Dein Geld vernünftig anlegen, das kannst du mit einem ETF-Depot. Du legst los und bleibst dran. Starten kannst du ein Depot jederzeit. Ob mit 100, 500 oder 1.000 Euro. Am besten ist ein monatlicher Sparplan. Einmal auflegen, dann laufen lassen. So kannst du erhebliche Summen bis zur Freiheit bzw. Rentenantritt zusammen bekommen.
Du kannst es gelassen sehen. Krisen kommen und gehen. Du sparst in guten wie in schlechten Zeiten, am besten monatlich in das Depot.
Zurecht sind ETFs auf den Weltindex MSCI World beliebt. Der World-Index beinhaltet 1.600 Unternehmen. Das sind mehr als der S&P-500-Index mit 500 Unternehmen hat. Der Weltindex ist zudem globaler. Aber Vanguard-Gründer und Index-Pionier John Bogle empfahl, den S&P-500-Index vorzuziehen, weil Amerika die stärkere Demokratie und Regulierung hat im Vergleich mit anderen Ländern. Das musst du selbst entscheiden, auf welchen Index und Anbieter du setzt.
Du kannst über eine größere Einmalanlage starten und zusätzlich mit einem Monatsplan das Depot ausbauen.
Wenig verlangt zum Beispiel der Onlinebroker Onvista mit pauschal 5 Euro je Order. Viele Banken verlangen 0,25 Prozent vom Ordervolumen. Manch einer nimmt zusätzlich Grundkosten von 5 Euro je Order. Mithilfe eines Depotrechners findest du die passende Bank. Wichtig ist, dass die Bank Sparpläne anbietet, finde ich zumindest. So kannst du bequem ein Depot per Autopilot aufbauen, ohne dass dir viel Arbeit entsteht.
Du hast vielleicht 500 oder 800 Euro monatlich zur Verfügung. In welchen Index legst du diese Summe an? Mir gefallen diese ETFs:
Index | Kosten p.a. | ||
---|---|---|---|
HSBC MSCI World Ucits ETF (DE 000 A1C 9KL 8) | 0,15 % | ||
Vanguard FTSE Developed Europe Ucits ETF (IE 00B 945 VV1 2) | 0,12 % | ||
iShares MSCI Europe Ucits ETF (IE 00B 1YZ SC5 1) | 0,12 % |
Generell bin ich ein Fan des Indexambieters Vanguard. Überall, wo Vanguard drauf steht, habe ich großes Vertrauen. Die Gebühren sind bei diesem Anbieter generell gering, die Strukturierung der Indexprodukte exzellent.
Achte immer auf geringe Kosten. Und einen verlässlichen Anbieter. Dann kann kaum etwas anbrennen.
ETF-Sparpläne sind eine schöne Sache. Und wer Lust, Kohle und Zeit hat kann ja doppelgleisig fahren. Aktien und ETFs. Forlaufend ETF-Sparpläne und die Aktien etwas gezielter und getimter kaufen.
Interessant ist eine aktuelle Studie der OECD (Taxing Wages) zum Thema Einkommen. Die Abgabenlast alleinstehender Durchschnittsverdiener beträgt in Deutschland fast 50 Prozent.
Die Forscher warnen dass sich die Aussichten für Menschen mit mittlerem Einkommen in D zunehmend eintrüben. Und sie verlangen, dass Einkommen aus Kapital, Immobilien und Erbschaften – also Vermögen – stärker besteuert wird.
Und das wird kommen. Wir müssen damit rechnen, das der staatliche Zugriff auf das Wertpapierdepot massiv steigen wird. Leider. Alternativen zum Investment sehe ich aber trotzdem nicht.
Hi Tim,
klasse, dass Du weiterhin so für ETF’s trommelst. Du hast viele junge Leser, deshalb hoffe ich, dass diese Form des Vermögensaufbaus von diesen angenommen wird. Das Depot sieht dann zwar mit maximal zwei ETFs (Industrieländer und EM) langweilig aus, ist aber langfristig sehr profitabel.
Habe selbst mind. 15 Jahre in Einzelaktien investiert und inkl. aller Verluste magere Renditen erwirtschaftet – der Index war mir immer ca. 4-6% voraus. Da ging mir einiges an Rendite verloren. Mittlerweile bin ich überzeugter „Indexer“. Das Depot ist trotz Schwankungen an den Märkten dauerhaft im grünen Bereich :-). Bei Rücksetzern kaufe ich konsequent nach. Gestern war bei mir Payday – der Fonds hat Dividende überwiesen.
Habe heute komplett verkauft und werde zukünftig nur noch bei Korrekturen (Fear & Greed dunkelrot) in Tranchen zu CHF 10’000 einsteigen. Aktien 80%, Cash 20%
Die beste Einmallösung bietet der : https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B3RBWM25.
3026 Werte und einen EM Anteil von cirka 10%. Ich würde dann noch einen SmallCap dazunehmen und fertig.
Man sollte auch die Tracking Difference überprüfen und sich nicht nur auf die TER fixieren.
https://www.trackingdifferences.com/ETF/ISIN/IE00B3RBWM25
LG und schönes WE allen Lesern.
@Gainde
Was hast Du alles verkauft? Deine ganzen Aktien? Market Timing funktioniert doch nicht ;-)
@ Daniel
Ja, komplett verkauft – auch aus Bereinigungsgründen. Markettiming Theorie kenne ich.
Was für small- Cap Etfs könnt ihr empfehlen?
@Gainde
Eine Korrektur hatten wir ja gerade erst im Dezember.
Oder wartest du eher auf eine Korrektur wie 2008 ?
Gainde gelingt es prinzipiell immer am tiefsten Punkt „all in zu gehen“ und am Höchstpunkt auszustrigen.
Ich würde immer ein echtes Weltportfolio vorziehen. Meines ist:
55 % MSCI World
20 % MSCI World Small Cap
25 % MSCI EM IMI
Zur näheren Beschreibung siehe den Link hinter meinem Benutzernamen ;)
@Gainde
Der Weltmarkt steigt in den nächsten 7 Jahren vielleicht um weitere 35 Prozent mit leichten Schwankungen und fällt dann schlagartig um 25 Prozent. Dann kaufst Du, oder ?
