantischen Bäumen.

Nico Meier
5 Jahre zuvor

Was haltet ihr von der Hochdorf Aktie CH0024666528 ?

-M
5 Jahre zuvor

Was hälst du davon Nico? Was überzeugt dich am Unternehmen wie siehst du die finanzzahkeb ggü anderen Unternehmen? 
 
-M

guter-verwalter
5 Jahre zuvor

@Tim:
Schneider:
@Perpetuum Mobile:

Lieber Tim, danke für deine Überlegungen. Ich bin bei dir, wenn es um die Punkte Selbstverantwortung, gesunde Introspektion i.Bzg. auf den eigenen Konsum und die eigene Risikobereitschaft geht. Das geht in jungen Jahren und in der heutigen Informationsgesellschaft aber deutlich besser als noch vor 30 Jahren, und ist für Rentner leider zu spät.
Leider haben wir staatliche und überstaatliche Strukturen, die uns genau in die andere Richtung erzogen haben (und es heute immer noch versuchen) obwohl die Risse dieser Strukturen offensichtlich werden:

– Die angebliche schwarze Null im dt. Haushalt ist eine Lüge; wir leben systemisch auf Bestandsverschleiß (menschlich und sachlich).
– Die QE-Programme der EZB stabilisieren weder Wirtschaft noch Politik in ganz Europa; die EZB muss mit dem Euro abgewickelt werden und die Maastrichter Verträge angepasst werden. Eine Trennung von Finanzen und Politik ist nötig; private Notenvergabe der einzelnen Banken bei Vollgelddeckung muss umgesetzt werden.
– Das umlagenbasierte Rentensystem in DE erzeugt langfristig Armut und Kinderlosigkeit bei den jungen (den Versorgern) und Versorgungsmangel bei den Alten (den Empfängern); ein Investitions basiertes System muss her.
– Die Versicherungssysteme gaukeln den Verbrauchern Scheinsicherheiten vor, die langfristig nicht eintreten werden (v.a. im Negativzinsumfeld); die Werbe- und Transparenzregeln müssten radikal zum Verbrauchernutzen hin optimiert werden.
– Das Parteiensystem belohnt Linien- und Ideologietreue mit Karriere- und Verdienstverbesserungen (Bsp.: Flinten-Uschi wird EUschi), fernab jeden Realitätsbezuges (siehe: Medianeinkommen in DE). Die Gremien blähen sich in Personal und Kosten immer weiter auf (siehe EU-Parlament oder dt. Bundestag); eine „Listenplatz-Lotterie“ ohne feste Listenplätze würde Variabilität und Anpassung in den politischen Lagern ermöglichen.
– Der Maximalstaat reguliert alles zur Ineffektivität und Verschwendung; ein Minimalstaatsapparat (Polizei, Zoll, Steuerfahndung, Gerichte) reicht aus.
uvm.

 
Wer sich also zeitlebens Staats-treu informiert und den Illusionen der Politiker Glauben geschenkt hat – sei es aus mangelnder Zeit, fehlendem Interesse und/ oder niedrigerer Bildung, niedriger Risikobereitschaft (vllt. auch, weil man einen Krieg oder Staatskollaps miterlebt hat – Stichwort: Trauma), etc. – dem ist m.E. heute kein Vorwurf zu machen, außer zu leichtgläubig gewesen zu sein und alle menschlichen Antriebe als im Vorfeld nur gut angenommen zu haben. Aber der Wolf hat nur eine weiche Stimme, weil er zuvor Kreide gefressen hat; Wolf ist er immer geblieben (R. Baader).  Hier muss man ansetzen, politisch. Daher gefällt mir eine Kolumne wie „Merz meint“ in einer großen dt. Zeitung gut: Kritik am Mainstream, noch verhalten, aber spürbar.
Leider finde ich deine Aussagen wie z.B. „Hättet ihr mal besser xyz gemacht.“ schwer verdaulich: ex-post Ratschläge sind im Bezug auf heutige Rentner nicht mehr hilfreich. Dabei lasse ich nicht außer acht, dass du selbst viel Entbehrung erlebt hast und hart arbeiten musstest, um dein Depot und deine passive Freiheit dort zu haben, wo sie heute ist. Aber dein „dann hättest du halt“ ist zwar wahrheitsgemäß richtig, aber menschlich m.E. nach lieblos.
 
