Ich sitze gerade in Korsika am Pool und genieße den Sommer. Seitdem ich FU Money habe, reise ich um die Welt wie ein digitaler Nomade. Meinen Job als freier Finanzjournalist und Influenzer behalte ich natürlich, weil er mir viel Spaß macht.
Weil ich jedes Jahr frisches Geld anlege, suche weiter nach Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen, vorhersehbaren Cashflows, starken Bilanzen und einer langen Serie an Innovationen bzw. Widerstandsfähigkeit. Aber manchmal nehme ich auch abgestürzte Krisenfälle ins Visier, denn auch Erfolgsfirmen geraten zuweilen in Probleme. Natürlich habe ich keine Glaskugel und kenne die Zukunft nicht. Doch aus der Vergangenheit kannst du gewisse Trends ableiten. Eine Garantie für einen Dauerfolg gibt es dennoch nicht.
Qualitätsunternehmen wie SAP, CTS Eventim oder Netflix überstehen Marktzyklen tendenziell besser als andere und erzielen über Jahrzehnte hinweg super Renditen. Das macht sie für Anleger attraktiv, sie dauerhaft zu halten. Aber was sind denn überhaupt Qualitätsunternehmen bzw. herausragende Aktien? Ich habe hier 4 Kriterien für dich aufgelistet:
Woran du super Aktien erkennst
- Nachhaltiges Geschäftsmodell: Ich suche Unternehmen mit einem Burggraben – einem Wettbewerbsvorteil, der es Konkurrenten schwer macht, ihnen Marktanteile abzujagen. Denk an Marken mit treuen Kunden oder geschützter Technologie (Patente, Zulassungen…). Nvidia weiß zum Beispiel, wie man super schnelle Chips für die KI baut und hat die Software dazu. Zwei andere Beispiele sind Moody’s und S&P Global, die den Ratingmarkt zusammen beherrschen.
- Konsistenter Cashflow und Gewinne: Unternehmen, die einen robusten freien Cashflow generieren und kontinuierlich in zukünftiges Wachstum investieren, bieten im Laufe der Zeit Wertzuwachs als auch Dividendenpotenzial.
- Smarter Vorstand: Ein Management, das diszipliniert bei der Kapitalallokation ist und sich gut an veränderte Marktbedingungen anpasst, ist ein großes Plus. Meta und Google fingen an, Dividenden auszukehren, weil der Cashbestand immer größer wird.
- Widerstandsfähigkeit und Stabilität: Ob durch Diversifizierung (wie bei Konglomeraten) oder durch Konzentration auf essenzielle Produkte und Dienstleistungen (wie Konsumgüter) – Widerstandsfähigkeit ist entscheidend, wenn du Aktien über Jahrzehnte halten möchtest. Denk an Buffetts gigantischen Geldbestände, was für Flexibilität in der nächsten Krise sorgt.
Beispiele für legendäre Buy-and-Hold-Aktien: Viele renommierte Investoren haben Unternehmen wie Apple und Microsoft stets gelobt. Hier nenne ich dir 10 Super-Aktien zum Durchhalten, es handelt sich um Beispiele.
10 starke Buy-and-Hold-Aktien
- Apple: Apples Ökosystem – von Hardware bis hin zu Dienstleistungen – erzeugt einen Netzwerkeffekt, der nicht nur ein stetiges Umsatzwachstum fördert, sondern auch eine hohe Kundenbindung. Sein Engagement für Innovation und starker Markenwert haben Apple zu seiner Marktführerschaft verholfen. Ich hab das Ding im Depot und es läuft. Allerdings hat die Aktie in den vergangenen 12 Monaten 4% seines Börsenwerts eingebüßt, vielleicht eine neue Chance?
