Was tun mit Facebook, Gilead, Abercrombie, Bridgepoint…?

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Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat die Preisspanne für seine Aktien angehoben. Sein soziales Netzwerk kommt voraussichtlich zu einer Bewertung von 100 Milliarden Dollar am 18. Mai an die Börse. Ich halte das für ambitioniert. Im vergangenen Jahr setzte das Portal ganze 3,7 Milliarden Dollar um. Kostet Zuckerberg nur den Run der Kleinanleger auf das IPO aus? Bleibt zu hoffen, dass in zwei Jahren die Facebook-Aktie nicht niedriger notiert. Ich kann die Neuemission jedenfalls nicht empfehlen. Ich halte die Bewertung für zu teuer. Lesen Sie hier meinen Facebook-Artikel.
Für „Euro am Sonntag“ schreibe ich die wöchentlich Kolumne mit dem Titel „Hot Stock der Wall Street“. Einige Tipps haben sich phantastisch entwickelt. Ich bin völlig von den Socken. So riet ich nach einer deftigen Kurs-Korrektur beim kalifornischen Biotech-Pionier Gilead zum Einstieg. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass die amerikanische Arzneibehörde FDA den Aids-Wirkstoff Truvada zur HIV-Prävention empfehlen möchte. Damit wird ein neuer Absatzmarkt für das Unternehmen geschaffen. Übrigens war diese jüngste Empfehlung der FDA-nahen Kommission, als ich den Artikel schrieb, andeutungsweise zwischen den Zeilen zu lesen. Für mich war insofern die Nachricht keine wirkliche Neuigkeit. Das zeigt wieder einmal: Wer sich intensiv mit seinen Aktien-Favoriten auseinandersetzt, der kann wichtige Entwicklungen durchaus im Vorfeld erkennen.
Nicht in die Puschen kam dagegen mein Aktientipp Abercrombie & Fitch. Die Modekette liegt noch immer am Boden. Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis sich hier was tut. Derzeit sieht der Kurs jedenfalls lumpig aus.
Regelrecht ausgebombt ist die Online-Uni Bridgepoint Education. Warum? In den USA stehen die privaten Hochschulen vor tiefen Einschnitten, Washington will den Sektor strenger regulieren, weil zu viele Studenten die Unis ohne Abschluss verlassen. Statt einem Traumjob bleibt für die Studenten oftmals nur ein Sack voll Schulden übrig. Zwar stehen vermutlich ein paar magere Jahre für Bridgepoint ins Haus, dafür ist der Kurs im Keller. Und in der Bilanz steckt jede Menge Cash. Nur Bares ist Wahres…
Richtig ins Laufen kam Hain Celestial. Bei dem mittelständischen Nahrungsmittelhersteller ist der New Yorker Hedgefonds-Milliardär Carl Icahn vor Jahren eingestiegen. Ich spekuliere darauf, dass Icahn die Firma zu einem flotten Preis verkloppen möchte. Natürlich ist das nur eine Übernahme-Spekulation, bei der man nie weiß, was draus wird.
Spannend fand ich den Rettungsflug-Giganten Air Methods. Schon die Ursprünge der Gesellschaft sind wirklich beeindruckend: Da entdeckt ein Pilot in den 70er Jahren per Zufall den Bedarf an Rettungsflügen und steigt in das Geschäft ein.
Mal schauen, was aus dem amerikanischen Kreditkarten-Anbieter Capital One wird, den an der Wall Street kaum jemand auf der Rechnung hat. Still und heimlich entsteht hier dank zweier großer Übernahmen ein Mammut-Konzern.
Auf der Analysten-Konferenz des Sportschuh-Filialisten Foot Locker schaute ich vorbei. Das Foto oben machte ich in Manhattan vor einer Niederlassung. Ich finde die Aktie fundamental spannend, zumal zwei sportliche Großereignisse im Sommer in Europa über die Bühne gehen, die den Umsatz auf die Sprünge helfen können. Ich gebe gleichwohl zu, der Kurs ist schon gut gelaufen.
Die hier besprochenen Aktien sind keine direkte Aufforderung zum Kauf. Es handelt sich lediglich um Ideen. Machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken. Informieren Sie sich umfassend, lesen Sie viel, bevor Sie ordern. Stellen Sie das für sich passende Depot nach Ihren eigenen Wünschen zusammen. Ein gutes Fundament bilden meiner Meinung nach zunächst einmal Standardtitel. Kleinere Unternehmen eignen sich zur Beimischung. Und noch was: Keine der hier besprochenen Aktien befinden bzw. befanden sich in meinem Depot.
Mein Fazit: Kaufen Sie verdammt gute Aktien. Haben Sie Geduld. Qualität zahlt sich immer aus. Streuen Sie.

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