Was hilft den Rentnern heute also am meisten? Wahrheit und Augen öffnen? Ja! Aber auch das menschliche, liebend charitative, eigenverantwortliche Engagement zu sagen: „Ich tue was ich nur kann für dich, aber ein monetär rosiges Alter wirst du nicht mehr haben, so viel steht fest.“ Und dabei: Politische Entscheidungsträger  wählen, die den Kahn BRD um 180 Grad umdrehen (siehe z.B. Liste oben).
 
Viele Grüße,
der gute Verwalter
 

guter-verwalter
5 Jahre zuvor

@Tim: (Schon mein dritter Beitrag, oje. :) )
Zum Thema „sicherer Beamtenstatus“:
Ich bin Beamter in Süddeutschland, aber das zu werden war nie mein Ziel: mein Beruf ist Berufung und Passion, das zählt viel mehr. Und ich bin an meinem Arbeitsplatz auch einer der vehementesten, verbalsten Desillusionisten dieses ach so sicheren Status‘.
Schon 2012 war ich Zeuge erbosten (!) Widerstandes von anderen, älteren Beamten, als an meinem damaligen Arbeitsplatz ein Versicherungsmakler offiziell einbestellt wurde, der verkündete: „Auch sie sollten Privat vorsorgen.“ Dass die ihn nicht mit Eiern und Tomaten beworfen haben war alles. Ein Zitat aus dieser Veranstaltung: „Wie können Sie es wagen (!) hier im Namen des Staates aufzutauchen und uns zu sagen, dass unsere Pension nicht reichen wird! Ich habe ein Recht (!) auf angemessene Alimentation!“. Ich dachte mir damals schon insgeheim: Du hast das Recht die nahende Realität zu verdrängen, aber wenn sie dich einholt, kannst du ihr nicht mehr ihre Existenz und Realität absprechen (frei nach Ayn Rand). Siehe Griechenland 2014: https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenlands-regierung-will-15-000-beamte-feuern-a-897153.html
 
Also spare ich mind. 20% meines Einkommens diversifiziert am Kapitalmarkt und buttere alles was geht in die private Vorsorge und in mein charitatives Engagement. Hält das System: Schön, dann habe ich Pension + privates Depot; Crasht der Beamtensektor: Auch gut, dann lebe ich nicht am Existenzminimum und habe trotzdem genug, um meine Familie zu versorgen, und anderen zu helfen.
 
Viele Grüße,
der gute Verwalter

Sparta
5 Jahre zuvor

Wenn der Cashflow des Rentnerpaares „Armut“ ist… dann begeben sich viele FIRE-Anhänger freiwillig in das Armutsniveau um in den jungen Jahren auf vieles zu verzichten und um dann mit 40 auch einer fragilen Frührentnersituation über viele Dekaden mit wahrscheinlichen Schicksalsschlägen entgegen zu sehen…
Ein Aktiensparplan nach der Wende… etf gab es nicht, es war ein komplett anderes System auf das man geprägt wurde, Information zur Börse, dummen Psycho-fehlern von Börsenneulingen gab es nicht.
Nur sehr wenige hätten eine Depothöhe erreicht, welche ebenso 2 k abwirft.
Wenn der SPD Politiker, der Beamte oder der Millionär darüber urteilt bzw. die Lebenssituation verurteilt… hat man evtl. nicht erkannt wie gut es einem selbst ergangen ist und es hätte auch anders laufen können…

Nico Meier
5 Jahre zuvor


Bin dabei mich mit Hochdorf zu beschäftigen. Baltic Milk in Litauen war ein Reinfall und verhagelt die Bilanz konnte nun aber abgestossen werden. Der Zukauf von Bimbosan finde ich sinnvoll. Ich der Kindernährmittelmarkt hat Zukunft.
Ich habe einen ehemaligen Arbeitskollegen der seit einigen Monaten bei Hochdorf arbeitet ich werde ihn noch fragen wies von innen aussieht.

