Citigroup gerettet: Staat steigt mit 20 Milliarden Dollar ein

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Entwarnung: Die Citigroup ist gerettet. Die Regierung beteiligt sich mit 20 Milliarden Dollar an dem wankenden Giganten. Im Gegenzug erhält Washington Vorzugsaktien mit einer Dividende in Höhe von acht Prozent. Die Regierung erhält einen Anteil von 7,8 Prozent am Grundkapital. Zudem begrenzt die Regierung die Vorstandsbezüge beziehungsweise Abfindungen für die Führungsspitze. Um 60 Prozent brach die Citigroup-Aktie in der vergangenen Woche ein. Ein Managementwechsel steht indes nicht an. Nun dürfte sich die Aktie erholen.
Je tiefer die Kurse in New York fallen, desto lauter werden die Rufe, die Vergütungen der Manager zu deckeln. Das Wall Street Journal hatte kürzliche eine Studie in Auftrag gegeben, welche Vorstände am meisten in die Tasche gesteckt haben. Während der US-Aktienmarkt binnen Jahresfrist neun Billionen Dollar verloren hat, hat manch ein Vorstand in den vergangenen fünf Jahren 100 Millionen Dollar und mehr kassiert. Laut der Studie hat von den 120 untersuchten Firmen die oberste Managementetage insgesamt 21 Milliarden Dollar in die Scheune gefahren.
Ganz oben auf der Liste der größten Abzocker steht Charles Schwab. Zwischen 2003 und 2007 kassierte der Pioneer des Discount-Brokerages Barmittel und aktienbezogene Bezüge von insgesamt 816 Millionen Dollar. Das ist eine Sauerei! An dritter Stelle folgt Agelo R. Mozilo, der einstige Chef von Countrywide, mit 470 Millionen Dollar. Der Hypothekenanbieter kam in die Bredouille und wurde durch den Kauf von Bank of America vor dem Kollaps bewahrt. Auf den weiteren Rängen folgen unter anderem Robert Toll vom Hausbauer Toll Brothers mit 427 Millionen Dollar. Lehman-Lenker Richard Fuld kommt auf 184 Millionen, Bear-Stearns-Lenker James Cayne auf 163 Millionen Dollar. Goldman-Sachs-Boss Lloyd Blankfein schaffte es immerhin noch auf 130 Millionen.
Es ist schon erstaunlich: Es brennt lichterloh in dem Sektor, viele Banken gingen pleite. Doch die Vorstände haben dennoch einen guten Schnitt gemacht – im Gegensatz zu den Aktionären. Dabei ist es das Geld der Aktionäre. Fazit: Jedem das Seine, mir das Meiste.

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