Hi Tim. Gutes Timing. Ich hab mich heute Abend damit beschäftigt, einen neuen Broker für meine ETF’s zu finden. Und da kommst du mit dem Artikel. Klasse. Ich war bisher bei Consors. Dort zahle ich für 400 Euro 4,50 Euro Gebühr beim Kauf. Hab mich bei onvista informiert. Da sind die Sparpläne kostenlos bis auf die Gebühren von Vanguard selbst. Ich hoffe, ich habe das richtig gelesen. Möchte meine ETF’s von consors beenden. Wie ist deine /eure Meinung? Liebe Grüße an alle. Dirk
@MoonOperator
iShares Edge MSCI World Size Factor UCITS ETF
Ich bin dieses Jahr auch am verkaufen, jede Woche wird wieder etwas verkauft oder verschenkt, habe immer noch zu viel… ja auch aus Bereinigungsgründen, und nein nicht Aktien natürlich nur Plunder im weiteren und engeren Sinne!
Bin ja ein Minimalismus-Fan geworden, war ja nie ein Chaot und mochte es schon immer aufgeräumt und nicht überfüllt, aber es hat sich noch etwas ausgeweitet.
Von daher ist die Überlegung das Depot auf 1-2 ETF’s zu reduzieren schon interessant, aber ich habe immer noch meine gut 30 Aktien nebst 2 ETF’s. Aktien zu verkaufen bringe ich noch nicht übers Herz :D
Hi Dirk,
meine Meinung: die 0% im Sparplan sind bei den Anbietern Kundenfangmethoden. Ich würde bei meinem Broker bleiben wenn ich mit allem anderen zufrieden bin. Ob jetzt pro Sparplankauf 1,5%, 1,75% an Gebühren stehen, die Unterschiede sind unterm Strich nach 30 Jahren gering.
Und auch die „0% Sparplan“-Onlinebroker machen ihren Schnitt, da zahlst du dann vielleicht keine direkten, ausgewiesenen Gebühren sondern kaufst zu schlechten Kursen und mit hohen Spreads, wofür der Broker dann Kickbacks bekommt.
Gratis gibt es nicht, auch und vor allem nicht am Kapitalmarkt.
ETFs sind wirklich eine gute Sache für den Vermögensaufbau. Ich habe einige Sparpläne bei der Consorsbank und zahle (meist) nur die ETF-Gebühren – also keine Ausgabegebühren.
Zum einen bespare ich ein klassisches Weltportfolio:
50 % MSCI World (Lyxor, Total Expense Ratio: 0,3 %)
30 % MSCI E.M. (Lyxor, Total Expense Ratio: 0,55 %)
20 % Stoxx Europe 600 (ishares, Total Expense Ratio: 0,2 %)
Dann bespare ich zweckgebunden (daher nicht oben dabei) zwei weitere ETFs:
Nasdaq 100 (Lyxor, Total Expense Ratio: 0,3%)
S&P 500 (Xtrackers, Total Expense Ratio: 0,2%)
Daneben habe ich noch alte Einzelaktien (Dividendenwerte). Aber neben vielen, die gut gelaufen sind, sind da auch ein paar Ausfälle dabei, die die Performance erheblich drücken. Die ETFs sind alle wunderbar grün.
Guten Abend zusammen,
Lieber Tim, deine lezten Artikel gefallen mir sehr gut.
Und mir gefallen die sachlichen Diskussionen hier gerade besonders gut.
@Frauen und investieren.
Im Büro kenne ich außer mir nur zwei Frauen, die sich trauen ihr Geld zielgerichtet zu vermehren. Eine investiert in Wertpapiere. Die andere in Immobilien. Privat kenne ich im allgemeinen drei Arten von Frauen, einmal die Interresierten, die bereit sind zu sparen und ihr Geld auf dem Tagesgeldkonto horten. Die zweite spezies Frauen, die das alles nicht interessiert und etweder nichts macht oder den Mann machen lässt, wenn dabei sichergestellt ist, dass der Lebenstandart nicht leidet. Und dann gibt es noch die Gattung Greenhorn, die der Meinung ist, man müsste etwas tun, aber man kennt sich ja mit Geld nicht aus und es gibt angeblich niemand der es einem beibringen kann. Und dann gibt es 2 löbliche Ausnahmen in meinem Bekanntenkreis. Einmal Jenny die ich über Tim kennen lernen durfte und die Freundin meiner Tochter, die schon wirklich gut verdient und sich traut bei ihrer Bank Fonds zu kaufen. Meinen Tip mit den ETF‘s hat sie noch nicht umgesetzt, noch glaubt sie dem Bankberater.
@Dirk,
ein günstiger Broker ist sehr wichtig. Denn die Kauf- und Verkaufkosten sind nicht zu verachten. Wie du richtig erkannt hast, ist Consors ehr teuer und onvista hat soweit ich weiß, das freebuy System. Daher für mein Empfinden die bessere Entscheidung.
Deine ETF‘s bei Consors würde ich, wenn es kostengünstig möglich ist zu onvista übertragen. Verkaufst du deine Anteile zahlst du Gebühren, hast eventuell Kursverluste und zahlst auf jeden Fall Steuern, wenn du Gewinne hast.
Im Laufe deines Investorenlebens wirst du immer mal wieder in andere ETF‘s sparen, dann jedesmal deine Alten zu verkaufen kostet nur unnötig Geld.
Take care,
June
Gainde: Zumindest hast du einen sehr guten Tag für die Verkäufe erwischt. Man
soll ja bekanntlich gehen, wenn es am schönsten ist. Ich habe nicht verkauft,
jedoch habe ich volles Verständnis für eine solche Entscheidung. Einen großen
Gewinn , der vielleicht in Jahren angewachsen ist zu sichern, das kann zunächst
einmal nicht falsch sein. Wie sieht dein Plan aus? Wie lange bleibst du an der
Seitenlinie, u. hast du, u. vor allem bei welchem Nivau ,wieder vor, einzusteigen?
