Qualität, Qualität, Qualität – plus Dividende

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Ich war am Mittwoch bei der Bank of America – Merrill Lynch in der Zentrale in Midtown am Bryant Park. Ein Treffen mit den Top-Analysten der Bank ging hier in New York über die Bühne. Besonders spannend fand ich die Präsentation von Savita Subramanian. Die Analystin leitet die US-Aktien-Sparte. Sie schwärmte regelrecht für Aktien-Investments.
Aus Umfragen unter Profianlegern gehe hervor, dass die Institutionellen momentan in Aktien untergewichtet sind. Sie schlussfolgert daraus: Dies ist ein herrlicher Kontra-Indikator. Wenn sich die Profis an der Wall Street fürchten, sei dies ein Grund umso optimistischer zu sein. „Ein sehr schlechtes Szenario ist doch längst in den Kursen berücksichtigt“, argumentiert sie.
Momentan würden Aktienkurse vor allem von der Krise in Europa oder Konjunkturdaten beeinflusst. Unternehmensbezogene Fakten spielten kaum noch eine Rolle.
Sie rät, Qualitätsfirmen mit hohen Dividendenrenditen zu kaufen. „Es hat sich gezeigt, dass sich solche Aktie in dem derzeitigen Umfeld gut entwickeln.“ Firmen, die ihre Dividenden erhöhten, zählten ganz klar zu den Outperformern. Der Markt honoriere dies.
Aktien von schlechter Qualität sollten Anleger strikt meiden. 14 Jahre lang seien solche „schlechten Aktien“ gut gelaufen. Es habe in den Jahren 1998 bis 2000 mit dem Tech-Boom begonnen. Seither seien fundamental schwache Geschäftskonzepte immer wieder an der Börse gefragt gewesen.
Befeuert wurde ihrer Meinung nach der Run auf die „schlechten Aktien“ durch die extrem niedrigen Leitzinsen. Das Geld floss aufgrund dessen nur so in diese Firmen. Nun würde sich der Anlage-Trend umkehren. Für das nächste Jahrzehnt rechnet sie mit einem Run auf Qualitätstiteln mit geringen Risiken. Weil Telekom-Firmen und Versorger schon gut dank ihrer hohen Dividendenrenditen gelaufen seien, rät sie nun beispielsweise Konsumgüterhersteller zu kaufen.
Als Anleger solle man unbedingt auf die Ausschüttungsquote achten. Wenn Firmen bereits 90 Prozent ihres Gewinns auskehrten, bestehe wenig Spielraum für künftige Erhöhungen. Wer dagegen bloß 60 Prozent des Überschuss an die Aktionäre ausschütte, der habe Erhöhungspotential. Auf diese Titel sollten sich Anleger fokussieren.
Savita Subramanian sagt, die Ausschüttungsquote im S&P-500-Index sei derzeit auf einem historisch niedrigen Niveau. Insofern bestünden gute Chancen für Dividendenerhöhungen. Nicht zuletzt seien die Bargeldbestände in den Konzernen sehr hoch.
Ein weiterer Grund spreche für konservative Dividendenzahler: Die Babyboomer investierten zunehmend in diese Wertpapiere, um von den regelmässigen Ausschüttungen profitieren zu können. Für Rentner bestehe hier eine schöne Möglichkeit, ein regelmässiges Zusatzeinkommen aufzubauen.
Fazit: Wie Recht sie hat. Sie spricht mir aus der Seele. Übrigens zählen die Analysten der Bank of America zu den besten an der Wall Street.

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