ZaVodou
5 Jahre zuvor

„Besser ist es eben zusätzlich ein Aktiendepot aufzubauen. Dann kannst du in schöne Hotels in den beliebten Urlaubsorten residieren.“

Ich glaube Tim hat in den USA ein wenig den Überblick darüber verloren, was in strukturschwachen Gebieten wie Rostock an Verdienst überhaupt möglich ist oder was generell so in einigen Berufen verdient wird.
Klar kann man auch seine Heimat des Verdienstes wegen verlassen – machen ja auch etlich, aber nicht jeder möchte das.Hier mal eine Doku über Rügen – unweit von Rostock – , die das Dilemma ein wenig widergibt.
Ein Koch verdient ca. 1.000 Euro netto pro Monat im übrigen Bundesgebiet ca. 1.300 Euro. Zudem ist die Arbeit auf Rügen saisonell begrenzt. Wo sollen diese Leute noch groß was sparen?

Siehe 35:50-39:20 oder die ganze Doku.https://youtu.be/mt2doWWnqTY

Nico Meier
5 Jahre zuvor


Hochdorf als Milchverarbeiter mit Hauptaktionären die sich einen möglichst hohen Milchpreis wünschen weil sie die Milch produzieren sehe ich als Zielkonflikt.
Desweiteren finde ich besorgnisserregend, dass die Obligation von Hochdorf mit 2.5% Verzinsung zum Kurs von unter 70% gehandelt werden. Das deutet auf grosses Misstrauen der Anleger hin.
Könnte mir auch Obligationem kaufen und mit denen 30% Gewinn bei Rückzahlung machen. 
 

Thorsten
5 Jahre zuvor

Gestern in einem Schaufenster gelesen, sagt alles, braucht nicht mehr :
Früher schon an später denken.
Der von der Industrie gewollte Idealmensch soll aber so handeln :
Jetzt alles wollen und kaufen, es gibt kein morgen (und falls doch, dann willst und kaufst Du morgen was anderes und schmeißt das von heute weg).

June
5 Jahre zuvor

Hallo zusammen,
für die Gegend um Rostock hat das Rentnerpaar meiner Meinung nach genügend Geld.
Ich habe dort in einem Urlaub vor 3 Jahren einen Hotelangestellten kennen gelernt. Er bekommt Netto ca. 1250 €, seine Frau arbeitet im gleichen Hotel und hat ca. 900 € dazu kommt noch das Kindergeld. Die 4 leben also von 2538 €. Die 4 Zimmer Wohnung kostet warm aber auch nur etwas über 500 €. Nur mal so um die Rente einordnen zu können. Wenn man sich auskennt und die Touristenfallen meidet ist das Leben dort nicht so teuer. Das Rentner Paar macht in meinen Augen nichts falsch, aber eventuell auch nicht so wirklich alles richtig.
Irgendwo ist in ihrer Haushaltsplanung ein Loch. Das können z.B. die neuen Möbel sein, da wurde ich beim Lesen hellhörig oder der Garten?  Wenn man für einen Kleingarten exotische Pflanzen kauft oder das Häuschen zur kleinen Luxusvilla mit Jacuzzi und Gartenküche ausbaut, ist das Geld schnell alle.
Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, die beiden jammern für diese strukturschwache Gegend und ihre Rente in Relation zu den dortigen Einkommen auf hohem Niveau. Und das finde ich schade, denn es gibt sicher Beispiele, die wirklich traurig wären.
 
Take care,
June

-M
5 Jahre zuvor

@Nico
Kurs ist von 300 auf 75 in einem Jahr. Die Anleihen werden dann mitgerissen. 
 
Hab die zahlen mal kurz überflogen und schaue mir die nicht weiter an. 500mio Umsatz und es bleibt nix hängen. Die verdienen ihr Geld mit Milch… Milch gibt’s so viel, dass die schon weggeschüttet wird. Konkurenz wie verrückt. Nee, da findet man doch interessantere Unternehmen oder nicht ?
 
-M

Sepp
5 Jahre zuvor

Das beschriebene Renterehepaar ist bestimmt eines,
von den hier so oft beschriebnen Konsumclown Ehepaaren,
dass kein Haushaltsbuch geführt hat.
Sehr schlechtes Beispiel bzw. Artikel.
Bitte vor lauter Wiederholungen nicht zu nachlässig werden.
 