Ich habe viele Einbrüche an der Börse erlebt, und immer, wenn es richtig ge-
kracht hat , wäre ich jeweils froh gewesen , keine Aktien zu haben. Mal 20,
30, oder 50 oder gar 60 bis 70% weniger ist eine ganz üble Nummer. Was auch
immer jeder für sich entscheidet, wichtig ist, daß man sich bei seinem Tun auch
wohl fühlt. Die Nachherklugen sind immer schlauer als die Vorherdummen.
Du hast deine Ernte in die Scheune gebracht u. bist eins mit deiner Seele.
Respekt!
@ Smyslov
Wenn der Gesamtmarkt um mind. 4.5% fällt, kann ich bereits zu einem günstigeren Einstiegskurs als beim letzten Mal einsteigen. Funktioniert natürlich nur bei hohen Investitionsbeträgen, weil einem sonst die Gebühren den Gewinn auffressen. Aktuell ist der Markt vor allem von den Leitzinsen getrieben. Goldylock scheint vorbei zu sein.
@Florian H
Der von dir genannte ETF sagt mir auch zu. Besteht hier aber nicht das Problem der Ausschüttung und damit verbundenen notwendigen Wiederanlage?
Derzeit bespare ich den Lyxor MSCI All Country World UCITS. Dieser therausiert, hat aber eine TER von 0,45% statt 0,25 %.
ETF Sparplan Kosten der NetBank
„Die Ausführungskosten des ETF-Sparplan liegen bei 0,30 % (mindestens 0,95 €, maximal 19,50 €). Für Sparbeträge bis rund 316 Euro fällt also die Mindestgebühr an.“
Ich habe nichts preiswerteres gefunden.
VG
Bei onvista sind die Sparpläne demnächst auch nicht mehr kostenlos.
Dafür gibt es aber ein Freebuy Depot, bei dem man ein paar Käufe pro Monat kostenlos hat, je nach Cashhöhe. Für mich perfekt: meinen Sparplan mache ich manuell (einmal im Monat 1 bis 2 Klicks = Käufe schaffe ich auch ohne Automatismus). Außerdem kann man auch mal was zusätzlich umsonst nachkaufen.
Verkaufen wie gainde um alles wieder billig nachzukaufen ist keine Option. Ich müsste im hohen 5 stelligen Bereich Steuern zahlen und könnte daher nur ca. 75% des Verkaufspreises wieder neu anlegen. Außerdem müssen die Kurse ja auch erstmal wieder fallen für einen günstigen Neueinstieg. Wer weiß, wie lange das dauert. Dividenden gibt es in der Zwischenzeit auch nicht. Ich verkaufe erst, wenn ich entspare. Und dann zahle ich hoffentlich weniger Steuer als heute.
Die Ordergebühren spielen bei der langfristigen Anlage nahezu keine Rolle sondern sind von den laufenden Kosten bzw. Renditen wesentlich mehr beeinflusst.
Hab mich bei onvista informiert. Da sind die Sparpläne kostenlos bis auf die Gebühren von Vanguard selbst. Ich hoffe, ich habe das richtig gelesen. Möchte meine ETF’s von consors beenden. Wie ist deine /eure Meinung? Liebe Grüße an alle. Dirk
Ich halte das Broker wechseln um irgendwo ein paar Euro Kaufgebühren zu sparen in etwa so sinnvoll wie das Tagesgeld-Hopping das einige Anleger betreiben um 0,1% mehr Rendite zu bekommen, nämlich gar nicht. Wenn Du mit dem jetzigen Broker zufrieden bist, dann bleib dort. Diese ganzen Aktionsdinger sollen doch nur Kunden locken. Der Finanzwesir hat es mal schön zusammengefasst:
https://www.finanzwesir.com/blog/etf-sparplan-kosten
Bei der Comdirect kaufe ich manuell weil mir das geklicke Spaß macht ;-) Bei der DKB laufen 2 Vanguards EM und Developed für je 1,50€ pro Order egal wie hoch.
Bei Onvista gibt es ab Juni eine Änderung! Alle Sparplanausführungen werden dann 1€ Gebühr kosten, egal wie hoch.
Das ist für hohe Sparplanraten vielleicht atraktiv, aber bei der kleinsten ausführung von 50€ würde ich eine andere Bank empfehlen.
https://www.test.de/Onvista-Bank-Sparplaene-bald-nicht-mehr-kostenlos-5461008-0/
Ich bespare nur 2 Etfs mehr ist eigentlich unnötig und treibt nur die Kosten in die Höhe.
World und EM reicht völlig aus .
@Franks Leserbrief:
Erstmal klasse dass du erkannt hast wie du bist und was du nicht möchtest. Dazu hast du dich frühzeitig selbst verantwortlich um eine Lösung gekümmert.
Es gibt leider genug die hartz4 als Lösung hierfür sehen.
Du sitzt wirklich auf einem riesen cash berg. Die einfachste Lösung wäre doch:
Die Summe die du dadurch monatlich als Nothilfe bis zur rente hast, 2.000 waren es glaub ich, einfach jeden 2. Monat in etfs bzw dividenden aktien zu stecken. So hast du am schluss noch 180.000 übrig, bekommst dann die rente, musst keine kv mehr zahlen und bekommst sofort schon höhere dividenden.
Wegen Freizeit. Nun wie wäre denn eine reise in länder von denen du träumst? Oder ein Wohnmobil kaufen und einfach los fahren? Oder falls du tiere magst, einen hund aus dem tierheim ein tolles Leben geben?
Schöne Grüße
In diesem Zusammenhang fällt mir auch das Depot meiner Kinder ein.
Habe direkt nach der Geburt meiner Kinder ein Depot angelegt, wo „nur“ 25€ pro Monat in einen ETF investiert werden.
Ziel ist es meinen Kindern eine soliden Start ins Berufsleben zu ermöglichen, sodass der Anlagehorizont für mein Verständnis mind. 18 Jahre beträgt.