- Microsoft: Mit einer dominanten Position in den Bereichen Unternehmenssoftware und Cloud (durch Azure) hat sich Microsoft in den letzten zehn Jahren stark gewandelt. Seine breiten Einnahmequellen und sein wiederkehrendes Umsatzmodell machen den Titan zu einem Favoriten unter langfristigen Anlegern. Die Microsoft-Aktie ist einer meiner besten Dauerläufer neben Netflix und CTS Eventim.
- Berkshire Hathaway: Aus einer kleinen verlustreichen Textilmühle hat Finanzgenie Warren Buffett ein Konglomerat geschaffen, das im Geld schwimmt und in mehreren hochwertigen Unternehmen engagiert ist. Berkshire-B ist einer meiner Schwerpunkte im Depot.
- Johnson & Johnson: Der diversifizierte Gesundheitsriese aus New Jersey hat ein breites Geschäftsmodell: Seit der Gründung 1886 hat er sich zu einem Titan gemausert, der zwei Bereiche beackert: Pharmazeutika und Medizintechnik. Die Konsumgüter wurden an der Börse unter dem Nahmen Kenvue abgespalten. Dank Diversifikation und globale Aufstellung kann das Unternehmen Marktschwankungen abfedern. Ein Pfeiler des Erfolgs liegt in der beständigen Forschung. Seine Innovationskultur hat J&J so an der Spitze medizinischer Fortschritte gebracht. Durch neue Medikamente, Therapien und medizinische Geräte stellt J&J sicher, dass es den sich wandelnden Bedürfnissen im Gesundheitswesen anpasst und anderen einen Schritt voraus ist. Mit mehr als 130 Jahren Erfahrung lernte der Familienkonzern sich flexibel anzupassen und Krisensituationen zu meistern. Die clevere Ausrichtung, einschließlich Zukäufe und Neuausrichtungen wie der Abspaltung des Consumer Health-Segments, helfen langfristig, hohe Margen zu verdienen. Ich habe die J&J-Aktien schon viele Jahre im Depot.
- ASML: Der niederländische Hersteller von Lithographiemaschinen, gegründet 1984, hat ein Monopol, er wird für moderne Microchips gebraucht. Kunden sind die größten Halbleiterhersteller. ASML ist der einzige Hersteller komplexer Maschinen, die bis zu 400 Millionen Dollar kosten und so groß wie ein Eisenbahnwaggon sind. Sie enthalten Komponenten von Hunderten internationaler Lieferanten und benötigen mehrere Flugzeuge, um sie aus den Niederlanden an die Kunden zu liefern. Nach Donald Trumps Zöllen und Ausfuhrbeschränkungen verlor die ASML-Aktie ein Drittel, was eventuell eine Chance sein kann. Im langen Schnitt stieg der Kurs um 49.000% (einschließlich des jüngsten Kursbebens).
- Coca-Cola: Der Brausekonzern ist eine defensive Aktie mit verlässlichen Dividenden. Leitungswasser ist nun mal langweilig. Es macht auf Dauer wenig Spass. Daher lieben Verbraucher die prickelnden Coke, Sprite oder Schweppes. Mit Eigengründungen und Übernahmen gelang der Einstieg in den Cafe-Bereich (Georgia Coffee, Costa Coffee). Die Aufstellung ist massiv: Die über 200 Marken werden in 200 Ländern verkauft. Alles begann vor 135 Jahren.
- PepsiCo: Neben Getränken vermarktet der Konzern auch Snacks wie Chips. PepsiCo gilt als attraktive Wahl für Buy-and-Hold-Anleger, weil die Nachfrage stabil aufgrund der starken Marken und Verfügbarkeit ist. Gerade in Krisen wird konstant weiter konsumiert. Die Kundenloyalität ist hoch. In den vergangenen 12 Monaten ist der Kurs indes um 23% abgesoffen. Es liegt an einem schwächeren Absatz, was außergewöhnlich für das sonst so stabile Unternehmen ist. Mit 16 erscheint das KGV im langen Schnitt sehr günstig zu sein. Es lockt ferner die süße Dividende, die seit 53 Jahren klettert.
- TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited): Der weltweit führende taiwanische Chiphersteller legte an der Börse seit 1997 um über 3.600% zu. Das KGV erscheint mit circa 22 gleichwohl günstig. Es gibt eine Dividende von 1,6%. 59 Milliarden Dollar sind in der Kasse, es gibt keine Schulden. Für die künstliche Intelligenz und andere Technologien ist TSMC extrem wichtig. Kein Wunder, dass das Geschäft boomt. Chips decken immer mehr Bereiche des Alltags ab, darunter Smartphones, Autos, Spielzeug, Kühlschränke. Unternehmen wie OpenAI, Microsoft und Google bauen riesige Rechenzentren mit KI-Chips, die mit den Geräten aus Taiwan hergestellt werden. Auch Apple, Nvidia, AMD, Broadcom und andere führende Halbleiter- und Techunternehmen sind Kunden. TSMC ist führend mit einem Marktanteil von über 50% bei Auftragschips und über 90% bei modernen Chips, die für KI entscheidend sind.
- CTS Eventim: Dynamisch wachsen alle Geschäftsfelder des Entertainmentkonzerns. Umsatz und Ergebnis erreichen stetig neue Rekorde. Der Umsatz der Münchener stieg im vergangenen Jahr um 19% auf 2,8 Milliarden Euro. Das kraftvolle Wachstum speist sich sowohl aus dem Ticketing als auch Live Entertainment. CTS Eventim ist neben dem US-Rivalen Live Nation (einschließlich dessen Tochter Ticketmaster) der weltweit führende Ticket-Verkäufer und Konzert-Veranstalter. Pro Jahr gehen mehr als 300 Millionen Tickets über die Systeme des Unternehmens an Kunden – online, mobil und stationär. In mehr als 25 Ländern sind die Deutschen mittlerweile ab. Ständig fädelt CEO Klaus-Peter Schulenberg neue Kooperationen und Übernahmen ein. Die CTS-Aktie ist neben Netflix eine meiner wertvollsten Positionen.
- SAP: Aus meiner Heimatregion in Mannheim/Walldorf kommt dieses Softwarehaus. Wer eine gute Software und Daten hat, kann KI am besten nutzen. Die Deutschen haben ERP in den 1970er Jahren praktisch erfunden. Es ist Europas wertvollstes Unternehmen. SAP zählt zu den zehn umsatzstärksten Softwarehäusern der Welt. Dass die Auftragsbücher voll sind, leuchtet ein: Kunden können mithilfe der Programme ihre Produktivität massiv steigern. SAP führt seine Kunden ins KI-Zeitalter. Kunden auf der ganzen Welt stehen Schlange, die Liste der Ankömmlinge ist imposant. Neun von zehn Fortune 500-Unternehmen nutzen die Software. SAP hilft Kunden mithilfe der KI, ihre Daten zu analysieren. Mit Neuerungen wie dem virtuellen KI-Assistenten Joule läutete der Vorstand eine neue Ära ein, die KI für jedes Unternehmen und Produktivitätssteigerungen von bis zu 30% ermöglicht. SAP kooperiert auch mit Palantir, um gemeinsame Kunden beim Umstieg in die Cloud zu unterstützen. SAP ist ein weiterer Schwerpunkt in meinem Depot.
Das sind 10 erstaunliche Aktien. Aber wirtschaftliche und wettbewerbliche Rahmenbedingungen können sich ändern. Andere Firmen für Langfristanleger schlägt zum Beispiel Morningstar vor: „The Best Companies to Own: 2025 Edition“ Letztlich ist es wichtig, deine Wahl an deinem Risikoprofil und deiner Anlagephilosophie auszurichten. Kein Unternehmen ist freilich vollständig immun gegen zukünftige Herausforderungen. Siehe die Krisennudeln Estée Lauder, Boeing, Bayer oder Intel.