 
 

5 Jahre zuvor

@June,
 
ich denke, dieses Rentnerpaar jammert überhaupt nicht. Das wird so dargestellt. Wahrscheinlich hat die Zeitung zum Redakteur gesagt, mach einfach mal einen Bericht über den Rentneralltag normaler Leute, und zeige am praktischen Beispiel wie sich die Rentenerhöhung in Zahlen auswirkt.
 
Und dabei kommt eben so ein Artikel raus, der die bescheidenen Verhältnisse zeigt, die aber weit jenseits von Elend und Armut sind. Das wird von den beiden auch so empfunden, denke ich („Christa – „Finanzvorstand“ der Familie – mag das Lamentieren nicht.“). Man sieht einfach, wie man damit zurecht kommt.
 
„Irgendwo ist in ihrer Haushaltsplanung ein Loch. Das können z.B. die neuen Möbel sein, da wurde ich beim Lesen hellhörig oder der Garten?“
 
Also ich finde es besser, dass sie nicht verwahrlosen und in einer Wohnung voller Sperrmüll hausen, und stattdessen sich wohnlich einrichten (für paar Hundert Euro bekommt solche Möbel), und können dadurch Besuch empfangen, und bleiben gesellschaftlich integriert. Um eben einen solchen Mindeststandard an Zivilisiertheit zu wahren gehen sie eben lieber Nebenjobs nach, als beim Amt zu betteln. Finde ich voll in Ordnung.
 
Ich lese da nichts von Jacuzzi im Garten: „Viel lieber puzzele man im Garten und unternehme kleine Ausflüge in die Umgebung.“
 
So ein Kleingarten ist eher unterstützend und finanziell entlastend, weil solche Leute (Jahrgänge) den auch wirklich nutzen zum Gemüse- und Obstanbau.
 
Pacht, Vereinsbeitrag, Grundsteuer und Versicherung sind bei mir z.B. weit unter 200 € im Jahr für ca. 500 qm. Wenn man sich keine teuren Setzlinge kaufen will/kann, dann kann man das alles selbst ziehen aus Saatgut.
 
Wie gesagt, ich lese nirgends einen anklagenden Ton, lediglich Bedauern. Es ist nun mal so, von nix kommt nix. Das wissen die auch. Aber wenn man keine Verdienstmöglichkeit hatte, dann ist die Folge logisch. Dafür haben sie ihre Verhältnisse aber prima im Griff, finde ich.
 
Die Zeitung wird halt einfach tendenziell an negativer Tönung interessiert sein, und die Geschichte so präsentieren wollen, selbst wenn die Leute das gar nicht so empfinden würden. Die Kernaussage der Beiden ist doch nur, etwas Rentenerhöhung ist gut und schön, wird aber von den steigenden Kosten aufgefressen. Das hatte ich bei meiner Mutter auch gesehen. Gab es mal paar Euros Rentenerhöhung, wurden die durch Miet- und/oder Nebenkostenerhöhung oder Verkehrsverbund etc. gleich wieder abgenommen.
 
Jeder normale Mensch weiß, dass man als Rentner weniger zur Verfügung hat als vorher, wenn nicht was „auf der Seite ist“. Wenn man sich dann damit begnügen kann ist doch alles ok. Wenn man keine Möglichkeit hatte sich Vermögen zu schaffen, dann geht man eben in den Park und spielt Schach mit Artgenossen, oder füttert die Enten und schaut den Wolken nach. Diesen Frugalismus leben ja viele schon freiwillig ohne Not. ;-)
 