Unerwartete Geldgeschenke an die Kinder wandern direkt mit dem Sparplan ins Depot.
Tut mir monatlich nicht wirklich weh und bringt dennoch auf lange Sicht viel.
@Gainde / Depot verkauft
Wenn in der Bildzeitung 83 jährige ehem. Realschullehrerinnen ihre Einzelinvestmenttips als Bezahlcontent verkaufen können (…“Biotech & Pharma! Aktienanalyse mit Beate Sander“), dann ist es vermutlich nicht der schlechteste Zeitpunkt aus dem Markt auszusteigen.
Wie lange es noch geht – wer weiss es schon – aber ich denke auch es ist nicht die perfekte Zeit all-in zu sein. Klar, deutsche Privatanleger bewegen nicht unbedingt die Weltbörsen, aber ich lasse nur den Sparplan laufen und ansonsten bin ich auch eher zurückhaltend.
@ Gainde
Du versuchst also den Beweis anzutreten, dass auch ein ETF-Anleger eine – auf den Gesamtmarkt bezogene – unterdurchschnittliche Rendite erzielen kann?
Viele haben das schon bewiesen, wie die Analysefirma Bogle Financial Markets Research aufzeigt:
https://www.whitebox.eu/magazin/der-falsche-umgang-mit-etf-kostet-anleger-viel-geld
Hin und her macht Taschen leer und Timing führt zu schlechterer Performance. Das war so und das bleibt so.
Und das gelingt auch mit ETFs. Dabei höre ich doch immer wieder, dass nur die ETF-Anleger die besten (also durchschnittlichen) Ergebnisse erzielen, während die „Stock-Picker“ zum Scheitern verurteilt sind und in der Regel in der Mehrheit schlechter abschneiden.
Vielleicht ist einfach nur die Handelsstrategie entscheidend und am Ende völlig egal, ob ich 1600 Unternehmen mit ETF oder 50 Bluechips im Portfolio habe?
Stur und stetig kaufen und dann einfach halten. Total simpel und doch genial im Ergebnis. Gewinne mitzunehmen, mag kurzfristig attraktiv erscheinen, jedoch wird der langfristige Erfolg konterkariert.
Was du versuchst, ist mir übrigens wie von Zauberhand gelungen. Den Tiefpunkt der letzten Korrektur am 25.12.2018 habe ich perfekt getroffen und bin dann zu 100% investiert gewesen.
Der Ehrlichkeit halber muss ich aber gestehen, dass das kein Kunststück war. Ich bin nie vorher ausgestiegen….
Bitte berichte doch regelmäßig über dein Vorgehen. Welche Ergebnisse erzielst du mit deiner Strategie?
Stetig investieren per Sparpläne ist langweilig aber effektiv. Wer mehr Rendite will kann zweigleisig fahren und zusätzlich Markttiming mit Aktien betreiben. Spricht doch nichts dagegen.
Sparen kann jeder. Aber große regelmäßige Beträge können herausfordernd sein, auch angesichts steigender Wohnkosten. Das Problem für viele ist das notwendige Kleingeld. Die Sozialversicherungs-Beiträge liegen inzwischen fast bei 40 Prozent in Summe vom Brutto (Arbeitgeberanteil eingerechnet), Tendenz steigend.
Ein alleinstehender Durchschnittsverdiener in Deutschland musste der OECD zufolge 2018 Jahr fast 50 Prozent des Arbeitseinkommen abgeben. Ich finde diese Entwicklungen kritisch. Und motivierend sicherlich auch nicht.
Ein alleinstehender Durchschnittsverdiener in Deutschland musste der OECD zufolge 2018 Jahr fast 50 Prozent des Arbeitseinkommen abgeben. Ich finde diese Entwicklungen kritisch.
Wobei ich mich frage wie diese Rechnungen zustande kommen. Wenn ich beispielsweise 60.000€ Brutto verdiene, dann kratze ich natürlich bereits am Grenzsteuersatz von 42%. Dies gilt aber nicht für das ganze Einkommen. Selbst mit diesem überdurchschnittlichen Lohn errechne ich mir einen Durchschnittssatz von 28%.
Und motivierend sicherlich auch nicht.
Es motiviert mich eigentlich weiter mein Kapital aufzubauen da zumindest die Abgeltungssteuer fixiert ist….momentan. Und ich hoffe darauf dass die Lobby groß genug ist, dass auch bei Abschaffung dieser Methode wieder andere Verfahren wie früher greifen.
@ Ralf: Du bist doch verheiratet mit zwei Kindern, da ist die Belastung deutlich geringer, trifft dich also nicht.
Tipp: Mir wurde schon das Elsass als Grenzgänger empfohlen, mit Familie bist du unglaublich günstig unterwegs, Steuersätze sind ab 3-4 Kindern mit Monaco vergleichbar und 300.000 Euro können steuerfrei in Aktien (Altervorsorgedepots) angelegt werden, plus nochmal ein hoher Betrag in das livre a/b Sparbuch
@June: Kenne leider im direkten Bekanntenkreis niemanden, der in Aktien/ETFs investiert, aber doch einige wenige Frauen, die immerhin in Immobilien investieren. Allerdings hab ich den Eindruck, Immobilien sind anerkannter, als die Börse. Bei unserem Eigenheim gab es Applaus (und ich bereue die Entscheidung, wir versuchen sie gerade kostenneutral oder mit Gewinnn rückgängig zu machen), der nun geplante Verkauf ist für niemanden nachvollziehbar. Ich freue mich immer, wenn ich von anderen Frauen lese, die schon viel erreicht haben.
@Sparpläne und Gebühren Wir haben vor knappen drei Jahren erst angefangen und sind nach einem kurzen Einblick in den S-Broker (unmöglich, sofort ohne Kauf gekündigt) bei Consors gelandet. Ich spare nicht nur in ETFs. Womöglich werde ich in 3-5 Jahren auch merken, dass ich unterperforme, aber die Motivation bei einer Mischung aus 50 Prozent Aktien und 50 Prozent ETFs ist für mich deutlich höher und die Sparplanmöglichkeiten bei Consors waren/sind für mich ideal, da 1,5 Prozent bei mehreren kleinen Käufen besser ist, als feste Gebühren. Bin aber hin und hergerissen, ob länger Sparen und dann bei einem anderen Broker größere Stücke kaufen nicht besser wäre, vor allem weil die Spreads bei Consor schlecht sein sollen. Ich bin aber noch nicht so belesen, dass ich das auch nur ansatzweise beurteilen könnte und finde das Depot super übersichtlich. Habe auch den Artikel von Finanzwesir gelesen und werde wahrscheinlich erstmal bleiben. Die Option, ab 50 oder 100 k ruhen lassen und ein zweites Depot eröffnen, ist aber immer im Hinterkopf und ich hab da noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.
@DanielKA: Sollte eine allgemeine Feststellung sein. Die OECD ist anscheinend ordentlich am meckern, stößt aber auf taube Ohren in D. Zumindest ist wohl weniger mit einer Senkung der Abgabenlast zu rechnen. Trotz jahrelangem Wirtschaftsboom in D. Wenn nun noch die Autoindustrie schwächeln sollte (jeder siebte Arbeitsplatz in D) könnte es interessant werden.
Wer kann sich heute noch diese teuren Karren leisten? Außer auf Pump…
@Tim
„Aber Vanguard-Gründer und Index-Pionier John Bogle empfahl, den S&P-500-Index vorzuziehen, weil Amerika die stärkere Demokratie und Regulierung hat im Vergleich mit anderen Ländern.“
Bogle war Amerikaner, und ich habe da immer im Hinterkopf (sicher bin ich mir nicht), dass er seine Bücher wohl hauptsächlich für seine amerikanischen Landsleute geschrieben hat oder denkst du sein Ratschlag gilt auch für Anleger, die nicht in den USA leben.
Was mir aufgefallen ist:
In seinem Buch „Keine Investmentzauberformel“ empfiehlt er Anlegern, die weltweit streuen wollen, was er für eine vernünftige Alternative hält, einen maximalen Anteil von 20 % an ausländischen Aktien. Das ist erheblich weniger als das, was hier so von einigen Usern als Mix gefahren wird.Das Buch wurde jedoch 2007 geschrieben, was jetzt nun auch schon über 10 Jahre her ist. Glaubst du er würde diesen Mix immer noch befürworten?
@Ralf das sehe ich genauso, mehrgleisig und Achtung vor des Staates Zugriff. Wir müssen das bei Immos und anderen Vermögen beobachten. Enteignung und Vermögenssteuer werden immer wieder ins Spiel gebracht.
@Bruno der war gut, verkaufst und verschenkst, hihi. Ich mache das jetzt seit fast 1,5 Jahren. Minimalismus passt gut zu Sparambitionen und niemand sagt, dass man in allen Bereichen minimalistisch sein muss, wir wollen ja nicht für Geizhalse gehalten werden. Wer ein Hobby hat , der darf dort auch Geld ausgeben. Er muss es aber auch zeitlich betreiben. Die 12 Räder im Keller sind kein Minimalismus, sondern eine Sammlung. Man kann nur ein Rad zu einer Zeit fahren. Bei 2 oder 3 ist dann spätestens zweckgebunden Schluss, nur so als Beispiel.
Ich halte es so : keine Sammlungen mehr anlegen außer solchen die Ertrag bringen oder das Herz dauerhaft erfreuen : Wertpapiersammlung natürlich, Immobilien und Beteiligungen, Kräuter/Gemüsebeet auch eine Sammlung , macht Arbeit, aber ich kann ernten und bin an der frischen Luft bei der Pflege. Zwei Dinge wollte ich wegminimalsieren und bin dann doch dabei geblieben : ein paar Zimmerpflanzen für die Seele. Der Aufwand für die Pflege bei wenigen Pflanzen ist die Steigerung des Ambientes wert. Ich wollte auch alle 3 Aquarien abschaffen, eins habe ich behalten. Ab und zu kann ich ein paar Tiere verkaufen und es bleibt momentan mehr über als es an Strom/Futter kostet. Ambiente kommt natürlich dazu, langweilig ist es auch nach Jahren nicht.
@All Da ich keine Entnahme im Depot tätige bin ich an möglichst häufigen Ausschüttungen interessiert. Möglichst so, dass es die monatlich anfallenden Ausgaben deckt. Also habe ich auch viele Papiere, irgendwas schüttet dann im laufenden Monat gerade aus und wird für die Lebenskosten per Einzugsermächtigung schnell wieder abgezogen. Hätte ich nur Deutsche Aktien, dann müsste ich bei jeder Aktie das Geld 11 Monate sinnlos auf dem Girokonto liegen lassen oder ganz genau auswählen, dass ich jeden Monat wenigstens einmal was bekomme, das ist kaum möglich, wenn ich das kaufen möchte , was ich für gut befinde. Monats- und Quartalszahler gehören deshalb für mich als erste Wahl ins Depot, Jahreszahler und Wachstumswerte sind pfeffriges Bauwerk, weil es Spaß macht.
Ich kauf alle drei Monate den Vanguard FTSE All-World und fertig. Kein Sparplan. Gebühren für den Kauf liegen bei der DKB bei je 10 Euro, also 40 Euro pro Jahr. Ich weiß gar nicht, ob die dafür einen Sparplan anbieten. Könnte ich bei Gelegenheit mal nachschauen.