MS
 

Haferflocke
5 Jahre zuvor

Hallo Tim,
Du hast einen sehr wichtigen und grundprinzipellen Beitrag veröffentlicht. Das Gebäsche vieler Foristen kann ich so nicht nachvollziehen.Es geht vom Grundprinzip her um eine Rente (meiner Meinung nach auch einer Anerkennung für ein Berufsleben) die ein ausreichendes Leben ermöglichen kann.Früher war ja bekanntlich alles besser, aber eines ist durchaus zutreffend dass sich die überwiegende Mehrheit der Rentner mehr leiten konnte den berühmten Mallorca Urlaub. In Zukunft wird es nicht mehr möglich sein – denn die Kurve geht definitiv nach unten. In Zukunft soll es 48% oder gar 43% entsprechend des letzten Gehaltes geben regelmäßige Einzahlungen, also eine entsprechende Erwerbsbiographie vorausgesetzt. Es sollte sich einmal vorgestellt werden, dass dann nur noch die Miete (wenn überhaupt) gezahlt werden kann.
Dein Ansatz mit Sparen für das Alter ist deswegen völlig richtig. Meiner Meinung nach sind ETF da ein sehr gutes Mittel.  Diverse Pensionsfonds benutzen diese auch. Vor dreißig  Jahren gab es diese hier in Deutschland auch noch nicht. Vor dreißig Jahren waren es noch ein geteiltes Land (Komponente  Rostock). Es gab damals als Finanzanagebote (gibt es heute noch) Lebensversicherungen und spezielle Versicherungen um Versorgungslücken zu schließen. Die Lebensversicherungen wurden da aber noch mit 4% verzinst und Gewinnausschüttungen gab es noch zusätzlich. Die ersten fondsgebunden Lebensversicherungen kamen auf. Es gab Investmentfonds für Aktien, Anleihen und Immobilien. Für die gab es auch Sparpläne. Fonds wie z.B. die der Union oder Deka. Mit Ausgabeaufschlag und Gebühren egal wie der Fonds gelaufen ist. Ist heute noch genauso. Natürlich konnte man sich noch Einzelakien kaufen  oder Bundesanleihen, die bei der Bundesschuldenverwaltung verwaltet wurden. Hypothekenzinsen gab es damals zu 10%.  Das Geld für Sparpläne musste aber auch vorhanden sein. Ich erinnere mich noch Anfang der Neunziger in HH habe ich ca. DM 1.600 verdient und musste für die Wohnung DM 1.000 bezahlen. Da konnten bei mir keine großen Summen gespart werden. 
Aktuell mache ich es so. Ich habe Riester, meine ETFsparpläne, meine paar Aktien und investiere in Zertifikate. Habe kein Eigentum und wohne zur Miete.
Noch ein kleiner Hinweis zu den Beamtenpensionen. Der größte Teil der ausgezahlten Gelder betrifft Beamten des gehobenen oder höheren Dienstes. Beispielsweise Lehrer (haben auch ein Universitätsstudium), aber der Feuerwehrmann oder der Polizist bekommen so eine Pension nicht.
Für mich ein Nachdenkens werter Beitrag. Zu der Thematik kann noch viel geschrieben werden.
 
Viele Grüße
Haferflocke 
 
 
 
 
 

Djerun
5 Jahre zuvor

@all:
Was in Herrgotts Namen habt ihr immer mit euren deutlich niedrigeren Lebenshaltungskosten im Osten. Mal abgesehen von den Wohnkosten ist das ein totaler Quark!
Kostet ein PKW weniger? Kosten Versicherungen weniger? Wie siehts im Discounter aus? Sagt Jeff Bezos „Rostock, not Munich? Ok, you get 50% discount“!
Wirklich, ihr seid alle intelligente Leute. Lasst den Bullshit. 
Aktien in den 90ern im Osten? Man, dort wurden die Menschen nach der Wende reihenweise rausgeschmissen. Da investiert keiner in Amazon.
Tim, bitte den Bezug zur Realität nicht verlieren.
Ich bin selber Ossi und habe das Glück im Zeitalter des www zu leben, die Generation vor mir musste auf ihren Versicherungsmakler vertrauen. Und der machte sich die Taschen voll.
 
LG
Djerun

Albr
5 Jahre zuvor

Naja, die Prioritäten in D. sind nunmal andere als der schnöde Mammon im Rentenalter, die Schul-Mädchen gehen während der Schule streiken, die Rentner halt nicht, von daher kein Wunder das die Rente nicht üppig ausfällt, zumal sie ja für viele andere Dinge in D. herhalten muss als für die Auszahlung von Altersrente ;)
ein vorteil hat die niedrige Rente, dann könne die Rentner wenigstens nicht umweltschädlich in Urlaub fliegen oder sich ein Auto leisten (nachdem die Kosten für die individuelle Mobilität nach oben geschraubt wird) ;)
 
 
 
 

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