@ Jens
prüfe das mal. Ich bin mir sicher das dem so ist. Der Sparplan kostet 1,50€ pro Ausführung und kann auch vierteljährlich ausgeführt werden. Dann müsstest du nur noch 6€ im Jahr zahlen.
https://www.dkb.de/kurse/portrait.html?isin=IE00B3RBWM25
@Ralf, Autoindustrie ist in Deutschland ein Klumpenrisiko… da wird es ganz sicher ordentlich krachen; die hiesige Autoindustrie basiert im wesentlichen auf der Diesel Technologie, die aktuell verteufelt wird… in diesem Segment gab es in den letzten Jahren Margen, die unglaublich waren… ein Elektroauto zu produzieren ist nix besonderes, das werden die Chinesen günstiger anbieten können als wir in D.
wenn noch flächendeckend Fahrverbote, zurückdrängen von Individualverkehr, Tempolimit etc. hinzukommen, wird die deutsche Autoindustrie – und damit die Arbeitsplätze – zugrunde gehen… für Elektroautos werden auch deutlich weniger Mitarbeiter benötigt…
@Gainde
Um dem Depot einen Schub zu geben könnte das funktionieren, auch wenn dann wieder Statistiken bemüht werden könnten, die sagen , wenn man die wenigen x guten Tage an der Börse pro Monat / pro Jahr verpasst hätte, dann wäre man sehr unterdurchschnittlich dabei .
Ein (Teil-)Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt könnte auch für die interessant sein, die planen oder es für möglich halten in den nächsten Jahren eine Immobilie zu kaufen. Wenn man dann doch nicht kaufen sollte, dann könnte man das Kapital sukzessive zum Kaufen von Dips bei den Aktien nutzen. Die verlorengegangene Rendite würde durch die Folgeaktionen sehr wahrscheinlich aufgewogen oder sogar überrentiert werden (je nachdem natürlich wie sich dann die Immo- und Aktienmärkte entwickeln).
Ich selbst habe das zweimal gemacht, 1999 und 2007. Haha, gute Zeitpunkte. Bräuchte ich eine Immobilie zum Selbstbezug würde ich jetzt mein gesamtes Depot verkaufen, zum Glück habe ich schon eine. Ich rechne mit einem erneuten deutlichen Preisschub bei Immobilien in Ballungsgebieten und mit einer Anpassung ( Verdoppelung ) der Mieten in den nächsten 20 Jahren. Die Inflation hilft mit, gerade auch bei der Entschuldung. Keine Immoblase, reiner Bedarf, es gibt keinen Leerstand. Wenn die (City)maut für PKW kommt (London, New York,…) geht’s noch mal hoch mit den Preisen.
Hallo in die Runde,
@Finanzfee,
du wirst eine Lösung für dich finden. Und niemand geht da ohne Fehler aus dem Lernprozess heraus. Nur die meisten Menschen fangen aus Angst vor ihren Fehlern gar nicht an zu investieren. Daher machst du das sehr gut.
Aus heutiger Sicht ist meine Riesterrente ein Fehler. Als ich sie aber vor 13 Jahren abgeschlossen habe, war es eine kluge Entscheidung. Ich kann mich noch sehr genau an den Tag meiner Scheidung erinnern, als mir der Richter die Riesterente als Fehentscheidung vorgeworfen hat. Es war 2008 und der Aktienmarkt war im Keller. Heute haben sich meine Einzahlungen vom Kurs her verdoppelt. Ich musste als alleineziehende Mutter fürchten in die sogenanten Altersarmutsfalle zu laufen. Und nur mit einem Banksparplan hätte ich in meinem damaligen Alter nicht mehr gegensteuern können. Jetzt 11 Jahre später bin ich fast frei. Und meine Riesterrente hätte mir in ETF‘s oder Aktien ohne die sattliche Regulierung sehr viel mehr gebracht. Aber ich trauere der Entscheidung nicht nach. Es ist heute der risikoarme Teil meiner Investitionen.
Das Leben verändert sich und damit auch die Einstellung zum investieren. Warum wollt ihr denn euer Haus verkaufen, was hat sich im Nachinein als Nachteil herausgestellt und was war euer Idee hinter der Entscheidung zum Haus? Wie sehen eure neuen Pläne aus? Wie konkret sind diese? Habt ihr feste kurz-, mittel- und langfristige Ziele aufgeschrieben? Habt ihr die Kosten des Verkaufs, Marklergebühren, Vorfälligkeit und die damaligen Kaufnebenkosten berücksichtigt?
Wir haben neben meinen vermieteten Wohungen auch eine Immobilie, die wir selbst bewohnen. Eine der sehr guten Entscheidungen, die wir bisher getroffen haben. Da kann Kommer noch so sehr die Mieten und Investieren Lösung als positiv bewerten. Für uns wäre es von großen Nachteil gewesen. Als wir unsere Wohnung gekauft haben, wusste ich nur, wir fahren mit dieser Variante nicht schlechter als Mieten, vielleicht sogar etwas besser. Inzwischen hat sich der Preis für unsere Wohnung in nur 5 Jahren aber fast verdoppelt.
Würden wir heute verkaufen hätten wir eine Rendite für unser eingesetztes Eigenkapital von fast 40% p.a., das hätte ich mit Aktien vermutlich nicht geschafft. Hinzu kommt, dass wir die letzen Jahre auch getilgt haben und uns eine gemietete Wohung vermutlich sogar mehr Miete gekostet hätte als wir mit Zins und Tilgung an die Bank zahlen.
Ich habe heute eine Studium Finanzierungsgespräch mit meinem Sohn, mal schauen wie wir uns einigen. Es geht um die nächsten 18 Monate. Anspruch auf meine Unterstützung hat er keine mehr.
Take care,
June
@Albr gestern auf dem Elternabend Klasse 10 Gymnamsium. Thema unter anderem : „die Zeit nach VW“, es gab eine Schweigeminute. Alle ahnen, dass die Zeit der ungebremsten Autoindustrie in Europa vorbei ist. Während andere die Realität verweigern und denken andere, alles gehe so weiter wie bisher und winken ab. Deutschland wird beim Autobau eine geringere Rolle spielen, der Individualverkehr in den Ballungsräumen wird eingeschränkt werden, es passiert schon : Einbahnstraßen, Fußgängerzonen, 30er Zonen, Radwege und Verlorouten mit PKW-Duldung. Busspuren ohne PKW-erlaubnis, wir werden uns dran gewöhnen (bei den Fußgängerzonen war das Geschrei damals auch groß). Die Pkw-Maut ist beschlossen, die Tarife für das Fahren mit dem PKW in der Stadt können jederzeit eingeführt werden, wenn die Technik erst mal da ist.
Analog Gainde halte ich ebenfalls erst mal mein Pulver trocken. Ich gehe sogar noch weiter und habe dieses Jahr eine Immobilie nachbeliehen um meine Liquidität noch weiter zu erhöhen. Ich mache das aber nicht, weil ich glaube das es in den nächsten 1-2 Jahren crashen wird, sondern als Versicherung.
Für mich sind zukünftig drei Szenarien vorstellbar:
Zinsen fallen: halte ich persönlich für das wahrscheinlichste Szenario (Zentralbanken diskutieren aktuell schon, wie mit Bargeld umzugehen ist wenn es auf den Konten Negativzinsen gibt), dann würden Aktien und Immobilien im Wert weiter zulegen. Da ich sehr stark in Immobilien investiert bin super Sache. Für meine Liquidität natürlich ein Killer, da ich mir dafür immer weniger Sachanlagen kaufen kann und Zinsen nagen. Unterm Strich: sehr vorteilhaft da der Wertzuwachs die Kosten meiner Versicherung bei weitem übersteigen wird.
Zinsen steigen: vermutlich werden alle Sachwerte sinken. Tut weh, meine Immobilien werden vermutlich deutlich verlieren. Positiver Effekt hier: jetzt kommt meine Versicherung zum Tragen, ich kann günstig und im großen Stil nachkaufen. Unterm Strich: das Nettovermögen wird deutlich weniger, fühlt sich nicht toll an, aber nicht schlimm da ich nicht verkaufen muss. Dafür kann ich aber auf Schnäppchen-Jagd gehen. Insgesamt nicht so schön wie Szenario 1, aber bietet viele Chancen.
Zinsen bleiben langfristig auf annähernd gleichem Niveau wie jetzt (japanische Verhältnisse): das ist für mich das schlechteste Szenario. Meine Immobilien haben keine Preissteigerung, Liquidität bringt auch nichts, zusätzlich aufgenommener Kredit kostet nur Zinsen. Tja, man kann nicht alles versichern und es gibt immer ein Szenario das nicht toll ist. Aber es ist nicht tödlich. Die Kosten für den Kredit sehe ich als Teil meiner „Versicherung“, schöner wäre es ohne, aber nicht schlimm.
Was ich damit sagen will: ich finde es kann durchaus Sinn machen aktuell stark in Liquidität zu gehen, und das muss nichts mit Markettiming zu tun haben. Optionen zu haben und Szenarien abzusichern sind zumindest für mich durchaus auch einen Kredit wert. Man kann auch jahrelang auf einem Haufen Cash am Spielfeldrand sitzen und ist deswegen nicht automatisch ein „doofer Markettimer“.
@ Lejero
Genau, Liquidität gibt Handlungsspielraum, da seit über einem Jahr am Aktienmarkt kein Trend auszumachen ist.
@ All
Rücksetzer wird es auch geben oder denkt einer, dass der Anstieg seit Januar sich exponenziell fortsetzen wird? Denke, dass die grossen Player sehr bald ihre Gewinne ins Trockene bringen und den Stecker ziehen. Sieht schon sehr nach FOMO aus. Siehe Peak Januar 2018 und anschliessende Korrektur.
@June Danke für deine Antwort. Große Fehler haben mein Mann und ich schon beide durch, vor allem der Klassiker Lebensversicherung und es war leider nicht die vor 2005. Wir versuchen aber auch, aus Fehlern einfach zu lernen und es besser zu machen, anstatt sich ewig damit zu befassen, wer ist mit Mitte 30 schon perfekt? Ich habe auch noch die klassischen Vermögenssparpläne der Sparkasse, war auch nicht das beste Invest, aber da wir viel in Aktien/ETFs investieren und da eine Rendite von ca. 3,5 Prozent übrig bleibt, lasse ich die laufen als besser verzinste Alternative zum Tagesgeld, denn sie könnten im Notfall auch in drei Monaten gekündigt werden.
Das Haus passt leider nicht zu unserem Leben, Geplant war klassisch die Familie, aber das Leben passiert und nicht für alles gibt es Kristallkugeln. Wir sind zu zweit geblieben und sitzen nun aber auf 135m2 freistehendem Haus auf dem Land (zum Glück gute Lage in Kreisstadt), die wir versichern müssen, für die wir Grundsteuer B zahlen, die wir pflegen, bepflanzen usw. müssen. Da ich Richtung Minimalismus gehe, stehen drei Zimmer komplett leer und ein Badezimmer ist derzeit ungenutzt. Ich habe hochgerechnet, was wir investiert haben, was Bau, Baunebenkosten und Material an Eigenleistung gekostet hat, was wir an Miete gespart und an Zinsen gezahlt haben, was Makler, mögliche Vorfälligkeitsentschädigung usw. kosten und würde dann wahrscheinlich trotz allem mit kleinem Gewinn (20.000 k voraussichtlich) rausgehen, da wir zum Glück eine hohe Tilgung von fast 5 Prozent haben. Ganz streng nach Kommer bin ich aber nicht und würde gerne eine Eigentumswohnung stadtnah um die 70-80m2, idealerweise barrierefrei kaufen. Ich hab auch lieber was abbezahltes und Eigentum hier ist in max. zehn Jahren abbezahlt. Dann entfallen aber teure Kosten für Hausgebäudeversicherung usw., die beim Haus doch nochmal anders anfallen, als bei einer Eigentümergemeinschaft. Außerdem wäre die Rate niedriger und wir könnten mit etwas Anstrengung dann auf 50 Prozent Sparrate kommen. Ich habe von meinem Vater (noch nicht abbezahlte) Mietwohnungen, da ziehe ich auch gerade keine Miete raus, sondern re-investierte komplett zur Tilgung. Vermieten macht mir keine Angst und eine ETW lässt sich auch schneller vermieten. Bei einem freistehenden Haus mit teurem Natursteinboden usw. hätte ich beim Vermieten mehr Angst, Mietnomaden durfte ich einmal erleben und das brauche ich kein zweites Mal in einem teuren Neubau, deswegen lieber verkaufen und dem Bedarf angepasst neu kaufen.
Finanzierungsgespräch mit dem Sohn finde ich übrigens super :). Wobei es bei uns mittlerweile umgekehrt läuft.
@ Thorsten und Albr: Der VW-Konzern verkauft allein 40 % seiner Fahrzeuge nur in China, da würde ich mir wegen paar Fahrverboten in Deutschland keine Gedanken machen, eher ob der deutsche Sonderweg der richtige ist.
Die deutschen Konzerne sind sowieso von Export und nicht von Deutschland abhängig.
Sieht man jetzt auch bei BASF. Nach dem Sie die Genehmigung von den Chinesen erhalten haben im Alleingang eine neue Gesellschaft zu gründen (also ohne erzwungenes JV) werden über 10 Mrd. EUR in einen Anlagekomplex investiert (analog der Größe von Ludwigshafen). Solche Summen werden in Deutschland nicht mehr investiert und der CEO Brudermüller hat Europa als Klumpenrisiko bezeichnet.
Da würde ich mehr Sorgen machen. Die Konzerne werden überleben aber bevorzugt außerhalb investieren.
@Finanzfee,
dein Plan klingt durchdacht. Wir haben uns ja auch für so eine Immobilie, die du dann suchst entschieden. Lieber einen großen Balkon als einen kleinen Garten. Und wenn die gewünschten Kinder einfach nicht kommen wollen, dann finde ich deinen Schritt sehr mutig und possitiv. In dem Fall kann es wirklich helfen alte Zöpfe abzuschneiden. Ich wünsche euch den richtigen Käufer und viel Glück zu eurem mutigen Schritt.
Für mich klingt es als sei eure Immobilie, egal ob Mietnormaden oder nicht, einfach nicht an den Otto-Normalo vermietbar.
Finazgespräche mit den Eltern, haben wir auch ab und zu. Aber das ist mehr Spaß an der Freude, mein Vater bespricht inzwischen sehr gerne mit mir seine Aktienkäufe. Allerdings gefällt ihm nicht immer, was ich dzu zu sagen habe.
Take care,
June
@Finanzfee: Deine Schilderungen zum Thema Immobilie sind sehr wertvoll. Danke dafür.
Wir haben zwei Kinder im Teeniealter und stehen mangels Alternativen vor einer Bauentscheidung. Allerdings wird dadurch viel Eigenkapital gebunden und es muss zusätzlich noch einiges finanziert werden. Echt keine einfache Entscheidung, da auch Mietobjekte oder bezahlbare Eigentumswohnungen im Umkreis sehr teuer sind. Man will halt auch vernünftig wohnen. Derzeit haben wir eine alte Mietwohnung ohne Garten.
Mir fehlt mittlerweile Vertrauen in unserem Staat. Durch meine Arbeit im öffentlichen Dienst habe ich in den letzten 15 Jahren so einiges mitbekommen was sicher nicht unbedingt für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Ich rate zu Risikomanagement (verschiedene Anlageklassen, gesunde Skepsis etc.). Es kommt noch was auf uns zu.
Die Wirtschaft in D wird hart geprüft werden. Wegen der Elektromobilität und der weniger aufwendigen Fertigung wird ein Drittel weniger Mitarbeiter in der Industrie benötigt. Hersteller wie Audi haben nach Aussage eines Mitarbeiters den ich kenne wichtige Trends und Technologien verpennt. Und im IT-Bereich wächst u.a. die Konkurrenz aus Asien. Viele Pseudoberufe werden entstehen. Digitalisierung bietet gute Chancen. Birgt aber auch Konfliktpotential.
@jens
genau so handhabe ich das auch mit dem „Sparplan“ mein Broker nimmt 2,5% für die Ausführung eines Sparplans (!) und so komme ich wesentlich besser weg.
@ Freedark
Schlag doch einfach im nächsten Jahr 1/12 der Nettoausschüttung auf deine Sparrate auf, so hast du Dividende reinvestiert und bei andernen Gelegenheiten ggf. eine Portion Cash
@Zavodou
Und dieses Bild des freiesten Landes wird sich noch eine Weile halten. Wenn ich russische Aktien bzw. ETFs empfehle dann wird es abgeneigte Reaktionen geben. Die sind sind einerseits historisch andererseits durch aktuelle Ereignisse erklärbar. Aber eine Komponente wird meistens vergessen : die US-amerikanische Doktrin oder sollte man vorsichtigerweise Kultur schreiben , die Russland zu einem – wie praktisch – feindlichen Entwicklungsland abstuft, eine Stufe höher als Nordkorea. Man sollte hier mal klar die Fakten auf den Tisch legen und nicht in die Msinstreammedien schauen, alternative Informationsquellen gibt es zum Glück. Größtes Land der Erde, Bodenschätze bis zum Abwinken, Holz. Das Land kann praktisch nicht pleite gehen, so sehr ist es mittlerweile ökonomisch verflochten. Wenn man daran glaubt, dass die Wirtschaftszentren langsam von West nach Ost wandern, dann ist Russland auch nah an China. Und da ist kein Riesenozean dazwischen über den man wie die USA versucht überteuertes Flüssiggas nach Europa zu schaffen. Ein Pluspunkt für Schröder und Merkel was den Punkt Energie angeht. Aber ich schweife ab : Russland gilt als instabil, aber es wird einen Teufel tun die Aktienmärkte und die Währung zu gefährden. Auch westliche Sanktionen werden es nicht wirklich schwächen. Das Land ist einfach zu groß und zu nah an China um es klein zu kriegen. Es kommt der Tag an dem sich die Beziehungen normalisieren. Ich habe einen hohen Prozentzsatz in einem russischen ETF (darin 21% Lukoil) und fühle mich damit sicherer als mit Apple oder Tesla (eine davon habe ich dennoch, Diversifikation).